Contarex

Die Spiegelreflexkamera Contarex

Die Contarex ist eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera, die von der Zeiss Ikon AG, Stuttgart, in den 1960er Jahren produziert wurde. Sie war die wohl aufwändigste und solideste Kleinbild-SLR, die je gebaut wurde. Contarex-Modelle wurden z.B. im Jahr 1961 zu Preisen von 1224 DM (Contarex mit Zeiss Tessar 1:2,8/50 mm) bis 1660 DM (mit Zeiss Planar 1:1,4/55 mm) angeboten.[1] Wegen der enorm hohen Entwicklungs- und Herstellungskosten war das Contarex-System kein wirtschaftlicher Erfolg für den Hersteller.[2] Die Contarex genoss international einen guten Ruf. Bei den Weltraumflügen der Amerikaner wurden neben Hasselblad-Kameras auch eine Contarex eingesetzt.

Modelle

Das Modell Contarex Spezial verfügte über ein auswechselbares Suchersystem. Lieferbar waren Prismenaufsatz, Lichtschacht, Fresnel-Linse mit Schnittbildindikator oder Vollmattscheibe.

Die ab 1967 gelieferte Contarex S hatte eine neu entwickelte CdS-Belichtungsmessung durch das Objektiv, mit der man wichtige Bildpartien gezielt messen konnte.

Spitzenmodell war die Contarex SE (super electronic, ab 1968), die weltweit erste Spiegelreflexkamera, bei der die Verschlusszeiten nicht mechanisch, sondern elektronisch gebildet wurden. Eine solche Kamera kostete im Jahr 1969 mit Zeiss Planar-Objektiv 1,4/55 mm 3060 DM.

Objektive

Planar f/2/50 mm an einer Contarex

Für die Contarex gab es anfangs acht Zeiss-Wechselobjektive von 21 bis 250 mm Brennweite. Sieben weitere Wechselobjektive wurden auf der photokina 1963 vorgestellt, darunter ein Spiegellinsenobjektiv mit 1000 mm Brennweite. Ab 1967 gab es insgesamt 18 Wechselobjektive, das größte Weitwinkelobjektiv hatte 100° Bildwinkel bei 18 mm Brennweite.

Auswahl:

  • Distagon 1:2,8/25 mm
  • Tessar 1:2,8/50 mm
  • Planar 1:2/50 mm
  • Planar 1:1,4/55 mm
  • Sonnar 1:4/250 mm, mit Schnellfokussierung und Handgriff
  • Mirotar 1:4,5/500 mm
  • Mirotar 1:5,6/1000 mm

Wechselmagazin

Die normale Kamerarückwand konnte gegen ein etwas voluminöseres Wechselmagazin ausgetauscht werden. Darin konnten die Filme so untergebracht werden, dass man ohne Dunkelkammer und Bildverlust die Magazine tauschen und so zwischen verschiedenen Filmarten wechseln konnte.

Literatur

  • Hans-Jürgen Kuc: Contaflex und Contarex. Geschichte – Technik – Fakten. 2., überarb. u. erw. Auflage. Wittig Fachbuchverlag, Hückelhoven 2012, ISBN 978-3-930359-53-0 (zweisprachig deutsch und englisch).

Einzelnachweise

  1. Firmenanzeige in der Zeitschrift Die Yacht (Hamburg), Heft 21/1960, S. 813
  2. Hans-Jürgen Kuc: Contaflex & Contarex, Geschichte, Technik, Fakten, Wittig-Verlag 2001