„Christianeum“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Bereits [[1688]] gab es einen kurzlebigen Vorgänger als erste [[Latein]]schule in Altona; nach dem "Schwedenbrand" (1713) wurde dann unter [[Christian Detlev von Reventlow]], dem damaligen [[Oberpräsident|Oberpräsidenten]] der Stadt, das Christianeum gegründet, das einen Neubau (errichtet 1721-1725) an der Schul-(heute: Hoheschul-)straße oberhalb des [[Hamburger Fischmarkt|Altonaer Fischmarktes]] bezog. Durch Stiftungen ist das Christianeum ab [[1725]] mit einer heute noch bedeutenden Bibliothek ausgestattet ([[Wiegendruck]] von [[Dante]]s “[[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]”), die besonders gepflegt wurde, als das Christianeum [[1738]] (Erweiterung zum Gymnasium) bis [[1771]] zu einer [[Universität]] ausgebaut werden sollte (wo man damals – nach heutigen Begriffen – bereits ein ”Grundstudium” in Theologie, Jurisprudenz, Philosophie und Medizin absolvieren konnte). Bereits ab [[1778]] besuchten im toleranten Altona auch Schüler aus jüdischen Familien diese Lehranstalt: bis 1815 über 100. [[1864]] kommt es mit Altona zu [[Preußen]]. [[1903]] wird das Gymnasium um ein [[Realgymnasium]] erweitert. [[1938]] wird Altona Stadtteil von [[Hamburg]]. In steter geistiger Konkurrenz zum dortigen bedeutenden [[Johanneum (Hamburg)|Johanneum]] erringt das Christianeum als humanistische Bildungsstätte seinen bis ins [[21. Jahrhundert]] anhaltenden Ruf. Zu seinen bedeutenden Absolventen zählen [[Matthäus Friedrich Chemnitz]] (der Dichter des [[Schleswig-Holstein-Lied|Schleswig-Holstein-Liedes]]), [[Theodor Mommsen]] und [[Friedrich Paulsen]].
Bereits [[1688]] gab es einen kurzlebigen Vorgänger als erste [[Latein]]schule in Altona; nach dem "Schwedenbrand" (1713) wurde dann unter [[Christian Detlev von Reventlow]], dem damaligen [[Oberpräsident|Oberpräsidenten]] der Stadt, das Christianeum gegründet, das einen Neubau (errichtet 1721-1725) an der Schul-(heute: Hoheschul-)straße oberhalb des [[Hamburger Fischmarkt|Altonaer Fischmarktes]] bezog. Durch Stiftungen ist das Christianeum ab [[1725]] mit einer heute noch bedeutenden Bibliothek ausgestattet ([[Handschrift]] von [[Dante]]s “[[Commedia|Commedia]]”), die besonders gepflegt wurde, als das Christianeum [[1738]] (Erweiterung zum Gymnasium) bis [[1771]] zu einer [[Universität]] ausgebaut werden sollte (wo man damals – nach heutigen Begriffen – bereits ein ”Grundstudium” in Theologie, Jurisprudenz, Philosophie und Medizin absolvieren konnte). Bereits ab [[1778]] besuchten im toleranten Altona auch Schüler aus jüdischen Familien diese Lehranstalt: bis 1815 über 100. [[1864]] kommt es mit Altona zu [[Preußen]]. [[1903]] wird das Gymnasium um ein [[Realgymnasium]] erweitert. [[1938]] wird Altona Stadtteil von [[Hamburg]]. In steter geistiger Konkurrenz zum dortigen bedeutenden [[Johanneum (Hamburg)|Johanneum]] erringt das Christianeum als humanistische Bildungsstätte seinen bis ins [[21. Jahrhundert]] anhaltenden Ruf. Zu seinen bedeutenden Absolventen zählen [[Matthäus Friedrich Chemnitz]] (der Dichter des [[Schleswig-Holstein-Lied|Schleswig-Holstein-Liedes]]), [[Theodor Mommsen]] und [[Friedrich Paulsen]].


== Gegenwart ==
== Gegenwart ==

Version vom 28. Januar 2006, 20:41 Uhr

Das Christianeum in Hamburg-Othmarschen ist ein über 250 Jahre altes, altsprachliches Gymnasium. Es ist seit 1744 nach dem dänischen König Christian VI. benannt, der in Personalunion auch Herzog von Holstein und damit der Stadt Altona war.

Geschichte

Bereits 1688 gab es einen kurzlebigen Vorgänger als erste Lateinschule in Altona; nach dem "Schwedenbrand" (1713) wurde dann unter Christian Detlev von Reventlow, dem damaligen Oberpräsidenten der Stadt, das Christianeum gegründet, das einen Neubau (errichtet 1721-1725) an der Schul-(heute: Hoheschul-)straße oberhalb des Altonaer Fischmarktes bezog. Durch Stiftungen ist das Christianeum ab 1725 mit einer heute noch bedeutenden Bibliothek ausgestattet (Handschrift von DantesCommedia”), die besonders gepflegt wurde, als das Christianeum 1738 (Erweiterung zum Gymnasium) bis 1771 zu einer Universität ausgebaut werden sollte (wo man damals – nach heutigen Begriffen – bereits ein ”Grundstudium” in Theologie, Jurisprudenz, Philosophie und Medizin absolvieren konnte). Bereits ab 1778 besuchten im toleranten Altona auch Schüler aus jüdischen Familien diese Lehranstalt: bis 1815 über 100. 1864 kommt es mit Altona zu Preußen. 1903 wird das Gymnasium um ein Realgymnasium erweitert. 1938 wird Altona Stadtteil von Hamburg. In steter geistiger Konkurrenz zum dortigen bedeutenden Johanneum erringt das Christianeum als humanistische Bildungsstätte seinen bis ins 21. Jahrhundert anhaltenden Ruf. Zu seinen bedeutenden Absolventen zählen Matthäus Friedrich Chemnitz (der Dichter des Schleswig-Holstein-Liedes), Theodor Mommsen und Friedrich Paulsen.

Gegenwart

Dass das Bildungsbürgertum der Hamburger Elbvororte seine Kinder aufs Christianeum schickte und schickt, war dem Niveau und der Ausstattung der Schule nicht zum Schaden. 1965 bescherte die Koedukation auch dem Christianeum die ersten Schülerinnen.

1969 führte das Christianeum gegen Widerstände zwei norddeutsche Neuerungen ein, die Mut verlangten: die Schülermitberatung auf Zeugniskonferenzen und das Wahlfach Russisch, das ab der 9. Klasse alternativ zu Alt-Griechisch belegt werden kann. Auch heute kann man dort mit Latein und Alt-Griechisch oder Russisch oder Chinesisch sein Abitur ablegen. Der Schüleraustausch mit St. Petersburg ist wohl etabliert. Ferner gehört das Christianeum zu den ersten komplett rauchfreien Schulen Hamburgs. Jetziger Schulleiter ist seit dem 1. August 2005 Hans-Norbert Hoppe, der damit Nachfolger von Ulf Andersen ist, der diese Funktion 28 Jahre lang innehatte.

Lage

Seit 1936 hat das Christianeum seinen Standort in Othmarschen: zunächst (bis es dem Bau des neuen Autobahn-Elbtunnels weichen musste) an der Behringstraße (früher: Roonstraße), seit 1971 in einem funktionalistischen Neubau an der Otto-Ernst-Straße in der Gemarkung Groß Flottbek, der nach Plänen von Arne Jacobsen errichtet wurde. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.