„Chil Rajchman“ – Versionsunterschied

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Während des [[Aufstand von Treblinka|Aufstands von Treblinka]] am 2. August 1943 gelang ihm die Flucht aus dem [[Vernichtungslager]]. Bis zur Eroberung [[Polen]]s durch die [[Rote Armee]] hielt sich Rajchman an verschiedenen Orten versteckt. Noch in Polen traf er zufällig auf seinen Bruder Moniek, der den [[Holocaust]] ebenfalls überlebt hatte.<ref name="despitetreblinka" />
Während des [[Aufstand von Treblinka|Aufstands von Treblinka]] am 2. August 1943 gelang ihm die Flucht aus dem [[Vernichtungslager]]. Bis zur Eroberung [[Polen]]s durch die [[Rote Armee]] hielt sich Rajchman an verschiedenen Orten versteckt. Noch in Polen traf er zufällig auf seinen Bruder Moniek, der den [[Holocaust]] ebenfalls überlebt hatte.<ref name="despitetreblinka" />


Chil Rajchman heiratete in Polen und wanderte gemeinsam mit seinem Bruder Moniek nach Uruguay aus und ließ sich in [[Montevideo]] nieder. Dort gehörte er zu den aktivsten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. So engagierte er sich für das Holocaust-Museum (''Museo Recordatorio del Holocausto''<ref>[http://es.turismojudaico.com/paises/Uruguay/Montevideo/Para-Visitar/Museos/6/Centro-Recordatorio-del-Holocausto-y-Soc.-Amigos-de-Yad-Vashem---Museo-de-la-Shoa---Uruguay Informationen über das Museum] (Spanisch, Abruf am 25. März 2014)</ref>) – das erste seiner Art in Südamerika – und für das Holocaust-Mahnmal in Montevideo.<ref name="despitetreblinka" />
Chil Rajchman heiratete in Polen und wanderte gemeinsam mit seinem Bruder Moniek nach Uruguay aus und ließ sich in [[Montevideo]] nieder. Dort gehörte er zu den aktivsten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. So engagierte er sich für das Holocaust-Museum (''Museo Recordatorio del Holocausto'') und für das Holocaust-Mahnmal in Montevideo.<ref name="despitetreblinka" />


Unmittelbar nach seiner Flucht aus Treblinka begann er mit der Niederschrift seiner Erfahrungen und Erlebnisse, die er nach Kriegsende vervollständigte. Bis zu Rajchmans Tod waren diese Aufzeichnungen nur seinen Familienangehörigen zugänglich. 2009 wurden sie in mehreren Sprachen veröffentlicht, unter anderem in [[Deutsche Sprache|Deutsch]].<ref>[http://www.piper-verlag.de/belletristik/autor.php?id=11688&page=autoraz&sort=autor&auswahl=R&pagenum=1 Informationen des Piper-Verlags über Rajchman].</ref>
Unmittelbar nach seiner Flucht aus Treblinka begann er mit der Niederschrift seiner Erfahrungen und Erlebnisse, die er nach Kriegsende vervollständigte. Bis zu Rajchmans Tod waren diese Aufzeichnungen nur seinen Familienangehörigen zugänglich. 2009 wurden sie in mehreren Sprachen veröffentlicht, unter anderem in [[Deutsche Sprache|Deutsch]].<ref>[http://www.piper-verlag.de/belletristik/autor.php?id=11688&page=autoraz&sort=autor&auswahl=R&pagenum=1 Informationen des Piper-Verlags über Rajchman].</ref>

Version vom 8. April 2014, 01:47 Uhr

Chil Rajchman (* 14. Juni 1914 in Łódź; † 7. Mai 2004[1] in Uruguay) war ein jüdischer Überlebender des Vernichtungslagers Treblinka.

Leben

Chil war der älteste von drei Brüdern, zudem hatte er zwei Schwestern. Seine Mutter starb 1931. Aufgrund der prekären finanziellen Lage seines Vaters trug Chil anschließend zum Lebensunterhalt der Familie bei.[2]

Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen floh Rajchman mit einer Schwester nach Pruszków, einer Kleinstadt südwestlich von Warschau. In einem Lager für Eisenbahnarbeiter verrichtete er dort Zwangsarbeiten. Nach der Auflösung der Zwangsarbeitsbrigaden wurde Rajchman ins Warschauer Ghetto deportiert.[3]

Nach einigen Monaten verschlug es ihn nach Lubartów und Ostrów Lubelski im Distrikt Lublin. Im Oktober 1942 wurde er schließlich nach Treblinka deportiert. Er wurde nicht sofort ermordet, sondern den sogenannten Arbeitsjuden zugeteilt. Seine Schwester hingegen wurde unmittelbar nach Ankunft im Lager vergast. Er arbeitete in Treblinka als „Friseur“ und musste Menschen vor dem Betreten der Gaskammern die Haare abschneiden. Später wurde er den „Leichenträgern“ zugeteilt, deren Aufgabe im Transport der Leichen zu den Massengräbern bestand. Rajchman betätigte sich ferner als „Dentist“, er entfernte Goldzähne und Brücken aus den Gebissen der Ermordeten.[4]

Während des Aufstands von Treblinka am 2. August 1943 gelang ihm die Flucht aus dem Vernichtungslager. Bis zur Eroberung Polens durch die Rote Armee hielt sich Rajchman an verschiedenen Orten versteckt. Noch in Polen traf er zufällig auf seinen Bruder Moniek, der den Holocaust ebenfalls überlebt hatte.[3]

Chil Rajchman heiratete in Polen und wanderte gemeinsam mit seinem Bruder Moniek nach Uruguay aus und ließ sich in Montevideo nieder. Dort gehörte er zu den aktivsten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. So engagierte er sich für das Holocaust-Museum (Museo Recordatorio del Holocausto) und für das Holocaust-Mahnmal in Montevideo.[3]

Unmittelbar nach seiner Flucht aus Treblinka begann er mit der Niederschrift seiner Erfahrungen und Erlebnisse, die er nach Kriegsende vervollständigte. Bis zu Rajchmans Tod waren diese Aufzeichnungen nur seinen Familienangehörigen zugänglich. 2009 wurden sie in mehreren Sprachen veröffentlicht, unter anderem in Deutsch.[5]

Der Holocaust-Überlebende Rajchman trat in mehreren NS-Prozessen als Zeuge auf, unter anderem in dem Treblinka-Prozess gegen Kurt Franz, Franz Suchomel et al. (1965) sowie gegen John Demjanjuk (1981 und 1987).[3]

Schriften

  • Ich bin der letzte Jude. Treblinka 1942/43. Aufzeichnungen für die Nachwelt. Aus dem Französischen von Ulrike Bokelmann. (Von Evita Wiecki mit dem jiddischen Original abgeglichen), Piper, München, Zürich 2009, ISBN 978-3-492-05335-8.

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige (Spanisch), Abruf am 23. Januar 2013.
  2. Eintrag über Chil Meyer Rajchman in der Holocaust Encyclopedia auf der Website des United States Holocaust Memorial Museum, Abruf am 23. Januar 2013.
  3. a b c d Informationen über Rajchman in einem englisch-spanischen Bildungsprojekt zu Trebklinka bzw. zum Holocaust, Abruf am 23. Januar 2013.
  4. Markus Roth: Rezension über: Chil Rajchman, Ich bin der letzte Jude. Treblinka 1942/43. Aufzeichnungen für die Nachwelt, München [u.a.]: Piper, 2009, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung (ZfO), 59 (2010), 2, S. 281 f.
  5. Informationen des Piper-Verlags über Rajchman.