„Bundesverband Rettungshunde“ – Versionsunterschied

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Der '''Bundesverband Rettungshunde e.V.''' ist die größte [[Rettungshund]]e-Organisation in Deutschland mit über 60 Rettungshundestaffeln und rund 160 geprüften Rettungshunden. Rettungshundeführer, Helfer und Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, Einsätze sind für den Alarmierenden kostenlos.
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[[Datei:Bundesverband Rettungshunde Logo.svg|mini|Offizielles Logo]]


Der '''BRH Bundesverband Rettungshunde''' e.V. (BRH) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in [[Hünxe]] und mehr als 2000 aktiven Mitgliedern.


Als ältester und größter Verband für die Ausbildung von Rettungshunden ist der BRH Bundesverband Rettungshunde mit über 90 Rettungshundestaffeln unter seinem Dach bundesweit der größte [[Rettungshund|rettungshundeführende]] Verband. Die Schwerpunkte bei der Ausbildung der [[Rettungshundeteam|Einsatzteams]] liegen in der Flächen- und Trümmersuche sowie in der Ausbildung zum [[Mantrailing]] (Personenspürhunde). Abhängig von den regionalen Anforderungen bieten die Rettungshundestaffeln des Verbandes zusätzlich Wasserortung und Lawinensuche an.
== Der Verband ==


In mehreren Bundesländern sind die BRH-Rettungshundestaffeln offizielle Fachdienste im jeweiligen Landeskatastrophenschutz. Zusätzlich sind die BRH-Einheiten in fast allen Bundesländern in den kommunalen und regionalen Katastrophenschutz eingebunden.


'''Suche nach vermissten und verschütteten Personen im In- und Ausland'''
Nach dem zweiten Weltkrieg erkannte man immer mehr die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Rettungshunden. In der Bundesrepublik Deutschland hat der Bundesluftschutzverband im Jahre 1954 im Auftrag des Bundesministers des Innern damit begonnen Rettungshunde für die Trümmersuche auszubilden. Diese Rettungshundeteams waren im erweiterten Katastrophenschutz des Bundes eingebunden. Der Bundesverband für den Selbstschutz (BVS) hat dann in den 60er-Jahren diese Ausbildung fortgeführt. Weil die Bundesbehörden auf die neuentwickelten elektronischen Ortungsgeräte setzte, wurde im Jahre 1973 die Rettungshundeausbildung - auch aus finanziellen Gründen - vom Bundesminister des Innern eingestellt.


Die wichtigste Säule der Rettungshundestaffeln des BRH ist die Suche nach vermissten oder verschütteten Personen im In- und Ausland. Ungefähr 1.300 mal jährlich oder 4 mal täglich werden die BRH Rettungshundestaffeln von den zuständigen Behörden alarmiert. Der Schwerpunkt der Alarmierungen liegt in der Suche nach vermissten Personen in der Fläche wie in Waldgebieten oder im urbanen Bereich. Während in Wäldern und in Parks Flächensuchhunde zum Einsatz kommen,<ref>[https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/flaechensuche.html Flächensuche], auf bundesverband-rettungshunde.de</ref> bewähren sich im urbanen Bereich als [[Mantrailer]]<ref>[https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/mantrailing.html Mantrailing], auf bundesverband-rettungshunde.de</ref> ausgebildete Hunde. Immer wieder erhalten die Rettungshundestaffeln Alarmierungen zu Trümmereinsätzen. So unterstützen die Einsatzkräfte des Bundesverband Rettungshunde nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland nach einem Gebäudeeinsturz bei der Suche nach verschütteten Personen. Beispiele für diese Einsätze in der Vergangenheit sind Hauseinstürze nach Gasexplosionen oder Großschadenslagen wie das [[ICE-Unfall von Eschede|ICE-Unglück in Eschede]], den [[Eislaufhalle Bad Reichenhall|Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall]], der [[Historisches Archiv der Stadt Köln#Einsturz des Gebäudes im März 2009|Einsturz des historischen Stadtarchives in Köln]] oder die Gasexplosion in Lychen (Uckermark) im Mai 2022. Hier fanden die gut ausgebildeten Rettungshunde für die Trümmersuche zwar keine vermissten Personen. Dafür wurde durch ihr auffälliges Verhalten eine noch gasführende und nirgends verzeichnete Gasleitung entdeckt.<!-- in den Medien wurde darüber ausführlich berichtet --> Ohne die hochempfindlichen Hundenasen wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Katastrophe gekommen. So konnte der gesamte Innenstadtbereich rechtzeitig evakuiert und gesperrt werden. Ein besonderer Einsatz der BRH Rettungshundestaffel Wesel war das [[Grubenunglück von Stolzenbach|Grubenunglück in der Zeche Stolzenbach-Borken]].
Einige wenige Hundeführer gründeten im Jahre 1974 und 1975 die Rettungshundestaffeln Heilbronn (Unterland), Ulm, Rottweil und Pforzheim (Enzkreis). Daneben gab es nur einige wenige Rettungshunde bei den Feuerwehren in Rheinland-Pfalz und Hessen. Diese ausschließlich in Baden-Württemberg befindlichen privaten Rettungshundestaffeln gründeten im Jahre 1976 den Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg. Nachdem sich zwei private Rettungshundestaffeln in Hessen und eine weitere in Nordrhein-Westfalen gegründet hatten, wurde der Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg durch entsprechende Satzungsänderung zum Bundesverband für das Rettungshundewesen (BRH) erweitert.


Nationale Einsätze erfolgen ausschließlich im direkten Auftrag der zuständigen Behörden wie die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr. Für internationale Einsätze ist ein offizielles internationales Hilfeersuchen des betroffenen Landes erforderlich.
Seit 1983 wird von diesem Verband auch die Ausbildung für die Flächensuche betrieben. In den folgenden Jahren haben auch andere Hilfsorganisationen (DRK, Johanniter, ASB) mit der Ausbildung von Rettungshunden begonnen. Der BRH entwickelte sich mit über 60 Rettungshundestaffeln im gesamten Bundesgebiet und über 1000 Hunde, von denen mehr als 400 eine Prüfung als Rettungshund abgelegt haben, zur größten Rettungshundeorganisation in Deutschland.


'''Ehrenamtlicher Einsatz von Mitgliedern, Vorstand und Präsidium'''


Im Durchschnitt erbringt eine BRH-Einsatzkraft pro Jahr 600 Stunden an Ausbildungs- und Übungszeiten. Hinzu kommt der zeitliche Aufwand für Einsätze, die sich jährlich zwischen 10 und 50 Einsätzen pro Staffel bewegen. Die Einsatzkräfte, Hundeführer und Helfer, stehen nicht nur für Einsätze ehrenamtlich rund um die Uhr zur Verfügung. Viele Mitglieder investieren neben Einsatz und Training noch zahlreiche ehrenamtliche Stunden in die lokale Rettungshundestaffel oder den Verband. So sind nicht nur die Mitglieder des Verbands, sondern auch die vom Verbandstag gewählten Mitglieder des Präsidiums und des Vorstands '''ausschließlich ehrenamtlich''' tätig. Für die Anforderer und die Menschen in Not sind die Einsätze der Rettungshundestaffeln des BRH Bundesverband Rettungshunde immer kostenlos.


'''Humanitäre Hilfe als zweite wichtige Säule'''
== Der BRH ist Mitglied in den verschiedensten Verbänden und Organisationen ==


Die zweite Säule des BRH Bundesverband Rettungshunde ist die Humanitäre Hilfe. Die für den internationalen Einsatz erforderlichen Maßnahmen orientieren sich am Bedarf des hilfesuchenden Landes. Vorrangig handelt es sich um eine umfassende medizinische Ersthilfe durch das WHO zertifizierte Emergency Medical Team des BRH Bundesverband Rettungshunde und seiner Auslandsorganisation I.S.A.R Germany. Das in das Katastrophengebiet entsandte Team ist vollständig autark und dadurch unabhängig von den Ressourcen vor Ort. So konnte das Emergency Medical Team (EMT) nach dem Erdbeben in Haiti 2021 über 900 Menschen medizinisch versorgen und zahlreiche Leben retten. Zu den internationalen Einsatzorten von BRH und ISAR zählten in den letzten Jahren die Philippinen 2014, Nepal 2015, Haiti 2016, Indonesien 2018, Mexiko 2019, Haiti 2021.


Seit Beginn des Ukraine-Krieges unterstützt der BRH Bundesverband Rettungshunde die Menschen in der Ukraine mit der bedarfsorientierten Lieferung von Hilfsgütern wie medizinische Geräte und Hilfsgüter, Medikamente, Schlafsäcke, Isomatten oder haltbare Nahrungsmittel. Alle medizinischen Geräte und Hilfsgüter werden anhand der Anforderung der ukrainischen Krankenhäuser besorgt und geliefert. Bis Mitte Mai beschafften der BRH sowie die zahlreichen Staffeln ungefähr 100 Tonnen Hilfsgüter, die auf verschiedenen Wegen in die Ukraine gelangten, wo sie bedarfsabhängig verteilt wurden.
• Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband / Parität International seit 1983<br />
• Verband für das Deutsche Hundewesen VDH als a.o. Mitglied seit 1985<br />
• Gründungsmitglied der Internationalen Rettunghunde-Organisation IRO seit 1993<br />
• Mitglied der ADH - Aktion Deutschland hilft - über den DPWV seit 2001<br />
• Mitglied des dhv - Deutscher Hundesportverband seit 2003<br />
• Mitglied im VDH - Verband für das Deutsche Hundewesen<br />
• Mitglied der FCI - Federation Cynologique Internationale


Der BRH stellt für die wesentlichen [[Kynologie|kynologischen]] Fachverbände ([[Fédération Cynologique Internationale|FCI]], [[Verband für das Deutsche Hundewesen|VDH]], [[Deutscher Hundesportverband|dhv]], [[Verband für das Deutsche Hundewesen#Arbeitsgemeinschaft der Zuchtvereine und Gebrauchshundverbände|AZG]]) die Fachkompetenzträger des Bereiches Rettungshunde. Die im BRH organisierten Rettungshundeführer, Helfer und Vorstandsmitglieder arbeiten [[Ehrenamt|ehrenamtlich]].
== Der BRH unterhält Kooperationen mit ==


== Verband ==
In der Bundesrepublik Deutschland begann der [[Bundesluftschutzverband]] im Jahr 1954 im Auftrag des Bundesministers des Innern<ref>https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/chronik.html</ref> damit, Rettungshunde für die Trümmersuche auszubilden. Diese Rettungshundeteams waren im erweiterten Katastrophenschutz des Bundes eingebunden. Der Bundesverband für den Selbstschutz führte in den 60er-Jahren diese Ausbildung fort. Weil die Bundesbehörden auf die neu entwickelten elektronischen Ortungsgeräte setzten, wurde 1973 die Rettungshundeausbildung – auch aus finanziellen Gründen – vom Bundesministerium des Innern eingestellt.


Einige Hundeführer gründeten 1974 und 1975 die Rettungshundestaffeln Heilbronn (Unterland), Ulm, Rottweil und Pforzheim (Enzkreis). Daneben gab es nur einige wenige Rettungshunde bei den Feuerwehren in Rheinland-Pfalz und Hessen. Diese ausschließlich in Baden-Württemberg befindlichen privaten Rettungshundestaffeln gründeten 1976 den Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg. Nachdem sich zwei private Rettungshundestaffeln in Hessen und eine weitere in Nordrhein-Westfalen gegründet hatten, wurde der Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg durch entsprechende Satzungsänderung zum Bundesverband erweitert. Bereits zu dieser Zeit absolvierten die Hundeführer der Rettungshundestaffeln verschiedenste internationale Einsätze nach schweren Erdbeben wie beispielsweise in der Türkei oder in Italien.
• Deutsche Rettungsflugwacht (DRF)<br />
• Bilaterales Katastrophen-Abkommen EDAK Edirne, Türkei und dem BRH<br />
• der amerikanischen Rescue-Dog-Organisation<br />
• ÖRHB, Österreichische Rettungshunde Brigade


== Mitgliedschaft in Verbänden und Organisationen ==
== Gliederung des Verbandes ==
Der BRH ist Mitglied bei:
* [[Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband]] / Parität International seit 1983
* Gründungsmitglied der [[Internationale Rettungshunde Organisation|Internationalen Rettungshunde Organisation]] (IRO) seit 1993
* [[Aktion Deutschland hilft]] – über den DPWV seit 2001
* [[Deutscher Hundesportverband]] seit 2003


== Kooperationen ==
Der BRH unterhält Kooperationen mit:
* [[Deutsche Rettungsflugwacht]]
* Bilaterales Katastrophen-Abkommen EDAK Edirne, Türkei und dem BRH
* der amerikanischen Rescue-Dog-Organisation
* ÖRHB, Österreichische Rettungshunde Brigade
* [https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/neuigkeiten-details/erfolgreiche-ausbildungskooperation-mit-feuerwehr-taiwan.html Feuerwehr Taiwan]


== Gliederung des Verbandes ==
Die Basis des BRH sind die RH-Staffeln, die auf dem einmal jährlich stattfindenden Verbandstag die Wahlen des Vorstandes, der Gremien und der Funktionsgruppen durchführen, die Satzung und Ordnungen beschließen.
Die Basis des BRH sind die Rettungshundestaffeln, die auf dem einmal jährlich stattfindenden Verbandstag die Wahlen des Vorstandes, der Gremien und der Funktionsgruppen durchführen sowie die Satzung und Ordnungen beschließen.


Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Präsidium (Präsident, 1. und 2. Vizepräsident), den Referaten und dem Leistungsrichter-Obmann-RH.
Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Präsidium (Präsident, 1. und 2. Vizepräsident) als Vorstand nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und den Leitern der Referate Einsatz national, Einsatz international, Ausbildung, Finanzen, Recht & Versicherungen, Technik und Geräte, Medien & Kommunikation, Leistungsrichter, dem Beiratsvorsitzenden (gewählt von den Landesbeauftragten) sowie den Ehrenpräsidenten.


Die Landesbeauftragten werden von den Staffeln im jeweiligen Bundesland gewählt und vertreten die Interessen des BRH auf Landesebene. Aus den Reihen der Landesbeauftragten werden die Mitglieder für das BRH-Schiedsgericht gewählt.
Die Landesbeauftragten werden von den Staffeln im jeweiligen Bundesland gewählt und vertreten die Interessen des BRH auf Landesebene. Aus den Reihen der Landesbeauftragten werden die Mitglieder für das BRH-Schiedsgericht gewählt.


Die technische Kommission setzt sich aus den operativen Bereichen (Ausbildung, Einsatz, Technik + Geräte und LRRH) zusammen mit der Aufgabe die Qualitätsmerkmale der RH-Arbeit zu fördern und zu steigern.
Die technische Kommission setzt sich aus den operativen Bereichen (Referate Ausbildung, Einsatz, Technik + Geräte und Leistungsrichter) zusammen mit der Aufgabe die Qualitätsmerkmale der Rettungshundearbeit zu fördern und zu steigern.


Namhafte und international anerkannte Persönlichkeiten aus dem Katastrophenmanagement, der Kynologie und Soziologie bilden das BRH-Kuratorium. Dieses Gremium unterstützt und berät den Verband auf der Basis der jeweiligen Fachbereiche.
Namhafte und international anerkannte Persönlichkeiten aus dem Katastrophenmanagement, der Kynologie und Soziologie bilden das BRH-Kuratorium. Dieses Gremium unterstützt und berät den Verband auf der Basis der jeweiligen Fachbereiche.


Der BRH Bundesverband Rettungshunde wie auch die bundesweit vertretenen BRH-Rettungshundestaffeln sind als gemeinnützig anerkannte Vereine tätig. Die Verwaltung des gesamten BRH ist mit zwischenzeitlich fünf Personalstellen im BRH-Ausbildungs-/Schulungszentrum Hünxe angesiedelt. Für rund 151.000 Förderer des BRH ist die Geschäftsstelle in Hünxe im Kreis Wesel zentraler Ansprechpartner.


== Ausbildungszentren – TCRH (Training Center Retten Helfen) ==
Insbesondere die grundsätzliche Schulung im Human- wie auch kynologischen Bereich als auch die weitere Qualifizierung von sogenannten Trümmersuchteams zum Einsatz bei Großschadenslagen ist ein Schwerpunkt für Investitionen des BRH. Zielsetzung ist, regional für die jeweils an- und umliegenden Bundesländer Ausbildungszentren zu schaffen, die über eine entsprechende Infrastruktur diese Ziele unterstützen.


Der BRH unterhält eigene Ausbildungszentren in Westdeutschland (Hünxe, Nordrhein-Westfalen), Norddeutschland (Malchin, Mecklenburg-Vorpommern) und in Süddeutschland ([[Neckarelz#Behörden|Mosbach]], Baden-Württemberg). Der BRH ist weltweit führend in der Einrichtung einer solchen Anzahl und Struktur von Ausbildungszentren für Rettungshunde und auf Search & Rescue spezialisierter Facheinheiten.
== Mitgliederstruktur ==


Der BRH sieht seine Aktivitäten zur Schaffung von Ausbildungszentren im öffentlichen Interesse des jeweiligen Bundeslandes bzw. Land- oder Stadtkreises, da primär Belange des Katastrophen- und Zivilschutzes verfolgt und gefördert werden. Von den Investivmaßnahmen des BRH profitieren Behörden und BOS-Organisationen als auch Fachdienste anderer Hilfsdienste, da die Geländenutzungskonzepte beispielsweise fachdienst- und organisationsübergreifende und auch komplexe Übungsszenarien ermöglichen.


Die Ausbildungszentren werden unter der Bezeichnung „Training Center Retten und Helfen“ (TCRH) geführt, Träger ist die gleichnamige GmbH deren Alleingesellschafter der BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. ist.
Von den ca. 1700 Mitgliedern in den über 60 Staffeln sind über 1100 aktive Mitglieder. Unter aktiv sind die Mitglieder zu verstehen, die als Hundeführer, Suchgruppenhelfer, Zug- und Gruppenführer, Logistiker etc. an der praktischen und theoretischen Ausbildung und an Einsätzen im Rettungshundewesen teilnehmen. Über 20.000 Mitbürger und Mitbürgerinnen sowie Firmen unterstützen die RH-Arbeit durch finanzielle Spenden oder durch Sachspenden.


=== TCRH Hünxe ===
Am 9. April 2008 wurde im Rathaus zu [[Hünxe]] in der Nähe von [[Wesel]] in [[Nordrhein-Westfalen]] vom BRH der Kaufvertrag für das ehemalige Anita-Thyssen-Heim unterzeichnet. Aus dem Anwesen wurde das weltweit erste Schulungszentrum nur für [[Rettungshundeführer]] und Einsatzkräfte.


Das ungefähr 75.000&nbsp;m² großen Gelände des TCRH Hünxe eignet sich für praktische Übungen wie Flächen- und Trümmersuche, Unterordnung und Gerätearbeit. Das Trümmergelände entspricht den hohen Anforderungen der Trümmerarbeit.<ref>[https://www.tcrh.de/tcrh-training-center-retten-und-helfen-huenxe/ TCRH Training Center Retten und Helfen Hünxe], auf tcrh.de</ref>


Ursprünglich war das Objekt von Thyssen als Schulungseinrichtung für Werksangehörige erbaut worden und bietet daher eine ausreichende Zahl verschieden großer Seminar- und Tagungsräume. Die vorhandene Großküche sowie die Unterbringungsmöglichkeit für 68 Veranstaltungsteilnehmer bietet das Schulungszentrum des BRH.
== Hunderassen ==


Die Renovierung der ehemalige Thyssen Schulungseinrichtung wurde zum Großteil von den Mitgliedern der einzelnen Staffeln durchgeführt.


=== TCRH Malchin ===
Im Rettungshundewesen gibt es nicht den typischen Rettungshund. Deshalb sind im BRH eine Vielzahl von unterschiedlichen Rassen einschließlich Mischlinge vertreten. Die Auswahlkriterien beziehen sich im wesentlichen auf das Wesen, die Arbeitsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Hundes. In der Regel erfüllen alle mittelgroßen Hunderassen diese Voraussetzungen.
In der Nähe von [[Malchin]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]] hat der BRH im März 2010 eine große Industriebrache erworben. Das Gelände bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Trainingsmöglichkeiten und wird kontinuierlich ausgebaut. Ziel des Ausbaus ist ein weltweit einzigartiges Trümmer-Übungsgelände.


Die ungefähr 25.000&nbsp;m² große Fläche des ehemaligen Betonwerks und heutigen TCRH Malchin<ref>[https://www.tcrh.de/tcrh-training-center-retten-und-helfen-malchin/ TCRH Training Center Retten und Helfen Malchin], auf tcrh.de</ref> eignet sich für die Abwicklung aufwändiger Übungsszenarien. Die Besonderheit: mehrere 90 Meter lange, bis zu 16 Meter breite und bis zu drei Etagen hohe Hallen bilden die Grundlage für die Einrichtung von Indoor-Übungsobjekten und stellen damit einen ganzjährigen Übungsbetrieb sicher. Ein großes Ziegelgebäude mit Balkenkonstruktion wurde kontrolliert zum Einsturz gebracht und bietet ein realistisches Einsatzszenario. Dies gilt ebenfalls für das aufwendig gestaltete Trümmergelände.


Seit der Eröffnung des Geländes finden regelmäßige Groß- und Einsatzübungen verschiedener Organisationen sowie Sichtungen des BRH-Auslandskaders statt.


=== TCRH Mosbach ===
== Der/die RettungshundeführerIn ==
Auf dem Gelände der ehemaligen Neckartalkaserne<ref>[https://www.tcrh.de/tcrh-training-center-retten-und-helfen-mosbach/ TCRH Training Center Retten und Helfen Mosbach], auf tcrh.de</ref> zwischen [[Neckarelz]] und [[Neckarzimmern]] in [[Baden-Württemberg]] betreibt der BRH seit 2015 auf einer Kernfläche von zwischenzeitlich 110.000&nbsp;m² und mit einer Gesamtübungsfläche von 270.000&nbsp;m² das TCRH Mosbach, ein Ausbildungs- und Schulungszentrum für den [[Katastrophenschutz]]. [[Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben|BOS-Organisationen]] üben hier interdisziplinär fachdienst- und organisationsübergreifend alle Bereiche des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes sowie der Inneren Sicherheit.


Die vorhandenen Flächen- und Gebäudestrukturen des TCRH Mosbach decken alle Erfordernisse technischer wie auch nicht-technischer Fachdienste für taktische und operative Schulungen und Übungen ab. Hier werden spezielle Szenarien aber auch Großschadens-, Amok- und Terrorlagen dargestellt. Die Anlage verfügt über Schulungs-, Indoor-Übungsräume, Konferenztechnik und Büros sowie Übernachtungskapazitäten für bis zu 150 Personen.


Seit dem Frühjahr 2022 bildet der BRH Bundesverband Rettungshunde im Kampf gegen die [[Afrikanische Schweinepest]] (ASP) im TCRH Mosbach im Auftrag des Ministeriums Ländlicher Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ASP-Kadaver-Suchteams aus und stellt diese Teams tierseuchenbekämpfenden Behörden für die Fallwildsuche zur Verfügung.<ref>[https://www.tcrh.de/erster-ausbildungskurs-fuer-kadaver-suchtteams-erfolgreich-verlaufen/ Erster Ausbildungskurs für Kadaver-Suchteams erfolgreich verlaufen], auf tcrh.de</ref>
Durch die besondere Beanspruchung des Menschen und Hundes im Rettungs- und Katastropheneinsatz werden an den Hundeführer sowie Helfer zusätzliche Anforderungen gestellt, die er mitbringen und periodisch unter Beweis stellen muss. Neben dem festen Willen im Rettungsdienst und Katastrophenschutz tätig zu sein muss er, neben der Hundeausbildung, auch praktische und theoretische Kenntnisse in einsatzrelevanten Themen vermittelt bekommen und beherrschen. (Geländeorientierung, Einsatztaktik, Funk, Erste Hilfe an Mensch und Hund, Schadensbeurteilung, Einsatzmanagement u.v.m.)


Mit dem Eigentümer des Geländes besteht eine Kooperation. Dadurch ist es auf möglich, unterschiedliche Materialien wie Beton, Holz, Stahl, Elektronik, Papier etc. inklusive Entsorgung für zerstörende und nicht-zerstörende Übungen und Ausbildungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.


Für den BRH selbst dient das TCRH Mosbach als Schwerpunktzentrum für die Ausbildung von Teams in der biologischen und technischen Ortung in Trümmern. Zahlreiche Schadensstellen befinden sich im Bau oder sind bereits fertiggestellt. Sie bilden verschiedene Einsatzlagen ab und sind für die qualifizierte Ausbildung der Einsatzkräfte gedacht.


== Hunderassen ==
== Ausbildung und Prüfungen ==
Im Rettungshundewesen gibt es nicht den typischen Rettungshund. Deshalb sind im BRH eine Vielzahl unterschiedlicher Rassen sowie zahlreiche Mischlinge vertreten. Die Auswahlkriterien beziehen sich im Wesentlichen auf das Wesen, die Arbeitsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Hundes. In der Regel erfüllen alle mittelgroßen Hunderassen diese Voraussetzungen.


== Rettungshundeführer ==
Bedingt durch die Beanspruchung des Menschen und Hundes im Rettungs- und Katastropheneinsatz werden an Hundeführer und Helfer gewisse Anforderungen gestellt, die sie periodisch unter Beweis stellen müssen. Neben dem Willen im Rettungsdienst und Katastrophenschutz tätig zu sein und Kenntnissen in der [[Hundeausbildung]] müssen sie auch praktische und theoretische Kenntnisse in einsatzrelevanten Themen beherrschen wie Geländeorientierung, Einsatztaktik, Funk, [[Erste Hilfe]] an Mensch und Hund, Schadensbeurteilung und Einsatzmanagement.


== Ausbildung und Prüfungen ==
Die Ausbildung wird in den RH-Staffeln durchgeführt. Grundvoraussetzung für den Weg zum Rettungshund ist die Begleithunde-Prüfung nach VDH/AZG bzw. eine Prüfung des praktischen Gehorsams -PG- Nach einer Vorprüfung schließt sich die Hauptprüfung A in den Sparten RH-Fläche und RH-Trümmer an.
Die Ausbildung wird in den Rettungshundestaffeln durch vom Verband zertifizierte Ausbilder und in überregionalen Fortbildungen durchgeführt. Grundvoraussetzung für den Weg zum Rettungshund ist die [[Begleithundeprüfung]] nach VDH/AZG. Nach einer Vorprüfung schließt sich die Hauptprüfung in den Sparten Flächensuche und Trümmersuche an. Für Mantrailer existiert eine separate Prüfungsordnung.

Des Weiteren können Prüfungen der Stufe B und die Prüfungen nach IPO-R A und B in allen Sparten (RH-Fläche, RH-Trümmer, RH-Fährte, RH-Lawine) abgelegt werden. Die Prüfungen werden von staffelunabhängigen Leistungsrichtern abgenommen.

Der BRH bietet seinen Rettungshundestaffeln bundesweit vielschichtige Ausbildungsmaßnahmen für Hundeführer und Einsatzpersonal an.



Des Weiteren können die Prüfungen nach IPO-R A und B in allen Sparten (Flächensuche, Trümmersuche, Fährtensuche, Lawinensuche) abgelegt werden. Die Prüfungen werden von staffelunabhängigen Leistungsrichtern abgenommen.


== Alarmierungen und Einsätze ==
== Alarmierungen und Einsätze ==
Lokale und überregionale Alarmierungen werden über die Dienststellen der Polizei, Feuerwehr oder andere Hilfsorganisationen an die zuständige Staffel geleitet. Alarmierungen für Einsätze im Ausland gehen an die zentrale Einsatzleitung des BRH. Alarmierungen und Einsätze sind für alle Anforderer und Betroffene kostenlos.


In etlichen Bundesländern ist der BRH in den Katastrophenschutz-Plan des Landes eingebunden (z.&nbsp;B. Baden-Württemberg, Sachsen) und/oder ist in den erweiterten Katastrophenschutz des jeweiligen Landkreises integriert (z.&nbsp;B. Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Saarland). Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern einen Kooperationsvertrag mit dem Innenministerium des Landes zur Suche nach vermissten Personen in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden (z.&nbsp;B. Hessen). Dazu ist eine zusätzliche Überprüfung der Rettungshundestaffel durch die Landespolizeibehörde und/oder Polizeihundeschule erforderlich.


2002 wurde eine Auslandsqualifizierungsprüfung eingeführt. Besonders qualifizierte Teams aus den Bereichen Trümmersuche, Rettung / Bergung, Medizin, Logistik und Führung gehen unter UN-Mandat als sogenanntes BRH-Auslandskader bei internationalen Katastrophenlagen in Einsatz. Die Auslandsaktivitäten des BRH (BRH Search and Rescue) gliedern sich in zwei Bereiche:
Lokale und überregionale Alarmierungen werden über die Dienststellen der Polizei, Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen an die zuständige Staffel geleitet.

Alarmierungen für Einsätze im Ausland gehen an die zentrale Einsatzleitung des BRH und werden mit dem BMA und/oder der IRO abgestimmt. Alarmierungen und Einsätze sind kostenlos.

In einigen Bundesländern ist der BRH in den Katastrophenschutz-Plan des Landes eingebunden (z.B. Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen etc.) und/oder ist in den erweiterten Katastrophenschutz des Landkreises integriert (z.B. Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen etc.). Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern einen Kooperationsvertrag mit dem Innenministerium des Landes zur Suche nach vermissten Personen in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden (z.B. Hessen). Dazu ist eine zusätzliche Überprüfung der RH-Staffel durch die Landespolizeibehörde / Polizeihundeschule erforderlich.

Innerhalb der letzten zehn Jahre stieg die Anzahl der Alarmierungen kontinuierlich an. Nachdem im Jahre 2000 bereits bei 234 Alarmierungen unsere RH-Teams zu Einsätzen gerufen wurden, stieg diese Zahl im Jahre 2003 auf über 350.

Auslandseinsätze in Jemen, Italien und Armenien liegen bereits Jahre zurück. In 1999 und 2000 war der BRH jeweils mit einem leistungsfähigen Kontingent in der Türkei, Taiwan und Indien. 2003 waren unsere Einsatzkräfte im Erdbebengebiet Algerien und im Iran, Bam tätig. Die Erfahrungen aus diesen Einsätzen werden kontinuierlich in die Ausbildung für Hundeführer und Einsatzkräfte eingebaut.

Ein spezielles Einsatzkonzept mit integrierter Einsatzüberprüfung der Teams sichert, dass die Leistungsfähigkeit und Wirkungsweise ständig verbessert wird. Zur kontinuierlichen Überprüfung des Leistungsstandes und der organisatorischen Abwicklung findet jährlich auf Landesebene und auf Bundesebene eine Einsatzsichtung der Einsatzkader für überregionale Einsätze sowie für Einsätze im Ausland statt. Ausstattung und Gerätschaften für Großschadenslagen im In- und Ausland sind vorhanden.


#Auslandseinsätze in Europa im Rahmen von Hilfen durch meist angrenzende deutsche Bundesländer auch im Rahmen von bilateralen Abkommen oder Einsätzen des deutschen Katastrophenschutzes. Diese werden in der Regel durch die Einsatzkräfte der lokalen, regionalen oder überregionalen BRH-Rettungshundestaffeln erbracht.
#Internationale Einsätze bei Großschadenslagen unter UN-Mandat. Diese werden durch Mitglieder des BRH-Auslands-Kaders unter dem Dach der [[I.S.A.R. Germany]] absolviert.
Zur Abwicklung aller Auslandseinsätze wurde in Hünxe ein eigenes Lagezentrum (internationales Lagezentrum; ILZ) eingerichtet.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/ Website Bundesverband Rettungshunde]
<!--
* [https://www.tcrh.de TCRH Training Center Retten und Helfen]

ACHTUNG:
Wir Wikipedia-User haben uns darauf geeinigt, fünf Weblinks als übliche Obergrenze für einen Artikel zu sehen. Bitte vor dem Einfügen neuer Links (selbst-)kritisch deren Qualität prüfen. Keine Foren und kommerzielle Links einfügen!
Vielleicht eignet sich ja auch ein untergeordnetes Thema besser für den Weblink?

-->


== Einzelnachweise ==
* [http://www.rettungshunde-brh.de/ Bundesverband Rettungshunde e.V. (BRH)]
<references />
* [http://www.rettungshundestaffel.info/ BRH-Rettungshundestaffel Schleswig-Holstein Ost e.V.]
* [http://www.oerhb.at/ Österreichische Rettungshundebrigade]


[[Kategorie:Gebrauchshund]]
[[Kategorie:Rettungshundestaffel]]
[[Kategorie:Rettungshundestaffel]]
[[Kategorie:Bergrettung]]
[[Kategorie:Bergrettungsorganisation]]
[[Kategorie:Verein (Nordrhein-Westfalen)]]
[[Kategorie:Verein (Bundesverband)]]
[[Kategorie:Gegründet 1976]]
[[Kategorie:Deutsche Organisation (Hundehaltung)]]
[[Kategorie:Rettungsdienstorganisation in Deutschland]]
[[Kategorie:Hünxe]]

Aktuelle Version vom 9. Februar 2024, 12:03 Uhr

Bundesverband Rettungshunde
(BRH)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1976
Sitz Hünxe
Umsatz 5.936.377 Euro (2019)
Mitglieder 151.500 (2023)
Website www.bundesverband-rettungshunde.de/en/
Offizielles Logo

Der BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. (BRH) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hünxe und mehr als 2000 aktiven Mitgliedern.

Als ältester und größter Verband für die Ausbildung von Rettungshunden ist der BRH Bundesverband Rettungshunde mit über 90 Rettungshundestaffeln unter seinem Dach bundesweit der größte rettungshundeführende Verband. Die Schwerpunkte bei der Ausbildung der Einsatzteams liegen in der Flächen- und Trümmersuche sowie in der Ausbildung zum Mantrailing (Personenspürhunde). Abhängig von den regionalen Anforderungen bieten die Rettungshundestaffeln des Verbandes zusätzlich Wasserortung und Lawinensuche an.

In mehreren Bundesländern sind die BRH-Rettungshundestaffeln offizielle Fachdienste im jeweiligen Landeskatastrophenschutz. Zusätzlich sind die BRH-Einheiten in fast allen Bundesländern in den kommunalen und regionalen Katastrophenschutz eingebunden.

Suche nach vermissten und verschütteten Personen im In- und Ausland

Die wichtigste Säule der Rettungshundestaffeln des BRH ist die Suche nach vermissten oder verschütteten Personen im In- und Ausland. Ungefähr 1.300 mal jährlich oder 4 mal täglich werden die BRH Rettungshundestaffeln von den zuständigen Behörden alarmiert. Der Schwerpunkt der Alarmierungen liegt in der Suche nach vermissten Personen in der Fläche wie in Waldgebieten oder im urbanen Bereich. Während in Wäldern und in Parks Flächensuchhunde zum Einsatz kommen,[1] bewähren sich im urbanen Bereich als Mantrailer[2] ausgebildete Hunde. Immer wieder erhalten die Rettungshundestaffeln Alarmierungen zu Trümmereinsätzen. So unterstützen die Einsatzkräfte des Bundesverband Rettungshunde nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland nach einem Gebäudeeinsturz bei der Suche nach verschütteten Personen. Beispiele für diese Einsätze in der Vergangenheit sind Hauseinstürze nach Gasexplosionen oder Großschadenslagen wie das ICE-Unglück in Eschede, den Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall, der Einsturz des historischen Stadtarchives in Köln oder die Gasexplosion in Lychen (Uckermark) im Mai 2022. Hier fanden die gut ausgebildeten Rettungshunde für die Trümmersuche zwar keine vermissten Personen. Dafür wurde durch ihr auffälliges Verhalten eine noch gasführende und nirgends verzeichnete Gasleitung entdeckt. Ohne die hochempfindlichen Hundenasen wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Katastrophe gekommen. So konnte der gesamte Innenstadtbereich rechtzeitig evakuiert und gesperrt werden. Ein besonderer Einsatz der BRH Rettungshundestaffel Wesel war das Grubenunglück in der Zeche Stolzenbach-Borken.

Nationale Einsätze erfolgen ausschließlich im direkten Auftrag der zuständigen Behörden wie die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr. Für internationale Einsätze ist ein offizielles internationales Hilfeersuchen des betroffenen Landes erforderlich.

Ehrenamtlicher Einsatz von Mitgliedern, Vorstand und Präsidium

Im Durchschnitt erbringt eine BRH-Einsatzkraft pro Jahr 600 Stunden an Ausbildungs- und Übungszeiten. Hinzu kommt der zeitliche Aufwand für Einsätze, die sich jährlich zwischen 10 und 50 Einsätzen pro Staffel bewegen. Die Einsatzkräfte, Hundeführer und Helfer, stehen nicht nur für Einsätze ehrenamtlich rund um die Uhr zur Verfügung. Viele Mitglieder investieren neben Einsatz und Training noch zahlreiche ehrenamtliche Stunden in die lokale Rettungshundestaffel oder den Verband. So sind nicht nur die Mitglieder des Verbands, sondern auch die vom Verbandstag gewählten Mitglieder des Präsidiums und des Vorstands ausschließlich ehrenamtlich tätig. Für die Anforderer und die Menschen in Not sind die Einsätze der Rettungshundestaffeln des BRH Bundesverband Rettungshunde immer kostenlos.

Humanitäre Hilfe als zweite wichtige Säule

Die zweite Säule des BRH Bundesverband Rettungshunde ist die Humanitäre Hilfe. Die für den internationalen Einsatz erforderlichen Maßnahmen orientieren sich am Bedarf des hilfesuchenden Landes. Vorrangig handelt es sich um eine umfassende medizinische Ersthilfe durch das WHO zertifizierte Emergency Medical Team des BRH Bundesverband Rettungshunde und seiner Auslandsorganisation I.S.A.R Germany. Das in das Katastrophengebiet entsandte Team ist vollständig autark und dadurch unabhängig von den Ressourcen vor Ort. So konnte das Emergency Medical Team (EMT) nach dem Erdbeben in Haiti 2021 über 900 Menschen medizinisch versorgen und zahlreiche Leben retten. Zu den internationalen Einsatzorten von BRH und ISAR zählten in den letzten Jahren die Philippinen 2014, Nepal 2015, Haiti 2016, Indonesien 2018, Mexiko 2019, Haiti 2021.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges unterstützt der BRH Bundesverband Rettungshunde die Menschen in der Ukraine mit der bedarfsorientierten Lieferung von Hilfsgütern wie medizinische Geräte und Hilfsgüter, Medikamente, Schlafsäcke, Isomatten oder haltbare Nahrungsmittel. Alle medizinischen Geräte und Hilfsgüter werden anhand der Anforderung der ukrainischen Krankenhäuser besorgt und geliefert. Bis Mitte Mai beschafften der BRH sowie die zahlreichen Staffeln ungefähr 100 Tonnen Hilfsgüter, die auf verschiedenen Wegen in die Ukraine gelangten, wo sie bedarfsabhängig verteilt wurden.

Der BRH stellt für die wesentlichen kynologischen Fachverbände (FCI, VDH, dhv, AZG) die Fachkompetenzträger des Bereiches Rettungshunde. Die im BRH organisierten Rettungshundeführer, Helfer und Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich.

Verband

In der Bundesrepublik Deutschland begann der Bundesluftschutzverband im Jahr 1954 im Auftrag des Bundesministers des Innern[3] damit, Rettungshunde für die Trümmersuche auszubilden. Diese Rettungshundeteams waren im erweiterten Katastrophenschutz des Bundes eingebunden. Der Bundesverband für den Selbstschutz führte in den 60er-Jahren diese Ausbildung fort. Weil die Bundesbehörden auf die neu entwickelten elektronischen Ortungsgeräte setzten, wurde 1973 die Rettungshundeausbildung – auch aus finanziellen Gründen – vom Bundesministerium des Innern eingestellt.

Einige Hundeführer gründeten 1974 und 1975 die Rettungshundestaffeln Heilbronn (Unterland), Ulm, Rottweil und Pforzheim (Enzkreis). Daneben gab es nur einige wenige Rettungshunde bei den Feuerwehren in Rheinland-Pfalz und Hessen. Diese ausschließlich in Baden-Württemberg befindlichen privaten Rettungshundestaffeln gründeten 1976 den Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg. Nachdem sich zwei private Rettungshundestaffeln in Hessen und eine weitere in Nordrhein-Westfalen gegründet hatten, wurde der Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg durch entsprechende Satzungsänderung zum Bundesverband erweitert. Bereits zu dieser Zeit absolvierten die Hundeführer der Rettungshundestaffeln verschiedenste internationale Einsätze nach schweren Erdbeben wie beispielsweise in der Türkei oder in Italien.

Mitgliedschaft in Verbänden und Organisationen

Der BRH ist Mitglied bei:

Kooperationen

Der BRH unterhält Kooperationen mit:

Gliederung des Verbandes

Die Basis des BRH sind die Rettungshundestaffeln, die auf dem einmal jährlich stattfindenden Verbandstag die Wahlen des Vorstandes, der Gremien und der Funktionsgruppen durchführen sowie die Satzung und Ordnungen beschließen.

Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Präsidium (Präsident, 1. und 2. Vizepräsident) als Vorstand nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und den Leitern der Referate Einsatz national, Einsatz international, Ausbildung, Finanzen, Recht & Versicherungen, Technik und Geräte, Medien & Kommunikation, Leistungsrichter, dem Beiratsvorsitzenden (gewählt von den Landesbeauftragten) sowie den Ehrenpräsidenten.

Die Landesbeauftragten werden von den Staffeln im jeweiligen Bundesland gewählt und vertreten die Interessen des BRH auf Landesebene. Aus den Reihen der Landesbeauftragten werden die Mitglieder für das BRH-Schiedsgericht gewählt.

Die technische Kommission setzt sich aus den operativen Bereichen (Referate Ausbildung, Einsatz, Technik + Geräte und Leistungsrichter) zusammen mit der Aufgabe die Qualitätsmerkmale der Rettungshundearbeit zu fördern und zu steigern.

Namhafte und international anerkannte Persönlichkeiten aus dem Katastrophenmanagement, der Kynologie und Soziologie bilden das BRH-Kuratorium. Dieses Gremium unterstützt und berät den Verband auf der Basis der jeweiligen Fachbereiche.

Der BRH Bundesverband Rettungshunde wie auch die bundesweit vertretenen BRH-Rettungshundestaffeln sind als gemeinnützig anerkannte Vereine tätig. Die Verwaltung des gesamten BRH ist mit zwischenzeitlich fünf Personalstellen im BRH-Ausbildungs-/Schulungszentrum Hünxe angesiedelt. Für rund 151.000 Förderer des BRH ist die Geschäftsstelle in Hünxe im Kreis Wesel zentraler Ansprechpartner.

Ausbildungszentren – TCRH (Training Center Retten Helfen)

Insbesondere die grundsätzliche Schulung im Human- wie auch kynologischen Bereich als auch die weitere Qualifizierung von sogenannten Trümmersuchteams zum Einsatz bei Großschadenslagen ist ein Schwerpunkt für Investitionen des BRH. Zielsetzung ist, regional für die jeweils an- und umliegenden Bundesländer Ausbildungszentren zu schaffen, die über eine entsprechende Infrastruktur diese Ziele unterstützen.

Der BRH unterhält eigene Ausbildungszentren in Westdeutschland (Hünxe, Nordrhein-Westfalen), Norddeutschland (Malchin, Mecklenburg-Vorpommern) und in Süddeutschland (Mosbach, Baden-Württemberg). Der BRH ist weltweit führend in der Einrichtung einer solchen Anzahl und Struktur von Ausbildungszentren für Rettungshunde und auf Search & Rescue spezialisierter Facheinheiten.

Der BRH sieht seine Aktivitäten zur Schaffung von Ausbildungszentren im öffentlichen Interesse des jeweiligen Bundeslandes bzw. Land- oder Stadtkreises, da primär Belange des Katastrophen- und Zivilschutzes verfolgt und gefördert werden. Von den Investivmaßnahmen des BRH profitieren Behörden und BOS-Organisationen als auch Fachdienste anderer Hilfsdienste, da die Geländenutzungskonzepte beispielsweise fachdienst- und organisationsübergreifende und auch komplexe Übungsszenarien ermöglichen.

Die Ausbildungszentren werden unter der Bezeichnung „Training Center Retten und Helfen“ (TCRH) geführt, Träger ist die gleichnamige GmbH deren Alleingesellschafter der BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. ist.

TCRH Hünxe

Am 9. April 2008 wurde im Rathaus zu Hünxe in der Nähe von Wesel in Nordrhein-Westfalen vom BRH der Kaufvertrag für das ehemalige Anita-Thyssen-Heim unterzeichnet. Aus dem Anwesen wurde das weltweit erste Schulungszentrum nur für Rettungshundeführer und Einsatzkräfte.

Das ungefähr 75.000 m² großen Gelände des TCRH Hünxe eignet sich für praktische Übungen wie Flächen- und Trümmersuche, Unterordnung und Gerätearbeit. Das Trümmergelände entspricht den hohen Anforderungen der Trümmerarbeit.[4]

Ursprünglich war das Objekt von Thyssen als Schulungseinrichtung für Werksangehörige erbaut worden und bietet daher eine ausreichende Zahl verschieden großer Seminar- und Tagungsräume. Die vorhandene Großküche sowie die Unterbringungsmöglichkeit für 68 Veranstaltungsteilnehmer bietet das Schulungszentrum des BRH.

Die Renovierung der ehemalige Thyssen Schulungseinrichtung wurde zum Großteil von den Mitgliedern der einzelnen Staffeln durchgeführt.

TCRH Malchin

In der Nähe von Malchin in Mecklenburg-Vorpommern hat der BRH im März 2010 eine große Industriebrache erworben. Das Gelände bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Trainingsmöglichkeiten und wird kontinuierlich ausgebaut. Ziel des Ausbaus ist ein weltweit einzigartiges Trümmer-Übungsgelände.

Die ungefähr 25.000 m² große Fläche des ehemaligen Betonwerks und heutigen TCRH Malchin[5] eignet sich für die Abwicklung aufwändiger Übungsszenarien. Die Besonderheit: mehrere 90 Meter lange, bis zu 16 Meter breite und bis zu drei Etagen hohe Hallen bilden die Grundlage für die Einrichtung von Indoor-Übungsobjekten und stellen damit einen ganzjährigen Übungsbetrieb sicher. Ein großes Ziegelgebäude mit Balkenkonstruktion wurde kontrolliert zum Einsturz gebracht und bietet ein realistisches Einsatzszenario. Dies gilt ebenfalls für das aufwendig gestaltete Trümmergelände.

Seit der Eröffnung des Geländes finden regelmäßige Groß- und Einsatzübungen verschiedener Organisationen sowie Sichtungen des BRH-Auslandskaders statt.

TCRH Mosbach

Auf dem Gelände der ehemaligen Neckartalkaserne[6] zwischen Neckarelz und Neckarzimmern in Baden-Württemberg betreibt der BRH seit 2015 auf einer Kernfläche von zwischenzeitlich 110.000 m² und mit einer Gesamtübungsfläche von 270.000 m² das TCRH Mosbach, ein Ausbildungs- und Schulungszentrum für den Katastrophenschutz. BOS-Organisationen üben hier interdisziplinär fachdienst- und organisationsübergreifend alle Bereiche des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes sowie der Inneren Sicherheit.

Die vorhandenen Flächen- und Gebäudestrukturen des TCRH Mosbach decken alle Erfordernisse technischer wie auch nicht-technischer Fachdienste für taktische und operative Schulungen und Übungen ab. Hier werden spezielle Szenarien aber auch Großschadens-, Amok- und Terrorlagen dargestellt. Die Anlage verfügt über Schulungs-, Indoor-Übungsräume, Konferenztechnik und Büros sowie Übernachtungskapazitäten für bis zu 150 Personen.

Seit dem Frühjahr 2022 bildet der BRH Bundesverband Rettungshunde im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) im TCRH Mosbach im Auftrag des Ministeriums Ländlicher Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ASP-Kadaver-Suchteams aus und stellt diese Teams tierseuchenbekämpfenden Behörden für die Fallwildsuche zur Verfügung.[7]

Mit dem Eigentümer des Geländes besteht eine Kooperation. Dadurch ist es auf möglich, unterschiedliche Materialien wie Beton, Holz, Stahl, Elektronik, Papier etc. inklusive Entsorgung für zerstörende und nicht-zerstörende Übungen und Ausbildungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Für den BRH selbst dient das TCRH Mosbach als Schwerpunktzentrum für die Ausbildung von Teams in der biologischen und technischen Ortung in Trümmern. Zahlreiche Schadensstellen befinden sich im Bau oder sind bereits fertiggestellt. Sie bilden verschiedene Einsatzlagen ab und sind für die qualifizierte Ausbildung der Einsatzkräfte gedacht.

Hunderassen

Im Rettungshundewesen gibt es nicht den typischen Rettungshund. Deshalb sind im BRH eine Vielzahl unterschiedlicher Rassen sowie zahlreiche Mischlinge vertreten. Die Auswahlkriterien beziehen sich im Wesentlichen auf das Wesen, die Arbeitsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Hundes. In der Regel erfüllen alle mittelgroßen Hunderassen diese Voraussetzungen.

Rettungshundeführer

Bedingt durch die Beanspruchung des Menschen und Hundes im Rettungs- und Katastropheneinsatz werden an Hundeführer und Helfer gewisse Anforderungen gestellt, die sie periodisch unter Beweis stellen müssen. Neben dem Willen im Rettungsdienst und Katastrophenschutz tätig zu sein und Kenntnissen in der Hundeausbildung müssen sie auch praktische und theoretische Kenntnisse in einsatzrelevanten Themen beherrschen wie Geländeorientierung, Einsatztaktik, Funk, Erste Hilfe an Mensch und Hund, Schadensbeurteilung und Einsatzmanagement.

Ausbildung und Prüfungen

Die Ausbildung wird in den Rettungshundestaffeln durch vom Verband zertifizierte Ausbilder und in überregionalen Fortbildungen durchgeführt. Grundvoraussetzung für den Weg zum Rettungshund ist die Begleithundeprüfung nach VDH/AZG. Nach einer Vorprüfung schließt sich die Hauptprüfung in den Sparten Flächensuche und Trümmersuche an. Für Mantrailer existiert eine separate Prüfungsordnung.

Des Weiteren können die Prüfungen nach IPO-R A und B in allen Sparten (Flächensuche, Trümmersuche, Fährtensuche, Lawinensuche) abgelegt werden. Die Prüfungen werden von staffelunabhängigen Leistungsrichtern abgenommen.

Alarmierungen und Einsätze

Lokale und überregionale Alarmierungen werden über die Dienststellen der Polizei, Feuerwehr oder andere Hilfsorganisationen an die zuständige Staffel geleitet. Alarmierungen für Einsätze im Ausland gehen an die zentrale Einsatzleitung des BRH. Alarmierungen und Einsätze sind für alle Anforderer und Betroffene kostenlos.

In etlichen Bundesländern ist der BRH in den Katastrophenschutz-Plan des Landes eingebunden (z. B. Baden-Württemberg, Sachsen) und/oder ist in den erweiterten Katastrophenschutz des jeweiligen Landkreises integriert (z. B. Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Saarland). Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern einen Kooperationsvertrag mit dem Innenministerium des Landes zur Suche nach vermissten Personen in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden (z. B. Hessen). Dazu ist eine zusätzliche Überprüfung der Rettungshundestaffel durch die Landespolizeibehörde und/oder Polizeihundeschule erforderlich.

2002 wurde eine Auslandsqualifizierungsprüfung eingeführt. Besonders qualifizierte Teams aus den Bereichen Trümmersuche, Rettung / Bergung, Medizin, Logistik und Führung gehen unter UN-Mandat als sogenanntes BRH-Auslandskader bei internationalen Katastrophenlagen in Einsatz. Die Auslandsaktivitäten des BRH (BRH Search and Rescue) gliedern sich in zwei Bereiche:

  1. Auslandseinsätze in Europa im Rahmen von Hilfen durch meist angrenzende deutsche Bundesländer auch im Rahmen von bilateralen Abkommen oder Einsätzen des deutschen Katastrophenschutzes. Diese werden in der Regel durch die Einsatzkräfte der lokalen, regionalen oder überregionalen BRH-Rettungshundestaffeln erbracht.
  2. Internationale Einsätze bei Großschadenslagen unter UN-Mandat. Diese werden durch Mitglieder des BRH-Auslands-Kaders unter dem Dach der I.S.A.R. Germany absolviert.

Zur Abwicklung aller Auslandseinsätze wurde in Hünxe ein eigenes Lagezentrum (internationales Lagezentrum; ILZ) eingerichtet.

Einzelnachweise

  1. Flächensuche, auf bundesverband-rettungshunde.de
  2. Mantrailing, auf bundesverband-rettungshunde.de
  3. https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/chronik.html
  4. TCRH Training Center Retten und Helfen Hünxe, auf tcrh.de
  5. TCRH Training Center Retten und Helfen Malchin, auf tcrh.de
  6. TCRH Training Center Retten und Helfen Mosbach, auf tcrh.de
  7. Erster Ausbildungskurs für Kadaver-Suchteams erfolgreich verlaufen, auf tcrh.de