„Berlin Ostbahnhof (1867)“ – Versionsunterschied

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Die Ruine des 1944 bei den [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|alliierten Luftangriffen auf Berlin]] zerstörten Empfangsgebäudes des alten Ostbahnhofs wurde später abgerissen.
Die Ruine des 1944 bei den [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|alliierten Luftangriffen auf Berlin]] zerstörten Empfangsgebäudes des alten Ostbahnhofs wurde später abgerissen.


Im Jahr 1950 wurde der benachbarte Schlesische Bahnhof in ''Ostbahnhof'' umbenannt. Die verbliebenen Anlagen des alten Ostbahnhofs wurden dem Wriezener Bahnhof zugeordnet.
Im Jahr 1950 wurde der benachbarte Schlesische Bahnhof in ''Ostbahnhof'' umbenannt. Die Anlagen des alten Ostbahnhofs wurden dem Wriezener Bahnhof zugeordnet.


== Lage ==
== Lage ==

Version vom 2. November 2018, 15:13 Uhr

Alter Ostbahnhof Berlin
Empfangsgebäude am Cüstriner Platz um 1900
Empfangsgebäude am Cüstriner Platz um 1900
Empfangsgebäude am Cüstriner Platz um 1900
Daten
Lage im Netz Endbahnhof
Bauform Kopfbahnhof
Eröffnung 1. Oktober 1867
Auflassung 1882
Lage
Stadt/Gemeinde Berlin
Ort/Ortsteil Friedrichshain
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 44″ N, 13° 26′ 28″ OKoordinaten: 52° 30′ 44″ N, 13° 26′ 28″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Alter Ostbahnhof Berlin
Bahnhöfe in Berlin

Blick von der Bromberger Straße auf die nordöstliche Seite der Bahnhofs­halle mit dem Empfangs­gebäude ganz rechts, 1928
Lage des Bahnhofs auf einer Karte von 1875
Verlagshaus Neues Deutschland an der Stelle des ehemaligen Bahnhofs; rechts hinter dem Gebäude sind noch die Gleisanlagen bis zur Brücke Warschauer Straße erkennbar

Der alte Ostbahnhof (teilweise nichtamtlich auch Küstriner Bahnhof genannt) in Berlin war ein Kopfbahnhof, der 1867 zusammen mit dem letzten Streckenabschnitt Berlin–StrausbergKüstrin der Königlich Preußischen Ostbahn eröffnet wurde. Nach dem Umbau des knapp 400 Meter südwestlich liegenden Schlesischen Bahnhofs (vorheriger Name Frankfurter Bahnhof) zum Durchgangsbahnhof mit direkter Verbindung zur Berliner Stadtbahn wurde der Ostbahnhof bereits ab 1882 nicht mehr für den Personenverkehr genutzt.

Für den Güterverkehr war der Ostbahnhof weiterhin in Betrieb. Im südlichen Teil seiner Anlagen, dem ursprünglichen Güterbahnhof der Ostbahn, wurde 1903 ein Bahnsteig für die Reisezüge der Wriezener Bahn gebaut. Dieser Bereich wurde später der eigenständige Wriezener Bahnhof.

Die Ruine des 1944 bei den alliierten Luftangriffen auf Berlin zerstörten Empfangsgebäudes des alten Ostbahnhofs wurde später abgerissen.

Im Jahr 1950 wurde der benachbarte Schlesische Bahnhof in Ostbahnhof umbenannt. Die Anlagen des alten Ostbahnhofs wurden dem Wriezener Bahnhof zugeordnet.

Lage

Das Empfangsgebäude mit der Bahnhofshalle lag östlich vom Cüstriner Platz (heute: Franz-Mehring-Platz) im heutigen Ortsteil Friedrichshain. Die Gleisanlagen des Personenbahnhofs verliefen nördlich der damaligen Straße Am Ostbahnhof, die sich ungefähr in der Verlängerung der heutigen Straße Am Wriezener Bahnhof befand.

Der Güterbahnhof lag weiter südlich an der Fruchtstraße, direkt nördlich im Anschluss an die Anlagen des Schlesischen Bahnhofs, zu dem keine Gleisverbindung bestand.

Architektur

Die Halle wurde nach Plänen von Adolf Lohse, einem Schüler von Karl Friedrich Schinkel, und nach Lohses Tod von Hermann Cuno errichtet. Sie maß 188 Meter × 38 Meter.

Geschichte

Die Baukosten betrugen etwa eine halbe Million Taler. Am 1. Oktober 1867 feierlich eröffnet[1] war der Bahnhof lediglich bis 1882 für den Personenverkehr in Betrieb: Mit Eröffnung der Stadtbahn wurde der damalige Frankfurter Bahnhof zum Durchgangsbahnhof umgebaut und der Personenverkehr der Ostbahn über den neuen Schlesischen Bahnhof auf die Stadtbahntrasse geleitet. Die Empfangshalle und die Bahnsteighalle des Ostbahnhofs wurden geschlossen und die übrigen Anlagen an der damaligen Bromberger Straße (heute: Helsingforser Straße) nur noch für den Güterverkehr genutzt.

Die Bahnsteighalle wurde nach der Stilllegung zunächst als Lager und vom Roten Kreuz genutzt. Für das am 1. Februar 1929 eröffnete Varieté Plaza wurde sie zum Zuschauerraum für bis zu 2940 Gäste um- und das Bühnenhaus eingebaut. Das 31 Meter hohe Bühnenhaus war der einzige größere Umbau, der von außen am Gebäude zu sehen war.[2] 1938 übernahm die NS-Organisation „Kraft durch Freude“ das Varieté.

Im südlichen Teil der Anlagen, direkt an den Schlesischen Bahnhof angrenzend, ging 1903 ein Bahnsteig für die Reisezüge der Wriezener Bahn in Betrieb. Er wurde 1924 zum eigenständigen Wriezener Bahnhof, dieser diente nur dem Personenverkehr.[3] 1949 wurde der Personenverkehr dort eingestellt.

Die Halle des Empfangsgebäudes des Ostbahnhofs wurde 1944 durch Bomben[4] zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. An ihrer Stelle wurde das Verlagshaus des Neuen Deutschland errichtet.

Im Jahr 1950 benannte die Reichsbahn der DDR den Schlesischen Bahnhof in Ostbahnhof um. Der ursprüngliche – weiterhin dem Güterverkehr dienende – Ostbahnhof, wurde seitdem Berlin Wriezener Bf bezeichnet.[5] Nach 1990 wurde der Güterverkehr eingestellt.

Die weitgehend von Gleisen geräumte alte Bahntrasse westlich der Warschauer Brücke und entlang des südlichen Randes der Helsingforser Straße waren zum Zeitpunkt 2009 noch klar erkennbar.

Literatur

  • Hassenkamp: Das Empfangsgebäude der Königlichen Ostbahn in Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. 20 (1870), Sp. 3–16, Tafel 1–6. Digitalisat
  • Alfred Wedemeyer: Plaza, ein Volksvarieté in Berlin. In: Deutsche Bauzeitung, 30. März 1929. Heft 26/27, S. 233–239 (beschreibt den Umbau des ehemaligen Bahnhofgebäudes zum Theater).
  • Lothar Uebel: Eisenbahner, Artisten und Zeitungsmacher. Zur Geschichte des Küstriner Bahnhofs. Rezension
Commons: Berlin Ostbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Illustrirte Zeitung Nr. 1282 vom 25. Januar 1868, S. 62 (mit zwei Abbildungen S. 61)
  2. Die Plaza – das Theater der 3000
  3. Amtliches Bahnhofsverzeichnis, Deutsche Reichsbahn, 1944, Digitalisat auf Gen-Wiki
  4. Tatsächlich? Lt. Luise beim Einmarsch der Sowjets zerstört.
  5. Reichsbahndirektionskarten der RBD Berlin von 1953 bis 1991.