„Avanti, Avanti!“ – Versionsunterschied

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Für seine Darstellung des Wendell Armbruster erhielt Jack Lemmon [[1973]] den [[Golden Globe]] in der Kategorie Bester Schauspieler in einer Komödie. Außerdem hatte der Film fünf Nominierungen für den Golden Globe.
Für seine Darstellung des Wendell Armbruster erhielt Jack Lemmon [[1973]] den [[Golden Globe]] in der Kategorie Bester Schauspieler in einer Komödie. Außerdem hatte der Film fünf Nominierungen für den Golden Globe.

== Goofs ==

Die Blumen, die Pamela vor der Leichenhalle hat, sind orange, später sind sie gelb.

Der Hubschrauber trägt die Aufschrift US Navy. Beim Abflug sieht man das Italienische Hoheitszeichen an der linken Stabilisierungsfläche am Heck.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 27. April 2009, 09:16 Uhr

Film
Titel Avanti, Avanti
Originaltitel Avanti!
Produktionsland USA
Italien
Originalsprache Englisch
Italienisch
Erscheinungsjahre 1972
Länge 140 Minuten
Stab
Regie Billy Wilder
Drehbuch I. A. L. Diamond
Billy Wilder
Produktion Billy Wilder
Musik Gino Paoli
Kamera Luigi Kuveiller
Schnitt Ralph E. Winters
Besetzung
  • Jack Lemmon: Wendell Armbruster
  • Juliet Mills: Pamela Piggott
  • Clive Revill: Carlo Carlucci
  • Edward Andrews: J. J. Blodgett
  • Gianfranco Barra: Bruno
  • Franco Angrisano: Arnold Trotta

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Avanti, Avanti ist die freie Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Samuel A. Taylor durch Billy Wilder.

Handlung

Der Film beginnt damit, dass Wendell Armbruter, Junior-Chef des Armbruster Konzerns in USA in Freizeitkleidung von seinem Privatjet im letzten Moment vor dem Abflug auf dem Rollfeld des Flughafens in die Langstrecken Boeing 707 der Alitalia nach Rom wechselt. Während des Fluges überredet er einen anderen Fluggast im Businessanzug die Kleidung zu tauschen. Bei der Einreise in Italien gibt es Probleme, da die beiden vergessen hatten auch die Pässe in den Kleidern zu wechseln. Erst da erfährt der Zuschauer, dass Wendell Armbruster unvorhergesehen und in Eile nach Italien musste, weil sein Vater dort bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.

Im Speisewagen des Zuges nach Neapel beginnt er einen Nachruf auf seinen Vater in das Diktafon zu sprechen, was die Aufmerksamkeit der ebenfalls im Speisewagen befindlichen Britin Pamela Piggott erregt. Sie versucht mit ihm Kontakt aufzunehmen, wird aber von Wendell Armbruster barsch zurück gewiesen. Auf der Fähre zur italienischen Insel Ischia trifft er wieder auf die Britin, was Armbruster auffällt, er wechselt Worte mit ihr, trotz, dass sie seinen Namen und Geschichte kennt, bleibt er aber arglos. Sie liest in einem Italienischen Wörterbuch und erklärt ihm u.a. die Bedeutung der Worte "Permesso" (Bitte eintreten zu dürfen) und Avanti (Vorwärts).

Am Hafen wird er vom Hotelmanager Carlucci abgeholt und erfährt, dass sein Vater, der schon seit 10 Jahren jedes Jahr zur Kur nach Ischia kommt, bei dem Autounfall nicht alleine im Fahrzeug war und es ausser seinem Vater einen weiteren Todesfall gibt.

Als er in Vaters Hotelsuite mit Carlucci die Formulare zur Überführung des Leichnams durchgeht, erscheint die Britin Pamela mit den gleichen Formularen um Carlucci zu der Überführung ihrer Mutter zu befragen. Armbruster muss ganz langsam erkennen, dass sein Vater und Pamelas Mutter seit 10 Jahren ein Verhältnis hatten und jedes Jahr gemeinsam als Mr. und Mrs. Armbruster zur Kur erschienen und sogar das Hotelzimmer teilten. Während Pamela das alles bekannt war, war die Familie Armbruster ahnunglos und glaubte an das von Armbruster Senior bejammerte Rückenleiden. Entsprechend seiner Amerikanisch doppelten und prüden Moralvorstellung ist Armbruster Junior erschüttert und nur noch darauf bedacht die Angelegenheit nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen. Seine einzelnen Entwürfe zur Trauerrede werden daher immer nüchtener und distanzierter zu seinem Vater.

Vor allen Dingen möchte er alles schnell und unbürokratisch erledigen, denn der Termin für das "Medienbegräbnis" des Milliadärs und einflussreichen Geschäftsmannes Armbruster Senior ist zu Hause schon kurzfristig angesetzt. Armbruster ist entsetzt als Pamela mit dem Vorschlag kommt, die Toten auf Ischia zu bestatten und drängt Carlucci zur Eile die Formalitäten zu erledigen und den Zinksarg zu besorgen. In Italien ticken die Uhren aber anders, was durch den Urkundsbeamten im Leichenhaus bei der Identifizierung der beiden Leichen durch Wendell Armbruster und Pamela Pigott so richtig demonstriert wird. Vor der Rückfahrt zum Hotel beleidigt Armbruster Pigott, wegen ihrer kaum auffälligen Figurprobleme als Fettarsch. Es ist Wochenende, immer neue Südländisch geprägte Schwierigkeiten türmen sich auf, die den rational agierenden Amerikaner und Manager Armbruster öfters auf die Palme bringen. Auch mit der tatkräftigen Unterstützung des beflissenen Carlucci und seiner Vetternwirtschaft lassen sich all diese Hindernisse nicht ohne Weiteres beseitigen.

Der Hoteldiener Bruno, ein aus Amerika ausgewiesener Angehöriger der Mafia erpresst Armbruster mit Fotos von seinem Vater und seiner Geliebten. Er will kein Geld, sondern der einflussreiche Armbruster soll ihm die Einreise in die USA verschaffen. Die Leichname werden entführt. Es sind es aber, wie sich viel später herausstellt, die Brüder des Trotta-Clans, deren Weinberg durch den Unfall in Mitleidenschaft gezogen worden ist und die eher landestypisch die Entschädigung beschleunigen wollen.

Armbruster verdächtigt jedoch Pamela, die Leichen entführt zu haben, um sie beide auf Ischia zu bestatten. Er versucht sich mit ihr zu arrangieren und er, trotz verheiratet und Familienvater, erliegt dem Charme der mediterranen Lebensart und findet zudem Gefallen an Pamela. Wie zuvor ihre Elternteile genießen sie ihre Zweisamkeit unter der südlichen Lebensart, in Luxus und bei beflissenen Service des Personals, denn Vater Armbruster war sehr grosszügig und entsprechend beliebt. Wendell fängt an seinen Vater zu verstehen, er und Pamela spielen die Vergnügungen der Verstorbenen nach, bestens dokumentiert durch Brunos Kamera, der nun massiv mit den neuen Fotos die baldige Einreise nach USA von Wendell einfordert, da seine Verlobte von ihm schwanger ist. Die Verlobte - ein Zimmermädchen im Hotel - hat das Gespräch mitbekommen, lockt Bruno in Pamelas Zimmer, erschiesst ihn dort und flieht. Carlucci lässt für die polizeilichen Ermittlungen Pamelas Gepäck in die Suite von Armbruster wegschaffen, Pamela sieht das aber als Auffordeung an bei ihm einzuziehen. Nach Klärung der Sachlage zieht sie enttäuscht in ihr Zimmer zurück. Als sie kurz danach in die Suite von Armbruster zurückkommt um die Badezimmerwaage zu benutzen, erklärt ihr Armbruster seine Sympathie, nach seinem Permesso und ihrem Avanti küssen sie sich. Zuvor, noch während der Nacht, hatten sich die Entführer der Leichen gemeldet und Armbruster hat hohes Löse- und Lehrgeld bezahlt.

Armbruster fängt an, sich innerlich auf eine Verschiebung der Beerdigung des Vaters in USA einzustimmen. Offensichtlich angestossen durch Armbrusters Frau wird der mit der Familie befreundete Amerikanische Diplomat J.J. Blodgett vor Ort geschickt. Dieser fliegt per Navy-Hubschrauber der Amerikanischen Streitkräfte in Europa in Ischia ein und überrascht Wendell durch einen Anruf von der Rezeption aus. Wendell und Pamela sind bei einem "späten Frühstück" im Bett, in Eile räumen sie auf. Als Blodgett in der Suite erscheint, spielen sie ihm glaubhaft eine Maniküresitzung vor. Der gewiefte Carlucci trägt noch weiteres zur Verschleierung der Situation bei und überredet Blodgett geschickt zu einer Kuranwendung. Blodgett kann seinen Kompetenzen nach den toten Armbruster Senior posthum zum Diplomaten ernennen und ihn ohne weitere Formalitäten noch Nachmittags mit dem Hubschrauber zur Überführung per Abendlinienmaschine nach USA mitnehmen.

Armbruster Junior nimmt angesicht dieser rasanten Entwicklung und inneren Wandlung die frühere Idee von Pamela auf, ihre beiden Toten auf Ischia zu bestatten. Carlucci stellt dafür auch ohne Zögern die Familiengruft zur Verfügung. Den Leichentransport übernehmen sinnigerweise die Brüder Trotta. Die Toten werden unterstützt durch die Musikkapelle des Hotels in einer würdigen Zeremonie Seite an Seite bestattet. Bruno kommt in den Sarg für USA und so wird sein Wunsch der Einreise in die USA, wenn auch tot, erfüllt.

Der Film endet mit der Szene auf dem Hubschrauberlandeplatz, wo der tote Bruno im versiegelten Sarg als vermeindlicher Armbruster Senior in einer strammen Zeremonie von Bloggett zum Diplomaten ernannt und in den Hubschrauber geladen wird.

Bevor Armbruster Junior mit in den Hubschrauber einsteigen muss, verspricht er Pamela, sich wie sein Vater ein Rückenleiden zu zu legen und jedes Jahr nach Ischia mit ihr zusammen zur Kur zu kommen. Er fordert Pamela auf ja kein Pfund zu verlieren, sonst wäre es aus zwischen ihnen. Carlucci bestätigt geschäftstüchtig und zufrieden gleich die Reservierung für den 15. Juli bis 15. August.

Hintergrund

Den Rahmen bildet eine süditalienische Inselidylle Anfang der 70er-Jahre, wo die Kirchenglocken neben Nonnen läuten, die ins Kino gehen, um sich den Film "Love Story" anzusehen, wo Pferdekutschen neben Motorrollern fahren. Die feurigen Zutaten sind dann Erpressung, Mord und ein ungehobelter amerikanischer Diplomat, der die Sache am Ende fast noch verdirbt.

Als musikalisches Leitmotiv zieht sich die Ballade "Senza fine" durch den Film, die vom italienischen Liedermacher Gino Paoli komponiert wurde und in den 60er-Jahren ein Riesenhit war. Der Streifen wurde bis in die letzte Nebenrolle überzeugend besetzt, wenngleich mit weitgehend unbekannten Schauspielern. Für die Britin Juliet Mills war der Film der Höhepunkt ihrer Karriere.

Der Titel des Films leitet sich von der ersten italienischen Phrase ab, die Wendell von Pamela lernt: Es ist die Antwort auf die Frage "Permesso?" ("Darf ich eintreten?"): "Avanti!" ("(Nur) herein!"). Das zweite "Avanti" im deutschen Filmtitel wurde vom deutschen Verleih in völliger Verkennung, dass dies nun wirklich "Vorwärts, mach schon" bedeutet, eingeschmuggelt. Im übertragenen Sinn bedeutet "Avanti" "Nur zu!", "Mach nur!", wörtlich "vorwärts". Die Wendung wird später auch für die Erlaubnis Pamelas verwendet, von Wendell geküsst (usw.) zu werden.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Intelligent konstruierte, kultiviert gespielte Komödie der Menschlichkeit. Ein bemerkenswertes Bekenntnis zu Liebe und gegenseitigem Verstehen.
  • Prisma Online: Sympathischer Filmspaß von Billy Wilder, der in Jack Lemmon den idealen Interpreten für seine Amerika-Satiren und einen perfekten Komödianten für seine neurotischen Helden gefunden hat. So auch in diesem Komödienklassiker mit Seitenhieben auf amerikanische und italienische Lebensweisen.

Preise

Für seine Darstellung des Wendell Armbruster erhielt Jack Lemmon 1973 den Golden Globe in der Kategorie Bester Schauspieler in einer Komödie. Außerdem hatte der Film fünf Nominierungen für den Golden Globe.