„Aufzugsanlage“ – Versionsunterschied

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===Seilaufzug===
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Beim Seilaufzug hängt die Kabine an Tragseilen. Die älteste Form des Seilaufzugs war der '''Trommelaufzug''', bei dem die Seile auf einer Trommel aufgewickelt wurden, ähnlich einer Angelschnur. Die Seile sind mit dem einen Ende fest an der Trommel befestigt. Die ersten Trommelaufzüge wurden Mitte des [[19. Jahrhundert]]s gebaut und von [[Dampfmaschine]]n angetrieben. Da die Länge der Seile durch die Größe der Trommel begrenzt ist, und sich der Trommelaufzug daher nicht für große Förderhöhen eignet, wurde er zunehmend vom Treibscheibenaufzug verdrängt.
Beim Seilaufzug hängt die Kabine an Tragseilen. Die älteste Form des Seilaufzugs war der '''Trommelaufzug''', bei dem die Seile auf einer Trommel aufgewickelt wurden, ähnlich einer Angelschnur. Die Seile sind mit dem einen Ende fest an der Trommel befestigt. Die ersten Trommelaufzüge wurden Mitte desfff [[19. Jahrhundert]]s gebaut und von [[Dampfmaschine]]n angetrieben. Da die Länge der Seile durch die Größe der Trommel begrenzt ist, und sich der Trommelaufzug daher nicht für große Förderhöhen eignet, wurde er zunehmend vom Treibscheibenaufzug verdrängt.


Beim '''Treibscheibenaufzug''' werden die Tragseile, die am einen Ende die Kabine und am anderen Ende ein Gegengewicht tragen, über eine angetriebene Rolle (Treibscheibe) geführt. Die Seile sind nicht an der Treibscheibe befestigt, sondern werden durch die [[Reibung]] gehalten und bewegt. Zur Unterstützung besitzt die Treibscheibe V-förmige Rillen, in die die Seile durch die Zugspannung gepresst werden. Der Vorteil des Treibscheibenaufzugs besteht darin, dass beliebig lange Tragseile verwendet werden können und er sich somit auch für die höchsten [[Hochhaus|Hochhäuser]] eignet.<br />
Beim '''Treibscheibenaufzug''' werden die Tragseile, die am einen Ende die Kabine und am anderen Ende ein Gegengewicht tragen, über eine angetriebene Rolle (Treibscheibe) geführt. Die Seile sind nicht an der Treibscheibe befestigt, sondern werden durch die [[Reibung]] gehalten und bewegt. Zur Unterstützung besitzt die Treibscheibe V-förmige Rillen, in die die Seile durch die Zugspannung gepresst werden. Der Vorteil des Treibscheibenaufzugs besteht darin, dass beliebig lange Tragseile verwendet werden können und er sich somit auch für die höchsten [[Hochhaus|Hochhäuser]] eignet.<br />

Version vom 6. Juni 2006, 08:42 Uhr

Eine Aufzugsanlage, kurz Aufzug oder Lift genannt, ist eine Anlage, mit der Personen, Fahrzeuge oder Waren in einer beweglichen Kabine, einem Fahrkorb oder auf einer Plattform in vertikaler Richtung zwischen zwei oder mehreren Ebenen transportiert werden können. Der bewegliche Teil wird dabei auf senkrecht verlaufenden Schienen geführt.

Datei:240 Sparks Elevators.jpg
Außenaufzüge in Ottawa, Kanada
Datei:Hospital Elevator.jpg
Liftkabine in einem Krankenhaus
Zeil-Galerie

Antriebsarten

Seilaufzug

Beim Seilaufzug hängt die Kabine an Tragseilen. Die älteste Form des Seilaufzugs war der Trommelaufzug, bei dem die Seile auf einer Trommel aufgewickelt wurden, ähnlich einer Angelschnur. Die Seile sind mit dem einen Ende fest an der Trommel befestigt. Die ersten Trommelaufzüge wurden Mitte desfff 19. Jahrhunderts gebaut und von Dampfmaschinen angetrieben. Da die Länge der Seile durch die Größe der Trommel begrenzt ist, und sich der Trommelaufzug daher nicht für große Förderhöhen eignet, wurde er zunehmend vom Treibscheibenaufzug verdrängt.

Beim Treibscheibenaufzug werden die Tragseile, die am einen Ende die Kabine und am anderen Ende ein Gegengewicht tragen, über eine angetriebene Rolle (Treibscheibe) geführt. Die Seile sind nicht an der Treibscheibe befestigt, sondern werden durch die Reibung gehalten und bewegt. Zur Unterstützung besitzt die Treibscheibe V-förmige Rillen, in die die Seile durch die Zugspannung gepresst werden. Der Vorteil des Treibscheibenaufzugs besteht darin, dass beliebig lange Tragseile verwendet werden können und er sich somit auch für die höchsten Hochhäuser eignet.
Das Treibscheibenprinzip wurde von dem deutschen Bergbauingenieur Carl Friedrich Koepe erfunden, der erstmals 1878 eine Schachtförderanlage der Zeche Hannover damit ausrüstete.

Man unterscheidet verschiedene Aufhängungsarten:

Bei der 1:1-Aufhängung ist die Kabine direkt an den Seilenden befestigt. Bei der 2:1-Aufhängung sind die Seilenden an der Decke (Schachtkopf) des Aufzugsschachts befestigt, während Kabine und Gegengewicht je mittels einer Umlenkrolle an den Seilen hängen. So wird ein einfacher Flaschenzug erzeugt, mit dem die doppelte Nutzlast (bei halber Geschwindigkeit) gehoben werden kann.

Hydraulischer Aufzug

Bei hydraulischen Aufzügen wird die Kabine durch einen oder mehrere Hydraulikkolben bewegt, die gewöhnlich am Boden des Aufzugsschachts vertikal eingebaut sind. Im Gegensatz zu Seilaufzügen eignen sie sich nur für kleinere Förderhöhen. Der Vorteil eines hydraulischen Aufzugs ist, dass der Antrieb (Aggregat mit Motor und Pumpe) nicht zwingend am Aufzugsschacht anliegend sein muss, sondern bei problematischen Platzverhältnissen bis zu 20 m entfernt sein kann. Es reicht eine Hydraulik-Leitung vom Kolben zum Aggregat. Ist die Kabine fest mit dem Kolben verbunden, spricht man von einem direkt hydraulischen Aufzug. Wird die Kraft über Tragseile und Rollen übertragen, wird er als indirekt hydraulischer Aufzug bezeichnet. Beim indirekt hydraulischen Aufzug handelt es sich im Prinzip um einen umgekehrt betriebenen Flaschenzug, bei dem die lose Rolle durch die Hydraulik bewegt wird. Dadurch wird eine größere Förderhöhe und höhere Fahrgeschwindigkeit erreicht, dafür ist nur eine entsprechend kleinere Nutzlast möglich.

Kletteraufzug

Bei einem Kletteraufzug ist die Aufzugskabine mit einem eigenem Antrieb ausgestattet. Der Antrieb kann durch einen Elektromotor oder einen Verbrennungsmotor erfolgen.

Kletteraufzüge werden insbesondere in abgespannten Sendemasten oder ähnlichen Konstruktionen installiert, um die Flugsicherheitslampen oder andere Anlagenteile leichter warten zu können.

Beispiele für installierte Kletteraufzüge wären die Tragmasten der Elbekreuzung 2 oder der Sendemast des WDR in Velbert-Langenberg.

Sicherheit

Die Beschaffungvorschriften für Aufzüge sind durch die europäische Richtlinie 95/16/EG geregelt. Diese Richtlinie wurde in Deutschland durch die Aufzugsverordnung (12. GPSGV) in nationales Recht umgesetzt. Außerdem sind Aufzugsanlagen überwachungsbedürftige Anlage im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung und sind spätestens alle 4 Jahre durch eine zugelassene Überwachungsstelle zu prüfen.

Bauarten von Aufzügen

Es wird zwischen folgenden Aufzügen unterschieden:

Lastenaufzug

Ein Lastenaufzug ist eine Aufzugsanlage zum vorrangigen Transport von Waren und ggf. Begleitpersonen.

Für Lastenaufzüge gab es Erleichterungen hinsichtlich der Bauweise, was auf die Lobbyarbeit beteiligter Kreise zurückzuführen war.

So durfte in der Vergangenheit auf die Fahrkorbtüren verzichtet werden. Nach einigen schweren Unfällen mit teilweise tödlichem Ausgang mussten die Lastenaufzüge zumindest mit Lichtvorhängen als Sicherung nachgerüstet werden. Neue Lastenaufzüge benötigen nun nach der EN 81 grundsätzlich Fahrkorbtüren.

Güteraufzug

Ein Güteraufzug ist nach der bisherigen deutschen Aufzugsverordnung eine Aufzugsanlage, die ausschließlich zum Transport von Waren ohne die Begleitung von Personen gedacht ist.

Aus diesem Grund dürfen die Güteraufzüge nur von außen herbeigeholt oder bedient werden. In der Kabine darf sich kein Bedientableau befinden.

Personenaufzug

Ein Personenaufzug ist nach der alten deutschen Aufzugsverordnung eine Aufzugsanlage zur Beförderung von Personen. Ein solcher Aufzug muss in Deutschland eine Fahrkorbtür besitzen, so dass niemand während der Fahrt die Fahrschachtwand berühren kann. Aufzüge sind das sicherste Verkehrsmittel.

Fassadenaufzug

Ein Fassadenaufzug ist eine Sonderform einer Aufzugsanlage und wird an hohen Fassaden von Gebäuden zu Reinigungs- und Wartungszwecken installiert. Es gibt fest montierte Fassadenaufzüge und mobile.

Weitere Formen

  • Bauaufzug
    • Baugüteraufzug
    • Personenbauaufzug
  • Mühlenaufzug

Aufzüge als Verkehrsmittel

In einigen Städten dienen Aufzüge auch als Verkehrsmittel.

Beispiele

Steuerungskonzepte

Zweiknopfsteuerung

Handsteuerung

Bis Mitte des 20. Jahrhundert hinein waren Aufzüge überwiegend handgesteuert (Hebelsteuerung). Ein Aufzugführer wurde mit einer Rufanlage auf Fahrgäste aufmerksam, öffnete und schloss die Türen, bediente einen Fahrschalter und fuhr die Stockwerke auf mündlichen Wunsch an.

Sammelsteuerung

Die Steuerung speichert Außenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet.

Man unterscheidet zwischen Abwärtsammelsteuerung und Vollsammelsteuerung letztere setzt 2 Druckknöpfe voraus (Auf- und Absammelnd) und bei Aufzugsgruppen die Gruppensammelsteuerung, die ebenfalls Abwärts- oder Vollsammelsteuerung haben kann. Nach Eingabe eines Fahrtwunsches über die Außentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Vorsteuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Fährt die Kabine, hält sie beim nächsten in der Fahrtrichtung liegenden Ruf oder Kommando. Nach Abarbeitung aller in der Fahrtrichtung liegenden Rufe wechselt die Fahrtrichtung, und der nächste Ruf wird abgearbeitet.

Druckknopfsteuerung

Im Gegensatz zur Sammelsteuerung wird jeweils nur ein Kommando oder Ruf gespeichert, wobei Kabinenkommandos Vorrang vor Außenrufen haben. Nach Eingabe eines Kommandos oder Rufes wird dieser gespeichert und blockiert bis zum Ende der Fahrt alle weiteren Eingaben. Die Druckknopfsteuerung war bis Anfang der 60er Jahre Standard in Wohnhausaufzügen und kommt heute nur noch auf besonderen Kundenwunsch zum Einsatz, meist bei Lastenaufzügen.

Zielauswahlsteuerung

Bei der Zielauswahlsteuerung muss beim Rufen des Aufzugs bereits das Zielstockwerk eingegeben werden. Dies erlaubt der Steuerung ein gezieltes Disponieren und steigert die Kapazität erheblich. Ein System mit Express- und Nahaufzügen kann so flexibler betrieben werden: Der Fahrgast braucht gar nicht mehr zu wissen, welcher Aufzug der Expressaufzug ist, und Einschränkungen wie "Halt nur an jedem 10. Stockwerk" sind nicht nötig.

Hauptbestandteile eines Aufzuges

Bestandteile eines Seilaufzuges

  • Kabine
    • Kabinenabschlusstür
    • Türsteuergerät
    • Lichtschranke
    • Innentableau
    • Notrufgerät
    • Fang
    • Inspektionssteuerung
    • Notlicht
    • Kabinenlüfter
  • Gegengewicht
  • Führungsschienen
Datei:Aufzugsschacht bp306 CANopen 5 Haltestellen.png
  • Antrieb
    • Motor
    • Getriebe
    • Treibscheiben
    • Frequenzumrichter
    • Stromumrichter mit Phasenanschnittssteuerung
    • Feststellbremsen
  • Steuerung
  • Schleppkabel
  • Positionssensor
  • Geschwindigkeitsbegrenzer
  • Außentableaus
  • Fahrtrichtungsgong
  • Digitalanzeigen
  • Sprachansage
  • Maschinenraumsprechstelle
  • Schachtbeleuchtung
  • Schachtgrubensprechstelle

Bestandteile eines direkt hydraulischen Aufzuges

  • Kabine
    • Kabinenabschlusstür
    • Türsteuergerät
    • Lichtschranke
    • Innentableau
    • Notrufgerät
    • Fang
    • Inspektionssteuerung
    • Notlicht
    • Kabinenlüfter
  • Führungsschienen
  • Antrieb
    • Hydraulikaggregat
    • Ventilsteuerblock
    • Stempel
  • Steuerung
  • Schleppkabel
  • Sicherheitsschaltung
  • Positionssensor
  • Geschwindigkeitsregler
  • Außentableaus
  • Digitalanzeigen
  • Fahrtrichtungsgong
  • Sprachansage
  • Maschinenraumsprechstelle
  • Schachtbeleuchtung
  • Schachtgrubensprechstelle

Sicherheitskonzept

Aufzüge sind aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen heute allgemein mit einem Sicherheitssystem versehen, das Abweichungen vom Normalbetrieb, wie z. B. zu hohe Geschwindigkeiten oder gar ein Abstürzen der Aufzugkabine, selbst dann verhindert, wenn alle Tragseile reißen sollten.

Zudem sind die Aufzugkabinen in seilaufgehängten Konstruktionen durch mehrere, üblicherweise drei bis zehn, parallel laufende Seile aufgehängt, die derart dimensioniert sind, dass der Bruch von einem oder gar mehreren Seilen nicht gleich zu einem Bruch des gesamten Seil-Sets führt.Jedes Seil verfügt über eine 12 fache Sicherheit bis 1999 und eine 16 fache seit dem 01.07.1999 das heißt das ein Aufzug ohne weiteres mit nur einen Seil kurzfristig sicher betrieben werden kann.

Eine zu schnelle Fahrt bis hin zum Auf- oder Absturz der Kabine wird über einen Geschwindigkeitsbegrenzer verhindert. Bei Überschreitung eines Grenzwertes wird elektronisch der Antrieb abgeschaltet und mechanisch die Kabine zum Stillstand gebremst. Diese Sicherheitsvorrichtung ist unabhängig von den anderen Betriebsteilen des Aufzugs und funktioniert mechanisch, also selbst bei einem Stromausfall.

Die Vorrichtung besteht meistens aus einer Seilschlinge, die zwischen je einer Umlenkrolle am unteren und oberen Schachtende verläuft und einer Bremsvorrichtung, die an der Aufzugkabine befestigt ist. Die Bremsvorrichtung besteht üblicherweise aus Backen, die die Aufzugführungsschienen umgreifen und im Falle der Auslösung festklemmen. Mit einer Bewegung der Aufzugkabine werden über die Seilschlinge die Umlenkrollen am oberen und unteren Ende des Schachtes in Drehung versetzt. Eine der Umlenkrollen ist mit einer fliehkraftgesteuerten Anordnung versehen, die auslöst, wenn sich die Umlenkrolle zu schnell dreht. Bei Auslösung wird der Aufzugmotor abgeschaltet. Unabhängig davon blockiert sich die Umlenkrolle in ihrer Drehung und stoppt damit den Seillauf. Bewegt sich die Kabine dann noch weiter, zieht das nun unbewegliche Seil die Bremsbacken an der Kabine zusammen bis der Aufzug steht.

Bei hydraulischen Aufzügen, die direkt angelenkt sind, bei denen also keine Seile nötig sind, wird direkt an den Anschluss des Zylinders eine Rohrbruchsicherung eingebaut. Diese verhindert mit einem vorgespannten Rückschlagventil, dass sich die Kabine zu schnell nach unten bewegt.

Sonderbauformen

Mehrkabinenaufzüge (Twin-System)

Seit kurzem gibt es Aufzüge in ansonsten konventioneller Treibscheibentechnik, bei denen zwei Kabinen im selben Schacht verkehren. Die untere Kabine wird dabei von Tragseilen, die seitlich an der oberen Kabine vorbeilaufen, getragen. Durch eine Zielauswahlsteuerung sind dem Leitrechner Start und Ziel jeder Fahrt schon vor Fahrtbeginn bekannt; Kollisionen werden in der Steuerung ausgeschlossen. Im Vergleich zu zwei Aufzugsanlagen übereinander im selben Schacht hat das System den Vorteil, dass es keine starre Grenze gibt, die von den Kabinen nicht überquert werden kann. Mangels Kreuzungsmöglichkeiten ist es jedoch immer nötig, noch einen konventionellen Aufzug für weite Fahrten zu installieren.

Theoretisch sind nach diesem Prinzip Anlagen auch mit drei oder mehr Kabinen in einem Schacht denkbar.

Doppelstockaufzüge

Doppelstockaufzüge haben zwei fest miteinander verbundene Kabinen und fahren damit immer zwei benachbarte Stockwerke gleichzeitig an. Dabei ist eine flexible Steuerung möglich, aber auch eine paarweise Gruppierung, so dass einer der Aufzüge die ungeraden, ein anderer die geraden Stockwerke verbindet. An Halten mit hohem Fahrgastaufkommen (Eingangshalle oder Sky Lobbies) kann man die Decke aufbrechen und z. B. über Rolltreppen beide Decks des Aufzugs zugänglich machen.

Um den Einsatz von Doppelstockaufzügen in Gebäuden mit unterschiedlichen Stockwerkshöhen zu ermöglichen, gibt es Konstruktionen, bei denen die beiden Kabinen über Schraubenspindeltriebe verbunden sind. Die Steuerung passt dann während der Fahrt den Kabinenabstand an.

Weitere Sonderbauformen

Geschichte

Kleinere Warenlifte wurden schon sehr früh dazu benutzt, Waren aus der Küche in die Speisesäle zu transportieren. Erst später wurden auch Personenlifte gebaut.

Maßgebend für den Durchbruch war die Erfindung des absturzsicheren Aufzugs im Jahre 1853 durch den US-Amerikaner und Gründer der Otis Elevator Company Elisha Graves Otis. Bei einer Demonstration vor großem Publikum befand Otis sich in einem Aufzug und ließ von einem Assistenten dessen einziges Tragseil durchschneiden. Der Aufzug bremste sich von selbst, und die Sicherheit war damit eindrucksvoll vorgeführt. Mit der nun geschaffenen Möglichkeit, sichere Personenaufzüge einzusetzen, begann der Siegeszug der Wolkenkratzer, deren obere Stockwerke erst durch Aufzüge bequem zu erreichen waren.

In Europa setzten sich Aufzüge erst in den 1870er Jahren durch, nachdem auf der Weltausstellung 1867 in Paris erstmals ein Hydraulikaufzug präsentiert worden war. 1880 wurde von Werner von Siemens der erste elektrische Aufzug in Mannheim vorgestellt. Die Otis Elevator Company lieferte 1903 die ersten getriebelosen Aufzüge für das Beaver Building in New York und das Majestic Building in Chicago.

In der Folge änderte sich die architektonische Gestaltung großer Wohn- und Bürokomplexe. Galten zuvor mehr als vier Etagen als geradezu gesundheitsgefährdend, konnte nun mit dem Aufzug nahezu unbegrenzt in die Höhe gebaut und die oberen Etagen dennoch bequem erreicht werden. Die Wertigkeit der verschiedenen Ebenen kehrte sich ebenfalls um: "der Aufzug beendet die Ära der Bel Etage und begründet die des Penthouse" (Andreas Bernard).

Der Aufzug ist das sicherste Massentransportmittel. In 72 Stunden fährt, statistisch gesehen, jeder Mensch auf der Erde einmal Aufzug. Heute wird der Aufzugbau weiterentwickelt, und spezielle Anlagen wie Aufzüge ohne Triebwerkraum oder frequenzgeregelte Anlagen verbreiten sich immer mehr.

Die größten Aufzugsfirmen der Welt

Testanlagen

Es gibt Türme zum Testen von Aufzügen wie der Expressliftturm in Northampton.

Andere Anlagen zur Personenbeförderung

Literatur

  • Andreas Bernard: Die Geschichte des Fahrstuhls. In: Der Freund Nr.7, 2006, S. 6-14.

Verwandte Themen

Commons: Kategorie:Aufzugsanlage – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien