„Antideutsche“ – Versionsunterschied

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Mich nervt das!!!

Ich bin doch froh, dass ich ein wirklich undogmatischer Linker bin, der sich weder der sogenannten antiimp noch der antideutschen Seite zuordnen kann! 1. ist antiisraelische Haltung oder gar antisemitische Haltung niemals links, sondern Verrat an der Linken! Antiislamische Einstellungen, also nicht die Differenzierung zwischen Muslimen und Islamisten, sondern allgemeine Feindlichkeit gegenüber Muslimen ist auch Verrat an der Linken! uneingeschränkte Solidarität egal mit welchem Staat ist für mich auch nicht links! Ich bin für das Existenzrecht Israels, und wenn der Iran Israel angreifen würde, fände ich es auch in Ordnung wenn die Bundeswehr Israel unterstützen würde! Aber ich finde eine kritiklose Haltung gegenüber welchem Staat auch immer, grundsätzlich falsch! Wenn die Antideutschen sich kritiklos hinter die israelische Regierung stellen, ist das für mich ein Zeichen von "Positiv-Rassismus" gegenüber dem jüdischen Volk! Gleichheit, die Akzeptanz von juden als normale Menschen wie alle anderen auch wird damit nicht gefördert, Juden werden weiter als besondere Menschen behandelt, diesmal nicht negativ, aber Bevorzugung, "Positiv-Rassismus" kann auch schnell in gewöhnlichen Rassismus umschlagen! Außerdem ist es selbst antisemitisch, wenn die Antideutschen, wie es in diesem Artikel steht, meinen hinter Kapitalismuskritik stecke meißtens Antisemitismus, weil dies suggeriert, dass hinter dem Kapitalismus die Juden stecken! Ich finde diese Spaltung innerhalb der Antifa traurig und dumm! Es schwächt die Linke! Beide Seiten haben ihre einfachen Wahrheiten! Wenn die einen antiisraelisch sind und die anderen gegen Muslime hetzen, ist das beides nicht links für mich! Marry X-Mas and a happy new year!Lokum

Version vom 24. Dezember 2005, 00:12 Uhr

Vorlage:Qualitätssicherungstext Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Diskussionsseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel in den QS-Fokus eingetragen wurde: Dieser Artikel ist ein wahrer Schilderwald, daher möchte ich an dieser Stelle mal die Aufmerksamkeit auf dieses komische Sammelsurium von offenbar aneinandergereihten Einzelartikeln (die Absätze sind irgendwie zusammenhanglos) lenken. Vor allem sollte ein Politikkundiger das Geschwurbel rauswerfen. Ich kenn die Bande nicht, daher... --((ó)) Käffchen?!? 15:56, 9. Nov 2005 (CET)

Datei:Antideutsche.jpg
Antideutsche am 10. April 2005 in Buchenwald
Datei:Antideutsche2.jpg
Antideutsche Demonstration anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens. Der Text lautet: „Thank you Mr. Harris. No tears for Krauts. Deutsche Täter sind keine Opfer.“

Antideutsche sind eine aus verschiedenen Teilen der radikalen antifaschistischen Linken hervorgegangene Strömung, die sich so benannt hat, um sich gegen einen deutschen Nationalismus zu wenden, der aus ihrer Sicht im Zuge der Wiedervereinigung einen Aufschwung erlebt hat. Die Antideutschen sind innerhalb des linksradikalen Lagers Gegenstand heftiger Kontroversen. Die antideutsche Bewegung wird im Verfassungsschutzbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz erwähnt.

Die von Antideutschen geäußerte Kritik richtet sich in großen Teilen an das linksradikale Lager und hier besonders an die sogenannten Antiimperialisten. Dabei handelt es sich insofern um eine Besonderheit, als Antideutsche, ausgehend von einer linken Gesellschaftskritik teilweise zu traditionell bürgerlich-konservativen Positionen gelangt sind, diese jedoch weiterhin in formal und rhetorisch linker Gewandung vertreten.

Vertreter der so genannten Hardcore-Antideutschen (oder auch rechter Arm der Antideutschen, die man als durchaus nationalistisch im Sinne pro Israel/USA bezeichnen kann) organisieren sich um die Berliner Zeitschrift Bahamas und die Freiburger Initiative Sozialistisches Forum, während die gemäßigtere Variante (die aus der antinationalen Bewegung bzw. Teilen der undogmatischen Linken hervorgeht) sich eher lose an Zeitschriften wie der Phase 2 orientiert. Die Wochenzeitung Jungle World und die Monatszeitung konkret dienen dagegen beiden Seiten als Plattform und lassen auch Gegner der Antideutschen zu Wort kommen.

Positionen

Folgende Positionen werden zwar nicht von allen antideutschen Gruppen in gleichem Maße geteilt, werden aber von denjenigen Gruppen vehement vertreten, die über die größte Außenwirkung verfügen.

Friedensbewegung

Der traditionelle linke Antimilitarismus lehnen die Antideutschen ab. Sie argumentieren, dass die bürgerliche Gesellschaftsordnung ein wesentlicher Fortschritt sei im Vergleich zur Barbarei religiös-fundamentalistischer oder nationalistischer Regime. Deshalb seien die Kriege der USA gegen sogenannte "rückständige" Regime zu begrüßen. Als Beispiele werden dafür der zweiter Golfkrieg und der Dritter Golfkrieg) sowie der Sturz des Taliban-Regimes und der Sturz Saddam Husseins genannt, die sie unterstützen.

Der Friedensbewegung wird zudem eine Doppelmoral vorgeworfen. Sie akzeptierte die Zustände der Baath-Diktatur im Irak oder die Alltäglichkeit des Terrors in Israel, ohne praktikable Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Friedensbewegung verwende zudem höchst bedenkliche Symbole, Karikaturen und Feindbilder, wie die des „hinterlistigen Strippenziehers“, oder des "Volksschädlings und Vampirs“, die auf die USA und Israel projiziert würden. Radikalere antideutsche Gruppen wie die Bielefelder Gruppierung Gruppe 8. Mai werfen der Friedensbewegung „Appeasement gegenüber dem antisemitischen Vernichtungswillen“ vor und bezeichnen das Ideal des Friedens in einem Flugblatt zum 8. Mai 2005 als „leer und verlogen“.

Antisemitismus

Die Gefahr eines erneuten Massenmordes an Juden sei gegeben durch das Fortbestehen einer nationalsozialistischen Volksgemeinschaft in Deutschland, sowie durch Ignoranz der europäischen Regierungen gegenüber erstarkendem Antisemitismus in der EU und besonders in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Ein ähnlicher Sachverhalt wie in Deutschland wird von Antideutschen in der arabischen Welt gesehen, diese wird daher oft als „deutsch“ oder „prodeutsch“ bezeichnet. Das Attentat auf das World Trade Center und zahlreiche Anschläge auf Synagogen und jüdische Menschen weltweit seien Alarmzeichen für den unverändert starken antisemitischen Vernichtungswillen insbesondere auch in Deutschland.

Daraus folgt die Forderung nach unbedingter Solidarität mit Israel, was auch die volle Unterstützung für alle militärischen Maßnahmen einschließt. Israel habe als Opfer beständiger Aggression durch palästinensische Organisationen das Recht, sich mit Maßnahmen wie Kontrollen, Sicherungsanlagen und gezielten Tötungen zu verteidigen. Bestimmte linke Thesen wie die Noam Chomsky werden deshalb von Antideutschen abgelehnt.

Kapitalismus

Antikapitalismus, insbesondere Globalisierungskritik sei oftmals Ausdruck eines versteckten Antisemitismus, die meisten sozialen Bewegungen seien Teil einer „Antisemitischen Internationale“. Damit wird insbesondere gegen Bewegungen wie attac Stellung genommen. Die in der globalisierungskritischen Bewegung populäre Forderung nach einer Regulierung der Finanzmärkte (z.B. Tobin-Steuer) gilt Antideutschen als strukturell antisemitisch, d.h. sie nehmen an, dass die Kritik an den Finanzmärkten in Form einer Unterscheidung zwischem schaffendem und raffenden Kapital sich des Stereotyps des „Geldjuden“ bediene (siehe auch Antijudaismus).

Islam

Während linksradikale Gruppen traditionell die Diskriminierung von Migranten in Deutschland als zentrales Problem ansehen, äußern sich antideutsche Publikationen wie die Zeitschrift Bahamas zunehmend negativ über die Rolle von Migranten in der europäischen Gesellschaft. Analog zu bürgerlichen und rechten Parteien behaupten sie, dass das Ideal der Multikulturalität Freiräume für gewalttätige und kriminelle Islamisten schaffe, in denen eben die eingeforderten Toleranzräume für Minderheiten nicht mehr gälten.

Ideologie

Die Antideutschen rücken weniger Klassenkampf und Arbeiterbewegung in den Vordergrund ihrer Programmatik, sondern wollen das internationale System und dessen Entwicklungsdynamik aus dem Blickwinkel der marxistischen Geschichtsphilosophie und der Kritischen Theorie betrachten. Demzufolge ist die europäische Aufklärung ein in weiten Teilen unvollendetes Projekt. Die Antideutschen gehen davon aus, dass ein Übergang zum Kommunismus nur mit und nicht gegen die real existierenden Kräfte der Aufklärung erfolgen kann. Als Kräfte der Aufklärung werden dabei die kapitalistischen Industrienationen mit Ausnahme Deutschlands gesehen. Sie lehnen den gegenwärtig von ihnen als Leitkultur innerhalb des Marxismus wahrgenommenen Antiimperialismus ab: Dieser habe nichts mit dem Werk Karl Marx’ zu tun, er ähnele vielmehr dem Nationalsozialismus. Während der Antiimperialismus reklamiert, die Politik der USA sei interessengeleitet, gehen die Antideutschen davon aus, das sei nach Marx die normale Form jeder Politik. Die Antideutschen stellen sich auf den Standpunkt, dass der Marxismus durch seine Geschichtsphilosophie immer der schärfste politische Gegner der Theokratie gewesen sei und knüpfen an die Solidarität Karl Marx’ mit dem amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln an. Generell betrachten sie die gegenwärtige weltpolitsche Lage als Kampf der Kulturen zwischen (westlicher) Demokratie und (arabischer) Theokratie, wobei den westlichen Staaten unbedingte Solidarität auch der Linken zustehe. Auch der amerikanische Bürgerkrieg gegen die Sklaverei 1860-1865 sei zugleich interessengeleitet und fortschrittlich gewesen. Da sie das System der Nationalstaaten als eine historische Übergangsphase zwischen der Theokratie und dem Kommunismus betrachten, unterscheiden sie zwischen Nationen, die es gegen den Rückfall in die Theokratie verteidigen und anderen, die den Fortschritt in den Kommunismus aufhalten wollen. An vorderster Front der Systemauseinandersetzung zwischen Theokratie und Demokratie stehe Israel. Mit der Entscheidung zum Einmarsch in den Irak hätten auch die USA begonnen, ihre alte Politik der Unterstützung fortschrittsfeindlicher Diktaturen aufzugegeben und die Theokratie als Hauptfeind zu erkennen. Deutschland hingegen werde von Antiimperialisten regiert, die zunehmend eine Politik der Regimeerhaltung in antisemitischen Diktaturen wie z.B. Saudi-Arabien und Iran verfolgten – dies teilweise mit der Begründung, „aus Auschwitz etwas gelernt“ zu haben.

Theoretische Vorbilder

Konzeptionell orientieren sich die Antideutschen an der Kritischen Theorie, teilweise auch am französischen Poststrukturalismus. Als Vorbilder gelten Theoretiker wie Marx und die aufklärerischen Philosophen Kant und Hegel, wobei auch die an diesen erfolgte Kritik vor allem durch Adorno und Horkheimer Beachtung gefunden hat.

Großen Einfluss auf Antideutsche hatte die Wertkritik. Diese geht davon aus, dass kapitalistische Herrschaft abstrakt sei, dass sie also nicht von konkreten Personen ausgehe, sondern vom Wertprinzip selbst. Prinzipiell seien alle Menschen gleichermaßen dieser Herrschaft unterworfen. Deshalb gibt es innerhalb dieses Systems, anders als beim traditionellen Marxismus, weder ein revolutionäres Subjekt (Arbeiterklasse), in das besondere Hoffnung zu setzen wäre, noch die Möglichkeit, diese Herrschaft durch den Sturz einer bestimmten herrschenden Klasse zu überwinden. Die Aussichten für eine mittelfristige Überwindung des Kapitalismus werden sehr pessimistisch beurteilt. Die in der Wertkritik enthaltene Kritik der bürgerlichen Aufklärung und des bürgerlichen Subjekts werden von den Antideutschen jedoch abgelehnt.

Aus dieser Sichtweise folgt für die Antideutschen, dass revolutionäre Bestrebungen in Richtung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung gegenwärtig aussichtslos seien, sodass Kritik aktuell die einzige Handlungsmöglichkeit darstelle. Andere Theoretiker der Wertkritik, wie der für seine scharfe Kritik an den Antideutschen bekannte Robert Kurz, widersprechen dem.

Häufig wird Antideutschen vorgeworfen, elitär zu sein, da sie durchaus komplizierte Theoriegebäude vertreten, die für Missverständnisse, aber auch Fehlschlüsse anfällig sind.

Historische Entwicklung

Die Begriffsgeschichte

Markus Mohr und Sebastian Haunss gehen bei der Analyse der Begriffsgeschichte des Wortes „antideutsch“ auf „mehr oder minder explizit antideutsch motivierte Ideen und Gedanken“ zurück. So habe 1844 Karl Marx in seiner Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie den „Krieg den deutschen Zuständen! Allerdings!“ gefordert. Heinrich Heine formulierte in Die schlesischen Weber: „Deutschland, wir weben dein Leichentuch.“ Antideutsche Ideen habe auch Sebastian Haffner in den 1930er Jahren in seinen Büchern Germany: Jekyll & Hyde und Geschichte eines Deutschen entwickelt. Lord Robert Gilbert Vansittart habe allen Deutschen eine „pathologische Aggressivität“ unterstellt und sie als „die Störenfriede der Zivilisation seit Tacitus“ bezeichnet.

In der Neuen Linken taucht erstmals auf der Titelseite des linksradikalen Untergrundblattes 883 aus Berlin in der 27. Ausgabe vom 14. August 1969 die Formulierung „Anti-deutsche Agitation“ auf. Es „scheint dieser Begriff offenbar von der militant-antikommunistisch eingestellten Frontstadtbevölkerung den protestwilligen Studenten entgegen gehalten worden zu sein.“ So Mohr und Haunss.

Prägend für die 1980er war einer der „populärsten Song der Hamburger Punk-Band Slime“:

Wo Faschisten und Multis das Land regiern,
wo Leben und Umwelt keinen interessiern,
wo alle Menschen ihr Recht verliern,
da kann eigentlich nur noch eins passiern:
Deutschland muss sterben, damit wir leben können, ...

Markus Mohr und Sebastian Haunss sehen als zentrale Botschaft dieses Liedes die „frontale Entgegensetzung“ zu der Inschrift auf dem Kriegerdenkmal am Hamburger Dammtorbahnhof: „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen“. Die Punks von Slime seien damals nicht allein in ihrer Wut auf das in vielerlei Hinsicht obszöne Kriegerdenkmal gewesen: "Ihr völlig berechtigter Hass darauf, entsprach in jeder Note und Faser völlig dem Lebensgefühl einer damals entstehenden autonomen Jugend- und Subkultur, die auch in der seit Ende der 70er Jahre von Großbritannien in die BRD schwappenden Punkwelle wurzelte.“ Das Abspielen des Liedes in der Original-Version bei Demonstrationen war immer wieder Anlass für Polizeieinsätze, nachfolgende Gerichtsverfahren und Verurteilungen, weil hierin eine Verunglimpfung des Staates gesehen wurde. Erst im Jahr 2000 sei in einer Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts der Liedtext als Kunst im Sinne des Grundgesetzes ins „deutsche Kulturerbe“ (Mohr/Haunss) aufgenommen worden.

Antideutsche ist hier aber noch eine relativ diffuse Fremdbezeichnung für die innerdeutsche antipatriotische Bewegung wie auch auf alliierte Politik Deutschlands gegenüber. Seine heutige Prägung erfuhr der Begriff erst sehr viel später, als er als Selbstbezeichnung von einer spezifischen theoretischen Strömung wieder aufgegriffen wurde.

Entstehung der antideutschen Strömung

Die heute in der radikalen Linken diskutierten Inhalte des Begriffes antideutsch seien erst zu Beginn des Jahres 1989 einem Kreis namens Radikale Linke markant geworden. Gebildet habe sich dieser Kreis im „Umfeld von in der Grünen Partei pleite gegangenen linken Grünen, Trotzkisten, Mitgliedern des Kommunistischen Bundes, der Zeitschrift konkret und anderen linksradikalen Gruppierungen (...) Aus diesem Kreis, an dem auch Autonome der unterschiedlichsten Couleur beteiligt waren, wurde nach dem Fall der Mauer wesentlich eine Kampagne unter dem Motto ‚Nie wieder Deutschland‘ vorangetrieben.

Anstoß war der Zusammenbruch des Realsozialismus am Ende der 80er Jahre und die darauf folgende deutsche Wiedervereinigung. Die Befürchtung eines Wiedererstarkens des deutschen Nationalismus sahen nicht nur die Antideutschen in den frühen 90er Jahren durch zahlreiche Fälle von Gewalt gegen Nichtdeutsche bestätigt, so durch das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen und der Mordanschlag auf die Solinger Familie Genç. Zu diesen Ausbrüchen xenophob und nationalistisch motivierter Gewalt kam die Zunahme staatlicher Repression gegen Migranten, so etwa die drastische Einschränkung des Asylrechts durch eine große Koalition aus CDU, FDP und SPD im Jahre 1994.

Die sich herausbildende antideutsche Strömung konzentrierte ihre Aufmerksamkeit ursprünglich stark auf die mögliche Gefährdung Polens und Frankreichs durch deutsches Großmachtstreben. Deutschland, so wurde befürchtet, könne Polen gegenüber territoriale Ansprüche erheben und in Frankreich Volksgruppenpolitik betreiben, die auf eine Abspaltung der Bretonen, Elsässer und anderer regionaler Sprachgruppen ziele.

Während solche Befürchtungen von weiten Teilen der autonomen Linken geteilt wurden, sorgte die Befürwortung des zweiten Golfkriegs von 1991 gegen den Irak erstmals für massive Zerwürfnisse. Eine Hauptrolle spielte hierbei die Hamburger Zeitschrift konkret, dessen Herausgeber Hermann L. Gremliza sich aus Gründen der Israelsolidarität vehement für den von der Regierung Kohl finanziell massiv unterstützten Krieg aussprach. Noch weiter ging der antideutsche Vordenker Wolfgang Pohrt, der in Ausgabe 03/91 von Gremlizas Zeitschrift gar den Einsatz der israelischen Atombombe gegen Bagdad forderte.

Den Krieg gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999 lehnten die Antideutschen ebenso ab, wie der größte Teil der Linken. Die Antideutschen beurteilten ihn als Wiederholung der Konstellation des 2. Weltkriegs, in dem Jugoslawien Opfer deutscher Aggression geworden war. Daraus leiteten sie die Forderung nach „bedingungsloser“ Solidarität mit dem Regime von Slobodan Milošević ab, während viele andere linke und pazifistische Strömungen auch die Taten der serbischen Seite kritisierten. Dies führte zum Bruch zwischen Antideutschen und Antinationalen.

Gleichzeitig passte die massive Kriegsbeteiligung der früheren Westalliierten nicht zu dem von den Antideutschen gezeichneten Bild. Diese erklärten das Verhalten der USA damit, sie hätten sich nicht aus freien Stücken für den Krieg entschieden, sondern seien von Deutschland in diesen hineingetrieben worden. Zu dieser Argumentation gehörte auch eine weitgehende Überschätzung der weltpolitischen Machtstellung Deutschlands. So schrieb die Jungle World, die USA seien die einzig verbliebene Macht, die in der Lage sei „Deutschland die Stirn zu bieten“.

Nach der Al-Aqsa-Intifada

Nach Beginn der zweiten Intifada in Israel/Palästina kam es zu einer schroffen Polarisierung zwischen den eher traditionellen Linken auf der einen und den nunmehr als eigenständige Strömung erkennbaren Antideutschen auf der anderen Seite. Seitdem steht die Solidarität mit dem Staat Israel und die Kritik an antizionistischen Haltungen im Vordergrund des antideutschen Selbstverständnisses. Die Anschläge vom 11. September 2001 führten darüber hinaus zu einer vehementen Zurückweisung von einzelnen Theorie-Elementen des Antiimperialismus sowie antiamerikanischer Tendenzen innerhalb der Linken.

Während Frankreich aufgrund seines staatsbürgerlich und nicht völkisch definierten Nationenbegriffs ursprünglich das positive Gegenbild zu Deutschland darstellte, kühlte die antideutsche Frankreichliebe im Verlauf der Kriege gegen Afghanistan und Irak deutlich ab. Hauptgrund war die Haltung Frankreichs in Bezug auf den Irak und den israelisch-palästinensischen Konflikt. Von nun an wurden die USA neben Israel zum wichtigsten Bezugspunkt antideutscher Identität erhoben. Das Tragen der US-amerikanischen Nationalflagge gehört seit dieser Zeit zum Standard antideutscher Kundgebungen. Die negative Bewertung Deutschlands wurde zudem auf das gesamte Old Europe ausgeweitet. Diese abwertend gemeinte Benennung der europäischen kriegskritischen Staaten durch US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ging bald in den festen Sprachgebrauch antideutscher Publikationen über und erscheint dort stets als ein zu bekämpfendes Modell. Der US-Armee bescheinigen Antideutsche dagegen, dass ihre Kriegseinsätze in Afghanistan und dem Irak Akte „tätigen Antifaschismus’“ darstellten. Oberbefehlshaber George W. Bush wurde nach einem kurdisch-irakischem Transparent als „A Man of Peace“ tituliert. ([1])

Die Unterstützung des Afghanistan-Kriegs und der von den USA initiierten Irak-Kriege seit 1991 durch zahlreiche antideutsche Aktivisten, mehr noch aber der Vorwurf, dass die Kritik am Islamismus sich bei manchen Vertretern dieser Strömung in einem rassistischen Register abspiele, führte nach und nach zu einer Spaltung in zwei Lager, polemisch oft als Softcore- und als Hardcore-Antideutsche bezeichnet. Erstere sehen letztere dagegen häufig als Postantideutsche an, weil sie die Kritik an den Deutschen durch rassistische Positionen gegenüber Muslimen eingetauscht hätten. Viele Antideutsche sehen im Islam starke Tendenzen eines „Islamofaschismus“, der durch Muslime weder erkannt noch bekämpft werde. Dieser Standpunkt stößt bei vielen Antirassisten auf Unmut, einmal weil das Stilmittel grober Polemik weitverbreitet in antideutschen Publikationen ist, zum anderen auch weil sich hardcore-antideutsche Islamkritik oftmals inhaltlich den Positionen rechtspopulistischer und rechtsradikaler xenophober Bewegungen wie der Liste Pim Fortuyn oder des Vlaams Blok annähert. Häufig wird auch der Begriff „Islamischer Faschismus“ prinizipiell als problematisch angesehen, da er zu einer unscharfen Definition des Faschismus fuehrt. Prominentes Beispiel für diese Annäherung waren die Sympathiebekundungen für Pim Fortuyn durch Bahamas nach der Ermordung Theo van Goghs ([2]). Auch wird das Fehlen von Kritik an anderen autoritären Religionen als dem Islam, wie etwa dem Christentum, kritisiert.

Insbesondere das Mitführen israelischer oder US-amerikanischer Nationalflaggen durch Vertreter der antideutschen Strömung führte auf Demonstrationen schon zu körperlichen Auseinandersetzungen mit anderen Linken. Dies wird folgendermaßen begründet:

  • Israel sei vor allem Opfer beständiger Aggression durch palästinensische Organisationen. Einige dieser arbeiteten während des Zweiten Weltkrieges mit den Nazis zusammen. Als solches habe Israel ein Recht sich mit rechtsstaatlichen Maßnahmen wie Kontrollen und Sicherungsanlagen zu verteidigen, nach Meinung vieler Antideutscher auch mit militärischen Mitteln wie z. B. gezielten Tötungen von des Terrorismus oder seiner Unterstützung verdächtigten Personen.
  • Die Kritik der europäischen Öffentlichkeiten und insbesondere der deutschen sei tendenziös, im Jargon geschichtsvergessen und arbeite teilweise mit bösartigen antisemitischen Stereotypen.

Zunächst trug der eskalierende Streit zwischen Antideutschen und Antiimperialisten zu einer deutlichen Schwächung der autonomen Linken bei. Allerdings erhielten die Antideutschen in den letzten Jahren regen Zulauf von Seiten junger Antifa-AktivistInnen, so dass sie sich bundesweit als eigene Bewegung etablieren konnten. In vielen Orten hat sich die anfängliche Hysterie wieder gelegt, viele arbeiten mit antideutschen Gruppen in Zweckbündnissen zusammen oder haben das Grundverständnis einer Solidarität mit Israel und einer Absage an völkischen Widerstand akzeptiert.

Zukunftsaussichten

Patrick Hagen (siehe Literatur) schätzt, dass die antideutsche Strömung den Zenit ihres Einflusses auf die Linken überschritten habe. Früher einflussreiche Persönlichkeiten wie Jürgen Elsässer und Wolfgang Pohrt hätten sich aus der Szene zwischenzeitlich verabschiedet. Es spreche einiges dafür, dass sich die Strömung zukünftig politisch weiter nach rechts entwickeln werde. Der Islam scheint mittlerweile Deutschland als Hauptfeind der Antideutschen abgelöst zu haben, was unerwartete Richtungswechsel gezeitigt hat:

Auf dem Weg zur Realpolitik wird auch die Bundesrepublik nicht mehr nur als Feind gesehen. Vor dem Irak-Krieg forderten Thomas Uwer und Thomas von der Osten Sacken in einem Memorandum von der Bundesregierung, dass diese sich ‚aktiv in die Gestaltung einer post-Saddam Ordnung einbringt:‘ ‚Es kann umgekehrt nicht im Interesse der Bundesrepublik Deutschland sein, alleine am Status Quo eines zum Zusammenbruch verurteilten Regimes festzuhalten.‘

Kritik und Kontroverse

Aufgrund ihrer Positionen, die überwiegend in diametralem Gegensatz zur übrigen Linken stehen, sind die Antideutschen Gegenstand beständiger heftiger Kontroversen. Zudem sind auch innerhalb der Strömung Zerwürfnisse und Spaltungen keine Seltenheit, wobei diese i. d. R. unter häufigem Einsatz von Antisemitismusvorwürfen (Beispiel: ([3]))ausgetragen werden.

Die im Folgenden referierte oder zitierte Kritik stammt überwiegend von Vertretern der radikalen Linken. Dies liegt in erster Linie daran, dass es sich bei der Kontroverse um antideutsche Positionen ganz überwiegend um eine innerlinke Auseinandersetzung handelt. Einige der genannten Autoren waren für die Entstehung einzelner antideutscher Politikkonzepte selbst sehr prägend. Die meisten Stellungnahmen entstammen dem von Gerhard Hanloser herausgegebenen Band Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken (siehe Literatur).

Kern der Kritik ist die Feststellung einer Wendung der Antideutschen nach rechts bzw. einer „Rückkehr in die bürgerliche Wertegemeinschaft“ unter Aufgabe aller linker Essentials.

Israel als Projektionsfläche für „Solidarisierungsfetischisten“

Scharfe Kritik an „solidarisierungswütigen Israelfreunden“ übt der israelische Soziologe Moshe Zuckermann. In einem Beitrag Was heißt: Solidarität mit Israel? kritisiert er den ideologischen Blick auf Israel seitens der Antideutschen.

Diese missbrauchten Israel als „pure Projektionsfläche für eigene Befindlichkeiten“. Ihre „bedingungslose Solidarität“ sei eine Farce, „die die reale Tragödie in eine Narrenposse verwandelt“.

Eingefordert wird von ihm u.a., die israelische Gesellschaft in ihrer geschichtlichen, politischen, sozialen und gesellschaftlichen Komplexität und Heterogenität wahrzunehmen. „Ideologisch durchwirkte Abstraktionen“ seien kontraproduktiv. „Besonders unappetitlich“ seien sie, so Zuckermann über das Israel-Bild der Antideutschen, wenn sie aus Deutschland kämen und die Juden beträfen.

Bellizismus

In der Unterstützung der USA im Krieg gegen den internationalen Terror und dem Irak wird die Legitimation von Krieg und staatlichem Gewaltmonopol seitens der Antideutschen grundsätzlich kritisiert. „Nein zu Krieg“ und grundsätzliche Kritik am Staat wird von Anarchisten und in neuerer Zeit auch von vielen Kommunisten als Basis jeder radikal linken Politik gesehen. Diese Kritik wird nicht nur aus generellem Pazifismus erhoben. Kritisiert wird diese Form des Bellizismus u.a. in dem Beitrag Antideutsche Kriegsführung von Wolf Wetzel in: Krieg ist Frieden, sowie von der gruppe demontage aus Hamburg.

Die Bellizismuskritik geht dabei auf innerlinke Konfrontationen um den Zweiten Golfkrieg von 1991 zurück, als damalige Linke wie Enzensberger und Dan Diner sowie der Publizist Gremliza sich für viele Linke überraschend für einen Krieg gegen den Irak aussprachen.

Relativierung der Geschichte

Kritisiert wird hier u.a. von Wolf Wetzel sowie Ulrich Enderwitz die Gleichsetzung der geschichtlichen Konstellation von 1945 auf heute. Die Befreier von 1945 könnten heute nicht die gleiche antifaschistische Position geltend machen. Hier wird den Antideutschen vorgeworfen, mit dieser Relativierung der Geschichte einen „imperialistischen“ Krieg gegen den Irak einerseits zu legitimieren und andererseits Widersprüche des postfaschistischen deutschen Subjekts auf ein Ersatzobjekt zu projizieren.

Affirmation des Kapitalismus

Für Gerhard Hanloser entwickelte sich die antideutsche Bewegung heute aus einer „fehlgeschlagenen Selbstkritik“ von „oftmals nationalistischen und populistischen Linken“ – insbesondere der K-Gruppen - zu einem „affirmative turn“, der die „herrschenden Verhältnisse“ nicht mehr einer „radikalen Kritik“ unterziehe. Er umschreibt diese Haltung mit einem ironischen Motto „Vereinzelt euch, seid stark, individualistisch und konsumistisch, damit auch ihr euch nicht zum deutschen Volksgenossen eignet“. Ex-Bahamas Initiator Bernhard Schmidt stellt vor diesem Hintergrund einen neoliberalen Rechtsruck bei der Bahamas fest.

Der Antisemitismusforscher Enderwitz sieht in aktuellen antideutschen Politikkonzepten den „unternommenen Versuchs, unter dem Eindruck des weltweiten Bedrohungsszenariums Gesellschaftskritik durch die obsessive Bornierung auf Faschismus und Antisemitismus in eine Affirmation des Kapitalismus und seiner globalen, alias imperialistischen, Entfaltung umzufunktionieren“.

Robert Kurz sieht die Grundlage der Affirmation der kapitalistischen Gesellschaft vor allem in der Denunziation jeglicher sozialer Bewegung insbesondere in Deutschland durch Etikettierung dieser Bewegungen als Volksbewegungen, was in „Hardcore“-antideutschen Kreisen als Synonym für völkische Bewegungen gebraucht wird so wie in der unrealistischen Forderung nach „vermittlungsloser Feindschaft“ zum Kapitalverhältnis. Hinzu kommt, dass Vertreter der Antideutschen häufig auch jeglichen linken Antikapitalismus als antisemitisch denunzieren.

Kritik am Kritikbegriff

Kritisiert wird von Ilse Bindseil [4], dass auch die Antideutschen ebenso wie der Mainstream sich letztlich nicht mit den Konsequenzen von Auschwitz für die deutsche Gesellschaft und für die eigene Biographie beschäftigten. Sie sieht im moralischen Sektierertum der Antideutschen die „Suche nach Flucht in die Unschuld“ der Nach-68er, die erkennen mussten, dass der Bruch mit der Generation sie nicht vor den Zuständen der „Postfaschistischen Gesellschaft“ schützt. Statt der Komplexität von Themen wie Auschwitz gerecht zu werden, bestehe, wie in der Gesamtgesellschaft auch, in diesem Teil der Gesellschaft der Hang zu unterkomplexen Reflexions- und Handlungsschemata, die letztlich vom Ausgangsproblem ablenkten und dieses nicht mehr transparent erscheinen ließen. „Das Böse musste her, damit der Riss in der Biographie gekittet werden konnte“ (Ilse Bindseil). Hanloser bemängelt daran anknüpfend eine „Kritische Kritik“, wie Marx sie kritisierte, die eine „Selbstbespiegelung vermeintlich kritischer Geister“ darstelle. Kritik verkomme so als „Habitus“ und setze sich mit „Denunziation“ und „Polemik“ gleich.

Kritik an den Denkmethoden

Weiterhin kritisiert Robert Kurz in seinem Buch "Die antideutsche Ideologie" und mehreren seiner Aufsätze, dass die duale Weltsicht mit der die Antideutschen die Welt erklären(meist die Dipole "barbarisch" und "aufklärerisch") von dem Dipol "gut und "böse" Schemata der von ihnen bekämpften Antiimperialisten strukturell kaum zu unterscheiden sei. So würde das Modell beispielsweise in der Erlärung des 3. Reiches versagen, dass die Antideutschen als "barbarisch" bezeichnen, wobei jedoch übersehen würde, dass der systematische Vernichtungswille erst durch Zivilisation und bürgerliche Vernunft möglich sei. Gleichzeitig bewege man sich in den Denkmethoden die man als "deutsch" bezeichne. Statt sich tatsächlich an das Individuum zu wenden und den Massenansatz abzulehnen, würde konsequent in Nationen, Rassen und Volksgemeinschaften gedacht. Weiterhin ist er der Auffassung das das Wort "Aufklärung" oft zu einem Schlagwort verkomme. Ein Indiz dafür, dass diese Auffasung eine gewisse Verbreitung gefunden hat, erkennt man zum Beispiel daran, dass viele Gegner der Antideutschen diese in ihren Publikationen als (Anti-)deutsche bezeichnen, und somit eine Verbindung zwischem "typisch Deutschem" und "Antideutschen" herzustellen.

Literatur

Antideutsche Standardwerke

  • Joachim Bruhn: Was deutsch ist: Zur kritischen Theorie der Nation. ça ira, Freiburg 1994, ISBN 3-924627-38-X
  • Matthias Küntzel: Djihad und Judenhaß. Über den neuen antijüdischen Krieg. ça ira, Freiburg 2002, ISBN 3-924627-06-1

Kritische Reflexionen Antideutscher Politik

  • Ulrich Enderwitz: Konsum, Terror und Gesellschaftskritik. Eine Tour d’horizon. Unrast, Münster 2005, ISBN 3-89771-437-X
  • Gerhard Hanloser (Hrsg.): „Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken“. Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik. Unrast, Münster 2004, ISBN 3-89771-432-9
  • Patrick Hagen: Die Antideutschen und deren Rezeption. Ein Blick auf die Debatte der Linken über Israel. Magisterarbeit an der Universität Köln 2004
  • Robert Kurz: Die antideutsche Ideologie. Vom Antifaschismus zum Krisenimperialismus: Kritik des neuesten linksdeutschen Sektenwesens in seinen theoretischen Propheten. Unrast, Münster 2003, ISBN 3-89771-426-4
  • Wolf Wetzel: Antideutsche Kriegsführung. Ein Lehrgang für AnfängerInnen und Fortgeschrittene In: Krieg ist Frieden. Über Bagdad, Srebrenica, Genua, Kabul nach ... Unrast, Münster 2002, ISBN 3-89771-419-1, Online-Fassung

Überblick

Publikationen

sog. Hardcoreantideutsche

gemäßigte Positionen


Ebene 2 Überschrift

Mich nervt das!!!

Ich bin doch froh, dass ich ein wirklich undogmatischer Linker bin, der sich weder der sogenannten antiimp noch der antideutschen Seite zuordnen kann! 1. ist antiisraelische Haltung oder gar antisemitische Haltung niemals links, sondern Verrat an der Linken! Antiislamische Einstellungen, also nicht die Differenzierung zwischen Muslimen und Islamisten, sondern allgemeine Feindlichkeit gegenüber Muslimen ist auch Verrat an der Linken! uneingeschränkte Solidarität egal mit welchem Staat ist für mich auch nicht links! Ich bin für das Existenzrecht Israels, und wenn der Iran Israel angreifen würde, fände ich es auch in Ordnung wenn die Bundeswehr Israel unterstützen würde! Aber ich finde eine kritiklose Haltung gegenüber welchem Staat auch immer, grundsätzlich falsch! Wenn die Antideutschen sich kritiklos hinter die israelische Regierung stellen, ist das für mich ein Zeichen von "Positiv-Rassismus" gegenüber dem jüdischen Volk! Gleichheit, die Akzeptanz von juden als normale Menschen wie alle anderen auch wird damit nicht gefördert, Juden werden weiter als besondere Menschen behandelt, diesmal nicht negativ, aber Bevorzugung, "Positiv-Rassismus" kann auch schnell in gewöhnlichen Rassismus umschlagen! Außerdem ist es selbst antisemitisch, wenn die Antideutschen, wie es in diesem Artikel steht, meinen hinter Kapitalismuskritik stecke meißtens Antisemitismus, weil dies suggeriert, dass hinter dem Kapitalismus die Juden stecken! Ich finde diese Spaltung innerhalb der Antifa traurig und dumm! Es schwächt die Linke! Beide Seiten haben ihre einfachen Wahrheiten! Wenn die einen antiisraelisch sind und die anderen gegen Muslime hetzen, ist das beides nicht links für mich! Marry X-Mas and a happy new year!Lokum