„Anja Blacha“ – Versionsunterschied

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* [[Grönland]], Durchquerung des Inlandeises von West nach Ost 2019
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== Frauenbewegtes Bewusstsein ==
== Position zu Frauen in Männerdomänen ==
Nachdem Blacha bei Nennung ihrer Ziele oft belächelt wurde, funktionierte sie den Spruch, den sie bei diesen Gelegenheiten als Antwort zu hören bekam, zu ihrem persönlichen Motto um: „Not bad for a girl“ (deutsch ‚Nicht schlecht für ein Mädchen‘).<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Nestler|werk=Deutsche Welle|url=https://www.dw.com/en/not-bad-for-a-girl-women-in-adventure-sports/a-52665350 |titel='Not bad for a girl': Women in adventure sports|datum=2020-03-7 |sprache=en-GB |abruf=2021-01-08}}</ref> Damit möchte sie auf humorvolle Weise klarstellen, dass Frauen imstande sind, außergewöhnliche Herausforderungen zu meistern: „Ich will zeigen, welche Fähigkeiten Frauen haben, um Dinge zu schaffen, die nur Männern zugetraut werden.“<ref name=":Jensen" /> Das bedeutet: „Männerdomänen sind für Frauen erreichbar.“ Ihre Expedition zum Südpol widmete sie allen Frauen, die Vorurteile bekämpfen.<ref name=":FR" />
Nachdem Blacha bei Nennung ihrer Ziele oft belächelt wurde, funktionierte sie den Spruch, den sie bei diesen Gelegenheiten als Antwort zu hören bekam, zu ihrem persönlichen Motto um: „Not bad for a girl“ (deutsch ‚Nicht schlecht für ein Mädchen‘).<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Nestler|werk=Deutsche Welle|url=https://www.dw.com/en/not-bad-for-a-girl-women-in-adventure-sports/a-52665350 |titel='Not bad for a girl': Women in adventure sports|datum=2020-03-7 |sprache=en-GB |abruf=2021-01-08}}</ref> Damit möchte sie auf humorvolle Weise klarstellen, dass Frauen imstande sind, außergewöhnliche Herausforderungen zu meistern: „Ich will zeigen, welche Fähigkeiten Frauen haben, um Dinge zu schaffen, die nur Männern zugetraut werden.“<ref name=":Jensen" /> Das bedeutet: „Männerdomänen sind für Frauen erreichbar.“ Ihre Expedition zum Südpol widmete sie allen Frauen, die Vorurteile bekämpfen.<ref name=":FR" />



Version vom 9. Januar 2021, 12:21 Uhr

Anja Karen Blacha (* 18. Juni 1990 in Bielefeld) ist eine deutsche Ausdauer- und Extremsportlerin. Sie hält eine Reihe von Rekorden: 2017 bestieg sie als jüngste deutsche Frau den Mount Everest und bezwang als jüngste Deutsche alle Seven Summits. Im Jahr 2019 war sie als erste deutsche Frau auf dem K2.[1][2] 2020 schaffte sie die längste, allein durchgeführte Polar-Expedition einer Frau weltweit, bei der sie auf Skiern und ohne jede Form der Fremdhilfe von der Küste der Antarktis zum Südpol lief.[3][4]

Herkunft, Ausbildung und Privatleben

Blacha wuchs in Bielefeld auf und lebt und arbeitet in Zürich. Sie machte einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft an der Universität Mannheim, ergänzt durch Studien an der UC Berkeley und der Korea University. Anschließend ging sie nach London, wo sie an der Birkbeck, University of London ein Masterstudium in Philosophie absolvierte.[5]

Blacha ist auch als Fechterin aktiv.[6] 2012 wurde sie von der University of London zur Sportlerin des Jahres gekürt.

Expeditionen

Seven Summits

Anja Blacha begann 2015 mit dem Bergsteigen, als sie den Aconcagua, den mit 6962 m höchsten Berg Südamerikas, bestieg. Noch im selben Jahr bestieg sie den 4810 m hohen Mont Blanc und den 5895 m hohen Kibo im Kilimandscharo-Massiv, bevor sie 2016 den Denali in Alaska, den mit 6190 m höchsten Berg Nordamerikas erklomm. 2017 schloss sie dann mit Expeditionen auf den Mount Everest (8848 m) und den Mount Vinson (4892 m), dem höchsten Berg des Kontinents Antarktika, die Besteigung der Seven Summits ab.[7]

Blacha bestieg die höchsten Berge jedes Kontinents mit einer hundertprozentigen Ersterfolgsquote in knapp drei Jahren.[8] Mit 26 Jahren war sie 2017 die jüngste deutsche Frau auf dem Mount Everest, den sie über die Nordroute von Tibet aus bestiegen hatte. Im selben Jahr, im Alter von 27 Jahren, war sie die jüngste Deutsche, die alle sieben Gipfel erreichte.

Nr Jahr Gipfel Höhe Kontinent
1 2015 Aconcagua 6962 m Südamerika
2 2015 Kilimanjaro 5895 m Afrika
3 2016 Denali 6194 m Nordamerika
4 2016 Elbrus 5642 m Europa
5 2016 Puncak Jaya 4884 m Ozeanien
6 2017 Mount Everest 8848 m Asien
7 2017 Mount Vinson 4892 m Antarktis

K2-Expedition

Im Juli 2019 bestieg Blacha den K2.[1] Der Aufstieg erfolgte im Rahmen einer Doppelexpedition: Zur Akklimatisation für den K2 bestieg sie zunächst den Broad Peak, den mit 8051 m zwölfthöchsten Berg der Welt. Danach bestieg sie den K2, den mit 8611 m zweithöchsten Berg der Welt. Für den Aufstieg nahm sie den Abruzzi-Sporn, für den Abstieg die Cesen-Route. Sie erreichte beide Gipfel ohne zusätzlichen Sauerstoff.[9][10][2]

Sie hat als erste deutsche Frau und als achter Mensch aus Deutschland insgesamt den K2 bestiegen.[11]

Soloexpedition zum Südpol

Im November 2019 machte sich Blacha zu einem knapp 1400 Kilometer langen Ski-Marsch durch Schnee und Eis zum Südpol auf. Sie bewältigte diesen alleine und mit 110 kg schwerem Gepäck, das sie auf einem Schlitten verstaut hatte und ohne Hilfsmittel hinter sich herzog. Nach fast 58 Tagen erreichte sie im Januar 2020 ihr Ziel. Sie ist somit die erste Frau, die eine Soloexpedition von der Berkner-Insel bis zum Südpol ohne Hilfsmittel geschafft hat und stellte damit den Rekord für die längste Expedition in der Antarktis auf, die bisher von einer Frau „solo, unsupported, und unassisted“ (zu deutsch in etwa: ‚autonom, ohne Unterstützung und ohne Hilfe‘) unternommen wurde.[4]

Als erstem Mensch war es Ende 2018 dem US-Amerikaner Colin O’Brady im Alter von 33 Jahren gelungen, die Antarktis allein und auf Langlaufskiern zu durchqueren. Er brauchte für 1470 Kilometer 54 Tage. 2012 hatte die Britin Felicity Aston 34-jährig „innerhalb von 59 Tagen 1744 Kilometer zurückgelegt, dabei aber unterwegs mit extra angelegten Proviantdepots gearbeitet, was als Unterstützung gilt“.[6]

Zuvor waren noch weitere Männer zu dieser Reise, alleine und ohne Unterstützung, aufgebrochen, darunter 1995 der Polarforscher Børge Ousland und 2015 der frühere britische Armeeoffizier Henry Worsley, der seine Expedition aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste und später starb.[12]

Andere Touren und Expeditionen

Frauenbewegtes Bewusstsein

Nachdem Blacha bei Nennung ihrer Ziele oft belächelt wurde, funktionierte sie den Spruch, den sie bei diesen Gelegenheiten als Antwort zu hören bekam, zu ihrem persönlichen Motto um: „Not bad for a girl“ (deutsch ‚Nicht schlecht für ein Mädchen‘).[13] Damit möchte sie auf humorvolle Weise klarstellen, dass Frauen imstande sind, außergewöhnliche Herausforderungen zu meistern: „Ich will zeigen, welche Fähigkeiten Frauen haben, um Dinge zu schaffen, die nur Männern zugetraut werden.“[6] Das bedeutet: „Männerdomänen sind für Frauen erreichbar.“ Ihre Expedition zum Südpol widmete sie allen Frauen, die Vorurteile bekämpfen.[4]

Trivia

Im Jahr 2018 wurde Blacha von der Zeitschrift Zeit Campus in der Rubrik #18FÜR18 als eine von 18 Personen unter 30 Jahren, die „Deutschland besser machen“, vorgestellt. Die Campus-Redaktion schreibt: „Was wir von ihr lernen können: Trotz Höchstleistung bodenständig bleiben.“ Im Speziellen spielte die Redaktion darauf an, dass Blacha auf ihrer Expedition Müll („leere Konserven und Flaschen“), den andere liegen gelassen hatten, eingesammelt hatte.[14]

2020 wurde Blacha einem größeren Publikum bekannt, als sie in der am 14. Februar ausgestrahlten Folge der 3 nach 9-Talkshow auftrat.[15]

Einzelnachweise

  1. a b Ivonne Michel: Bielefelderin Anja Blacha bezwingt als erste Deutsche den K2. Mindener Tageblatt, 11. August 2019, abgerufen am 16. Februar 2020.
  2. a b Stefan Nestler: K2-Besteigerin Anja Blacha: „Ohne Atemmaske flexibler am Berg“. In: Abenteuer Berg. 7. August 2019, abgerufen am 18. Februar 2020 (deutsch).
  3. Christian Althoff: Alleine zum Südpol. Westfalen-Blatt, 31. Oktober 2019, abgerufen am 16. Februar 2020.
  4. a b c Andreas Sieler: Anja Blacha nach Expedition zum Südpol: „Männerdomänen sind für Frauen erreichbar“. Frankfurter Rundschau, 10. Februar 2020, abgerufen am 2. April 2020.
  5. Jens Reichenbach: Bielefelder Mount-Everest-Bezwingerin berichtet von großen Gefühlen und Toten am Berg. In: Neue Westfälische. 27. Mai 2017, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  6. a b c Björn Jensen: Anja Blacha will als erste Frau allein durch die Antarktis. Hamburger Abendblatt, 5. November 2019, abgerufen am 16. Februar 2020.
  7. Christian Althoff: Geschafft! Westfalen-Blatt, 11. Januar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.
  8. Jan Philip Häfner: Junge Gipfelstürmerin: „Ein Gefühl von Freiheit“ | Forum - Das Wochenmagazin. In: magazin-forum.de. 19. Januar 2018, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  9. Angela Benavides: K2 Summit Tally Spikes From Zero to 24. In: Explorersweb. 26. Juli 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  10. Angela Benavides: A Remarkable K2 Season Wraps Up. In: Explorersweb. 27. Juli 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  11. Stefan Nestler: Weitere Gipfelerfolge am K 2: Mit und ohne Flaschensauerstoff. In: Abenteuer Berg. 25. Juli 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  12. Matthew Weaver, agencies: Explorer Henry Worsley dies attempting unaided Antarctic crossing In: The Guardian, 25. Januar 2016. Abgerufen am 7. Oktober 2019 (englisch). 
  13. Stefan Nestler: 'Not bad for a girl': Women in adventure sports. In: Deutsche Welle. 7. März 2020, abgerufen am 8. Januar 2021 (britisches Englisch).
  14. Zeit Campus, Heftnummer 1/18, 5. Dezember 2017
  15. 3 nach 9: Anja Blacha – Extremsportlerin. Radio Bremen TV, 14. Februar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.