Analfissur

Eine Analfissur ist ein schmerzhafter Hauteinriss des Afters.

Ursachen

Häufig ist eine forcierte Defäkation z.B. bei Verstopfung die Ursache, auch der häufige Wechsel der Konsistenz des Stuhles kann ursächlich sein. Weiterhin können die Einrisse bei Entzündungszuständen (z. B. bei Hämorrhoidalleiden, Perianalthrombose oder Analfistel) durch einen Elastizitätsverlust der Analhaut entstehen. Zugrunde liegt häufig eine benachbarte Kryptitis, die im wesentlichen auf flüssigen Stuhl und/oder vermehrten analen Schleimabgang folgen kann. Daneben kann sexuell motiviertes Einführen von Gegenständen sowie Analverkehr ursächlich sein.

Heller, stechender Schmerz während und anhaltendes Brennen nach dem Stuhlgang sind typisch. Gelegentlich treten schwache hellrote Blutungen auf. Angst vor dem nächsten Stuhlgang kann eine das Leiden verschärfende Verstopfung auslösen.

Diagnose

Die Diagnose wird normalerweise aus den klinischen Angaben des Patienten und der Inspektion des Afters gestellt. Dabei ist die Fissur typischerweise bei 6 Uhr in Steinschnittlage, seltener bei 12 Uhr sichtbar. Bei der Palpation sind ein tastbares schmerzhaftes Geschwür sowie der Sphinkterspasmus richtungsweisend.

Therapie

Die Therapie der frischen Analfissur kann mit einem sog. Analdehner begonnen werden. Dabei können Salben mit Zusatz eines Lokalanästhetikums oder auch das Unterspritzen des Fissurgrundes mit einem Lokalanaesthetikum hilfreich sein. Entscheidend ist jedoch das schnelle Erreichen einer dauerhaft weichen und geformten Stuhlkonsistenz. Bewährt hat sich hier die tägliche Einnahme von Flohsamenschalen, etwa 1 Esslöffel zusammen mit 1 Glas Wasser. Die Dehnung der analen Schließmuskulatur in Narkose gilt heute als ebenso obsolet, wie ihre Teildurchtrennung (Sphinkterotomie). Bei chronischen Fissuren ist die Therapie der Wahl die Ausschneidung (Exzision) der Fissur samt des vernarbten Gewebes unter Mitnahme der anteiligen Krypte, ggf. auch der hypertrophierten Analpapille bzw. der sog.Vorpostenfalte. Da bei diesem Eingriff in der Regel keine Naht verwendet wird, nimmt die Wundheilung etwa 6-8 Wochen in Anspruch.