„Übertragung (Psychoanalyse)“ – Versionsunterschied

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Eine Gefahr für erfolgreiche Therapie ist die [[Gegenübertragung (Psychologie)|Gegenübertragung]].
Eine Gefahr für erfolgreiche Therapie ist die [[Gegenübertragung (Psychologie)|Gegenübertragung]].

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Version vom 23. August 2005, 17:59 Uhr

Als Übertragung wird in der Psychologie allgemein das Hineinlesen eigener Wünsche und Vorstellungen in eine andere Person bezeichnet. Im Gegensatz zur Projektion kommt es jedoch nicht zur Verfolgung dieser. Die Inhalte sind oftmals rein wunschhaft.

Beispiel: Eine Patientin fühlt sich von ihrer Therapeutin gut verstanden und hegt freundschaftliche oder zärtliche Gefühle für sie. Sie überträgt diese Wünsche und meint, daß die Therapeutin ebenso denken und wünschen würde. Daher kauft sie ihr Geschenke und lädt sie zum Kaffee ein.

Übertragung in der Tiefenpsychologie

In der Tiefenpsychologie bezeichnet der Begriff einen psychodynamischen Mechanismus, der verdrängte und verpönte Triebregungen aus dem Kindheitsalter und der psychosexuellen Entwicklung auf eine aktuelle, ähnliche Situation überträgt und somit der Kompensation und Auseinandersetzung dieser Triebe dient.

Es lassen sich verschiedene Übertragungsszenarien unterscheiden:

  • Rachsucht und Rechthaberei im Erwachsenenalter geht auf lieblose Erziehung zurück; Erziehung durch Liebesentzug
  • stark negative Reaktionen auf narzistische Kränkungen geht auf Bevormundung anderer Geschwisterkinder und Lieblosigkeit zurück
  • Trennungsängste basieren entweder auf Trennungserfahrung in der Kindheit oder auf einer sehr starken und gut ausgeprägten Bindung zu bestimmten Personen
  • spontane Sympathie/Hass für bestimmte Personen. Grund sind Parallelen zu Personen der Vergangenheit

Übertragung in der Psychoanalyse

Im Bereich der modernen Psychoanalyse wird unter Übertragung eine Methode bezeichnet, die gezielt ein Szenario hevorruft, bei welchem der Analysand in der Person des Psychoanalytikers einen Menschen sieht, mit dem er einen Konflikt der Vergangenheit im Heute zu lösen versucht. Der Analytiker nimmt in der Wahrnehmung des Analysanden zum Beispiel die Rolle des Vaters ein. Der Konflikt (mit dem Vater), den der Analysand bearbeitet, wird durch das quasi Vorhandensein des Vaters bewusst und kommunizierbar und über die Auseinandersetzung mit dem Therapeuten gelöst. Dabei werden frühere Gefühle und Wahrnehmungen auf den Analytiker projiziert (z. B. Ausgeliefertsein) und auf adäquate Weise im Heute damit umgegangen (z. B. Vorwurf des empfundenen Schmerzes, Wahrnehmung der eigenen Hilflosigkeit, Verstehen des Selbst, Verzeihen).

Man unterscheidet positive und negative Übertragung. Bei der positiven Übertragung werden positive Anteile früherer Beziehungen auf den Analytiker projiziert, bei der negativen Übertragung negative Anteile.

Eine Gefahr für erfolgreiche Therapie ist die Gegenübertragung.