„Aero (Fluggesellschaft)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
MerlBot (Diskussion | Beiträge)
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Fluggesellschaft
{{QS-Antrag|5. August 2013| [[WP:Wikifizieren]]: viele [[WP:BKQ#Links auf BKS|Links auf Begriffsklärungsseiten]] -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 08:00, 5. Aug. 2013 (CEST)}}
| Name = Aero
| Logo =
| Bild =
| Jahr = 1925
| Jahr_Ende = 1928
| IATA = -
| ICAO = -
| Rufzeichen = -
| Sitz = Posen
| Flugzeuge = 5
| Ziele = 2
}}
'''Aero''' (mit vollem Namen ''Towarzystwo Komunikacji Powietrznej AERO S.A.'' – [[polnische Sprache|poln.]] für „Gesellschaft des Luft Verkehrs AERO AG“) war eine 1925–1928 aktive [[Polen|polnische]] [[Fluggesellschaft]] mit dem Sitz in [[Posen]].
'''Aero''' (mit vollem Namen ''Towarzystwo Komunikacji Powietrznej AERO S.A.'' – [[polnische Sprache|poln.]] für „Gesellschaft des Luft Verkehrs AERO AG“) war eine 1925–1928 aktive [[Polen|polnische]] [[Fluggesellschaft]] mit dem Sitz in [[Posen]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Unternehmen wurden im Februar 1925 von einem Komitee um den Posener [[Woiwode]]n [[Adolf Bniński]] gegründet und am 27. Februar gerichtlich registriert. Es basierte ausschließlich auf inländischem Kapital, der größtenteils durch Eigenunternehmen der [[Woiwodschaft Posen]] und der Stadt [[Posen]] sowie die Stadt direkt, darüber hinaus durch [[Namensaktie]]n für Privatinvestoren erbracht wurde. Im Mai 1925 erhielt es eine [[Konzession]] des Eisenbahnministeriums und nahm am 25. Mai mit den von [[TAROM|CIDNA]] gekauften zwei [[Farman F.70]] die regelmäßige Verbindung von [[Flughafen Posen|Posen]] nach [[Flughafen Mokotów|Warschau]] auf. Nach dem Erhalt von drei weiteren fabrikneuen Farmans eröffnete man am 2. November eine zweite Verbindung nach Warschau mit der Zwischenlandung in [[Władysław-Reymont-Flughafen Łódź|Łódz]], die jedoch mit dem Jahresende wieder aufgegeben wurde. Die erhaltenen Bewilligungen für die Flugverbindungen Posen–[[Bromberg]]–[[Danzig]], Posen–[[Kattowitz]]–[[Krakau]] und Posen–[[Zbąszyń]] (damals Grenze zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] auf dem Flug Richtung [[Berlin]]) wurden nie in Anspruch genommen.
Das Unternehmen wurde im Februar 1925 von einem Komitee um den Posener [[Woiwode]]n [[Adolf Bniński]] gegründet und am 27. Februar gerichtlich registriert. Im Gegensatz zur [[Aerolloyd]] basierte es ausschließlich auf dem inländischen Kapital, das größtenteils durch Eigenunternehmen der [[Woiwodschaft Posen (1919–1939)|Woiwodschaft Posen]] und der Stadt [[Posen]] sowie die Stadt direkt, darüber hinaus durch [[Namensaktie]]n für Banken und Privatinvestoren erbracht wurde. Im Mai 1925 erhielt es eine [[Konzession]] des Eisenbahnministeriums und nahm am 25. Mai mit den von [[CIDNA]] gekauften zwei [[Farman F.70]] die regelmäßige Verbindung von [[Flughafen Posen|Posen]] nach [[Flughafen Mokotów|Warschau]] auf. Nach dem Erhalt von drei weiteren, fabrikneuen Farmans eröffnete man am 2. November 1925 eine zweite Verbindung nach Warschau mit der Zwischenlandung in [[Władysław-Reymont-Flughafen Łódź|Łódz]], die jedoch mit dem Jahresende wieder aufgegeben wurde. Die erhaltenen Bewilligungen für die Flugverbindungen Posen–[[Bydgoszcz|Bromberg]]–[[Danzig]], Posen–[[Kattowitz]]–[[Krakau]] und Posen–[[Zbąszyń]] (damals Grenze zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] auf dem Flug Richtung [[Berlin]]) wurden hingegen nie in Anspruch genommen.


Bedingt durch die Störanfälligkeit des benutzen Flugzeugmusters fiel etwa jeder zweite Flug aus, sodass in der Folge auch die Platzbelegung zurückging. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verschlechterte sich dermaßen, dass die Rechnungen selten fristgerecht beglichen werden konnten und sich teilweise die Flughafenbetreiber weigerten, die Flugzeuge zu betanken. Dennoch erhielt die Gesellschaft staatliche Zuschüsse. Erst nachdem am Anfang des Jahres 1928 eine größere Vorrat an Ersatzmotoren beschaffen werden konnte, verbesserte sich die Lage und die einzige betriebene Verbindung konnte nunmehr regelmäßig geflogen werden. Dennoch überschritt im Sommer 1928 die Anzahl der Notlandungen seit der Unternehmensgründung ein Hundert. Als Ersatz für die nicht zuverlässigen und mittlerweile veralteten Farmans bestellte man sechs Flugzeuge des Musters [[Fokker F.VII]]. Da der Verordnung vom 14. Marz 1928 zufolge die Aero am 27. Dezember 1928 in die [[Polskie Linie Lotnicze LOT|Linje Lotnicze LOT]] einging, wurden diese erst durch die Nachfolgegesellschaft abgenommen.
Das Unternehmen konnte in den vier Jahren seines Bestehens keine Gewinne erwirtschaften. Bedingt durch die Störanfälligkeit des benutzten Flugzeugmusters fiel etwa jeder zweite Flug aus, sodass in der Folge auch die Platzbelegung zurückging. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verschlechterte sich dermaßen, dass die Rechnungen selten fristgerecht beglichen werden konnten und sich teilweise die Flughafenbetreiber weigerten, die Flugzeuge zu betanken. Dennoches erhielt die Gesellschaft staatliche Zuschüsse. Erst nachdem am Anfang des Jahres 1928 ein größerer Vorrat an Ersatzmotoren beschafft werden konnte, verbesserte sich die Lage und die einzige betriebene Verbindung konnte nunmehr regelmäßig geflogen werden. Dennoch überschritt im Sommer 1928 die Anzahl der Notlandungen seit der Unternehmensgründung ein Hundert. Als Ersatz für die nicht zuverlässigen und mittlerweile veralteten Farmans bestellte man am 10. Mai 1928 sechs Flugzeuge des Musters [[Fokker F.VII]], die ab November 1928 ausgeliefert wurden. Da der Präsidialverordnung vom 14. März 1928 zufolge die Aero am 27. Dezember 1928 aufgelöst bzw. mit dem Folgetag in die [[Polskie Linie Lotnicze LOT|Linje Lotnicze LOT]] einging, wurden diese erst durch die Nachfolgegesellschaft abgenommen. Die LOT übernahm ebenso die Angestellten der Aero.

== Siehe auch ==
* [[Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Europa)]]


== Flotte und Strecke ==
== Flotte und Strecke ==
Die Aero verfügte über fünf einmotorige Doppeldecker der französischen Musters Farman F.70 mit vier Fluggastsitzen. Die Flugzeuge trugen die Kennzeichen P–POZ.A bis P–POZ.E. Am 16. November 1928 wurde P–POZ.C bei einer Notlandung stark beschädigt und aus dem Register gelöscht.
Die Aero verfügte über fünf einmotorige Doppeldecker des französischen Musters Farman F.70 mit vier Fluggastsitzen. Die Flugzeuge trugen die [[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] <span style="font-family:monospace;">P–POZ.A</span> bis <span style="font-family:monospace;">P–POZ.E</span>. Die Wahl des französischen Fluggeräts trotz vom Anfang an bestehenden Bedenken zu seiner Qualität fiel aus dem politischen Motiv, sich von den deutschen Fabrikaten der Aerolloyd abzugrenzen. Am 16.&nbsp;November 1928 wurde <span style="font-family:monospace;">P–POZ.C</span> bei einer Notlandung stark beschädigt und aus dem Register gelöscht. Die übrigen vier Flugzeuge wurden nicht mehr von der LOT übernommen und mit dem 31.&nbsp;Dezember 1928 ausgemustert.


Die Flugzeit auf der einzigen regelmäßig betriebenen Strecke Posen–Warschau (und zurück) betrug gemäß dem Flugplan 120 Minuten (Luftlinie 285 km).
Die [[Blockzeit (Luftfahrt)|Flugzeit]] auf der einzigen regelmäßig betriebenen Strecke Posen–Warschau (und zurück) betrug gemäß dem Flugplan 120 Minuten (Luftlinie 285&nbsp;km). Die Verbindung wurde einmal täglich bedient, mit Abflug 8:30&nbsp;Uhr in Posen und 17:00&nbsp;Uhr in Warschau. Im letzten Betriebsjahr beförderte man in 356 Flügen 667 Fluggäste.


== Literatur ==
== Literatur ==
{{Literatur |Autor=Mieczysław Mikulski, Andrzej Glass |Titel=Polski transport lotniczy 1918-1978 |Seiten=54-60 |Ort=Warschau |Jahr=1980}}
{{Literatur |Autor=Mieczysław Mikulski, Andrzej Glass |Titel=Polski transport lotniczy 1918-1978 |Seiten=54-60 |Ort=Warschau |Jahr=1980}}

== Weblinks ==
* {{Internetquelle |titel=Towarzystwo Komunikacji Lotniczej Aero Spólka Akcyjna – S A Aero (1925-1928) |autor=Rob Mulder
|werk= European Airlines|url=http://www.europeanairlines.no/towarzystwo-komunikacji-lotniczej-aero-spolka-akcyjna-%E2%80%93-s-a-aero-1925-1928/ |datum=2010-07-10 |zugriff=2013-08-04 |sprache=en}}
* [http://www.samolotypolskie.pl/samoloty/987/126/Farman-F-70 Fotografie einer Farman F.70 der Aero]

{{Navigationsleiste Fluggesellschaft (Polen)}}


[[Kategorie:Verkehr (Posen)]]
[[Kategorie:Verkehr (Posen)]]

Aktuelle Version vom 1. Januar 2024, 08:29 Uhr

Aero
IATA-Code: -
ICAO-Code: -
Rufzeichen: -
Gründung: 1925
Betrieb eingestellt: 1928
Sitz: Posen
Flottenstärke: 5
Ziele: 2
Aero hat den Betrieb 1928 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Aero (mit vollem Namen Towarzystwo Komunikacji Powietrznej AERO S.A.poln. für „Gesellschaft des Luft Verkehrs AERO AG“) war eine 1925–1928 aktive polnische Fluggesellschaft mit dem Sitz in Posen.

Geschichte

Das Unternehmen wurde im Februar 1925 von einem Komitee um den Posener Woiwoden Adolf Bniński gegründet und am 27. Februar gerichtlich registriert. Im Gegensatz zur Aerolloyd basierte es ausschließlich auf dem inländischen Kapital, das größtenteils durch Eigenunternehmen der Woiwodschaft Posen und der Stadt Posen sowie die Stadt direkt, darüber hinaus durch Namensaktien für Banken und Privatinvestoren erbracht wurde. Im Mai 1925 erhielt es eine Konzession des Eisenbahnministeriums und nahm am 25. Mai mit den von CIDNA gekauften zwei Farman F.70 die regelmäßige Verbindung von Posen nach Warschau auf. Nach dem Erhalt von drei weiteren, fabrikneuen Farmans eröffnete man am 2. November 1925 eine zweite Verbindung nach Warschau mit der Zwischenlandung in Łódz, die jedoch mit dem Jahresende wieder aufgegeben wurde. Die erhaltenen Bewilligungen für die Flugverbindungen Posen–BrombergDanzig, Posen–KattowitzKrakau und Posen–Zbąszyń (damals Grenze zum Deutschen Reich auf dem Flug Richtung Berlin) wurden hingegen nie in Anspruch genommen.

Das Unternehmen konnte in den vier Jahren seines Bestehens keine Gewinne erwirtschaften. Bedingt durch die Störanfälligkeit des benutzten Flugzeugmusters fiel etwa jeder zweite Flug aus, sodass in der Folge auch die Platzbelegung zurückging. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verschlechterte sich dermaßen, dass die Rechnungen selten fristgerecht beglichen werden konnten und sich teilweise die Flughafenbetreiber weigerten, die Flugzeuge zu betanken. Dennoches erhielt die Gesellschaft staatliche Zuschüsse. Erst nachdem am Anfang des Jahres 1928 ein größerer Vorrat an Ersatzmotoren beschafft werden konnte, verbesserte sich die Lage und die einzige betriebene Verbindung konnte nunmehr regelmäßig geflogen werden. Dennoch überschritt im Sommer 1928 die Anzahl der Notlandungen seit der Unternehmensgründung ein Hundert. Als Ersatz für die nicht zuverlässigen und mittlerweile veralteten Farmans bestellte man am 10. Mai 1928 sechs Flugzeuge des Musters Fokker F.VII, die ab November 1928 ausgeliefert wurden. Da der Präsidialverordnung vom 14. März 1928 zufolge die Aero am 27. Dezember 1928 aufgelöst bzw. mit dem Folgetag in die Linje Lotnicze LOT einging, wurden diese erst durch die Nachfolgegesellschaft abgenommen. Die LOT übernahm ebenso die Angestellten der Aero.

Siehe auch

Flotte und Strecke

Die Aero verfügte über fünf einmotorige Doppeldecker des französischen Musters Farman F.70 mit vier Fluggastsitzen. Die Flugzeuge trugen die Kennzeichen P–POZ.A bis P–POZ.E. Die Wahl des französischen Fluggeräts trotz vom Anfang an bestehenden Bedenken zu seiner Qualität fiel aus dem politischen Motiv, sich von den deutschen Fabrikaten der Aerolloyd abzugrenzen. Am 16. November 1928 wurde P–POZ.C bei einer Notlandung stark beschädigt und aus dem Register gelöscht. Die übrigen vier Flugzeuge wurden nicht mehr von der LOT übernommen und mit dem 31. Dezember 1928 ausgemustert.

Die Flugzeit auf der einzigen regelmäßig betriebenen Strecke Posen–Warschau (und zurück) betrug gemäß dem Flugplan 120 Minuten (Luftlinie 285 km). Die Verbindung wurde einmal täglich bedient, mit Abflug 8:30 Uhr in Posen und 17:00 Uhr in Warschau. Im letzten Betriebsjahr beförderte man in 356 Flügen 667 Fluggäste.

Literatur

Mieczysław Mikulski, Andrzej Glass: Polski transport lotniczy 1918-1978. Warschau 1980, S. 54–60.