„Ned Kelly“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Ned wurde im Juni 1855 in [[Beveridge (Australien)|Beveridge]], [[Victoria (Australien)|Victoria]], nördlich von [[Melbourne]] geboren. Als Schulkind rettete er unter Einsatz seines Lebens einen Jungen vor dem Ertrinken und erhielt als Belohnung eine Schärpe, die er auch während seines letzten Gefechts mit der Polizei unter der Rüstung tragen sollte.
Ned wurde im ijo 1855 in [[Beveridge (Australien)|Beveridge]], [[Victoria (Australien)|Victoria]], nördlich von [[Melbourne]] geboren. Als Schulkind rettete er unter Einsatz seines Lebens einen Jungen vor dem Ertrinken und erhielt als Belohnung eine Schärpe, die er auch während seines letzten Gefechts mit der Polizei unter der Rüstung tragen sollte.


Als Ned elf Jahre alt war, starb sein Vater, woraufhin Ned die Schule verließ, um die Familie finanziell zu unterstützen. Um diese Zeit zog seine Familie in das Gebiet [[Glenrowan]], Victoria, heute als Kellyland bekannt. Ned wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf, der Überlieferung nach hat er die Winternächte unter freiem Himmel verbracht.
Als Ned elf Jahre alt war, starb sein Vater, woraufhin Ned die Schule verließ, um die Familie finanziell zu unterstützen. Um diese Zeit zog seine Familie in das Gebiet [[Glenrowan]], Victoria, heute als Kellyland bekannt. Ned wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf, der Überlieferung nach hat er die Winternächte unter freiem Himmel verbracht.

Version vom 3. Dezember 2013, 12:12 Uhr

Ned Kelly am Tag vor seiner Hinrichtung

Edward „Ned“ Kelly (* 3. Juni 1855 in Beveridge; † 11. November 1880 in Melbourne[1]) ist Australiens berühmtester Bushranger. Er leistete Widerstand gegen die Kolonialbehörden.

Leben

Ned wurde im ijo 1855 in Beveridge, Victoria, nördlich von Melbourne geboren. Als Schulkind rettete er unter Einsatz seines Lebens einen Jungen vor dem Ertrinken und erhielt als Belohnung eine Schärpe, die er auch während seines letzten Gefechts mit der Polizei unter der Rüstung tragen sollte.

Als Ned elf Jahre alt war, starb sein Vater, woraufhin Ned die Schule verließ, um die Familie finanziell zu unterstützen. Um diese Zeit zog seine Familie in das Gebiet Glenrowan, Victoria, heute als Kellyland bekannt. Ned wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf, der Überlieferung nach hat er die Winternächte unter freiem Himmel verbracht.

1869 wurde Ned als 14-Jähriger wegen eines Überfalls auf den chinesischen Schweinezüchter Ah Fook und seiner Komplizenschaft mit dem Straßenräuber Harry Power eingesperrt. Er wurde nicht schuldig gesprochen, aber 1870 im Alter von 15 Jahren erneut wegen eines Überfalls festgenommen und zu sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Drei Wochen nach seiner Freilassung wegen Pferdediebstahls verhaftet, wurde er diesmal zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Nach seiner Freilassung war er in verdächtige Viehgeschäfte seines Bruders Dan verwickelt, die der örtlichen Polizei auffielen. Ned Kellys Mutter wurde von dem ortsansässigen Polizisten Alexander Fitzpatrick überfallen. Dieser beschuldigte Ned nach einem kleinen Handgemenge des versuchten Mordes, woraufhin Ned untertauchte. Als die Polizei ihn im Oktober schließlich aufspürte, wurden vier Polizisten mit seiner Festnahme beauftragt. Ned und seine Mittäter überraschten zwei der vier Polizisten in deren Camp und Ned erschoss den sich zur Wehr setzenden Lonigan. Der Polizist McIntyre konnte flüchten. Als die beiden anderen Polizisten zurückkehrten, brach eine Schießerei aus und beide Polizisten wurden getötet. Ned entfloh abermals. Im Februar 1879 überfiel er zwei Banken in Euroa und Jerilderie, dabei nahmen sie Geiseln, diese wurden aber ausnahmslos verschont. Von dem erbeuteten Geld ließ er eine Rüstung anfertigen, welche später sein Markenzeichen wurde. Nach Tätlichkeiten gegen einen Polizisten wurden er und seine Bande von Soldaten aufgespürt; nur ein Soldat überlebte die nachfolgende Schießerei.

Ned Kellys Totenmaske

Kelly verfasste einen ausführlichen Brief an die Öffentlichkeit, in dem er seine Aktionen darstellte, sowie die Behandlung seiner Familie und die Behandlung der irischen Katholiken durch die Polizei der englischen und irischen Protestanten. Der sogenannte Jerilderie-Brief [2], in dem Ned Kelly behauptet, die englischen Gesetze würden keine Gerechtigkeit kennen, erwägt die Möglichkeit des Aufstandes, nicht nur in Australien, sondern auch in den Vereinigten Staaten und in Irland, gegen das, was er als grobes Unrecht ansah. Das Gleiche erzählte er auch den Geiseln. Einige Autoren behaupten, Ned habe tatsächlich einen bewaffneten Aufstand geplant, aber seine Aktionen geben darauf wenig Hinweise.

Im Juni 1880 entdeckte die Polizei wieder seine Spur. Am 27. Juni langte Ned in Glenrowan an und tätigte einige Vorbereitungen um einen Zug mit Polizisten aufzuhalten. Er nahm die Einwohner Glenrowans im Hotel als Geiseln. Der Polizeizug wurde vor der Entgleisung gewarnt und die Polizeitruppen kamen in voller Stärke in Glenrowan an. Kelly und seine Bande wurden im Hotel umzingelt. Bei einem Ausbruchversuch der Bande, geschützt durch ihre Rüstungen, wurde Ned an den ungeschützten Armen und Beinen getroffen. Während sich die anderen in das Hotel zurückzogen, ging Ned weiter auf die Polizisten zu. Seine Verletzungen hinderten ihn daran, effizient zu schießen. Nach mehreren weiteren Treffern verschwand er in der Dunkelheit. Die anderen Mitglieder der Bande verstarben im Hotel durch Schussverletzungen und das ausgebrochene Feuer, alle Geiseln wurden beim Ausbruch des Feuers freigelassen. Ned wurde an Armen und Beinen von 28 Kugeln getroffen gefunden, doch er überlebte. Sobald sein Überleben sicher war, begannen die Vorbereitungen für den Gerichtsprozess.

Der Prozess fand im Melbourner Hauptgericht statt unter dem Vorsitz von Richter Barry. Er wurde über die Anklage auf Mord an dem Polizisten Lonigan abgehalten. Vielerseits wurde dies als reine Formalität angesehen. Am 18. Oktober 1880 sollte der Prozess eigentlich beginnen, wurde aber auf Antrag des Verteidigers verschoben. Ned Kellys Position wurde dadurch erschwert, dass kein Geld für einen Verteidiger zur Verfügung gestellt wurde und keine Pflichtverteidiger gestellt wurden. McIntyre war der einzige relevante Zeuge zum Mordfall, da er diesen miterlebt hatte. Am 29. Oktober um 17.35 Uhr wurde Ned Kelly nach nur 25 Minuten Besprechung von den Geschworenen für schuldig befunden. Ned hatte bis zu diesem Punkt den ganzen Prozess lang geschwiegen. Es folgte ein kurze Rede, in der er seine Sichtweise darlegte und die Machtausnützung der Polizei auf dem Land anprangerte. Als Richter Barry das Urteil verlesen wollte, wurde er von Ned erneut unterbrochen, und es brach ein Wortgefecht zwischen den beiden aus. Schlussendlich sprach der Richter den Urteilsspruch: Verurteilt zum Tode durch Erhängen. Ned zeigte darauf zum einzigen Mal im ganzen Prozess Gefühlsregungen und ließ seiner Wut freien Lauf. Auf die Aussage des Richters, hoffentlich werde er im Himmel gut aufgenommen, erwiderte Ned, er werde ihn dort bald wiedersehen.

Edward "Ned" Kelly wurde am 11. November 1880 im Old Melbourne Gaol gehängt. Seine letzten Worte werden oft als "Ah well, I suppose it has come to this ... Such is Life" zitiert, sie erlangten landesweiten Bekanntheitsstatus. Richter Barry verstarb 12 Tage später eines natürlichen Todes.

Nach der Hinrichtung wurde seine Leiche in ein Massengrab geworfen. Nachdem sämtliche Knochen 1929 umgebettet worden waren, gelang es 2011 einem australischen Forensik-Team, die Überreste Kellys, bis auf den Schädel, zu finden und zu identifizieren.[3] 2012 wurde Kellys Körper schließlich seiner Familie übergeben, und seinem angeblich letzten Wunsch folgend in einem namenlosen Grab neben seiner Mutter bestattet. [4]

Am 20. Januar 2013 ist Ned Kelly 133 Jahre nach seiner Hinrichtung in einem Familiengrab in Greta im Bundesstaat Victoria beigesetzt worden.

In einem seiner Gefängnisse wurde das Ned Kelly Museum eingerichtet, wo zahlreiche seiner Waffen und Gebrauchsgegenstände ausgestellt werden.

Kelly hatte zwei Söhne und eine Tochter.

Rezeption

Die Rüstung, die er während seines letzten Einsatzes gegen die Polizei trug
Statue in Glenrowan Welt-Icon

Seit seinem Tod ist Kelly ein Teil der australischen Folklore und Gegenstand zahlreicher Bücher und Verfilmungen geworden[5]. Für einige ist er ein Volksheld, für andere ein brutaler Verbrecher, der allein nach persönlichem Gewinn strebte. Einige bezeichnen Ned Kelly als den Billy the Kid oder auch Robin Hood Australiens. 1996 wurde der australische Krimipreis, der Ned Kelly Award, ausgelobt.

Der australische Science-Fiction-Autor A. Bertram Chandler schrieb 1983 den Alternativweltroman Kelly Country (dt. Titel Die australische Revolution), in dem beschrieben wird, wie Kelly tatsächlich einen Aufstand der Australier gegen die Briten anführt und dabei erfolgreich ist.

Am 10. März 2008 meldete AP, dass die Überreste von Ned Kelly auf dem Gelände des ehemaligen Melbourne Pentridge Prison ausgegraben worden seien. CNN verbreitete diese Nachricht weltweit.[6]

Die selbstgemachte Rüstung (Ned-Kelly-Rüstung), die er während seines letzten erfolglosen Einsatzes gegen die Polizei trug, bestand im Wesentlichen aus grob zusammengenieteten Streichblechen von Pflügen. Sie war das Thema einer berühmten Bilderserie Sidney Nolans. Bei der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele 2000 in Sydney trugen Darsteller Kostüme, die an die Rüstung Kellys erinnern sollten.

Verfilmungen

Sein Leben wurde mehrfach verfilmt.

Hörspiel

Literatur

  • Ian Jones: Ned Kelly. A Sort Life. New ed. South Melbourne (Lothian Books) 2003.
  • Graham Seal: Ned Kelly in Popular Tradition. Melbourne (Hyland House) 1980.

Einzelnachweise

  1. Vorlage:AuDB
  2. The John Hanlone transcription of Ned Kelly's Jerilderie Letter [1]
  3. Welt online: Ned Kelly, der irre Cowboy mit der Ritterrüstung, vom 1. September 2011.
  4. http://www.spiegel.de/panorama/ned-kelly-gedenkmesse-fuer-einen-outlaw-a-878362.html
  5. z.B. IMDb: Ned Kelly (2003)
  6. http://edition.cnn.com/video/#/video/world/2008/03/10/vo.ned.kelly.australia.ap
Commons: Ned Kelly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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