Michael Moorer

Michael Moorer
Boxweltmeister im Schwergewicht
Boxweltmeister im Schwergewicht
Manny Pacquiao und Michael Moorer (rechts)
Daten
Geburtsname Michael Lee Moorer
Geburtstag 12. November 1967
Geburtsort New York City
Nationalität Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Kampfname(n) Double M
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Rechtsauslage
Größe 1,88 m
Reichweite 1,98 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 57
Siege 52
K.-o.-Siege 40
Niederlagen 4
Unentschieden 1

Michael Lee Moorer (* 12. November 1967 in Brooklyn, New York City) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Boxer, dessen Profikarriere von 1988 bis 2008 andauerte. Er war ungeschlagener Weltmeister der WBO im Halbschwergewicht und dreifacher Weltmeister im Schwergewicht (WBO, WBA, IBF), zudem der erste in der Rechtsauslage boxende Schwergewichtsweltmeister. 2024 fand er Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.

Amateurkarriere

Moorer begann im Alter von 10 Jahren mit dem Boxsport und siegte in 48 von 64 Amateurkämpfen.[1][2] Er gewann 1986 im Halbmittelgewicht die US-Meisterschaften in Beaumont (Texas)[3] und im selben Jahr eine Bronzemedaille im Halbmittelgewicht bei den Goodwill Games in Moskau.[4] Zudem bestritt er für die USA mehrere Länderkämpfe, wobei ihm 1987 ein Sieg gegen Sven Ottke gelang.[5]

Profikarriere

Moorer wurde von Alex Shear, einem Boxtrainer des von Emanuel Steward geleiteten Kronk Gym in Detroit als Talent erkannt und unterzeichnete dort seinen Profivertrag.[6] Sein Debüt gewann er am 4. März 1988 in Las Vegas durch TKO in der ersten Runde.[7] Er boxte zu Beginn seiner Karriere im Halbschwergewicht und gewann elf Kämpfe in Folge vorzeitig, zehn davon innerhalb von zwei Runden. Er konnte daraufhin am 3. Dezember 1988 in Brook Park (Ohio) im ersten Halbschwergewichts-WM-Kampf des neu gegründeten Verbandes WBO gegen Ramzi Hassan (Kampfbilanz: 25-4) antreten und siegte durch TKO in Runde 5.[8]

Den neu gewonnenen Titel verteidigte er im Anschluss jeweils vorzeitig gegen Víctor Claudio (11-6)[9], Frankie Swindell (15-2)[10], Freddie Delgado (16-0)[11], Leslie Stewart (27-4)[12], Jeff Thompson (19-1)[13], Mike Sedillo (22-6)[14], Marcellus Allen (12-0)[15], Mario Melo (18-4)[16] und Danny Stonewalker (10-4).[17]

Danach stieg er in das Schwergewicht auf und legte dafür im Mai 1991 seinen WBO-Titel im Halbschwergewicht nieder. Nach sechs Siegen in Folge gewann er auch hier den von Ray Mercer entzogenen WBO-Weltmeistertitel, nachdem er am 15. Mai 1992 in Atlantic City (New Jersey) Bert Cooper (27-8) durch TKO in Runde 5 besiegt hatte. Im Kampfverlauf waren beide Boxer jeweils zweimal am Boden.[18] Um bei den bekannteren Weltverbänden gereiht zu werden, legte er den WBO-Titel ohne Verteidigung im Februar 1993 nieder[19] und gewann fünf weitere Kämpfe, ehe er am 22. April 1994 in Las Vegas den als Favorit geführten Evander Holyfield (30-1) nach Punkten besiegte und dadurch dessen WM-Gürtel der IBF und WBA übernahm. Er wurde dabei inzwischen von Teddy Atlas trainiert.[20] Er verlor jedoch seine erste Titelverteidigung am 5. November 1994 nach Punkten führend durch K. o. in Runde 10 gegen George Foreman (72-4), wobei der Niederschlag zum Ring Magazine Knockout des Jahres gewählt und Foreman damit zum bislang ältesten Schwergewichtsweltmeister wurde.[21]

Am 22. Juni 1996 konnte er um den von Foreman entzogenen IBF-Weltmeistertitel boxen und siegte dabei in Dortmund knapp nach Punkten gegen Axel Schulz (21-2), der im April 1995 ebenfalls knapp nach Punkten gegen Foreman unterlegen war.[22] Den Titel verteidigte er im Anschluss durch TKO in Runde 12 gegen Francois Botha (35-0)[23] und durch Punktentscheidung gegen Vaughn Bean (27-0).[24] Beim Rückkampf gegen den inzwischen wieder zum WBA-Titelträger aufgestiegenen Evander Holyfield (34-3) verlor Moorer dann am 8. November 1997 nach fünf Niederschlägen durch TKO in Runde 8. Für diesen Kampf war er von Freddie Roach trainiert worden.[25]

Nach einer anschließenden Auszeit kehrte er im November 2000 in den Ring zurück und blieb in fünf Kämpfen ungeschlagen, ehe er am 17. August 2002 durch K. o. in Runde 1 gegen David Tua (40-3) unterlag.[26] Danach bestritt er noch zehn Kämpfe mit neun Siegen, wobei er im Dezember 2004 Wassili Schirow (33-2) durch TKO schlagen konnte.[27] Seinen letzten Kampf gewann er am 8. Februar 2008 im Alter von 40 Jahren.[28]

Commons: Michael Moorer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michael Moorer Q&A: ‘I’m Not Gonna Let Nobody Walk All Over Me’
  2. Best I Faced: Michael Moorer - The Ring
  3. United States National Championships 1986
  4. Goodwill Games 1986
  5. Sven Ottke (FRG/GER)
  6. Greatest Hits: Michael Moorer - The Ring
  7. Michael Moorer vs. Adrian Riggs
  8. Michael Moorer vs. Ramzi Hassan
  9. Michael Moorer vs. Victor Claudio
  10. Michael Moorer vs. Frankie Swindell
  11. Michael Moorer vs. Freddie Delgado
  12. Michael Moorer vs. Leslie Stewart
  13. Michael Moorer vs. Jeff Thompson
  14. Michael Moorer vs. Mike Sedillo
  15. Michael Moorer vs. Marcellus Allen
  16. Michael Moorer vs. Mario Oscar Melo
  17. Michael Moorer vs. Danny Stonewalker
  18. Michael Moorer vs. Bert Cooper
  19. With Hall of Fame nod, Michael Moorer gets the respect
  20. Evander Holyfield vs. Michael Moorer (1st meeting)
  21. Michael Moorer vs. George Foreman
  22. Michael Moorer vs. Axel Schulz
  23. Michael Moorer vs. Francois Botha
  24. Michael Moorer vs. Vaughn Bean
  25. Michael Moorer vs. Evander Holyfield (2nd meeting)
  26. David Tua vs. Michael Moorer
  27. Michael Moorer vs. Vassiliy Jirov
  28. Moorer and Chapman win in Dubai