„Malta“ – Versionsunterschied

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== Geographie ==
== Geographie ==
Malta bdeutet "mikkel aller tollster typ alda"
Malta zählt mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern zu den so genannten [[Zwergstaat]]en, ist etwas kleiner als die Stadt [[Bremen]] und knapp doppelt so groß wie [[Liechtenstein]]. Der Archipel liegt 81 Kilometer südlich der Küste [[Sizilien]]s in der ''Kleinen Syrte'' des Mittelmeeres, 350 km nördlich der [[Libyen|libyschen]] Hafenstadt [[Al Khums]], 150 km nordöstlich von [[Lampedusa]] und ungefähr 285 km südöstlich der [[Tunesien|tunesischen]] Halbinsel [[Cap Bon]]; er ist neben Zypern das einzige Land der Europäischen Union, das zur Gänze südlich des 37° [[Geographische Breite|Breitengrades]] liegt.
Malta zählt mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern zu den so genannten [[Zwergstaat]]en, ist etwas kleiner als die Stadt [[Bremen]] und knapp doppelt so groß wie [[Liechtenstein]]. Der Archipel liegt 81 Kilometer südlich der Küste [[Sizilien]]s in der ''Kleinen Syrte'' des Mittelmeeres, 350 km nördlich der [[Libyen|libyschen]] Hafenstadt [[Al Khums]], 150 km nordöstlich von [[Lampedusa]] und ungefähr 285 km südöstlich der [[Tunesien|tunesischen]] Halbinsel [[Cap Bon]]; er ist neben Zypern das einzige Land der Europäischen Union, das zur Gänze südlich des 37° [[Geographische Breite|Breitengrades]] liegt.



Version vom 12. Januar 2010, 14:33 Uhr

Die Republik Malta (maltesisch: Repubblika ta’ Malta) ist ein südeuropäischer Inselstaat im Mittelmeer. Der maltesische Archipel verteilt sich auf die drei bewohnten Inseln Malta (einschließlich Manoel Island, etwa 246 km²), Gozo (maltesisch: Għawdex, etwa 67 km²) und Comino (Kemmuna, etwa 3 km²) sowie auf die unbewohnten Inseln Cominotto (Kemmunett), Filfla (Filfola), St. Paul’s Islands und Fungus Rock.

Die Hauptinsel Malta ist in zwei Regionen mit fünf Bezirken gegliedert. Gozo und Comino bilden zusammen die dritte Region und den sechsten Bezirk. Der Name stammt von der punischen Bezeichnung für Zufluchtsort malet, die Griechen nannten die Inseln Melita.

Malta wurde am 21. September 1964 vom Vereinigten Königreich unabhängig. Am 1. Mai 2004 wurde es Mitglied der Europäischen Union und ist seitdem ihr kleinster Staat. Zum 1. Januar 2008 wurde in Malta der Euro eingeführt.

Geographie

Malta bdeutet "mikkel aller tollster typ alda" Malta zählt mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern zu den so genannten Zwergstaaten, ist etwas kleiner als die Stadt Bremen und knapp doppelt so groß wie Liechtenstein. Der Archipel liegt 81 Kilometer südlich der Küste Siziliens in der Kleinen Syrte des Mittelmeeres, 350 km nördlich der libyschen Hafenstadt Al Khums, 150 km nordöstlich von Lampedusa und ungefähr 285 km südöstlich der tunesischen Halbinsel Cap Bon; er ist neben Zypern das einzige Land der Europäischen Union, das zur Gänze südlich des 37° Breitengrades liegt.

Die Hauptinsel Malta (mlt.: Malta) ist 246 km² groß, schräg gen Südosten ausgerichtet und erreicht eine Länge von 28 und eine maximale Breite von 13 Kilometern. Zwischen ihrem nordwestlichen Ende und der zweiten Hauptinsel Gozo (mlt.: Għawdex) erstreckt sich der 4,4 km weite Gozokanal, in dem die 2,7 km² große Insel Comino (mlt.: Kemmuna) sowie das unbewohnte Felseneiland Cominotto (mlt.: Kemmunett) liegen. Gozo ist nahezu waagerecht ausgerichtet, misst 14,3 km in der Länge, bis zu 7,25 km in der Breite und hat eine Oberfläche von insgesamt 67 km². Die weiteren – sämtlich unbewohnten – Inseln des Staates sind das 4,4 km südlich Maltas gelegene Filfla (mlt.: Filfla) und die Saint Paul’s Islands (malt.: Il-Gżejjer ta' San Pawl) am nördlichen Ende der St. Paul’s Bay, die 83 Meter vor der Küste liegen und tatsächlich zusammenhängen, deren Verbindungsstück bei rauer See allerdings überspült werden kann. Im Westen Gozos, an der Schwarzen Lagune nahe dem Dwejra Point ragt der 60 Meter hohe Fungus Rock (mlt.: Il-Ġebla tal-Ġeneral) aus dem Meer, ein großer Kalksteinfelsen. Manoel Island (mlt.: Il-Gżira Manwel) im Marsamxett Harbour zwischen Valletta und Sliema wird gemeinhin nicht mehr zu den Inseln gezählt, da sie über einen Damm und eine Straße mit dem Festland verbunden ist.

Blick vom St. Agatha’s Tower (Red Tower) auf der Marfa Ridge gen Südosten auf den 0,56 km Luftlinie entfernten größten See Maltas. Am linken Bildrand ist ein Teil der Mellieħa Bay zu erkennen und dahinter die Stadt Mellieħa.

Das charakteristischste geographische Merkmal Maltas ist die Verschiedenheit seiner Küstenlinien, was sich besonders auf der Hauptinsel offenbart. Sind die Ost- und die Nordostseite von flachen Stränden und weiten Buchten wie beispielsweise der Marsaxlokk Bay, dem Marsamxett Harbour, dem Grand Harbour, der Mellieħa Bay und der St. Paul’s Bay geprägt, finden sich im Südwesten und Norden sehr scharf gezeichnete Küstenabschnitte mit Felsformationen und grottenähnlichen Einschnitten. Auf dieser Seite erhebt sich Malta sehr schroff aus dem Meer und bildet langgezogene Steilküsten, die an den Dingli Cliffs im Ta' Dmejrek kulminieren, der mit 253 Metern höchsten Erhebung des Landes. Weitere Karsthöhenzüge finden sich im Nordwesten mit der Mellieħa Ridge, der Bajda Ridge und der bekannten, bis zu 122 m hohen Marfa Ridge. Die höchsten Erhebungen Gozos messen 127 Meter.

Auf Grund der extremen Wasserarmut (siehe Abschnitt Das Problem der Wasserarmut) existieren auf Malta, Gozo und Comino keine permanenten Flüsse. Nach starken Niederschlägen im Winter können sich allerdings einige ausgetrocknete Bachbetten temporär mit Regenwasser füllen. Diese zumeist kleinen Rinnsale finden sich in engen Felsentälern, so genannten Wieds, wo sie nicht so schnell wieder verdunsten. Der längste dieser zeitweisen Bachläufe ist jener durch das Wied l-Għasri, der an der Nordküste Gozos in eine fjordähnliche Meeresbucht abfließt. Der einzige größere See des Archipels ist künstlich angelegt und befindet sich innerhalb des Gћadira Bird Reserve auf der Landenge vor der Marfa Ridge knapp 2 km nordwestlich von Mellieħa. Er misst 350 mal 220 m und besitzt zahlreiche Binneninseln.

Geologie

Die geologische Geschichte Maltas beginnt am Ende des Tertiärs, als zwischen Südsizilien und Nordafrika eine Landbrücke bestand, die das frühe Mittelmeer in zwei Becken teilte. Nachdem der steigende Meeresspiegel diese überflutet hatte, lagerten sich am Ort des heutigen Archipels im Paläozän vor rund 60 Millionen Jahren Sedimente aus Korallen- und Muschelkalk ab. Im Laufe der Erdzeitalter folgten Ablagerungen von Globigerinenkalk und blauem Ton und im Oligozän Sandstein und eine weitere koralline Schicht. Im Pliozän schließlich erhoben sich die Inseln langsam aus dem Meer. Während der Würmeiszeit bildete sich im Zuge des sinkenden Wasserspiegels erneut die Landbrücke heraus, wurde aber mit dem Ende der Eiszeit vor gut 13.000 Jahren endgültig unterbrochen. Die maltesischen Inseln liegen auf der Afrikanischen Kontinentalplatte und gehören somit geologisch zu Afrika.

In Steinbrüchen – wie hier nahe dem Fungus-Rock auf Gozo – wird mit Globigerinenkalk die einzige natürliche Ressource Maltas abgebaut.

Nach dem Auftauchen der Eilande neigte sich die Oberfläche der Hauptinsel auf Grund des noch instabilen Sockels im Laufe mehrerer Jahrhunderte gen Nordosten, so dass die südwestlichen Küste angehoben wurde und sich die Steilkanten mit den Dingli Cliffs herausbildeten. Malta ist heutzutage von mehreren tektonischen Verwerfungen durchzogen, die im internationalen Vergleich zwar klein erscheinen, das geologische Relief der Inseln jedoch prägen. Zwei Grabensysteme sind dominierend: Die ältere Great Fault (Große Verwerfung), die sich in vielen einzelnen Abschnitten über 5 km von der südwestlichen Küste gen Nordosten erstreckt, sowie die jüngere Maghlaq Fault. Diese verläuft von Nordwest nach Südost und ist unter anderem für die Herausbildung des Plateaus auf der Malta vorgelagerten kleinen Insel Filfla verantwortlich.

Sedimente, die sich auf den maltesischen Inseln finden lassen sind der blaue Ton, der Globigerinenkalk (unterteilbar in oberen, mittleren und unteren) sowie oberen Grünsand, eine Abteilung der Kreideformation. Oberer Grünsand ist sehr tonig und sandig, reich an Chlorit und seine oberen Schichten sind kreideähnlich und können in chloristische Kreide übergehen. Findet sich auf Gozo eine Mischung aus diesen unterschiedlichen Bodenbestandteilen, ist die Grenze auf Malta klarer gezogen. Der Nordwesten wird von korallinem Kalkstein und Grünsand, der überwiegende andere Inselteil jedoch von Globigerinenkalk dominiert. Dieser stellt auch Maltas einzige natürliche Ressource dar und wird von der Bevölkerung intensiv abgebaut und genutzt.

Klima

Auf Malta herrscht subtropisches, trockenes Mittelmeerklima. Dieses ausgeglichene Seeklima ist von milden, feuchten Wintern und trockenen, warmen, aber nicht übermäßig heißen, Sommern geprägt. Die jährliche Niederschlagssumme beträgt auf den Inseln gut 550 Millimeter, wobei der geringste Niederschlag mit gegen Null tendierenden Werten im Sommer – speziell im Juni und Juli – und der meiste im Winter zu verzeichnen ist. Der Regen zieht zumeist kurz und heftig über das Land, wohingegen Dauerregen unüblich ist. Die Luftfeuchtigkeit auf Malta liegt im Sommer bei durchschnittlich 74 Prozent und in den Wintermonaten bei etwa 78 Prozent.

Klimadiagramm der Hauptstadt Valetta

Wie für Insellagen typisch, sind die täglichen Temperaturunterschiede mit fünf bis zehn Grad Celsius zumeist sehr gering. Die höchsten Temperaturen werden in den Sommermonaten Juli und August erreicht, in denen die Durchschnittswerte auf bis zu 26 Grad ansteigen. Die tiefste monatliche Durchschnittstemperatur hat der Januar mit 12,3 Grad Celsius. Besonders in den Wochen ansteigender Temperaturkurven im März und April können kräftige, kalte Winde die gefühlte Temperatur negativ beeinflussen. Die Wassertemperaturen im Mittelmeer um die Inseln variieren dem Klima entsprechend. Im August betragen sie in der Regel 25,6 Grad Celsius und sinken erst ab Oktober unter 20 Grad Celsius ab. Unterhalb dieser Marke halten sie sich für gewöhnlich bis Mai, wobei Tiefstwerte von 14 Grad Celsius erreicht werden können.

Die staatliche Wetter- und Klimamessstation ist das Meteorological Office Malta International Airport am internationalen Flughafen des Landes nahe der Ortschaft Luqa im Südosten der Hauptinsel. Die tiefste jemals auf dem maltesischen Archipel registrierte und offiziell bestätigte Temperatur betrug am 19. Februar 1895 in Valetta 1,2 Grad Celsius. Unbestätigt ist der Wert von −1,7 Grad Celsius am 1. Februar 1962 auf dem Flugplatz von Ta’Qali. Im August 1999 wurde am Flughafen mit 43,8 Grad Celsius die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Entsprechend den klimatischen Bedingungen ist Schnee ein äußerst seltenes Phänomen auf Malta. Nachweislich seit 1800 hat es auf den Inseln keine Schneedecke mehr gegeben; allerdings verzeichnete man im Februar 1895, im Januar 1905 sowie am 31. Januar 1962 leichte Schneeschauer.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Malta
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)12,312,513,715,718,822,725,526,124,421,417,714,118,8
Mittl. Tagesmax. (°C)15,215,516,719,123,327,530,730,728,024,220,116,722,3
Mittl. Tagesmin. (°C)9,29,310,111,914,918,421,021,020,117,113,911,014,9
Niederschlag (mm)89,061,340,922,56,63,20,47,040,489,780,0112,3Σ553,3
Sonnenstunden (h/d)6,06,07,09,010,012,013,011,09,08,06,05,08,5
Regentage (d)13,710,98,96,42,81,10,41,03,910,210,614,2Σ84,1
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
15,2
9,2
15,5
9,3
16,7
10,1
19,1
11,9
23,3
14,9
27,5
18,4
30,7
21,0
30,7
21,0
28,0
20,1
24,2
17,1
20,1
13,9
16,7
11,0
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
89,0
61,3
40,9
22,5
6,6
3,2
0,4
7,0
40,4
89,7
80,0
112,3
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez

Das Problem der Wasserarmut

Die Verfügbarkeit von Trinkwasser stellt eines der größten Probleme in Malta dar. Der jährliche Trinkwasserbedarf beläuft sich auf rund 21.000.000 Kubikmeter, allerdings besitzt das Land selbst nur äußerst spärliche Süßwasservorkommen. Während die regenarmen Sommer mit den mit ihnen einhergehenden Touristenströmen gleichzeitig die Zeit des höchsten Wasserverbrauchs sind, fließen die kurzen, kräftigen Regenfälle im Winter in der Regel zum größten Teil ungenutzt ins Meer, anstatt das Land nachhaltig zu wässern. Auf diese Weise gehen jährlich fünf bis zehn Prozent (umgerechnet etwa 8.000.000 bis 17.000.000 Kubikmeter Wasser) des Niederschlages verloren. 75 bis 80 Prozent verdunsten und nur 15 bis 20 Prozent füllen die unterirdischen Wasserreservoirs und Quellen auf.[2] Das Verhältnis der Verfügbarkeit von erneuerbarem Trinkwasser pro Einwohner ist nach dem in Libyen das zweitgeringste der gesamten Region und den Angaben der Vereinten Nationen zu Folge ist Malta das wasserärmste Land der Erde.

Um den Bedarf wenigstens teilweise zu decken, bedient man sich so genannter Tiefbrunnen. Diese vermögen die Wasserversorgung jedoch auf Dauer auch nicht zu gewährleisten, zumal sie durch übermäßige Wasserentnahme mit den Jahren versalzen. Aus diesem Grunde wird ihre Benutzung reduziert und sie sind nur noch in der Landwirtschaft und bei der Versorgung öffentlicher Einrichtungen im Einsatz. Als parallele Methode haben sich vier Umkehrosmoseanlagen (Meerwasserentsalzungsanlagen) und eine Brauchwasseraufbereitungsanlage etabliert, die die erforderliche Leistung bringen. Auf Grund der zunehmend steigenden Kosten für die fossilen Brennstoffe, mit denen die Energie für diese Anlagen generiert wird, und der damit verbundenen Umweltverschmutzung hat die Regierung nun allerdings die Trinkwassermenge, die dort hergestellt werden darf, begrenzt.

Eine weitere Versorgungsmöglichkeit bieten natürliche und künstliche unterirdische Wasserreservoirs. Im porösen maltesischen Kalkstein schwimmt das Frischwasser teilweise ähnlich einer Ghyben-Herzberg-Linse über der Salzlauge. In Ta Kandja, einem Flecken nahe Siġġiewi, befindet sich die 1963 fertiggestellte Water Services Corporation’s Groundwater Pumping Station. Von dieser Pumpstation gehen in einer durchschnittlichen Tiefe von 97 Metern unter der Oberfläche radial die Ta' Kandja galleries ab, sechs zusammengerechnet gut 6,2 Kilometer lange Tunnel, in denen sich das Frischwasser sammelt und aus denen es herausgepumpt werden kann. Unter den Dörfern Maltas verlaufen insgesamt knapp 42 Kilometer solcher Tunnel, die das Wasser entweder auffangen oder es in Reservoirs weiterleiten.

Dennoch ist Malta nach wie vor auf die Hilfe des Auslandes angewiesen und erhält beispielsweise während der Sommermonate stets Tankerladungen mit Trinkwasser aus Sizilien, die in das heimische Netz eingespeist werden.

Natur

Alle maltesischen Inseln sind felsig. Die Hauptinsel ist ein bis zu 260 Meter ansteigender Höhenzug aus Kalkfels. Der Süden und der Südwesten fallen steil zum Meer hin ab. Die Küste von Malta ist dort ungegliedert und unzugänglich. Zwischen den zerrissenen Felsen gibt es malerische kleine Buchten. Im Norden und Nordosten von Malta gibt es Hügel und flachere Landstriche. Die Küste senkt sich dort allmählich zum Meer und ist von Buchten eingeschnitten, die von schönen Sandstränden umschlossen werden. Berge und Flüsse gibt es auf Malta nicht. Bemerkenswert sind die zahlreichen Höhlen. Infolge der Wasserknappheit ist die Vegetation in Malta sehr spärlich. Bäume sind selten. Feigenbäume wachsen zum Teil wild am Straßenrand und auf den steinigen Feldern. Das maltesische Klima ist heiß im Sommer und mild im Winter; etwa vergleichbar mit dem Klima in Tunesien im Golf von Hammamet. Im Winter sind Schnee und Nebel nicht bekannt, es kann aber zu heftigen Regenfällen und kalten Winden kommen. Sommerliche Temperaturen herrschen von Mai bis Oktober. Die Regenfälle beginnen gewöhnlich im Oktober.

Flora

Blick auf die typische maltesische Pflanzenwelt

Waren die maltesischen Inseln in früheren Jahrhunderten noch dicht bewaldet, besitzen sie heutzutage auf Grund der größtenteils kargen und unfruchtbaren Böden keine große Pflanzenvielfalt. Wie auch in anderen Gebieten der Hartlaubvegetationszone gedeihen vornehmlich anspruchslose Pflanzen, die sich den harten Bedingungen sehr gut anpassen können. So sind beispielsweise die sekundär entstandenen Gebüschformation Macchie weit verbreitet und bedecken große Flächen im Landesinneren. Zu ihnen zählen auf Malta unter anderem der Mastixstrauch, Rosmarin, Heidekräuter und weitere immergrüne Gewächse. Des Weiteren wachsen Federgräser, Thymiane, Lavendel und diverse Wolfsmilch- und Lauchgewächse und auf dem Fungus Rock vor Gozo der Malteserschwamm. Im Frühjahr sprießen auf Malta auch blühende Feldblumen, wie etwa der Inkarnat-Klee, der Klatschmohn und knapp 15 Orchideenarten. Zu den auf dem Archipel vorkommenden größeren Pflanzen zählen Strauchweiden, Agaven und Feigenkakteen. Das einzige noch vorhandene kleine Waldgebiet sind die 900 Meter langen und bis zu 200 Meter breiten Buskett Gardens, die 1,1 Kilometer östlich von Dingli und ebensoweit südlich von Rabat liegen.

Seit einigen Jahren werden auf Bestreben der Regierung auf Malta Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt. So pflanzt man vor allem zur Auflockerung von Straßen und Strandpromenaden Akazien, Palmen und Eukalypten an. Um mittelfristig wieder kleine Wäldchen anzulegen werden darüber hinaus als einheimische Arten Olivenbäume, Mittelmeereichen und Aleppo-Kiefern gesetzt. Als Windschutz und um die Setzlinge auf natürliche Weise einzuzäunen wurden Weidenkakteen platziert.

Wegen seiner geographischen Isolation beheimatet der maltesische Archipel auch mehrere endemische Pflanzen- und Tierarten, also Arten, die ausschließlich in einer bestimmten, klar räumlich abgegrenzten Umgebung – in diesem Falle auf den Inseln – vorkommen.

Endemische Pflanzenarten:

Fauna

Die Blaumerle ist der Nationalvogel Maltas

Insgesamt betrachtet gilt Maltas Fauna als relativ artenarm. Zu den auf den Inseln lebenden Tieren gehören Mäuse, Ratten, die Langflügelfledermaus, Kaninchen, Igel, Wiesel, Eidechsen, Mauergeckos, Chamäleons sowie mehrere Populationen ungiftiger Schlangen, wie beispielsweise die Leopardnatter. Auf den Inseln sind mehrere Vogelfamilien heimisch, wie etwa Lerchen, Finken, Schwalben und Drosseln. Auch die Turteltaube, der Pirol sowie einige Greifvogelarten gehören zur Fauna Maltas. Die häufig anzutreffende Blaumerle ist zudem der Nationalvogel des Inselstaates. Im Frühjahr 2008 meldete die Regierung im Zuge von Natura 2000 27 Schutzgebiete für die Tier- und Pflanzenwelt an. Zu diesen Gebieten zählen auch die Kalksteinklippen Rdumijiet ta’ Malta, die als Nistplätze vieler Seevögel, wie beispielsweise des Levante-Sturmtaucher (Puffinus yelkouan), bekannt sind. Darüber hinaus existiert im Norden der Hauptinsel das Gћadira Bird Reserve. Ferner ist Malta im Frühjahr und im Herbst eine der wenigen Stationen für Zugvögel auf deren Weg von Europa nach Afrika oder in die entgegengesetzte Richtung.

Ebendiesem Umstand ist es geschuldet, dass die Vogeljagd auf Malta als traditioneller Volkssport gilt. Mit rund 18.000 offiziellen Jagdlizenzen hat Malta die höchste Jägerdichte in Europa. Eines der größten Jagdreviere ist die Marfa Ridge. Bis zum EU-Beitritt 2004 erlaubten die maltesischen Bestimmungen selbst die Jagd auf geschützte Arten wie Bekassine, Zwergschnepfe, Kampfläufer und Greifvögel. Die Schätzungen für die Gesamtzahl getöteter Vögel schwanken zwischen 200.000 und 1.000.000 jährlich. Die Tiere werden zumeist ausgestopft und als Trophäe verkauft oder – falls lebendig gefangen – auch illegal als Käfigvögel verkauft. Seit dem EU-Beitritt im Jahre 2004 gelten für Malta europäische Bestimmungen wie etwa die Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die maltesische Regierung konnte jedoch einen Übergangskompromiss aushandeln. So wurde die Frühjahrsjagd auf Turteltauben und Wachteln beschränkt und der Fang von sieben Finkenarten noch bis 2008 erlaubt, um ein Zuchtsystem aufbauen zu können. Zur Überwachung der Umsetzung dieses Kompromisses gründete man die 23 Mann starke Law Enforcement Police, die jedoch gleichzeitig auch für die Kontrolle von Prostitution und Glücksspiel verantwortlich ist. Am 31. Januar 2008 leitete die Europäische Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof ein Klageverfahren gegen Malta ein, in dessen Mittelpunkt die Beendigung der besonders schädlichen Frühjahrsjagd auf Wachteln und Turteltauben steht. Seit 2004 fordern der NABU und BirdLife Malta ein Ende der Zugvogeljagd auf der Mittelmeerinsel. Die Vogelschützer protokollierten im Herbst 2007 nicht nur den Vogelzug, sondern auch die umfangreiche Jagd im Süden der Insel. Insgesamt wurden 209 Verstöße dokumentiert und der örtlichen Polizei gemeldet. In den meisten Fällen handelte es sich um illegale Abschüsse von Greifvögeln. Unter diesen stand der in Mitteleuropa besonders seltene Wespenbussard an erster Stelle.[3]

Endemische Tierarten:

Bevölkerung

Hauptartikel: Bevölkerung Maltas

Die Gesamteinwohnerzahl beträgt etwa 410.000 (Stand: 2007). Da das gesamte Staatsgebiet Maltas mit 316 km² relativ klein ist, ergibt sich eine sehr hohe Bevölkerungsdichte von 1.298 Personen pro Quadratkilometer, was der vierthöchsten Bevölkerungsdichte in der Welt entspricht. 92 Prozent der Menschen leben in Städten.

Rund vier Prozent der auf Malta lebenden Menschen sind nicht maltesischer Nationalität, davon etwa die Hälfte Briten, also auf die Gesamtbevölkerung gerechnet zwei Prozent.

Viele Malteser verbringen ihr Arbeitsleben im Ausland – bevorzugt im englischsprachigen Raum – und kehren als Rentner nach Malta zurück.

Gozo und Comino: Gozo hat etwa 31.000 Einwohner und Comino vier permanente Bewohner.

Religion

St. John's Co-Cathedral, Valletta

Die Mehrheit der maltesischen Bevölkerung (98 %) ist römisch-katholisch. Daneben gibt es nur einige wenige Protestanten, Orthodoxe, Juden und Muslime. Das historische Valletta hatte einen kleinen jüdischen Wohnbezirk. Die islamische Gemeinschaft besteht im Wesentlichen aus auf Malta lebenden Libyern, insgesamt 2 % Muslime. Die katholische Kirche hat einen starken Einfluss auf die maltesische Politik, so sind beispielsweise Ehescheidungen nicht möglich, Schwangerschaftsabbruch ist strafbar und „oben ohne“ baden verboten. Es soll 365 katholische Kirchen in Malta geben (wohl eine symbolische Zahl); aufgrund dieser Tatsache sagen Malteser oft, sie hätten eine Kirche für jeden Tag im Jahr. Die Katholiken Maltas gehören zu den Bistümern Malta und Gozo.

Historisch wird dies damit begründet, dass der Apostel Paulus im Jahr 60 n. Chr. an der kleinen Felseninsel Selmunetta Schiffbruch erlitten haben soll. Seither habe sich die Bindung ans Christentum gefestigt und umgekehrt seien die Inseln auch Ziel vieler Pilgerfahrten gewesen (auch als Zwischenstation auf der Reise nach Palästina).

Der Katholizismus ist in der Verfassung als Religion des maltesischen Volkes als Staatsreligion verankert und wird auch von sehr großen Teilen der Bevölkerung gelebt. Ein äußeres Zeichen dafür sind, neben Hausaltären, Bilder von Heiligen, Bischöfen und Pfarrern, die in Gebäudefronten gemeißelt und farbenfroh verziert sind.

Sprache und Schrift

Hauptartikel: Maltesische Sprache

Trotz der langen Zugehörigkeit zum britischen Weltreich, das auch das Englische auf Malta einführte, haben die Malteser ihre eigene Sprache bewahrt. Malti ist neben Englisch maltesische Staatssprache und infolge der EU-Mitgliedschaft dementsprechend auch in der EU Amtssprache. Maltesisch zählt zu den semitischen Sprachen und hat sich aus einem arabischen Dialekt entwickelt. Aber auch größere Wortschatzanteile aus dem Italienischen sowie geringere aus der spanischen, französischen und englischen Sprache finden sich im Maltesischen wieder. Als einzige semitische Sprache verwendet das Maltesische lateinische Schriftzeichen (ausgenommen das Y und C) erweitert um die vier Sonderzeichen ċ, ġ, ħ und ż.

Aufgrund der langen britischen Kolonialzeit beherrschen aber fast alle Malteser auch die englische Sprache, die als zweite Amtssprache in Malta und wegen der seltenen Übersetzungen von Büchern und Filmen ins Maltesische stetig an Bedeutung gegenüber dem Maltesischen zunimmt. Kenntnisse des Italienischen sind ebenfalls weit verbreitet; nicht zuletzt aufgrund der Beliebtheit italienischer Fernsehprogramme. Bis 1934 galt das Italienische auf Malta auch als Gerichts- und Verwaltungssprache.

Geschichte

Satellitenbild Malta mit Gozo, Comino und Cominotto

Hauptartikel: Geschichte Maltas

Auf den Inseln der Republik Malta finden sich Spuren einer Jahrtausende alten Geschichte. Sie reichen von den ersten monumentalen steinzeitlichen Tempelanlagen der Megalithkultur über römische Gräber und Katakomben bis zu den Wehranlagen des Malteserordens. Malta stand unter dem Einfluss vieler Kulturen. Im Laufe der Jahrhunderte beherrschten Phönizier, Griechen und Römer die Insel. Im 9. Jahrhundert, als die Inseln zum Byzantinischen Reich gehörten, wurde die Inselgruppe von den Arabern erobert. Im 11. Jahrhundert gingen die Inseln an Sizilien und 1282 an Aragon. 1530 gab der spanische König die Inseln an den Malteserorden, dessen protestantischer Zweig heute als Johanniterorden firmiert. Der Orden des heiligen Johannes zu Jerusalem zu Rhodos und zu Malta (früher auch als Hospitalier bezeichnet) verstärkte die Befestigungsanlagen am Hafen und verteidigte die Insel erfolgreich gegen osmanische Angriffe (Die große Belagerung, 1565). Als deren Konsequenz wurde 1566 die Festungsstadt Valletta (benannt nach dem Großmeister Jean Parisot de la Valette) gegründet.

1798 musste der souveräne Malteserorden kampflos französischen Revolutionstruppen unter Napoleon weichen; seither hält er, wenn auch nicht überall anerkannt, eine staatsähnliche völkerrechtliche Qualität aufrecht, jedoch ohne Gebietsansprüche an die heutige Republik. Die Briten besetzten Malta 1800 und führten die Inseln nach dem Sieg über Napoleon als Kolonialgebiet und prägten so die Kultur des heutigen Malta maßgeblich. Zuletzt spielte Malta im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Rolle, als es zu heftigen Kämpfen um den strategisch wichtigen Hafen kam, von dem aus der Nachschub des deutschen Afrikakorps empfindlich gestört wurde (s. a. Zweite große Belagerung Maltas – Malta als der „unversenkbare Flugzeugträger“).

Die Bevölkerung der Insel erhielt dafür 1942 vom britischen König das Georgs-Kreuz verliehen, das auch auf der Staatsflagge gezeigt wird. 1947 wurde dem Land die Selbstverwaltung als parlamentarische Demokratie gewährt. 1964 erhielt Malta die Unabhängigkeit von Großbritannien. 1974 deklarierte Malta sich als Republik und wurde nun voll unabhängig. Am 1. Mai 2004 trat Malta der Europäischen Union bei, am 1. Januar 2008 wurde der Euro offizielle Währung auf Malta.

Politik

Parlament

Die Republik Malta verfügt über ein Einkammernparlament, das Repräsentantenhaus. Das Repräsentantenhaus besteht aus 65 Abgeordneten. Daneben sind noch der maltesische Staatspräsident und der Speaker of the House of Representatives qua Amt Mitglieder des Parlaments. Die Wahlperiode beträgt 5 Jahre. Für die aktuelle Wahl siehe Parlamentswahlen in Malta 2008, für die Abgeordneten siehe Liste der Parlamentsabgeordneten von Malta (10. Wahlperiode).

Wahlen

Die Wähler der kleinen Mittelmeerinseln zeigen eine Gespaltenheit wie sonst in kaum einem Staat. Dadurch ist es auf Malta die Regel, dass Wahlen nur knapp gewonnen werden. Der damalige Premierminister und heutige Präsident Edward Fenech Adami hoffte auf etwa 60 Prozent Zustimmung für das EU-Referendum und sah dies als eine große Mehrheit an.

Die Zugehörigkeit zu einer der beiden großen Parteien wird auf Malta von Generation zu Generation fast schon vererbt. Die langfristige Parteibindung wird zusätzlich durch das maltesische Verhältniswahlrecht nach dem Verfahren der übertragbaren Einzelstimmgebung in Mehrmandatswahlkreisen mit je 5 Mandaten begünstigt, das es kleineren Parteien beinahe unmöglich macht, ins Parlament einzuziehen.

Die letzten Parlamentswahlen fanden am 4. Februar 2008 statt. Es gewann die konservative Partit Nazzionalista (PN) knapp mit 49,3 Prozent mit nur 1.542 Stimmen Vorsprung vor der sozialistischen Malta Labour Party (MLP). Die grün-alternative Alternattiva Demokratika (AD) kam auf 1,3 Prozent und die ultrarechte Azzjoni Nazzjonaii (AN) auf 0,5 Prozent der Stimmen.

Gewerkschaften

Die beiden großen Gewerkschaften sind die der MLP nahestehende General Workers’ Union (GWU) mit ca. 48.000 Mitgliedern und die PN-nahe Union Haddiema Maghqudin (UHM) Dachverband mit ca. 25.000 Mitgliedern. Daneben gibt es kleine Branchen-Gewerkschaften.

EU-Erweiterung

Nach der Wahlniederlage der Nationalkonservativen 1996 wurde die EU-Aufnahme von Seiten Maltas um zwei Jahre verschoben. Malta wurde nach der Entscheidung auf dem EU-Gipfeltreffen am 13. Dezember 2002 in Kopenhagen im Zuge der Osterweiterung zum 1. Mai 2004 mit acht mittel- und osteuropäischen Staaten sowie Zypern in die Europäische Union aufgenommen.

Doch vor der Aufnahme führten die Malteser am 8. März 2003 ein Referendum durch. Für einen Beitritt zur EU waren die Nationalkonservativen, während die Sozialisten und Gewerkschaften Werbung dagegen machten. Die Wahlbeteiligung bei den 390.000 Maltesern lag bei 91 Prozent, die Zustimmung bei 53,65 Prozent und somit leicht über den Vorhersagen. Malta hat Luxemburg als kleinstes EU-Land abgelöst.

Einreisebestimmungen

Flüchtlingslager in Hal Far

Die Einreise nach Malta ist mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis möglich. Kinderausweise (sofern sie mit einem Foto versehen sind) werden anerkannt. Vorläufige Reisepässe und Personalausweise werden nicht immer akzeptiert. Der Eintrag eines Kindes bis zum 16. Lebensjahr in den Reisepass eines Elternteils ist gleichfalls für die Einreise ausreichend.

Malta ist seit 21. Dezember 2007 Mitglied im Schengenraum, es entfallen daher die Grenzkontrollen am Internationalen Flughafen von Malta. Ausländer, die über ein Schengenvisum bzw. einen Schengenaufenthalt verfügen, benötigen kein Visum für die Einreise.

Zur Zeit leben in Malta ca. 10000 Bootsflüchtlinge aus Somalia, Äthiopien, Eritrea und anderen Ländern Afrikas. Die meisten dieser Flüchtlinge haben nicht den Status von Asyl-Berechtigten, sondern werden aus humanitären Gründen (Bürgerkrieg u.ä.) nicht abgeschoben. Malta lehnt es aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und geringen Größe seiner Landfläche ab, noch mehr afrikanische Bootsflüchtlinge aufzunehmen[4]. Wegen der Weigerung, Schiffen mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen die Einfahrt in seine Häfen zu gestatten, sowie wegen der Lebensbedingungen in den vom maltesischen Militär verwalteten[5] Internierungslagern, in denen illegale Einwanderer teilweise bis zu 18 Monaten festgehalten werden, sieht sich Malta in jüngster Zeit zunehmend der Kritik von Menschenrechtsorganisationen und des Europäischen Parlaments[5] ausgesetzt[6]. Der Vorschlag Maltas, Bootsflüchtlinge gleichmäßig auf alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu verteilen, wird von den EU-Innenministern jedoch bisher abgelehnt[7].

Commonwealth

Durch Maltas Mitgliedschaft im Commonwealth of Nations, dem Staatenbund ehemaliger (zumeist) britischer Kolonien, haben Malteser in manchen dieser Länder, was Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen anbelangt, einen privilegierten Status im Vergleich zu anderen EU-Bürgern.

Sicherheitspolitik

Die Armed Forces of Malta (AFM) sind eine kleine Armee, die über ca. 1.800 Soldaten und über mehrere Hubschrauber verfügt, die für Patrouillenflüge und Aufklärungs- sowie Rettungsaufgaben eingesetzt werden. Daneben existiert das Maritime Squadron, das den Schutz der territorialen Gewässer zur Aufgabe hat und im wesentlichen aus 7 Patrouillenbooten besteht.

Seit dem 11. März 1983 besteht ein den Schutz der maltesischen Neutralität garantierender Vertrag mit Italien.

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen

Vereinte Nationen und Unterorganisationen (seit 1964), Mitglied des Commonwealth (seit 1964), Europarat (seit 1965), International Maritime Organisation (IMO, seit 1966); Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE, seit 1972); Mitglied der Blockfreien Bewegung (seit 1973); Interparlamentarische Union (IPU, seit 1988); Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO, seit 1997); Europäische Union (EU, seit 1. Mai 2004)

Verwaltungsgliederung

Seit 1993 wird Malta in 68 Gemeinden gegliedert:

Insel MaltaGozo

Die Gemeinden werden für statistische Zwecke zu sechs Distrikten zusammengefasst (Gozo and Comino, Northern, Northern Harbour, South Eastern, Southern Harbour, Western) und diese wiederum zu drei Regionen (Gozo and Comino, Malta Majjistral, Malta Xlokk). Die Regionen und Distrikte von Gozo and Comino sind identisch:

  • Region
    • Distrikt
  1. Gozo and Comino
    1. Gozo and Comino
  2. Malta Majjistral (Nordwest-Malta)
    1. Western
    2. Northern
    3. Northern Harbour
  3. Malta Xlokk (Südost-Malta)
    1. Southern
    2. Southern Harbour

Bildung

Der Campus der University of Malta

Bis 1946 bestand in Malta keine Schulpflicht. Diese wurde erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges für Grundschulen eingeführt. Seit 1971 ist auch der Besuch einer Sekundarschule bis einschließlich des 16. Lebensjahres vorgeschrieben. Staatliche Schulen sind gebührenfrei, es existieren jedoch parallel auch kirchliche Bildungseinrichtungen und Privatschulen, wie beispielsweise das St. Aloysius' College in Birkirkara, das Savio College in Dingli und die San Anton School nahe Mġarr. Die Mehrzahl der Lehrer an den kirchlichen Schulen erhält ihr Gehalt vom Staat. Ferner gibt es mit der Verdala International School und der QSI Malta auch zwei internationale Schulen. Die Alphabetisierungsrate unter den Erwachsenen liegt in Malta bei 92,8 Prozent und somit auf dem Niveau Kolumbiens[8] und minimal höher als in Thailand.[9]

Das mehrstufige maltesische Schulsystem untersteht dem Malta Ministry of Education. Es orientiert sich an jenem Großbritanniens und besitzt eine sechsjährige Grundschule. Im Alter von elf Jahren müssen die Schüler eine Prüfung zum Einstieg in die Sekundarschule ableisten und können anschließend deren Träger frei wählen. Auf staatlichen Schulen folgt für Sechzehnjährige die Prüfung zur Mittleren Reife, die in der Regel in den Fächern Englisch, Malti und Mathematik durchgeführt wird. Mit diesen Klausuren endet die offizielle Schulpflicht, die Schüler können allerdings entscheiden, ob sie ihre schulische Ausbildung noch ausbauen und intensivieren wollen. Hierzu bieten sich zwei Möglichkeiten: Der Besuch einer zweijährigen Oberstufe – angeboten am Junior College sowie den kirchlichen Einrichtungen St. Edward's College, St. Aloysius' College und De La Salle College – oder die Einschreibung am Malta College of Arts, Science and Technology (MCAST). Am Ende der Oberstufe steht das Examen zur Hochschulreife. Abhängig von dessen Ergebnis erhalten die Absolventen entweder ihr Abschlusszeugnis oder eine Aufnahmebescheinigung der University of Malta in Msida, der höchsten Bildungseinrichtung auf dem Archipel.

Dem Bilingualismus Maltas Rechnung tragend wird der Unterricht in der Grund- und in der Sekundarschule sowohl in englischer als auch in maltesischer Sprache gestaltet. Beide Sprachen sind zudem Pflichtfächer für die Schüler. Auf diese Weise gelingt es, einen balancierten Ausgleich zu schaffen. Die Privatschulen dagagen bevorzugen mehrheitlich Lektionen in Englisch; ebenso werden auch die meisten Kurse an der Universität ausschließlich in Englisch angeboten. In der Sekundarschule wählen die Schüler eine für die nächsten Jahre zu erlernende erste Fremdsprache. 51 Prozent entscheiden sich für Italienisch und 38 Prozent für Französisch. Ferner angeboten werden Deutsch, Russisch, Spanisch und Arabisch.

Medien

Malta besitzt ein sehr engmaschiges Mediennetz, das stark an das Vorbild der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien angelehnt ist. So lautet auch der Name der größten Tageszeitung, herausgegeben von der Allied Newspapers Ltd., Bezug nehmend auf The Times, The Times of Malta. Das mitte-rechts-orientierte Blatt erscheint seit 1935, ist somit gleichzeitig die älteste Zeitung des Landes und hat mit einer Auflage von 37.000 einen Marktanteil von 27 Prozent. Seine Sonntagsausgabe Sunday Times besitzt mit 51,6 Prozent Marktanteil sogar noch eine stärkere Position. Das zweite wichtige tägliche Printmedium ist The Malta Independent. Seit 1999 wird jeweils mittwochs und sonntags die liberale Malta Today im Tabloid-Format publiziert. Als auflagenstärkste Boulevardzeitung fungiert The People, und The Malta Star ist die einzige reine Internet-Zeitung Maltas. Der Zweisprachigkeit Maltas ist es geschuldet, dass etwa die Hälfte der Zeitungen auf Englisch und die Hälfte auf Malti erscheint. Unter den maltesischsprachigen Printmedien hat die sonntägliche It-Torċa (de: Die Fackel) die größte Reichweite. Unter den englischsprachigen Zeitungen nimmt diese Position die seit 1962 von der General Workers' Union herausgegebene L-Orizzont (de: Der Horizont) ein. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von Wochenblättern und maltesischsprachigen Partei-, Kirchen- und Gewerkschaftszeitungen. Als die größte politische unter ihnen wäre die der Nationalist Party nahestehende In-Nazzjon (de.: Die Nation) zu nennen. Der Anteil der Tageszeitungsleser beträgt 127 von 1000 Einwohnern.[10] Im Bezug auf diesen relativ geringen Wert ist die Zeitungsdichte in Malta ist sehr hoch: Auf 28.000 Einwohner kommt je eine Zeitung. Diese finanzieren sich vornehmlich durch Anzeigen, Kaufgesuche und Subventionen. Als Trend zeichnet sich allerdings ein Relevanzverlust der Zeitungen ab, da immer mehr Malteser das Radio oder das Fernsehen als Informationsquelle vorziehen. Im Zuge des einsetzenden Konsolidierungsprozesses werden mehrere der Blätter verschwinden.

Hörfunk und Fernsehen auf dem Archipel liegen zum größten Teil in der Hand der öffentlich-rechtlichen Public Broadcasting Services (PBS). Diese strahlen die Radiosender Radju Malta (de.: Radio Malta), Radju Parlament und Magic 91.7 aus. Ersterer ist auch über das Internet frei empfangbar, der Parlamentssender überträgt nahezu alle politischen Debatten live, und letztgenannter ist mit einem geringen Wort- und modernen Musikprogrammen besonders bei der jungen Bevölkerung, aber auch bei ausländischen Touristen beliebt. Der größte private Rundfunksender ist das Bay Radio. Ferner gibt es unter anderem noch das katholische Rundfunkprogramm RTK und das der Nationalist Party gehörende Radio 101. Insgesamt existieren 14 landesweite Radioprogramme sowie 19 Regionalsender auf Malta und elf Regionalsender auf Gozo. Von 1971 bis 1996 betrieb die Deutsche Welle die Relaisstation Cyclops.

Mit TV Malta (TVM) stellen die PBS, die seit 1975 Mitglied der Europäischen Rundfunkunion sind, auch den größten landesweiten Fernsehsender. Es gibt noch sieben weitere im ganzen Land empfangbare Programme: One Television, NET Television, Smash Television, Favourite Channel, ITV, Education22 und Family TV. Die Mehrzahl der Sender ist staatlich finanziert. One Television, produziert von der One Productions Ltd., fungiert als Sprachrohr der Nationalist Party, und das von der Media Link Communications Ltd. ausgestrahlte NET Television gehört der Malta Labour Party. Die Smash Communications Ltd. ist dagegen ein privates Unternehmen. Die Broadcasting Authority überwacht alle Fernsehstationen und stellt neben der Einhaltung von Legalitäts- und Lizenzverpflichtungen auch die Einhaltung der nötigen Objektivität im Hinblick auf politische oder wirtschaftliche Auseinandersetzungen oder aktuelle politische Entscheidungen sicher. Ferner prüft die Authority die lokalen Sender dahingehend, dass diese sowohl öffentliche, private wie auch kommunale Sendungen ausstrahlen und so ein weitgespanntes, vielfältiges Programm anbieten, das alle Interessen und Geschmäcker anspricht. Auf Malta ist der Empfang der Fernsehprogramme sowohl über Kabel als auch terrestrisch möglich. Im Februar 2006 nutzten 124.000 Malteser erstgenannte Methode, so dass knapp 80 Prozent der maltesischen Haushalte einen Kabelanschluss haben. Ein noch kleiner, aber stetig steigender Prozentsatz der Bevölkerung verwendet auch Parabolantennen, um auch europäische Fernsehprogramme, wie beispielsweise die britische BBC oder die italienische RAI verfolgen zu können.

Im Jahre 2008 nutzten 45 Prozent der Malteser das Internet; die Breitbandverbreitungsquote lag bei 20 Prozent.[11]

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Maltas

Maltas Wirtschaft gestaltet sich im Vergleich zu den anderen im Jahr 2004 der EU neu beigetretenen Mitgliedstaaten relativ positiv. Die zwei traditionellen Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft und Fischerei. Dabei wird die Landwirtschaft hauptsächlich auf Gozo betrieben. Obwohl die Umweltbedingungen (wenig Regen, geringer Abfluss, kalkiger Untergrund und heißes Klima) keine guten Voraussetzungen für die agrarische Nutzung bieten, werden bei verschiedenen Gemüse- und Getreidearten hohe Erträge erzielt, auch der Weinbau ist rentabel. Trotzdem erzeugt Malta nur 20 % des Eigenbedarfs an Nahrungsmitteln. Der größte Arbeitgeber des Landes sind die Malta Drydocks, die zweitgrößte Werft Europas. Der Tourismus spielt eine große Rolle (40 % des Bruttosozialprodukts), und auch finanzielle Dienste (11 %). Die meisten Urlauber kommen aus Großbritannien, Deutschland und Italien. Von 1965 bis heute hat sich die Zahl der Touristen etwa verzehnfacht. Heute sind es über eine Million Touristen jährlich, die vor allem die Strände, die historischen Städte und die Felsenlandschaft genießen oder einen Sprachkurs in Englisch belegen. Die Bekleidungs- und Textilindustrie sind weitere wichtige Wirtschaftszweige. 1992 wurde auf Malta eine eigene Börse gegründet.

Das Land verfügt, abgesehen von Kalkstein, der im Bauwesen verwendet wird, über keine mineralischen Bodenschätze und ist stark auf Importe angewiesen. Der Kleinstaat verfügt auch über keinerlei Öl- oder Gaslagerstätten.

Europäische Firmen werden schon seit den 1970er Jahren mit Steuervorteilen gelockt. So produzieren etwa 55 deutsche Unternehmen für den Export, unter anderem die Firmen Playmobil und Lloyd-Schuhe. Auch die Elektronikbauteilfirma STMicroelectronics hat einen großen Erzeugungsstandort. Seit der Mitgliedschaft in der EU sind diese Steuervorteile nicht mehr gegeben.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 4,24 Mrd Euro (Stand 2004). Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Malta einen Index von 69,3 (EU-25:100) (2005).[12]

In Ermangelung eines hinreichenden Abfallmanagements hat Malta seit Jahren ein großes Müllproblem.[13]

Das Stromnetz der Republik Malta ist nicht mit Sizilien verbunden, es gibt auch kein KKW auf Malta. Zwei Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 571 Megawatt verfeuern importiertes Öl und Gas.

Kultur

In der kleinen Republik Malta stehen Kirchen mit zwei der drei größten freitragenden Kuppeln Europas. Die Johannes dem Täufer gewidmete Rotunda von Xewkija (Gozo) besitzt die zweitgrößte freitragende Kuppel Europas und gilt als die drittgrößte Kuppelkirche des Kontinents. Sie wird gefolgt vom Dom zu Mosta auf Malta selbst.

Welterbe

Tempelanlage Mnajdra im Süden Maltas

Aus Malta sind bislang drei Denkmäler in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen worden: Die Hauptstadt Valletta, die Tempelanlage von Ġgantija sowie das Hypogäum von Ħal-Saflieni.

Malta im Film

Malta ist eine der populärsten Film- und Fernsehkulissen der Welt und wird von der London Times scherzhaft als „Das mediterrane Mini-Hollywood“ betitelt. Beispiele für bekannte Filmproduktionen die hier gedreht wurden sind U-571, Monte Cristo, Troja, Alexander, Midnight Express, Gladiator, The Da Vinci Code – Sakrileg und München sowie prestigeträchtige Fernsehproduktionen wie BBCs Byron und Daniel Deronda. Die von Robert Altmans Film Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag (1980) verwendete Fischerdorf-Kulisse ist heute eine Touristenattraktion, obwohl der Film damals ein Flop war.

Die wilde und unberechenbare Küstenlinie und die altehrwürdige Architektur der Insel haben schon eine Vielzahl an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt gedoubelt – vom alten Rom über das Marseille des 19. Jahrhunderts bis hin zum Beirut der 1960er Jahre.

Schiffe und Boote

Eine Besonderheit der Maltesischen Inseln sind die Luzzus, bunt bemalte hölzerne Fischerboote, deren Bug mit Augen (Horus- oder Osirisauge) verziert ist. Die Bauweise der Boote geht möglicherweise auf die Phönizier zurück; das Auge soll der Überlieferung nach die Fischer vor Gefahren schützen. Zusätzlich tragen die Boote zumeist die Namen christlicher Heiliger.

Die farbenfrohen Boote sind ein beliebtes Fotomotiv für Touristen; daher wird ihr Unterhalt von der Regierung bezuschusst. Sie werden aber bis heute von den Fischern als Arbeitsgerät genutzt. Einige moderne Ausflugsboote für Touristen sind im Stil dem traditionellen Luzzu nachempfunden.

Getränke

Kinnie ist der Name einer auf Malta hergestellten Limonade, die unter anderem aus Blutorangen und Kräutern, insbesondere Wermutkraut hergestellt wird. Das bernsteinfarbene, alkoholfreie und kohlensäurehaltige Getränk hat einen bitter-süßen Geschmack. Ein weiteres bekanntes maltesisches Getränk ist das Lagerbier „Cisk Lager“.

Essensspezialitäten

Obejniet ist ein kleiner Käse aus Ziegenmilch. Sehr beliebt sind Kapern, Kaninchen und Lampat- Fische, auch Pastizzis und Quassatats. Das sind Teigtaschen, die mit Ricotta, Thunfisch, Fleisch, Spinat oder Erbsen gefüllt sind. In Malta isst man auch gerne Qaqhaq Ta'l Ghasel, Bigilla, Aliotta und Nougat (Kuchen). Die maltesische Küche hat viel gemeinsam mit der italienischen und der griechischen Küche.

Maltesische Literatur

siehe: Liste maltesischer Schriftsteller

Nationalfeiertage

  • 10. Februar „The Feast of St. Paul's Shipwreck" (Gedenktag zu Ehren des Schiffbruchs des Heiligen Paulus im Jahr 60 n.C. vor Malta)
  • 31. März (1979) „Freedom Day“ (Abzug der letzten britischen Truppen)
  • 8. September (1565) „Our Lady of Victory“ (Ende der großen Türken-Belagerung)
  • 21. September (1964) „Independence Day“ (Unabhängigkeitstag)
  • 13. Dezember (1974) „Republic Day“ (Ausrufung der Republik)

Transport und Verkehr

Infrastruktur

Auf maltesischen Straßen herrscht Linksverkehr. In den letzten Jahren wurde viel in den Ausbau des Straßennetzes investiert. Trotzdem befinden sich viele Nebenstraßen – insbesondere in ländlichen Regionen – immer noch in relativ schlechtem Zustand. Auch der Fahrstil mancher maltesischer Autofahrer ist für Touristen aus nördlicheren Regionen Europas gewöhnungsbedürftig. Viele Malteser sagen deshalb mit einer Portion Selbstironie über sich: „Maltese people don’t drive right, they don’t drive left either, they drive in the shadows!“ („Malteser fahren weder rechts – noch links, sondern dort, wo Schatten ist“).

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfügte Malta auch über ein Schienenverkehrsnetz: 1883 wurde eine Eisenbahnlinie von Valletta nach Mdina eröffnet, die jedoch im Jahre 1931 aufgrund mangelnder Rentabilität wieder eingestellt wurde. Noch kurzlebiger war das Straßenbahnnetz, das im Jahre 1905 von der britischen Firma Macartney, McElroy & Co. Ltd. zwischen Birkirkara, den „Three Cities“, Paola and Żebbuġ eingerichtet wurde; die Betreibergesellschaft Malta Tramways Ltd. meldete bereits 1929 Konkurs an, so dass heute auf Malta keine Schienenverkehrsinfrastruktur mehr besteht.

Maltesischer Linienbus

Öffentlicher Nahverkehr

Der öffentliche Nahverkehr wird durch ein dicht ausgebautes Autobusnetz bedient, welches sternförmig von der Hauptstadt Valletta ausgeht. Viele der Linienbusse stammen noch aus Großbritannien und wurden während der Kolonialzeit gebraucht nach Malta gebracht. Die Busse sind je nach Busfahrer persönlich eingerichtet und gelten bei den einen als Touristenattraktion, bei anderen als höchstens brauchbares Nahverkehrsmittel. Bis 1994 waren die heute gelben Linienbusse einheitlich grün gestrichen; diese Farbgebung stammte noch aus den frühen 1980er Jahren und sollte damals die Verbundenheit Maltas mit Libyen zum Ausdruck bringen. Die Busse auf Gozo sind traditionell grau. Inzwischen werden die überalterten Linienbusse schrittweise durch moderne Niederflurbusse ersetzt. Bis zum völligen Verschwinden der Oldtimerbusse, die für Touristen ein beliebtes Fotomotiv darstellen, dürften jedoch noch einige Jahre vergehen.

Vom 15. bis 17. Juli 2008 erlebte Malta einen Streik von Bus- und Taxifahrern mit Straßenblockaden. Grund dafür sind die wirtschaftlichen Sorgen von Bus- und Taxifahrern, dass bei durchzusetzendem EU-Recht ihr Transport-Monopol kippt. Damit hätten auch Unternehmer anderer EU-Länder das Recht, den öffentlichen Nahverkehr mitzugestalten. Besonders die maltesischen Busfahrer, in deren Eigentum sich die Busse befinden, bangen um ihre Existenz.[14]

Flug- und Schiffsverkehr

Air Malta

Der internationale Flughafen von Malta befindet sich in Luqa. Von dort gab es bis 2006 einen Hubschraubershuttledienst nach Gozo. Comino ist nur mit kleinen Personenfähren zu erreichen, die meistens unregelmäßig verkehren. Einen planmäßigen Fährdienst zwischen Malta und Gozo gibt es hingegen von Ċirkewwa aus. Regelmäßige Fährverbindungen bestehen zwischen Valletta und Catania auf Sizilien sowie Reggio Calabria und Salerno auf dem italienischen Festland. Hauptsächlich in den Sommermonaten verkehren außerdem Hochgeschwindigkeits-Katamarane zwischen Valletta und Catania (bzw. Pozzallo); diese werden hauptsächlich für Tagesausflüge nach Sizilien genutzt, die in zahlreichen Reiseagenturen auf Malta und Gozo gebucht werden können. Fährverbindungen bestehen außerdem von Valletta nach Valencia (Spanien) und Tripolis (Libyen). Die Fährverbindung nach Tripolis war insbesondere während des UN-Embargos gegen Libyen nach dem Lockerbie-Anschlag von Bedeutung, da auch der Luftverkehr nach Libyen eingestellt war; Libyer, die ins Ausland reisen wollten, nutzten daher diese Verbindung, um von Malta in den Rest Europas oder nach Übersee weiterzufliegen. Seit der Aufhebung des Embargos gegen Libyen hat die Verbindung an Bedeutung verloren und verkehrt nur noch ein- bis zweimal pro Woche.

Typisch für Maltas Straßenbild: Maruti Gypsy

Motorisierter Individualverkehr

Malta ist ein „Paradies“ für Autoliebhaber. Allgemein sind die Malteser große Oldtimerliebhaber. Im maltesischen Straßenbild sind viele gepflegte Oldtimer zu sehen. Daneben gibt es auch eine große Anzahl an Youngtimern, die jedoch eher für reine Nutzungsaufgaben gebraucht werden und dementsprechend heruntergekommen aussehen. Auch ungewöhnliche brandneue PKWs, die in Deutschland nicht angeboten werden, sind zu sehen. Am meisten vertreten sind im Straßenbild ältere koreanische und japanische Fahrzeuge. Im Gegensatz zu italienischen Automobilen, abgesehen vom Fiat Panda, sind französische Automobile sehr beliebt. Der Peugeot 406 wird auch gerne als Taxi verwendet. Deutsche Autos sind recht selten, jedoch sind ältere Mercedes-Benz-Modelle zu sehen. Der Mercedes-Benz W124 ist, wie früher in Deutschland, sehr häufig als Taxi anzutreffen. Gelegentlich gibt es auch Mercedes-Benz W123 oder sogar W115. Die auch regelmäßig anzutreffenden Ford Escorts stammen aus englischer Produktion. Englische Autos sind im Straßenbild sehr häufig vertreten, wie auch osteuropäische Autos.

Weitere Themen

Vogeljagd

siehe unter: Fauna

Kurioses

Popeye Village, Malta

Auf der Delimara-Halbinsel nahe dem Fischerdorf Marsaxlokk steht seit 1992 das Kraftwerk Delimara. Da die von der konservativen Partit Nazzionalista (PN) geführte Regierung es in unmittelbarer Nähe des Hauses des ehemaligen sozialistischen Premierministers Dom Mintoff errichten ließ, wird häufig gemutmaßt, dass es sich bei der Wahl des Standortes um eine gezielte Provokation gegenüber Mintoff handelte.

In der Anchor Bay im Nordwesten Maltas wurde 1980 von Robert Altman der Film Popeye mit Robin Williams und Shelley Duvall in den Hauptrollen gedreht. Die Popeye Village genannten ehemaligen Kulissen der Filmstadt Sweethaven dienen heute als Vergnügungspark.

Siehe auch

  • Portal: Malta – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Malta

Einzelnachweise

  1. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  2. [1]
  3. http://www.nabu.de/m05/m05_03/07811.html
  4. Mittelmeer-Staaten lassen Flüchtlinge im Wasser treiben | Politik | Deutsche Welle | 29.05.2007
  5. a b Deutschlandfunk – Hintergrund – Vom Traum zum Alptraum
  6. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6912064_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
  7. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6919606_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
  8. Kolumbien: Jahresbericht 2008 in amnesty.ch. Abgerufen am 12. April 2009 (deutsch)
  9. Länderinfo 5/07: Thailand in ccf-kinderhilfswerk.de. Abgerufen am 12. April 2009 (deutsch)
  10. http://dev.prenhall.com/divisions/hss/worldreference/MT/media.html
  11. http://www.itu.int/ITU-D/icteye/DisplayCountry.aspx?countryId=151
  12. http://www.eds-destatis.de/en/database/nms_mteu05.php?th=3 FSO Germany/EDS/Database
  13. Abfallmanagement? Fehlanzeige
  14. http://www.maltatoday.com.mt/2008/07/16/t1.html

Literatur

  • Sabine Cassar-Alpert: Leben und Arbeiten in Malta. 2007, ISBN 978-3-939338-34-5.
  • J. von Freeden: Malta und die Baukunst seiner Megalith-Tempel. 1993, ISBN 978-3-534-11012-4.
  • Carmelina Grech: Old Photographs Of Malta.
  • Hans Latja: Malta. Druckhaus-Langenscheidt, 1976.
  • Hans E. Latzke: DuMont Reise-Taschenbuch Malta mit Gozo und Comino. 2004, ISBN 3-7701-5972-1..
  • Andreas P. Pittler: Malta. Klagenfurt 2004, ISBN 3-85129-443-2.
  • Geoffrey Aquilina Ross (Photos: Eddie Aquilina, Daniel Cilia): Images Of Malta.
  • Werner Lips: Malta, Gozo, Comino. 1999, ISBN 3-89416-659-2.
Commons: Malta – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Autos in Malta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 35° 54′ N, 14° 24′ O

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