Zoo Dresden

Großer Garten

Der Zoo Dresden wurde am 9. Mai 1861 eröffnet und ist damit der viertälteste Zoo Deutschlands. Er liegt im westlichen Teil des großen Gartens und beherbergt etwa 3000 Tiere in fast 400 Arten, speziell Tiere Asiens auf einer Fläche von rund 13 Hektar. 2007 startete mit Dresdner Schnauzen und 32 Folgen eine Zoo-Doku-Soap aus Dresden im ZDF.

Geschichte

1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdner „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete.

Als Landschaftsarchitekt fungierte Peter Joseph Lenné und für alle Bauten des Zoos zeichnete der Architekt Carl Adolph Canzler verantwortlich. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Zoo am 9. Mai 1861 eröffnet. Erster Direktor des Zoos war Albin Schoepf, der den Zoo mit Hilfe seines Sohnes und späteren Direktors Adolph Schoepf aufbaute.

Seit 1873 kümmerte sich der Zoo Dresden um Menschenaffen; speziell um die Orang-Utans, mit denen der Zoo 1927 weltweite Beachtung erlangte. Zum ersten Mal wurde das Heranwachsen eines Orang-Utan und die natürliche Aufzucht durch die Mutter beobachtet und dokumentiert.

In den Jahren 1910 bis 1934 hatte Gustav Brandes die Leitung des Zoos inne, der die Grundlagen für einen modernen Zoo legte. Er stukturierte den Zoo von der reinen Tierschau um zu einer artgerechten Haltung in naturnaher Umgebung.

Im Februar 2006 ist das erste Mal für den Dresdner Zoo ein Elefant geboren worden. Der 107 kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung, das erste Mal, dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Am 10. Mai wurde der Elefant vom sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt auf den Namen Thabo-Umasai getauft.

Anlagen

Elephantengehege

Afrikahaus

Das „Afrikahaus“ wurde am 30. Januar 1999 eingeweiht. Es schließt sich direkt dem Haupteingangsgebäude an und hat eine Fläche von über 2500 m². Im Eingangsbereich erhält man über Glasscheiben Einblick in den Wohnraum der Nacktmulle. Am Anfang der Haupthalle ist der Galeriewald, links und rechts von dem mit Waldboden bedeckten Besucherpfad befinden sich die Gehege der Mandrills und der Elefanten. Der Rundgang führt unter anderem über eine Holzbrücke. Das Innengehege der Mandrills umfasst eine Fläche von rund 120 m² und außen 250 m². Beide Anlagen sind durch einen Wassergraben begrenzt. Ein Innenfreilauf, ein Badebecken sowie fünf Einzelboxen stehen den vier Elefantenkühen und dem Kalb Thabo-Umasai im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus existiert eine Außenanlage mit 2000 m², welche ebenfalls mit einem Badebecken ausgestattet ist.

Pinguinanlage

2005 wurde das alte Wasserbecken der Pinguinanlage komplett abgerissen, und es entstand eine neue, naturnah gestaltete Außenanlage. Mitte 2006 wurde die neue Anlage eröffnet, die Panzerglas und eine Wasserfilteranlage aufweist.

Zoo unter der Erde

Im Gebäude des unter der Erde gelegenen „Zoo unter der Erde“ wird auf etwa 70 m² das Leben von Feuersalamander, Königsnatter, Türkei Stachelmaus und anderen Kleintieren gezeigt. Der Schauraum ist über eine Treppe bzw. eine Rutsche zu erreichen. In einer nachgebildeten Kanalisation sind Wanderratten zu sehen.

Orang-Utan-Haus

Der Besucherraum wurde 2005 mit Naturmaterialien und interaktiven Schautafeln neu gestaltet. Holz und Bambus sind jetzt die vorherrschenden Materialien. Für die zwei Orang-Utan-Gruppen des Dresdner Zoos sind vier miteinander verbundene Innenkäfige vorhanden. Außen stehen zwei 5,50 m hohe Volieren zur Verfügung. Die größere der beiden ist etwa 20 m lang. Die erwachsenen Orang-Utans Toni, Dunja, Daisy bilden eine Zuchtgruppe. Gegenwärtig lebt die vierjährige Tochter von Daisy noch in dieser Gruppe.

Löwen-Karakal-Anlage

Am 11. August 2007 wurde die neue Anlage für das Löwenpaar Jago und Layla sowie die alte Dresdner Löwin Sarah eröffnet. Nach einem halben Jahr Bauzeit und mit Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro entstand auf einer Fläche von 1300 m² Fläche die neue Löwensavanne am alten Raubtierhaus. Entsprechend dem heimatlichen Lebensraum der Löwen, Karakale und Zebramangusten, die in der Anlage untergebracht sind, wurde das Gehege als Savannenlandschaft gestaltet. Die Besucher können die Tiere durch Glasfenster oder aus fünf Meter Höhe beobachten. Die Anlage liegt direkt am restaurierten Besucherfelsen, der in einer Ausstellung über die Geschichte des Zoos informiert. Außerdem wurde ein Wasserspielplatz installiert.[1]

Giraffenanlage

Anfang April 2008 wurde der Grundstein für die neue Giraffen- und Zebraanlage gelegt, auf der auch Stelzvögel zu sehen sein werden. Viele Dresdener Firmen und der Förderverein des Zoos unterstützen den Bau der neuen Anlage, um die langjährige Tradition der Giraffenhaltung im Dresdener Zoo nach 24 Jahren wieder aufleben zu lassen.[2]

Direktoren

Jahre Vollständiger Name
1861 bis 1881 Albin Schoepf
1881 bis 1909 Adolph Schoepf
1910 bis 1934 Prof. Dr. Gustav Brandes
1934 Hellmuth Buck
1934 bis 1936 Dr. Dr. I. Krumbiegel
1937 bis 1939 Assistent: Dr. Hans Petzsch
1939 bis 1945 Der offizielle Direktor Dr. Hans Petzsch war eingezogen. Karl Claus übernahm die kaufmännische Leitung und Inspektor Otto Sailer übernahm die zoologische Leitung.
1945 bis 1950 Karl Claus
1950 bis 1973 Prof. Dr. Wolfgang Ullrich
1973 bis 1984 Gotthard Berger
1984 bis 1990 Dr. Hans-Dieter Hohmann
1991 Dr. Heinz Eberhard Schneider
1992 bis 2002 Prof. Dr. Hubert Lücker
seit 2003 Karl Heinz Ukena

Artenschutz

Der Zoo Dresden ist ein Partner der „Stiftung Artenschutz“, einem weltweit agierenden Bündnis zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Wirtschaftsunternehmen. Die „Stiftung Artenschutz“ kümmert sich vor Ort um den Erhalt von Lebensräumen und Tierarten. Zum Beispiel bildet sie Ranger aus, verhindert Holzeinschlag und leistet Aufklärungsarbeit bei der ansässigen Bevölkerung.

Beteiligung an Bemühungen des Europäischen Zooverbandes zur Erhaltungszucht

In der Grundsatzerklärung der IUCN werden Zoos als Institutionen benannt, zu deren Aufgabe es gehört, Reservepopulationen bedrohter und aussterbender Arten heranzuziehen. Zur wichtigsten Aufgabe aller Zoos gehörten die Förderung des Artenschutzes insbesondere durch international koordinierte Zuchtprogramme bestimmter Tierarten, so dass in den Zoos sich selbst erhaltende Populationen entstünden. Der Zoo Dresden bemüht sich speziell um die Zucht bedrohter asiatischer Wildtiere, wie Bartaffen, Orang-Utans, Fischkatzen oder Westkaukasischer Ture. Im Rahmen seiner Mitarbeit an Zuchtprogrammen der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) ist der Zoo Dresden mit 25 Spezies an EEPs und mit elf Spezies an ESBs beteiligt.

International Snow Leopard Trust

Eine neue Partnerschaft im Naturschutz startete der Zoo 2005 mit dem ISLT, dem International Snow Leopard Trust. Der ISLT arbeitet mit den Regierungsvertretern für Wildlife in allen fünf indischen Hochland-Staaten sowie mit den traditionellen lokalen Verwaltungen zusammen, um den Naturschutz durch die Teilhabe an politischen Entscheidungen und Aktionen zu befördern und eine Strategie für den Hochlandschutz mit dem Schneeleoparden aufzubauen. Eines der Projekte des ISLT erhielt vom Zoo finanzielle Unterstützung:

In den Hochgebirgen im Nordosten von Arunachal Pradesh, Indien, in der Grenzregion zu Burma und Tibet will der ISLT gemeinsam mit dem indischen Schneeleopardenprogramm eine Schutzzone errichten, die nicht allein den Schneeleoparden zugute kommt, sondern die gesamte Biosphäre mit ihren Pflanzen- und Tierarten vor Holzeinschlag, Brandrodung, Weidewirtschaft und Jagddruck schützen soll.

Quellen

  1. http://zoo-dresden.de/zooDresden/presse/2007/08/loewe.html
  2. http://www.zoo-dresden.de/presse.shtml?id=34&fb=2008

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