Zoo Dresden

Großer Garten

Der Zoo in Dresden wurde am 9. Mai 1861 eröffnet und ist damit der viertälteste Zoo Deutschlands.

Bereits 1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdener „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete.

Als Landschaftsarchitekt konnte Peter Joseph Lenné gewonnen werden und für alle Bauten des Zoos zeichnete der Architekt Carl Adolf Canzler verantwortlich. Nach nur zweijähriger Bauzeit konnte der Zoo am 9. Mai 1861 feierlich eröffnet werden. Erster Direktor des Zoos war Albin Schoepf.

Seit 1873 machte sich der Zoo Dresden um Menschenaffen verdient; speziell um die Orang-Utans. Mit den Orang-Utans errang der Zoo 1927 Weltruhm. Zum ersten Mal gelang es, das Heranwachsen eines Orang-Utan und die natürliche Aufzucht durch die Mutter zu beobachten und zu dokumentieren.

In den Jahren 1910 bis 1934 hatte die Leitung des Zoos Gustav Brandes inne. Sein Verdienst ist es, die Grundlagen für einen modernen Zoo gelegt zu haben. Er stukturierte den Zoo von der reinen Tierschau um zu einer artgerechten Haltung in naturnaher Umgebung.

Heute beträgt die Fläche des Dresdener Zoos ca. 13 Hektar und beherbergt etwa 3000 Tiere in 400 Arten. Davon bildet die Tierwelt Asiens ein großes Spezialgebiet.

Im Februar 2006 ist das erste mal für den Dresdner Zoo ein Elefant geboren worden. Der 107 kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung, das erste mal dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Am 10. Mai wurde der kleine Elefant vom sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt auf den Namen Thabo-Umasai getauft.

Anlagen

Afrikahaus

Das am 30.01.1999 eingeweihte „Afrikahaus“ ist eines der imposantesten Elefantenhäuser Deutschlands. Es schließt sich direkt dem Haupteingangsgebäude an und hat eine Fläche von über 2500 qm. Im Eingangsbereich befindet sich eine Kopie der unterirdisch lebenden Nacktmulle, über Glasscheiben erhält man Einblick in ihren Wohnraum. Beim betreten der Haupthalle fällt der Blick des Besuchers zuerst auf den Galeriewald. Links und rechts von dem mit Waldboden bedeckten Besucherpfad werden die Gehege der Mandrills und Elefanten sichtbar. Von der Holzbrücke aus kann man aus luftiger Höhe das gesamte Afrikahaus überblicken. Das Innengehege der Mandrills, einer Urwaldpavian-Art aus Westafrika, umfasst eine Fläche von rund 120 qm und Außen 250 qm. Beide Anlagen sind durch einen Wassergraben begrenzt. Ein Innenfreilauf, ein Badebecken sowie fünf Einzelboxen stehen den vier Elefantenkühen und dem Kalb Thabo-Umasai im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus existiert eine Außenanlage mit 2000 qm, welche ebenfalls mit einem Badebecken ausgestattet ist.

Pinguinanlage

2005 wurde das alte Wasserbecken der Pinguinanlage komplett abgerissen, und es entstand eine neue, naturnah gestaltete Außenanlage. Mitte 2006 wurde die neue Anlage sowohl für Besucher, als auch für die Pinguine eröffnet. Der Besucher kann die Vögel jetzt durch Panzerglas beim Schwimmen und Tauchen beobachten. Für eine klare Sicht unter Wasser sorgt eine neue Filteranlage.

Zoo unter der Erde

Im Gebäude des unter der Erde verborgenen „Zoo unter der Erde“ wird auf etwa 70 qm das verborgene Leben von Feuersalamander, Königsnatter, Türkei Stachelmaus und anderen Kleintieren gezeigt. Der Schauraum ist über eine Treppe bzw. eine Rutsche, die sehr beliebt bei Kindern ist, zu erreichen. In einer nachgebildeten Kanalisation kann man Wanderratten beobachten.

Orang-Utan-Haus

Der Besucherraum wurde 2005 mit Naturmaterialien und interaktiven Schautafeln neu gestaltet. Holz und Bambus sind jetzt die vorherrschenden Materialien. Für die 2 Orang-Utan-Gruppen des Dresdner Zoos sind 4 miteinander verbundene Innenkäfige vorhanden. Außen stehen zwei 5,50 m hohe Volieren zur Verfügung. Die größere der beiden ist etwa 20 m lang. Die erwachsenen Orang-Utans Toni, Dunja, Daisy bilden eine Zuchtgruppe. Gegenwärtig lebt die vierjährige Tochter von Daisy noch in dieser Gruppe.

Direktoren

Direktoren des Dresdner Zoos
Jahre Vollständiger Name
1861 bis 1881 Albin Schoepf
1881 bis 1909 Adolph Schoepf
1910 bis 1934 Prof. Dr. Gustav Brandes
1934 Hellmuth Buck
1934 bis 1936 Dr. Dr. I. Krumbiegel
1937 bis 1939 Assistent: Dr. Hans Petzsch
1939 bis 1945 Der offizielle Direktor Dr. Hans Petzsch war eingezogen. Karl Claus übernahm die kaufmännische Leitung und Inspektor Otto Sailer übernahm die zoologische Leitung.
1945 bis 1950 Karl Claus
1950 bis 1973 Prof. Dr. Wolfgang Ullrich
1973 bis 1984 Gotthard Berger
1984 bis 1990 Dr. Hans-Dieter Hohmann
1991 Dr. Heinz Eberhard Schneider
1992 bis 2002 Prof. Dr. Hubert Lücker
seit 2003 Karl Heinz Ukena

Artenschutz

Der Zoo Dresden ist ein Partner der „Stiftung Artenschutz“, einem weltweit agierenden Bündnis zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Wirtschaftsunternehmen. Die „Stiftung Artenschutz“ kümmert sich vor Ort um den Erhalt von Lebensräumen und Tierarten. Z.B. bildet sie Ranger aus, verhindert Holzeinschlag und leistet Aufklärungsarbeit bei der ansässigen Bevölkerung.

Beteiligung an Bemühungen des Europäischen Zooverbandes zur Erhaltungszucht

In der Grundsatzerklärung der IUCN werden Zoos als Institutionen benannt, zu deren Aufgabe es gehört, Reservepopulationen bedrohter und aussterbender Arten heranzuziehen. Zur wichtigsten Aufgabe aller Zoos gehört die Förderung des Artenschutzes insbesondere durch international koordinierte Zuchtprogramme bestimmter Tierarten, so dass in den Zoos sich selbst erhaltende Populationen entstehen. Der Zoo Dresden bemüht sich speziell um die Zucht bedrohter asiatischer Wildtiere, wie Bartaffen, Orang-Utans, Fischkatzen oder Westkaukasischer Ture. Im Rahmen seiner Mitarbeit an Zuchtprogrammen der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) ist der Zoo Dresden mit 25 Spezies an EEPs und mit 11 Spezies an ESBs beteiligt.

International Snow Leopard Trust

Eine neue Partnerschaft im Naturschutz starteten wir 2005 mit dem ISLT, dem International Snow Leopard Trust. Der ISLT arbeitet mit den Regierungsvertretern für Wildlife in allen fünf indischen Hochland-Staaten sowie mit den traditionellen lokalen Verwaltungen zusammen, um den Naturschutz durch die Teilhabe an politischen Entscheidungen und Aktionen zu befördern und eine umfassende Strategie für den Hochlandschutz mit dem Schneeleoparden als Flaggschiffart aufzubauen. Eines der zahlreichen Projekte des ISLT erhielt von uns finanzielle Unterstützung:

In den Hochgebirgen im Nordosten von Arunachal Pradesh, Indien, in der Grenzregion zu Burma und Tibet bemüht sich der ISLT gemeinsam mit dem indischen Schneeleopardenprogramm eine Schutzzone zu errichten, die nicht allein den Schneeleoparden zugute kommt, sondern die gesamte Biosphäre mit ihren seltenen Pflanzen- und Tierarten vor Holzeinschlag, Brandrodung, Weidewirtschaft und Jagddruck schützen soll. Als attraktive Flaggschiffart für dieses Projekt steht der Schneeleopard.



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