„Zoo Dresden“ – Versionsunterschied

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[[Kategorie:Zoo Dresden| ]]<!-- Diese Kategorie soll vor der Kategorie:Zoo in Sachsen stehen, die durch die Infobox in den Artikel kommt. Deshalb muss diese Kategorie hier ausnahmsweise am Artikelanfang stehen. -->
{{Infobox Zoo
{{Infobox Zoo
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| logo = Zoo Dresden Logo.svg
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| slogan = Ein Zoo für alle mitten in Dresden.
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| fläche = 13 Hektar
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| arten_schwerpunkte = Selten gezeigte asiatische Tiere, europäische Kleinvögel und baumbewohnende Arten<ref name="Tier-Index">[http://www.zoo-dresden.de/de/Tiere/Tierindex_1010.html ''Tierbestand Zoo Dresden'' und ''Schwerpunkte und Besonderheiten.''] Homepage des Zoos Dresden. Abgerufen am 8. Januar 2016.</ref>
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| besucherzahlen = 794.000 <small>(2023)</small><ref name="menschenindresden">[http://menschen-in-dresden.de/2016/inventur-im-zoo-dresden-1-700-tiere-265-arten-847-723-besucher/ ''Inventur im Zoo Dresden: 1.700 Tiere – 265 Arten – 847.723 Besucher.''] Artikel auf Menschen-in-Dresden.de vom 7. Januar 2016, abgerufen am 27. April 2016.</ref><br />Rekord 1974 mit knapp 1,2 Mio. Besuchern
| leitung = Wolfgang Ludwig (Zoologischer Leiter),<br />Karl-Heinz Ukena (Geschäftsführer)
| leitung = Karl-Heinz Ukena (Geschäftsführer)
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| webseite = [http://www.zoo-dresden.de/ www.zoo-dresden.de]
| webseite = [https://www.zoo-dresden.de/ www.zoo-dresden.de]
| foto = Dresden-Zoo-openstreetmap.png
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| foto_beschreibung = Karte des Dresdner Zoos im südwestlichen Bereich des Großen Gartens
| foto_beschreibung = Karte des Dresdner Zoos im südwestlichen Bereich des Großen Gartens
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Der '''Zoo Dresden''' wurde am 9. Mai 1861 eröffnet und ist damit nach Berlin, Frankfurt/Main und Köln der viertälteste [[Zoo]] Deutschlands. Er liegt im südwestlichen Teil des [[Großer Garten (Dresden)|Großen Gartens]] und beherbergt ca. 1.370 Tiere in 235 verschiedenen Arten, darunter 79 Vogelarten und 60 Säugetierarten. Im Jahr 2018 kamen 903.000 Besucher, 2019 ca. 884.000. Die Fläche des Zoos beträgt rund 13 Hektar.
Der '''Zoo Dresden''' wurde am 9. Mai 1861 eröffnet und ist damit nach Berlin, Frankfurt/Main und Köln der viertälteste [[Zoo]] Deutschlands. Er liegt im südwestlichen Teil des [[Großer Garten (Dresden)|Großen Gartens]] und beherbergt 1.074 Tiere in 203 verschiedenen Arten, darunter 80 Vogelarten und 60 Säugetierarten. Die Fläche des Zoos beträgt rund 13 Hektar.
[[Datei:Actien Verein Zoologischer Garten Dresden Aktie von 1863.jpg|alternativtext=Aktie des Zoologischen Gartens zu Dresden über 50 Thaler, ausgestellt am 1. Oktober 1863|mini|Aktie des Zoologischen Gartens zu Dresden über 50 Thaler im 30 Thalerfusse, ausgestellt am 1. Oktober 1863 in einer Auflage von 1000 Stücken. Die Aktie diente als freie Eintrittskarte, deshalb die Gebrauchsspuren.]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:100 Ausflüge in die nähere Umgebung Dresdens 11.jpg|mini|links|hochkant|Anzeige für den Zoo um 1900]]
[[Datei:100 Ausflüge in die nähere Umgebung Dresdens 11.jpg|mini|links|hochkant|Anzeige für den Zoo um 1900]]
[[Datei:Die Gartenlaube (1860) b 380.jpg|mini|Das Zoogelände vor Beginn der Bauarbeiten (1860).]]
[[Datei:Die Gartenlaube (1860) b 380.jpg|mini|Das Zoogelände vor Beginn der Bauarbeiten (1860).]]
1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdner „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete. Als [[Landschaftsarchitekt]] fungierte [[Peter Joseph Lenné]] und für alle Bauten des Zoos zeichnete der [[Architekt]] [[Carl Adolph Canzler]] verantwortlich. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Zoo am 9.&nbsp;Mai 1861 eröffnet. Erster Direktor des Zoos war [[Albin Schoepf]], der den Zoo mit Hilfe seines Sohnes und späteren Direktors [[Adolph Schoepf]] aufbaute. Seit 1873 kümmerte sich der Zoo Dresden um [[Menschenaffen]], speziell um die [[Orang-Utan]]s, mit denen der Zoo 1927 weltweite Beachtung erlangte. Zum ersten Mal wurden das Heranwachsen eines Orang-Utans und die natürliche Aufzucht durch die Mutter beobachtet und dokumentiert. In den Jahren 1910 bis 1934 hatte [[Gustav Brandes (Zoologe)|Gustav Brandes]] die Leitung des Zoos inne, der die Grundlagen für einen modernen Zoo legte. Er strukturierte den Zoo von der reinen Tierschau um zu einer artgerechten Haltung in naturnaher Umgebung.
1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdner „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete. Als [[Landschaftsarchitekt]] fungierte [[Peter Joseph Lenné]] und für alle Bauten des Zoos zeichnete der [[Architekt]] [[Carl Adolph Canzler]] verantwortlich. König Johann stellte einen Teil des königlichen Großen Gartens zur Verfügung. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Zoo am 9.&nbsp;Mai 1861 eröffnet. Erster Direktor des Zoos war [[Albin Schoepf]], der den Zoo mit Hilfe seines Sohnes und späteren Direktors [[Adolph Schoepf]] aufbaute. Seit 1873 kümmerte sich der Zoo Dresden um [[Menschenaffen]], speziell um die [[Orang-Utans]], mit denen der Zoo 1927 weltweite Beachtung erlangte. Zum ersten Mal wurden das Heranwachsen eines Orang-Utans und die natürliche Aufzucht durch die Mutter beobachtet und dokumentiert. In den Jahren 1910 bis 1934 hatte [[Gustav Brandes (Zoologe)|Gustav Brandes]] die Leitung des Zoos inne, der die Grundlagen für einen modernen Zoo legte. Er strukturierte den Zoo von der reinen Tierschau um zu einer artgerechten Haltung in naturnaher Umgebung.


Der Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 führte auch im Zoologischen Garten zu schweren Zerstörungen und vernichtete fast den gesamten Tierbestand, aber bereits im Mai 1946 erfolgte die Wiedereröffnung. 1950 bewarb sich [[Wolfgang Ullrich (Zoologe)|Wolfgang Ullrich]] um eine Assistenzstelle, wurde sofort als Direktor eingesetzt und leitete den Zoologischen Garten bis zu seinem Tode 1973. Seit 1968 gibt es eine Zooschule.
Der [[Luftangriffe auf Dresden|Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945]] führte auch im Zoologischen Garten zu schweren Zerstörungen und vernichtete fast den gesamten Tierbestand, aber bereits im Mai 1946 erfolgte die Wiedereröffnung. 1950 bewarb sich [[Wolfgang Ullrich (Zoologe)|Wolfgang Ullrich]] um eine Assistenzstelle, wurde sofort als Direktor eingesetzt und leitete den Zoologischen Garten bis zu seinem Tode 1973. Seit 1968 gibt es eine Zooschule.


1951 kam die asiatische Elefantenkuh ''Carla'' aus Hannover in den Zoo und zog die Massen an.
1951 kam die asiatische Elefantenkuh ''Carla'' aus Hannover in den Zoo und zog die Massen an.
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Im Februar 2006 ist das erste Mal für den Dresdner Zoo ein [[Elefanten|Elefant]] geboren worden. Der bei der Geburt 107&nbsp;kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung von ''Drumbo''; es war das erste Mal, dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Der Elefant wurde auf den Namen ''Thabo-Umasai'' getauft. Er lebte dann ab 2011 im Zoo Pittsburgh (USA) und starb im Juli 2017.
Im Februar 2006 ist das erste Mal für den Dresdner Zoo ein [[Elefanten|Elefant]] geboren worden. Der bei der Geburt 107&nbsp;kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung von ''Drumbo''; es war das erste Mal, dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Der Elefant wurde auf den Namen ''Thabo-Umasai'' getauft. Er lebte dann ab 2011 im Zoo Pittsburgh (USA) und starb im Juli 2017.

2011 hatte der Zoo Dresden sein 150. Jubiläum. In der Jubiläumswoche kamen über 46.000 Besucher in den Zoo. Im Herbst 2011 wurde die Schneeleopardenanlage eröffnet. Zudem gab es in diesem Jahr erstmalig Nachwuchs bei den [[Buntmarder]]n und [[Kugelgürteltiere]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Zoo Dresden |url=https://www.zoo-dresden.de/unser-zoo/ueber-uns/ |titel=Über uns. Zoogeschichte von 2011- 2020. |werk=Zoo Dresden |hrsg=Zoo Dresden |datum=2021-03-08 |sprache=de |abruf=2024-02-09}}</ref>

Im November 2013 kamen zwei Koala-Männchen in den Zoo. Ein Weibchen folgte im Jahr 2015. Den ersten Koala-Nachwuchs gab es im März 2023.<ref>{{Internetquelle |autor=Juliane Just |url=https://www.saechsische.de/dresden/zoo-dresden/zoo-dresden-koala-baby-5944158.html |titel=Koala-Baby im Dresdner Zoo: süßer Nachwuchs zeigt sich den Besuchern. |werk=Saechsische.de |hrsg=Sächsische Zeitung |datum=2023-12-17 |sprache=de |abruf=2024-02-09}}</ref>

2015 gab es erstmals Nachwuchs bei den [[Schneeleopard]]en. In diesem Jahr verstarb das [[Leistenkrokodil]] ''Max'' im Alter von 60 Jahren. Die Anlage wurde ab 2016 mit dem [[Sunda-Gavial]] ''De Gaulle'' besetzt. Anfang November 2015 schloss das in den 1970er eröffnete Pinguin Café. 2015 begann auch die Sanierung des 1999 eröffneten Afrikahauses. Die Eröffnung des umgebauten Hauses fand im April 2018 statt. Ebenfalls 2018 konnte das neu gebaute Pinguin Café eröffnen.<ref>{{Internetquelle |autor=Zoo Dresden |url=https://www.zoo-dresden.de/unser-zoo/ueber-uns/ |titel=Zoogeschichte von 2011 bis 2020 |werk=www.zoo-dresden.de |datum=2021-03-08 |sprache=de |abruf=2024-02-09}}</ref>

Am 6. Oktober 2022 wurde eine neue begehbare Anlage für die Roten Riesenkängurus eröffnet.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Zoo Dresden |url=https://www.zoo-dresden.de/neuigkeiten/bauprojekte/neue-anlage-fuer-rote-riesenkaengurus/ |titel=Neue Anlage für Rote Riesenkängurus. |werk=www.zoo-dresden.de |datum=2022-07-22 |sprache=de |abruf=2024-02-09}}</ref>

Im Oktober 2023 gab Stefan Flinner als Puppenspieler des Zookaspers nach 33 Jahren seine letzte Vorstellung.


== Anlagen ==
== Anlagen ==
Der Zoo Dresden beherbergt rund 1.400 Tiere, darunter 579 Vögel, über 300 Säugetiere und etwa 300 Fische. Sie werden von 45 Tierpflegern betreut.
Der Zoo Dresden beherbergt rund 1.070 Tiere, darunter 453 Vögel, über 340 Säugetiere und etwa 130 Fische.


Unter den 239 Arten befinden sich unter anderen 82 Vogel-, 64 Säugetier- und etwa 40 Fischarten.<ref name="Tier-Index" /> Der Zoo besitzt einen für vergleichbare Einrichtungen sehr umfangreichen Bestand heimischer und europäischer Kleinvögel.<ref name="BesonderheitenBestand">''[http://www.zoo-dresden.de/de/Entdecken/Tierindex_1010.html Tierbestand. Schwerpunkte und Besonderheiten].'' Zoo Dresden</ref> Darüber hinaus ist der Zoo Dresden neben dem [[Thüringer Zoopark Erfurt]] die einzige zoologische Einrichtung in Deutschland, die [[Kronenmaki]]s zeigt.<ref name="BesonderheitenBestand"/>
Unter den 203 Arten befinden sich unter anderen 78 Vogel-, 59 Säugetier- und etwa 20 Fischarten. Der Zoo besitzt einen für vergleichbare Einrichtungen sehr umfangreichen Bestand heimischer und europäischer Kleinvögel.<ref name="BesonderheitenBestand">''[https://www.zoo-dresden.de/de/Entdecken/Tierindex_1010.html Tierbestand. Schwerpunkte und Besonderheiten].'' Zoo Dresden</ref> Darüber hinaus ist der Zoo Dresden neben dem [[Thüringer Zoopark Erfurt]] die einzige zoologische Einrichtung in Deutschland, die [[Kronenmaki]]s zeigt.<ref name="BesonderheitenBestand"/>


=== Aquarium/Terrarium ===
=== Aquarium/Terrarium ===
Das Gebäude wurde 1961 eröffnet. Es beherbergt unter anderem Australien-Krokodile, [[Netzpython]]s und Nattern. Das [[Leistenkrokodil]] ''Max'' (1958–2015) wurde 2010 im [[#Prof.-Brandes-Haus|Prof.-Brandes-Haus]] untergebracht.
Das Gebäude wurde 1961 eröffnet und 2022 geschlossen. Es beherbergte unter anderem Australien-Krokodile, [[Netzpython]]s und Nattern. Das [[Leistenkrokodil]] ''Max'' (1958–2015) wurde 2010 im [[#Prof.-Brandes-Haus|Prof.-Brandes-Haus]] untergebracht.


=== Zoo unter der Erde ===
=== Zoo unter der Erde ===
Der „Zoo unter der Erde“ wurde 1997 eröffnet. Die Baukosten betrugen etwa 400.000 [[Deutsche Mark|Mark]]. Im Gebäude der unter der Erde gelegenen Anlage wird auf etwa 70&nbsp;m² das Leben von [[Feuersalamander]]n, [[Molch]]en, [[Atlaskröte]]n, [[Königsnattern]], Türkei-[[Stachelmäuse]]n und anderen Kleintieren gezeigt. Der Schauraum ist über eine Treppe oder eine Rutsche zu erreichen. In einer nachgebildeten [[Kanalisation]] sind [[Wanderratte]]n zu sehen.<ref>'' {{Webarchiv | url=http://www.zoofreunde-dresden.de/ZoounterderErde.html | wayback=20080503032948 | text=Zoo unter der Erde}}.'' Zoo-Freunde Dresden e.V.</ref>
Der „Zoo unter der Erde“ wurde 1997 eröffnet. Die Baukosten betrugen etwa 400.000 [[Deutsche Mark|Mark]]. Im Gebäude der unter der Erde gelegenen Anlage wird auf etwa 70&nbsp;m² das Leben von [[Feuersalamander]]n, [[Molch]]en, [[Atlaskröte]]n, [[Königsnattern]], Türkei-[[Stachelmäuse]]n und anderen Kleintieren gezeigt. Der Schauraum ist über eine Treppe oder eine Rutsche zu erreichen. In einer nachgebildeten [[Kanalisation]] sind [[Wanderratte]]n zu sehen.<ref>'' {{Webarchiv | url=http://www.zoofreunde-dresden.de/ZoounterderErde.html | wayback=20080503032948 | text=Zoo unter der Erde}}.'' Zoo-Freunde Dresden e.&nbsp;V.</ref>


=== Afrikahaus ===
=== Afrikahaus ===
[[Datei:Dresden-Zoo-Elephanten.jpg|mini|Elefantengehege]]
[[Datei:Dresden-Zoo-Elephanten.jpg|mini|Elefantengehege]]
Das „Afrikahaus“ wurde 1999 eingeweiht und kostete 12 Millionen Mark. Es schließt sich direkt dem Haupteingangsgebäude an. Im Eingangsbereich ist über Glasscheiben Einblick in den Wohnraum der [[Nacktmull]]e ermöglicht. In der Haupthalle befinden sich die Gehege der [[Mandrill]]s und der Elefanten. Das Innengehege der Mandrills umfasst eine Fläche von rund 120&nbsp;m² und außen 250&nbsp;m². Ein Innenfreilauf, ein Badebecken sowie Einzelboxen stehen den drei afrikanischen Elefantenkühen ''Drumbo'', ''Sawu'' und ''Mogli'' (bis Ende 2011 auch dem Kalb ''Thabo-Umasai'') im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus existiert eine Außenanlage mit 2000&nbsp;m², die ebenfalls mit einem Badebecken ausgestattet ist.
Das „Afrikahaus“ wurde 1999 eingeweiht und kostete 12 Millionen Mark. Es schließt sich direkt dem Haupteingangsgebäude an. Im Eingangsbereich ist über Glasscheiben Einblick in den Wohnraum der [[Nacktmull]]e ermöglicht. In der Haupthalle befinden sich die Gehege der [[Mandrill]]s und der Elefanten. Das Innengehege der Mandrills umfasst eine Fläche von rund 120&nbsp;m² und außen 250&nbsp;m². Ein Innenfreilauf, ein Badebecken sowie Einzelboxen stehen den drei afrikanischen Elefantenkühen ''Drumbo'', ''Sawu'' und ''Mogli'' (bis Ende 2011 auch dem Kalb ''Thabo-Umasai'') im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus existiert eine Außenanlage mit 3500&nbsp;m², die ebenfalls mit einem Badebecken ausgestattet ist.


Der 8,6 Millionen Euro teure Umbau des Afrikahauses wurde am 11. April 2018 mit 1000 Quadratmetern Lauffläche wiedereröffnet.<ref name="menschenindresden" /> Für die Vergrößerung der Elefanten-Innenanlage mussten der durch „[[Galeriewald]]“ und über eine Holzbrücke führende, mit Waldboden bedeckte Besucherpfad sowie der Wassergraben der Mandrillanlage weichen. Von November 2018 bis November 2020 wurde der 1985 in Simbabwe geborene Elefantenbulle ''Tembo'' aus dem Tierpark Berlin für die Zucht gehalten, jedoch erfolglos. Nun soll es mit dem 1989 geborenen afrikanischen Bullen ''Tonga'' aus dem Serengeti-Park Hodenhagen gelingen.<ref> [http://www.bild.de/regional/dresden/orang-utan/anti-baby-pille-fuer-orang-utan-mutti-54368318.bild.html ''Anti-Baby-Pille für Orang-Mutti''] Artikel von bild.de vom 3. Januar 2018, aufgerufen am 6. Januar 2018.</ref>
Der 8,62 Millionen Euro teure Umbau des Afrikahauses wurde am 11. April 2018 mit 1000&nbsp;m² Lauffläche wiedereröffnet.<ref name="menschenindresden" /> Für die Vergrößerung der Elefanten-Innenanlage mussten der durch „[[Galeriewald]]“ und über eine Holzbrücke führende, mit Waldboden bedeckte Besucherpfad sowie der Wassergraben der Mandrillanlage weichen. Von November 2018 bis November 2020 wurde der 1985 in Simbabwe geborene Elefantenbulle ''Tembo'' aus dem Tierpark Berlin für die Zucht gehalten, jedoch erfolglos. Nun soll es mit dem 1989 geborenen afrikanischen Bullen ''Tonga'' aus dem [[Serengeti-Park]] Hodenhagen gelingen.<ref> [https://www.bild.de/regional/dresden/orang-utan/anti-baby-pille-fuer-orang-utan-mutti-54368318.bild.html ''Anti-Baby-Pille für Orang-Mutti''] Artikel von bild.de vom 3. Januar 2018, aufgerufen am 6. Januar 2018.</ref>


=== Pinguinanlage ===
=== Pinguinanlage ===
[[Datei:Dresden-Zoo-Pinguine.jpg|mini|Tauchender Pinguin auf der Pinguinanlage]]
[[Datei:Dresden-Zoo-Pinguine.jpg|mini|Tauchender Pinguin auf der Pinguinanlage]]
2005 wurde das alte Wasserbecken der Anlage komplett abgerissen. Es entstand eine neue, naturnah gestaltete Außenanlage für die Gruppe der [[Humboldt-Pinguin]]e. Mitte 2006 wurde die neue Anlage eröffnet, die Panzerglas und eine Wasserfilteranlage aufweist. Die Kosten betrugen etwa 98.000 Euro.<ref>'' {{Webarchiv | url=http://www.zoofreunde-dresden.de/Pinguinanlage.html | wayback=20080503032930 | text=Neue Pinguinanlage.}}'' Zoo-Freunde Dresden e.V.</ref>
2005 wurde das alte Wasserbecken der Anlage komplett abgerissen. Es entstand eine neue, naturnah gestaltete Außenanlage für die Gruppe der [[Humboldt-Pinguin]]e. Mitte 2006 wurde die neue Anlage eröffnet, die Panzerglas und eine Wasserfilteranlage aufweist. Die Kosten betrugen etwa 98.000 Euro.<ref>'' {{Webarchiv | url=http://www.zoofreunde-dresden.de/Pinguinanlage.html | wayback=20080503032930 | text=Neue Pinguinanlage.}}'' Zoo-Freunde Dresden e.&nbsp;V.</ref>


=== Orang-Utan-Haus ===
=== Orang-Utan-Haus ===
Das Orang-Utan-Haus wurde 1985 eröffnet. Der Besucherraum wurde 2005 mit Naturmaterialien und interaktiven Schautafeln neu gestaltet. Holz und Bambus sind jetzt die vorherrschenden Materialien. Für die zwei [[Orang-Utan]]-Gruppen des Dresdner Zoos sind vier miteinander verbundene Innenkäfige vorhanden. Außen stehen zwei 5,50&nbsp;Meter hohe Volieren zur Verfügung. Die größere der beiden ist etwa 20&nbsp;Meter lang. Die erwachsenen Orang-Utans ''Toni'' und ''Daisy'' bilden mit Sohn ''Dalai'' eine Zuchtgruppe. Die andere Gruppe sind ''Djaka'', 1969 im Zoo geboren, und Halbschwester ''Djudi''.
Das alte Orang-Utan-Haus wurde 1985 eröffnet. Der Besucherraum wurde 2005 mit Naturmaterialien und interaktiven Schautafeln gestaltet. Holz und Bambus sind jetzt die vorherrschenden Materialien. Für die zwei Sumatra-[[Orang-Utans|Orang-Utan]]-Gruppen des Dresdner Zoos sind vier miteinander verbundene Innenanlagen vorhanden. Außen stehen zwei 5,50&nbsp;Meter hohe Volieren zur Verfügung. Die größere der beiden ist etwa 20&nbsp;Meter lang. Die erwachsenen Orang-Utans ''Toni'' und ''Daisy'' bilden mit Tochter ''Dalai'' eine Zuchtgruppe. Die andere Gruppe sind die Affenweibchen ''Djaka'', als Älteste 1969 im Zoo geboren, und Halbschwester ''Djudi''.


2017 verlieh das [[Great Ape Project]] dem Dresdner Zoo den „Negativ-Award 2017“ für die nach Meinung der Organisation {{"|schlimmste Orang-Utan-Haltung in einem europäischen Zoo}}. Zoo-Geschäftsführer Karl-Heinz Ukena verwies auf den guten Gesundheitszustand der Tiere. Die Mängel bei den Haltungsbedingungen sollen durch den Bau eines neuen Orang-Utan-Hauses behoben werden.<ref>{{Literatur|Autor=sz-online|Titel=Negativ-Preis für den Dresdner Zoo|Sammelwerk=SZ-Online|Online=http://www.sz-online.de/nachrichten/negativ-preis-fuer-den-dresdner-zoo-3597586.html|Abruf=2017-01-31}}</ref><ref>Präzisierung zum Bau: Sächsische Zeitung, 8. Februar 2019, S.&nbsp;7.</ref><!-- Wann der geplante Bau des neuen Orang-Utan-Hauses für 12 Millionen Euro beginnen kann, ist offen. -->
2017 verlieh das [[Great Ape Project]] dem Dresdner Zoo den „Negativ-Award 2017“ für die nach Meinung der Organisation {{"|schlimmste Orang-Utan-Haltung in einem europäischen Zoo}}.<ref>{{Literatur|Autor= |Titel=Negativ-Preis für den Dresdner Zoo |Sammelwerk=[[Sächsische Zeitung]] |Online=https://www.saechsische.de/negativ-preis-fuer-den-dresdner-zoo-3597586.html|Abruf=2017-01-31}}</ref><ref>Präzisierung zum Bau: Sächsische Zeitung, 8. Februar 2019, S.&nbsp;7.</ref>

Mit dem Bau eines neuen, etwa 4000 Quadratmeter großen Orang-Utan-Hauses wurde im Juli 2021 begonnen. Die Eröffnung des rund 22 Millionen Euro teuren Rundbaus ist für den 18. Juni 2024 geplant. Einziehen sollen neben den fünf Orang-Utans die drei [[Aldabra-Riesenschildkröte|Aldabra-Riesenschildkröten]] (''Hugo II'', ''Hugo III'' und ''Hugo IV''), [[Binturong|Binturongs]], zwei [[Glattotter]] (''Diyala'' und ''Ravi''), [[Tonkin-Schwarzlangur|Tonkin-Schwarzlanguren]], zwei [[Netzpython|Netzpythons]], [[Fidschileguane]], [[Smaragdwarane]], Kragenechsen und Skinke. Es ist das größte Bauprojekt in der Zoogeschichte.<ref>[https://www.zoo-dresden.de/neuigkeiten/bauprojekte/bau-des-neuen-orang-utan-hauses/ Bau des neuen Orang-Utan-Hauses]</ref>


=== Löwen-Karakal-Anlage ===
=== Löwen-Karakal-Anlage ===
2007 wurde die neue Anlage für das Löwenpaar ''Jago'' und ''Layla'' eröffnet. Nach einem halben Jahr Bauzeit und mit Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro entstand auf einer Fläche von 1300&nbsp;Quadratmetern die neue Löwensavanne am alten Raubtierhaus. Entsprechend dem heimatlichen Lebensraum der Löwen, Karakale und Zebramangusten, die in der Anlage untergebracht sind, wurde das Gehege als Savannenlandschaft gestaltet. Die Besucher können die Tiere durch Glasfenster oder aus fünf Metern Höhe beobachten. Die Anlage liegt direkt am restaurierten Besucherfelsen, der in einer Ausstellung über die Geschichte des Zoos informiert. Außerdem wurde ein Wasserspielplatz angelegt.<ref>{{Webarchiv | url=http://zoo-dresden.de/zooDresden/presse/2007/08/loewe.html | wayback=20071011064014 | text=Eröffnung der Löwensavanne im Dresdner Zoo}}</ref>
2007 wurde die neue Anlage für das Löwenpaar ''Jago'' und ''Layla'' eröffnet. Nach einem halben Jahr Bauzeit und mit Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro entstand auf einer Fläche von 1300&nbsp;Quadratmetern die neue Löwensavanne am alten Raubtierhaus. Entsprechend dem heimatlichen Lebensraum der Löwen, Karakale und Zebramangusten, die in der Anlage untergebracht sind, wurde das Gehege als Savannenlandschaft gestaltet. Die Besucher können die Tiere durch Glasfenster oder aus fünf Metern Höhe beobachten. Die Anlage liegt direkt am restaurierten Besucherfelsen, wo eine Ausstellung über die Geschichte des Zoos informiert. Außerdem wurde ein Wasserspielplatz angelegt.<ref>{{Webarchiv | url=http://zoo-dresden.de/zooDresden/presse/2007/08/loewe.html | wayback=20071011064014 | text=Eröffnung der Löwensavanne im Dresdner Zoo}}</ref> 2012 wurden die Jungtiere ''Abaja'' und ''Damien'' geboren. ''Jago'' wurde 2022 im Alter von 16 Jahren aufgrund einer Krankheit eingeschläfert.
2012 wurden die Jungtiere Abaja und Damien geboren. 2022 musste Jago im Alter von 16 Jahren aufgrund Krankheit eingeschläfert werden.


=== Giraffen- und Zebraanlage ===
=== Giraffen- und Zebraanlage ===
[[Datei:Dresden-Zoo-Netzgiraffe.jpg|mini|hochkant|[[Netzgiraffe]] im Giraffenhaus]]
[[Datei:Dresden-Zoo-Netzgiraffe.jpg|mini|hochkant|[[Netzgiraffe]] im Giraffenhaus]]
2008 wurde die neue Giraffen- und Zebraanlage eröffnet. Viele Dresdner Firmen und der Förderverein des Zoos unterstützten den Bau der neuen Anlage, um die langjährige Tradition der Giraffenhaltung im Dresdner Zoo nach 24&nbsp;Jahren wieder aufleben zu lassen. Nachdem zunächst drei männliche Tiere unterschiedlicher [[Giraffe#Unterarten|Unterarten]] einzogen&nbsp;– darunter bis 2013 der [[Netzgiraffe]]n-Bulle ''Ulembo''<ref>''[http://www.zoo-dresden.de/de/Suche/Ulembo_zieht_in_den_Zoo_Katowice_1019.html?news1054.id=414&news1054.year=2013&news1054.month=8&strQuery=Giraffe Ulembo zieht in den Zoo Katowice].'' Zoo Dresden, 15. August 2013.</ref> – wurde entschieden, eine Zucht mit Kordofan-Giraffen aufzunehmen.<ref>''[http://www.zoo-dresden.de/de/_1075.html?jumpancor=ps472 Zoo-Rundgang: Giraffen- und Zebraanlage].'' Zoo Dresden.</ref> Zurzeit leben der Giraffenbulle ''Diko'' und seit 2013<ref>''[http://zoo-dresden.de/de/Tiere/Tierische_Neuigkeiten_1019.html?news1054.id=415 „Salut, je suis Tessa“].'' 22. August 2013.</ref> die -kuh ''Tessa''<!-- letztere aus dem Zoo in [[La Barben]]--> hier. Im April 2015 kam die zweijährige Kuh ''Gaia'' aus dem ''Touroparc''-Zoo in [[Romanèche-Thorins]] hinzu.<ref name="Zoo13032015">''[http://www.zoo-dresden.de/de/Neue_Giraffe_kommt_im_April_1019.html?news1054.id=734&news1054.year=2015&news1054.month=3 Neue Giraffe kommt im April].'' Zoo Dresden, 13. März 2015.</ref> Alle drei Tiere zählen zur seltenen Unterart der Kordofan-Giraffe, die in Deutschland nur in Dresden zu sehen ist.<ref name="Zoo13032015"/>
2008 wurde die neue Giraffen- und Zebraanlage eröffnet. Viele Dresdner Firmen und der Förderverein des Zoos unterstützten den Bau der neuen Anlage, um die langjährige Tradition der Giraffenhaltung im Dresdner Zoo nach 24&nbsp;Jahren wieder aufleben zu lassen. Nachdem zunächst drei männliche [[Giraffen#Systematik|Tiere unterschiedlicher Unterarten]] einzogen&nbsp;– darunter bis 2013 der [[Netzgiraffe]]n-Bulle ''Ulembo''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.saechsische.de/giraffenbulle-verlaesst-dresden-2640024.html |titel=Giraffenbulle verlässt Dresden |werk=[[Sächsische Zeitung]] |datum=2013-08-14 |abruf=2023-08-13}}</ref> – wurde entschieden, eine Zucht mit Kordofan-Giraffen aufzunehmen.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.zoo-dresden.de/de/_1075.html?jumpancor=ps472 |wayback=20150402110710 |text=Zoo-Rundgang: Giraffen- und Zebraanlage |archiv-bot=2024-06-21 07:46:41 InternetArchiveBot }}.'' Zoo Dresden.</ref> Zurzeit leben der Giraffenbulle ''Diko'' und seit 2013<ref>''[http://zoo-dresden.de/de/Tiere/Tierische_Neuigkeiten_1019.html?news1054.id=415 „Salut, je suis Tessa“].'' 22. August 2013.</ref> die -kuh ''Tessa''<!-- letztere aus dem Zoo in [[La Barben]]--> hier. Im April 2015 kam die zweijährige Kuh ''Gaia'' aus dem ''Touroparc''-Zoo in [[Romanèche-Thorins]] hinzu.<ref name="Zoo13032015">''{{Webarchiv|url=http://www.zoo-dresden.de/de/Neue_Giraffe_kommt_im_April_1019.html?news1054.id=734&news1054.year=2015&news1054.month=3 |wayback=20150324022025 |text=Neue Giraffe kommt im April |archiv-bot=2024-06-21 07:46:41 InternetArchiveBot }}.'' Zoo Dresden, 13. März 2015.</ref> Alle drei Tiere zählen zur seltenen Unterart der Kordofan-Giraffe, die in Deutschland nur in Dresden zu sehen ist.<ref name="Zoo13032015"/>


=== Katta-Insel ===
=== Katta-Insel ===
Die Anlage der Katta-Insel wurde 2009 eröffnet. Nachdem sich die Tiere für einige Zeit eingewöhnt hatten, wurde für die Besucher eine Brücke zur Insel angelegt, die es erlaubt, die Tiere ohne eine sie umgebende Barriere zu beobachten.<ref>''[http://www.zoo-dresden.de/de/Erleben/Newsarchiv/Reif_fuer_die_Insel_1019.html?news1054.id=92&news1054.year=2009&news1054.month=8&news1054.page=1&sid=de Reif für die Insel. Neue Katta-Insel eröffnet.]'' Zoo Dresden.</ref> Zurzeit leben auch Mohrenmakis hier.
Die Anlage der Katta-Insel wurde 2009 eröffnet. Nachdem sich die Tiere für einige Zeit eingewöhnt hatten, wurde für die Besucher eine Brücke zur Insel angelegt, die es erlaubt, die Tiere ohne eine sie umgebende Barriere zu beobachten.<ref>''[http://www.zoo-dresden.de/de/Erleben/Newsarchiv/Reif_fuer_die_Insel_1019.html?news1054.id=92&news1054.year=2009&news1054.month=8&news1054.page=1&sid=de Reif für die Insel. Neue Katta-Insel eröffnet.]'' Zoo Dresden.</ref>


=== Prof.-Brandes-Haus ===
=== Prof.-Brandes-Haus ===
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[[Datei:Dresdner zoo krokodilmax.jpg|mini|Leistenkrokodil „Max“, gestorben 2015]]
[[Datei:Dresdner zoo krokodilmax.jpg|mini|Leistenkrokodil „Max“, gestorben 2015]]
[[Datei:Koala im Dresdner Zoo.jpg|mini|Koalamännchen bei der Fütterung durch einen Tierpfleger]]
[[Datei:Koala im Dresdner Zoo.jpg|mini|Koalamännchen bei der Fütterung durch einen Tierpfleger]]
Am 2. Juli 2010 wurde das Tropenhaus eröffnet. Es beherbergt vor allem Klettertiere wie Affen und Faultiere, aber auch Vögel, Insekten und bis zu seinem Tod im Juli 2015 das bereits seit 1958 im Besitz des Zoos befindliche [[Leistenkrokodil]] ''[[Max (Leistenkrokodil)|Max]]''.<ref>[http://www.zoo-dresden.de/de/Zoo_trauert_um_Besucherliebling_Max_1019.html?news1054.id=825&news1054.year=2015&news1054.month=7&sid=xlr6rHOb7Xq14cBa45o3wD2nTqpm5jhk ''Zoo trauert um Besucherliebling Max.''] Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 6. Juli 2015.</ref> Weiterhin zogen am 18.&nbsp;November 2013 die zwei [[Koala]]-Männchen ''Iraga'' und ''Mullaya'' aus dem [[Zoo Duisburg]] ein,<ref>''[http://www.zoo-dresden.de/de/Koalas_in_Dresden_angekommen_1019.html?news1054.id=435&news1054.year=2013&news1054.month=11&sid=RJHdUuXJPXsCIWeTESVqvaz5vsMnKM8E Koalas in Dresden angekommen].'' Zoo Dresden, 19. November 2013.</ref> für welche eigens [[Eukalypten|Eukalyptus]] gezüchtet wird.<ref>''{{Webarchiv | url=http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Neue-Stars-fuer-den-Dresdner-Zoo-Kuna-und-Talera-werden-Dresdens-Koalas-3947046648 | wayback=20131012060326 | text=Neue Stars für den Dresdner Zoo: Kuna und Talera werden Dresdens Koalas}}.'' DNN online, 3. September 2013.</ref> Damit war der Zoo Dresden der zweite Tierpark in Deutschland, in dem diese Tiere zu sehen sind. Ein Koalaweibchen mit dem Namen ''Sydney'' traf im Frühjahr 2019 aus dem Zoo von Antwerpen ein.<ref>[https://www.zoo-dresden.de/de/Tiere/Tierische_Neuigkeiten_1019.html?news1054.id=1273 ''Hartelijk welkom Sydney.''] Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 17. April 2019.</ref> Die Anlage beherbergt auch [[Guereza]]s, die das Wahrzeichen des Zoos darstellen. Die Tiere werden seit 1960 gezüchtet, und über 70&nbsp;Jungtiere wurden bisher aufgezogen.<ref>''[http://www.zoo-dresden.de/de/Startseite_Tierbesatz_1042.html?sid=de Zoo Dresden Tierbesatz]'' des Prof.-Brandes-Hauses. Zoo Dresden.</ref> Weiterhin sind im Prof.-Brandes-Haus [[Kugelgürteltier]]e, [[Brauner Wollaffe|Braune Wollaffen]], [[Südlicher Tamandua|Südliche Tamanduas]], [[Weißkopfsaki]]s, [[Runzelhornvogel|Runzelhornvögel]] und [[Prevost-Hörnchen]] untergebracht, die sonst verhältnismäßig selten präsentiert werden.<ref name="BesonderheitenBestand" /> Im November 2015 zog ein neues Krokodil, ein 3,80 Meter langer und 200 Kilogramm schwerer Sunda-Gavial namens ''De Gaulle'', in das Haus ein.
Am 2. Juli 2010 wurde das Tropenhaus eröffnet. Es beherbergt vor allem Klettertiere wie Affen und Faultiere, aber auch Vögel, Insekten und bis zu seinem Tod im Juli 2015 das bereits seit 1958 im Besitz des Zoos befindliche [[Leistenkrokodil]] ''[[Max (Leistenkrokodil)|Max]]''.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.zoo-dresden.de/de/Zoo_trauert_um_Besucherliebling_Max_1019.html?news1054.id=825&news1054.year=2015&news1054.month=7&sid=xlr6rHOb7Xq14cBa45o3wD2nTqpm5jhk |wayback=20150707032627 |text=''Zoo trauert um Besucherliebling Max.'' |archiv-bot=2024-06-21 07:46:41 InternetArchiveBot }} Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 6. Juli 2015.</ref> Weiterhin zogen am 18.&nbsp;November 2013 die zwei [[Koala]]-Männchen ''Iraga'' und ''Mullaya'' aus dem [[Zoo Duisburg]] ein,<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.zoo-dresden.de/de/Koalas_in_Dresden_angekommen_1019.html?news1054.id=435&news1054.year=2013&news1054.month=11&sid=RJHdUuXJPXsCIWeTESVqvaz5vsMnKM8E |wayback=20131202231601 |text=Koalas in Dresden angekommen |archiv-bot=2024-06-21 07:46:41 InternetArchiveBot }}.'' Zoo Dresden, 19. November 2013.</ref> für welche eigens [[Eukalypten|Eukalyptus]] gezüchtet wird.<ref>''{{Webarchiv | url=http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Neue-Stars-fuer-den-Dresdner-Zoo-Kuna-und-Talera-werden-Dresdens-Koalas-3947046648 | wayback=20131012060326 | text=Neue Stars für den Dresdner Zoo: Kuna und Talera werden Dresdens Koalas}}.'' DNN online, 3. September 2013.</ref> Damit war der Zoo Dresden der zweite Tierpark in Deutschland, in dem diese Tiere zu sehen sind. Ein Koalaweibchen mit dem Namen ''Sydney'' traf im Frühjahr 2019 aus dem Zoo von Antwerpen ein.<ref>[https://www.zoo-dresden.de/de/Tiere/Tierische_Neuigkeiten_1019.html?news1054.id=1273 ''Hartelijk welkom Sydney.''] Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 17. April 2019.</ref> Die Anlage beherbergt auch [[Guereza]]s, die das Wahrzeichen des Zoos darstellen. Die Tiere werden seit 1960 gezüchtet, und über 70&nbsp;Jungtiere wurden bisher aufgezogen.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.zoo-dresden.de/de/Startseite_Tierbesatz_1042.html?sid=de |wayback=20111019234526 |text=Zoo Dresden Tierbesatz |archiv-bot=2024-06-21 07:46:41 InternetArchiveBot }}'' des Prof.-Brandes-Hauses. Zoo Dresden.</ref> Weiterhin sind im Prof.-Brandes-Haus [[Kugelgürteltiere]], [[Brauner Wollaffe|Braune Wollaffen]], [[Südlicher Tamandua|Südliche Tamanduas]], [[Weißkopfsaki]]s, [[Runzelhornvogel|Runzelhornvögel]] und [[Prevost-Hörnchen]] untergebracht, die sonst verhältnismäßig selten präsentiert werden.<ref name="BesonderheitenBestand" /> Im November 2015 zog ein neues Krokodil, ein 3,80 Meter langer und 200 Kilogramm schwerer Sunda-Gavial namens ''De Gaulle'', in das Haus ein.


=== Weitere Anlagen ===
=== Weitere Anlagen und Projekte ===
[[Datei:Rosapelikan beim Putzen des Gefieders.jpg|mini|Rosapelikan beim Putzen des Gefieders.]]
[[Datei:Rosapelikan beim Putzen des Gefieders.jpg|mini|Rosapelikan beim Putzen des Gefieders.]]


* 2008 bekam die Zoogesellschaft zusammen mit der Architektengemeinschaft [[Heinle, Wischer und Partner]] aus Dresden für den Bau der Futtermeisterei und Heuscheune den [[Erlweinpreis]].
* 2008 bekam die Zoogesellschaft zusammen mit der Architektengemeinschaft [[Heinle Wischer]] aus Dresden für den Bau der Futtermeisterei und Heuscheune den [[Erlweinpreis]].
* Die neue [[Schneeleopard]]enanlage wurde 2011 eröffnet. Zwei Tiere namens ''Istari'' und ''Askin'' leben hier.
* Die neue [[Schneeleopard]]enanlage wurde 2011 eröffnet. Zwei Tiere namens ''Istari'' und ''Askin'' leben hier.
* Der frühere Affenfelsen für die Rhesusaffen wurde zu einer Anlage für [[Erdmännchen]] umgestaltet und im April 2013 eröffnet. Die neue Anlage für die [[Kleiner Panda|Kleinen Pandas]] wurde ebenfalls 2013 eröffnet.
* Der frühere Affenfelsen für die Rhesusaffen wurde zu einer Anlage für [[Erdmännchen]] umgestaltet und im April 2013 eröffnet. Die neue Anlage für die [[Kleine Pandas|Kleinen Pandas]] wurde ebenfalls 2013 eröffnet.
* Das Pinguin-Café von 1973 wurde eingelagert. Ein Neubau eröffnete Ende März 2018.
* Der Zoo hält in seiner [[Gepard]]anlage nur männliche Tiere, seit August 2018 die Brüder ''Job'' und ''Sjef''.<ref>[https://www.zoo-dresden.de/de/Neue_Geparden_jetzt_entdecken_1019.html?news1054.id=1204&news1054.year=2018&news1054.month=8&sid=NSMzhnwo2u2nb7A0rrQGw25s4LUUyYlj ''Neue Geparden jetzt entdecken.''] Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 28. August 2018.</ref>
* Der Zoo hält in seiner [[Gepard]]anlage nur männliche Tiere, seit August 2018 die Brüder ''Job'' und ''Sjef''.<ref>[https://www.zoo-dresden.de/de/Neue_Geparden_jetzt_entdecken_1019.html?news1054.id=1204&news1054.year=2018&news1054.month=8&sid=NSMzhnwo2u2nb7A0rrQGw25s4LUUyYlj ''Neue Geparden jetzt entdecken.'']{{Toter Link|url=https://www.zoo-dresden.de/de/Neue_Geparden_jetzt_entdecken_1019.html?news1054.id=1204&news1054.year=2018&news1054.month=8&sid=NSMzhnwo2u2nb7A0rrQGw25s4LUUyYlj |date=2024-06 |archivebot=2024-06-21 07:46:41 InternetArchiveBot }} Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 28. August 2018.</ref>
* Im Zoo Dresden werden weitere Säugetierarten gehalten: [[Mangusten|Zebramangusten]], [[Trampeltier]]e, [[Banteng]]s und [[Takine|Goldtakine]].
* Im Zoo Dresden werden weitere Säugetierarten gehalten: [[Mangusten|Zebramangusten]], [[Trampeltier]]e, [[Banteng]]s und [[Takine|Goldtakine]].
* Am 6. Oktober 2022 wurde eine neue begehbare Anlage für die Roten Riesenkängurus eröffnet.<ref name=":0" />

* Eine neue begehbare Flamingovoliere für [[Kubaflamingo]]s, [[Rote Sichler]] und [[Rosalöffler]] wurde im November 2020 fertiggestellt und kostete 1,6 Millionen Euro.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zoo-dresden.de/neuigkeiten/bauprojekte/bau-der-neuen-flamingovoliere/ |titel=Bau der neuen Flamingovoliere |sprache=de |abruf=2024-06-10}}</ref>
== Weitere Projekte ==
* Das Pinguin-Café von 1973 wurde eingelagert. Ein Neubau eröffnete Ende März 2018.
* Für die drei Aldabra-Riesenschildkröten ''Hugo II'' bis ''Hugo IV'' ist das ''Hugoneum'' als öffentliches Winterquartier für 500.000 Euro<ref>[http://www.sz-online.de/nachrichten/spenden-finanzieren-neues-hugo-haus-3815742.html ''Spenden finanzieren neues Hugo-Haus.''] Sächsische Zeitung online vom 11. November 2017.</ref> vorgesehen.<ref>Sächsische Zeitung vom 15. Mai 2018.</ref> Die Tiere sind bisher nur in den Sommermonaten zu sehen, da nachts die Temperatur mindestens 12 °C betragen muss. Der seit 1971 im Zoo lebende ''Hugo I'' starb im November 2018, sein genaues Alter blieb unbekannt.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere-dresden-trauer-im-dresdner-zoo-riesenschildkroete-hugo-gestorben-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-181122-99-923001| titel=Trauer im Dresdner Zoo: Riesenschildkröte Hugo gestorben| hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]]| datum=2018-11-22| abruf=2020-08-19}}</ref>
* Eine neue begehbare Flamingo-Voliere für siebzig Kuba-Flamingos kostete 1,5 Millionen Euro wurde im Herbst 2020 fertiggestellt.
* Ein neues, 4000 Quadratmeter großes Orang-Utan-Haus wird seit Sommer 2021 gebaut. Der 17 Millionen Euro teure Rundbau soll im Herbst 2023 eröffnet werden. Einziehen sollen neben den Orang-Utans die Riesenschildkröten, Binturongs, Glattotter, Tonkin-Languren und Netzpython. Es ist das größte Bauprojekt in der Zoogeschichte.


== Direktoren ==
== Direktoren ==
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| 1910 bis 1934 || [[Gustav Brandes (Zoologe)|Gustav Brandes]]
| 1910 bis 1934 || [[Gustav Brandes (Zoologe)|Gustav Brandes]]
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| 1934 || Hellmuth Buck
| 1934 || [[Hellmuth Buck]]
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| 1934 bis 1936 || [[Ingo Krumbiegel]]
| 1934 bis 1936 || [[Ingo Krumbiegel]]
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== Artenschutz ==
== Artenschutz ==
Der Zoo Dresden ist ein Partner der [[Stiftung Artenschutz]], eines weltweit agierenden Bündnisses zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Wirtschaftsunternehmen. Die Stiftung Artenschutz kümmert sich vor Ort um den Erhalt von Lebensräumen und Tierarten. Zum Beispiel bildet sie Ranger aus, verhindert Holzeinschlag und leistet Aufklärungsarbeit bei der ansässigen Bevölkerung.


=== Artenschutz im Zoo (ex situ Maßnahmen) ===
=== Beteiligung an Bemühungen des Europäischen Zooverbandes zur Erhaltungszucht ===
In der Grundsatzerklärung der [[IUCN]] werden Zoos als Institutionen benannt, zu deren Aufgabe es gehört, Reservepopulationen bedrohter und aussterbender Arten heranzuziehen. Zur wichtigsten Aufgabe aller Zoos gehörten die Förderung des Artenschutzes insbesondere durch international koordinierte Zuchtprogramme bestimmter Tierarten, so dass in den Zoos sich selbst erhaltende Populationen entstehen. Der Zoo Dresden bemüht sich speziell um die Zucht bedrohter asiatischer Wildtiere, wie Bartaffen, Orang-Utans, Fischkatzen oder Westkaukasischer Ture. Im Rahmen seiner Mitarbeit an Zuchtprogrammen der [[EAZA]] (European Association of Zoos and Aquaria) ist der Zoo Dresden mit 25 Spezies an [[Europäisches Erhaltungszuchtprogramm|Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen]] (EEP) und mit elf Spezies an [[Europäisches Zuchtbuchprogramm|Europäischen Zuchtbuchprogrammen]] (ESB) beteiligt.


==== Beteiligung an Bemühungen des Europäischen Zooverbandes zur Erhaltungszucht ====
=== International Snow Leopard Trust ===
In der Grundsatzerklärung der [[IUCN]] werden Zoos als Institutionen benannt, zu deren Aufgabe es gehört, Reservepopulationen bedrohter und aussterbender Arten heranzuziehen. Zur wichtigsten Aufgabe aller Zoos gehörten die Förderung des Artenschutzes insbesondere durch international koordinierte Zuchtprogramme bestimmter Tierarten, so dass in den Zoos sich selbst erhaltende Populationen entstehen.<ref>{{Internetquelle |autor=IUCN Species Survival Commission (SSC) |url=https://www.iucn.org/sites/default/files/2023-10/2023-position-statement-on-the-role-of-botanic-gardens-aquariums-and-zoos-in-species-conservation.pdf |titel=Position statement on the role of botanic gardens, aquariums and zoos in species conversation. |werk=https://www.iucn.org |hrsg=IUCN Species Survival Commission (SSC) |datum=2023-10 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-02-21}}</ref> Der Zoo Dresden bemüht sich speziell um die Zucht bedrohter asiatischer Wildtiere, wie Bartaffen, Orang-Utans, Fischkatzen oder Westkaukasischer Ture. Im Rahmen seiner Mitarbeit an Zuchtprogrammen der [[EAZA]] (European Association of Zoos and Aquaria) ist der Zoo Dresden mit 39 Spezies an EAZA ex situ Programmen ([[Europäisches Erhaltungszuchtprogramm|EEP]]) und mit zwölf Spezies an Europäischen Zuchtbuchprogrammen (ESB) beteiligt. Der Zoo Dresden führt die Zuchtbücher für [[Sattelstorch]] (ESB) und [[Syncerus|Afrikanischen Büffel]] (EEP).<ref>{{Internetquelle |autor=Zoo Dresden |url=https://www.zoo-dresden.de/artenschutz-bildung/artenschutz-im-zoo |titel=Artenschutz im Zoo |werk=www.zoo-dresden.de |hrsg=Zoo Dresden |datum=2021-03 |sprache=de |abruf=2024-02-21}}</ref>
Eine Partnerschaft im Naturschutz startete der Zoo 2005 mit dem ''ISLT'', dem ''International Snow Leopard Trust''. Der ISLT arbeitet mit den Regierungsvertretern für Wildlife in allen fünf indischen Hochland-Staaten sowie mit den traditionellen lokalen Verwaltungen zusammen, um den Naturschutz durch die Teilhabe an politischen Entscheidungen und Aktionen zu befördern und eine Strategie für den Hochlandschutz mit dem [[Schneeleopard]]en aufzubauen.


=== Artenschutz im Freiland (in situ Maßnahmen) ===
Eines der Projekte des ISLT erhielt vom Zoo finanzielle Unterstützung: In den Hochgebirgen im Nordosten von [[Arunachal Pradesh]], [[Indien]], in der Grenzregion zu [[Burma]] und [[Tibet]] will der ISLT gemeinsam mit dem indischen Schneeleopardenprogramm eine Schutzzone errichten, die nicht allein den Schneeleoparden zugutekommt, sondern die gesamte Biosphäre mit ihren Pflanzen- und Tierarten vor Holzeinschlag, Brandrodung, Weidewirtschaft und Jagddruck schützen soll.
Neben der Zucht und tiergerechten Haltung bedrohter Tierarten sowie verschiedenen Informations- und Bildungsmöglichkeiten (ex situ Maßnahmen), werden auch Schutzprojekte im natürlichen Lebensraum der Tiere unterstützt ([[in situ]]). Ein Großteil der Tierarten ist durch das Verschwinden ihres Lebensraumes gefährdet. Ein Erhalt der Arten in der Natur kann deshalb nur Erfolg haben, wenn neben der Erhaltungszucht in Menschenhand auch der Lebensraum aktiv geschützt wird. Daher werden seit vielen Jahren verschiedene Projekte, die sich vor Ort für den Naturschutz einsetzen, vom Zoo Dresden unterstützt.<ref>{{Internetquelle |autor=Zoo Dresden |url=https://www.zoo-dresden.de/artenschutz-bildung/ |titel=Artenschutz und Bildung |werk=www.zoo-dresden.de |hrsg=Zoo Dresden |datum=2021 |sprache=de |abruf=2024-02-21}}</ref>


==== Artenschutzeuro ====
== Marketing und Werbung ==
Mit der Einführung des Artenschutzeuros im Dezember 2018 konnte der Zoo Dresden sein in situ Engagement deutlich ausweiten. Der Artenschutzeuro ist ein freiwilliger Beitrag der Zoobesucher, der in ausgewählte Artenschutzprojekte auf der ganzen Welt fließt. Seit der Einführung kamen über 930.000 Euro (Stand: Dezember 2023) zusammen. Mehr als zwölf Artenschutzprojekte können so bei ihrer Arbeit im Freiland gefördert werden, darunter die [[Big Life Foundation]], der Bukit Tigapuluh Nationalpark der [[Zoologische Gesellschaft Frankfurt|Zoologischen Gesellschaft Frankfurt]] (FZS), das Naturschutzprojekt [[Bergwiesen im Osterzgebirge]], das Projekt der [[Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz|Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz]] (ZGAP) zum Schutz von Schraubenziegen, Marco-Polo-Schafen und anderen heimischen Huftieren, der Sphenisco-Verein zum Schutz von [[Humboldt-Pinguin]]en, der [[Snow Leopard Trust]], die Tomistoma Task Force der SSC-Kommission der [[IUCN]], die [[Vulture Conservation Foundation]] und [[Armonia Bolivia]].
[[Datei:Postplatz Dresden Germany 23.jpg|mini|DVB Straßenbahn – Zoo Dresden]]
Eine [[Straßenbahn]] der [[Dresdner Verkehrsbetriebe]] wurde als [[Werbung|Werbefläche]] für den Zoo Dresden beklebt. Seit 2016 fährt sie auf verschiedenen Linien im Stadtgebiet von Dresden.


Ein Teil der Einnahmen des Artenschutzeuros wird in einem Notfallfonds zurückgehalten. Dadurch besteht die Möglichkeit Organisationen auch kurzfristig zu unterstützen, wenn diese akute Hilfe benötigen. Außerdem können so Schwankungen der Einnahmen ausgeglichen werden, wodurch die Projekte auch in Jahren mit geringeren Einnahmen des Artenschutzeuros Unterstützung bekommen können.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.zoo-dresden.de/artenschutz-bildung/artenschutzeuro/ |titel=Artenschutzeuro - Ihr Beitrag für die Natur |werk=www.zoo-dresden.de |hrsg=Zoo Dresden |datum=2021 |sprache=de |abruf=2024-02-21}}</ref>
== Veranstaltungen ==
Zur Veranstaltung ''Dixieland im Zoo'' im Mai 2018 kamen 9000 Besucher.


== Zoo in den Medien ==
== Sonstiges ==
2007 startete im [[ZDF]] mit [[Dresdner Schnauzen]] eine Zoo-Serie aus dem Dresdner Zoo in 32 Folgen. 2011 sendete der MDR zum 150. Zoo-Geburtstag eine Sondersendung mit Moderator [[Olaf Berger]]. Am 18. Dezember 2020 sendete der MDR eine Folge von [[Elefant, Tiger & Co.]] unter anderem aus dem Zoo Dresden.
2007 startete im [[ZDF]] mit [[Dresdner Schnauzen]] eine Zoo-Serie aus dem Dresdner Zoo in 32 Folgen. 2011 sendete der MDR zum 150. Zoo-Geburtstag eine Sondersendung mit Moderator [[Olaf Berger]]. Am 18. Dezember 2020 sendete der MDR eine Folge von [[Elefant, Tiger & Co.]] unter anderem aus dem Zoo Dresden.


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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references responsive />


[[Kategorie:Zoo in Sachsen|Dresden]]
<!-- [[Kategorie:Zoo Dresden| ]] siehe Anfang des Quelltextes, damit vor Kategorie:Zoo in Sachsen -->
[[Kategorie:Zoo in Sachsen|Dresden]] <!-- wird zwar durch die Infobox eingefügt, aber ohne die Sortierung „Dresden“ -->
[[Kategorie:Urbaner Freiraum in Dresden]]
[[Kategorie:Urbaner Freiraum in Dresden]]
[[Kategorie:Geographie (Dresden)]]
[[Kategorie:Geographie (Dresden)]]
[[Kategorie:Zoo Dresden| ]]
[[Kategorie:Tiergartenstraße (Dresden)]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2024, 17:42 Uhr

Zoo Dresden
Ort Tiergartenstraße 1
01219 Dresden
Fläche 13 Hektar
Eröffnung 9. Mai 1861
Tierarten 203 Arten[1] (2023)
Individuen 1074[1] (2023)
Artenschwerpunkte Selten gezeigte asiatische Tiere, europäische Kleinvögel und baumbewohnende Arten[1]
Besucherzahlen 794.000 (2023)[2]
Rekord 1974 mit knapp 1,2 Mio. Besuchern
Organisation
Leitung Karl-Heinz Ukena (Geschäftsführer)
Trägerschaft Zoo Dresden GmbH, Stadt Dresden
Förderorganisationen Zoofreunde Dresden e. V.
Mitglied bei WAZA, EAZA, VdZ, Verband deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP), ZGAP, International Snow Leopard Trust (ISLT)

Karte des Dresdner Zoos im südwestlichen Bereich des Großen Gartens

www.zoo-dresden.de
Positionskarte
Zoo Dresden (Sachsen)
Zoo Dresden (Sachsen)

Koordinaten: 51° 2′ 13″ N, 13° 45′ 14″ O

Der Zoo Dresden wurde am 9. Mai 1861 eröffnet und ist damit nach Berlin, Frankfurt/Main und Köln der viertälteste Zoo Deutschlands. Er liegt im südwestlichen Teil des Großen Gartens und beherbergt 1.074 Tiere in 203 verschiedenen Arten, darunter 80 Vogelarten und 60 Säugetierarten. Die Fläche des Zoos beträgt rund 13 Hektar.

Aktie des Zoologischen Gartens zu Dresden über 50 Thaler, ausgestellt am 1. Oktober 1863
Aktie des Zoologischen Gartens zu Dresden über 50 Thaler im 30 Thalerfusse, ausgestellt am 1. Oktober 1863 in einer Auflage von 1000 Stücken. Die Aktie diente als freie Eintrittskarte, deshalb die Gebrauchsspuren.

Geschichte

Anzeige für den Zoo um 1900
Das Zoogelände vor Beginn der Bauarbeiten (1860).

1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdner „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete. Als Landschaftsarchitekt fungierte Peter Joseph Lenné und für alle Bauten des Zoos zeichnete der Architekt Carl Adolph Canzler verantwortlich. König Johann stellte einen Teil des königlichen Großen Gartens zur Verfügung. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Zoo am 9. Mai 1861 eröffnet. Erster Direktor des Zoos war Albin Schoepf, der den Zoo mit Hilfe seines Sohnes und späteren Direktors Adolph Schoepf aufbaute. Seit 1873 kümmerte sich der Zoo Dresden um Menschenaffen, speziell um die Orang-Utans, mit denen der Zoo 1927 weltweite Beachtung erlangte. Zum ersten Mal wurden das Heranwachsen eines Orang-Utans und die natürliche Aufzucht durch die Mutter beobachtet und dokumentiert. In den Jahren 1910 bis 1934 hatte Gustav Brandes die Leitung des Zoos inne, der die Grundlagen für einen modernen Zoo legte. Er strukturierte den Zoo von der reinen Tierschau um zu einer artgerechten Haltung in naturnaher Umgebung.

Der Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 führte auch im Zoologischen Garten zu schweren Zerstörungen und vernichtete fast den gesamten Tierbestand, aber bereits im Mai 1946 erfolgte die Wiedereröffnung. 1950 bewarb sich Wolfgang Ullrich um eine Assistenzstelle, wurde sofort als Direktor eingesetzt und leitete den Zoologischen Garten bis zu seinem Tode 1973. Seit 1968 gibt es eine Zooschule.

1951 kam die asiatische Elefantenkuh Carla aus Hannover in den Zoo und zog die Massen an.

1960 kam die indische Elefantenkuh Schöpfi in den Zoo. Sie starb 2010.

1992 gründete sich ein Förderverein für den Zoo, 1997 begann der Bau des Afrikahauses, welches 1999 eröffnete.

Im Februar 2006 ist das erste Mal für den Dresdner Zoo ein Elefant geboren worden. Der bei der Geburt 107 kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung von Drumbo; es war das erste Mal, dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Der Elefant wurde auf den Namen Thabo-Umasai getauft. Er lebte dann ab 2011 im Zoo Pittsburgh (USA) und starb im Juli 2017.

2011 hatte der Zoo Dresden sein 150. Jubiläum. In der Jubiläumswoche kamen über 46.000 Besucher in den Zoo. Im Herbst 2011 wurde die Schneeleopardenanlage eröffnet. Zudem gab es in diesem Jahr erstmalig Nachwuchs bei den Buntmardern und Kugelgürteltieren.[3]

Im November 2013 kamen zwei Koala-Männchen in den Zoo. Ein Weibchen folgte im Jahr 2015. Den ersten Koala-Nachwuchs gab es im März 2023.[4]

2015 gab es erstmals Nachwuchs bei den Schneeleoparden. In diesem Jahr verstarb das Leistenkrokodil Max im Alter von 60 Jahren. Die Anlage wurde ab 2016 mit dem Sunda-Gavial De Gaulle besetzt. Anfang November 2015 schloss das in den 1970er eröffnete Pinguin Café. 2015 begann auch die Sanierung des 1999 eröffneten Afrikahauses. Die Eröffnung des umgebauten Hauses fand im April 2018 statt. Ebenfalls 2018 konnte das neu gebaute Pinguin Café eröffnen.[5]

Am 6. Oktober 2022 wurde eine neue begehbare Anlage für die Roten Riesenkängurus eröffnet.[6]

Im Oktober 2023 gab Stefan Flinner als Puppenspieler des Zookaspers nach 33 Jahren seine letzte Vorstellung.

Anlagen

Der Zoo Dresden beherbergt rund 1.070 Tiere, darunter 453 Vögel, über 340 Säugetiere und etwa 130 Fische.

Unter den 203 Arten befinden sich unter anderen 78 Vogel-, 59 Säugetier- und etwa 20 Fischarten. Der Zoo besitzt einen für vergleichbare Einrichtungen sehr umfangreichen Bestand heimischer und europäischer Kleinvögel.[7] Darüber hinaus ist der Zoo Dresden neben dem Thüringer Zoopark Erfurt die einzige zoologische Einrichtung in Deutschland, die Kronenmakis zeigt.[7]

Aquarium/Terrarium

Das Gebäude wurde 1961 eröffnet und 2022 geschlossen. Es beherbergte unter anderem Australien-Krokodile, Netzpythons und Nattern. Das Leistenkrokodil Max (1958–2015) wurde 2010 im Prof.-Brandes-Haus untergebracht.

Zoo unter der Erde

Der „Zoo unter der Erde“ wurde 1997 eröffnet. Die Baukosten betrugen etwa 400.000 Mark. Im Gebäude der unter der Erde gelegenen Anlage wird auf etwa 70 m² das Leben von Feuersalamandern, Molchen, Atlaskröten, Königsnattern, Türkei-Stachelmäusen und anderen Kleintieren gezeigt. Der Schauraum ist über eine Treppe oder eine Rutsche zu erreichen. In einer nachgebildeten Kanalisation sind Wanderratten zu sehen.[8]

Afrikahaus

Elefantengehege

Das „Afrikahaus“ wurde 1999 eingeweiht und kostete 12 Millionen Mark. Es schließt sich direkt dem Haupteingangsgebäude an. Im Eingangsbereich ist über Glasscheiben Einblick in den Wohnraum der Nacktmulle ermöglicht. In der Haupthalle befinden sich die Gehege der Mandrills und der Elefanten. Das Innengehege der Mandrills umfasst eine Fläche von rund 120 m² und außen 250 m². Ein Innenfreilauf, ein Badebecken sowie Einzelboxen stehen den drei afrikanischen Elefantenkühen Drumbo, Sawu und Mogli (bis Ende 2011 auch dem Kalb Thabo-Umasai) im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus existiert eine Außenanlage mit 3500 m², die ebenfalls mit einem Badebecken ausgestattet ist.

Der 8,62 Millionen Euro teure Umbau des Afrikahauses wurde am 11. April 2018 mit 1000 m² Lauffläche wiedereröffnet.[2] Für die Vergrößerung der Elefanten-Innenanlage mussten der durch „Galeriewald“ und über eine Holzbrücke führende, mit Waldboden bedeckte Besucherpfad sowie der Wassergraben der Mandrillanlage weichen. Von November 2018 bis November 2020 wurde der 1985 in Simbabwe geborene Elefantenbulle Tembo aus dem Tierpark Berlin für die Zucht gehalten, jedoch erfolglos. Nun soll es mit dem 1989 geborenen afrikanischen Bullen Tonga aus dem Serengeti-Park Hodenhagen gelingen.[9]

Pinguinanlage

Tauchender Pinguin auf der Pinguinanlage

2005 wurde das alte Wasserbecken der Anlage komplett abgerissen. Es entstand eine neue, naturnah gestaltete Außenanlage für die Gruppe der Humboldt-Pinguine. Mitte 2006 wurde die neue Anlage eröffnet, die Panzerglas und eine Wasserfilteranlage aufweist. Die Kosten betrugen etwa 98.000 Euro.[10]

Orang-Utan-Haus

Das alte Orang-Utan-Haus wurde 1985 eröffnet. Der Besucherraum wurde 2005 mit Naturmaterialien und interaktiven Schautafeln gestaltet. Holz und Bambus sind jetzt die vorherrschenden Materialien. Für die zwei Sumatra-Orang-Utan-Gruppen des Dresdner Zoos sind vier miteinander verbundene Innenanlagen vorhanden. Außen stehen zwei 5,50 Meter hohe Volieren zur Verfügung. Die größere der beiden ist etwa 20 Meter lang. Die erwachsenen Orang-Utans Toni und Daisy bilden mit Tochter Dalai eine Zuchtgruppe. Die andere Gruppe sind die Affenweibchen Djaka, als Älteste 1969 im Zoo geboren, und Halbschwester Djudi.

2017 verlieh das Great Ape Project dem Dresdner Zoo den „Negativ-Award 2017“ für die nach Meinung der Organisation „schlimmste Orang-Utan-Haltung in einem europäischen Zoo“.[11][12]

Mit dem Bau eines neuen, etwa 4000 Quadratmeter großen Orang-Utan-Hauses wurde im Juli 2021 begonnen. Die Eröffnung des rund 22 Millionen Euro teuren Rundbaus ist für den 18. Juni 2024 geplant. Einziehen sollen neben den fünf Orang-Utans die drei Aldabra-Riesenschildkröten (Hugo II, Hugo III und Hugo IV), Binturongs, zwei Glattotter (Diyala und Ravi), Tonkin-Schwarzlanguren, zwei Netzpythons, Fidschileguane, Smaragdwarane, Kragenechsen und Skinke. Es ist das größte Bauprojekt in der Zoogeschichte.[13]

Löwen-Karakal-Anlage

2007 wurde die neue Anlage für das Löwenpaar Jago und Layla eröffnet. Nach einem halben Jahr Bauzeit und mit Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro entstand auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern die neue Löwensavanne am alten Raubtierhaus. Entsprechend dem heimatlichen Lebensraum der Löwen, Karakale und Zebramangusten, die in der Anlage untergebracht sind, wurde das Gehege als Savannenlandschaft gestaltet. Die Besucher können die Tiere durch Glasfenster oder aus fünf Metern Höhe beobachten. Die Anlage liegt direkt am restaurierten Besucherfelsen, wo eine Ausstellung über die Geschichte des Zoos informiert. Außerdem wurde ein Wasserspielplatz angelegt.[14] 2012 wurden die Jungtiere Abaja und Damien geboren. Jago wurde 2022 im Alter von 16 Jahren aufgrund einer Krankheit eingeschläfert.

Giraffen- und Zebraanlage

Netzgiraffe im Giraffenhaus

2008 wurde die neue Giraffen- und Zebraanlage eröffnet. Viele Dresdner Firmen und der Förderverein des Zoos unterstützten den Bau der neuen Anlage, um die langjährige Tradition der Giraffenhaltung im Dresdner Zoo nach 24 Jahren wieder aufleben zu lassen. Nachdem zunächst drei männliche Tiere unterschiedlicher Unterarten einzogen – darunter bis 2013 der Netzgiraffen-Bulle Ulembo[15] – wurde entschieden, eine Zucht mit Kordofan-Giraffen aufzunehmen.[16] Zurzeit leben der Giraffenbulle Diko und seit 2013[17] die -kuh Tessa hier. Im April 2015 kam die zweijährige Kuh Gaia aus dem Touroparc-Zoo in Romanèche-Thorins hinzu.[18] Alle drei Tiere zählen zur seltenen Unterart der Kordofan-Giraffe, die in Deutschland nur in Dresden zu sehen ist.[18]

Katta-Insel

Die Anlage der Katta-Insel wurde 2009 eröffnet. Nachdem sich die Tiere für einige Zeit eingewöhnt hatten, wurde für die Besucher eine Brücke zur Insel angelegt, die es erlaubt, die Tiere ohne eine sie umgebende Barriere zu beobachten.[19]

Prof.-Brandes-Haus

Professor-Brandes-Haus
Leistenkrokodil „Max“, gestorben 2015
Koalamännchen bei der Fütterung durch einen Tierpfleger

Am 2. Juli 2010 wurde das Tropenhaus eröffnet. Es beherbergt vor allem Klettertiere wie Affen und Faultiere, aber auch Vögel, Insekten und bis zu seinem Tod im Juli 2015 das bereits seit 1958 im Besitz des Zoos befindliche Leistenkrokodil Max.[20] Weiterhin zogen am 18. November 2013 die zwei Koala-Männchen Iraga und Mullaya aus dem Zoo Duisburg ein,[21] für welche eigens Eukalyptus gezüchtet wird.[22] Damit war der Zoo Dresden der zweite Tierpark in Deutschland, in dem diese Tiere zu sehen sind. Ein Koalaweibchen mit dem Namen Sydney traf im Frühjahr 2019 aus dem Zoo von Antwerpen ein.[23] Die Anlage beherbergt auch Guerezas, die das Wahrzeichen des Zoos darstellen. Die Tiere werden seit 1960 gezüchtet, und über 70 Jungtiere wurden bisher aufgezogen.[24] Weiterhin sind im Prof.-Brandes-Haus Kugelgürteltiere, Braune Wollaffen, Südliche Tamanduas, Weißkopfsakis, Runzelhornvögel und Prevost-Hörnchen untergebracht, die sonst verhältnismäßig selten präsentiert werden.[7] Im November 2015 zog ein neues Krokodil, ein 3,80 Meter langer und 200 Kilogramm schwerer Sunda-Gavial namens De Gaulle, in das Haus ein.

Weitere Anlagen und Projekte

Rosapelikan beim Putzen des Gefieders.
  • 2008 bekam die Zoogesellschaft zusammen mit der Architektengemeinschaft Heinle Wischer aus Dresden für den Bau der Futtermeisterei und Heuscheune den Erlweinpreis.
  • Die neue Schneeleopardenanlage wurde 2011 eröffnet. Zwei Tiere namens Istari und Askin leben hier.
  • Der frühere Affenfelsen für die Rhesusaffen wurde zu einer Anlage für Erdmännchen umgestaltet und im April 2013 eröffnet. Die neue Anlage für die Kleinen Pandas wurde ebenfalls 2013 eröffnet.
  • Das Pinguin-Café von 1973 wurde eingelagert. Ein Neubau eröffnete Ende März 2018.
  • Der Zoo hält in seiner Gepardanlage nur männliche Tiere, seit August 2018 die Brüder Job und Sjef.[25]
  • Im Zoo Dresden werden weitere Säugetierarten gehalten: Zebramangusten, Trampeltiere, Bantengs und Goldtakine.
  • Am 6. Oktober 2022 wurde eine neue begehbare Anlage für die Roten Riesenkängurus eröffnet.[6]
  • Eine neue begehbare Flamingovoliere für Kubaflamingos, Rote Sichler und Rosalöffler wurde im November 2020 fertiggestellt und kostete 1,6 Millionen Euro.[26]

Direktoren

Jahre Name
1861 bis 1881 Albin Schoepf
1881 bis 1909 Adolph Schoepf
1910 bis 1934 Gustav Brandes
1934 Hellmuth Buck
1934 bis 1936 Ingo Krumbiegel
1937 bis 1939 Assistent: Hans Petzsch
1939 bis 1945 Der offizielle Direktor Hans Petzsch wurde einberufen. Karl Claus übernahm die kaufmännische Leitung und Inspektor Otto Sailer erhielt die zoologische Leitung.
1945 bis 1950 Karl Claus
1950 bis 1973 Wolfgang Ullrich
1973 bis 1984 Gotthard Berger
1984 bis 1990 Hans-Dieter Hohmann
1991 Heinz Eberhard Schneider
1992 bis 2002 Hubert Lücker
seit 2003 Karl-Heinz Ukena

Artenschutz

Artenschutz im Zoo (ex situ Maßnahmen)

Beteiligung an Bemühungen des Europäischen Zooverbandes zur Erhaltungszucht

In der Grundsatzerklärung der IUCN werden Zoos als Institutionen benannt, zu deren Aufgabe es gehört, Reservepopulationen bedrohter und aussterbender Arten heranzuziehen. Zur wichtigsten Aufgabe aller Zoos gehörten die Förderung des Artenschutzes insbesondere durch international koordinierte Zuchtprogramme bestimmter Tierarten, so dass in den Zoos sich selbst erhaltende Populationen entstehen.[27] Der Zoo Dresden bemüht sich speziell um die Zucht bedrohter asiatischer Wildtiere, wie Bartaffen, Orang-Utans, Fischkatzen oder Westkaukasischer Ture. Im Rahmen seiner Mitarbeit an Zuchtprogrammen der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) ist der Zoo Dresden mit 39 Spezies an EAZA ex situ Programmen (EEP) und mit zwölf Spezies an Europäischen Zuchtbuchprogrammen (ESB) beteiligt. Der Zoo Dresden führt die Zuchtbücher für Sattelstorch (ESB) und Afrikanischen Büffel (EEP).[28]

Artenschutz im Freiland (in situ Maßnahmen)

Neben der Zucht und tiergerechten Haltung bedrohter Tierarten sowie verschiedenen Informations- und Bildungsmöglichkeiten (ex situ Maßnahmen), werden auch Schutzprojekte im natürlichen Lebensraum der Tiere unterstützt (in situ). Ein Großteil der Tierarten ist durch das Verschwinden ihres Lebensraumes gefährdet. Ein Erhalt der Arten in der Natur kann deshalb nur Erfolg haben, wenn neben der Erhaltungszucht in Menschenhand auch der Lebensraum aktiv geschützt wird. Daher werden seit vielen Jahren verschiedene Projekte, die sich vor Ort für den Naturschutz einsetzen, vom Zoo Dresden unterstützt.[29]

Artenschutzeuro

Mit der Einführung des Artenschutzeuros im Dezember 2018 konnte der Zoo Dresden sein in situ Engagement deutlich ausweiten. Der Artenschutzeuro ist ein freiwilliger Beitrag der Zoobesucher, der in ausgewählte Artenschutzprojekte auf der ganzen Welt fließt. Seit der Einführung kamen über 930.000 Euro (Stand: Dezember 2023) zusammen. Mehr als zwölf Artenschutzprojekte können so bei ihrer Arbeit im Freiland gefördert werden, darunter die Big Life Foundation, der Bukit Tigapuluh Nationalpark der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (FZS), das Naturschutzprojekt Bergwiesen im Osterzgebirge, das Projekt der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) zum Schutz von Schraubenziegen, Marco-Polo-Schafen und anderen heimischen Huftieren, der Sphenisco-Verein zum Schutz von Humboldt-Pinguinen, der Snow Leopard Trust, die Tomistoma Task Force der SSC-Kommission der IUCN, die Vulture Conservation Foundation und Armonia Bolivia.

Ein Teil der Einnahmen des Artenschutzeuros wird in einem Notfallfonds zurückgehalten. Dadurch besteht die Möglichkeit Organisationen auch kurzfristig zu unterstützen, wenn diese akute Hilfe benötigen. Außerdem können so Schwankungen der Einnahmen ausgeglichen werden, wodurch die Projekte auch in Jahren mit geringeren Einnahmen des Artenschutzeuros Unterstützung bekommen können.[30]

Sonstiges

2007 startete im ZDF mit Dresdner Schnauzen eine Zoo-Serie aus dem Dresdner Zoo in 32 Folgen. 2011 sendete der MDR zum 150. Zoo-Geburtstag eine Sondersendung mit Moderator Olaf Berger. Am 18. Dezember 2020 sendete der MDR eine Folge von Elefant, Tiger & Co. unter anderem aus dem Zoo Dresden.

Siehe auch

Literatur

Commons: Zoo Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Tierbestand Zoo Dresden und Schwerpunkte und Besonderheiten. Homepage des Zoos Dresden. Abgerufen am 8. Januar 2016.
  2. a b Inventur im Zoo Dresden: 1.700 Tiere – 265 Arten – 847.723 Besucher. Artikel auf Menschen-in-Dresden.de vom 7. Januar 2016, abgerufen am 27. April 2016.
  3. Zoo Dresden: Über uns. Zoogeschichte von 2011- 2020. In: Zoo Dresden. Zoo Dresden, 8. März 2021, abgerufen am 9. Februar 2024.
  4. Juliane Just: Koala-Baby im Dresdner Zoo: süßer Nachwuchs zeigt sich den Besuchern. In: Saechsische.de. Sächsische Zeitung, 17. Dezember 2023, abgerufen am 9. Februar 2024.
  5. Zoo Dresden: Zoogeschichte von 2011 bis 2020. In: www.zoo-dresden.de. 8. März 2021, abgerufen am 9. Februar 2024.
  6. a b Zoo Dresden: Neue Anlage für Rote Riesenkängurus. In: www.zoo-dresden.de. 22. Juli 2022, abgerufen am 9. Februar 2024.
  7. a b c Tierbestand. Schwerpunkte und Besonderheiten. Zoo Dresden
  8. Zoo unter der Erde (Memento vom 3. Mai 2008 im Internet Archive). Zoo-Freunde Dresden e. V.
  9. Anti-Baby-Pille für Orang-Mutti Artikel von bild.de vom 3. Januar 2018, aufgerufen am 6. Januar 2018.
  10. Neue Pinguinanlage. (Memento vom 3. Mai 2008 im Internet Archive) Zoo-Freunde Dresden e. V.
  11. Negativ-Preis für den Dresdner Zoo. In: Sächsische Zeitung. (saechsische.de [abgerufen am 31. Januar 2017]).
  12. Präzisierung zum Bau: Sächsische Zeitung, 8. Februar 2019, S. 7.
  13. Bau des neuen Orang-Utan-Hauses
  14. Eröffnung der Löwensavanne im Dresdner Zoo (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)
  15. Giraffenbulle verlässt Dresden. In: Sächsische Zeitung. 14. August 2013, abgerufen am 13. August 2023.
  16. Zoo-Rundgang: Giraffen- und Zebraanlage (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden.
  17. „Salut, je suis Tessa“. 22. August 2013.
  18. a b Neue Giraffe kommt im April (Memento des Originals vom 24. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, 13. März 2015.
  19. Reif für die Insel. Neue Katta-Insel eröffnet. Zoo Dresden.
  20. Zoo trauert um Besucherliebling Max. (Memento des Originals vom 7. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zoo-dresden.de Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 6. Juli 2015.
  21. Koalas in Dresden angekommen (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, 19. November 2013.
  22. Neue Stars für den Dresdner Zoo: Kuna und Talera werden Dresdens Koalas (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive). DNN online, 3. September 2013.
  23. Hartelijk welkom Sydney. Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 17. April 2019.
  24. Zoo Dresden Tierbesatz (Memento des Originals vom 19. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zoo-dresden.de des Prof.-Brandes-Hauses. Zoo Dresden.
  25. Neue Geparden jetzt entdecken.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zoo-dresden.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Meldung auf der Homepage des Zoos Dresden vom 28. August 2018.
  26. Bau der neuen Flamingovoliere. Abgerufen am 10. Juni 2024.
  27. IUCN Species Survival Commission (SSC): Position statement on the role of botanic gardens, aquariums and zoos in species conversation. (PDF) In: https://www.iucn.org. IUCN Species Survival Commission (SSC), Oktober 2023, abgerufen am 21. Februar 2024 (englisch).
  28. Zoo Dresden: Artenschutz im Zoo. In: www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, März 2021, abgerufen am 21. Februar 2024.
  29. Zoo Dresden: Artenschutz und Bildung. In: www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, 2021, abgerufen am 21. Februar 2024.
  30. Artenschutzeuro - Ihr Beitrag für die Natur. In: www.zoo-dresden.de. Zoo Dresden, 2021, abgerufen am 21. Februar 2024.