„Wuhden“ – Versionsunterschied
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1252 wird Wuhden erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Wuhden auch ''Bodin'', sowie ab 1317 Wodyn wird als ''Ort eines Bodin'', oder ''am Wasser gelegen'' (woda = Wasser) gedeutet. Der [[Bistum Magdeburg|Magdeburger Erzbischof]] [[Wilbrand von Käfernburg]] schloss mit dem [[Bistum Lebus|Lebuser Bischof]] [[Wilhelm I. von Lebus|Wilhelm I.]] einen Vergleich über die Erhebung des [[Zehnt]]en im Lande Lebus. Hier tauchen die Namen der Orte [[Seelow]] und Wuhden erstmals auf. |
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1737 waren im Ort Wuhden laut Einwohnerverzeichnis 6 Bauern, 9 [[Kossät]]en und 6 [[Büdner]] ansässig. |
1737 waren im Ort Wuhden laut Einwohnerverzeichnis 6 Bauern, 9 [[Kossät]]en und 6 [[Büdner]] ansässig. |
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Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Wuhden ein Dorf ohne [[Rittergut]]. 1919 begann [[Elhard von Morozowicz]] in Wuhden mit dem Aufbau eines Gutes. Ende 1943 bis 1945 war in der Wuhdener Villa eine Mädchengruppe aus Berlin untergebracht. Sie waren vorher nach [[Neu-Galow]] im Rahmen der [[Kinderlandverschickung]] gesandt worden. Die Unterkunft wurde aber durch einen alliierten Fliegerangriff zerstört. Mehrere Mädchen wurden bei dem Angriff getötete.<ref> |
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Wuhden ein Dorf ohne [[Rittergut]]. 1919 begann [[Elhard von Morozowicz]] in Wuhden mit dem Aufbau eines Gutes. Ende 1943 bis 1945 war in der Wuhdener Villa eine Mädchengruppe aus Berlin untergebracht. Sie waren vorher nach [[Neu-Galow]] im Rahmen der [[Kinderlandverschickung]] gesandt worden. Die Unterkunft wurde aber durch einen alliierten Fliegerangriff zerstört. Mehrere Mädchen wurden bei dem Angriff getötete.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/ungewoehnliche-dokumentation-im-erzaehlcafe-vorgestellt-das-ende-einer-maedchenklasse,10810590,9256216.html ''Das Ende einer Mädchenklasse''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 26. März 1997.</ref> |
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Am 2. Februar 1945 überqueren erste sowjetische Vorausabteilungen der [[8. Gardearmee (Rote Armee)|8. Gardearmee]] die [[Oder]] nahe Wuhden und bildeten sofort Brückenköpfe. In den folgenden Tagen wurde Wuhden per [[Führerbefehl]] zur Festung erklärt. Die [[Panzergrenadier-Division Kurmark|Panzergrenadier-Division „Kurmark“]] mit dem Bataillon des Grenadier-Regiments 1234 (''Kriegsschule Potsdam'') konnte den Ort bis zum 12. März 1945<ref>Tony LeTissier: ''Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945'', S. 100ff</ref> halten. Durch die schweren Kämpfe in diesen Wochen wurde der Ort nahezu völlig zerstört. |
Am 2. Februar 1945 überqueren erste sowjetische Vorausabteilungen der [[8. Gardearmee (Rote Armee)|8. Gardearmee]] die [[Oder]] nahe Wuhden und bildeten sofort Brückenköpfe. In den folgenden Tagen wurde Wuhden per [[Führerbefehl]] zur Festung erklärt. Die [[Panzergrenadier-Division Kurmark|Panzergrenadier-Division „Kurmark“]] mit dem Bataillon des Grenadier-Regiments 1234 (''Kriegsschule Potsdam'') konnte den Ort bis zum 12. März 1945<ref>Tony LeTissier: ''Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945'', S. 100ff</ref> halten. Durch die schweren Kämpfe in diesen Wochen wurde der Ort nahezu völlig zerstört. |
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<!-- bitte NICHT jedes Jahr was zu finden ist aufnehmen! .. alle 5 oder 10 Jahre sollte reichen außer es ist gravierendes passiert! --> |
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* [[Zeisigberg (Wuhden)|Zeisigberg]],<ref>[http://naturerbe.nabu.de/schutzgebietssteckbriefe/Zeisigberg_bei_Wuhden.pdf Zeisigberg bei Wuhden] (PDF; 205 kB) NABU Steckbrief</ref> ein 13,8 Hektar großes [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] im Besitz der [[NABU-Stiftung Nationales Naturerbe]] |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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* das Wuhdener Bergfest<ref> |
* das Wuhdener Bergfest<ref>[http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Seelow/id/63727 ''Wuhdener Bergfest unterm Sternenzelt''.] In: ''[[Märkische Oderzeitung]]'', 3. Juli 2005.</ref> |
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* das Radrennen |
* das Radrennen „Rund um den Zeisigberg“ vom Frankfurter Radsport-Club 90 (FRC) aus [[Frankfurt (Oder)]] organisiert<ref>[http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/99225 ''Robert Bartko gewinnt "Rund um den Zeisigberg"''.] In: ''[[Märkische Oderzeitung]]'', 11. August 2009.</ref> |
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== Literatur == |
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* Günther Ballentin (Hrsg.): ''...angeordnet: Schweigen – Das Ende einer Mädchenklasse'' |
* Günther Ballentin (Hrsg.): ''...angeordnet: Schweigen – Das Ende einer Mädchenklasse''. KIRO-Verlag, ISBN 3-929220-31-8. |
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* Heimatkreis Lebus (Hrsg.): ''Ein leidgeprüftes Land: Der brandenburgische Kreis Lebus in den Wirren der Jahre 1945–1952'' |
* Heimatkreis Lebus (Hrsg.): ''Ein leidgeprüftes Land: Der brandenburgische Kreis Lebus in den Wirren der Jahre 1945–1952''. Eigenverlag Heimatkreis Lebus, 1992. |
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* [[Wilhelm Tieke]]: ''Das Ende zwischen Oder und Elbe – Der Kampf um Berlin 1945''. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-734-3. |
* [[Wilhelm Tieke]]: ''Das Ende zwischen Oder und Elbe – Der Kampf um Berlin 1945''. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-734-3. |
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* Richard Lakowski: ''Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder'' |
* Richard Lakowski: ''Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder''. Siegler Verlag, 2005, ISBN 3-87748-634-7. |
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* Tony LeTissier: ''Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945'' |
* Tony LeTissier: ''Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945''. Ullstein Hc, 1995, ISBN 3-550-07072-1. |
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* Klaus Stieger: ''Historische Ansichten aus dem Kreis Lebus: 1857–1945'' |
* Klaus Stieger: ''Historische Ansichten aus dem Kreis Lebus: 1857–1945''. Findling Verlag, 2005, ISBN 3-933603-36-6, S. 141. |
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* [[Klaus Vetter (Historiker)|Klaus Vetter]], Wuhdener Heimatverein (Hrsg.): ''Wuhden 1252–2002'' |
* [[Klaus Vetter (Historiker)|Klaus Vetter]], Wuhdener Heimatverein (Hrsg.): ''Wuhden 1252–2002''. 2002. |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
Version vom 7. Dezember 2018, 23:25 Uhr
Wuhden Gemeinde Podelzig
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Koordinaten: | 52° 28′ N, 14° 34′ O | |
Einwohner: | 31 (2006) | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Postleitzahl: | 15326 | |
Vorwahl: | 033601 | |
Lage von Wuhden in Brandenburg |
Wuhden ist ein Ort im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg und Ortsteil der Gemeinde Podelzig. Das Höhendorf liegt am Rande des Oderbruchs.
Geschichte
1252 wird Wuhden erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Wuhden auch Bodin, sowie ab 1317 Wodyn wird als Ort eines Bodin, oder am Wasser gelegen (woda = Wasser) gedeutet. Der Magdeburger Erzbischof Wilbrand von Käfernburg schloss mit dem Lebuser Bischof Wilhelm I. einen Vergleich über die Erhebung des Zehnten im Lande Lebus. Hier tauchen die Namen der Orte Seelow und Wuhden erstmals auf.
1737 waren im Ort Wuhden laut Einwohnerverzeichnis 6 Bauern, 9 Kossäten und 6 Büdner ansässig.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Wuhden ein Dorf ohne Rittergut. 1919 begann Elhard von Morozowicz in Wuhden mit dem Aufbau eines Gutes. Ende 1943 bis 1945 war in der Wuhdener Villa eine Mädchengruppe aus Berlin untergebracht. Sie waren vorher nach Neu-Galow im Rahmen der Kinderlandverschickung gesandt worden. Die Unterkunft wurde aber durch einen alliierten Fliegerangriff zerstört. Mehrere Mädchen wurden bei dem Angriff getötete.[1]
Am 2. Februar 1945 überqueren erste sowjetische Vorausabteilungen der 8. Gardearmee die Oder nahe Wuhden und bildeten sofort Brückenköpfe. In den folgenden Tagen wurde Wuhden per Führerbefehl zur Festung erklärt. Die Panzergrenadier-Division „Kurmark“ mit dem Bataillon des Grenadier-Regiments 1234 (Kriegsschule Potsdam) konnte den Ort bis zum 12. März 1945[2] halten. Durch die schweren Kämpfe in diesen Wochen wurde der Ort nahezu völlig zerstört.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnte das Dorf nicht mehr an die alten Einwohnerzahlen anknüpfen. Zur Eingemeindung in den Nachbarort Podelzig kam es am 1. Juli 1950, wobei die Wuhdener Loose im Oderbruch nach Reitwein umgegliedert wurde.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1875 | 1890 | 1910 | 1925 | 1933 | 2006 |
Einwohnerzahl[3] | 282 | 267 | 219 | 225 | 235 | 31 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In den Jahren 1913 bis 1915 wurden auf dem Reitweiner Sporn bei Wuhden und Podelzig Infanterieräume errichtet. Diese Zwischenfeldbauten sollten die Verteidigung der Festung Küstrin sichern helfen.
Naturdenkmäler
- Zeisigberg,[4] ein 13,8 Hektar großes Naturschutzgebiet im Besitz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Regelmäßige Veranstaltungen
- das Wuhdener Bergfest[5]
- das Radrennen „Rund um den Zeisigberg“ vom Frankfurter Radsport-Club 90 (FRC) aus Frankfurt (Oder) organisiert[6]
Literatur
- Günther Ballentin (Hrsg.): ...angeordnet: Schweigen – Das Ende einer Mädchenklasse. KIRO-Verlag, ISBN 3-929220-31-8.
- Heimatkreis Lebus (Hrsg.): Ein leidgeprüftes Land: Der brandenburgische Kreis Lebus in den Wirren der Jahre 1945–1952. Eigenverlag Heimatkreis Lebus, 1992.
- Wilhelm Tieke: Das Ende zwischen Oder und Elbe – Der Kampf um Berlin 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-734-3.
- Richard Lakowski: Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder. Siegler Verlag, 2005, ISBN 3-87748-634-7.
- Tony LeTissier: Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945. Ullstein Hc, 1995, ISBN 3-550-07072-1.
- Klaus Stieger: Historische Ansichten aus dem Kreis Lebus: 1857–1945. Findling Verlag, 2005, ISBN 3-933603-36-6, S. 141.
- Klaus Vetter, Wuhdener Heimatverein (Hrsg.): Wuhden 1252–2002. 2002.
Einzelnachweise
- ↑ Das Ende einer Mädchenklasse. In: Berliner Zeitung, 26. März 1997.
- ↑ Tony LeTissier: Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945, S. 100ff
- ↑ Wuhden. Das Genealogische Orts-Verzeichnis.
- ↑ Zeisigberg bei Wuhden (PDF; 205 kB) NABU Steckbrief
- ↑ Wuhdener Bergfest unterm Sternenzelt. In: Märkische Oderzeitung, 3. Juli 2005.
- ↑ Robert Bartko gewinnt "Rund um den Zeisigberg". In: Märkische Oderzeitung, 11. August 2009.