Wikipedia:Kurier

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Englische Wikipedia bereitet sich auf Blackout vor

Entwurf einer Blackout-Seite

Im Protest gegen die geplante US-amerikanische Gesetzesinitiative Stop Online Piracy Act (SOPA) wird die Planung für einen Blackout (der Kurier berichtete) der englischen Wikipedia konkreter. Die auf Jimbo's Diskussionsseite gestartete Umfrage im Dezember ließ zwar eine eindeutige Zustimmung der Community zu einer entsprechenden Maßnahme erkennen. Allerdings war die konkrete Ausgestaltung weiterhin unklar. Deswegen wurde vom Vertreter der Wikimedia Foundation Philippe Beaudette eine neue Umfrage gestartet. Darin soll die Community bestimmen, ob ein Blackout auf die USA beschränkt sein soll, ob die Wikipedia-Inhalte weiterhin verfügbar (oder während des Protesttages wie beim Blackout der italienischen Wikipedia ganz blockiert) sein sollen, ob zusätzlich oder alternativ Banner gezeigt werden sollen, usw. Die Umfrage läuft nur noch bis 16. Januar, da der internetweite Protesttag gegen SOPA für den 18. Januar geplant ist. (Tob, 13.1.12)

Nach zwei Jahren fertig: sämtliche Kirchen des Landkreises Lörrach sind enzyklopädisch erfasst

Verteilung der Kirchen im Kreis Lörrach nach Gemeinden

Lörrach – Nach rund zweijähriger Arbeit ist es vollbracht: alle 122 Kirchen des Landkreises Lörrach sind enzyklopädisch erfasst. Damit ist der Landkreis Lörrach der bisher einzige Landkreis in Deutschland, für den das in der Wikipedia der Fall ist. Gleichzeitig ist diese Sammlung in ihrem Umfang, ihrer Vollständigkeit und Aktualität die einzige im Internet frei verfügbare.

Für einen schnellen Überblick sind alle Kirchen alphabetisch nach ihrem Standort in der Liste der Kirchen im Landkreis Lörrach zusammengefasst. Die Liste wird von einer Karte ergänzt, die statistische Aussagen über die Verteilung der beiden christlichen Konfessionen je Gemeinde enthält. Jeder einzelne Artikel verfügt über mindestens eine Außenaufnahme, der Standort jeder Kirche ist georeferenziert und der Inhalt folgt grundsätzlich einem einheitlichen Gliederungsschema. Basisinformationen zur ersten urkundlichen Erwähnung des Gotteshauses sowie die Bauzeit der Kirche oder der wichtigsten Bauteile sind dabei ebenso enthalten wie eine Beschreibung der Architektur und der wichtigsten Ausstattungsgegenstände. Artikel von Kirchen, die sich in Gemeinden mit mindestens vier Gotteshäusern befinden, tragen in der Fußzeile zur besseren Übersicht eine Navigationsleiste.

Eine sehr hilfreiche Grundlage für diese Arbeit war neben diversen Ortschroniken das Buch von Johannes Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, Müllheim/Baden 1989. Da das Buch allerdings mittlerweile über 20 Jahre alt ist, waren etliche Aktualisierungen der Angaben sowie weitere Recherchen unerlässlich. Weitere Details wie beispielsweise die Orgeldisposition wurden bei den Pfarreien oder den Orgelwerkstätten direkt erfragt.

Weil bekanntermaßen Bilder mehr sagen als Worte, ergänzt die Kirchenartikel eine umfassende Fotosammlung. Da die Menge der Bilder oftmals die Artikel sprengen würde, ist die komplette Sammlung in der Mediendatenbank Commons aufrufbar. Insgesamt gehören zu diesem Projekt über 1100 Fotografien, die in einer Phase von etwa zwei Jahren durch verschiedene Reisen durch den Landkreis entstanden sind. Um eine möglichst hohe Qualität sicherzustellen, wurde darauf geachtet, dass nach Möglichkeit Licht- und Wetterbedingungen zum Aufnahmezeitpunkt optimal waren. Bei der fotografischen Dokumentation wurde darauf Wert gelegt, dass zum einen umfassende Gesamtansichten der Situation vor Ort gefasst wurde als auch viele kunsthistorisch und/oder architektonisch wichtige Details ersichtlich festgehalten werden.

Antrieb der Arbeit war, geschichtlich und architektonisch Relevantes über die oftmals denkmalgeschützten Kirchenbauwerke des Kreises zu sammeln, dies in Beziehung zueinander zu stellen und auch weniger bekannte Tatsachen aufzuspüren, um sie einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. (Wladyslaw --84.174.236.67 22:21, 13. Jan. 2012 (CET))[Beantworten]

Zukunft der Wikimedia-Bewegung: Das Gardner-Modell umgarnt uns

Wo Wikimedia draufsteht, ist was drin?

Auf der Mailingliste des deutschen Wikimedia-Vereins läuft die Diskussion an: Wie wird die Wikimedia-Bewegung in Zukunft aussehen? Angelpunkt des ganzen ist die große alljährliche Spendenkampagne, aus der die Bewegung überwiegend finanziert wird. Wer soll die Gelder einsammeln und verteilen?

Sue Gardner erregt die Gemüter mit ihren vorläufigen Recommendations (Empfehlungen) an den Vorstand der Wikimedia Foundation. Die Direktorin will bis Ende des Monats die Reaktionen aus der Bewegung einarbeiten und Anfang Februar dem Vorstand berichten können. Wie schon im Februar 2011, bei ihrem Kommentar zur Arbeitsgruppe Movement Roles, sieht sie die WMF in einer zentralen Position in der Bewegung. Eine große Rolle soll natürlich die WMF-Belegschaft spielen, mit an der Spitze – Sue Gardner.

Die weltweite Spendenkampange 2011 mit den Bannern auf den Wikimedia-Websites wie der Wikipedia war wieder ein großer Erfolg, stellt jedoch abermals die Frage: Soll die WMF zentral die Kampagne organisieren, oder sollen in ausgewählten Ländern große, dazu fähige nationale Wikimedia-Vereine dies übernehmen? Ist eine zentrale Organisation effektiver, oder haben die Vereine den besseren Draht zu den Spendern?

Grant oder Fundraising

Vertreter der nationalen Vereine in Haifa, August 2011. „Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten.“ (Nathan der Weise)

Im Sommer 2011 in Haifa kam es zu einem lauten Knall zwischen WMF und Vereinen, als der WMF-Vorstand ankündigte, die meisten Vereine sollten am besten ein Grant (eine Art Subvention) der WMF für ihre Aktivitäten im Lande anfragen. Die aktive Teilnahme an der Spendenkampagne, als „fundraising processor“, wobei das Spendengeld erst auf ein Vereinskonto und dann ein Anteil an die WMF geht, sei von den meisten Vereinen nicht zu gewährleisten. Außerdem hatte der WMF-Vorstand Angst, bei finanziellen Unregelmäßigkeiten (oder gar Veruntreuung) in einem Land von den amerikanischen Behörden haftbar gemacht zu werden.

Die aktive Teilnahme wurde für einige Vereine zu einer Prestigefrage. Doch die Nüchternen warfen immer wieder die Tatsache in die Runde, dass die WMF so oder so die Kontrolle hat: Sie entscheidet darüber, ob sie eine Grant-Anfrage akzeptiert, aber auch die Fundraising-Vereine müssen ihren Haushalt der WMF vorlegen.

Zentralisierung bei Verbreiterung

Sue Gardner kommt nun in den Recommendations zu der Feststellung, die sie gegenüber Wikimedianern bereits im November in Utrecht getroffen hat: Es wäre wünschenswert, wenn allein die WMF über die Websites Spenden sammelt. So ein zentralisierter Ablauf sei effektiv und einfach, viele Vereine seien für einen ordnungsgemäßen Ablauf nicht in der Lage (womit sie nicht ganz falsch liegt). Die Nachteile, die auf der Diskussionsseite auf Meta aufkamen, sind ihrer Meinung nach vernachlässigbar: In den meisten Ländern kann die WMF zwar tatsächlich keine steuerliche Absetzung ermöglichen, aber das ist den allermeisten Spendern angeblich gar nicht wichtig.

Die Vereine sollen halt nicht wollen, meint Sue Gardner. „Freiheit ist die Einsicht in das Notwendige.“ (Engels feat. Hegel)

Das eigentliche Problem liegt ihrer Ansicht darin, dass die nationalen Vereine das Fundraising (mit Bannern auf Wikimedia-Websites) in ihren Ländern überhaupt übernehmen wollen. Wenn die Vereine diesen unsinnigen Wunsch aufgeben würden, dann gäbe es viel weniger Spannungen in der Bewegung. Wenn die Vereine einfach Grants von der WMF anfragen, dann haben sie ihr Geld viel unkomplizierter als bei einer Teilnahme am Fundraising-Ablauf, weil da die WMF erst einmal kontrollieren müsse, ob der Verein das richtig macht.

Sue Gardner geht dann aber noch einen Schritt weiter: Sie findet, dass die WMF lange Zeit den nationalen Vereinen zu viel Bedeutung eingeräumt habe. Es sei aber falsch, allein auf das geografische Prinzip zu setzen, abgesehen davon, dass es in vielen Ländern gar keinen Wikimedia-Verein gibt. Die WMF solle daher einen ähnlichen Status auch anderen Vereinen einräumen, wie der Associació Amical Viquipèdia in Spanisch-Katalonien oder den Wikimedianern von Kansai (Japan), ferner Fachgruppen in den Wikimedia-Websites oder den OTRS-Teams. Selbst Gruppen außerhalb der Wikimedia-Bewegung, wie die freie Straßenkarte OSM, und Individuen sollen ein Grant bekommen können, wenn sie mit einer vernünftigen Idee kommen.

Der Vorteil für die WMF wäre, dass das Gardner-Modell den Gegensatz zwischen WMF und Vereinen entschärfen würde. Schlichtweg dadurch, dass neben den nationalen Vereinen noch eine Reihe weiterer Entitäten aufgewertet werden. Seht her, die Freiwilligen in den Wikimedia-Projekten und unsere Partner außerhalb sind gar nicht so auf die nationalen Vereine angewiesen. Geld gibt es auch direkt von der WMF.

What (is) the FAC?

WMF-Vorstand, von links nach rechts: von Vorstand gewählt, von Freiwilligen gewählt, von Vereinen ernannt, von Vorstand gewählt, von Vorstand gewählt, selbsternannte Königin von England, von Freiwilligen gewählt, von Vereinen ernannt, von Freiwilligen gewählt. Nicht im Bild: von Vorstand gewählt.

Trumpfkarte in den Recommendations ist ein vorgeschlagenes neues Organ, ein Funding Allocations Committee (FAC). Es soll über die Zuteilung der Spendengelder zwischen WMF, Vereinen und übrigen Entitäten entscheiden. Bescheidenere Pläne bezüglich eines Ober- oder gemeinsamen Organs etwa für die Rechnungsprüfung gab es schon in Haifa. In den jetzigen Diskussionen reden viele sehr positiv über ein solches Organ. Allerdings würde es zunächst einmal umso mehr Fragen aufwerfen, nämlich, wer in diesem Ausschuss sitzen soll und wie weitreichend sein Einfluss sein darf/soll/wird. Sue Gardner listet gleich eine Reihe von WMF-Aktivitäten auf, die von den FAC-Entscheidungen ausgenommen sein sollen, wie der innere Betrieb der WMF und die Technik.

Bestechend ist die Stringenz des Gardner-Modells, das ältere Diskussionen und Wünsche intelligent aufgreift und vielen Menschen, individuell und kollektiv, ein Angebot macht. Das FAC soll das Modell akzeptabel machen, weil es die bislang unbegrenzte Macht der WMF vielleicht begrenzen kann. Aus reiner Vereinsperspektive gibt es hingegen Anlass zur Sorge. Außerdem hat der einzelne Wikimedia-Aktivist bei einem dezentralen Fundraising-Modell mehrere Türen, an die er für seine eigenen Pläne klopfen kann und hinter denen selbstständig entschieden wird. Bei einem zentralisierten wäre es letzten Endes nur eine Tür.

Überhaupt dürfte die erwartungsgemäß verbissene Diskussion um das FAC abermals bei der Frage landen, wer die Macht in der Bewegung haben soll, wer den Feld-, Wald- und Wiesen-Wikipedianer, durch dessen Schaffen der Spenden-Wohlstand entstanden ist, am besten vertritt. Das bleibt nämlich allgemein noch ein Schwachpunkt der WMF, dieser Dame ohne Mitglieder und damit ohne Unterleib. Man wird wohl auch noch öfter die Frage hören, ob die Zusammensetzung des WMF-Vorstandes so bleiben soll wie bisher, und ob die Vereine mit einer Stimme statt der vielen Stimmchen sprechen werden. Z., 9. 1. 2012

Artikel und Projekte des Jahres 2011

Die interne Jury für den Zedler-Preis 2011 ist gewählt, die externen Juroren werden in den nächsten Wochen hinzukommen. Doch die Juroren sollten nicht allein auswählen müssen, was der „Artikel des Jahres 2011“ und das „Projekt des Jahres 2011“ werden sollen – ihr habt die Chance, ihnen eure Artikel und Projekte des Jahres vorzulegen und zu nominieren.

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Unter Wikipedia:Zedler-Preis/Vorschläge 2011 könnt ihr noch bis zum 31. Januar Kandidaten vorschlagen, die von den Juroren auf jeden Fall berücksichtigt werden sollten. Was waren eure Artikel des Jahres 2011 und warum? Welche (auch kleinen) Projekte in der Wikimedia-Welt und auch außerhalb haben euch am meisten begeistert? Hier geht es um euch, die Autoren, die Wikipedianer – Wir freuen uns auf jede Anregung und jede Perspektive. Achim Raschka, 08.01.2012

Radikale Änderungen im Verhältnis zwischen Foundation und Chaptern angedacht

Sue Gardner
Sue Gardner

Nach Ablauf der diesjährigen Spendenkampagne hat Wikimedia-Geschäftsführerin Sue Gardner einen Entwurf vorgestellt, der vier Vorschläge enthält, die sie dem Kuratorium der Wikimedia Foundation unterbreiten wird. Sollten diese Vorschläge umgesetzt werden, würde sich das Verhältnis zwischen der Foundation und den nationalen Vereinen (Chaptern) grundsätzlich ändern. Hier ist ein grober Überblick über die vier Vorschläge:

  • Alle Spenden von Lesern und Nutzern der Wikimedia-Projekte sollen zukünftig direkt an die Foundation gehen.
  • Die Chapter dürfen zwar weiterhin Spenden sammeln, aber nicht auf den von der Foundation betriebenen Projekten, wie der Wikipedia.
  • Die Foundation soll verstärkt finanzielle Mittel in Form von sogenannten Grants für spezielle Projekte an Mitglieder der Wikimedia-Bewegung vergeben. Dies können Chapter, aber auch anderweitige Gruppen oder Einzelpersonen sein.
  • Die Entscheidung über die weltweite Vergabe dieser Grants soll an ein neu zu bildendes Gremium delegiert werden.

Details finden sich im Original auf meta, wo auch eine rege Diskussion stattfindet.
Auf die Zukunft von Wikimedia Deutschland, das etwa die Hälfte der im diesjährigen Fundraiser aus Deutschland erhaltenen Spenden selbst verwendet, hätte eine Umsetzung dieser Vorschläge sicherlich starke Auswirkungen. Tz, 07.01.2012

3 – 2 – 1 … los zum WikiCup

3 – 2 – 1 … los

Der mehrfach angekündigte Wikipedia:WikiCup steht in den Startlöchern und startet wie geplant am 1. Januar 2012 (mit Schlag Mitternacht). Bislang haben sich 24 Wiki-Athleten an den Startlöchern aufgereiht und scharren bereits mit den Hufen, um durch Neuanlagen von Artikeln, Ausbauten wartungsbedürftiger Artikel und auch im High-End-Bereich Punkte für den Sieg einzuheimsen. Für alle Autoren sollten sich Chancen bieten, hier ordentlich zu punkten und über eine Sonderwertung sind auch mehrere Wikipedia-interne Wettbewerbe wie der Wartungsbausteinwettbewerb, der Artikelmarathon und der Schreibwettbewerb integriert.

Noch ist die Startlinie jedoch nicht vollständig gefüllt – im offenen Teilnehmerfeld kann noch jeder teilnehmen, der Lust hat, sich mal mit ein paar Mitstreitern zu messen (alles natürlich im Interesse der Verbesserung unserer Enzyklopädie). Während der ersten Runde, die bis zum 28. März laufen soll, kann auch später noch jeder Interessierte einsteigen und vielleicht sogar noch spät für Überraschungen sorgen, danach geht es geschlossen unter den 32 bestplatzierten im K.O.-Verfahren weiter. Traut euch – Trikot rausgesucht und fix an den Start. --(Achim Raschka, 31.12.2011)

Jurywahl für den Zedler-Preis für Freies Wissen

Mit dem neuen Wikipedia:Zedler-Preis zeichnet Wikimedia Deutschland Personen, Gruppen oder Projekte aus, die sich 2011 ganz besonders für Freies Wissen engagiert haben. Damit schaffen wir den ersten Preis im deutschsprachigen Raum, der die unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit für Freies Wissen würdigt. Wir möchten damit zum einen die Wikipedia- und Wikimedia-Community ehren, aber gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit auf andere Initiativen lenken, die sich für unsere Mission zur Verbreitung, Sammlung und Erstellung Freien Wissens einsetzen. Außerdem hoffen wir, mit der Vorstellung der Kandidaten und Gewinner zur Nachahmung des Einsatzes für Freies Wissen anzuregen und möchten bestehende und neue Zielgruppen für unser Anliegen aktivieren.

Die Jurys für die drei Kategorien des Zedler-Preises werden mit Community-Mitgliedern aus den deutschsprachigen Wikimedia-Projekten besetzt. Vom 20. Dezember 2011 bis 5. Januar 2012 finden den Jurywahlen statt. Wir nehmen hier bis Ende Januar 2012 auch Vorschläge für die externen Juroren entgegen. Zu den Jurywahlen.

Außerdem läuft noch bis Ende Januar die öffentliche Vorschlagsrunde für Beiträge, Projekte oder Personen(-gruppen). Ihr seid herzlich eingeladen, hier eure Lieblingsartikel und -projekte vorzuschlagen. Fremd- und Eigennominierung sind möglich. Zu den Vorschlägen.

Vielen Dank fürs Mitmachen und Weitersagen! --(NE (WMDE), 20.12.2011)

Ende von Wiki Loves Monuments 2011

Auf einem verschneiten Feld in der rechten Bildhälfte Ruine einer neoklassischen Kirche aus hellem Bruchstein, der unter dem abblätterndem Putz sichtbar wird. Davor ein einzelner Mensch. Links im Hintergrund eine elektrifizierte Bahnstrecke.
Das Gewinnerbild

Wiki Loves Monuments, der Fotowettbewerb rund um Baudenkmale ist vorbei – für dieses Jahr.

Bereits am 8. Dezember 2011 wurde der gesamteuropäische Sieger gekürt. Gewonnen hat Mihai Petre, ein neuangemeldeter Benutzer, mit einem Foto des rumänischen Klosters Chiajna. Die weiteren elf Gewinner finden sich unter Wikipedia:Wiki loves monuments 2011/Preisträger Europa und in dieser Galerie auf Wikimedia Commons. Die Jury hat einen kurzen englischen Bericht dazu verfasst. Aus der deutschsprachigen Wikipedia sind Memorino mit einem Foto der Anhäuser Mauer (Deutschland; Platz 3), Fred Böhringer mit einem Foto der Alten Sennalpe Batzen (Österreich; Platz 7), HeinzLW mit einem Foto des alten jüdischen Friedhofs auf dem Wiener Zentralfriedhof (Österreich; Platz 8) und -donald- mit einem Foto der Schlachtengalerie (Frankreich; Platz 12) bei den Preisträgern vertreten. Der Kurier gratuliert ihnen und den vielen anderen Preisträgern!

Gestern endete schließlich die deutsche Umfrage zum Wettbewerb und damit die letzte große „öffentliche“ Aktion des Wettbewerbs. Die vielen Helfer können jetzt sicherlich eine kleine Pause gut gebrauchen. Für 2011 enden so auch die Nachrichten über Wiki Loves Monuments im Kurier. Die Erfahrungen des ersten Wettbewerbs dieser Art werden nun ausgewertet und dann entschieden, ob und wie er im nächsten Jahr wiederholt wird. Der Autor ist sich aber schon ziemlich sicher, dass auch 2012 wieder von Wiki Loves Monuments zu hören sein wird.

An dieser Stelle sei auch noch mal allen Fotografen der insgesamt etwa 170.000 Fotos und den vielen fleißigen Helfern im Hintergrund gedankt. (AS, 16.12.2011)

Friends of Macedonia

Im Zusammenhang mit der Lobbyarbeit der PR-Beratung Bell Pottinger wurden auf en.wikipedia.org einige Nutzerkonten gesperrt. Bell Pottinger hatte gegenüber Journalisten der Zeitung The Independent, die sich als potentielle Auftragsgeber tarnten, Möglichkeiten der Lobbyarbeit zugunsten eines zentralasiatischen Landes dargestellt. Neben Kontakten zu britischen Spitzenpolitikern wurde auch die Verbesserung der Darstellung des Landes in Wikipedia-Artikeln ins Gespräch gebracht. (siehe beispielsweise Wikipedia investigates PR firm Bell Pottinger’s edits (BBC), Lobbyisten prahlen mit dunklen Künsten (Spiegel Online) und Caught on camera: top lobbyists boasting how they influence the PM. (The Independent)).

Lobbyarbeit zugunsten eines ganzen Landes bzw. dessen Regierung – gibt es das? Ein Beispiel aus der deutschsprachigen Wikipedia soll darstellen, wie verblüffend klein die Welt ist, wenn es um das Wohl Mazedoniens geht.

Der „arbeitsfreie Sonntag“

Martin Kastler ist ein CSU-Politiker und Mitglied des Europaparlaments. Die Eignung für einen eigenen Wikipedia-Artikel ist gemäß den Relevanzkriterien für Politiker ohne Zweifel gegeben. Dies dachte sich auch der Benutzer „Mkassist“, der im Mai 2009 einen Artikel über Kastler anlegte. Man kann mutmaßen, dass ein Benutzerkonto dieses Namens keinem interessierten Bürger zuzuordnen ist, sondern dem Umfeld des Politikers. Das ginge sicher transparenter, soll aber kein Anlass für Kritik sein. Einige Tage nach Artikelanlage wandte sich Benutzer „Kan900“, damals noch als Benutzer „Wsto“ unterwegs, dem Artikel zu und änderte einige Kleinigkeiten. Über die nächsten zwei Jahre nahm eine IP-Adresse des Europäischen Parlaments zahlreiche Änderungen am Artikel vor. Auch dies ist wenig verwerflich, nur verzichtete man leider auf externe Belege für diese Bearbeitungen. Der Text dreht sich um biographische Informationen, Ämter, ehrenamtliches Engagement. Kritisierte Positionen eines Politikers, parteiinternen Zwist und ähnliche Themen kann ein Artikel mit dieser Entstehungsgeschichte natürlich nicht bieten.

Am 2. September 2010 nahm Benutzer „Madi89“ seine kurze Wikipedia-Karriere auf. Er ergänzte im Politiker-Artikel einen geschliffenen Text zur Ersten Europäische Bürgerinitiative für einen europaweiten Sonntagsschutz, eine Kampagne Kastlers. Dessen politische Positionen waren im Text bis dato eher zwischen den Zeilen zu finden, der Verweis auf die Kampagne nimmt nunmehr einen nicht unerheblichen Teil der Darstellung der politischen Aktivität ein. Die Kampagne wurde im Februar 2010 gestartet, die Berichterstattung darüber war überschaubar und fand primär auf christlichen Medienplattformen statt (vgl. Google News). Weiterhin legte „Madi89“ einen Text über Kastler in der englischsprachigen Wikipedia an, offenbar eine Übersetzung des deutschen Textes. Damit endeten die Beiträge dieses Benutzers.

„Mazedonien in Brüssel und Straßburg sichtbar machen“

Martin Kastler interessiert sich nicht nur für arbeitsfreie Sonntage, sondern auch den EU-Beitritt Mazedoniens. Dieser Interessenschwerpunkt fand keinen Eingang in den Wikipedia-Artikel des Politikers, dabei war er Mitbegründer des „Freundschaftsvereins“ Friends of Macedonia. Dem „Club“ zufolge verdiene „Mazedonien mehr als bisher Aufmerksamkeit und Unterstützung durch die Europäische Union. Die mazedonischen Bürger wollen bewusst und engagiert den Weg in Richtung EU beschreiten. wir Friends of Macedonia wollen ihnen dabei helfen. Wir werden mehr Europa in Skopje und anderen Städten sichtbar machen. Und umgekehrt: mehr und öfter Mazedonien in Bruessel und Strassburg sichtbar machen.“ Über die Einladung zur Club-Gründung berichtete am 10. Februar 2011 auch die derzeit nicht aufrufbare Seite mazedonien-info.de. Die Internetseite widmete sich schon länger wohlwollend dem EU-Beitritt des Landes und der konservativen Regierung des Ministerpräsidenten Nikola Gruevski.

Der Wikipedia-Artikel Nikola Gruevski hatte bereits am 5. August 2008 Zuwendung durch Benutzer „Wsto“/„Kan900“ erfahren. Am 6. und 7. August 2008 erweiterte Benutzer „Investor“ den Text deutlich (Difflink1, Difflink2). Der Leser erfährt, dass der Ministerpräsident nach seiner Wahl „sehr viele neue, junge Politiker in seine Regierung, darunter auch im Ausland aufgewachsene und/oder ausgebildete Makedonen“ berief, „Sympathien und Ansehen in der Bevölkerung erwarb“, unter anderem mit einer „flat tax“, „energischer Korruptionsbekämpfung“ und „intensivem Werben um Auslandsinvestitionen“. Während „dieser Modernisierung Makedoniens“ schlug man einen „neuen Kurs in der Kulturpolitik ein“. In einer späteren Wahl „konnte Gruevski als anerkannter Wirtschaftsreformer und Verteidiger der makedonischen Identität überzeugen“. Die Änderung schließt mit einem privaten Detail, der Ergänzung einer Tochter. Keine der Informationen oder Einschätzungen wird durch externe Belege untermauert. „Wsto“/„Kan900“ sichtet die Änderungen für „Investor“. Der Text ist bis heute nahezu unverändert aufrufbar.

„Investor“ kannte auch die Seite mazedonien-info.de. Bei Bearbeitungen im Landesartikel (29. August 2009, Teil 1, Teil 2) ergänzte er sie als Beleg für eine inhaltliche Änderung. Als „unabhängiges News-Portal“ setzte „Investor“ die Seite in die Rubrik Weblinks.

Verschiedene Aktivitäten unterschiedlicher Personen?

Für Konzept und Realisierung der Internetseite Martin Kastlers ist Convincet GmbH verantwortlich, eine Unternehmensberatung aus Berlin. Ihr Geschäftsführender Gesellschafter ist Wolfgang Stock. Dieser war auch für die Konzeption der Kampagnen-Website free-sunday.eu verantwortlich. In der Zeitschrift Lebensforum (Nr. 93, März 2010, S. 12) wird er gefragt, ob Konservative das Internet ausreichend nutzten. Die Antwort: „Ganz bestimmt nicht. Aber es gibt auch Ausnahmen wie zum Beispiel der Europaabgeordnete Martin Kastler (CSU). Er hat vor Kurzem mit meiner Unterstützung eine Online-Kampagne für den Sonntagsschutz gestartet (www.freier-sonntag.de). Innerhalb weniger Tage hat er tausende Unterstützer für sein Anliegen gefunden, den Sonntag in allen EU-Ländern als Feiertag zu schützen.“ Stock war ebenso einer von drei Redakteuren der Seite mazedonien-info.de und Verfasser der Nachricht zur Gründung von Friends of Macedonia. Meinungsbildung für den EU-Beitritt des Landes betrieb Stock auch anderswo (Beispiel 1, Beispiel 2).

Und Wikipedia? Das Konto „Kan900“/„Wsto“ wurde von Wolfgang Stock betrieben. Auch das Benutzerkonto „Investor“ wurde durch ihn betrieben, so Wolfgang Stock (vgl. Wiki-Watch Juni 2011 und eigene Aussage zum Thema). (R2-D2XP 14.12.2011)

SOPA: Wird die Wikipedia gesperrt, fragt Jimmy Wales

Was tun, sprach Zeus.

Am 10. Dezember 2011 bat Jimmy Wales die Wikipedia-Gemeinschaft um Kommentar zu einer Frage, die in den USA momentan die Gemüter bewegt. Ein Gesetzentwurf („SOPA“) sieht die Möglichkeit vor, schnell und wenig bürokratisch gegen Websites zu klagen, wenn man der Meinung ist, die eigenen Interessen seien in Gefahr. Kritiker fürchten, dass dies einer Klagewelle auch gegen die Wikipedia Tür und Tor öffnen würde, egal, wie berechtigt die Klagen wären. Wales erwägt daher, die (englischsprachige) Wikipedia aus Protest für einen gewissen Zeitraum abzuschalten.

Auf seiner Benutzerdiskussionsseite, wo er den Aufruf mit Bitte um weite Verbreitung platzierte, erhielt Wales viel Zuspruch. Die Gegner einer möglichen Aktion verweisen auf die grundsätzliche Neutralität der Wikipedia; so meint Benutzer:French Tourist, dass die Wikipedia kein Instrument zum Lobbying sei, und dass man ansonsten noch gegen ganz andere Länder protestieren müsste, die die Freiheit des Internets beschränken. Andere Gegner wollen allenfalls eine auf die USA begrenzte Aktion tolerieren. Diesen wiederum wird von den vielen Befürwortern entgegen gehalten, dass die Server der gesamten Wikipedia in den USA stehen und dass die gesamte Welt vom SOPA betroffen wäre.

Wales’ Aufruf hat bereits seinen Weg in die englischsprachige Presse gefunden. Auch für Zeitungsherausgeber ist der SOPA nicht ganz irrelevant. Z., 13. 12. (Nachfolgend der Aufruf in Übersetzung und im Original.)

Vor einigen Monaten hat die Gemeinschaft der italienischsprachigen Wikipedia beschlossen, diese Wikipedia ganz zu sperren, für eine kurze Zeit, um gegen ein Gesetz zu protestieren, das ihre Unabhängigkeit als Herausgeber verletzen würde. Das italienische Parlament ist sogleich von seinem Entwurf zurückgewichen. Wie die Wikipedianer vielleicht wissen oder nicht, ist ein viel schlimmeres Gesetz ziemlich flott auf seinem Weg durch den amerikanischen Kongress, mit dem irreführenden Namen Stop Online Piracy Act (Gesetz zum Stopp von Internetpiraterie). Ich bin eventuell am Montag auf einem Treffen im Weißen Haus (die Bestätigung hängt von einigen Faktoren ab), gemeinsam mit Geschäftsführern von vielen anderen Top-Internetfirmen, und ich habe gedacht, dies wäre ein guter Zeitpunkt, mal eben das Gefühl der Gemeinschaft zu dieser Frage zu sondieren. Mein eigener Standpunkt ist, dass eine Aktion der Gemeinschaft in Italien sehr mächtig und erfolgreich gewesen ist, und dass sie in diesem Fall noch mächtiger wäre. Es gibt selbstredend viele Fragen hierzu, ob zum Beispiel die Aktion geographisch begrenzt sein soll (nur USA). (Ein möglicher Gesichtspunkt ist, dass, weil das Gesetz das Funktionieren der Wikipedia für jeden ernsthaft beeinflussen würde, eine weltweite Aktion wenigstens der englischsprachigen Wikipedia das Maximum an Druck auf die US-Regierung ausüben würde.) Gleichzeitig ist es natürlich eine große Sache, so etwas zu tun, es ist beispiellos für die englischsprachige Wikipedia.
Oktober 2011 in der italienischsprachigen Wikipedia: Protest-Text statt Wikipedia-Artikel
A few months ago, the Italian Wikipedia community made a decision to blank all of Italian Wikipedia for a short period in order to protest a law which would infringe on their editorial independence. The Italian Parliament backed down immediately. As Wikipedians may or may not be aware, a much worse law going under the misleading title of “Stop Online Piracy Act” is working its way through Congress on a bit of a fast track. I may be attending a meeting at the White House on Monday (pending confirmation on a couple of fronts) along with executives from many other top Internet firms, and I thought this would be a good time to take a quick reading of the community feeling on this issue. My own view is that a community strike was very powerful and successful in Italy and could be even more powerful in this case. There are obviously many questions about whether the strike should be geotargetted (US-only), etc. (One possible view is that because the law would seriously impact the functioning of Wikipedia for everyone, a global strike of at least the English Wikipedia would put the maximum pressure on the US government.) At the same time, it's of course a very very big deal to do something like this, it is unprecedented for English Wikipedia.


Erg: How SOPA will hurt the free web and Wikipedia, von Geoff Brigham

Die Foundation braucht Dich

Die Foundation sucht Mitarbeiter und Projektideen für das Community Fellowships Program. Autoren aller Wikimedia-Projekte werden aufgerufen, sich bis zum 15. Januar 2012 zu bewerben. Die Aufgabe der Mitarbeiter wird das Leiten von Community-Projekten, Recherchen und das Leiten neuer Modelle zur Vergrößerung der Nachhaltigkeit der Freiwilligenarbeit der Wikimedia-Bewegung sein. Dafür gibt die Foundation intensiven zeitlich begrenzten finanziellen und logistischen Support, damit sich die neuen Mitarbeiter auf die strategisch wichtigen Projekte konzentrieren können. Bewerbungen und Projektvorschläge für das Frühjahr 2012 sollten sich vor allem auf die Verbesserung der Autorenbindung und Erhöhung der Mitarbeit an Wikimedia-Projekten konzentrieren. Wenn Du also Lust hast, an Projekten mitzuarbeiten, welche die Mitarbeit und Bindung der Autoren erhöhen, oder jemanden kennst, der dazu Lust hätte oder Ideen für Projekte hat, die unterstützt oder in Angriff genommen werden sollen, "Ruf mich an" melde dich bitte ;o) bei der Foundation. Mehr Infos unter meta:Wikimedia Fellowships (englisch). ...Sili 10.12. 2011. PS: Originaltext hier

Sichten – Sichter gesucht!

Symbol der gesichteten Versionen
Symbol der gesichteten Versionen

Bei den ungesichteten Änderungen herrscht derzeit Notstand. Woran liegt es, dass die 2008 eingeführte Erweiterung zum Problemfall geworden ist? Ändert sich das Verhältnis zwischen den aktiven Sichtern zu Neulingen zu sehr? Werden die Sichter immer weniger und die Bearbeitungen der Neulinge/Nichtsichter immer mehr? Haben die Sichter immer weniger Lust auf das Abarbeiten der Liste?

Der Rückstand wuchs in letzter Zeit immer weiter an und steht aktuell bei 30 Tagen. Das führt zu einer geringeren Qualität und Aktualität der Artikel für die Leser. Auch die von der Wikimedia Foundation vielbesagte Neuautorenzufriedenheit hat darunter zu leiden. Über das Support-Team beschweren sich immer mehr Neulinge, die nicht verstehen, warum so lange nichts passiert. Da hilft nur eins: Sichten!

Wer mitmachen will, sollte zuerst möglichst viel sichten, was ihm z. B. über seine Beobachtungsliste über den Weg läuft oder was sonst noch so beim Lesen oder sonstwie auffällt. Zudem kann man auch beispielsweise mit diesem Tool Kategorien zu seinen Lieblingsthemen nach ungesichteten Änderungen durchsuchen. Oder einfach die Gesamtliste von hinten aufrollen. Ziel muss sicher nicht sein, den Rückstand gleich auf sieben Tage zu drücken, die es schon mal gab. Wenn einige Sichter mithelfen würden, ein paar Änderungen zu sichten, und wir es schaffen den Rückstand kurzfristig ein paar Tage runterzudrücken, ist der WP schon sehr geholfen. Besser wäre es natürlich, wenn Sichter langfristig vom Sichten begeistert werden können und der Rückstand auch unten bleibt! Derjenige, der Interesse hat, kann sich auch im Nachsichtungsprojekt als Mitarbeiter eintragen. Tipps zur Vorgehensweise finden sich auf dieser Seite. Zuguterletzt sei hier daran erinnert, dass Sichten nur bedeutet, dass die freizugebende Version frei von Vandalismus sein sollte. Prüfen ist aber nicht nötig! (Wm, 08.12.)

Update: Dieser Aufruf hat sich als voller Erfolg herausgestellt. Die Zahl der Seiten mit ungesichteten Versionen ging innerhalb von 10 Tagen von rund 10.500 auf 1700 Seiten zurück. Aktuell liegt der Rückstand auf einem historischen Tiefstand von nur drei Tagen. Das zeigt, dass die gesichteten Versionen nicht gescheitert sind und dass, wenn die Wikipedianer daran erinnert werden, auch kräftig nachgesichtet wird. (Wm, 18.12.)
Einwurf: Das kann man auch anders sehen. Eine Funktionalität, die nur dann ihren Zweck erfüllt, wenn theatralische Hilferufe erklingen, ist de facto gescheitert. (SJ, 24.12.)
Update: Am 20.12. um kurz vor 0:00 Uhr haben wir es sogar geschafft, alle Änderungen an Begriffsklärungsseiten nachzusichten! (WD, 20.12.)

Der neue Zedler-Preis für Freies Wissen

Gestern vergab die bekannte Organisation Reporter ohne Grenzen ihre diesjährigen Auszeichnungen für Menschenrechte und Pressefreiheit an den syrischen Karikaturisten Ali Ferzat sowie an die Wochenzeitung Weekly Eleven News aus Myanmar; und ebenfalls gestern wurden die Künstler benannt, die 2012 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen werden. So machen sowohl die einen wie auch die anderen auf ihre spezifischen Interessen aufmerksam und ehren Personen, deren Werk mit diesen Visionen verknüpft ist. Ab 2012 möchte auch der Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE) Personen und vor allem Projekte ehren, die für das Freie Wissen stehen: Aus dem Grund wurde der in den letzten Jahren als Zedler-Medaille vergebene Zedler-Preis neu aufgelegt und vollständig umgebaut – zu einem Preis, mit dem in Zukunft jedes Jahr Personen, Gruppen oder Projekte ausgezeichnet werden sollen, die sich im Vorjahr ganz besonders für Freies Wissen engagiert haben.

Der neue Zedler-Preis wird in seinem ersten Jahr in drei verschiedenen Kategorien vergeben:

  • Wikipedia-Artikel des Jahres
  • Community-Projekt des Jahres
  • Projekt des Jahres (extern)

In den Folgejahren soll der Radius der Auszeichnung erweitert werden und neue Kategorien und Zielgruppen hinzukommen.

Damit dies allerdings erfolgreich wird, möchten wir euch gewinnen, diese Initiative zu unterstützen und gemeinsam mit WMDE zu gestalten. So sollen noch in diesem Jahr die Juries für die einzelnen Kategorien nominiert und gewählt werden – auf Wikipedia:Zedler-Preis/Jury 2011 können noch bis zum 18. Dezember 2011 sowohl Community-Vertreter wie auch externe Juroren nominiert werden. Bis zum Januar 2012 sollen dann Artikel und Projekte nominiert werden, die von der Jury begutachtet werden – die Nominierung findet auf Wikipedia:Zedler-Preis/Vorschläge 2011 statt. Zeigt uns, welche Artikel und Projekte im Wikimedia-Universum und darüber hinaus euch im Jahr 2011 besonders fasziniert, überrascht oder bewegt haben, und helft uns, den Zedler-Preis zum Erfolg zu führen.
-- Achim Raschka 8. 12. 11

„Wikipedia oder Wahrheit“ – was reitet Die Zeit?

Wikipedianer sind ein individuell zusammengesetztes, in mancher Hinsicht heterogenes Völkchen, das die Idee eint, mit und in diesem Gemeinschaftsprojekt das Weltwissen zusammenzutragen und es in dem großen globalen Vernetzungsprozess, der ein Merkmal unserer Zeit ist, möglichst vielen Zeitgenossen zur Verfügung zu stellen. Als Wikipedianer sehen wir uns der Wahrheit und der Aufklärung über Wahrheit verpflichtet. Dass wir diesem Anspruch nur im Rahmen des menschlichen Maßes genügen, ist unbestreitbar und unbestritten. Dass in unser Projekt – je nach individueller Prägung und gesellschaftlicher Stellung – Interessen der unterschiedlichsten Art einfließen, gehört zu dem Grundwissen, das unser Regelwerk bestimmt, indem es uns individuell zur Einnahme eines möglichst neutralen Standpunkts anhält und als Gemeinschaftswerk im Ganzen darauf verpflichtet.

Diese Ansprüche gelten im Großen und im Kleinen; ihnen möglichst zu genügen, ist eine tagtägliche Anstrengung. Das gilt selbstverständlich auch für den am Ganzen gemessen minimalen Ausschnitt der vom Nawaro-Projekt betroffenen Wikipedia-Artikel. Für dieses Projekt gab es eine ministeriell basierte öffentliche Förderung (anders als normalerweise bei diesem auf unentgeltlichen gemeinnützigen Leistungen beruhenden Gemeinschaftswerk), die sich mit der politischen Bedeutung des Themas in Gegenwart und Zukunft aus ökologischer Sicht erklären lässt. Das ist für sich genommen weiter nicht zu beanstanden, denn auch im Ganzen entwickelt sich der Artikelbestand nicht nach einem wohlproportionierten Plan, sondern gemäß den Interessen der Wikipedia-Autoren, die ihrerseits in aktuellen Lebenszusammenhängen stehen und entsprechenden Erkenntnis- und Schreibinteressen nachgehen. Auch der Förderverein Wikimedia muss bei seinen aus Spendengeldern finanzierten Einzelmaßnahmen Schwerpunkte setzen; wenn sich das im Einzelfall mit öffentlicher Förderung verbinden lässt, darf mit umso besseren Ergebnissen insgesamt zunächst einmal gerechnet werden.

Mit dem Aufmacher „Wikipedia oder Wahrheit“ rührt Die Zeit an die Grundfesten des Wikipedianer-Engagements und der Ehrsamkeit des Projekts. Das kann man diesem „Flaggschiff des seriösen deutschsprachigen Journalismus“ so nicht durchgehen lassen, denn das steht – unabhängig von dem, was nach dem Vortrag von Marvin Oppong im Einzelnen eventuell aufzuarbeiten bleibt – in überhaupt keinem sinnvollen Verhältnis zum Ganzen. Es ist nun einmal ganz generell so, dass Wikipedia allen zugänglich ist: auch den einzelunternehmerischen Interessen und dem wirtschaftssektoralen Lobbyismus. Dem haben wir nicht nachzugeben, sondern uns entgegenzustellen. Das geschieht, und wir sind gut beraten, den nötigen Abstand in dieser Hinsicht deutlich zu wahren. Mir selbst als auch bereits langfristigem Teilhaber und Beobachter der Projektentwicklung scheint es aber einigermaßen naiv anzunehmen, dass Unternehmen, die hier eigene Interessen einschleusen möchten, darauf angewiesen seien, sich von Altwikipedianern dafür speziell schulen zu lassen. Was vielleicht geht und was bestimmt nicht, ergibt sich einerseits aus dem Regelwerk und andererseits aus der täglichen Praxis bei den Artikelerstellungs- und -bearbeitungsversuchen sowie in der „Löschhölle“.

Bleibt die Frage: Was reitet DIE ZEIT? Ist Wikipedia am Ende des Jubiläumsjahres zur Abwechslung besser mal „pfui“, nachdem man das Projekt eben noch im „hui“-Stil gefeiert hat? Warum kommt der anscheinend schon länger lagernde Artikel gerade jetzt? Das kürzliche Interview mit Sue Gardner hatte man gar nicht im Blatt, sondern ausschließlich online, wenn ich nicht irre. Hatte man da auf mehr Spektakel seitens der deutschsprachigen Wikipedianer in der Bildfiltersache gehofft? Hier ist es noch immer gerade umgekehrt: online ist der Oppong-Artikel nach wie vor nicht verfügbar. Schon verständlich, dass erst mal verkauft werden soll, aber offensichtlich zum Schaden der Wikipedia, bei der aktuell nämlich die jährliche Spendensammlung läuft. Wie hält es DIE ZEIT mit diesem Teil der Wahrheit?
-- Barnos 4. 12. 11

Nachtrag: Während Die Zeit ungewöhnlicherweise(?) auch nach drei Wochen auf eine Online-Version des Artikels um einen Skandal um nachwachsende Rohstoffe verzichtet, ist er über die Stipendiatsseite der IG-Metall-nahen Otto-Brenner-Stiftung rechtzeitig zum Fest als formschönes PDF herunterladbar. (XXD, 23.12.)

Kurze Antwort

Was ist älter, die grundstürzende Erkenntnis, daß jemandem, die sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, anzuraten ist, nicht ausgerechnet damit anzufangen die Wikipedia aufrufen, oder das Projekt Wikipedia selbst? Brauchte es wirklich erst diesen Zeit-Artikel, um einen grundsätzlichen Zweifel an der inhaltlichen Verläßlichkeit dieses Freizeitblogs keimen zu lassen? Statt die geäußerte Kritik erst einmal zur Kenntnis zu nehmen, und im Einzelnen nachzuvollziehen, inwieweit diese Kritik sachlich zutrifft oder fehl geht, fühlt man sich innerhalb des Projektes leider oft am eigenen „Engagement“ und an der „Ehrsamkeit“ berührt, oder sieht die Einnahmen der Spenden sammelnden Wikimedia Foundation gefährdet. Die Leser andererseits könnten vielleicht etwas für sich gewinnen, wenn sie lernen, von sich aus den Inhalten der Wikipedia zu mißtrauen, oder ihre eigenen Geldbeutel von Spendenausgaben an Wikimedia zu verschonen.

„Dem [Einzelinteressen und Lobbyismus] haben wir nicht nachzugeben, sondern uns entgegenzustellen. Das geschieht …“ … oder -wie sollte es unter Hobbyisten anders sein- eben nicht. Jedenfalls wird das Benutzerkonto, welches darauf aufmerksam macht, daß ein Werbekuli im Artikelnamensraum das Logo und den Markennamen der Firma NatureWorks trägt, gesperrt, stehen drei Wochen nach Veröffentlichung des Zeit-Artikels die Werbebilder für die Marke BioFlex wieder im Artikel Polylactide, und wie vor empfiehlt Wikipedia unter Biologisch abbaubarer Werkstoff#Weblinks die Selbstdarstellung des Kunststoffherstellers FKuR der freundlichen Beachtung. Das Projekt Wikipedia könnte vielleicht etwas für sich gewinnen, wenn es lernt, der ministeriell geförderten Erzählung von der ökologischen Bedeutung nachwachsender Rohstoffe in Gegenwart und Zukunft zu mißtrauen, Rok 18:30, 23. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

Die Antworten

Während der Wikipedia-Account Barnos im WP:Kurier sich über das Schweigen von Wikimedia Deutschland wundert, wurde bereits am 2. Dezember 2011 ein Blogbeitrag von Wikimedia Deutschland veröffentlicht. Auch in diesem Falle gilt, wie auch im Zeit-Artikel, erst informieren und dann schreiben. -- ll 3. 12. 11

Ergänzend dazu nun auch in diesem Rahmen und damit für alle, was mir auf meiner Benutzerdiskussionsseite über Achims Auseinandersetzung mit dem Verfasser des Zeit-Artikels Marvin Oppong zur Kenntnis gegeben wurde: [3], [4], [5], [6], [7]. -- Barnos 3. 12. 11

Das Schweigen (?)

Ein ganzseitiger kritischer Artikel in Die Zeit, der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Wikipedia durch Hinweise auf die Berücksichtigung unternehmerischer Interessen beim Nawaro-Projekt in Frage stellt – und still ruht anhaltend der See? Da möchte man als engagierter und interessierter Wikipedianer doch gern auch aus den eigenen Reihen möglichst sachlich und gründlich informiert werden.

Da Die Zeit den Artikel in der Ausgabe vom 1. Dezember 2011, S. 35, bisher nicht online gestellt hat – angesichts der inhaltlichen Brisanz und mit Blick auf den Kreis der potentiell Interessierten auch eine pikante Note – sind Nichtabonnenten und Nichterwerber der jüngsten Printausgabe einstweilen noch im Nachteil, wenn es darum geht, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Dabei sollte es nicht bleiben. Unterdessen haben die angeblich mehrfach um Stellungnahme gebetenen Wikimedia-Vereinsverantwortlichen immerhin Gelegenheit, die Dinge aus eigener Sicht darzustellen und ins rechte Licht zu rücken...

Hier handelt es sich jedenfalls – ganz unabhängig von der Richtigkeit oder Fehlerhaftigkeit der publizierten Vorhaltungen und Schlussfolgerungen – nicht um Kleinigkeiten, die schweigend auszusitzen man sich vornehmen sollte. Aufklärung und Erklärung sind dringlich auf die Tagesordnung zu setzen. Wenn Kritikwürdiges vorgefallen ist, muss das auf den Tisch, nicht zuletzt, um es in der Tragweite eingrenzen zu können. Wenn nach entsprechender Ausleuchtung nichts Kritikwürdiges festzustellen ist: desto besser. Ohne solche Aufarbeitung aber, das sollte niemanden hier kalt lassen, drohen der Wikipedia erheblicher Ansehensverlust und Gesamtschaden! -- Barnos 3. 12. 11

Juhu – die Post ist da!

Das Warten hat sich gelohnt: Wikipedia-Autoren und Mitarbeiter der Schwesterprojekte Wikibooks, Wikiquote, Wikisource und Wiktionary können ab sofort bei Wikimedia Deutschland die Vergabe von Email-Adressen @[projekt].de beantragen. Die Adressen sind v.a. für Außenkontakte gedacht: Akkreditierung, Gespräche mit Museen und anderen Institutionen, etc. Kurz: Alles was die Projekte voranbringt.

Auf Wunsch können zusätzlich Visitenkarten mit Projektlogo und persönlichen Kontaktdaten beantragt werden. Beides zusammen wird hoffentlich dazu beitragen, dass sich manche Türen für Wikipedianer zukünftig leichter öffnen. JR (W)

EILMELDUNG: Vom Ende der Berliner Deutschlandhalle

Objekt der Begierde: die Deutschlandhalle

Manchmal muß man verreisen um mitzubekommen, was vor der eigenen Haustür geschieht. Morgen wird die Deutschlandhalle in Berlin abgerissen. Ein Blick nach Commons zeigt Entsetzliches. Viele Bilder haben wir nicht. Fünf, davon zwei Briefmarken und zwei alt, Detailbilder scheinen gar nicht vorhanden zu sein. Liebe Berliner, bevor wir es bereuen, geht heute und macht Bilder, solange es noch geht! Und macht morgen Bilder vom Abriß! Es ist eine nicht wiederkehrende Gelegenheit. Sowohl für das Gebäude in seiner Gänze als auch für sein Ende. MC 2. Dez. 2011 Da hänge ich mich doch mal dran: seit über zwei Jahren suche ich nach Fotos von diesem Ereignis. Wer kann helfen? --SJ 15:25, 2. Dez. 2011 (CET) Gesucht wird auch jemand, der die Okertalsperre besucht, bevor es umfassend regnet, denn noch sind die Reste von Schulenberg im Oberharz sichtbar. MaB per Ukko, 2.12.[Beantworten]

1000 Wikipedianer machen bei den Persönlichen Bekanntschaften mit! Zehntausende Bestätigungen!

Zwischenstand Anfang 2009
Club der Einsamen (Uraltstand 2008)

Wir erinnern uns? Vor langer Zeit, im Januar 2008, kamen die Wikipedia-User Taxman und Carl auf die Idee, das damals wohl große Problem mit den lästigen Sockenpuppen endlich anzugehen und zu lösen. Die Idee der Persönlichen Bekanntschaften erblickte das Licht der Wikipediawelt. Die Seite fing, wie alles in der Wikipedia, bescheiden an, zog aber schon bald den ersten Benutzer an, der sich praktischerweise gleich selbst bestätigte: Frank Schulenburg. Andere folgten, aber schon bald wurde die Sache immer unübersichtlicher und chaotischer. Diverse Gartenpartys und Treffen ließen schlagartig die Zahl der Bestätigungen hochschnellen. Sich immer dichter verwebende spinnenartige Grafiken illustrierten das Geschehen, in deren Zentrum sich merkwürdigerweise immer exponierte Berliner Stammtischler fanden. Bald jedoch wurde geforkt, den wirklich seriösen Autoren war das Taxman-Carl-Verfahren nicht kompliziert genug, was Anständiges musste her. Markus Mueller, damals maßgeblich an der Meinungsbildung der Community beteiligt, entwarf das Bürgschaftsprinzip, an dem nur derjenige eingelassen wurde, der einem Urbürgen, beispielsweise ihm selbst, seinen Personalausweis oder Pass vorzeigte. Man traf sich konspirativ an Berliner Pommesbuden, musste sich vorher aber einen Hasch oder so ähnlich basteln, damit das technisch mit der Verbürgung überhaupt ging. Doch im Endeffekt setzte sich das einfachere Verfahren durch. Heute machen über 1000 Benutzer mit, bestätigen sich weiterhin munter gegenseitig, und es ist ein großer Erfolg. Doch hat es die Problematik mit den Sockenpuppen wirklich gelöst? S 29. November 2011

Wikipedia Ambassador – sei dabei!

Solides Schreiben und gutes Recherchieren sind wichtige Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. Dieselben Fähigkeiten sind auch Basis der Erstellung enzyklopädischer Texte in Wikipedia. Im Studium Wikipedia-Artikel anstelle konventioneller Hausarbeiten zu verfassen ist motivierend für Studenten und zugleich qualitätsfördernd für Wikipedia, ein Gewinn für beide Seiten.

Zum Sommersemester 2012 realisiert Wikimedia Deutschland erstmals ein Programm, um das Schreiben von Wikipedia-Artikeln systematisch in die akademische Lehre einzuführen. Wir orientieren uns an erfolgreichen Einzelveranstaltungen der deutschsprachigen Community, aber auch an den Erfahrungen der Wikimedia Foundation (guten und schlechten). Wichtig ist dazu eine Übertragung auf die nationale Situation. Dabei finden wir die Sicherung der Qualität wichtig und ebenso die enge Einbindung der deutschsprachigen Gemeinschaft.

Ziel ist die nachhaltige Schulung einer universitären Lehrkraft, des „Tutors“. Dieser wird von einem Referenten von Wikimedia Deutschland intensiv geschult und begleitet. Für diese Aufgabe sucht Wikimedia Deutschland noch motivierte Wikipedianer als freie Mitarbeiter. Wichtig sind gute Kenntnisse in der Artikelarbeit und Souveränität in der Vermittlung, wünschenswert etwas Lehrerfahrung. Über die Schulungen hinaus betreuen Referenten bei Bedarf im Programm erstellte Inhalte. Das gesammelte Wissen weiterzugeben und auch nach den Schulungen für Tutoren ansprechbar zu bleiben, ist Teil der Aufgabe.

Du hast Lust, mit an diesem Projekt zu arbeiten? Wenn Du dann noch bereit bist, in Deutschland zu reisen und schon am 17./18. Dezember Zeit hast, dann melde dich bitte bei uns unter campus@wikimedia.de. Unter dieser Adresse beantworten wir Dir auch gern Rückfragen. (DB(WMD), 27.11.) In den letzten 8 Jahren wurde schon einiges ausprobiert. (KWa)

Die Rettung für weihnachtsgeschädigte Wikipedianer!

Adventszeit ... wie besinnlich!

Nun ist die schrecklichste Zeit des Jahres erneut angebrochen: Das Fest des Konsums und der Massenillusionierung nähert sich in großen Schritten. Jetzt wird die Stille der Welt wieder durch die Dauerbeschallung vernichtet, und in der Stadt treiben Besoffene ihr Unwesen, die Schlehenfeuer, Glühwein und Feuerzangenbowle sturzbachartig in sich hinein geschüttet haben.
Am schlimmsten ist die Adventszeit jedoch für den Wikipedianer, der durch die Reizüberflutung ständig von seiner Arbeit für die Enzyklopädie abgehalten wird. Wie soll er sein Hobby und seine weihnachtlichen Verpflichtungen nur auf einen gemeinsamen Nenner bringen?

Des Rätsels Lösung ist die Weihnachtswunschliste, die auch 2011 wieder an den Start geht: Jeder Wikipedianer darf sich hier einen Artikel über ein Lemma wünschen, das er gerne in seiner Enzyklopädie eingetragen sehen würde. Ein anderer Wikipedianer kann nun hergehen, und seinem Kollegen ein Weihnachtsgeschenk basteln, indem er den Wunsch erfüllt und dabei einen Beitrag zur Vergrößerung des hiesigen Nachschlagewerks leistet. Das Geschenk nützt also beiden: der Enzyklopädie zur Aufstockung des Artikelbestandes und dem anderen Wikipedianer als Trostpflaster für die Krawatte, die nun schon zum dreißigsten Mal unter dem Weihnachtsbaum liegt. Wie’s genau geht und was ihr sonst noch wissen müsst, steht unter Wikipedia:Weihnachten. Viel Spaß! (SSS, 26.11.)

Hannover sehen, hören und lesen

Neuere Bilder von und aus der Dr.-Buhmann-Schule gibt es hier.
Sue Gardners Präsentation, Bildfilter siehe S. 18

Im Rahmen der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland und des Besuchs von Sue Gardner in Hannover wurde vom 19. bis zum 20.11. nicht nur vor Ort diskutiert, sondern auch dokumentiert. Einen kleinen Rückblick zum Verlauf der Mitgliederversammlung gibt es im Wikimedia-Blog.

Ebenfalls nachzulesen ist Sue Gardners Präsentation vom Sonntag, und zwar hier. Darin nimmt sie – wie auch im Vortrag selbst – Bezug auf die Ablehnung des Bildfilters innerhalb der deutschen WP-Community. Kurz gesagt: Es wird keinen Bildfilter für die deutschsprachige Community geben, wenn ein solcher nicht gewünscht wird. Gleichzeitig nahm Sue Gardner auch den erst einen Tag jungen Beschluss der Mitgliederversammlung zur Kenntnis, mit dem der Verein die Wikimedia Foundation offiziell auffordert, das Projekt Bildfilter ruhen zu lassen.

Nachzuhören und nachzusehen ist das Ganze über den Videomitschnitt des Live-Streams der Veranstaltung vom Sonntag. In Bild und Ton dabei natürlich auch die beiden anderen Themen Gender Gap und Autorenschwund (MJ(W), 24.11.11)

Der Zedler-Preis für Freies Wissen

Schon im Mai berichtete Wikimedia Deutschland von den Überlegungen, das alte Konzept der Zedler-Medaille zu begraben. Heute verabschieden wir uns offiziell vom Zedler-Artikelwettbewerb, der ursprünglich dazu geschaffen wurde, Wissenschaftler zur Mitarbeit an Wikipedia zu bewegen. Gemeinsam mit Communitymitgliedern aus den deutschsprachigen Projekten haben wir in den letzten Monaten evaluiert, diskutiert und an einem neuen Konzept gearbeitet. Aus der Zedler-Medaille wird der neue Zedler-Preis für Freies Wissen!

Mit dem Zedler-Preis möchten wir Personen, Gruppen oder Projekte auszeichnen, die sich im Jahr 2011 ganz besonders für Freies Wissen engagiert haben. Damit schafft Wikimedia Deutschland den ersten Preis im deutschsprachigen Raum, der die unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit für Freies Wissen würdigt. Wir möchten damit die Wikipedia- und Wikimedia-Community ehren, aber gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit auf andere Initiativen lenken, die sich für unsere Mission zur Verbreitung, Sammlung und Erstellung Freien Wissens einsetzen. Außerdem hoffen wir, mit der Vorstellung der Kandidaten und Gewinner zur Nachahmung des Einsatzes für Freies Wissen anzuregen und möchten alte und neue Zielgruppen für unser Anliegen aktivieren.

Der Zedler-Preis richtet sich an Projekte und Personen aus dem deutschsprachigen Raum. Im ersten Jahr wird der Preis in drei Kategorien vergeben: Wikipedia-Artikel des Jahres, Community-Projekt des Jahres und Projekt des Jahres (extern).

Das – aus unserer Sicht – Schöne und Neue an dem Preis ist, dass so viele Menschen mitmachen können. Für die Vorschläge zu den Artikeln und Projekten des Jahres ist das Fachwissen der Community und der allgemeinen Öffentlichkeit gefragt. Bis zum 31. Januar 2012 kann jeder sein Lieblingsprojekt oder seinen favorisierten Artikel vorschlagen, es sind sogar Selbstnominierungen möglich. Auch die Jury wird zu Teilen mit Aktiven aus dem Wikiversum besetzt und die Wahl findet in Wikipedia statt. Wir freuen uns, dass das neue Konzept so viel Beteiligung zulässt und hoffen, dass sich Community und Öffentlichkeit zahlreich einbringen. Alle Informationen auf der Projektseite, Fragen und Anregungen gerne an mich. (NE (WMDE), 24.11.2011)

Sues Stippvisite

Hat fünf Finger an der rechten Hand: Frau Gardner
Hat fünf Finger an der rechten Hand: Frau Gardner

Vergangenen Sonntag war es soweit: Wikimedia-Superstar Sue Gardner verschlug es auf ihrer etwa zweiwöchigen Europareise über London und Wien ins graue Hannover. Dort wollte die sich unermüdlich als Kanadierin Darstellende für zwei Stunden mit der deutschsprachigen Wikipedia-Community diskutieren. Es kamen vorwiegend Funktionäre und Angestellte von Wikimedia, die wenigsten davon sonderlich aktive Wikipedia-Community-Mitglieder, ein paar weitere Wikimedia-Mitglieder, circa fünf versprengte Hannoveraner (meist gleichzeitig Vereinsmitglieder) und drei Leute, die ich keiner dieser Kategorien zuordnen konnte. So wurden ca. 35 Personen im Auditorium zusammengeschart. Die Diskussion begann vielversprechend: Sues Vortrag darüber, wer sie ist und was wir alles wissen sollten, endete nach 50 Minuten mit ihrer Bemerkung, wir sollten lernen, uns mehr zuzuhören. Und Zuhören durften wir auch in der Folge wirklich lernen: Es sollten nach einer kurzen Frage- und Antwort-Session noch drei Vorträge mit bis zu 35 Powerpoint-Folien von Sue kommen. In der Eingangsvorlesung durften wir lernen, was wir bereits wussten: Zum Beispiel, dass Sue Kanadierin ist, dass Wikipedia sowas wie ebay oder google ist, aber eben doch nicht ganz, oder, dass die Foundation mutig sein sollte, sprich Ihren Willen gegenüber den ehrenamtlichen Editoren durchsetzen sollte. Aber Sue stellte in Wikispeak auch klar: „Ich bin ein Wikipedianer! Ich habe 1200 Edits.“ Auf Nachfrage bekräftigte sie nochmal, dass sie die Rolle der Community darin sehe, die Foundation zu „trainieren“.

Die Themenauswahl der übriggebliebenen guten Stunde war immerhin deutlich besser, zumindest der Autor dieser Zeilen hatte daran nichts auszusetzen. Es wurden in weiteren Vorträgen abgehandelt:

  • der Bildfilter
  • der Autorenschwund (drop in editor retention rate)
  • das gender gap („die Geschlechterkluft“)

Sue stellte ihre Position zum Bildfilter wie folgt dar: Das Referendum, das vielleicht keins war, habe gezeigt, dass eine Mehrheit der Editoren für die Einführung eines Bildfilters seien, auch wenn eine nicht winzige Minderheit ihn ablehne. Außerdem ermögliche es der Bildfilter einer größtmöglichen Menge an Leuten, Wikipedia zu lesen. Und schließlich setze sie bloß eine einstimmig vom Board der Wikimedia Foundation auf der Basis eines hochwissenschaftlichen, von einem alten Kumpel Sues erstellten Reports getroffene Entscheidung um, sie könne also gar nicht anders. Aber intellektuell verstehen könne sie alle Einwände gegen den Bildfilter gut. Das anwesende Wikimedia-Vorstandsmitglied Arne Klempert schwieg dazu wohlgefällig.

Bild mit 14 Flaschen
Bild mit 14 Flaschen

In der Frage zum Autorenschwund präsentierte Sue danach ein paar Grafiken, die den allseits bekannten Sachverhalt illustrierten und gab nicht völlig absurde Hinweise darauf, was einen solchen Schwund befördere: Bürokratische, negative und/oder boterstellte Neunutzerbegrüßungen, eine Fokussierung auf die berufliche Karriere oder Familiengründung trügen dazu bei. P. Birken und ich stellten allerdings klar, dass führende Mitglieder der deutschsprachigen Community den Editorenschwund nicht als Problem erachteten. Mein Hinweis darauf, dass es umgekehrt aber keinerlei Spenderschwund gebe und, dass ein Heer von bezahlten Angestellten bei Verein und Foundation vielleicht Leute demotiviere, weil sie zwar gerne Freie Inhalte produzieren würden, aber ungerne mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit anderer Leute Gehälter rechtfertigen würden, insbesondere dann, wenn die bezahlten Angestellten dann meinen, den Ehrenamtlichen sagen zu dürfen, wo der Hase langlaufen soll, wies Sue jedoch zurück: Manche Arbeit könne halt nicht von Freiwilligen gemacht werden. Vermutlich kämen eh nur selbstsüchtige Soziologen auf solche abwegigen Ideen.

Letztes Thema war das gender gap. Sue bestätigte nochmal, dass sie selbst nie irgendeinem Chauvinismus bei Wikimedia begegnet sei. Und Phillip Birken hatte auch schon eine Lösung zur Schließung des gender gap parat: Noch mehr Programmierer einstellen, damit wir eine ganz tolle, bunte und komfortable Editieroberfläche bekommen. Bei solchen Diagnosen und Therapievorschlägen erreichen wir bestimmt bis 2020 eine 8%-Frauenquote (derzeit 9%).

Fazit: Insgesamt beteiligten sich immerhin etwa sieben Wikifanten an der Fragestunde, die Antworten von Sue erreichten auf der nach oben offenen Pavel-Richter-Skala für leeres Wikimedia-Marketinggeschwätz eine 2,2, also etwa 0,5 Moleskis, eigentlich gar nicht so schlecht für Wikimedia-Verhältnisse. Wenn Wikimedia demnächst jedoch wieder einen Journalisten als CEO einstellen will, empfehle ich eher Bill Maher oder wenigstens Arianna Huffington. Nicht nur, dass beide Sue rhetorisch überlegen sind, sie stehen wenigstens dazu, dass sie Amerikaner sind. (f, 22.11.11); article also available in an English version

Studenten verbessern Wikipedia – Ergebnisse und Lektionen aus dem Pilotprojekt in den USA veröffentlicht

Zwischen Juni 2010 und September 2011 fand in den Vereinigten Staaten ein Pilotprojekt statt, in dem Professoren die Wikipedia im universitären Unterricht einsetzten. Jetzt stehen die Ergebnisse fest: Insgesamt mehr als 800 Studenten an 24 Universitäten brachten Inhalte im Umfang von mehr als 5,800 Druckseiten in die englischsprachige Wikipedia ein. Die Qualität der auf diese Weise verbesserten Artikel aus dem Bereich der Politikwissenschaften verbesserte sich um 64%. In einer soeben veröffentlichten Dokumentation beschreiben die Projektmitarbeiter ihre Erfahrungen und was aus dem Test gelernt werden kann.

Qualitätszuwachs durch die Beiträge von Studenten im Pilotprojekt.

Das Modell ist denkbar einfach: Studenten verbessern die Wikipedia im Rahmen des universitären Unterrichts. Sie werden dabei von sogenannten ‘Wikipedia Botschaftern’ (engl. Wikipedia Ambassadors) unterstützt, die die Wikipedia-Neulinge bei ihren ersten Schritten in der Wikipedia anleiten (der Kurier berichtete). Am Ende profitieren alle Beteiligten: die Professoren können ein innovatives Lehrmodell einsetzen, die Studenten schreiben Texte, die nach Ende des Semesters nicht in der Schublade des Professors landen, und die Wikipedia gewinnt durch hochwertige Beiträge und verstärkte Beteiligung.

Abbie Taylor, Studentin an der renommierten Georgetown University in Washington D.C., ging zunächst mit gemischten Gefühlen an die Arbeit in der Wikipedia. Vor allem hatte sie Angst, an den technischen Hürden zu scheitern. Die waren mit Hilfe erfahrener Wikipedianer aber bald ausgeräumt. Und am Ende wich die anfängliche Angst der Begeisterung. Abbies Artikel landete auf der Hauptseite der englischsprachigen Wikipedia und so ging sie weitaus motivierter zur Sache, als beim Schreiben einer traditionellen Seminararbeit. „Da kann man schon schnell süchtig werden“, gab sie unumwunden zu.

Während Abbie sich an einem neuen Artikel versuchte, verbesserten andere Studenten bereits bestehende Texte oder luden selbst erstellte Grafiken und Illustrationen auf Wikimedia Commons hoch. Die Qualität der auf diese Weise bearbeiteten Artikel stieg signifikant an. Unabhängig voneinander prüften Fachleute und erfahrene Wikipedianer die Artikel einer Stichprobe und kamen zu dem Ergebnis, dass der Qualitätszuwachs beachtlich war.

Die nun veröffentlichte Dokumentation des Pilotprojektes enthält eine Fülle von Informationen zu den während der 18-monatigen Projektlaufzeit gemachten Erfahrungen. Beschrieben werden alle an dem Unternehmen beteiligten Gruppen (Studenten, Professoren, Wikipedia Botschafter), deren Motivation und auf welche Weise sie miteinander interagiert haben. Jedes Kapitel enthält einen Abschnitt, der auf mögliche Probleme und deren Lösung eingeht. Auf diese Weise ist ein Dokument entstanden, das viele praktische Tipps und Anleitungen für Wikipedia-Universitätsprojekte enthält. (ld / fs, 18.11.11) In Deutschland gibt es solche Projekte schon seit Jahren. Etwa das Wiwiwiki ...Sili ... das ja auch als Vorbild für das US-Programm diente ... A.

Die Briefmarke bleibt draußen!

einstweilige Verfügung 15 O 377/11
einstweilige Verfügung 15 O 377/11
Die Loriot-Erbin Susanne von Bülow war Anfang Oktober mit einem Eilantrag gegen die in den USA beheimatete Wikimedia Foundation beim Berliner Landgericht erfolgreich, weil trotz Abmahnung einer Urheberrechtsverletzung an das Support-Team (info-de@wikimedia.org) das inkriminierte Bildmaterial nicht gelöscht worden war. Bei den Bildern handelte es sich um Briefmarken mit Loriots Knollennasenfiguren, die ursprünglich – entsprechend der bisherigen Rechtsprechung – in den Wikimedia-Projekten als gemeinfrei angesehen wurden. Das Gericht kam jedoch – mit dem überwiegenden Teil des urheberrechtlichen Schrifttums – zu dem Ergebnis, Briefmarken der Deutschen Post AG seien keine „amtlichen Werke“ und daher urheberrechtlich geschützt.

Die Foundation will aufgrund geringer Erfolgsaussichten gegen die einstweilige Verfügung keinen Widerspruch einlegen, um die Kosten (Streitwert: 30.000 €) zu begrenzen und eine eventuell noch ungünstigere, als Präzedenz wirkende Entscheidung zu vermeiden. Über vereinde-l und heise.de wird die Meldung via dpa Eingang in die Zeitungen von morgen erhalten. (von 92.225.30.140, 17.11.)

Der Kurier präsentiert: Die Relevanzchecker

Relevanzsuche mit der Lupe
Relevanzsuche mit der Lupe

Dass Löschdiskussionen für den Autoren eines Artikels ein ungeheures Frustrationspotenzial in sich bergen, dürfte allseits bekannt sein. Dass der Spagat zwischen Öffnung gegenüber potenziellen, neuen Mitwikipedianern und der Begrenzung möglicher Artikelgegenstände durch die vereinbarten Kriterien für die Beurteilung enzyklopädischer Relevanz im Falle des Gelingens eine absolute Höchstleistung wäre, ebenso. Und doch dürfte es für die zukünftige Entwicklung des Projekts von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein, diesen Spagat zu meistern.

Von diversen Hilfeseiten aus wird auf für Neulinge mitunter konservativ-mysteriös-undurchschaubar wirkende Kriterien verwiesen. Der prominenteste dieser Links dürfte jener sein, den das System bei der Erstellung eines neuen Artikels ausspuckt. Der blutjunge Wikipediainteressierte landet also auf einer Seite, die im Wikiversum für ihre konfuse Aufmachung und Detailliebe möglicherweise gar beispiellos ist. Unzumutbar für Neulinge, möchte man meinen. Doch auch unverzichtbar. Vorausgesetzt, letzterer möchte nicht Gefahr laufen, gleich zu Karrierebeginn in die Löschhölle entführt zu werden.

Für alle im Allgemeinen, für Neulinge im Besonderen, die Unsicherheiten bei der Relevanzklärung eines geplanten Artikels haben, gibt es nun einen Hoffnungsschimmer: Wikipedia:Relevanzcheck. (Nikkis, 14.11.)

Wikiweise ist offline

Die Älteren werden sich noch erinnern. In der frühen Eisenzeit der Wikipedia, so im April 2005, kam es, wenn auch nicht zu einem Fork, dann doch zu so etwas wie einem Schisma. Der Wikipedia-Admin Ulrich Fuchs gründete mit Wikiweise eine Konkurrenz zu Wikipedia. Ziel war mehr Qualität. Als Mittel diente eine Pflicht zur Klarnamennennung. Ein System, mit dem Autoren auch finanziell profitieren sollten, war geplant. Google-Werbung wurde geschaltet. Wert wurde auf eine Ausgabe im PDF-Format gelegt, lange bevor dies in der Wikipedia möglich wurde.

Nachdem anfänglich eine Reihe von Autoren für Wikiweise tätig wurde, befand sich das Projekt jedoch bald in der Stagnation. Die letztlich nur kleine Autorenschar erarbeitete nur wenige Artikel. Die Qualität der nach der Anlage kaum aktualisierten oder gepflegten Artikel entwickelte sich zum Problem und wurde den ursprünglichen Ansprüchen der Projektgründung nicht gerecht. Kritisiert wurde die Nutzerunfreundlichkeit der eingesetzten Software. Trotz des überschaubaren Autorenkreises ließ auch das Arbeitsklima zu wünschen übrig. Die sehr auf eine Person zugeschnittene Entscheidungsstruktur wird gleichfalls zur nicht übermäßigen Attraktivität beigetragen haben.

Zuletzt blieb die Zahl der monatlich neu angelegten Artikel deutlich im einstelligen Bereich und es kam auch vor, dass mal über eine Woche niemand irgendetwas bearbeitete. Jetzt ist das Projekt mit seinen etwa 6900 Artikeln nach mehr als 6 Jahren offline. Nach Angabe von Wikiweise[8] wurde das Projekt gehackt. Ein Neustart wird für Januar 2012 angekündigt. (O2, 13.11.11)

CSD G5

Als der Autor dieses Beitrages heute von einem Adminkollegen in der englischsprachigen Wikipedia angesprochen wurde, ahnte er noch nicht, welch merkwürdige Ansichten man in anderen Projekten verfolgt. Es gehe um einen größeren Löschauftrag, bei dem der Kollege unterstützt werden wollte. Er erklärte dies wie folgt:

“these [articles sc.] are perfectly valid articles except that they were created by a sock of a banned user” („diese [Artikel sc.] sind komplett gültige Artikel, mit der Ausnahme, dass sie von einer Socke eines gebannten Benutzer erstellt wurden“).

Auf die Rückfrage, wieso korrekte Artikel gelöscht werden sollten, entgegnete er mir mit der Richtlinie Criteria for speedy deletion, General 5 (Schnelllöschkriterium „Allgemein 5“) (kurz: CSD G5):

„Erstellung durch gebannte oder gesperrte Benutzer. Seiten, die von gebannten oder gesperrten Benutzern unter Verletzung ihres Banns oder ihrer Sperre erstellt und die keine substanziellen Änderungen durch andere Personen erfahren haben.“

Die Erklärung, dass gute Artikel Wikipedia nicht schaden würden, Artikel keinem Benutzer gehören und somit auch keinem gebannten oder gesperrten Benutzer zugerechnet werden könnten, ließ er nicht gelten. Die Verschlechterung der Wikipedia nehme man in Kauf, wenn eine Person ihr Recht (wie bei einem gesperrten Benutzer auch nur temporär) verwirkt habe, im Projekt weiterzuarbeiten – egal, ob dies in guter oder schlechter Weise geschehe. Eine Rehabilitierung scheint für gut mitarbeitende ehemalige Problembenutzer in der englischsprachigen Wikipedia nicht üblich zu sein. Dass eine in störende Verhaltensmuster zurückfallende Person aus diesen Gründen erneut gesperrt werden könnte, ist ja unstrittig. Sie aber am Erstellen guter Artikel zu hindern, oder schlimmer noch: nachträglich ihre alten, guten Artikel allein aus dem Fakt zu löschen, dass sie eben von einem Zweitkonto eines gebannten oder gesperrten Benutzers erstellt wurden, widerspricht den Überzeugungen des Autors dieses Beitrages. Er hat sich nicht dazu überreden lassen.

Wie sich herausstellte, betrifft dieser Bann nicht nur das Erstellen von Artikeln, sondern jede, auch gute Artikeländerung überhaupt:

„Bearbeitungen von gebannten Benutzern oder in ihrem Auftrag dürfen ohne Hinterfragen zurückgesetzt werden […], und jeder Artikel, der von einem gebannten Benutzer als einzigem Beitragenden erstellt wurde, darf gemäß der Richtlinie CSD#G5 schnellgelöscht werden.“ (Beleg).

Die erwähnten Ausnahmen lauten wie folgt:

„Beim Zurücksetzen von Bearbeitungen soll man darauf achten, keinen Inhalt wiederherzustellen, der Grundprinzipien wie Neutralität, Verifizierbarkeit, Artikel über lebende Personen verletzen könnte. Benutzer, die Bearbeitungen von gebannten Benutzern wiedereinsetzen, übernehmen die volle Verantwortung für den Inhalt [im Übrigen eine wunderbare Drohung, Anm. d. Autors]. In gleicher Weise sind von gebannten Benutzern erstellte Artikel einer Schnelllöschung würdig. […] Wenn andere als der gebannte Benutzer Bearbeitungen in guter Absicht [für selbigen gilt dies natürlich nicht, Anm. d. Autors] am Artikel selbst oder an dessen Diskussionsseite durchgeführt haben, ist es ein Akt der Höflichkeit, sie darüber zu informieren, dass die Seite von einem gesperrten Benutzer erstellt wurde, und dann muss je Fall über das künftige Prozedere entschieden werden.“ (Beleg).

Heute wurde dem Autor also ein weiterer Fakt vor Augen geführt, wieso er sich dafür entschieden hat, die englischsprachige Wikipedia nicht weiter zu unterstützen: eine Löschverpflichtung für gute Inhalte, allein aus Regelwut und im Desinteresse der Wikipedia. Es zählt nicht der Artikelinhalt, sondern ausschließlich der Name des (eben hier gebannten oder gesperrten) Benutzers. Das Gehirn auszuschalten geht eben doch vor die Erstellung der Enzyklopädie. (DH., 13.11.2011)

Heimatschutz auf Niederländisch

Hundert Jahre Heemschut im Freiluftmuseum Arnheim

Am 11. November schloss die niederländische Vereinigung Heemschut ihr Jahrhundertfest ab, mit einem Symposium im Freiluftmuseum von Arnheim. Direktor Karel Loeff verwies unter anderem auf den Einfluss des sächsischen Heimatschutzes, von dem Heemschut auch den Namen hat. Das Bewahren des kulturellen Erbes wie Baudenkmälern steht zentral, sowie die Zusammenarbeit mit Heimatvereinen vor Ort.

Der ehemalige Vorsitzende Jan Vaessen: Alte und neue Medien, was heißt das für unser kulturelles Erbe?
Jubiläumsmappe

Die Vorsitzende Anneke van Dok erwähnte in ihrer Ansprache den Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments: In den Niederlanden wurden 2011 ca. 13.000 Fotos von rijksmonumenten, nationalen Baudenkmälern, geschossen, europaweit waren es über 165.000. Rekord!

Ich selbst vertrat die Wikimedia Nederland auf einer Paneldiskussion und hatte einige Minuten, um für die Zusammenarbeit von Heemschut bei Wiki Loves Monuments zu danken; die Vereinigung hatte uns beispielsweise Els Arend ausgeliehen, die die Pressekontakte übernahm.

Außerdem schockte ich die Anwesenden mit einigen wunderlichen Fakten:

  • Von den Top Ten Websites, die am meisten besucht werden, sind wir als einzige gemeinnützig.
  • In unserem Büro in Utrecht haben wir wie viele Angestellte? Eine Halbtagskraft. (Großes Raunen im Saal.)
  • Auch Wikimedia Nederland hat das allseits beklagte Jugendproblem, allerdings in der Art, dass wir „zuviele“ Jugendliche haben. Eine gemischtere Altersstruktur würde uns freuen. (Größeres Raunen im Saal.)
  • Wer schon einmal einen Wikipedia-Artikel gelesen hat (laut Handheben jeder), sollte daran denken, dass der vielleicht von einem 13-Jährigen geschrieben wurde. (Noch größeres Raunen im Saal.)

Die Wikipedia gibt es gerade einmal zehn Jahre, Facebook und Twitter noch nicht einmal fünf Jahre. Und wie sieht das Internet in fünf Jahren aus? Niemand weiß es. Aber die hundertjährige Vereinigung Heemschut... dürfte noch einige Zeit aktiv sein. (Z., 12. 11. 2011)

Campus-Projekt mit Inderüberraschung

Wikimedia-Berater Hisham Mundol: Als man im September von den Plagiatsproblemen erfuhr, habe man sogleich Extra-Lektionen zum Thema verabreicht.

Am 3. November zogen sie den Stecker heraus. Das Hochschulprojekt des Indian Education Program, mit dem Hunderte von indischen Studenten an die Wikipedia herangeführt werden sollten, wurde vorzeitig beendet. Seitdem bestraft das Ingenieurskolleg von Pune seine Studenten mit Punktabzug, wenn sie noch die Wikipedia bearbeiten. Grund waren massive Urheberrechtsverletzungen, berichtet die Signpost vom 7. November. Der Kurier sprach mit Frank Schulenburg von der Wikimedia Foundation über die Bürde des weisen Mannes.

2010 hatte die Wikimedia Foundation Tausende von Wikimedianern zusammengetrommelt, um in einer Strategy Discussion über die künftigen Aktivitäten zu beraten. Hilfe für die Wikipedias in der Dritten Welt stand mit ganz oben. Und mit dem Campus Ambassador Program von Frank Schulenburg machte die Foundation gerade gute Erfahrungen, meint der Chef des Wikipedia Education Program: Man bildet Studenten an Universitäten zu ehrenamtlichen Kontaktleuten-vor-Ort aus, den Campus Ambassadors.

Frank Schulenburg stellt sein Projekt auf der Wikimania in Haifa vor, August 2011

Diese bringen Studenten, die etwas zur Wikipedia beitragen wollen, einige Basisfertigkeiten bei, und sie unterstützen Professoren, die die Wikipedia in ihren Unterricht einbeziehen wollen. Durch Schreib- oder andere Leistungen bekommen die Studenten sogar Punkte. Bei schwierigeren Fragen helfen Online Ambassadors aus, die aus der Wikipedia-Gemeinschaft kommen.

Schulenburg ist mit den Ergebnissen aus den USA sehr zufrieden. Das Erschaffen neuer Wikipedianer sei gar nicht das Ziel, die allermeisten Studenten blieben nicht dauerhaft bei der Sache. Aber die betreffenden Artikel würden stark verbessert werden, und überhaupt lässt man Menschen hinter die Kulissen blicken, mit der Hoffnung auf eine Langzeitwirkung. Warum das Ganze nicht in Indien ausprobieren?

Universitätsoffensive und Global South, zwei Fliegen mit einer Klappe. Aus 700 indischen Bewerbern suchte das Wikimedia-Team um Hisham Mundol zwanzig vielversprechende Studenten heraus. Ebenso wie in den USA hatten sie an sich keine Ahnung von der Wikipedia, aber sie schienen in der Lage, mit Menschen umzugehen. Das ist eine Grundvoraussetzung für einen Campus Ambassador, während man sich Wikipedia-Künste eher aneignen kann.

Subkontinentale Guttenberg-Galaxie

Und dann passierte etwas, was nach den amerikanischen Erfahrungen niemand vorhergesehen hat: Die indischen Studenten lieferten qualitativ minderwertige oder schlichtweg abgekupferte Texte ab, sehr zum Unwillen der (englischsprachigen) Wikipedia-Gemeinschaft. Die überwältigende Masse der Studenten hat das Konzept des Urheberrechts nicht verstanden, so Schulenburg. Darum hat das Wikimedia-Team sofort die Leute ins Klassenzimmer geholt, um ihnen das bitter nötige Wissen dazu einzubimsen. Einzelne besonders auffällige Studenten wurden persönlich angeschrieben und angesprochen.

Schulenburg, mehr fassungslos als wütend: „Null Effekt. Woran das liegt, werden wir genau untersuchen müssen.“

Er versteht es nicht: Wenn man es den Studenten extra sagt, wenn sie wissen, dass sie erwischt werden, warum machen sie das immer noch? Und wenn Erstsemestler plagiieren, weil sie das Zitieren und Mit-eigenen-Worten-Zusammenfassen noch lernen müssen, sei das irgendwie plausibel. Aber die Guttenbergerei zog sich durch alle Altersgruppen.

Den englischsprachigen Wikipedianern bereitete es einige Mühe, die unerwünschten Artikelzuwächse und -anwächse aus Indien wieder zu beseitigen. Am 18. Oktober empfahl der Ex-Schiedsgerichtler Wizardman, das indische Problem keines der Wikipedia werden zu lassen. Schulenburg habe die Community um Entschuldigung gebeten.

Neugierige Ratlosigkeit

Die indischen Campus Ambassadors mit Frank Schulenburg in unbeschwerteren Tagen, Juni 2011

Woran lag es? Hisham Mundol wies die Vorwürfe zurück, Plagiate seien ein typisch indisches Phänomen. Das Schreiben in einer Fremdsprache habe einige Studenten wohl überfordert. Vor allem hätte man früher mit der weltweiten Community Kontakt aufnehmen müssen, nicht nur mit der in Indien. Aus rechtlichen Gründen hätten die Foundation-Mitarbeiter nicht beim Aufräumen helfen können, denn die Foundation ist nur Betreiberin von Inhalten, keine Produzentin von Inhalten.

Zu den weiteren möglichen Knackpunkten, die Beraterin Nitika Tandon sammelt, gehören das ungünstige Verhältnis von je einem Ambassador auf 50 Studenten und die Auswahl von einigen Abschluss-Klassen – deren Studenten bereits mit der Abschlussarbeit oder der Jobsuche beschäftigt waren. Auch hatten Professoren nicht immer die Neigung, sich mit der Wiki-Sache richtig vertraut zu machen.

Frank Schulenburg ist skeptisch gegenüber einfachen Erklärungen, auch nationalkulturellen. Er fragt sich, ob 800 Studenten für ein Pilotprojekt vielleicht nicht doch noch zu viele waren. Allerdings müsse man eben mehr als ein, zwei Klassen einbeziehen, sonst heiße es später, es habe an dem einen Professor gelegen. Unterschiedliche Stufen, unterschiedliche Hochschulen. Hätte man früher abbrechen müssen? Das will man aber auch nicht übereilt machen, und man hoffte ja darauf, dass die Nachhilfe Wirkung zeigt.

Die Signpost, das Mitteilungsblatt der englischsprachigen Wikipedia, geht hart ins Gericht mit der Foundation. Deren Fähigkeit zum Projektmanagement werde stark in Zweifel gezogen, wenn es tatsächlich an der Planung haperte, wie Mundols Reaktion nahelege. Ähnliche Unsicherheiten im Umgang mit der Community kenne man beispielsweise auch in Bezug auf den Bildfilter. Abschließend warnt die Signpost, dass die Geduld der Ehrenamtlichen nicht unendlich strapaziert werden dürfe. Auch gegenüber den Spendern habe die Foundation die Verantwortung, sinnvoll mit ihren Mitteln zu wirtschaften. Vielleicht, so fragt sich der Kurier, könnten die Anreize der Schlüsselpunkt sein: Plagiate als einfacher Schleichweg zu Studienpunkten sollten nicht verwundern.

Schulenburg jedenfalls will mit dem Konzept der Campus Ambassadors weitermachen. „Ich habe zwei Jahre meines Lebens in die Sache gesteckt, weil ich davon überzeugt bin, dass die Wikipedia von Studenten verbessert werden kann.“ Jetzt seien erst einmal weitere Initiativen auf Eis gelegt, etwa in Brasilien oder im arabischen Raum. Eine glasklare Analyse ist notwendig, damit das Konzept kein indisches Grabmal erhält. (Z., 8. 11. 2011)

Update: Frank Schulenburg schildert auf der Diskussionsseite des Kuriers den Ablauf des Projekts aus seiner Sicht. (Tob, 9.11.)

Noch eine Welt zu gewinnen: Wikimedia Conferentie in Utrecht

Keynote von Jill Cousins mit zwei Gebärdendolmetscherinnen in der Meeting Plaza

Eine Tradition wurde wieder aufgenommen: Am Samstag fand in Utrecht nach zweijähriger Unterbrechung die Wikimedia Conferentie Nederland statt, dank des Teams um Ad Huikeshoven. Ein Tag voller Ankündigungen, Präsentationen und Preisverleihungen – was als geldgeile Auktionärsversammlung begann, endete mit einem erstaunlichen Dia-Abend.

Wie leite ich eine Veranstaltung ein, bei der die Hälfte der Anwesenden alles über den Vereinsgegenstand weiß und die andere Hälfte vor allem Bahnhof versteht? Als angebliche Auktionärsversammlung einer angeblichen Wikipedia Publishing Company, die riesige Bürogebäude in New York und Utrecht unterhält, die Massenheere an Autoren in China und Indien beschäftigt und die haufenweise Geld mit Reklame neben Wikipedia-Artikeln scheffelt. Mit einer leeren Slide unterbrach ich die Lügengeschichte und wies darauf hin, dass dies mehr als Satire war: Wenn vor zehn Jahren die Entwicklung anders verlaufen wäre, so wie bei den Online-Zeitungen, hätten wir heute statt Freien Wissens eine unfreie Enzyklopädie.

Mehr zum Thema erfuhren die etwa 80 Teilnehmer anschließend in der keynote von Jill Cousins. Die Direktorin von Europeana stellte das Konzept der Wissensallmende im Kultursektor vor und was die Rolle ihrer Organisation ist. Sie betreibt eine Website, die als Portal für Mediendateien einer Vielzahl von Museum, Archiven und Bibliotheken dient, so dass die Chance erhöht wird, dass diese Dateien gefunden werden.

Dreiständegesellschaft, Extreme plus Mitte oder was?

„Der ist locker und kann’s gut bringen“, sagte eine Teilnehmerin über Sebastiaan ter Burg. Creative-Commons-Lizenzen in der Praxis lautete sein Thema.

Was Freies Wissen in der Praxis heißt, darum ging es auf der Conferentie, mit besonderem Schwerpunkt auf unserer Zusammenarbeit mit dem Kultursektor. So hatte das von Vadim Zaytsev betreute Programm die drei Tracks Kulturgut, Wiki-Welt und den Incore Wikimedia track. Die weniger mit der Wikimedia-Welt verbundenen Teilnehmer besuchten wohl vor allem den ersten Track und die Hardcore-Wikimedianer den letzten; der mittlere diente ein wenig als Treffpunkt für beide Gruppen. Wenig Wikimedia-vertraute Teilnehmer meinten später aber zu mir, dass auch der Kulturgut-Track inhaltlich eher noch zu schwierig für sie war, wegen der unbekannten Konzepte und Fachausdrücke.

Preisverleihung von Wiki Loves Monuments Nederland

Ungerechterweise seien hier nur einige Beiträge erwähnt:

  • Arnoud Engelfriet ist bereits der Dauer-Stargast der Conferentie, denn der Internet-Jurist weiß für beide Gruppen anschaulich die Fallstricke aufzuzeigen, die jedem drohen, der im Internet etwas veröffentlicht.
  • Sebastiaan ter Burg ist ein freischaffender Fotograf, der stundenweise bezahlt wird und die gemachten Fotos unter einer freien Lizenz veröffentlicht, zur Freude seiner Auftraggeber, oft gemeinnützige Organisationen, denen es wichtig ist, dass Journalisten die Bilder „frei“ verwenden können. Für ihn zahlt sich sein Geschäftsmodell viel besser aus als die Versuche seiner Kollegen, mit Nutzungsrechten zu verdienen.
  • Jan-Bart de Vreede ist nicht nur Vorstandsmitglied der Wikimedia Foundation, sondern arbeitet auch für die Unterrichtsorganisation Wikiwijs, die Lehrer ermutigt, Freies Unterrichtsmaterial bereitzustellen.
  • Ich selbst habe in meinem fünf Minuten Lightning Talk den Fall von Minister Guttenberg vorgestellt, unter dem Motto: Was man mit Wikis alles Schönes anstellen kann.

Eine Welt zu gewinnen

Jurylid Bas stellt das niederländische Siegerfoto vor, wobei er auf das „menschliche Beiwerk“ rund um das denkmalgeschützte Gebäude hinwies.

Erik Zachte, der Chef-Statistiker der Wikimedia Foundation, verblüffte seine Zuhörer schließlich mit Zahlen und Landkarten. Schwerpunkt seines Vortrages waren die Verhältnisse in China, Indien und Afrika vor allem unter dem Gesichtspunkt der Mobilen Revolution. Bereits 14 Prozent der Wikipedia-Aufrufe, das ist eine ganz junge Entwicklung, kommen von mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Nog een wereld te winnen, mit diesem Ausdruck verwies er auf die Chancen der Wikipedia, in neuen Gebieten Fuß zu fassen. Wie wird die Wikimedia-Bewegung wohl aussehen, wenn zwei weitere Milliarden Menschen online gehen?

Neuland war die Wikimedia-Welt am Samstag auch für einige Foto-Freunde, die als Gewinner von Wiki Loves Monuments Nederland angereist waren. Die Preisverleihung am Ende des Tages wurde von Lodewijk Gelauff eingeleitet, der den Wettstreit auf die europäische Ebene gehoben hatte. Unter den niederländischen Siegern befanden sich außer frisch Begeisterten auch bekannte Wikimedia-Gesichter, vor allem bei der Sonderkategorie der Vielhochlader.

Der Gewinner des fünften Preises, ein Nicht-Wikimedianer aus Rotterdam, hatte gedacht, dass sein Nachtbild einer alten Kirche der Grund für die Einladung nach Utrecht war. Stattdessen erfreute die Jury sich an einem etwas dürftig belichteten Bild eines morschen Aufbahrungshäuschens auf einem Friedhof. Der Jury (mit Wikimedianern, hochkarätigen Fotografen und Kulturgut-Funktionären) ging es eben nicht allein um rein ästhetische Aspekte, sondern konsequent auch um den dokumentarischen Wert. Das Häuschen ist übrigens stark einsturzgefährdet. (Z., 6. 11. 2011)

Liebst du es, ...

Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die Schönste im ganzen Land?

...hinter anderen herzuräumen? Des Mitbewohners Abwasch zu machen? Des Nachbars Müll rauszustellen? Des Anrainers Büsche zurechtzuschneiden? Des Kollegen Aktenstapel zu tragen? Des Hundehalters Hinterlassenschaften auf öffentlichen Plätzen aufzulesen?

Nein??

Dennoch allvierteljährlich das selbe Phänomen: Ein Grüppchen seltsamer Kauze erquickt sich stoßartig an solcher Arbeit.

Geschieht dies aus purem Idealismus, totaler Selbstlosigkeit, grenzenlosem Altruismus, nicht enden wollender Nächstenliebe und aufrichtiger Hilfsbereitschaft?

Nö!

Sondern aus maßloser Eitelkeit, absolutem Geltungsdrang, bedingungsloser Ruhmsucht, extremem Etablierungshunger, nicht zu stillendem Profilierungsdurst, rigorosem Machtstreben, reiner Selbstherrlichkeit und rücksichtslosem Konkurrenzdenken!

Wer sich an dieser Orgie beteiligen will, der möge sich hier eintragen. (Nikkis, 6.11.)

Call for GLAM

International läuft das Projekt nun schon eine ganze Weile, im DACH-Raum bislang aber immernoch eher auf Sparflamme. Nach längeren Vorarbeiten, Diskussionen, Ideen, verworfenen Ideen und so weiter haben wir heute den Schritt in die „offiziellen Projektgefilde“ gewagt. Mit der ersten Version eines Wikipedia:GLAM-Portals starten wir mit dem Projekt hoffentlich auch in der deutschsprachigen Wikipedia durch. Doch bitte glaubt nicht, alles würde schon laufen. Dieses immens große Projekt – GLAM steht ja bekanntlich für den riesigen Bereich „Galleries, Libraries, Archives, Museums“ – kann schwerlich leben, wenn nur drei, vier Hanseln alles machen. An allen Ecken und Enden braucht es Mitarbeiter: Organisation, Technik, Praktische Arbeit und so weiter. Nicht zu vergessen eure Ideen, euer Wissen und eure Kontakte.

Schön wäre es, wenn sich Jemand finden würde, der oder die die schon laufenden internationalen Projekte (siehe en:Wikipedia:GLAM/Projects) in kurzer Form auf einer Unterseite des Portals vorstellen könnte. Weitere Dinge sind auf einer sich noch im Anfangsstadium befindlichen Todo-List zusammengefasst. Und auch darüber Hinaus ist Vieles noch nicht über ein Anfangsstadium hinaus ausgearbeitet. Wir bieten euch viel Spielraum, auf dem ihr euch stark einbringen könnt. Auch wenn wir später beginnen als andere Sprachversionen, gibt es noch immer viel Neuland zu betreten. Also gehen wir los! (MC, 5.11.)

Hurricanes für den Cup

2011 WikiCup champion

Es ist entschieden, der Champion des WikiCup 2011 in der englischsprachigen Wikipedia steht fest – der User Hurricanehink konnte die Endrunde für sich entscheiden und ist nun stolzer "2011 WikiCup champion". Sein Erfolgsrezept: Hurricanes und andere Tropenstürme. In den letzten zwei Monaten des Wettbewerbs konnte er seine Gegner mit den zwei exzellenten Artikeln zur Atlantischen Hurrikan-Saison 1991 und dem 1991 Perfect Storm sowie insgesamt zwölf (!) good articles und weiteren Punkten abhängen (Details). Seine Gesamtbilanz im Cup 2011: 3 featured articles und 37 good articles, mehrere good topics, ein featured topic und etliche DYK – Respekt für diese Autorenleistung!

Doch auch die Beiträge der anderen Teilnehmer der Finalrunde können sich sehen lassen. Insgesamt schrieben die acht Finalisten innerhalb der letzten zwei Monate 5 featured Articles und 50 good articles sowie 6 featured lists. Eine Gesamtbilanz des Cups liegt nicht vor – man kann sich aber gut vorstellen, was die Teilnehmer 2011 gerissen haben.

Wie bereits im Kurier vorgestellt, soll es den Cup 2012 auch erstmals in der deutschsprachigen Wikipedia geben – die Vorbereitungen laufen auf dieser Benutzerseite und die ersten Anmeldungen sind auch bereits eingetrudelt – den Autoren dieser Zeilen würde es freuen, wenn wir 2012 ebenfalls so erfolgreich durchstarten wie dies 2011 in der englischsprachigen Wikipedia geschehen ist. (AR, 5.11.)

Admins u. a. gesucht

Editierst du fleißig seit mehreren Jahren? Würdest dich als erfahrenen Wikipedianer bezeichnen? Hast einen fünf-, sechs-, ach was, siebenstelligen Editcount, optimal verteilt auf die verschiedenen Namensräume? Benutzt immer schön brav die Zusammenfassungszeile? Kannst die Löschregeln auswendig aufsagen? Und erkennst un-freie Bilder im Schlaf? Schlichtest du regelmäßig Konflikte, hast dir aber selbst nie auch nur das kleinste bisschen zuschulden kommen lassen, auch nicht damals, vor 5 Jahren, nachts um halb drei? Hast du Exzellente Artikel verfasst, findest nebenbei aber trotzdem Zeit für gewöhnliche Wartungsarbeiten? Kannst Bedarf an Adminrechten und die nötige persönliche Integrität vorweisen und würdest eine Selbstverpflichtung zu mindestens zwanzigjährigem Admin-Engagement unterschreiben? Hast Spaß an Endlos-Diskussionen über Projektregeln und an ins Uferlose gewachsenen Wartungslisten? Bist du bereit, dir täglich Beschwerden, Drohungen, Beschimpfungen sowie Beschuldigungen von wegen Machtmissbrauch anzuhören? Und hast Lust, die nächsten Monate und Jahre täglich den Tag zu verfluchen, an dem du das erste Mal bei Wikipedia editiert hast? Ja? Fantastisch! Auf geht’s zur Casting-Show Schlachtbank Inquisitionsverfahren wüsten Schlammschlacht zu den Adminkandidaturen!

In den letzten drei Monaten gab es nämlich gerade mal zwei erfolgreiche (Neu-)Kandidaturen, eine im Oktober, eine im September, keine im August. Die Community sucht neue Opfer, sie giert förmlich danach. Traut sich niemand mehr, weil wir zu streng sind? Oder mangelt es tatsächlich an geeigneten Kandidaten, ähnlich wie beim Autorennachwuchs? Ist die Admintätigkeit zu unattraktiv? Oder: Brauchen wir einfach keine neuen Admins?

Eine Gruppe von Admins auf Vandalenjagd der Jagd nach Importierwünschen

Zwar steigt die Artikelzahl unaufhörlich (>1,3 Millionen), dafür sinkt zum Ausgleich aber die Mitarbeiterzahl. Wenn also dann jeder seine persönlichen 10.000 Artikel vor Unfug zu bewachen und aktuell zu halten (und, wann immer möglich, auszubauen) hat, sinkt die Wahrscheinlichkeit immer weiter, dass Leute Zeit haben, Löschanträge auf Unter-Unter-Untergruppierungen des CCC, auf Sonjas Friseurladen oder auf die neueste Lindenblüten-Heilfasten-Therapie zu stellen. Die täglich noch 20 Löschanträge werden schon heute in der Regel mit LAE beendet, sodass für Admins in der Behaltenhölle nichts mehr zu entscheiden bleibt. Außerdem begegnet man dann in der Geisterstadt Wikipedia nur alle paar Wochen überhaupt anderen Benutzern, folglich kommt es auch zu immer weniger Konflikten und sogenannten Vandalismusmeldungen (Anm. d. Red.: der Name WP:KABUMM [der KURIER berichtete] konnte sich bisher nicht durchsetzen). Daher sieht man die 300 Admins schon heute hauptsächlich bei der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Importierwesen, wo sie um die Wette importieren, um ihre Adminrechte überhaupt noch irgendwie zu rechtfertigen. Also vielleicht braucht Wikipedia auch einfach keinen Adminnachwuchs?

Wie dem auch sei: Wem die Admin-Anforderungen zu hoch sind und/oder wer seine Zeit lieber auf anderen Posten verplempern möchte, der kann sich auch gern als Sichter (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: sofort), Mentor (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: sofort), Portalbetreuer (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: sofort, etwa 3/4 der 535 Portale sind tot), Schiedsgerichtler (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: SOFORT), Checkuserer (Anforderungen: na gut, gibts, Einstellungsbeginn: na gut, in -13 Tagen, dann erst wieder 2012), Oversighter (na gut, erst wieder 2013) oder Bürokrat (vielleicht bald, ansonsten ebenfalls erst wieder 2013) bewerben. Blick über den Tellerrand: Auch im Vorstand (der jetzt Präsidium heißt) von Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V., einem Verein, der „die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit [...] fördern [möchte], um die Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern“, sind bald wieder Posten zu haben (genauer gesagt auf der Mitgliederversammlung am 19. November, allerdings hätte man sich anscheinend bis zum 18. Oktober melden müssen). (X-W unter Verwendung von datei:Qxz-ad16.gif by Qxz, 5.11.)

Wikipedia hat ja doch einen Redaktionsschluss

Bibliothek von Alexandria
Die verlorene Bibliothek von Alexandria ist eine von vielen zerstörten Bibliotheken der Antike. Wikisource kam zu spät.
El Vaporcito, ein in Andalusien gesunkenes Schiff
El Vaporcito, ein in Andalusien gesunkenes Schiff und Bien de Interés Cultural in Spanien sank 2011 (Photo von 2007). Wiki Loves Monuments muss weltweit stattfinden.
Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, 2004
Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, 2004
Goldkröte (Bufo periglenes), inzwischen ausgestorben
Goldkröte (Bufo periglenes), inzwischen ausgestorben
Symbol der New York Society for the Suppression of Vice, die sich für Bücherverbrennungen einsetzte
Symbol der New York Society for the Suppression of Vice, die sich für Bücherverbrennungen einsetzte
Verbrennen von linker Literatur während der Anfangstage der Pinochet-Diktatur
Verbrennen von linker Literatur während der Anfangstage der Pinochet-Diktatur
Ein Cellospieler in der zerstörten Nationalbibliothek von Sarajewo, 1992.
Ein Cellospieler in der zerstörten Nationalbibliothek von Sarajewo, 1992.
Eingestürztes Historisches Archiv der Stadt Köln, 2009
Eingestürztes Historisches Archiv der Stadt Köln, 2009

Jeden Tag gehen Unmengen von Wissen verloren, weil nicht genügend Kopien der Werke existieren, in denen es niedergeschrieben ist. Wenn eine Naturkatastrophe eintrifft oder eine Region zum Kriegsschauplatz wird, werden Bibliotheken, Museen, Denkmäler und anderes kulturelles Erbe, wertvolle Bauten, Inkunabeln und einzigartige Objekte zerstört. Es gibt viele solche Beispiele aus der Zeit vor der Existenz der Wikipedia. Die Bibliothek von Alexandria, die während des Spanischen Bürgerkrieges zerstörten Kirchen, Klöster, Konvente und Bibliotheken,[Q 1] die 1937 bei einem Lagerhausbrand vernichteten Originalnegative der vor 1935 veröffentlichten Filme der Fox Film Corporation,[Q 2] hunderte von Bibliotheken und Archiven, die während des Zweiten Weltkrieges ausgebombt wurden,[Q 3][Q 4] die mehr als 6000 während der Kulturrevolution zerstörten Klöster in Tibet mit ihren Statuen, Gebetsmühlen und Manuskripten,[Q 5] die Bombardierung der National- und Universitätsbibliothek von Bosnien und Herzegowina in Sarajewo während des Bosnienkrieges, bei dem in dem daraus resultierenden Brand bis auf die Grundmauern tausende von unersetzlichen Schriften verbrannten,[Q 6] um nur einige Beispiele zu nennen.

Doch auch seitdem Wikipedia besteht, wird nach wie vor Wissen vernichtet. Die Nationalbibliothek von Bagdad und andere Repositorien kultureller Güter wurden während des Irakkrieges geschädigt und geplündert,[Q 7] und das Erdbeben im Indischen Ozean mit dem verheerenden Tsunami 2004 beschädigte oder zerstörte Bibliotheken und Archive in mehreren Ländern. Ein Großteil des kulturellen Erbes von Haiti ging durch das Erdbeben 2010 verloren.[Q 8] Während der Revolution in Ägypten 2011 wurde das Ägyptische Museum vandaliert.[Q 9] Doch nicht immer sind Kriege und Naturkatastrophen schuld, um das kulturelle Erbe zu gefährden, Beispiele dafür sind der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004,[Q 10] oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009.[Q 11]

Solche Ereignisse entfernen Teile des Wissens der Menschheit und manchmal gesamte Kulturen. Viele der heute noch gesprochenen Sprachen sind in Gefahr, manche schon verschwunden.

Außerdem werden hunderte von Websites im Internet jeden Tag geschlossen; die durchschnittliche Lebensdauer einer Website beträgt lediglich 77 Tage.[Q 12] Solche Websites werden oft in Artikeln als Belegstellen verwendet, und obwohl Projekte wie das Internet Archive oder WebCite und Gruppen von Freiwilligen[Q 13] Kopien einiger dieser Websites sichern, gehen viele weitere für immer verloren.

Wikipedia und seine Schwesterprojekte können und müssen alle Formen von Wissen erhalten, durch die Anlage von Artikeln in Wikipedia, durch das Hochladen von Bildern nach Commons, die Erhaltung von Sprachen in Wiktionary und die Transkription von gemeinfreien Büchern in Wikisource. Veranstaltungen wie Wiki Loves Monuments können dazu beitragen, Denkmäler weltweit dauerhaft zu machen, bevor sie beschädigt oder zerstört werden, aber bisher fand WLM nur in europäischen Staaten statt.[Q 14]

Es gibt einen Redaktionsschluss. Es ist ein Kampf gegen die Zeit.

Vorstehender Text ist ein Essay von emijrp mit dem Titel There is a deadline. Aus dem Englischen übertragen von Matthiasb.

Einzelnachweise Q
  1. El martirio de los libros: una aproximación a la destrucción bibliográfica durante la Guerra Civil (WebCite)
  2. "$45,000 Fire Drives Families From Homes in Little Ferry", Bergen Evening Record, 9. Julo 1937, S. 1. Zitiert von Richard Koszarski in Fort Lee: The Film Town, Indiana University Press, 2005, S. 339–341. ISBN 978-0-86196-652-3.
  3. It Has Been Done Before! Reconstituting War-Ravaged Libraries (WebCite)
  4. etwa die Folgen des Warschauer Aufstands, die Zerstörung Warschaus und der polnischen Kultur während des Zweiten Weltkrieges
  5. Tibetan monks: A controlled life (WebCite)
  6. Erasing the Past: The Destruction of Libraries and Archives in Bosnia-Herzegovina (WebCite)
  7. Photos of the Iraq National Library 2003–08
  8. Haiti Cultural Recovery Project
  9. Breaking: Images of Egyptian Museum Damage -UPDATE 34- King Tut Objects Damaged? (WebCite)
  10. Hilfe für Anna Amalia (WebCite)
  11. Archive Collapse Disaster for Historians – Spiegel Online International (WebCite)
  12. Internet Archive Frequently Asked Questions (WebCite)
  13. etwa Archive Team (WebCite)
  14. Wiki Loves Monuments 2011 (WebCite)

Kommentar hierzu

Anhäuser Mauer, letzter Überrest eines einstigen Klosters
Die Anhäuser Mauer, letzter Überrest eines einstigen Klosters
Brand der Dreifaltigkeitskathedrale 2006
Brand der Dreifaltigkeitskathedrale 2006

Viele Bilder, die bei Wiki Loves Monuments eingereicht wurden, führen in der Tat die Vergänglichkeit menschlichen Schaffens vor Augen. So etwa das deutsche Siegerbild „Anhäuser Mauer“, ein 10 m × 18 m großes Mauerstück, welches den letzten Rest des ehemaligen Klosters Anhausen (Satteldorf) repräsentiert.

Doch wohl keines unter den Siegerbildern hat den Moment der Bedrohung so dramatisch eingefangen, wie das Bild vom Brand der Dreifaltigkeitskathedrale St. Petersburg 2006, Sieger des russischen „Community Pick Award“. Ausgerechnet Restaurierungsarbeiten waren damals der Auslöser. Die Kirchenschätze konnten gerettet, die beschädigten Kuppeln 2009 wieder aufgebaut werden – Glück im Unglück mag man sagen. Doch es führt die ständige Gefahr vor Augen. Denn genausogut hätte es auch das letzte Bild dieses Bauwerks sein können. Duschgeldrache2, 01.11.2011

Wikipedia im Radio

Zwei Kulturwellen der ARD nehmen sich der Wikipedia an: Bei Nordwestradio gab es bereits am 13. Dezember 2011 eine 1,5stündige Sendung über Das Wissen der Welt – Wikipedia und ihre älteren Schwestern, und bei SWR2 wird es in der Wissens-Sendung Impuls ab Montag eine vierteilige Reihe mit kurzen Beiträgen geben, in der es um grundlegende Fragen gehen soll: Kann man bei Wikipedia überhaupt mitmachen? – Wer und was steckt hinter einem Artikel? – Wikipediafrust – Kritik an Wikipedia. Für beide Programme wurden bekannte Wikipedianer interviewt. Alle Beiträge sind auch online zu hören. A. (14.1.)

Letzte Änderungen als Live-Ticker

Dank dem netten kleinen Tool Wikistream gibt es nun die Möglichkeit, sich die Änderungen der größeren oder wahlweise auch einzelner Wikipedia-Sprachversionen sowie neu bei der freien Medien-Plattform Commons hochgeladenen Bilder als Live-Ticker anzeigen zu lassen. Dabei visualisiert das Programm sehr schön die hohe Aktivität der internationalen Community. Mit Hilfe verschiedener Filter ist es zum Beispiel auch möglich, sich nur die Änderungen bestimmter Namensräume anzeigen zu lassen oder die Bearbeitungen von angemeldeten oder unangemeldeten Benutzern und Bots ausblenden zu lassen. Nicor 12.1.
Wer den Livestream aller Änderungen in allen Wikimedia-Projekten unmittelbar verfolgen möchte, sei außerdem auf irc.wikimedia.org verwiesen. A.

WikiWomenCamp

Vom 23. bis zum 25. Mai 2012 findet die erste „WikiWomenCamp“-Konferenz in Buenos Aires statt. Willkommen sind alle Personen biologischen und sozialen weiblichen Geschlechts, die zur Wiki-Gemeinschaft gehören, also in einem Projekt der WMF, einem Chapter, bei GLAM oder einem beliebigen kommerziellen, gemeinnützigen oder erzieherischen Wiki tätig sind. Konferenzsprachen sind Englisch und Spanisch. sgth 12.1.

SOPA – Die Entscheidung naht

Ende Januar/Jänner wird im US-Kongress die erste Abstimmung über den Stop Online Piracy Act stattfinden. Wie bekannt gefährdet SOPA Bestand und Betrieb der Wikipedia. Die englische Wikipedia plant aus Protest gegen SOPA eine zeitlich begrenzte Abschaltung, ähnlich der Proteste gegen den italienischen DDL intercetazzioni. Die Initiative gegen den SOPA hat für die deutschsprachige Wikipedia ein Banner entworfen, das auf der Organisationsseite ausgestellt ist. Eine Zusammenfassung der Argumente gegen SOPA gibt dieses Video aus dem US-Kongress. LH 11.1

Update: Der Head of Reader Relations for the Wikimedia Foundation, Philippe Beaudette, hat auf metawiki verkündet, dass die Wikimedia Foundation vom 13. bis 16. Januar Banner schalten wird, in denen alle Nutzer der englischsprachigen Wikipedia mit Provider in den USA gefragt werden, ob die Foundation gegen SOPA protestieren soll.

Wikiweise ist zurück

Der Relaunch von Wikiweise hat begonnen, bisher weitgehend unbemerkt: „Nach einem Hackerangriff auf unseren Server sind wir in einer rudimentären Version seit 1.1.2012 wieder online. Bitte haben Sie Verständnis, dass noch nicht alle Funktionen zur Verfügung stehen und manche Links noch ins Leere führen. Wir bemühen uns, das System Stück für Stück zurück zu bringen“, heißt es derzeit auf der Startseite des Wikipedia-Forks (A. 10.1.).

„Ist der Papst katholisch?“

Als Papst Benedikt XVI. am 6. Januar 2012 22 neue Kardinäle ernannte, übernahm der Vatikan deren Biographien, die an die Presse gegeben wurden, aus der italienischen Wikipedia. Die wörtliche Übernahme der Texte ohne Quellenangabe führte zunächst zu Irritationen, weil die Bischöfe darin ausdrücklich als „katholisch“ bezeichnet wurden. Beispielsweise zu dem Bischof von Utrecht Willem Jacobus Eijk wurde auf dessen dezidierte Ansichten zum Schwangerschaftsabbruch und zur Homosexualität hingewiesen. Dazu hieß es aus dem Vatikan, es habe sich dabei um „inoffizielle“ Biographien gehandelt, die Übernahme aus Wikipedia sei allein der Eile geschuldet gewesen, und es seien mittlerweile selbst erstellte Texte auf der Website des Heiligen Stuhls an ihre Stelle gesetzt worden. (A. 9.1.)

24.000 Werke bei Wikisource

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Finanzer weist in seinem Blog darauf hin, dass am 4. Januar 2012 das 24.000. Werk bei Wikisource fertiggestellt worden ist. Es handelt sich um den Artikel Aus alter Zeit aus der Gartenlaube von 1874. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 1.800 neue Werke bei Wikisource eingestellt worden. Wir gratulieren sehr herzlich unseren Kolleginnen und Kollegen vom Schwesterprojekt, und wir freuen uns natürlich schon heute auf das 25.000. Werk! (A., 6.1.12)

Diskussion um Förderbedingungen und Lizenzen

Welche Bedingungen soll Wikimedia Deutschland an die Vergabe von Förderungen knüpfen? Als Verein zur Förderung Freien Wissens muss WMDE sicherstellen, dass Inhalte, deren Erstellung mit Einsatz von Spendenmitteln gefördert wurde, auch tatsächlich als frei und problemlos weiternutzbar sind. Welche Regeln können dies am besten gewährleisten? Was soll gefördert werden und was nicht? Auf dieser Seite steht ein Vorschlag von Wikimedia Deutschland zur Diskussion und es können auch alternative Vorschläge eingereicht werden. JR (W) 05.01.2012

Fundraiser ist abgeschlossen – nun auch in Deutschland

Mit Vorrücken des Uhrzeigers auf die 11 ist der Fundraiser 2011 in Deutschland abgeschlossen. Über 160.000 Menschen alleine in Deutschland haben in den vergangenen 7 Wochen über 3,8 Millionen Euro gespendet. Nie war der Fundraiser so erfolgreich, so kurz und so vielseitig. Einen ausführlichen Bericht werdet ihr in einigen Tagen auf dem Blog von Wikimedia Deutschland finden. Unsere Pressemitteilung ist hier zu lesen. Vielen Dank an alle, die sich am Fundraiser beteiligt haben. TM (WMDE), 05.01.2012

Wikipedia wieder im Oscar-Fieber?

Wikipedia im Oscar-Fieber?
Wikipedia im Oscar-Fieber?

Passend zur bevorstehenden Golden-Globe-Verleihung in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar lädt das Oscar-Tippspiel wieder zum mitmachen ein. Im Jahr 2006 ins Leben gerufen, soll es – im Besonderen für die Kollegen des Filmbereichs – eine Art Abwechslung zum oftmals monotonen Tagesgeschäft aus Qualitätssichern & Co. darstellen. 2012 findet es schon zum siebenten Mal statt.

Ziel ist es (wer hätte das gedacht ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/;) ?) so viele Oscar-Gewinner wie möglich in den 24 ausgelobten Kategorien vorherzusagen. Als kleine Hilfe können ein eigens erstellter Filmpreiskalender, Links zu einigen einschlägigen Websites, aber natürlich auch entsprechende Wikipedia-Artikel dienen. Eventuell ergibt sich auch die Gelegenheit, die ein oder andere Bläuung vorzunehmen. Der Benutzer mit der höchsten Trefferquote darf sich nicht nur im Lob und der Anerkennung der Kollegen (insbesondere dem der Filmexperten) sonnen, sondern auch einen speziellen Baustein seinem seiteneigenen Wikipedia-Babel hinzufügen.

Die Oscar-Nominierungen werden am 24. Januar bekanntgegeben. Die Preisverleihung selbst findet in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar MEZ statt. Passend zum Ereignis hat Benutzer BlueCücü bis einschließlich 25. Februar unter Portal:Film/Fehlende Oscar-Artikel zum zweiten Mal zu einem ganz besonderen Artikel-Marathon geladen. Ziel ist es, so viele neue Artikel wie möglich über mit dem Filmpreis verbundene Produktionen oder Künstler anzulegen. Noch gibt es für Neueinsteiger reelle Chancen auf vordere Platzierungen! César, 03.01.

117.725 Dateien wurden optisch kontrolliert

Viele Bilder dürfen aus rechtlichen Gründen nur in der deutschsprachigen Wikipedia hochgeladen werden. Oft sind darunter Logos, die von den entsprechenden Unternehmen bereitgestellt werden. Dateien im CMYK-Format werden allerdings nicht im Internet-Explorer dargestellt, Firefox macht Darstellungsfehler. Nach einer blauäugigen Anfrage von Nightflyer an den Umherirrenden hat dieser versucht, das Problem per Software zu lösen und die Bilder zu erkennen, hat sich aber schlussendlich für eine optische Kontrolle entschieden. 117.725 Dateien... Dazu kann man wirklich nur Danke sagen. Alle Bilder wurden nach RGB konvertiert und sind somit vermutlich mit jedem Browser sichtbar. (N., 2.1.12)

Fundraiser 2012 abgeschlossen

Nachdem bereits der stellvertretende Geschäftsführer der Wikimedia Foundation Erik Möller zum Jahresschluss auf der Foundation-l ein sehr positives Fazit der diesjährigen Spendenkampagne gezogen hatte, wurde heute im Blog der Foundation deren Ergebnis bekanntgegeben: Insgesamt wurden weltweit gut 20 Millionen US-Dollar eingenommen. Nachdem die Einnahmen seit Beginn der Spendenaufrufe im Jahr 2003 kontinuierlich angestiegen waren, ist dies der erfolgreichste Fundraiser überhaupt geworden. Spenden seien aus fast jedem Land der Erde eingegangen. (A., 2.1.12)

In Deutschland wurden 4,7 Mio. US-Dollar eingenommen, in der Schweiz waren es 434.000 US-Dollar. Die Zahlen für Österreich stehen noch aus. Wikimedia Deutschland hat bekanntgegeben, der Fundraiser werde in Deutschland noch bis zum 5. Januar 2012 weitergeführt. (A., 3.1.12)

Neu auf Wikisource im Dezember

Ruhig war der Monat auf Wikisource – dennoch ein paar Neuzugänge: Das Allgemeine Deutsche Kommersbuch erschien erstmals 1858 und ist das bekannteste Kommersbuch in Deutschland • Was die 3 Raben sich um Mitternacht am Galgen erzählen und weshalb aus ausgespucktem Brot Pilze werden, das erfährt man Aus dem Märchenschatz der Kaschubei • In Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes versucht Paul Julius Möbius selbigen mit schon damals umstrittenen Methoden nachzuweisen. Anneke, 2.1.12

Rekordmonat für PND-Fehlermeldung

Die Wikipedia:PND/Fehlermeldung, ein weniger bekanntes, aber ungemein produktives und angenehm konfliktarmes Projekt der deutschen Wikipedia, verzeichnet einen neuen Rekord: Über 500 Mal wurden im Dezember 2011 fehlerhafte Daten in der Personennamendatei (PND) oder mögliche Zuordnungen bei individuellen PNDs gemeldet. Seit November 2005 läuft das Projekt; die von den Wikipedia-Benutzern gesammelten Daten werden in Frankfurt am Main in der Deutschen Nationalbibliothek von einem Mitarbeiter der DNB ausgewertet und eingearbeitet. 2008 wurden Einzelheiten bei einem Besuch von Wikipedia-Autoren erläutert. Auf diese Weise wurden schon Zehntausende PNDs gefixt, so dass Personen eindeutig identifiziert und verknüpft werden können. Gegenwärtig ist die PND-Nummer in 166.939 Artikeln eingetragen. Die PND enthält insgesamt etwa 3,6 Millionen Datensätze, davon sind derzeit (Stand: Juli 2011) etwa 1,8 Millionen individualisierte Personensätze. Es bleibt also noch viel zu tun.... (Concord, 1.1.2012)

Neujahrsartikel 2012

Auch in diesem Jahr können fleißige Autoren versuchen, einen neuen Artikel exakt um 0:00 am 1. Januar 2012 abzuspeichern und damit die Ehre zu erlangen, in die Liste der Neujahrsartikel und -autoren aufgenommen zu werden. Größere Chancen bestehen, wenn mehrere Artikel kurz hintereinander abgespeichert werden, doch auch für Neujahrsartikel gilt Qualität vor Quantität. Der erste Artikel des Jahres 2011 war übrigens Gerhard Spiteller von Kuebi, der auf die Sekunde genau zum Jahreswechsel eingestellt wurde. Inko, 31.12., 15:06

Und ab 0:00 dürfen Wetten für 2012 abgegeben werden. Cho 16:44, 31. Dez. 2011 (CET)

UPDATE: Und wieder hatte Kuebi mit Adipositas-Paradoxon die Nase vorn, exakt um 0:00 Uhr angelegt. Auch den letzten Artikel des Jahres 2011 steuerte er um 23:59 Uhr mit dem Massenmörder ‎Fritz Angerstein bei. César, 01.01.

UPDATE: Die ausstehende Wikipedia:Wette für 2011 gewinnt Benutzer:Duschgeldrache2, der mit seinem Tip von 1.335.810 Artikeln den gemessenen 1.335.971[1] am nächsten kam. (g 1.1.)

  1. [1] und [2]

An Bewährtem festhalten ...

... könnte man den 15. Wartungsbausteinwettbewerb überschreiben. Im vierten Jahr bereits findet die Artikelverbesserungsaktion regelmäßig in jedem Quartal statt und die zweithöchste Teilnehmerzahl sowie hohe Punktwertungen diesmal zeigen, dass die Begeisterung ungebrochen ist. An der bewährten Besetzung festhalten wollte das Siegertrio vom letzten Mal, Never change a winning team war das Motto von Kleines214, Sir Gawain und CatMan61 und es hat sich ausgezahlt: Zum allerersten Mal konnte der WBW-Titel verteidigt werden. Und nicht nur das, auch der unermüdliche Einzelkämpfer Laibwächter konnte Platz 2 in der Gesamt- und Platz 1 in der Einzelwertung verteidigen und übernahm dadurch die Führung im ewigen Medaillenspiegel. Sir Gawain vom Siegerteam konnte sich auch noch einen zweiten Titel sichern: Mit seinem Ausbau der Lebensgeschichte der französischen Intrigantin Jeanne de Saint-Rémy leistete er die umfangreichste Überarbeitung. Die schöne runde Zahl von 444 Wartungsbausteinen wurde diesmal in nur acht Tagen abgearbeitet und damit die Dauerbaustelle Wikipedia wieder ein ganzes Stück weitergebracht: Der Wettbewerb hat sich einmal mehr bewährt, Fortsetzung folgt. Wir sehen uns im Februar 2012 ... (HvW, 27.12.)

Brechtforschung, Wikipedia und Original Research

Brechts Lied der Mutter Courage hat eine bekannte Melodie, über deren Ursprung in der Literatur viel spekuliert wurde. Nichts Genaues wusste man aber bislang nicht. Original Research (oder, wie es auf Deutsch recht unglücklich heißt, Theoriefindung) hat mich auf die Spur des Stücks gebracht. Wie ich zunächst noch nicht wusste, verfolgte der Brechtforscher Joachim Lucchesi dieselbe Spur. Was tun damit angesichts WP:KTF? Das Ergebnis wird im Dreigroschenheft 1/2012 erscheinen, also in wenigen Tagen (Erscheinungsdatum 1. Januar 2012): ein gemeinsamer Beitrag von Benutzer:Mautpreller und Joachim Lucchesi. Der Herausgeber des Forschungsjournals, Michael Friedrichs, kündigt den Beitrag bereits hier an und betont dabei besonders die produktive Kooperation Forschung/Wikipedia. Natürlich werden die Ergebnisse gleich nach Veröffentlichung auch den entsprechenden Wikipedia-Artikeln zugute kommen. Für eine weitere Zusammenarbeit stehen die Signale auf Grün. (Mautpreller, 24.12.)

Loriot-Unterschrift

Wie bekannt ist, wurden die Loriot-Briefmarken durch die Wikimedia Foundation auf Basis eines Gerichtsbeschlusses gelöscht.

Im Folgenden geht es nur um die Abbildung von Loriots Unterschrift. Diese wurde auf Grund desselben Gerichtsbeschlusses gelöscht, weil das Gericht die Persönlichkeitsrechte des verstorbenen Künstlers verletzt sah.

Nach eingehender Beratung zwischen Geoff Brigham und den deutschen Anwälten sind diese davon überzeugt, dass hier keine Persönlichkeitsrechte verletzt wurden und die Wikimedia Foundation ist bereit, gegen den Gerichtsbeschluss in Bezug auf das Persönlichkeitsrecht anzugehen. Geoffs vollständige Einschätzung ist auf der Commons-Projektseite einseh- und diskutierbar. Weitere Motive sind auf Philippes Diskussionsseite zu lesen.

Geoff bittet nun um Kommentare der deutschsprachigen Wikipedia- sowie der Commons-Community, ob ein solcher Schritt gegangen werden soll. Der Reporter geht davon aus, dass dort auch Kommentare in deutscher Sprache verstanden werden (ray, 23.12.)

Neutrale Standpauke

Weil er im Kurier keine drei Minuten überleben würde: hier der entzücklopädische Jahresrückblick 2011 auf meiner Benutzerseite. Z., 23. 12.

In der Online-Datenbank der niederösterreichischen Bibliothek Gedächtnis des Landes, des Museums des Bundeslandes Niederösterreichs, gibt es ebenso wie in Wikipedia für jede Gemeinde einen eigenen Artikel. Es lag nahe, diese gegenseitig zu verknüpfen. Das dortige Redaktionsteam hat uns die Möglichkeit gegeben, als einzigen weiterführenden Link in ihren Artikeln den zu Wikipedia einzutragen. Eine ähnliche Möglichkeit bot sich bei Personen, die in beiden Datenbanken vorhanden waren. Dies bietet für beide einen Mehrwert, da sich die Datensätze in vielen Fällen ergänzen und somit keine Konkurrenz darstellen.

Um jedoch die Wartungsarbeiten zu reduzieren, wurden durchgehend Permalinks für die Artikellinks verwendet, vorerst etwas mehr als 2.000, was einen gar nicht so geringen Aufwand darstellte.

Von Wikipediaseite wurde unsere Werkzeugleiste mit dem Tool Permalink (Seite) ergänzt, den man in den Einstellungen/Helferlein aktivieren kann. Damit kann jeder die Artikel-ID in der Adressliste auslesen, die zu einer stabilen Verlinkung führt, auch nach einer Verschiebung des Artikels in Wikipedia selbst.

Es ist ein weiterer Erfolg im Bemühen um Kooperationen mit öffentlichen Institutionen in Österreich. Wie es scheint, wird es nach jeder erfolgreichen Kooperation leichter, weitere mögliche Partner anzusprechen, die Reaktionen sind durchwegs positiv. Unsere Gesprächsangebote werden durchwegs mit großem Interesse angenommen. Das zeigt auch, dass Wikipedia inzwischen als gefragter und auch seriöser Partner in der Online-Wissensvermittlung wahrgenommen wird. K@rl (22.12.)

Wikipedia-Initiative in der deutschsprachigen Community gegen den SOPA

Aufgrund der schwerwiegenden Bedrohung der WP durch den Stop Online Piracy Act (der Kurier berichtete) wurde nun in der deutschsprachigen Wikipedia eine Unterstützer-Initiative eingerichtet, um zu klären, wie die Proteste der EN-WP unterstützt werden können.

„Im Januar 2012 wird das Repräsentantenhaus der USA über den Stop Online Piracy Act (SOPA) abstimmen. Dieser Gesetzesentwurf sieht unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Rechtsverstößen im Internet die Einrichtung eines Systems zur Internetzensur vor. Die Umsetzung der im SOPA geplanten Maßnahmen würde den Betrieb von Plattformen wie der Wikipedia praktisch unmöglich machen.(citation needed)
„Jimmy Wales erwägt einen Blackout der WP-EN als Protestmaßnahme gegen den SOPA, der letztlich ebenfalls einen Blackout der Wikipedia herbeiführen würde. In einer Umfrage auf der Benutzerdiskussion von Wales haben 89,4 % der Teilnehmer für den Blackout gestimmt.

(Nicor, 21.12.)

Projekt Vollständigkeit: Jahresendspurt

Die Einen nutzen die letzten Tage des Jahres zur Erholung und für die Familie, Andere nutzen die freie Zeit auch, um mal etwas ungestörter in der Wikipedia schreiben zu können. Wie wäre es, diese Endjahresenergie in dieses Projekt zu stecken? Auf einer Unterseite von Ephraim33 wird das Projekt Vollständigkeit geführt (der Kurier berichtete). Wäre es nicht eine gute Idee, einige dieser Fehlstellen noch vor dem Jahreswechsel zu füllen und mit kompletten Bereichen ins neue Jahr zu gehen? Vielfach handelt es sich nur um ein, selten zwei oder mehr Artikel in einem Bereich, meist Politiker oder Musiker beziehungsweise Bands. Wie lange müssen wir also noch ohne den Hengstbach (Rhein) auskommen, der als einziger Fluss in Deutschland über 36 Kilometer Länge noch fehlt? Oder ohne Loxodonta, die letzte fehlende Gattung der Rüsseltiere? Oder ohne den letzten fehlenden jugoslawischen Fußballer des Jahres Josip Katalinski, ohne Akbar Panah Khan, das letzte fehlende Staatsoberhaupt von Afghanistan, oder ohne Kurti Elsasser, den letzten fehlenden Artikel eines Interpreten eines Nummer-Eins-Hits in Österreich des Jahres 1982? Würde jeder aktive Autor ein bis zwei dieser Artikel schreiben (so es denn in seinem/ihrem Vermögen liegt), könnte das sogar weitestgehend komplett zu schaffen sein. Vielleicht kann man das auch mit dem Artikelmarathon vom 28. bis 30. Dezember verbinden? (MC, 20.12.)

Nachtrag: zwei Artikel wurden schon als Weiterleitungen auf bestehende Artikel verwiesen. Vielleicht sind einige Artikel auch schon da, nur weiß man es noch nicht genau. Hier ist also auch eure Fachexpertise gefragt.

Wiki Loves Art Nouveau

Gewinner: Innenraum des Museums für angewandte Kunst in Budapest

Unter diesem Titel ist nun eine virtuelle Ausstellung auf der Website der Kulturorganisation Europeana verfügbar. Gezeigt werden Fotos aus dem Wettbewerb Wiki Loves Monuments, in dessen Rahmen Europeana einen Preis für das beste Jugendstil-Bild ausschrieb.

Der Sieger dieses Sonderwettbewerbs wurde bereits Anfang Dezember bekanntgegeben. (Cd, 19.12.)

Schlümpfe-Film jugendgefährdend

Mike Dupont beschreibt es im Blog mit Grausen: Im neuen Schlümpfe-Film guckt sich einer den Wikipedia-Artikel zum Mond an. Schön, aber später klaut er daraus ein Foto und pappt es einfach in seine Werbeanzeige. Und das sehen sich Millionen unschuldiger Kinder an! Dabei hätten die Filmemacher stattdessen wunderbar in die Filmhandlung einbauen können, wie man lizenzkonform die kreative Allmende abgrast. Z., 17. 12.

OscArtikelMarathon geht in die zweite Runde

Datei:Replicas of Academy Award statuette.jpg
Das Objekt der Begierde
Was Ende 2010 aus Jux und Tollerei mit einer schmalen Rotlink-Liste der fehlenden Filmartikel zu den Oscarverleihungen der 2000er-Jahre begann, entwickelte plötzlich eine enorme Eigendynamik. So wurden in nur drei Monaten 1086 neue Artikel zum Thema Oscar erstellt. Nichtsdestotrotz enthalten die Artikel der Oscar-Kategorie noch weit über 10.000 Rotlinks. Diese wollen nun vom 1. Januar bis zum 25. Februar (dem Tag der 84. Oscarverleihung) im OscArtikelMarathon 2012 gebläut werden. Während beim letzten Mal nur die reine Anzahl der neuerstellten Artikel ausschlaggebend für einen Platz auf dem Siegertreppchen war, wird diesmal – auf Wunsch einiger Teilnehmer – nach Beendigung des Artikelmarathons auch ein Qualitätssieger ermittelt. Jeder der mitmachen möchte, behält am besten diese Seite im Auge. Für Fragen oder Anregungen bietet die entsprechende Diskussionsseite einen Anlaufpunkt. Und wer jetzt noch einen Motivationsschub zur Teilnahme benötigt, der schaut am besten einmal in der Hall of Fame vorbei, welch hübscher Orden unter Umständen demnächst die eigene Benutzerseite zieren könnte. --BlueCücü, 16.12.

Im Kaffeehaus kann man auch über Lizenzen reden

Übrigens auch das gibts beim Hawelka im Austria-Forum

A Schalerl Gold und a korrekte Bildlizenz, Herr Ober!

Auf die Arbeit der Fotografen von Wikimedia-Commons wird ständig zugegriffen, nicht immer entsprechend den Lizenzvorgaben. Das sorgt auch immer wieder für Misstöne. Dass es anders geht, zeigt die österreichische Kulturdatenbank Austria-Forum, das Nachfolgeprojekt von Aeiou, welches in den letzten Monaten über 500 Fotos von Commons in ihrer eigenen Datenbank verwendet. Nach persönlichen Treffen von Wikpedianern mit einem der Verantwortlichen vom Austria-Forum, Prof. Maurer, in bestem Wiener Kaffeehausambiente wurde erreicht, was nicht selbstverständlich ist: In einer gemeinsamen Aktion wurden alle Quellen- und Lizenzangaben nach unseren Vorgaben einheitlich umgestellt. Dazu wird noch bei jeder Bildbeschreibung zum ursprünglichen Foto auf Wikimedia Commons verlinkt. Auf diesem Weg möchte ich allen Fotografen gratulieren, deren Fotos den Weg von Commons nach draußen angetreten haben. Wie es scheint, werden sicher noch zahlreiche andere österreichische Motive auf den Seiten dieser, vom Bildungsministerium geförderten Kulturinitiative ihren Platz finden. Ausdrücklich wurde von den Betreibern versichert, dass sie sich zu Wikipedia als komplementäre Ergänzung verstehen. Danke, Herr Ober! (K@rl, 15.12.)

Literaturstipendium knackt 2500er-Marke

Das Literaturstipendium von Wikimedia Deutschland – macht mit!
Das Literaturstipendium von Wikimedia Deutschland – macht mit!

Notiz am Rande: Das von Wikimedia Deutschland angebotene Literaturstipendium ermöglichte bis heute Neuanlage oder Verbesserung von über 2500 Artikeln. Herzlichen Dank an alle Autoren, die das LitStip in Anspruch nehmen! GH(W) 14. Dezember 2011

What You See Is What You Get

Ein erster Prototyp, der den aktuellen Stand in der Entwicklung des Wysiwyg-Editors zeigt, ist öffentlich zugänglich. Die Wikimedia Foundation gibt dazu verschiedene Infos und Hinweise (Rückmeldungen sind ausdrücklich gewünscht!). Eine deutsche Zusammenfassung steht im WMDE-Blog. MJ(W) 14. Dezember 2011

Affäre um britische Lobbyagentur Bell Pottinger

Die Zeit nahm sich vor einer Woche in einem unsäglich schlechten Artikel Achim Raschka und seine Aktivitäten im Rahmen des Projektes NAWARO vor, der Kurier berichtete. Ihr Ableger Zeit-Online liefert dagegen nun einen recht brauchbaren Artikel über Manipulationsvorwürfe gegen die britische Lobbyisten-Agentur Bell Pottinger, deren Geschäftsführer Tim Collins neulich groß damit angab, die Wikipedia nach den Wünschen der Kunden beliebig bearbeiten zu können. Was nicht klappte, denn Wikipedia merkt sofort, wenn jemand versucht, krumme Dinger zu drehen. Vermutete Accounts von Pottinger in der EN-Wikipedia wurden umgehend gesperrt, es ist also nichts groß passiert, wenn man vom Ärger für einige involvierte Politiker mal absieht. Die Agentur dürfte damit auch erledigt sein, denn welcher Kunde wird noch ihre dilettantischen Dienste in Anspruch nehmen wollen? Doch sicher ist sicher, die deutschsprachigen Artikel, siehe Diskussionsseite, sollte man sich einmal genauer anschauen. S 13. Dez. 2011

Püppis Schicksal

Püppi war eine Hundedame, die seit Mitte November in Wikipedia weiterlebt. Nur mochte eine Mitarbeiterin des Portals Hunde den Artikel nicht, stellte einen Löschantrag, und als der administrativ abgelehnt wurde, folgte prompt der Löschprüfungsantrag. Nach fast vier Wochen Ungewissheit über Püppis Zukunft verlor der Autor die Nerven, verschob den Artikel „eigenmächtig“ auf eine Benutzerunterseite und stellte einen Schnelllöschantrag, dem stattgeben wurde. Püppi wurde schnell wiederhergestellt, der Autor ermahnt. Wenigstens eine Wikipedianerin freut sich über die Wiederherstellung: Weissbier!!! Wetten, dass sie Stratmanns guckt? Über Püppis Wikipedia-Schicksal ist zur Stunde noch nicht entschieden. MM (13.12.2011, 16:36)

Zwei Tage später: Noch immer keine Entscheidung. Stattdessen gibt es eine Neuauflage der Löschdiskussion in der Löschprüfung. Der Autor hat sich vorläufig verabschiedet. MM (15.12.2011, 9:41)

Letzte Meldung: Püppi bleibt dem Leser erhalten. MM (16.12.2011)

Der Spendenaufruf, die selbstgeklebte Straßenkarte und die URV

Karthik Nadar, einer der Fundraiser-Bettel-Wikifanten, ruft mit folgenden ultimativ-gut übersetzten Worten zu Spenden auf: Die Bombenanschläge in Mumbai in 2011 sorgten für internationale Schlagzeilen aber während der Katastrophe gab es keine direkten Informationen darüber, was geschehen war.
Ich wusste, ich konnte nicht der Einzige sein, der auf der Suche nach Antworten war. Also zog ich los, machte Fotos, lud eine selbstgeklebte Straßenkarte hoch und sorgte dafür, dass der Wikipedia-Artikel über den Vorfall den Menschen helfen würde, dieses Chaos zu verstehen.
. Was heißt jetzt dieses ominöse selbstgeklebt?

Die Tatsache, dass er die Karte einfach dreist und unter Umgehung der Lizenz, woanders geguttenbergt hatte, deutet auf einen einfachen Buchstabenfehler hin: richtig wäre wohl selbstgeklebmmt. Ob dieser Fehler wohl noch rechtzeitig korrigiert werden kann?

(Dieser Artikel basiert zum Teil auf Informationen des Kartenwerkstattblogs, syr, 13.12.11)

Call for Artikelmarathon

Im Dezember geht der traditionelle Weihnachts-Artikelmarathon in seine fünfte Auflage. Sowohl beim Kampf um den „Sieg“ als auch bei uns Kämpfern nach dem Motto „dabei sein ist alles“ werden Mitstreiter gesucht. Traut euch! Ihr habt nichts zu verlieren, außer etwas Zeit. Und diese dann auch noch in sinnvoller Weise. M.C., 10.12.

Neuer Bürokrat

Am 10. Dezember 2011, 14:50 Uhr rückte Benutzer:Merlissimo als Bürokrat auf den vakanten Platz von Benutzer:Raymond nach. ll 14:58, 10. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

Eine Mail an mich

Diese Mail kam so eben bei mir an, ich halte es für sehr interessant wie manche darüber denken. Ich würde gerne seine Meinung zum Urheberrecht, Gemeinfreit und Ähnlichem hören.

Hallo, ich habe gerade Ihre Fotogalerie bei Wikipedia gefunden. Es überrascht mich, dort Abbildungen von Gemälden und viele andere Bilder zu finden, die einfach mal so für Lau ins Netz gestellt werden.

Für Berufsfotografen ist der aktuelle Trend alles mögliche kostenlos ins Internet zu stellen, eine Katastrophe. Ich finde, wir haben schon zu viele Arbeitslose, um so einen Trend zu unterstützen.

Mit freundlichem Gruß --Jörgens.Mi Diskussion 17:14, 9. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

Hast Du Erfahrung mit Nachnutzung Deiner Inhalte?

Wie sollen Lizenzbedingungen für mit Unterstützung aus Wikimedia-Spendengeldern generierte Inhalte aussehen? Um diese Frage ist anlässlich des Starts der Vergabe von @wikipedia-E-mail-Adressen eine teils kontroverse Diskussion erneut entbrannt. Bisher ist nur ein kleiner Bruchteil der Nachnutzungen durch Dritte mit den Lizenzbedingungen im Einklang. Um zu Regelungen zu gelangen, die eine lizenzkonforme Nachnutzung möglichst klar und einfach machen, bittet Wikimedia derzeit darum, Erfahrungen mit der Nachnutzung freier Inhalte zu berichten. Hierzu ist die Seite Wikipedia:Nachnutzung eingerichtet, auf der dies anhand einer Reihe von Fragen getan werden kann. Über Deine Mitwirkung würde sich WMDE sehr freuen! J (W), 9.12.

Fellows gesucht, auch aus de-wp

Vor mehr als einem Jahr führte die Wikimedia Foundation sogenannte Fellowships ein. Die Idee dahinter ist, Projekte und Initiativen einzelner Communitymitglieder finanziell und organisatorisch zu unterstützen, die ansonsten nicht realisiert werden könnten. Der Rahmen der Förderungen ist weit gesteckt, von der Organisation von Übersetzungsaufgaben auf Meta bis hin zur Darstellung der Geschichte der russischen Wikipedia. Jetzt sucht die WMF Fellows für das kommende Jahr und das insbesondere mit den Schwerpunkten Partizipation und Autorenbindung. Bewerbungen können bis zum 15. Januar eingereicht werden. Unter den bisherigen Fellows gibt es niemanden aus der deutschsprachigen Community. Wäre jetzt nicht eine gute Gelegenheit, das zu ändern? lzy, 8.12.

US Cultural Partnerships Coordinator: Lori Byrd Phillips

Ein Kommentar von Marcus Cyron Wie Asaf Bartov eben auf der Mailingliste ankündigte, stellte die Wikimedia Foundation soeben Lori Byrd Phillips als US Cultural Partnerships Coordinator ein. Nun kann man natürlich berechtigt die Frage stellen, was sollte uns das scheren? Da der Kurier glücklicherweise nicht neutral ist, kann ich hier mal polemisch sagen: eine ganze Menge. Seit Sue Gardner die Foundation führt, nimmt die Rolle der Foundation als eine Art Chapter der Vereinigten Staaten immer mehr zu. Noch nie jedoch war das so deutlich und exemplarisch ersichtlich wie in diesem Falle. Klar – das große Land hat bisher kein landesweites Chapter, nur regionale Vertretungen in New York und Washington DC. Nun kann man auch sagen, daß es sicher nicht sinnlos ist, in diesem großen, bis zum Bersten mit Kulturgütern gefüllten Land eine solche Stelle einzurichten. Selbst wenn sie bei der Foundation angesiedelt ist. Nur – haben wir zuletzt nicht immer wieder erfahren dürfen, daß wir in der westlichen Welt doch eh schon viel zu gut dastehen und das Geld doch bitte in den „Global South“ wandern soll? Bedeutet das nun, daß die USA zum Global South gehört? So oder so, ich finde es inakzeptabel, daß die Foundation als US-Chapter agiert, während sie durch das Chapters Agreement andere Landesvertretungen klein und an der kurzen Leine halten möchte. M.C., 7.12.

GLAMcamp in Amsterdam

Hier könnte ihre Bildunterschrift stehen.

Was normale Leute „Seminar für Kulturgüter“ nennen würden, heißt bei den Wikimedianern GLAMcamp. Am vorigen Wochenende fand in Amsterdam das zweite Treffen statt. Mehr dazu schreibt die Signpost, Bilder gibt es auf Wikimedia Commons. Z., 7.12.

PR-Berater als Wikipedia-Meister

Ein Skandälchen aus dem Vereinigten Königreich: Journalisten pirschten sich an PR-Agenturen an und filmten mit versteckter Kamera. Die Firma Bell Pottinger fiel auf die angeblichen Vertreter des usbekischen Diktators herein und brüstete sich damit, wie gut sie Suchmaschinen "optimieren" kann, zu welchen Größen der britischen Politik sie Kontakt hat und wie sie mit Blogbeiträgen die öffentliche Meinung beeinflusst. Ach ja, die Wikipedia hat sie angeblich auch prima im Griff. Z., 6.12.

Vielen Dank, liebes Bundesarchiv, für deine Geduld

Anlässlich der Konferenz „Ins Netz gegangen – Neue Wege zum kulturellen Erbe“, die am 17. und 18. November 2011 in Berlin stattfand, hat Dr. Oliver Sander, Leiter des Referats B6 (Bildarchiv), einen hervorragenden Vortrag zum Thema „Die Kooperation des Bundesarchivs mit Wikimedia“ gehalten, der als Video seit gestern online zur Verfügung steht. Wobei der Begriff Wikimedia in dem Zusammenhang nicht nur für den gleichnamigen Trägerverein zu sehen ist, der sich freundlicherweise als Vertragspartner zur Verfügung gestellt hat. Denn sowohl die Wikipedia als auch ihre Schwesterprojekte haben von dieser Vereinbarung profitiert. Herzlichen Dank, dass Sie uns mit Ihrem Vortrag einen Einblick in Ihre Behörde gegeben haben, den die meisten von uns mit Sicherheit so nicht hatten. Für den Mut, so ein Projekt nicht nur mit anzuschieben, sondern im Zweifel (bedauerlicherweise) abzubrechen. Schade ist natürlich, dass manch berechtigte Kritik vorher nicht so klar herübergekommen ist. Auf der anderen Seite geben Sie uns jetzt aber auch die Möglichkeit, neu über die Bringschuld Ihnen, zukünftigen Projekten und all denjenigen gegenüber, die mit der Urheberrechtsbefreiung ihrer Werke zum Erfolg dieses Projektes beigetragen haben, zu diskutieren. Und sicherlich nicht nur wegen der bevorstehenden Urheberrechtsdiskussionen, sondern auch weil wir gerne in Zukunft mit solch verlässlichen Partnern weiterhin zusammenarbeiten wollen. (fs, 6.12.)

Abschied von der weißen Tüte?

Tüte
Tüte

Bei einer Dateiüberprüfung wurde bemerkt, dass die Abbildung der weißen Papiertüte, die wir für unsere Anti-Bildfilter-Kampagne verwenden, wahrscheinlich eine Urheberrechtsverletzung ist. Die Datei wurde deshalb auf Commons zur Löschung vorgeschlagen. Saibo hat eine Alternative samt Babel-Baustein (auf seiner Benutzerseite) bereitgestellt. (4.12., A.)

Die fetten Jahre sind vorbei!

… vorläufig zumindest, wenn man unserer Prognose Glauben schenken darf. Vor zwei Jahren deckte wp:kurier auf, dass es einen Zusammenhang mit der Januarausgabe der angeblichen Satirezeitschrift Titanic und dem Spendenaufkommen im darauffolgenden November an Wikimedia Deutschland gebe (wir berichteten). Konkret ging es darum, dass der auf dem Hefttitel abgebildete Linzer Aquarellmaler und zeitlich versetzte Spenden (Heil-Grüße korrelierten mit dem Gesamtspendenaufkommen) im direkten Zusammenhang stehen. Diese 2008 und 2009 gültige Regel erfuhr im letzten Jahr einen Dämpfer, als der einstmals beliebte deutsche Politiker mit österreichischem Migrationshintergrund um einen Monat verfrüht in der Dezemberausgabe abgedruckt wurde (wir berichteten). Doch noch einmal flossen die Spenden reichlich. Dies wird in diesem Jahr anders sein, denn sowohl die Dezemberausgabe 2010 als auch die wichtige Januarausgabe 2011 sind aus spendentechnischer Sicht uninteressant und auch das Zauberwort taucht nicht in den Novemberspenden auf.

Für den WMD bedeutet das, dass alle den Gürtel enger schnallen müssen. Vermutlich wird nicht einmal mehr Geld für so wunderbar unnütze Projekte wie „Brummfuss liest: ‚Fragen und Antworten des Vorstandes‘ – aus Sicht des Vorstandes“ zur Verfügung stehen. Doch es besteht die Hoffnung, dass die Durststrecke nicht zu lang wird, denn mit dem aktuellen Dezembertitel hat das vermeintliche Satireblatt wieder Aufmerksamkeit in unserem Sinne erzeugt. wp:kurier wird auch zukünftig über diesen Fall berichten. (Kuriert dir deine Meinung: 32X, 1.12.)

Lükex 2011

Ab Mittwoch gibt es in Deutschland eine zweitägige Übung – LÜKEX – für über 3000 Katastrophenschützer, bei der eine Cyber-Attacke simuliert wird. Laut Welt.de soll dabei auch geklärt werden, ob sich die Internet-affine Bevölkerung tatsächlich an Wikipedia orientiert, wenn es um Informationen über Schutz- und Notmaßnahmen geht – wenn Wikipedia im Fall einer tatsächlichen Katastrophe überhaupt noch verfügbar sein sollte. Dazu wurde ein Übungs-Wiki erstellt. G 30.11.

Momentan als Versuch wieder möglich: reine Lesenswert-Kandidaturen.

Wieder da: WP:KLA

Aufgrund eines Meinungsbildes gibt es sie wieder: Die Kandidatenseite für Lesenswerte Artikel. Allerdings zunächst mal nur für begrenzte Zeit, nämlich versuchsweise für drei Monate. Der Versuch ist verbunden mit der Hoffnung, die Artikelauszeichnungen wieder mehr Benutzern zugänglich zu machen. Wer KALP vielleicht als Ort der Grabenkämpfe und Kampfkandidaturen gemieden hat, traut sich möglicherweise dort, seinen Hut in den Ring zu werfen. Bisher ist das Klima durchaus konstruktiv. H-m 30.11.

Was, wer, wo, wann und überhaupt warum?

Was? Wer? Wo? Wann? Nach dem Warum traut man sich gar nicht mehr zu fragen…

Die klassischen W-Fragen, die insbesondere in der aktuellen Berichterstattung von Interesse sind, lassen sich nicht einmal ansatzweise beantworten, wenn man bei dem Bild rechts nach der Bildbeschreibungsseite auf Commons geht. Zwar sind Artikelautoren an aktuellem, freiem Bildmaterial interessiert, etwa zum Thema Arabischer Frühling, und wenn sie mit Creative Commons von Al-Dschasira kommen, ist das sicher eine tolle Sache, aber das, was nunmehr per Bot von Flickr nach Commons geschaufelt wird, ist so nicht verwendbar. Die entsprechende Kategorie auf Commons ist voll von solchen Bildern, fast dreitausend sind es schon. Schade eigentlich. MaB 29.11.

Ein kleines trauriges Gedichtchen

Wikipedia 2012: Eine ███████ mit ████ ████████ und ████████████████.

Zum Jahresende 2011.

In jeder Firma gibts nen Scheff,
Bei Wiki heißt er WMF.
War Jimbo früher auch ein Wilder,
Jetzt will er einen Bilderfilter.
Und sagt, Hey pretty Peggy Sue,
The job is yours, und nu mach zu.
Was Christo mit dem Reichstag kann,
Und mit der Frau der Muselmann,
Das lasst uns hier auch etablieren.
Ein jeder darf sich selbst zensieren!
Und die Verschwörung der Autoren
Die sich erdreisten, unverfroren
Zu packen Menetekelmythen
In weiße Revoluzzertüten,
Sogar mit spitzen Gabeln drohn –
Die solln doch gehn! Wer braucht die schon!
Neitram, 29.11.

Neu auf Wikisource im November

Emmy Noether
Emmy Noether

Der Xantener Ritualmordvorwurf gehörte zu den politisch wichtigsten Ritualmordbeschuldigungen im Deutschen Kaiserreich. In Der Knabenmord in Xanten vor dem Schwurgericht zu Cleve vom 4. bis 14. Juli 1892 berichtet der Gerichtsreporter Hugo Friedländer von der 10-tägigen Verhandlung • Der Mathematikerin Emmy Noether wurde 1917 eine Ausnahmegenehmigung zur Habilitation an einer preußischen Universität verwehrt. Sie kündigte fortan ihre Vorlesungen unter dem Namen von David Hilbert an. Zu lesen von ihr: Invariante Variationsprobleme • Der 1477 gegründeten Stadtbibliothek Mainz droht aktuell ein massiver Stellenabbau. Wikisource hat die hübsche Bibliotheksordnung von 1814 erfasst und eine Themenseite mit weiteren Digitalisaten angelegt • Sämtliche Neuzugänge finden sich hier. Anneke, 28.11.

Marcelle oder Reflektionen über Puritanismus

Reflections. Gemälde von Frederick Carl Frieseke
Reflections. Gemälde von Frederick Carl Frieseke

Frederick Carl Frieseke bevorzugte die Einstellungen in Frankreich gegenüber jenen, mit denen er in den Vereinigten Staaten konfrontiert war. „Ich bin freier, und es gibt nicht die puritanischen Beschränkungen, die in Amerika vorherrschen – hier kann ich die Nacktheit auch im Freien malen“, sagte er. Die Gesinnung dort fand der von deutschen Großeltern abstammende Maler frustrierend, doch gelegentlich auch als Quelle zu seiner Belustigung. Bei seinem Besuch im heimatlichen Owosso, Michigan schrieb er 1902: „Ich habe so viel Spaß, die guten Kirchgänger mit der Nacktheit zu schockieren.“

Erstaunlich, dass Marcelle trotz dieser klaren Ansage am 24. November für immerhin acht Stunden auf der Hauptseite der englischsprachigen Wikipedia stand. MaB 28.11.

Ein Urheberrecht für das 21. Jahrhundert

Dass „Recht und Recht haben“ zweierlei Dinge sind, dürfte jedem einzelnen, der einen Artikel in Wikipedia erstellt, spätestens dann klar werden, wenn er diesen Artikel bebildern will. Automatisch wird man mit Regularien aus dem vorherigen Jahrhundert konfrontiert, die sich Urheberrechte nennen. Und zwar spätestens dann, wenn er auf Commons Bilder raufladen möchte.

Dass Künstler jeglicher Art und auch deren Erben an ihren Werken Geld verdienen sollen/können wird sicherlich auch hier nicht infrage gestellt. Wikimedia Deutschland, Digitale Gesellschaft und Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. haben ein Gemeinsames Positionspapier entwickelt, das die Diskussion „wie kann man dem Urheberrecht des 21. Jahrhunderts wieder zu einem tatsächlichen Recht verhelfen?“ voranbringen soll. (fs, 24.11.)

„Power-User“ gesucht

Die SLUB Dresden macht derzeit einen geschlossenen Test für die neu entwickelte Suchfunktion. Hierbei werden Wikipedia-Inhalte für die Verbesserung der Ergebnisse verwendet. Neben dem Einbezug von Interwiki-Verweisen werden unter anderem unscharfe Suche und Serendipity-Eigenschaften berührt. Interessenten können den im Blog-Eintrag angegebenen Mitarbeiter für Teilnahme kontaktieren. (24.11. con)

Xkcd

Für die, die es noch nicht gesehen haben: Im xkcd vom Montag sind wir auch aufgeführt (unter Millionen) (980) DaB. (sowie hochgerechnet auf 100 Jahre auch unter Milliarden o.r.) KT, hier auch: 978 --NeuerNutzer2009

Leichen pflastern ihren Weg

Nachdem bereits die potentielle Alternative Wikiweise Probleme hat (der Kurier berichtete), gab Google nun bekannt, seinen Dienst Knol, „2007 als eine Art potenzielle Alternative zur Wikipedia gestartet“ (heise.de), 2012 zu beerdigen. Benutzer:Hafenbar 2011-11-23

Wikipedianer für Stammtisch in Trier gesucht

Exil-Hamburgerin sucht Stammtischgesinnte in Trier und Umgebung. Männlein. Weiblein. Autoren. RCler. Fotografen. Vereinsfeinde. Vereinsfreunde. Alles. Siehe auch: Wikipedia:Trier. Anneke, 23.11.11.

Vorlagen und neue Benutzer

Eine Arbeitsgruppe der Wikimedia Foundation (namentlich: Steven und Maryana) beschäftigt sich mit der Auswirkung und Verbesserung von Vorlagen (Begrüßung/Warnhinweise), die in der Kommunikation mit neuen Benutzern verwendet werden. Hierzu sollen Tests in unterschiedlichen Sprachversionen durchgeführt werden und es besteht Interesse, auch Daten in der deutschsprachigen Wikipedia zu erheben. Information und Kommunikation:

Anneke, 22.11.11.

Freier Mitarbeiter gesucht

Die Wikimedia Foundation stellt ein: gesucht wird ein erfahrener Wikipedianer, der das Global Education Program Team im Bereich Online-Kommunikation unterstützt. Der geeignete Kandidat spricht neben Englisch mindestens eine zweite Sprache und ist ein Team-Player, der sich sicher in verschiedenen Wikipedia-Sprachversionen bewegt. Genauere Hinweise zur Ausschreibung finden sich auf dem Wiki der Foundation. (fs, 21.11.11)

WMDE-Präsidiumswahl@twitter (und sonstiges von der MV)

Präsidiumswahl:

  • Präsidiumsvorsitzender: Moleski 138 Stimmen, Simons 88 Stimmen. #wmde. 202 Wahlzettel, 36 haben beide angekreuzt. quelle
  • Zweiter Vorsitzender: Liebau 137, Wallroth 113, Albert 105. quelle
  • Delphine Ménard sehr knapp Schatzmeisterin. 121 Delphine Ménard, 116 Olaf Kosinsky. quelle
  • Beisitzer: 1. Platz Ebersbach 160, 2. Becker und Rulsch 127, 4. Franke 124, 5. Kanneberg 111, 6. Blumenthal 109. quelle
  • Kassenprüfer alle deutlich gewählt. Prößdorf 166 (von 193), Bauer 150. Stellvertretung Goldammer 179 Ja, 11 Nein. quelle

Satzungsänderungsanträge

  • Satzungsänderung S1 (Amtszeitbegrenzung für Präsidiumsmitglieder) 199 Stimmzettel, 197 gültig, erforderlich 131; Ja 102, Nein 95, Enthaltungen/ungültig 2. quelle
  • Satzungsänderung S2 (Offenlegung der Personalkosten) Abgegeben 191, 186 gültig. Zwei-drittel 125; Ja 107, Nein 89, Enthaltungen/ungültig 5. quelle
  • Satzungsänderung S3 (Quote zur Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung) 187 Stimmzettel gültig, für Satzungsänderung nötig 125, Ja 90, Nein 97. quelle

Allgemeine Anträge (Vor-Ort-Abstimmungen)

  • A1 Wirtschaftsplan 2012: Sehr viele dafür, keiner dagegen. Vier Enthaltungen. quelle
  • A2 Geschäftsordnung Präsidium: Beschlossen. quelle
  • A3 Community-Projektbudget – Ergänzung zur Antragsberechtigung (niemand mehr aus Präsidium/CPB): Mit 20 zu 8 in gekürzter Form angenommen. quelle
  • A4 Community-Projektbudget – Bestellung aus dem Präsidium (jemand anderes als der Schatzmeister): Abgelehnt. 6 dafür, 17 dagegen, 11 Enthaltungen. quelle
  • A5 Veröffentlichung von Protokollen von Vereinsorganen: Mit Änderungsanträgen beschlossen, 2 Enthaltungen, 0 Gegenstimmen. quelle
  • A6 Positionierung zum Bildfilter in Wikimedia-Projekten (keine Unterstützung durch WMDE): Geänderter A6 angenommen (J: sehr viele N: 3 E: 4): WMDE lehnt Bildfilter ab und fordert WMF-Board auf, den Plan nicht weiter zu verfolgen. quelle
  • A7 Transparenz beim Community-Projektbudget (Alle Anträge sollen veröffentlicht werden) Knapp angenommen. Ja: 16, Nein: 12, E: 6. Damit Veröffentlichungspflicht für Anträge. quelle
  • A8 Vorstellung eines Personalentwicklungskonzepts (5 Jahresplan): zurückgezogen. quelle

Anneke, 19.11.11.

Wikimedia-Highlights

Die monatlichen Berichte der Wikimedia Foundation Wikimedia Foundation Report, October 2011 und Wikimedia engineering report/2011/October sollen ab sofort als Zusammenstellung in mehreren Sprachen erscheinen. Auch eine deutsche Ausgabe gibt es. Damit wird der Internationalität und dem Informationsbedarf der Autorengemeinschaft Rechnung getragen. Hoffen wir auf einen kontinuierlichen Ausbau dieses Angebotes. (Ll 09:48, 19. Nov. 2011 (CET)) [Beantworten]

Diskussion mit Sue Gardner live & interaktiv im Netz: Sonntag 13:00 Uhr

Im Rahmen ihres Europa-Besuchs wird sich Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation am kommenden Sonntag, den 20. November, von 13:00 bis 15:00 Uhr der Diskussion mit der deutschsprachigen Community stellen. Die Diskussion findet in den Räumlichkeiten der Buhmann-Schule in der Prinzenstr. 2, unweit des Hauptbahnhofs Hannover, statt.

Wer nicht persönlich dabei sein kann, der wird die Möglichkeit haben, die Diskussion live über das Internet zu verfolgen und mitzudiskutieren, möglicherweise auch mit Live-Schaltung per Webcam.

Alles weitere folgt unter: www.wikimedia.de/live JR (W)

Planungen für die WikiCon 2012 haben begonnen

Die Planungen für die WikiCon 2012 haben begonnen. Zurzeit läuft eine Doodle-Umfrage, um den besten Termin zu finden: Wikipedia:WikiCon 2012. (Anneke, 15.11.)

Die Spendenkampagne beginnt

Heute geht es los. Am heutigen Montag, den 14.11., um 17:00 Uhr startet die jährliche Wikimedia-Spendenkampagne. Für die nächsten rund acht Wochen werden auf allen Wikimedia-Projekten persönliche Aufrufe auf die Notwendigkeit von Spenden hinweisen. Die Banner werden zunächst *allen* Nutzern angezeigt. Starten werden wir mit einem Jimmy-Wales-Aufruf. Doch wir möchten sehr gerne Wikipedianern mehr Platz für ihre Geschichte einräumen. Deshalb: Beteiligt euch! Schreibt euren Aufruf und helft uns dabei, den diesjährigen Fundraiser zu einer Kampagne mit Autoren-Gesichtern zu gestalten. Hier und hier erfahrt ihr weiteres. TM (WMDE), 14.11.2011

Wiki Loves Monuments: Preisträger aus der Schweiz

Bahnhof Uster mit zwei Lok-Remisen
Bahnhof Uster mit zwei Lok-Remisen

Während der Preisverleihung in Bern wurden gestern die Schweizer Preisträger bekanntgegeben. Das symmetrische Motiv auf dem 1. Platz zeigt eine Lokremise im Kanton Zürich. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern! (Pakeha, 14.11.11)

Hurra, die Bibliotheksstipendien sind da!

Logo des „Bibstib“
Logo des „Bibstib“

Was als Idee auf Southparks Millionenliste begann und dann den ordentlichen Weg eines offiziellen Antrags nahm ist seit heute Realität: Wikipedia:Bibliotheksstipendium. Fleißige Wikipedianer (Wikisourcler, Wikibookler und so weiter) können sich auf Antrag die Kosten für einen Bibliotheksausweis von Wikimedia Deutschland erstatten lassen. Wie’s geht steht im obigen Link. (Anneke, 11.11.11)

WissensWert jetzt mit Publikumspreis und Herzchenbonus. Macht mit!

Im Rahmen von WissensWert können Menschen und Initiativen, die Freies Wissen fördern, bis zu 5.000 Euro von Wikimedia Deutschland für die Umsetzung ihrer Ideen erhalten. Wir haben die Ausschreibung bis zum 24. November 2011 verlängert, es gibt einen Publikumspreis von 2.000 Euro extra und die Jury darf ihre Begeisterung für einzelne Projekte durch einen Herzchenbonus zum Ausdruck bringen. Teilnahmebedingungen, Jurymitglieder und alle Informationen auf der Projektseite. NE (WMDE), 11.11.2011

Und wieder wird getestet

Vor Beginn der Herbstkampagne kommende Woche erfolgt am heutigen Freitag, den 11. November, um 11:00 Uhr erneut ein zweistündiger Test. Diesmal werden zwei Aufrufe gegeneinander getestet. Wie immer: nur für nicht-eingeloggte Nutzer. Alles weitere findet ihr hier. TM (WMDE), 11.11.2011

Erneuter Test für kommenden Fundraiser

Heute, am 7. November, um 15:00 Uhr findet erneut ein zweistündiger Test für die kommende Spendenkampagne statt. Eine Woche vor Beginn der Kampagne werden verschiedene Seitenlayouts getestet. Falls ihr erfahren möchtet, warum wir was testen, dann könnt ihr euch hier informieren. Die Ergebnisse des Tests werden sowohl auf meta als auch auf unserer Testseite veröffentlicht und erläutert. TM (WMDE), 07.11.2011

Buchlesung in Dresden

Puzzlebuch
Puzzlebuch

Eine herzliche Einladung an alle Interessenten zur Buchlesung des Wikipedia-Buchs in die SLUB. Die Veranstaltung findet diesen Mittwoch von 19 Uhr an statt und gibt Einblicke in das Buch und den Entstehungsprozess. Speziell für Freunde von Wikipedia ohne Autoreneigenschaft eine gute Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit Wikipedianern ins Gespräch zu kommen. Also Information weiterleiten, Familie mitbringen und dabei sein! Neben der Lesung selbst ist Raum für gesellige Gespräche gegeben. Ich freu mich auf euch. (con, 07.11.2011)

Bilder gibt es hier, Anekdoten hier. Blogeintrag hier. (con, 111(+62).11.11)

5 Jahre Portal:Jazz

Bolden Band, Foto im Banner der ersten Portal-Version
Bolden Band, Foto im Banner der ersten Portal-Version

Fünf Jahre Portal:Jazz online am 4. November! Parallel dazu hat sich das Wikipedia-Projekt Jazz gefunden, welches das Portal betreut und inzwischen etwa 5000 Fachartikel geschrieben hat. Derzeit wird das Portal:Jazz monatlich durchschnittlich 2000 mal angeklickt und steht damit unter den Musik-Portalen gut da. (zur Ur-Portal-Version vom November 2006) Freimut Bahlo 6.XI.

Sue Gardner in Hannover / Workshops (war: WMDE-Mitgliederversammlung)

Sue Gardner
Sue Gardner

Am Sonntag, den 20. November findet im Anschluss an die Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland in Hannover ein offenes Workshopprogramm sowie eine Diskussionsrunde mit Sue Gardner statt. Genaue Details entnehme man dem Link der Kollegin unten, denn es gilt:

Manchmal muss man fragen, um sie zu versteh'n. Cat 6.XI. (ergänzt, Anneke, 6.11. später)

Herausforderung für alle Naturwissenschaftler

Wir alle wissen es: Wir haben wunderbare Detailartikel wie Dermatophytose oder Uran(VI)-fluorid, aber die „großen“ Lemmata sind unsere Stiefkinder. Nun hat sich ein fleißiger Benutzer anlässlich des 15. Schreibwettbewerbs des Lemmas Naturwissenschaft angenommen und den Artikel auf den fünffachen Umfang ausgebaut. Dem Publikum hat’s gefallen, der Artikel wurde Sektionssieger beim Publikumspreis, die Jury war anderer Ansicht. Mittlerweile steht der Artikel in der Qualitätssicherung, und das aus guten Gründen. Aber auch der Artikel Geschichte der Naturwissenschaften ist dort zu finden. Es liegt also nahe, beide Artikel einem gemeinsamen Review zu unterziehen. Natürlich reichen für diese Aufgabe Chemiker, Physiker, Biologen etc. nicht aus, auch die Philosophen sind gefragt. Wer mag, kann sich ja mal ganz unverbindlich hier umschauen. Und natürlich eintragen. Jeder Beitrag ist willkommen, sei es ein langer Text oder ein kurzer Hinweis auf eine gute Quelle. Oder ein besonders gutes Bild. Also: Hintern hoch, mitmachen! (THWZ, 2. 11.)

Neu auf Wikisource im Oktober

In loser Reihe wird die Autorin monatlich über bemerkenswerte Neuzugänge der kleinen Schwester berichten …

Die brave Bertha und die böse Lina
Die brave Bertha und die böse Lina

Ein Schmankerl für’s Auge sind die Kinderbücher von Lothar Meggendorfer, z.B. Die brave Bertha und die böse Lina (um 1890). Die Werke von Walter Benjamin wurden jüngst gemeinfrei, diesen Monat frisch auf den Tisch: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (Dritte Fassung) (1939). Die Thalia hingegen war eine Zeitschrift in drei Bänden und insgesamt 12 Heften, die Friedrich Schiller zwischen 1785 und 1791 herausgab. Zu bestaunen ist sie hier. (Anneke, 1.11.)

Das deutsche Urheberrecht an Benjamins Werk gilt mit Jahresanfang 2011 als erloschen, 70 Jahre nach seinem Tod auf der Flucht in Portbou (Spanien). Bei Commons wurde eine Kopie des Kunstwerk-Aufsatzes aus der Ausgabe der Gesammelten Schriften von 1980 hochgeladen. Um das Urheberrecht an dieser Ausgabe und die Honorare an Benjamins Erben hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben, vergl. Spiegel, 19. Februar 1990, S. 278 Rok, 28.11.

Persönliche Filter sind gut gegen Wissen

„So lange du ins geschönte La-La Land steuerst, hält Google deine Hand und macht deine Meinung zur Wahrheit.“ Ein Beitrag bei Clean Technica verdeutlicht, wie personengebundene Filter die Realität verzerren. Die Propaganda einer winzigen Minderheit würde zur scheinbaren Wahrheit. „Der Bürgerkrieg gegen die Wissenschaft wird so weit verstärkt, dass unser Überleben in Gefahr gerät, weil er unser Engagement für Veränderungen untergräbt.“ (via Fefe) nA 1.Nov.2011