„Violet Bonham Carter“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K HC: Entferne Kategorie:Dame
Änderung 76315077 von Gödeke wurde rückgängig gemacht.
Zeile 49: Zeile 49:
[[Kategorie:Abgeordneter des House of Commons (Vereinigtes Königreich)]]
[[Kategorie:Abgeordneter des House of Commons (Vereinigtes Königreich)]]
[[Kategorie:Mitglied des House of Lords]]
[[Kategorie:Mitglied des House of Lords]]
[[Kategorie:Dame Commander]]
[[Kategorie:Life Peer]]
[[Kategorie:Life Peer]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Brite]]

Version vom 4. Juli 2010, 22:45 Uhr

Lady Violet Bonham Carter, Baroness Asquith of Yarnbury, geborene Asquith (* 15. April 1887; † 19. Februar 1969) war eine britische Politikerin.

Leben und Wirken

Violet Bonham-Carter (im November 1915)

Jugend und frühe Laufbahn (1887-1920)

Violet Bonham-Carter wurde 1887 als Violet Asquith geboren. Sie war die jüngste Tochter des liberalen Politikers und späteren britischen Premierministers Herbert Henry Asquith aus seiner ersten Ehe mit Helen Asquith.

Nach dem frühen Tod von Helen Asquith, die 1891 an Typhus starb, verheiratete Herbert Asquith sich in zweiter Ehe mit Margot Tennant, die so zu Violets Stiefmutter wurde.

Infolge des politischen Aufstiegs ihres Vaters wuchs Violet Asquith ab 1905 in der Londoner Downing Street auf, dem Wohnsitz der ranghöchsten Kabinettsmitglieder. Dort lebte die Familie Asquith zunächst von 1905 bis 1908, als Asquith in der Regierung Campbell-Bannerman als Finanzminister amtierte, in der Downing Street Nr. 11, und dann, nach der Bildung der Regierung Asquith im Frühjahr 1908, in der Nr. 10, der Residenz des Premierministers.

Aufgrund der Doppelfunktion des Downingstreet als Wohnsitz und politische Arbeitsstätte ihres Vaters als Regierungschef, kam Violet Asquith bereits früh mit einer großen Zahl bedeutender politischer Figuren wie Reginald McKenna, David Lloyd George oder Lord Crewe in Kontakt. Ein besonders Vertrauensverhältnis entstand zumal zu Winston Churchill, den ihr Vater 1908 ins Kabinett geholt hatte. Churchill, der ihr von allen Ministern ihres Vaters am nächsten stand, blieb Asquith bis zu seinem Tod in den 1960er Jahren freundschaftlich verbunden.

Asquiths Erinnerungen an ihre Jugendjahre in der Downingstreet in den bewegten Jahren vor dem ersten Weltkrieg warten mit einer großen Zahl von Beobachtungen und Eindrücken zu den entscheidenden Ereignissen und Personen dieser Zeit auf und gelten daher als eine wichtige und vielzitierte historische Quelle.

Politische Karriere

Während des Niedergangs der Liberalen Partei in den 1920er Jahren trat sie erstmals politisch in Erscheinung: als unermüdliche Verteidigerin ihres Vaters, was diesem zur Last gelegt wurde.

Von 1923 bis 1925 engagierte sie sich als Präsidentin der Women's Liberal Federation und von 1939 bis 1945 war sie Präsidentin der Liberal Party. 1945 ging sie aus der Unterhauswahl im Wahlbezirk Wells nur als Dritte hervor, 1951 kandierte sie dann für den Sitz des Wahlkreises Colne Valley. Ihr alter Freund Churchill setzte durch, dass die Konservativen auf das Aufstellen eines eigenen Gegenkandidaten verzichteten, so dass sie einen knappen Sieg gegen den Labourkandidaten davotragen konnte.

Sie trat darüber hinaus als politische Rednerin und Denkerin hervor, wobei sie stark dem klassischen Liberalismus nach der Prägung ihres Vaters verpflichtet war. In den 1920er und 1930er Jahren warnte sie mit zunehmender Resonanz vor den Gefahren des kontinentaleuropäischen Faschismus. Außerdem wirkte sie in vielen antifaschistischen Gruppen wie der Focus Group mit.

Nach der Erhebung ihres Vaters zum Earl of Oxford and Asquith im Jahr 1925 wurde Violet Bonham-Carter der Höflichkeitstitel Lady verliehen. 1964 wurde sie als Baroness Asquith of Yarnbury selbst in den Adelsstand erhoben.

Auch im hohen Alter war sie noch im House of Lords aktiv. Sie starb an einem Herzinfarkt.

Außerhalb der politischen Sphäre betätigte sie sich u.a. an der Leitung der BBC von 1941 bis 1946 und des Old Vic Theatres von 1945-1969.

Daneben unterstützte sie die politischen Karrieren ihres Schwiegersohns Jo Grimond, ihres Sohns Mark und von Jeremy Thorpe. In Fernsehen und Radio gab sie häufig Statements zum zeitgenössischen Geschehen ab.

Familie und Nachkommen

Aus Violet Bonham-Carters Ehe mit Sir Maurice Bonham Carter („Bongie“), dem Privatsekretär ihres Vaters, gingen vier Kinder hervor: Helen Bonham Carter, Mark Bonham Carter, Raymond Bonham Carter und Laura Bonham Carter. Zu ihren Schwiegersöhnen zählte der liberale Politiker Jo Grimond, der Ehemann ihrer Tochter Laura.

Zu ihren Enkelkindern gehören unter anderem die Schauspielerinnen Helena Bonham Carter und Jane Bonham Carter, Baroness Bonham-Carter of Yarnbury.

Schriften

  • Winston Churchill as I Knew Him, Eyre and Spottiswoode 1965.
  • Lantern Slides - The Diaries and Letters of Violet Bonham Carter, 1904-1914, Hrg. Mark Bonham Carter und Mark Pottle, Weidenfeld and Nicholson 1996.
  • Champion Redoubtable - The Diaries and Letters of Violet Bonham Carter, 1914-1945, Hrg. Mark Pottle, Weidenfeld and Nicholson, 1998.
  • Daring to Hope - The Diaries and Letters of Violet Bonham Carter, 1945-1969, Hrg. Mark Pottle, Weidenfeld and Nicholson, 2000.