„Treibhauseffekt“ – Versionsunterschied

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→‎Situation im Treibhaus: Präzisiert. Nicht überflüssig. Der Treibhauseffekt wurde schließlich ursprünglich so genannt, weil man davon ausging, dass die Mechanismen analog sind.
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== Situation im Treibhaus ==
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[[Datei:Botanischer Garten BS.Seerosen.jpg|mini|links|Im Treibhaus können in gemäßigten Breiten tropische Pflanzen gedeihen.]]
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Die Erwärmung eines [[Gewächshaus|Treibhauses]] resultiert zum größten Teil nicht daraus, dass wie beim atmosphärischen Treibhauseffekt die Wärmestrahlung schlechter hinaus dringt als die Sonnenstrahlung hinein. Hinter Glas geschieht Folgendes: Die Stoffe im Raum absorbieren die Sonneneinstrahlung und heizen sich und in Folge auch die Innenraumluft über das Niveau der Umgebungstemperatur auf. Durch das Glas wird eine Abkühlung durch Unterbindung der [[Konvektion (Wärmeübertragung)|Konvektion]] verhindert. Um beide Effekte voneinander abzugrenzen, wird der Effekt im Treibhaus mitunter als ''Glashauseffekt'' bezeichnet. Im englischen Sprachraum sowie in der internationalen Fachliteratur wird durchgehend der Begriff ''Greenhouse effect'' verwendet, allerdings fast immer in Bezug auf den atmosphärischen Treibhauseffekt.
Seit mehr als 100 Jahren ist bekannt, dass die Erwärmung eines [[Gewächshaus|Treibhauses]] zum größten Teil nicht daraus resultiert, dass wie beim atmosphärischen Treibhauseffekt die Wärmestrahlung schlechter hinaus dringt als die Sonnenstrahlung hinein. Hinter Glas geschieht Folgendes: Die Stoffe im Raum absorbieren die Sonneneinstrahlung und heizen sich und in Folge auch die Innenraumluft über das Niveau der Umgebungstemperatur auf. Durch das Glas wird eine Abkühlung durch Unterbindung der [[Konvektion (Wärmeübertragung)|Konvektion]] verhindert. Um beide Effekte voneinander abzugrenzen, wird der Effekt im Treibhaus mitunter als ''Glashauseffekt'' bezeichnet. Im englischen Sprachraum sowie in der internationalen Fachliteratur wird durchgehend der Begriff ''Greenhouse effect'' verwendet, allerdings fast immer in Bezug auf den atmosphärischen Treibhauseffekt.


Neben der Nutzung des Effekts in Unterglaskulturen und [[Gewächshaus|Treibhäusern]] wird über die passive Sonnennutzung auch in der [[Architektur]] Heizenergie eingespart. Durch eine Südausrichtung großer Glasfronten und [[Wintergarten|Wintergärten]] wird die Baumasse des Gebäudes durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Insbesondere bei gut gedämmten [[Niedrigenergiehaus|Niedrigenergie-]] und [[Passivhaus|Passivhäusern]] ist mittags sogar eine Verschattung der Glasflächen nötig, damit die Gebäude nicht überhitzen. Auch in einem in der Sonne geparkten Auto tritt diese Wirkung auf.
Neben der Nutzung des Effekts in Unterglaskulturen und [[Gewächshaus|Treibhäusern]] wird über die passive Sonnennutzung auch in der [[Architektur]] Heizenergie eingespart. Durch eine Südausrichtung großer Glasfronten und [[Wintergarten|Wintergärten]] wird die Baumasse des Gebäudes durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Insbesondere bei gut gedämmten [[Niedrigenergiehaus|Niedrigenergie-]] und [[Passivhaus|Passivhäusern]] ist mittags sogar eine Verschattung der Glasflächen nötig, damit die Gebäude nicht überhitzen. Auch in einem in der Sonne geparkten Auto tritt diese Wirkung auf.

Version vom 15. Januar 2020, 22:10 Uhr

70 bis 75 % der von der Sonne emittierten kurzwelligen Strah­lung (rot) gelangen durch die Atmosphäre auf die Erdober­fläche, die sich dadurch erwärmt und langwellige Infrarot­strah­lung aussendet (blau), deren Abstrahlung ins All von Treibhaus­gasen behindert wird. Eingezeichnet sind drei Strahlungskurven der Infrarotstrahlung von Körpern zwischen −63 °C und +37 °C (violett, blau, schwarz). Die Grafiken darunter zeigen, welche Treibhausgase welche Teile des Spektrums absorbieren.

Der Treibhauseffekt ist die Wirkung von Treibhausgasen in Atmosphären auf die Temperatur an der Planetenoberfläche wie z. B. der Erdoberfläche. Er bewirkt dort eine Temperaturerhöhung. Der Effekt entsteht dadurch, dass die Atmosphäre weitgehend transparent für die von der Sonne ankommende kurzwellige Strahlung ist, jedoch wenig transparent für die langwellige Infrarotstrahlung, die von der warmen Erdoberfläche und von der erwärmten Luft emittiert wird.

Die durch menschliche Aktivitäten verursachte Freisetzung von zusätzlichen Treibhausgas-Anteilen in der Atmosphäre (vor allem Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas sowie die indirekt bewirkte Entstehung von troposphärischem Ozon) aus Verbrennungsprozessen und der Landwirtschaft wird anthropogener Treibhauseffekt genannt und ist der Grund für die seit Beginn des Industriezeitalters auftretende und im bisherigen 21. Jahrhundert weiter zunehmende globale Erwärmung.

Der Treibhauseffekt wurde 1824 von Joseph Fourier entdeckt und 1896 von Svante Arrhenius erstmals quantitativ genauer beschrieben. Der erste Nachweis des Anstiegs der atmosphärischen Kohlenstoffdioxid-Konzentration und damit des anthropogenen Treibhauseffekts gelang 1958 Charles D. Keeling. Durch Keeling wurde eine Vielzahl von Messstationen für Kohlenstoffdioxid aufgebaut; die bekannteste befindet sich auf dem Mauna Loa auf Hawaii.

Die wichtigsten auf der Erde heute für den Treibhauseffekt verantwortlichen Treibhausgase sind Wasserdampf (Anteil 62 %), gefolgt von Kohlenstoffdioxid (Anteil 22 %). Durch die Erderwärmung erhöht sich zudem z. B. durch die Wasserdampf-Rückkopplung oder die Abnahme der CO2-Speicherung im wärmeren Ozean die Konzentration dieser Treibhausgase weiter. Diese positiven Rückkopplungen im Klimasystem sind so stark, dass es prinzipiell auch zu einem galoppierenden Treibhauseffekt kommen kann, wie dies beispielsweise auf der Venus in der Vergangenheit geschehen ist.

Physikalische Grundlagen

Sankey-Diagramm der Energiebilanz der Erdatmosphäre: Die wesentlichen Energieströme

Vergleiche mit Daten anderer Planeten und Berechnungen zeigen, dass es nicht nur auf der Erde einen Treibhauseffekt gibt. Aus dem Rückstrahlvermögen der Erde kann man die Gleichgewichtstemperatur berechnen, die bestehen würde, wenn es keine Atmosphäre gäbe: Sie würde in diesem Fall im Mittel −18 °C betragen. Das ist deutlich weniger als der durch Messungen und Interpolation bestimmte Wert von +14 °C.[1]

Der Unterschied ist beim Nachbarplaneten Venus viel gewaltiger: Statt der berechneten –20 °C wurde tatsächlich etwa 440 °C gemessen. In beiden Fällen gibt es eine Ursache: Den Treibhauseffekt. Ein Rechenbeispiel für einen in mehrerlei Hinsicht idealisierten Planeten findet sich im Artikel Idealisiertes Treibhausmodell.

Einzelheiten des Mechanismus

Der Treibhauseffekt kann in folgenden Schritten erklärt werden:

  1. Die Sonne strahlt Energie in Form von elektromagnetischen Wellen zur Erde.
  2. Die häufigsten Wellenlängen der Photonen des Sonnenlichtes liegen um 500 nm, das entspricht grünem Licht, wobei die Summe aller sichtbaren Sonnenstrahlen meistens als weißes Licht empfunden wird. Aus diesem Strahlungsmaximum kann man auf die Oberflächentemperatur der Sonne rückschließen: etwa 5600 °C oder 5900 K.
  3. In diesem Spektralbereich (sichtbares Licht) absorbieren die Lufthülle der Erde so wie auch die Glasscheiben eines Treibhauses nur wenig Strahlung – man spricht von hoher Transparenz. Die Strahlung kann also fast ungehindert in das Treibhaus.
  4. Die Gegenstände im Treibhaus, hier vor allem die Erdoberfläche, absorbieren die Photonen und erwärmen sich dadurch.
  5. Die erwärmten Gegenstände strahlen ebenfalls elektromagnetische Wellen ab, deren häufigste Wellenlängen aber bei 10.000 nm liegen (Infrarotstrahlung). Der Grund für diese Vergrößerung der Wellenlänge heißt wiensches Verschiebungsgesetz: Je geringer die Temperatur eines Strahlers, desto größer die Wellenlänge der von ihm emittierten abgegebenen Strahlung.
  6. Für diese „Rückstrahlung“ sind aber Glas und vor allem die Treibhausgase in der Lufthülle der Erde weniger durchlässig. Die Strahlung wird teilweise absorbiert. Sie strahlen die durch Absorption und Konvektion erhaltene Energie als Wärmeenergie gleichmäßig in alle Richtungen, also auch zum Boden hin, ab. Der Boden erhält so zusätzliche Wärmestrahlung („Atmosphärische Gegenstrahlung“).

Physikalische Gesetzmäßigkeiten

Wenn Strahlung durch Materie geht, wird sie von der Materie teilweise absorbiert und teilweise durchgelassen. Die Stärke von Absorption und Durchlässigkeit hängt von der Wellenlänge (im sichtbaren Bereich = Farbe) der Strahlung ab. Der Treibhauseffekt tritt auf, wenn die Durchlässigkeits- und Absorptionskoeffizienten der Begrenzungen eines Volumens wellenlängenabhängig sind. Dabei tritt die äußere Strahlung relativ ungehindert in das Volumen ein und wird ergänzt durch Strahlung, die von der Begrenzung ausgeht. Eng verbunden mit der von der Begrenzung ausgehenden Strahlung ist, dass die innere Strahlung von der Begrenzung des Volumens weitgehend absorbiert wird (Kirchhoffsche Gesetze). Dabei wird ein wesentlicher Teil der inneren Strahlung im eingeschlossenen Volumen von den Begrenzungen absorbiert oder reflektiert. Dabei spielt die Reflexion beim atmosphärischen Treibhauseffekt keine Rolle und auch beim Glashaus ist die Bedeutung der Reflexion sehr gering, weil im relevanten Wellenlängenbereich die Glasscheiben fast als schwarze Körper wirken. Zu dieser inneren Strahlung kommt eine weitere Strahlung (hauptsächlich von der Sonne), die einen Teil der Begrenzung (Glasscheiben beziehungsweise die Schicht der Treibhausgase) wegen der anderen Wellenlänge fast mühelos durchdringt (selektive Transparenz) und von einem anderen Teil der Begrenzungsfläche (beispielsweise Erdboden) absorbiert wird. Durch die Summe der beiden Strahlungen (innere Strahlung eines Hohlraums, die von allen Begrenzungsflächen ausgeht, plus der durchgelassenen Strahlung) werden die getroffenen Stellen stärker erwärmt als ohne Scheibe oder Treibhausgas.

Situation im Treibhaus

Im Treibhaus können in gemäßigten Breiten tropische Pflanzen gedeihen.

Seit mehr als 100 Jahren ist bekannt, dass die Erwärmung eines Treibhauses zum größten Teil nicht daraus resultiert, dass wie beim atmosphärischen Treibhauseffekt die Wärmestrahlung schlechter hinaus dringt als die Sonnenstrahlung hinein. Hinter Glas geschieht Folgendes: Die Stoffe im Raum absorbieren die Sonneneinstrahlung und heizen sich und in Folge auch die Innenraumluft über das Niveau der Umgebungstemperatur auf. Durch das Glas wird eine Abkühlung durch Unterbindung der Konvektion verhindert. Um beide Effekte voneinander abzugrenzen, wird der Effekt im Treibhaus mitunter als Glashauseffekt bezeichnet. Im englischen Sprachraum sowie in der internationalen Fachliteratur wird durchgehend der Begriff Greenhouse effect verwendet, allerdings fast immer in Bezug auf den atmosphärischen Treibhauseffekt.

Neben der Nutzung des Effekts in Unterglaskulturen und Treibhäusern wird über die passive Sonnennutzung auch in der Architektur Heizenergie eingespart. Durch eine Südausrichtung großer Glasfronten und Wintergärten wird die Baumasse des Gebäudes durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Insbesondere bei gut gedämmten Niedrigenergie- und Passivhäusern ist mittags sogar eine Verschattung der Glasflächen nötig, damit die Gebäude nicht überhitzen. Auch in einem in der Sonne geparkten Auto tritt diese Wirkung auf.

Selektive Transparenz

Materialien im Infrarot
Glas ist im sichtbaren Bereich transparent, aber im langwelligen Infrarot undurchsichtig, wie das Brillenglas zeigt
Andere Materialien wie beispielsweise eingefärbte Polyethylen­folien sind im Infrarot-Bereich transparent, im sichtbaren Bereich aber undurchsichtig.

Gewöhnliches Fensterglas ist transparent für sichtbares Licht und kurzwelliges Infrarot, wie es von der Sonne abgestrahlt wird. Für langwelliges Infrarot (den Bereich der Wärmestrahlung bei den Gewächshaustemperaturen) ist es undurchlässiger. Das bedeutet, auftreffende Wärmeabstrahlung aus dem Gewächshaus wird vom Glas reflektiert oder absorbiert oder durchgelassen (Transmission). Absorbierte Wärme wird im Glas durch Wärmeleitung weitergeleitet, das Glas kühlt dann durch Wärmeabstrahlung oder Wärmeableitung an die umgebende Luft ab (in der die Wärme durch Konvektion der erwärmten Luftmoleküle oder in Form von Verdampfungswärme konvektierenden Wasserdampfs transportiert wird; siehe dazu Gewächshaus#Gewächshausbeheizung).

R. W. Wood verglich 1909 die Erwärmung zweier pechschwarzer Pappschachteln unter Sonneneinstrahlung. Eine Pappschachtel war mit Fensterglas, die andere mit Steinsalz abgedeckt. Ein Thermometer maß die Lufttemperatur. Steinsalz lässt im Gegensatz zu Glas auch langwellige Infrarotstrahlung passieren. Es ergab sich ein Temperaturunterschied von einem Grad Celsius bei einer Maximaltemperatur von etwa 55 °C. Wood schloss daraus, dass die Unterdrückung der Wärmeabgabe durch das Blockieren der Wärmeabstrahlung durch das Glas vorhanden ist, aber eine untergeordnetere Rolle spielt, und der wesentliche Anteil der Erwärmung in einem Glashaus aufgrund der Unterdrückung der Wärmeabgabe durch Konvektion zustande kommt.[2] Die Erwärmung des Gewächshauses beruht demnach hauptsächlich darauf, dass die einfallende Solarstrahlung den Raum erwärmt und die Wärmeabgabe durch Luftaustausch mit der Außenluft verhindert wird.[3][4] Wood weist am Ende seiner Veröffentlichung darauf hin, dass seine Arbeit nur sehr oberflächlich ist und allenfalls Mutmaßungen zulässt und dass er die Problematik zum Treibhauseffekt bei Planeten nicht untersucht hat.[2]

Die Strahlungsbilanz hängt von der Differenz der 4. Potenz der Temperaturen ab. Je größer der Temperaturunterschied, desto bedeutender wird die Strahlungskomponente. Durch die Wahl der Verglasung kann man diesen Umstand gezielt ausnutzen, zum Beispiel durch einen IR-absorbierenden Sandwich-Aufbau des Glases.[5]

Auch Sonnenkollektoren nutzen den Effekt. Hier kann die selektive Transparenz des Glases um die selektive Absorption des Kollektors ergänzt werden, um dessen Wärmeabstrahlung zu verringern. Bei Vakuumkollektoren wird zusätzlich die Konvektion zwischen Glas und Kollektor weitgehend unterbunden.

Atmosphärischer Treibhauseffekt

Kurzwellige Strahlung der Sonne trifft auf die Atmosphäre und Erdoberfläche. Langwellige Strahlung wird von der Erdoberfläche abgestrahlt und in der Atmosphäre fast vollständig absorbiert. Im thermischen Gleichgewicht wird die absorbierte Energie der Atmosphäre je zur Hälfte in Richtung Erde und Weltall abgestrahlt. Die Zahlen geben die Leistung der Strahlung in Watt/Quadratmeter für den Zeitraum 2000–2004 an. Die Erde befindet sich aktuell nicht im thermischen Gleichgewicht. Sie heizt sich auf durch die infolge menschlicher Aktivität erhöhte Konzentration von Treibhausgasen. Der Einstrahlung in Höhe von 341,3 W/m² steht eine Abstrahlung von 340,4 W/m² gegenüber. Die Darstellung ist ein Sankey-Diagramm.

Treibhausgase

Durchlässigkeit der Atmosphäre für elektromagnetische Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen. Der gelbe Bereich heißt Atmosphärisches Fenster; dort ist die Atmosphäre durch­lässig für elektromagnetische Wellen des Infrarot-Bereiches.

In der Erdatmosphäre bewirken Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid, Methan und Ozon seit Bestehen der Erde einen Treibhauseffekt, der entscheidenden Einfluss auf die Klimageschichte der Vergangenheit und das heutige Klima hat. Die Treibhausgase sind durchgängig für den kurzwelligen Anteil der Sonnenstrahlung, langwellige Wärmestrahlung wird hingegen je nach Treibhausgas in unterschiedlichen Wellenlängen absorbiert und emittiert.

Der größte Teil des Treibhauseffekts wird mit einem Anteil von ca. 36–70 % (ohne Berücksichtigung der Effekte der Wolken) durch Wasserdampf in der Atmosphäre verursacht. Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre trägt ca. 9–26 % zum Treibhauseffekt bei, Methan ca. 4–9 % und troposphärisches Ozon ca. 3–7 %.[6][7] Die Klimawirkung von Ozon unterscheidet sich stark zwischen stratosphärischem Ozon und troposphärischem Ozon. Stratosphärisches Ozon absorbiert den kurzwelligen UV-Anteil im einfallenden Sonnenlicht und hat so einen kühlenden Effekt (bezogen auf die Erdoberfläche). Troposphärisches Ozon entsteht aus den Produkten anthropogener Verbrennungsprozesse und hat, ähnlich wie andere Treibhausgase, aufgrund seiner IR-Absorption einen erwärmenden Effekt.

Ein exakter prozentualer Wirkungsanteil der einzelnen Treibhausgase auf den Treibhauseffekt kann nicht angegeben werden, da der Einfluss der einzelnen Gase je nach Breitengrad und Vermischung variiert (die jeweils höheren Prozentwerte geben den ungefähren Anteil des Gases selbst an, die niedrigeren Werte ergeben sich aus den Mischungen der Gase).[6]

Bei der großen Masse der Erde spielt die Wärmespeicherung eine erhebliche Rolle, was daran zu erkennen ist, dass auf der Erde die wärmste Zeit im Sommer erst nach dem Sonnenhöchststand (der "Sonnenwende") eintritt. Der Sonnenhöchststand ist auf der Nordhalbkugel am 21. Juni, auf der Südhalbkugel am 21. Dezember. Wegen dieser großen Speicherwirkung wird bei den Energiebilanzen in der Atmosphäre immer mit dem Mittelwert über die ganze Erdoberfläche gerechnet.

Energiebilanz

Angetrieben werden die Wärmevorgänge an der Erdoberfläche und in der Atmosphäre von der Sonne. Die Stärke der Solarstrahlung in der Erdbahn wird als Solarkonstante bezeichnet und hat etwa einen Wert von 1367 W/m². Je nach Erdentfernung und Sonnenaktivität schwankt dieser zwischen 1325 W/m² und 1420 W/m²; in der Grafik rechts wurde mit einer Solarkonstanten von 1365,2 W/m² gerechnet.

Sogenannte Energiebilanzen werden mit einem Mittelwert der Einstrahlung auf die Erdoberfläche gerechnet: Die Erde erhält Solarstrahlung auf der Fläche des Erdquerschnitts und hat eine Oberfläche von . Diese beiden Flächen haben ein Verhältnis von 1:4, d. h. gemittelt über die ganze Erdkugel erreicht eine Strahlung von 341,3 W/m² die Oberfläche. Durch Wolken, Luft und Boden (vor allem Eis und Schnee, siehe Albedo) wird ein Anteil von etwa 30 % der eingestrahlten Sonnenenergie wieder in den Weltraum reflektiert – das sind etwa 102 W/m². Die restlichen 70 % werden absorbiert (78 W/m² von der Atmosphäre, 161 W/m² vom Boden) – das sind zusammen 239 W/m². Würde der Erdboden nur von einer Strahlung in Höhe von 239 W/m² bestrahlt, so würde die Erdoberfläche im Mittel eine Temperatur von etwa −18 °C annehmen, wenn sich die Wärme gleichmäßig über die Erde verteilen würde.

Denn nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz gilt:

,

mit  Leistung,  Fläche, Stefan-Boltzmann-Konstante. Die Erde hat eine Albedo von 0,3, d. h. 30 % der einfallenden Strahlung wird reflektiert. Die wirksame Strahlung ist also und die Gleichung für das Strahlungsgleichgewicht der Erde ohne Atmosphäre wird zu:

.

Umgestellt nach ergibt sich

und mit den Parametern des Planeten Erde:

.

Aber es gibt eine weitere Bestrahlung durch die aufgeheizten Treibhausgase mit 333 W/m², die so genannte atmosphärische Gegenstrahlung. Damit absorbiert die Erdoberfläche insgesamt 161 W/m²+333 W/m²=494 W/m² – und die werden bei der tatsächlichen mittleren Erdoberflächentemperatur von +14 °C auf mehreren Wegen abgegeben. Ein Teil davon wird durch Strahlung abgegeben, das wird wieder durch das plancksche Strahlungsgesetz beschrieben.

Die von der Erdoberfläche abgestrahlte Energie hat eine andere Spektral-(Farb)verteilung als das einfallende Sonnenlicht, das eine Spektralverteilung entsprechend einer Farbtemperatur von etwa 6000 K hat und von den atmosphärischen Gasen kaum absorbiert wird. Die Spektralverteilung der von der Erdoberfläche abgestrahlten Energie wird durch die +14 °C der Erdoberfläche bestimmt, so dass nur etwa 40 W/m² direkt von der Erdoberfläche in den Weltraum gestrahlt werden. Die restlichen 199 W/m² werden teilweise durch Strahlung an die für diesen Wellenlängenanteil undurchsichtige Atmosphäre (verursacht durch die Treibhausgase) durch Emission abgegeben; durch Konvektion werden 17 W/m² in obere Luftschichten verbracht, wo diese Energie dann abgestrahlt wird; durch Evapotranspiration werden 80 W/m² abgegeben. Die Atmosphäre hat zwei Oberflächen: eine zum Weltraum hin und eine zur Erde hin. Die Abstrahlung aus der Atmosphäre ist auf jeder Seite gleich groß, wenn die Temperatur der Erde konstant ist. Eine Energie von 338 W/m² wird also auf jeder Seite der Atmosphäre zur Hälfte – also jeweils 169 W/m² abgestrahlt. Zum Vergleich: Ein schwarzer Körper mit einer Abstrahlung von 150 W/m² hat etwa eine Temperatur von −40 °C. Ist die Abstrahlung in eine Richtung größer als in der anderen, kommt es zur Erwärmung bzw. Abkühlung der Erde. Der Unterschied ist der Strahlungsantrieb. Mit dieser Größe kann einfach die aus der geänderten Bilanz resultierende, neue Gleichgewichtstemperatur der Erde errechnet werden.

Wasserdampf-Verteilung in der Erdatmosphäre. Angabe der Höhe der Wassersäule bei Kondensation in Zentimeter

Durch die Abstrahlung in den Weltraum von der Atmosphäre mit 169 W/m², die Abstrahlung der Wolken mit 30 W/m², den 40 W/m² von der Erdoberfläche und dem Albedo-Anteil von 102 W/m² ist das etwa gleich der mittleren Einstrahlung von 342 W/m², d. h., Einstrahlung ist etwa gleich Ausstrahlung. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass sich die Temperatur der Erde nur langsam ändert – woraus zwingend folgt, dass die Erde die absorbierte Sonnenenergie wieder abgibt – aber wegen der niedrigen Erdtemperatur wird die Energie hauptsächlich als langwellige Infrarotstrahlung emittiert (wiensches Verschiebungsgesetz).

Der Wärmestrom aus dem Erdmantel spielt praktisch keine Rolle. Er beträgt etwa 0,06 W/m².

Der Wärmestrom (Leistung) aus vom Menschen verfeuerten Brennstoffen ist noch geringer und liegt bei 0,026 Watt pro Quadratmeter. Er errechnet sich aus dem Weltenergieverbrauch (im Jahr 2004) in Höhe von 432 Exajoule und der Größe der Erdoberfläche von rund 510 Millionen km².[8]

Probleme haben manche mit der Energie, die die Treibhausgase in Richtung Erdoberfläche abstrahlen (169 W/m² – wie schon oben genannt), da diese Energie von einem kühleren Körper (etwa −40 °C) zu dem wärmeren Körper (Erdoberfläche etwa +14 °C) strömt und dieses angeblich dem II. Hauptsatz der Thermodynamik widerspreche. Das ist aber eine falsche Interpretation, denn er lässt die Solareinstrahlung (von sogar 6000 K) unberücksichtigt, in der Bilanz ist wieder der II. Hauptsatz erfüllt (siehe auch Strahlungsaustausch).

Zusammengefasst ergibt sich: Die Rückstrahlung aus der Atmosphäre zur Erde führt zur zusätzlichen Erwärmung der Erdoberfläche. Dies erklärt die durchschnittlich gemessene globale Temperatur von 14 °C statt der theoretisch berechneten Gleichgewichtstemperatur ohne Atmosphäre von −18 °C.

Atmosphäre
Restanteil
Treibhaus-
effekt
wie bisher100 %
ohne H2O, CO2, O3050 %
ohne H2O064 %
ohne Wolken086 %
ohne CO2088 %
ohne O3097 %
ohne alle Treibhausgase000 %
Quelle: Ramanathan and Coakley (1978)[9] s. a.[10]

Wichtig ist auch die Höhenverteilung, von wo die Wärmestrahlung die Erdoberfläche erreicht. Für den Treibhauseffekt direkt bedeutsam ist nur der Anteil der Abstrahlung aus niedrigen Höhen, weil nur diese Abstrahlung den Erdboden erreicht, ohne vorher von den Treibhausgasen wieder absorbiert zu werden (siehe nächster Absatz). Dabei ist das „niedrig“ sehr wellenlängenabhängig, denn die Länge, nach der die Strahlung wieder absorbiert wird (Absorptionslänge) ist wellenlängen- und konzentrationsabhängig. Ist die Absorptionslänge größer als die Atmosphärendicke, so ist die Atmosphäre bei diesen Wellenlängen fast durchsichtig. Da die Stärke einer Strahlung von der Temperatur der Quelle abhängig ist, steigt die Strahlstärke, wenn die Absorptionslänge kürzer wird: wegen der Temperaturabnahme mit der Höhe steigt die mittlere Temperatur über der kürzeren Absorptionslänge. Damit kann die atmosphärische Gegenstrahlung in einem Wellenlängenbereich bei zunehmenden Treibhausgasmengen auch dann noch stärker werden, wenn die Atmosphäre in diesem Wellenlängenbereich bereits so gut wie undurchsichtig ist.

Der Temperaturverlauf bis zu einer Höhe von ca. 11 km ist dabei praktisch nur adiabatisch bedingt, die durch die Abstrahlung der Treibhausgase verlorengehende Energie wird durch Konvektion und Strahlungsabsorption ersetzt. Dabei kommt die absorbierte Strahlung von verschiedenen Quellen:

  • Solarstrahlung (sehr geringer Anteil)
  • Abstrahlung von der Erdoberfläche
  • Abstrahlung aus tieferliegenden Schichten
  • Abstrahlung aus höherliegenden Schichten

Der Anteil an dem Aussenden von langwelliger Wärmestrahlung durch Treibhausgase wie

und anderen Gasen wird trockener Treibhauseffekt genannt. Die Einbeziehung von Wasserdampf führt zum feuchten Treibhauseffekt. Etwa 62 % des Treibhauseffekts werden durch Wasserdampf verursacht, etwa 22 % durch Kohlenstoffdioxid.

Bei der vollständigen Verbrennung von (anthropogenen) Kohlenwasserstoffen der Summenformel CxHy entstehen x Moleküle CO2 und y/2 Moleküle H2O, wobei beiderlei Moleküle zum globalen Treibhauseffekt beitragen.

Temperaturverlauf der Atmosphäre als Funktion der Druck­höhe (Erdoberfläche = 1,013 bar) – die Tropopause wird am besten mit einem Isentropenexponenten von 0,19 angenähert.

Interessant ist der Temperaturverlauf als Funktion der Druckhöhe (an der Erdoberfläche ist der höchste Druck 1,013 bar). Nach oben nimmt der Druck ab, weil die Gasmasse geringer wird. Gleichen Druckänderungen entsprechen gleiche Anzahl von Gasteilchen. In der Troposphäre wird der Temperaturverlauf am besten durch eine Adiabate mit dem Exponenten 0,19 beschrieben. Oberhalb der Troposphäre ist die Gasmasse gering und es liegt kein adiabatischer Verlauf mehr vor. Die Spitze der Realatmosphäre bei niedrigen Drücken wird durch die UV-Absorption des Sauerstoffs (Ozon-Bildung und -Zerfall) verursacht. Durch die Krümmung der Kurve in der Troposphäre ist auch die Existenz der Troposphäre erklärlich: Wäre die Kurve eine Gerade, so wäre im Mittel die von den Treibhausgasen absorbierte Energie gleich der emittierten Energie – wegen der Krümmung und ihrer Art ist aber die emittierte Energie größer als die absorbierte Energie, die Luft wird also gekühlt und sinkt nach unten. Dadurch wird eine Vertikalzirkulation in Gang gesetzt, die nach den Gasgesetzen mit konstantem Wärmeinhalt (der Strahlungsverlust ist klein zum Wärmeinhalt) zum adiabatischen Verlauf führt.

Die Bedeutung des globalen Treibhauseffektes kann man somit auch an den extrem unterschiedlichen Oberflächentemperaturen der Planeten Venus, Erde und Mars erkennen. Diese Temperaturunterschiede hängen nicht nur von der Entfernung zur Sonne ab, sondern vor allem von den (aufgrund verschiedener Ursachen) unterschiedlichen Atmosphären.

Anthropogener Treibhauseffekt

Funktionsweise des Treibhauseffekts. Erklärvideo von Terra X

Als anthropogener Treibhauseffekt wird die Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts durch menschliche Aktivitäten bezeichnet. Dieser resultiert vor allem aus der Freisetzung verschiedener Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und troposphärischem Ozon (O3). Seine Folge ist die Globale Erwärmung, d. h. ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur seit Beginn der Industrialisierung, bzw. besonders stark in den letzten 30 Jahren, um ca. 1 Grad Celsius. Dieser Effekt ist inzwischen nicht nur theoretisch verstanden, sondern kann z. B. mit Satelliten gemessen werden, die die Energieeinstrahlung auf die Erde und die Energieabstrahlung der Erde aufzeichnen.[11][12] Dabei zeigen Satellitendaten, dass die Wärmeabstrahlung von der Erde in das Weltall mit steigender Konzentration von Treibhausgasen zurückgeht, so wie es bei einer erhöhten Treibhausgas-Konzentration erwartet wird. Der Rückgang findet dabei im Wellenlängenbereich von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid, Methan und Ozon statt, deren atmosphärischer Anteil durch anthropogene Emissionen zunimmt.[13]

CO2-Konzentration der Atmosphäre: Dargestellt sind die letz­ten 100 Mio. Jahre sowie eine Prognose der nächsten 300 Jahre.
Temperaturrekonstruktionen sowie instrumentell gemessene Temperaturen für die letzten 2000 Jahre.

Geschwindigkeit

Im Gegensatz zu den auf geologischen Zeitskalen stattfindenden natürlichen Klimaveränderungen läuft der anthropogene Klimawandel in extrem kurzer Zeit ab. Neueren Studien zufolge vollzieht sich die gegenwärtig zu beobachtende Freisetzung von Kohlendioxid rascher als in allen bekannten Erwärmungsphasen der letzten 66 Millionen Jahre.[14] Das gleiche gilt für die gegenwärtig beobachtete Rate der Temperaturveränderung.[15] Die globale Erwärmung von der letzten Eiszeit zur heutigen Warmzeit war eine Erwärmung um etwa ein Grad pro 1000 Jahre.[16] Die Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in den letzten 100 Jahren führte zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um ca. 0,85 Grad. Die bei einem "business as usual" Szenario (repräsentativer Konzentrationspfad RCP 8.5) wahrscheinlichste zukünftige Temperaturerhöhung von ca. 5 °C bis 2100 würde sogar mit einer Geschwindigkeit von 5 °C/100 Jahre ablaufen.[15]

Mechanismus

Netto-Wärmeabstrahlung von der Erde ins All erfolgt nur zu einem kleineren Teil aus bodennahen Atmosphärenschichten, denn in unteren Luftschichten wird Infrarotstrahlung meist von darüber liegenden Luftschichten wieder absorbiert. Sie erfolgt auch nicht in einem eng umgrenzten Gebiet, sondern in einem Bereich, der von bodennahen Gebieten bis in eine Höhe von ca. 15 km reicht und im Mittel aus einer Höhe von 5,5 km.[17] Die Strahlungsgleichgewichtstemperatur der Erdoberfläche läge ohne Atmosphäre bei −18 °C. Aus Gründen der Thermodynamik sinkt die Temperatur in der Atmosphäre um 6,5 K/km, wenn man sich nach oben bewegt. Eine Vergrößerung der Treibhausgaskonzentration bewirkt, dass die Schicht, in der die −18 °C Strahlungsgleichgewichtstemperatur herrscht, nach oben wandert. Pro Kilometer Anstieg der Schicht, in der Strahlungsgleichgewicht herrscht, erhöht sich die Temperatur an der Erdoberfläche ebenfalls um 6,5 °C.[18] Der britische Meteorologe Ernest Gold hatte im Jahr 1908 publiziert, dass zu erwarten sei, dass die Tropopause mit wachsender CO2-Konzentration durch den dadurch verstärkten Treibhauseffekt höher steigt.[19] Dies konnte Anfang des 21. Jahrhunderts messtechnisch bestätigt werden.[20]

Entgegen mancher Darstellung in den Medien lässt sich der Treibhauseffekt nicht sättigen,[21][22] weil die Wärmestrahlung beliebig oft absorbiert und re-emittiert werden kann; jede zusätzliche Absorption erhöht den Wärmedurchgangswiderstand. Wie bereits beschrieben, erfolgt die Abstrahlung zu großen Teilen nicht bodennah, sondern in mehreren tausend Metern Höhe. Dort ist es erheblich kälter als in Bodennähe. Der Wasserdampfgehalt von Luft ist stark temperaturabhängig, so dass kalte Luft erheblich weniger von diesem Treibhausgas enthalten kann als warme Luft. Eine Erhöhung der Konzentration von Kohlenstoffdioxid wirkt sich stärker aus, als es Messungen auf Meereshöhe vermuten lassen, denn dort, wo die Energieabstrahlung der Erde ins All hauptsächlich stattfindet, befindet sich kaum Wasserdampf. Die Wirkung des Treibhauseffektes durch Änderung der Konzentration von Kohlenstoffdioxid würde daher selbst dann zunehmen, wenn auf Meereshöhe keinerlei Absorptionsänderung messbar wäre.[21][23]

Die Wirkung einer Erhöhung der Treibhausgaskonzentration wurde bereits im Jahr 1901 von Nils Ekholm richtig erkannt. Dieser schrieb: „Strahlung von der Erde ins All geht nicht direkt vom Boden dorthin, sondern von einer Schicht, die sich in beträchtlicher Höhe über dem Boden befindet. Diese Schicht liegt umso höher, je stärker die Kraft ist, mit der Luft die vom Boden emittierte Strahlung absorbieren kann. Mit steigender Höhe sinkt jedoch die Temperatur dieser Schicht. Da kältere Luft weniger Wärme abstrahlen kann, erwärmt sich der Boden umso mehr, je höher sich diese abstrahlende Schicht befindet.“[21][22]

Literatur

  • Christian-Dietrich Schönwiese: Klimatologie. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. UTB, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8252-3900-8.
  • W. Roedel: Physik unserer Umwelt: Die Atmosphäre. 3. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2000, ISBN 3-540-67180-3, 1.3 Terrestrische Strahlung, S. 38–41.
  • J. Hansen, D. Johnson, A. Lacis, S. Lebedeff, P. Lee, D. Rind, G. Russell: Climate Impact of Increasing Atmospheric Carbon Dioxide. In: Science. Band 213, Nr. 4511, 28. August 1981, S. 957, doi:10.1126/science.213.4511.957 (washington.edu [PDF]).
Commons: Treibhauseffekt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Treibhauseffekt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Vorträge (Youtube, englisch)

Einzelnachweise

  1. P. D. Jones, M. New, D. E. Parker, S. Martin, I. G. Rigor: Surface air temperature and its changes over the past 150 years. In: Reviews of Geophysics. Band 37, Nr. 2, 1999, S. 173–199, doi:10.1029/1999RG900002 (Online, PDF).
  2. a b R. W. Wood: Note on the Theory of the Greenhouse. In: Philosophical Magazine. Band 17, 1909, S. 319–320 (org.uk): „There was now scarcely a difference of one degree between the temperatures of the two enclosures. The maximum temperature reached was about 55 °C. […] It is clear that the rock-salt plate is capable of transmitting practically all of it, while the glass plate stops it entirely. This shows us that the loss of temperature of the ground by radiation is very small in comparison to the loss by convection, in other words that we gain very little from the circumstance that the radiation is trapped. […] I do not pretend to have gone very deeply into the matter, and publish this note merely to draw attention to the fact that trapped radiation appears to play but a very small part in the actual cases with which we are familiar.“
  3. Abraham H. Oort, José Pinto Peixoto: Physics of climate. American Institute of Physics, New York 1992, ISBN 0-88318-711-6: „...the name water vapor-greenhouse effect is actually a misnomer since heating in the usual greenhouse is due to the reduction of convection“
  4. Daniel V. Schroeder: An introduction to thermal physics. Addison-Wesley, San Francisco 2000, ISBN 0-321-27779-1, S. 305–307: „[…] this mechanism is called the greenhouse effect, even though most greenhouses depend primarily on a different mechanism (namely, limiting convective cooling).“
  5. David R. Mears, Ph.D.: Greenhouse Glazing Effects on Heat Transfer for Winter Heating and Summer Cooling. (PDF) In: http://horteng.envsci.rutgers.edu/workshop.htm. Bioresource Engineering, Department of Plant Biology and Pathology, Rutgers University, 1. Oktober 1998, abgerufen am 19. April 2014 (englisch).
  6. a b J. T. Kiehl, Kevin E. Trenberth: Earth's Annual Global Mean Energy Budget. In: Bulletin of the American Meteorological Society. Band 78, Nr. 2, Februar 1997, ISSN 1520-0477, S. 197–208, doi:10.1175/1520-0477(1997)078<0197:EAGMEB>2.0.CO;2, bibcode:1997BAMS...78..197K.
  7. Water vapour: feedback or forcing? RealClimate, 6. April 2005, abgerufen am 1. Mai 2006.
  8. N. Nakicenovic, A. Grübler, A. McDonald: Global Energy Perspectives. Cambridge University Press, New York 1998.
  9. Veerabhadran Ramanathan, J. A. Coakley: Relative contributions of H20, CO2 and 03 to the greenhouse effect. In: Rev. Geophys and Space Phys. Band 16, 1978, S. 465.
  10. RealClimate.org
  11. Der Klimawandel ist keine Glaubenssache. Universität Hamburg. Abgerufen am 28. September 2019.
  12. D.R. Feldman et al.: Observational determination of surface radiative forcing by CO2 from 2000 to 2010. In: Nature. Band 519, 2015, S. 339–343, doi:10.1038/nature14240.
  13. John E. Harries et al.: Increases in greenhouse forcing inferred from the outgoing longwave radiation spectra of the Earth in 1970 and 1997. In: Nature. Band 410, 2001, S. 355–357, doi:10.1038/35066553.
  14. Richard E. Zeebe, Andy Ridgwell, James C. Zachos: Anthropogenic carbon release rate unprecedented during the past 66 million years. In: Nature Geoscience. Band 9, Nr. 4, April 2016, S. 325–329, doi:10.1038/ngeo2681 (englisch, nature.com).
  15. a b Noah S. Diffenbaugh, Christopher B. Field: Changes in Ecologically Critical Terrestrial Climate Conditions. In: Science. Band 341, Nr. 6145, August 2013, S. 486–492, doi:10.1126/science.1237123 (englisch, sciencemag.org).
  16. J. Legett: Dangerous Fiction, Review of Michael Crichton's State of Fear. In: New Scientist. 2489, 5. März 2005, S. 50.
  17. R. Tuckermann: Skript Atmosphärenchemie. (PDF; 1,8 MB). Folie 32.
  18. The Copenhagen Diagnosis (PDF; 3,5 MB), S. 10.
  19. E. Gold: The Isothermal Layer of the Atmosphere and Atmospheric Radiation. In: Proceedings of The Royal Society of London. Volume 82, issue 551, 16. Februar 1909, S. 43–70.
  20. Benjamin D. Santer, M. F. Wehner, T. M. L. Wigley, R. Sausen, G. A. Meehl, K. E. Taylor, C. Ammann, J. Arblaster, W. M. Washington, J. S. Boyle, W. Brüggemann: Contributions of Anthropogenic and Natural Forcing to Recent Tropopause Height Changes. In: Science. Vol. 301, no. 5632, 25. Juli 2003, S. 479–483. doi:10.1126/science.1084123 (Abstract)
  21. a b c Spencer Weart: The Discovery of Global Warming: Simple Models of Climate. Center of History am American Institute of Physics - online
  22. a b Nils Ekholm: On the Variations of the Climate of the Geological and Historical Past and Their Causes. In: Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society. Band 27, Nr. 117, 1901, S. 1–62, doi:10.1002/qj.49702711702 (online). online (Memento des Originals vom 29. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nsdl.org
  23. Lewis D. Kaplan: On the Pressure Dependence of Radiative Heat Transfer in the Atmosphere. In: Journal of Meteorology. Band 9, Nr. 1, Februar 1952, S. 1–12, doi:10.1175/1520-0469(1952)009<0001:OTPDOR>2.0.CO;2.