„Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023“ – Versionsunterschied

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→‎AfD: bezog sich dabei laut eigener Aussage auf „ausreisepflichtige Ausländer“
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Das '''Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam''' war eine Zusammenkunft in der [[Villa Adlon]] am [[Lehnitzsee (Potsdam)|Lehnitzsee]] in [[Potsdam]], die am 25. November 2023 stattfand und Mitte Januar 2024 publik wurde. Auf der Veranstaltung stellte der Rechtsextremist [[Martin Sellner]] einen als „Masterplan zur [[Remigration]]“ angekündigten Plan zur [[Deportation]] bestimmter Bevölkerungsgruppen aus Deutschland vor: [[Asylbewerber]], Ausländer mit [[Aufenthaltstitel|Bleiberecht]] sowie „nicht [[Assimilation (Soziologie)|assimilierte]]“ deutsche [[Deutsche Staatsangehörigkeit|Staatsbürger]]. Anwesend waren Mitglieder von [[Alternative für Deutschland|AfD]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Werteunion]], der [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] und weitere Personen, die über die Umsetzung diskutierten.
Das '''Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam''' war eine Zusammenkunft in der [[Villa Adlon]] am [[Lehnitzsee (Potsdam)|Lehnitzsee]] in [[Potsdam]], die am 25. November 2023 stattfand und Mitte Januar 2024 publik wurde. Auf der Veranstaltung stellte der Rechtsextremist [[Martin Sellner]] als „Masterplan zur [[Remigration]]“ bezeichnete Überlegungen vor. Sellners Nutzung des Wortes „Remigration“ wurde vielfach als verharmlosende Umschreibung einer Ausweisung, Abschiebung, Vertreibung und/oder Deportation sowohl von [[Asylbewerber]]n und Ausländern mit [[Aufenthaltstitel|Bleiberecht]] als auch von „nicht [[Assimilation (Soziologie)|assimilierten]]“ deutschen Staatsbürgern verstanden. Anwesend waren Mitglieder von [[Alternative für Deutschland|AfD]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]], des Vereins [[Werteunion#Werteunion e.V. – Förderverein der Partei Werteunion|Werteunion]], der [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] und weitere Personen, die über die Umsetzung diskutierten.

Sowohl die inhaltlichen Enthüllungen als auch die Vernetzung zwischen AfD und anderen Rechtsextremen führten zu einer breiten Welle der Empörung und des Entsetzens bei zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur. In vielen deutschen Städten [[Demonstration|demonstrierten]] Hunderttausende Menschen gegen die auf dem Treffen diskutierten Pläne, am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 bundesweit etwa eine Million Menschen. In der Folge kam es zu einer intensiven Debatte um ein mögliches [[Parteiverbot|Verbot]] der AfD sowie zu [[Parteiausschluss|Parteiordnungsverfahren]] in der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]].
Sowohl die inhaltlichen Enthüllungen als auch die Vernetzung zwischen AfD und anderen Rechtsextremen führten zu einer breiten Welle der Empörung und des Entsetzens bei zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Der Bericht über das Treffen war Auslöser für massive [[Proteste gegen Rechtsextremismus in Deutschland und Österreich 2024|Proteste gegen Rechtsextremismus]] in ganz Deutschland, an denen sich am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 bundesweit etwa eine Million Menschen beteiligten. In der Folge kam es zu einer Debatte um ein mögliches [[Parteiverbot|Verbot]] der AfD, zu [[Parteiausschluss|Parteiordnungsverfahren]] in der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und einem [[Presserecht|presserechtlichen]] Verfahren vor dem [[Landgericht Hamburg]].


== Treffen in Potsdam ==
== Treffen in Potsdam ==
Eingeladen zum Treffen am 25. November hatten [[Gernot Mörig]] und [[Hans-Christian Limmer]], von denen Limmer nicht anwesend war. Mörig war Bundesführer des [[Freibund|Bundes Heimattreuer Jugend]] und später bei der rechtsextremen Abspaltung [[Heimattreue Deutsche Jugend]] aktiv. Limmer ist ehemaliger [[Roland Berger (Unternehmen)|Roland-Berger]]-Berater und wurde bekannt durch die [[BackWerk]]-Übernahme 2002 sowie Investments in die [[Systemgastronomie]]n ''[[Hans im Glück (Restaurantkette)|Hans im Glück]]'' und ''[[Pottsalat]]''. In der Einladung wurden ein „Masterplan“ und der Redner Martin Sellner angekündigt, außerdem wurde den Teilnehmern eine Mindestspende von 5.000 Euro empfohlen. Das Treffen sollte geheim bleiben, wurde aber vom Redaktionsnetzwerk [[Correctiv]] aufgedeckt und am 10. Januar 2024 veröffentlicht.<ref name="Geheimplan">{{Internetquelle |autor=Marcus Bensmann, Justus von Daniels, Anette Dowideit, Jean Peters, Gabriela Keller |url=https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ |titel=Geheimplan gegen Deutschland |werk=correctiv.org |datum=2024-01-10 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref>
Eingeladen zum Treffen am 25. November hatten [[Gernot Mörig]] und [[Hans-Christian Limmer]], dieser nahm jedoch am Treffen nicht teil. Mörig war früher Bundesführer des [[Freibund|Bundes Heimattreuer Jugend]] und danach bei dessen rechtsextremer Abspaltung [[Heimattreue Deutsche Jugend]] aktiv. Limmer war Unternehmensberater bei der Firma [[Roland Berger (Unternehmen)|Roland Berger]] und wurde bekannt durch die Übernahme des Unternehmens [[BackWerk]] im Jahr 2002 sowie durch Investments in die [[Systemgastronomie]] bei [[Hans im Glück (Restaurantkette)|Hans im Glück]] und [[Pottsalat]]. In der Einladung wurden ein „Masterplan“ und der Redner Martin Sellner angekündigt, außerdem wurde den Teilnehmern eine Mindestspende von 5.000 Euro empfohlen. Das Treffen sollte geheim bleiben, wurde aber vom Redaktionsnetzwerk [[Correctiv]] aufgedeckt und am 10. Januar 2024 veröffentlicht.<ref name="Geheimplan">{{Internetquelle |autor=Marcus Bensmann, Justus von Daniels, Anette Dowideit, Jean Peters, Gabriela Keller |url=https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ |titel=Geheimplan gegen Deutschland |werk=correctiv.org |datum=2024-01-10 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Correctiv lag das Einladungsschreiben vor. Anhand von Quellen sowie von Filmaufnahmen im Hotel wurde der Inhalt des Treffens später von Correctiv rekonstruiert.<ref name="Geheimplan" /><ref>{{Internetquelle |autor=Birgit Baumann |url=https://www.derstandard.de/story/3000000202893/investigativjournalist-von-daniels-jedem-muss-klar-sein-was-die-afd-in-wirklichkeit-will |titel=Investigativjournalist von Daniels: „Jedem muss klar sein, was die AfD in Wirklichkeit will“ |werk=[[Der Standard]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Marc Bartl |url=https://kress.de/news/beitrag/147058-correctiv-vize-dowideit-quot-niemand-hat-unsere-informationen-grundsaetzlich-dementiert-quot.html |titel=Correctiv-Vize Dowideit: „Niemand hat unsere Informationen grundsätzlich dementiert“ |werk=kress.de |datum=2024-02-15 |sprache=de |abruf=2024-02-17}}</ref>
[[Correctiv]] lag das Einladungsschreiben vor. Anhand von (geheimen) Quellen sowie von Filmaufnahmen im Hotel wurde der Inhalt des Treffens später von Correctiv rekonstruiert.<ref name="Geheimplan" /><ref>{{Internetquelle |autor=Birgit Baumann |url=https://www.derstandard.de/story/3000000202893/investigativjournalist-von-daniels-jedem-muss-klar-sein-was-die-afd-in-wirklichkeit-will |titel=Investigativjournalist von Daniels: „Jedem muss klar sein, was die AfD in Wirklichkeit will“ |werk=Der Standard |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref>


=== Teilnehmer ===
=== Teilnehmer ===
Zu den 22 Anwesenden gehörten laut Correctiv:
Zu den mehr als 20 Anwesenden gehörten:
* [[Martin Sellner]], österreichischer Rechtsextremist und ehemaliger Sprecher der [[Identitäre Bewegung Österreich|Identitären Bewegung Österreich]]
* [[Martin Sellner]], österreichischer Rechtsextremist und ehemaliger Sprecher der [[Identitäre Bewegung Österreich|Identitären Bewegung Österreich]]
* [[Mario Müller (Neonazi)|Mario Müller]], Mitglied der [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] und wissenschaftlicher Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten [[Jan Wenzel Schmidt]]
* [[Roland Hartwig]], ehemaliger [[AfD]]-Bundestagsabgeordneter, zum Zeitpunkt des Treffens persönlicher Referent der AfD-Vorsitzenden [[Alice Weidel]]
* [[Roland Hartwig]], ehemaliger [[AfD]]-Bundestagsabgeordneter, zum Zeitpunkt des Treffens persönlicher Referent der AfD-Vorsitzenden [[Alice Weidel]]
* [[Gerrit Huy]], AfD-Bundestagsabgeordnete
* [[Gerrit Huy]], AfD-Bundestagsabgeordnete
* [[Ulrich Siegmund]], Vorsitzender der AfD-Fraktion im [[Landtag Sachsen-Anhalt]]
* [[Ulrich Siegmund]], Vorsitzender der AfD-Fraktion im [[Landtag Sachsen-Anhalt]]
* Patrick Harr, Geschäftsführer der AfD-Fraktion im [[Landtag Sachsen-Anhalt]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/afd-treffen-potsdam-rechte-100.html |titel=Geheim-Treffen in Potsdam: Weiterer AfD-Mann aus Sachsen-Anhalt dabei |werk=MDR.DE |datum=2024-01-18 |sprache=de |abruf=2024-03-22}}</ref><ref name=":7">{{Internetquelle |autor=Andrea Becker, Daniel Donath, Silvio Duwe, Daniel Laufer, Daniel Schmidthäussler, Carla Spangenberg, Lisa Wandt |url=https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-01-02-2024.html |titel=Wie gefährdet ist unsere Demokratie? |werk=Kontraste |hrsg=ARD |datum=2024-02-01 |format=Eingebettetes Video, zusätzlich Transkiption |sprache=de |abruf=2024-03-01}}</ref>
* [[Tim Krause]], Sprecher der AfD-Fraktion im [[Landtag Brandenburg]]<ref name="rbb1701">''[https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/brandenburg-potsdam-hauptauschuss-geheimtreffen-rechtsextrem.html Brandenburger AfD-Fraktion steht hinter Inhalten des rechten Geheimtreffens.]'' In: ''rbb24.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref> und stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes [[Landkreis Potsdam-Mittelmark|Potsdam-Mittelmark]]
* [[Tim Krause]], Pressesprecher der AfD-Fraktion im [[Landtag Brandenburg]]<ref name="rbb1701">''[https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/brandenburg-potsdam-hauptauschuss-geheimtreffen-rechtsextrem.html Brandenburger AfD-Fraktion steht hinter Inhalten des rechten Geheimtreffens.]'' In: ''rbb24.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref> und stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes [[Landkreis Potsdam-Mittelmark|Potsdam-Mittelmark]]
* [[Ulrich Vosgerau]], Mitglied der CDU und des Kuratoriums der AfD-nahen [[Desiderius-Erasmus-Stiftung]]
* [[Ulrich Vosgerau]], Mitglied der CDU und des Kuratoriums der AfD-nahen [[Desiderius-Erasmus-Stiftung]]
* [[Hans-Ulrich Kopp]], Unternehmer und Verleger ([[Lepanto Verlag]])<ref>{{Internetquelle |autor=Jean-Philipp Beck, Anne Fromm |url=https://taz.de/Rechtes-Geheimtreffen-in-Potsdam/!5985429/ |titel=Braune Eminenz |werk=taz |datum=2024-01-26 |sprache=de |abruf=2024-01-26}}</ref>
* [[Mario Müller (Neonazi)|Mario Müller]], Mitglied der [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] und wissenschaftlicher Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten [[Jan Wenzel Schmidt]]
* [[Alexander von Bismarck]], CDU-Mitglied und ehemaliger [[Ortsbürgermeister]] der [[Stendal]]er Ortschaft [[Insel (Stendal)|Insel]]<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Bock |url=https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/cdu-landesvorstand-watscht-von-bismarck-ab-1794540 |titel=CDU-Landesvorstand watscht von Bismarck ab |werk=volksstimme.de |datum=2011-11-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Roland Mischke |url=https://www.welt.de/print-welt/article290473/Junkerland-in-Junkerhand.html |titel=Junkerland in Junkerhand |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2004-02-01 |abruf=2024-01-12}}</ref>
* [[Alexander von Bismarck]], ehemaliger [[Ortsbürgermeister]] der [[Stendal]]er Ortschaft [[Insel (Stendal)|Insel]]<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Bock |url=https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/cdu-landesvorstand-watscht-von-bismarck-ab-1794540 |titel=CDU-Landesvorstand watscht von Bismarck ab |werk=volksstimme.de |datum=2011-11-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Roland Mischke |url=https://www.welt.de/print-welt/article290473/Junkerland-in-Junkerhand.html |titel=Junkerland in Junkerhand |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2004-02-01 |abruf=2024-01-12}}</ref>
* [[Simone Baum]], CDU-Mitglied<ref name="welt.de">{{Internetquelle |autor=Kristian Frigelj, Nikolaus Doll |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/plus249484236/Werte-Union-in-der-Kritik-Werden-Konsequenzen-pruefen-und-hart-durchgreifen.html |titel=Werden Konsequenzen prüfen und hart durchgreifen |werk=welt.de |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref> und Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (NRW) der [[Werteunion]]<ref name="tagesschau.de" /><ref name="ksta" />
* [[Simone Baum]], CDU-Mitglied<ref name="welt.de">{{Internetquelle |autor=Kristian Frigelj, Nikolaus Doll |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/plus249484236/Werte-Union-in-der-Kritik-Werden-Konsequenzen-pruefen-und-hart-durchgreifen.html |titel=Werden Konsequenzen prüfen und hart durchgreifen |werk=welt.de |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref> und Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (NRW) des Vereins [[Werteunion#Werteunion e.V. - Förderverein der Partei Werteunion|Werteunion]],<ref name="tagesschau.de" /><ref name="ksta" /> Mitarbeiterin im Amt für Umwelt und Verbraucherschutz der Stadt Köln, fristlos gekündigt Ende Januar 2024<ref>Andreas Arnold, Maria Gambino: [https://www.ksta.de/koeln/simone-baum-stadt-koeln-entlaesst-mitarbeiterin-nach-rechtsextremen-treffen-729708 ''Stadt Köln entlässt Mitarbeiterin Simone Baum fristlos.''] Kölner Stadt-Anzeiger, 31. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024.</ref>
* [[Michaela Schneider]], CDU-Mitglied<ref name="welt.de" /> und stellvertretende Vorsitzende der Werteunion NRW,<ref name="ksta">{{Internetquelle |autor=Andreas Arnold, Arnd Gaudich |url=https://www.ksta.de/region/oberberg/engelskirchen/correctiv-zwei-oberbergerinnen-bei-geheimtreffen-in-potsdam-716842 |titel=Correctiv: Zwei Oberbergerinnen bei Geheimtreffen in Potsdam |werk=ksta.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-12}}</ref> Mitglied der [[Mittelstands- und Wirtschaftsunion]] <small>bis 12. Januar 2024</small><ref name="tagesschau.de" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/nach-rechten-treffen-cdu-leitet-ausschlussverfahren-ein,Tiw5Wk9 |titel=Nach Rechten-Treffen: CDU leitet Ausschlussverfahren ein |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref>
* [[Michaela Schneider]], Mitglied des Vereins [[Werteunion#Werteunion e.V. - Förderverein der Partei Werteunion|Werteunion]],<ref name="welt.de" /> stellvertretende Vorsitzende des Vereins Werteunion NRW,<ref name="ksta">{{Internetquelle |autor=Andreas Arnold, Arnd Gaudich |url=https://www.ksta.de/region/oberberg/engelskirchen/correctiv-zwei-oberbergerinnen-bei-geheimtreffen-in-potsdam-716842 |titel=Correctiv: Zwei Oberbergerinnen bei Geheimtreffen in Potsdam |werk=ksta.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-12}}</ref> Mitglied der [[Mittelstands- und Wirtschaftsunion]] (bis 12. Januar 2024)<ref name="tagesschau.de" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/nach-rechten-treffen-cdu-leitet-ausschlussverfahren-ein,Tiw5Wk9 |titel=Nach Rechten-Treffen: CDU leitet Ausschlussverfahren ein |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref>
* [[Silke Schröder]], zum Zeitpunkt des Treffens Vorstandsmitglied des [[Verein Deutsche Sprache|Vereins Deutsche Sprache]], Kolumnistin im ''[[Deutschland-Kurier]]'',<ref>{{Internetquelle |autor=Carsten Fischer |url=https://www.muensterlandzeitung.de/kamen/geheimtreffen-mit-rechtsradikalen-verein-deutsche-sprache-distanziert-sich-von-vorstandsmitglied-w829503-9001022635/ |titel=Verein Deutsche Sprache aus Kamen distanziert sich von Vorstandsmitglied |werk=muensterlandzeitung.de |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref> Tätigkeit für den Sender ''[[AUF1]]''<ref>Dominik Lenze: [https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/rechtes-podium-saskia-ludwig-will-die-pandemie-aufarbeiten-10782307.html ''Saskia Ludwig will die Pandemie aufarbeiten.''] tagesspiegel.de, 15. November 2023.</ref>
* [[Silke Schröder]], zum Zeitpunkt des Treffens Vorstandsmitglied des [[Verein Deutsche Sprache|Vereins Deutsche Sprache]], Kolumnistin im ''[[Deutschland-Kurier]]'',<ref>{{Internetquelle |autor=Carsten Fischer |url=https://www.muensterlandzeitung.de/kamen/geheimtreffen-mit-rechtsradikalen-verein-deutsche-sprache-distanziert-sich-von-vorstandsmitglied-w829503-9001022635/ |titel=Verein Deutsche Sprache aus Kamen distanziert sich von Vorstandsmitglied |werk=muensterlandzeitung.de |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref> Tätigkeit für den Sender ''[[AUF1]]''<ref>Dominik Lenze: [https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/rechtes-podium-saskia-ludwig-will-die-pandemie-aufarbeiten-10782307.html ''Saskia Ludwig will die Pandemie aufarbeiten.''] tagesspiegel.de, 15. November 2023.</ref>
* [[Henning Pless]], rechtsextremer Heilpraktiker und [[Esoteriker]] aus [[Kiel]]<ref name="Geheimplan" /><ref>{{Internetquelle |autor=La Quimera |url=https://quimera.noblogs.org/2013/neonazi-funktionar-betreibt-heilpraxis-in-der-kieler-innenstadt/ |titel=Neonazi-Funktionär betreibt Heilpraxis in der Kieler Innenstadt |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref>
* [[Henning Pless]], rechtsextremer Heilpraktiker und [[Esoteriker]] aus [[Kiel]]<ref name="Geheimplan" /><ref>{{Internetquelle |autor=La Quimera |url=https://quimera.noblogs.org/2013/neonazi-funktionar-betreibt-heilpraxis-in-der-kieler-innenstadt/ |titel=Neonazi-Funktionär betreibt Heilpraxis in der Kieler Innenstadt |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref>
* [[Erik Ahrens]], Aktivist, der von den Sicherheitsbehörden der rechtsextremen Szene zugeordnet wird<ref>Christian Fuchs, Martín Steinhagen, Fritz Zimmermann: [https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-04/erik-ahrens-afd-rechtsextremismus-geheimtreffen-potsdam ''Weiterer Rechtsextremist bei Potsdamer Treffen.''] Zeit Online, 12. April 2024, abgerufen am 13. April 2024.</ref>
* Gernot Mörig,<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Eydlin |url=https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-01/hans-im-glueck-gesellschafter-trennung-geheimtreffen-rechtsextremismus |titel=Treffen von Rechtsextremen: Restaurantkette Hans im Glück trennt sich von Gesellschafter |werk=[[Die Zeit#Zeit Online|zeit.de]] |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Metin Gülmen |url=https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/hans-im-glueck-news-restaurant-afd-potsdam-remigration-id300788933.html |titel=Hans im Glück: Nach „Remigration“-Treffen! Co-Inhaber wirft hin |werk=derwesten.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-12}}</ref> seine Ehefrau Astrid Mörig<ref name="Geheimplan" /> und ihr Sohn Arne Friedrich Mörig, ehemaliger persönlicher Referent von [[Peter Kurth (Politiker)|Peter Kurth]] (CDU), dem früheren Präsidenten des [[Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft|Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- u. Rohstoffwirtschaft e.V.]] (BDE)<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |autor=Völkische Verbindungen Kappen |url=https://antifa-info.net/2023/12/06/extrem-rechte-clans-ii/ |titel=Extrem rechte Clans II |werk=Antifa-Info.net |datum=2023-12-06 |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/ex-cdu-politiker-ehemaliger-koelner-ob-kandidat-peter-kurth-war-gastgeber-fuer-rechtsextreme-717762 |titel=Ex-CDU-Politiker: Ehemaliger Kölner OB-Kandidat Peter Kurth war Gastgeber für Rechtsextreme |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref>
* Gernot Mörig<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Eydlin |url=https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-01/hans-im-glueck-gesellschafter-trennung-geheimtreffen-rechtsextremismus |titel=Treffen von Rechtsextremen: Restaurantkette Hans im Glück trennt sich von Gesellschafter |werk=[[Die Zeit#Zeit Online|zeit.de]] |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Metin Gülmen |url=https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/hans-im-glueck-news-restaurant-afd-potsdam-remigration-id300788933.html |titel=Hans im Glück: Nach „Remigration“-Treffen! Co-Inhaber wirft hin |werk=derwesten.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-12}}</ref>
* [[Wilhelm Wilderink]] und [[Mathilda Martina Huss]],<ref>{{Literatur |Titel=Das Landhaus Adlon und das Neonazi-Treffen: Was über die Potsdamer Villa und ihre Besitzer bekannt ist |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/das-landhaus-adlon-und-das-neonazi-treffen-was-uber-die-potsdamer-villa-und-ihre-besitzer-bekannt-ist-11033110.html |Abruf=2024-01-17}}</ref> Hotelbetreiber der Villa Adlon
** seine Ehefrau [[Astrid Mörig]]<ref name="Geheimplan" />
* zwei Angestellte, ein Identitärer, ein Arzt und ein IT-Unternehmer.
** ihr Sohn [[Arne Friedrich Mörig]], ehemaliger persönlicher Referent von [[Peter Kurth (Politiker)|Peter Kurth]] (CDU), dem früheren Präsidenten des [[Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft|Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- u. Rohstoffwirtschaft e.V.]] (BDE)<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/ex-cdu-politiker-ehemaliger-koelner-ob-kandidat-peter-kurth-war-gastgeber-fuer-rechtsextreme-717762 |titel=Ex-CDU-Politiker: Ehemaliger Kölner OB-Kandidat Peter Kurth war Gastgeber für Rechtsextreme |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref>
* die Hotelbetreiber der Villa Adlon:
** Wilhelm Wilderink, Mitglied der CDU<ref name=":2">[https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/cdu-potsdam-fordert-austritt-besitzer-landhaus-adlon.html ''CDU Potsdam fordert Besitzer des Landhauses Adlon zum Parteiaustritt auf.''] In: rbb24, 29. Januar 2024.</ref><ref name=":3">Ulrich Wangemann: [https://www.maz-online.de/brandenburg/cdu-stellt-villa-adlon-besitzer-ultimatum-zum-parteiaustritt-VONBNEXLMNGUFOJOEQA5XMY4KQ.html ''CDU stellt Villa-Adlon-Besitzer Ultimatum zum Parteiaustritt.''] In: Märkische Allgemeine (maz-online.de), 1. Februar 2024.</ref>
** [[Mathilda Martina Huss]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/das-landhaus-adlon-und-das-neonazi-treffen-was-uber-die-potsdamer-villa-und-ihre-besitzer-bekannt-ist-11033110.html |titel=Das Landhaus Adlon und das Neonazi-Treffen: Was über die Potsdamer Villa und ihre Besitzer bekannt ist |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-17}}</ref>
* [[Christoph Hofer]], ein IT-Unternehmer<ref>[https://netzpolitik.org/2024/geheimtreffen-in-potsdam-braune-it-und-rechte-influencer/ netzpolitik.org], vom 20. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.evangelische-zeitung.de/mutmasslichem-rechtsextremisten-soll-preis-entzogen-werden |titel=Thüringen will mutmaßlichem Rechtsextremisten Preis entziehen |datum=2024-01-22 |sprache=de |abruf=2024-02-19}}</ref>
* ein Arzt aus Kärnten (Neurochirurg in Klagenfurt, Belegarzt an der Privatklinik Villach)
** seine Ehefrau (Ersatzgemeinderätin der ÖVP)<ref>[https://www.derstandard.at/story/3000000202808/auch-oesterreicher-bei-rechtem-geheimtreffen-in-deutschland ''Auch Österreicher bei rechtem Geheimtreffen in Deutschland.''] In: ''Der Standard'', 11. Januar 2024.</ref><ref name="dossier">[https://www.dossier.at/dossiers/aktuelles/rauswurf-wegen-rechtsextremen/ ''Rauswurf wegen Rechtsextremen.''] In: Dossier, 21. Januar 2024.</ref>


=== „Masterplan“ ===
=== „Masterplan“ ===
In Sellners Beitrag und in der Diskussion ging es um einen sogenannten „Masterplan zur [[Remigration#Politisches Schlagwort der Neuen Rechten|Remigration]]“. Laut Sellner sollen drei Gruppen Deutschland verlassen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht und „nicht assimilierte“ (deutsche) Staatsbürger. Man müsse über Gesetze auf die Menschen einen Anpassungsdruck ausüben, um sie zur Auswanderung zu bewegen. Sellner dachte auch an einen „Musterstaat“ in [[Nordafrika]], wohin man bis zu zwei Millionen Menschen „hinbewegen“ könne und die Flüchtlingshelfer ihnen folgen könnten.<ref name="Geheimplan" />
In Sellners Beitrag und in der Diskussion ging es um einen sogenannten „Masterplan zur [[Remigration#Politisches Schlagwort der Neuen Rechten|Remigration]]“. Laut Sellner sollen drei Gruppen Deutschland verlassen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht und „nicht assimilierte“ (deutsche) Staatsbürger. Ulrich Siegmund zufolge sollten ausländische Restaurants aus dem Straßenbild verschwinden, es solle für „dieses Klientel“ unattraktiv werden, in [[Sachsen-Anhalt]] zu leben.
Sellner sprach in diesem Zusammenhang auch von „ethnischen Wahlen“. Seiner Sicht nach wählen Menschen mit Migrationshintergrund vor allem „migrationsfreundliche“ Parteien.<ref name="Geheimplan" /> Correctiv merkt dazu an, dass durch diese Argumentation für ca. 20 Mio. Menschen das Wahlrecht in Zweifel gezogen wird.<ref name="Geheimplan" />
Ulrich Siegmund zufolge sollen ausländische Restaurants aus dem Straßenbild verschwinden, es solle für „dieses Klientel“ unattraktiv werden, in [[Sachsen-Anhalt]] zu leben. Innerhalb der Teilnehmerrunde habe es keine Kritik am Plan gegeben, eher Zweifel, ob er umsetzbar sei. Um die „Remigration“ zu realisieren, solle man vorpolitische Macht aufbauen, habe es in der Runde geheißen. Geld solle in Influencer-Projekte, [[Propaganda]] und Aktionen investiert werden, um das „Meinungsklima“ zu ändern.<ref name="Geheimplan" />
Innerhalb der Teilnehmerrunde habe es keine Kritik am Plan gegeben, eher Zweifel, ob er umsetzbar sei, insbesondere im Hinblick auf Personen, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Der Nachrichtenagentur [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]] schrieb Sellner, der Plan sehe eine [[Sonderwirtschaftszone]] in Nordafrika vor, die man pachten und als Musterstadt organisieren wolle. Zum Plan gehörten nicht „nur [[Abschiebung (Recht)|Abschiebungen]], sondern auch Hilfe vor Ort, [[Leitkultur]] und Assimilationsdruck“.<ref name="br.de" />
Sellner führte dazu aus, man müsse über „maßgeschneiderte Gesetze“ auf die Menschen einen Anpassungsdruck ausüben, um sie zur Auswanderung zu bewegen. Zum Plan gehörten nicht „nur [[Abschiebung (Recht)|Abschiebungen]], sondern auch Hilfe vor Ort, [[Leitkultur]] und Assimilationsdruck“.<ref name="br.de" /> Der Plan sei ein Jahrzehnteprojekt.<ref name="Geheimplan" />
Sellner dachte auch an einen „Musterstaat“ oder eine „Musterstadt“<ref>Michael Kubitza: [https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/rechtes-geheimtreffen-wofuer-steht-der-begriff-remigration,U12pk0V ''Rechtes Geheimtreffen: Wofür steht der Begriff „Remigration?“''<!-- sic! (Interpunktion) -->] In: BR24, 11. Januar 2024.</ref> in [[Nordafrika]], wohin man bis zu zwei Millionen Menschen „hinbewegen“ könne und die Flüchtlingshelfer ihnen folgen könnten.<ref name="Geheimplan" /> Der Nachrichtenagentur [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]] teilte er mit, der Plan sehe eine [[Sonderwirtschaftszone]] in Nordafrika vor, die man pachten wolle.<ref name="br.de" />


Die genannte Größenordnung (Millionen Menschen) erklärt, warum manche Medien in der Berichterstattung für den Masterplan den Begriff „Deportationsplan“ verwenden: Die Größenordnung legt nahe, dass auch Personen mit Aufenthaltsrecht gegen ihren Willen außer Landes gebracht werden sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/faktencheck/faktencheck-maischberger-468.html |titel=Faktencheck zu „maischberger“ |werk=DasErste.de |hrsg=ARD |datum=2024-01-23 |sprache=de |abruf=2024-02-17}}</ref>
Correctiv zufolge wurde auch darüber gesprochen, das [[Bundesverfassungsgericht]] zu diskreditieren, demokratische Wahlen in Zweifel zu ziehen und die öffentlich-rechtlichen Medien zu bekämpfen; zudem wurde über die Beeinflussung junger Menschen in den [[Soziale Medien|sozialen Medien]] mittels Inhalten, die als „normale politische Thesen“ wahrgenommen werden sollen, beraten.<ref name="DLF124" />

[[Datei:AfD-Wahlplakat "Remigration sofort starten!" in Mödlareuth 20240518 HOF3756 RAW-Export.png|mini|hochkant|Die AfD Thüringen fordert 2024 eine sofortige „Remigration“]]
Correctiv zufolge wurde auch darüber gesprochen, das [[Bundesverfassungsgericht]] zu diskreditieren, demokratische Wahlen in Zweifel zu ziehen und die öffentlich-rechtlichen Medien zu bekämpfen.<ref name="DLF124" />
Zudem wurde über die Beeinflussung junger Menschen in den [[Soziale Medien|sozialen Medien]] mittels Inhalten, die als „normale politische Thesen“ wahrgenommen werden sollten, beraten.<ref name="DLF124" /> Um die „Remigration“ zu realisieren, solle man vorpolitische Macht aufbauen, habe es in der Runde geheißen. Geld solle in Influencer-Projekte, [[Propaganda]] und Aktionen investiert werden, um das „Meinungsklima“ zu ändern.<ref name="Geheimplan" />

Der Plan einer „Remigration durch Vertreibung“ ist nicht neu. [[Björn Höcke]] forderte in seinem 2018 erschienenen Buch ''Nie zweimal in denselben Fluss'' eine Säuberung Deutschlands von „kulturfremden“ Menschen: „Neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein.“<ref>Björn Höcke: ''Nie zweimal in denselben Fluss'', 2018, zitiert nach [[Hajo Funke]]: [https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-10/rechtsextremismus-bjoern-hoecke-afd-fluegel-rechte-gewalt-faschismus ''Höcke will den Bürgerkrieg.''] Zeit Online, 24. Oktober 2019, abgerufen am 3.&nbsp;Februar 2024.</ref> Auf einem AfD-Stammtisch im Dezember 2023 ergänzte er, man werde „auch ohne Probleme mit 20, 30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können“.<ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/afd-remigration-100.html |titel=Millionen Deutsche haben Angst vor Abschiebungen |werk=tagesschau.de |datum=2024-02-08 |sprache=de |abruf=2024-02-17}}</ref> Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl 2024 [[Maximilian Krah]] schrieb, das seien „in Deutschland prognostisch über 25 Millionen Menschen […], davon deutlich über 15 Millionen deutsche Staatsangehörige“.<ref name=":5">{{Internetquelle |autor=Jonas Mueller-Töwe |url=https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100316360/afd-und-ihre-freunde-der-grosse-abschiebeplan.html |titel=Sie haben es immer gesagt und keiner wollte es glauben |werk=t-online |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-02-20}}</ref>

Neu ist jedoch, dass dieses Thema als Masterplan gemeinsam mit Vertretern anderer Parteien diskutiert wird.


=== „Düsseldorfer Forum“ ===
=== „Düsseldorfer Forum“ ===
Am 13. Januar 2024 berichtete ''[[Zeit Online]]'' über eine Gruppierung aus AfD-Politikern und Rechtsextremen, die sich „Düsseldorfer Forum“ nenne und ihre Zusammenkünfte in Potsdam als „Düsseldorfer Runde“ bezeichne. Um „Geld für rechtsextreme Projekte einzuwerben“, fand „bereits Anfang Oktober 2021“ ein Treffen dieser Gruppierung statt. An diesen Treffen war u.&nbsp;a. [[Tino Chrupalla]] beteiligt, wie der Redaktion aus „hochrangigen AfD-Kreisen“ bestätigt wurde, nachdem Chrupalla auf Nachfrage zur „5.&nbsp;Düsseldorfer Runde“ gesagt hatte, er erinnere sich „an nichts mehr“. Laut ''Zeit Online'' liegt der „Verdacht nahe, dass die Zusammenkunft im Gästehaus am Lehnitzsee im November 2023 […] vermutlich bereits die siebte Ausgabe gewesen ist“. Es sollten „einflussreiche politische Akteure aus dem rechten Spektrum und finanzstarke Unternehmer“ zusammengebracht werden, um „Geld für vielversprechende Projekte einzuwerben“, die sich zur Vorbereitung eines „politischen Umschwung[s]“ eignen würden, wie beispielsweise „ein digitaler Radio- und TV-Sender“. Einer der „führenden Köpfe hinter den Düsseldorfer Runden“ sei [[Gernot Mörig]], „der seit Jahrzehnten in der rechten Szene vernetzt ist“. Er führe nach außen „ein bürgerliches Leben“, doch „hinter den Kulissen kümmerte er sich um das geheime Investorentreffen für den rechten Rand“ und pflege „enge Kontakte“ zu [[Max Otte]], der „Annoncen in der rechtsradikalen Zeitung [[Junge Freiheit]]“ schaltete und damit warb, ein Fünftel seines Vermögens „für ‚patriotische Zwecke‘ zu spenden“. Anfragen von ''Zeit Online'' zur ''Düsseldorfer Runde'' blieben von Mörig unbeantwortet.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Christian Fuchs (Journalist)|Christian Fuchs]], Dominik Lenze, Christian Parth |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/afd-rechtsextremismus-tino-chrupalla-duesseldorfer-runde |titel=Tino Chrupalla und das Geheimtreffen der Rechtsextremen |werk=[[Die Zeit|Zeit Online]] |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-01-20 |kommentar=[https://archive.ph/ZA7y7 Archivlink mit dem Volltext des Beitrags]}}</ref>
Am 13. Januar 2024 berichtete ''[[Zeit Online]]'' über eine Gruppierung aus AfD-Politikern und Rechtsextremen, die sich „Düsseldorfer Forum“ nenne und ihre Zusammenkünfte in Potsdam als „Düsseldorfer Runde“ bezeichne. Um „Geld für rechtsextreme Projekte einzuwerben“, fand „bereits Anfang Oktober 2021“ ein Treffen dieser Gruppierung statt. An diesen Treffen war u.&nbsp;a. [[Tino Chrupalla]] beteiligt, wie der Redaktion aus „hochrangigen AfD-Kreisen“ bestätigt wurde, nachdem Chrupalla auf Nachfrage zur „5.&nbsp;Düsseldorfer Runde“ gesagt hatte, er erinnere sich „an nichts mehr“. Laut ''Zeit Online'' liegt der „Verdacht nahe, dass die Zusammenkunft im Gästehaus am Lehnitzsee im November 2023 […] vermutlich bereits die siebte Ausgabe gewesen ist“. Es sollten „einflussreiche politische Akteure aus dem rechten Spektrum und finanzstarke Unternehmer“ zusammengebracht werden. Dieses Netzwerk sollte zur Vorbereitung eines „politischen Umschwung[s]“ dienen. Bei den Treffen ginge es darum, „Geld für vielversprechende Projekte einzuwerben“, wie beispielsweise „ein digitaler Radio- und TV-Sender“. Einer der „führenden Köpfe hinter den Düsseldorfer Runden“ sei Gernot Mörig, „der seit Jahrzehnten in der rechten Szene vernetzt ist“. Er führe nach außen „ein bürgerliches Leben“, doch „hinter den Kulissen kümmerte er sich um das geheime Investorentreffen für den rechten Rand“. Mörig pflege „enge Kontakte“ zu [[Max Otte]], der „Annoncen in der rechtsradikalen Zeitung [[Junge Freiheit]]“ schaltete und damit warb, ein Fünftel seines Vermögens „für ‚patriotische Zwecke‘ zu spenden“. Anfragen von ''Zeit Online'' zur ''Düsseldorfer Runde'' blieben von Mörig unbeantwortet.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Christian Fuchs (Journalist)|Christian Fuchs]], Dominik Lenze, Christian Parth |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/afd-rechtsextremismus-tino-chrupalla-duesseldorfer-runde |titel=Tino Chrupalla und das Geheimtreffen der Rechtsextremen |werk=[[Die Zeit|Zeit Online]] |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-01-20 |kommentar=[https://archive.ph/ZA7y7 Archivlink mit dem Volltext des Beitrags]}}</ref>

Wie auch die ''[[Frankfurter Allgemeine]]'' am 16. Januar 2024 berichtete, fand die 5.&nbsp;Düsseldorfer Runde am 9. Oktober 2021 mit rund 25 Personen, darunter Tino Chrupalla, statt. Zur folgenden Düsseldorfer Runde wurde nach Potsdam am 15. Oktober 2022 eingeladen. Das Treffen im November 2023 in Potsdam lief intern weiter unter dem Namen „Düsseldorfer Forum“.<ref>Markus Wehner: ''Eine fast familiäre Runde Neurechter.'' In: Frankfurter Allgemeine, 16. Januar 2024, S. 2.</ref>


== Reaktionen und Folgen ==
== Reaktionen ==
=== Berichterstattung ===
=== Berichterstattung ===
Der Begriff der ''Remigration'' sei ursprünglich ein wissenschaftlicher, werde aber von Rechtsradikalen als „Kampfformel“ verwendet, so der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]]. Rechtsextremistische [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] werfen den [[Elite]]n vor, die deutsche Bevölkerung auszutauschen, und dieser „[[Großer Austausch|Austausch]]“ solle durch den „Masterplan“ rückgängig gemacht werden. Die Szene verzichte auf „allzu grellen biologischen [[Rassismus]]“, stattdessen habe Martin Sellner die „ethnokulturelle Identität“ popularisiert, die harmlos und wissenschaftlicher klinge.<ref name="br.de">{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/rechtes-geheimtreffen-wofuer-steht-der-begriff-remigration,U12pk0V |titel=Rechtes Geheimtreffen: Wofür steht der Begriff „Remigration?“ |werk=br.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Correctiv selbst schätzt den „Masterplan“ als „Angriff auf die Existenz von Menschen“ und „Angriff gegen die [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Verfassung der Bundesrepublik]]“ ein.<ref name="Geheimplan" /> Laut [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] wird eine „Remigration“ in großem Umfang seit längerem in der AfD diskutiert.<ref name="mdr.de">{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/correctiv-afd-rechtsextreme-politiker-treffen-vertreibung-auslaender-migranten-100.html |titel=Correctiv Recherche: AfD-Politiker und Neonazis besprechen Vertreibungsplan |werk=mdr.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref>
Der Begriff der ''Remigration'' bezeichne, so der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]], in der Wissenschaft die Rückkehr eines Migranten in sein Ursprungsland. Er werde aber von Rechtsradikalen als „Kampfformel“ verwendet, um „Massenabschiebungen“ zu bezeichnen. Rechtsextremistische [[Verschwörungstheoretiker]] werfen den [[Elite]]n vor, die deutsche Bevölkerung auszutauschen, und dieser „[[Großer Austausch|Austausch]]“ solle durch den „Masterplan“ rückgängig gemacht werden. Die Szene verzichte auf „allzu grellen biologischen [[Rassismus]]“, stattdessen habe Martin Sellner die „ethnokulturelle Identität“ populär gemacht, die harmlos und wissenschaftlicher klinge.<ref name="br.de">{{Internetquelle |autor=Michael Kubitza |url=https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/rechtes-geheimtreffen-wofuer-steht-der-begriff-remigration,U12pk0V |titel=Rechtes Geheimtreffen: Wofür steht der Begriff „Remigration?“ |werk=[[BR24]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Correctiv selbst schätzt den „Masterplan“ als „Angriff auf die Existenz von Menschen“ und „Angriff gegen die [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Verfassung der Bundesrepublik]]“ ein.<ref name="Geheimplan" /> Laut [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] wird eine „Remigration“ in großem Umfang seit längerem in der AfD diskutiert.<ref name="mdr.de">{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/correctiv-afd-rechtsextreme-politiker-treffen-vertreibung-auslaender-migranten-100.html |titel=Correctiv Recherche: AfD-Politiker und Neonazis besprechen Vertreibungsplan |werk=[[mdr.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref>


[[Peter Maxwill]] bezeichnete das Treffen im ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'' als „[[Deportation]]sgipfel“.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Maxwill |Titel=AfD-Migrationspläne: Der »Privatmann« beim Deportationsgipfel |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-01-12 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-geheimplan-enthuellungen-um-ulrich-siegmund-der-privatmann-beim-deportationsgipfel-a-d448b9f1-3315-4965-b412-d46821a49de2 |Abruf=2024-01-12}}</ref> In Anlehnung an die historische [[Wannseekonferenz]], die nur 7&nbsp;km entfernt in der Villa Marlier stattfand,<ref>{{Internetquelle |autor=Fatina Keilani |url=https://www.nzz.ch/international/bericht-afd-politiker-arbeiten-mit-rechtsextremisten-an-massenabschiebungen-ld.1773665 |titel=Bericht: AfD-Politiker arbeiten mit Rechtsextremisten an Massenabschiebungen |werk=nzz.ch |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref name="tagesschau">{{Internetquelle |autor=Ingo Neumayer |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-geheimtreffen-mit-rechtsextremisten-wo-steht-die-afd-100.html |titel=Geheimtreffen mit Rechtsextremisten: Wo steht die AfD? |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-13}}</ref> wurde das Treffen in verschiedenen Medien als „Lehnitzsee-Konferenz“ tituliert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/3000000202605/die-lehnitzsee-konferenz |titel=Die Lehnitzsee-Konferenz |werk=[[Der Standard]] |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-3478.html |titel=Die Lehnitzsee-Konferenz |werk=[[Mitteldeutscher Rundfunk|mdr.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-12}}</ref> Der ''[[Focus]]'' sprach von einem „braunen Geheimtreffen“, auf dem eine „Massen-[[Vertreibung]]“ geplant worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/weidel-vertrauter-strippenzieher-ein-obskurer-clan-das-sind-die-koepfe-die-in-einer-villa-ueber-remigration-senierten_id_259567363.html |titel=Die Köpfe hinter dem braunen Geheimtreffen |werk=focus.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> [[Daniel Bax]] in der ''[[Die Tageszeitung|taz]]'' bezeichnete als [[Dilemma]], dass die Medien das Geheimtreffen nicht ignorieren könnten, durch ihre Berichterstattung den Rechten jedoch unfreiwillig Aufmerksamkeit verliehen und das Stichwort ''Remigration'' weiterverbreiteten. Martin Sellner und [[Götz Kubitschek]] sei es gelungen, den Begriff in die Debatte einzubringen, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben und den Begriff gesellschaftsfähig zu machen.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Bax |url=https://taz.de/Correctiv-Recherche/!5982563/ |titel=Rechte profitieren von Enthüllungen |werk=taz.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> [[Amelie Ernst]] von rbb24 merkte an, das Treffen zeige: „Die AfD plant für die Zeit, in der sie regiert oder zumindest mitregiert in Deutschland. Und diese Pläne sind konkret, ebenso wie die Bündnisse und Netzwerke, die bei der Umsetzung helfen sollen.“<ref>{{Internetquelle |autor=Amelie Ernst |url=https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/brandenburg-correctiv-recherche-treffen-rechtsextremisten-afd-villa-lehnitzsee-kommentar.html |titel=Abwiegeln, kleinreden, ablenken – die AfD und das Treffen am See |werk=rbb24.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-01}}</ref>
[[Peter Maxwill]] bezeichnete das Treffen im ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'' als „[[Deportation]]sgipfel“.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Maxwill |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-geheimplan-enthuellungen-um-ulrich-siegmund-der-privatmann-beim-deportationsgipfel-a-d448b9f1-3315-4965-b412-d46821a49de2 |titel=AfD-Migrationspläne: Der »Privatmann« beim Deportationsgipfel |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-12}}</ref> In Anlehnung an die historische [[Wannseekonferenz]], die nur sieben Kilometer entfernt in der Villa Marlier stattfand,<ref>{{Internetquelle |autor=Fatina Keilani |url=https://www.nzz.ch/international/bericht-afd-politiker-arbeiten-mit-rechtsextremisten-an-massenabschiebungen-ld.1773665 |titel=Bericht: AfD-Politiker arbeiten mit Rechtsextremisten an Massenabschiebungen |werk=nzz.ch |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref name="tagesschau">{{Internetquelle |autor=Ingo Neumayer |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-geheimtreffen-mit-rechtsextremisten-wo-steht-die-afd-100.html |titel=Geheimtreffen mit Rechtsextremisten: Wo steht die AfD? |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-13}}</ref> wurde das Treffen in verschiedenen Medien als „Lehnitzsee-Konferenz“ tituliert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/3000000202605/die-lehnitzsee-konferenz |titel=Die Lehnitzsee-Konferenz |werk=[[Der Standard]] |datum=2024-01-10 |abruf=2024-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-3478.html |titel=Die Lehnitzsee-Konferenz |werk=[[mdr.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-12}}</ref> Der ''[[Focus]]'' sprach von einem „braunen Geheimtreffen“, auf dem eine „Massen-[[Vertreibung]]“ geplant worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/weidel-vertrauter-strippenzieher-ein-obskurer-clan-das-sind-die-koepfe-die-in-einer-villa-ueber-remigration-senierten_id_259567363.html |titel=Die Köpfe hinter dem braunen Geheimtreffen |werk=[[focus.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> [[Daniel Bax]] in der ''[[Die Tageszeitung|taz]]'' bezeichnete als [[Dilemma]], dass die Medien das Geheimtreffen nicht ignorieren könnten, durch ihre Berichterstattung den Rechten jedoch unfreiwillig Aufmerksamkeit verliehen und das Stichwort ''Remigration'' weiterverbreiteten. Martin Sellner und [[Götz Kubitschek]] sei es gelungen, den Begriff in die Debatte einzubringen, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben und den Begriff gesellschaftsfähig zu machen.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Bax |url=https://taz.de/Correctiv-Recherche/!5982563/ |titel=Rechte profitieren von Enthüllungen |werk=[[taz.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> [[Amelie Ernst]] von [[rbb24]] merkte an, das Treffen zeige: „Die AfD plant für die Zeit, in der sie regiert oder zumindest mitregiert in Deutschland. Und diese Pläne sind konkret, ebenso wie die Bündnisse und Netzwerke, die bei der Umsetzung helfen sollen.“<ref>{{Internetquelle |autor=Amelie Ernst |url=https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/brandenburg-correctiv-recherche-treffen-rechtsextremisten-afd-villa-lehnitzsee-kommentar.html |titel=Abwiegeln, kleinreden, ablenken – die AfD und das Treffen am See |werk=[[rbb24.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-01}}</ref>


[[Marc Felix Serrao]], Chefredakteur der ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]] Deutschland'', nannte „das Ganze weder geheim noch neu“. In seinem Kommentar ''Remigration? Ja, aber richtig'' bezeichnete er es als alten Hut, dass führende AfD-Politiker und ihre neurechten Vordenker von einer massenhaften Zwangsaussiedlung bestimmter Migrantengruppen träumten; [[Björn Höcke]] etwa habe schon 2018 für ein „grossangelegtes Remigrationsprojekt“ geworben, bei dem sich auch „menschliche Härten“ nicht vermeiden lassen würden. Der „Masterplan“ „würde die Gesellschaft sprengen und das Land international isolieren“, sei aber „sicher nicht die von vielen erhoffte ‚smoking gun‘ für ein [[Parteiverbot]]“ der AfD.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Marc Felix Serrao]] |url=https://www.nzz.ch/der-andere-blick/remigration-ja-aber-richtig-ld.1773834 |titel=«Remigration»? Ja, aber richtig: Wer illegale Migranten nicht ausschafft, schafft sich selbst ab |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-13 |kommentar=Die Anführungszeichen in der Überschrift wurden erst später eingefügt und fehlen im Titel der Internetseite weiterhin}}</ref>
[[Marc Felix Serrao]], Chefredakteur der ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]] Deutschland'', nannte „das Ganze weder geheim noch neu“. In seinem Kommentar ''Remigration? Ja, aber richtig'' bezeichnete er es als alten Hut, dass führende AfD-Politiker und ihre neurechten Vordenker von einer massenhaften Zwangsaussiedlung bestimmter Migrantengruppen träumten; [[Björn Höcke]] etwa habe schon 2018 für ein „grossangelegtes Remigrationsprojekt“ geworben, bei dem sich auch „menschliche Härten“ nicht vermeiden lassen würden. Der „Masterplan“ „würde die Gesellschaft sprengen und das Land international isolieren“, sei aber „sicher nicht die von vielen erhoffte ‚smoking gun‘ für ein [[Parteiverbot]]“ der AfD.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Marc Felix Serrao]] |url=https://www.nzz.ch/der-andere-blick/remigration-ja-aber-richtig-ld.1773834 |titel=«Remigration»? Ja, aber richtig: Wer illegale Migranten nicht ausschafft, schafft sich selbst ab |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-13 |kommentar=Die Anführungszeichen in der Überschrift wurden erst später eingefügt und fehlen im Titel der Internetseite weiterhin}}</ref>

[[Patrick Bahners]] setzte sich in der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'' mit der medialen Rezeption des Treffens und der Geheimhaltung auseinander. Der soziale Kontakt zu den Identitären, insbesondere natürlich der vertrauliche Austausch über Pläne, stehe im Widerspruch zur Legalitätsstrategie der AfD-Parteiführung (Stichwort [[Alternative für Deutschland#Unvereinbarkeitsliste für AfD-Mitgliedschaft|Unvereinbarkeitsliste]]). Außerdem kritisiert Bahners, die Berichterstattung habe „den Vertretern der anderen Parteien bis hinauf zum [[Olaf Scholz|Bundeskanzler]]“ die Möglichkeit geboten, sich „ohne Rücksicht auf die eigene Programmatik“ zu empören. Bahners schreibt, nach der Zusammenfassung von Correctiv gehe Sellners Konzept „an vielen Stellen nur ein oder zwei Schritte über die migrationspolitischen Planspiele der [[Kabinett Scholz|Ampelkoalition]] und der [[CDU/CSU|Unionsparteien]] hinaus“. Er verweist dabei auf einzelne Forderungen von Joachim Herrmann (CSU), Jens Spahn (CDU) bzw. CDU und SPD im Allgemeinen. Während Bahners feststellt, dass „immer drastischere Maßnahmen versprochen werden“, warte die AfD darauf, „dass ihre Gegner nach den Symptombeschreibungen auch die Ursachenbehauptung übernehmen.“<ref>{{Internetquelle |autor=[[Patrick Bahners]] |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-geheimnis-des-rechtsextremen-geheimtreffens-19444846.html |titel=Das Geheimnis des Geheimtreffens im Hotel |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-13}}</ref>
[[Patrick Bahners]] setzte sich in der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'' mit der medialen Rezeption des Treffens und der Geheimhaltung auseinander. Der soziale Kontakt zu den Identitären, insbesondere natürlich der vertrauliche Austausch über Pläne, stehe im Widerspruch zur Legalitätsstrategie der AfD-Parteiführung (Stichwort [[Alternative für Deutschland#Unvereinbarkeitsliste für AfD-Mitgliedschaft|Unvereinbarkeitsliste]]). Andererseits habe Björn Höcke offen das im rechtsextremen [[Verlag Antaios|Antaios-Verlag]] erschienene Buch Sellners ''Regime Change von rechts'' enthusiastisch [[Rezension|rezensiert]]. Bahners kritisierte, die Berichterstattung habe „den Vertretern der anderen Parteien bis hinauf zum [[Olaf Scholz|Bundeskanzler]]“ die Möglichkeit geboten, sich „ohne Rücksicht auf die eigene Programmatik“ zu empören, und schrieb, nach der Zusammenfassung von Correctiv gehe Sellners Konzept „an vielen Stellen nur ein<!-- sic! (grammatisch richtig wäre "einen") --> oder zwei Schritte über die migrationspolitischen Planspiele der [[Kabinett Scholz|Ampelkoalition]] und der [[CDU/CSU|Unionsparteien]] hinaus“. Er verwies dabei auf einzelne Forderungen von Joachim Herrmann (CSU), Jens Spahn (CDU) bzw. von CDU und SPD im Allgemeinen. Während „immer drastischere Maßnahmen versprochen werden“, wie Bahners formulierte, warte die AfD darauf, „dass ihre Gegner nach den Symptombeschreibungen auch die Ursachenbehauptung übernehmen“.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Patrick Bahners]] |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-geheimnis-des-rechtsextremen-geheimtreffens-19444846.html |titel=Das Geheimnis des Geheimtreffens im Hotel |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-13}}</ref>

Das Wochenmagazin ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'' erwähnte die Anwesenheit „vermögender Geschäftsleute“ und widmete ansonsten seine Aufmerksamkeit dem Haus der „konspirativen“ Zusammenkunft, das „seit Langem als Treff der extremen Rechten“ gelte.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Wüstenberg |url=https://www.stern.de/politik/deutschland/afd-treffen--das-potsdamer-gaestehaus-und-die-betreiberin-mit-rechtsdrall-34356768.html |titel=Die EU finanzierte es, die ARD filmte dort: Das Gästehaus am Lehnitzsee und seine Betreiberin mit Rechtsdrall |werk=stern.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-13}}</ref>
Das Wochenmagazin ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'' erwähnte die Anwesenheit „vermögender Geschäftsleute“ und widmete ansonsten seine Aufmerksamkeit dem Haus der „konspirativen“ Zusammenkunft, das „seit Langem als Treff der extremen Rechten“ gelte.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Wüstenberg |url=https://www.stern.de/politik/deutschland/afd-treffen--das-potsdamer-gaestehaus-und-die-betreiberin-mit-rechtsdrall-34356768.html |titel=Die EU finanzierte es, die ARD filmte dort: Das Gästehaus am Lehnitzsee und seine Betreiberin mit Rechtsdrall |werk=stern.de |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-13}}</ref>
Die ''[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]'' hielt fest, dass die Villa Adlon nur sieben Kilometer Luftlinie von jener Villa entfernt liege, in der die Nationalsozialisten 1942 in der „Wannseekonferenz“ den Ablauf der „[[Endlösung der Judenfrage]]“ beschlossen hatten, und stellte die Frage, ob dieser Ort „zufällig gewählt“ sei. Das sei „[e]her unwahrscheinlich angesichts einer Gruppierung, die sich nicht selten bei Symbolik und Rhetorik des [[Drittes Reich|Dritten Reichs]]“ bediene.<ref name="tagesschau" />
''[[Tagesschau.de]]'' wies darauf hin, dass die Villa Adlon nur sieben Kilometer Luftlinie von jener Villa entfernt liegt, in der die Nationalsozialisten 1942 in der [[Wannseekonferenz]] den Ablauf der „[[Endlösung der Judenfrage]]“ beschlossen hatten, und stellte die Frage, ob dieser Ort „zufällig gewählt“ sei. Das sei „[e]her unwahrscheinlich angesichts einer Gruppierung, die sich nicht selten bei Symbolik und Rhetorik des [[NS-Zeit|Dritten Reichs]]“ bediene.<ref name="tagesschau" /> In der ''[[Die Tageszeitung|taz]]'' kritisierte der Journalist Nikolas Jelle jedoch diesen Vergleich, da auf der Wannseekonferenz nicht über [[Ausbürgerung]] und Vertreibung diskutiert wurde, sondern über die [[Holocaust|Vernichtung der Juden]]. Besonders schief sei er, wenn er ohne Bezugnahme auf den aktuell um sich greifenden [[Antisemitismus]] gezogen werde.<ref>Nikolas Jelle: ''Was heißt Nie wieder?'' In: taz, 9. Februar 2024, S.&nbsp;14.</ref>

Im Januar 2024 machte der ''Spiegel'' im Zuge der Enthüllungen um dieses Treffen von Rechtsextremisten publik, dass der Ex-CDU-Senator [[Peter Kurth (Politiker)|Peter Kurth]] im Juli 2023 in seiner Berliner Privatwohnung prominente Vertreter der [[Alternative für Deutschland|AfD]] und der radikalen Rechten empfangen hatte, darunter [[Maximilian Krah]], AfD-Spitzenkandidat für die [[Europawahl 2024]], den [[Rechtsextremismus|rechtsextremen]] Verleger [[Götz Kubitschek]] und den [[österreich]]ischen Rechtsextremisten [[Martin Sellner]]. Krah hatte bei der Gelegenheit sein neues Buch ''Politik von rechts'' vorgestellt. Kurth räumte ein, „mit mehreren Mitgliedern der AfD persönlich befreundet“ zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/peter-kurth-cdu-politiker-war-gastgeber-fuer-rechtsextreme-a-f3d92242-c607-4fa3-8c33-35fdd6027072 |titel=Peter Kurth: CDU-Politiker war Gastgeber für Rechtsextreme |werk=Der Spiegel |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-02-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Ex-CDU-Mann-lud-zu-Rechtsextremen-Treffen-ein-article24658104.html |titel=Ex-CDU-Mann lud zu Rechtsextremen-Treffen ein |werk=[[N-tv]] |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-02-03}}</ref>

Benjamin Stibi kritisierte in der ''[[Die Welt|Welt]]'', ''Correctiv'' verwende wohl nicht zufällig juristisch völlig unterschiedliche Begriffe wie Ausbürgern, Deportieren, Ausweisen, Vertreiben, Verdrängen oder Unter-Druck-Setzen wie Synonyme. Beim genauen Lesen bleibe deshalb lediglich hängen, irgendwer sollte irgendwie dazu gebracht werden, Deutschland zu verlassen.<ref name="Welt">{{Internetquelle |autor=Benjamin Stibi |url=https://www.welt.de/politik/plus250123640/Correctiv-Recherche-Irgendwer-sollte-irgendwie-dazu-gebracht-werden-Deutschland-zu-verlassen.html |titel=Irgendwer sollte irgendwie dazu gebracht werden, Deutschland zu verlassen |werk=[[Die Welt]] |datum=2024-02-16 |abruf=2024-02-16}}</ref> In der Öffentlichkeit habe sich der falsche Eindruck verbreitet, die Teilnehmer des Treffens wollten potenziell alle Deutschen mit Migrationshintergrund abschieben, obwohl ''Correctiv'' das nicht behauptet hatte.<ref name="Welt_Gegenschlag" />

In der Fernsehsendung ''[[Kontraste]]'' (ARD) am 1.&nbsp;Februar 2024 wurde Bild- und Ton-Material gezeigt, das dem Bericht von Correctiv zugrunde liegt. Das Material wird ergänzt durch eigene Recherchen des Kontraste-Teams. So entsteht ein Gesamtbild über die Ansichten und Ziele der rechten Gruppierungen und deren Netzwerk mit vielen belegten Details.<ref name=":7" />

=== Bundes-, Landes- und Europapolitik ===
In der Folge kam es zu einer intensiven Debatte um ein mögliches [[Parteiverbot|Verbot]] der AfD sowie zu [[Parteiausschluss|Parteiordnungsverfahren]] in der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-treffen-vertreibung-extremisten-afd-1.6332367 |titel=CDU will Teilnehmer an Extremisten-Treffen aus der Partei werfen |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-12}}</ref> Die CDU Potsdam forderte den Besitzer der Villa Adlon, Wilhelm Wilderink, bis zum 5. Februar ultimativ zum Austritt auf.<ref name=":3" /> Dieser ließ das Ultimatum verstreichen, so dass am Folgetag ein Parteiausschlussverfahren vorbereitet wurde.<ref name=":6">Henri Kramer, Dominik Lenze: [https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/nach-teilnahme-an-rechtsextremem-geheimtreffen-potsdamer-cdu-leitet-ausschlussverfahren-gegen-vorstandsmitglied-wilderink-ein-11167855.html ''Nach Teilnahme an rechtsextremem Geheimtreffen: Potsdamer CDU leitet Ausschlussverfahren gegen Adlon-Eigentümer Wilderink ein.''] In: ''Tagesspiegel'', 6. Februar 2024.</ref>

Bundesinnenministerin [[Nancy Faeser]] (SPD) warnte vor dem Rechtsextremismus und der Vernetzung von Verfassungsfeinden mit AfD-Vertretern.<ref name="mdr.de" /> Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] beschwor den Zusammenhalt der Demokraten im Land. Das Wir hänge nicht davon ab, ob jemand eine Einwanderungsgeschichte habe: „Wir schützen alle – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder wie unbequem jemand für Fanatiker mit Assimilationsfantasien ist.“<ref name="spiegel.de">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-beschwoert-zusammenhalt-gegen-fanatiker-mit-assimilationsfantasien-a-eca3f852-b7b9-4dcc-8fcb-7736e1ecbeb3 |titel=Scholz beschwört Zusammenhalt gegen „Fanatiker mit Assimilationsfantasien“ |werk=spiegel.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Vizekanzler [[Robert Habeck]] verwies auf das Buch des Thüringer AfD-Vorsitzenden [[Björn Höcke]] ''[[Björn Höcke#„Nie zweimal in denselben Fluss“|Nie zweimal in denselben Fluss]]'', in dem diese Szenarien einer ethnischen Reinheit samt dafür notwendiger [[Gewalt]]anwendung bereits beschrieben seien.<ref name="DLF124" /> [[Britta Haßelmann]], Fraktionschefin der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], zufolge müssen nun die Demokratie und die vielfältige Gesellschaft gegen die Feinde der Demokratie verteidigt werden. Der [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Fraktionsvorsitzende [[Christian Dürr]] sah Parallelen zum [[Nationalsozialismus]]. Es zeige sich, dass die AfD die Demokratie ablehne.<ref name="spiegel.de" />

Die Teilnahme mehrerer CDU-Mitglieder rief scharfe Kritik innerhalb wie außerhalb der Partei hervor. CDU-Generalsekretär [[Carsten Linnemann]] sah die AfD auf einem gefährlichen Weg und drohte CDU-Mitgliedern ein „hartes Durchgreifen“ an, wenn sie am Treffen teilgenommen haben sollten.<ref name="mdr.de" /> [[Dennis Radtke]], Vizechef der [[Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Deutschlands|CDA]], forderte von der CDU einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit Blick auf den Verein Werteunion, so wie die CDA dies längst getan habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Linnemann-droht-Parteimitgliedern-nach-Extremisten-Treffen-article24656286.html |titel=Linnemann droht Parteimitgliedern nach Extremisten-Treffen |werk=n-tv.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Auch [[Janine Wissler]], Vorsitzende der Partei [[Die Linke]], forderte die CDU dazu auf.<ref name="tagesschau.de">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-neonazis-remigration-102.html |titel=Nach Bericht über Treffen von AfD und Identitären: Empörung, Sorge und maximale Distanz |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-10 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref> Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident [[Daniel Günther]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) plädiert für AfD-Verbotsverfahren. In gleicher Weise äußerten sich mehrere andere Politiker, etwa der thüringische Innenminister [[Georg Maier (Politiker, 1967)|Georg Maier]] (SPD) oder [[Marcel Emmerich]], Obmann der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] im Innenausschuss des Bundestages.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politiker-aus-ampelparteien-zeigen-sich-offen-fuer-verbotsverfahren-a-e1db5219-1ea0-4722-8f95-4dd26c81361e |titel=AfD: Daniel Günther spricht sich für Verbotsverfahren aus – Offenheit bei Ampelvertretern |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-12}}</ref> Der CDU-Vorsitzende [[Friedrich Merz]] kündigte am 13. Januar 2024 an, beim nächsten Bundesparteitag einen Unvereinbarkeitsbeschluss zum Verein Werteunion zu beantragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/merz-werteunion-100.html |titel=Merz kündigt Unvereinbarkeitsbeschluss zu Werteunion an |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref>

[[Thomas Haldenwang]], [[Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz]], hält die Demokratie in Deutschland für „stärker bedroht, als es von der Mitte der Gesellschaft wahrgenommen“ werde, wie er im Interview mit dem Politikmagazin [[Kontraste]] sagte. Die schweigende Mehrheit müsse „endlich klar Position beziehen“. Man habe sich „in seinem komfortablen Privatleben eingerichtet“ und nehme „nicht hinreichend wahr, wie ernsthaft die Bedrohungen für unsere Demokratie inzwischen geworden sind“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/verfassungsschutz-praesident-thomas-haldenwang-schweigende-mehrheit-berlin-bundesamt.html |titel=Haldenwang: „Schweigende Mehrheit muss endlich klar Position beziehen“ |werk=[[rbb24]] |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-17}}</ref>

Alle Fraktionen außer der AfD im [[Landtag Nordrhein-Westfalen|Landtag von NRW]] forderten, dass Ulrich Vosgerau sich aus einer [[Enquete-Kommission]] zum „Krisen- und Notfallmanagement“ zurückzieht, die er auf Vorschlag der AfD beraten sollte. Eine Änderung der Geschäftsordnung des Landtags soll es ermöglichen, Sachverständige mit Zwei-Drittel-Mehrheit abzuberufen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/vosgerau-potsdam-afd-landtag-100.html |titel=Potsdam-Teilnehmer Vosgerau will weiter Landtag beraten |hrsg=WDR |datum=2024-01-19 |sprache=de |abruf=2024-01-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/nach-geheimtreffen-duesseldorfer-landtag-aendert-geschaeftsordnung-120556.html |titel=Nach „Geheimtreffen“: Düsseldorfer Landtag ändert Geschäftsordnung |werk=Oldenburger Onlinezeitung |datum=2024-01-23 |sprache=de |abruf=2024-01-25}}</ref> Zudem wurde Vosgerau vom Berliner CDU-Landesverband zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ihm wurde ein Verfahren zum Parteiausschluss angekündigt.<ref>{{Literatur |Autor=Florian Gathmann, Wolf Wiedmann-Schmidt |Titel=Christdemokrat am rechten Rand: CDU-Mitglied Ulrich Vosgerau wehrt sich gegen Parteiausschlussverfahren |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-01-19 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-mitglied-ulrich-vosgerau-wehrt-sich-gegen-parteiausschlussverfahren-a-36022cd6-ed77-421a-945f-6410857181c7 |Abruf=2024-01-25}}</ref>


Die AfD-Führung spielte laut [[ZDF]] die Bedeutung des Treffens herunter. Ein Sprecher von Alice Weidel sagte, dass die Partei ihre Haltung zur Einwanderungspolitik nicht ändern werde, die außerdem „vollständig im Einklang mit dem Grundgesetz“ sei. Der diskutierte Plan sei nicht das Parteiprogramm; dieses gelte für die Frage, wer abgeschoben werden solle.
=== Bundes- und Landespolitik ===
In der Folge kam es zu einer intensiven Debatte um ein mögliches [[Parteiverbot|Verbot]] der AfD sowie zu [[Parteiausschluss|Parteiordnungsverfahren]] in der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-treffen-vertreibung-extremisten-afd-1.6332367 |titel=CDU will Teilnehmer an Extremisten-Treffen aus der Partei werfen |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-12}}</ref>
Bundesinnenministerin [[Nancy Faeser]] (SPD) warnte vor dem Rechtsextremismus und der Vernetzung von Verfassungsfeinden mit AfD-Vertretern.<ref name="mdr.de" /> Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] beschwor den Zusammenhalt der Demokraten im Land. Das Wir hänge nicht davon ab, ob jemand eine Einwanderungsgeschichte hat: „Wir schützen alle – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder wie unbequem jemand für Fanatiker mit Assimilationsfantasien ist.“<ref name="spiegel.de">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-beschwoert-zusammenhalt-gegen-fanatiker-mit-assimilationsfantasien-a-eca3f852-b7b9-4dcc-8fcb-7736e1ecbeb3 |titel=Scholz beschwört Zusammenhalt gegen „Fanatiker mit Assimilationsfantasien“ |werk=spiegel.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Vizekanzler [[Robert Habeck]] verwies auf das Buch des Thüringer AfD-Vorsitzenden [[Björn Höcke]] ''[[Björn Höcke#„Nie zweimal in denselben Fluss“|Nie zweimal in denselben Fluss]]'', in dem diese Szenarien einer ethnischen Reinheit samt dafür notwendiger [[Gewalt]]anwendung bereits beschrieben seien.<ref name="DLF124" /> [[Britta Haßelmann]], Fraktionschefin der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], zufolge müssen nun die Demokratie und die vielfältige Gesellschaft gegen die Feinde der Demokratie verteidigt werden. Der [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Fraktionsvorsitzende [[Christian Dürr]] sah Parallelen zum [[Nationalsozialismus]]. Es zeige sich, dass die AfD die Demokratie ablehnt.<ref name="spiegel.de" />


Viele AfD-Mandatsträger betonten dagegen, dass die Absicht, Millionen von Menschen abzuschieben, längst Kurs der AfD sei. Konkret steht die Zahl von 25 Millionen betroffenen Personen im Raum:<ref name=":4" /><ref name=":5" /> Der Bundestagsabgeordnete und sozialpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion [[René Springer]] verkündete auf der Plattform [[X (Soziales Netzwerk)|X]]: „Wir werden Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimplan. Das ist ein Versprechen.“ Ähnlich äußerte sich der Landesvorsitzende der [[AfD Bayern]], der Bundestagsabgeordnete [[Stephan Protschka]]. Der vom [[Verfassungsschutz Brandenburg|Brandenburger Verfassungsschutz]] als rechtsextrem eingeschätzte<ref>{{Internetquelle |autor=Severin Weiland |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-christoph-berndt-afd-fraktionschef-in-brandenburg-rechtsextremist-folgt-auf-rechtsextremisten-a-8f11ea20-5068-4270-8e61-912e0611e716 |titel=Neuer AfD-Fraktionschef in Brandenburg: Rechtsextremist folgt auf Rechtsextremisten |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2020-10-27 |abruf=2024-01-17}}</ref> Fraktionsvorsitzende [[Hans-Christoph Berndt]] stellte auf einer Pressekonferenz am 17. Januar klar, dass man zu den dort besprochenen Inhalten stehe. Wörtlich wiederholte er die Aussage, die Deportationspläne seien „kein Geheimplan, sondern ein Versprechen“.<ref name="rbb1701" /><ref>{{Internetquelle |autor=Mathis Gann |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/geheimtreffen-potsdam-brandenburger-afd-fraktion |titel=Rechtes Geheimtreffen: Brandenburger AfD unterstützt Inhalte des rechtsextremen Treffens |werk=[[Die Zeit]] |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-17}}</ref> Höcke sprach in einer Bürgersprechstunde in Gera am 18. Januar 2024 laut einem auf [[Twitter|X]] publizierten Video von einer „Skandalisierung“ und sagte: „Natürlich brauchen wir Konzepte dafür, wie wir Millionen über Jahrzehnte illegal Eingewanderte perspektivisch zurückführen können. Und wenn es nur Hunderttausende sind. Wir fangen aber an.“<ref>Sven Lemkemeyer: [https://www.tagesspiegel.de/politik/chef-der-rechten-in-thuringen-hocke-vergleicht-anti-afd-demos-mit-nazi-aufmarschen-11079565.html ''Chef der Rechten in Thüringen: Höcke vergleicht Anti-AfD-Demos mit Nazi-Aufmärschen.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 19. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024.</ref>
Die Teilnahme mehrerer CDU-Mitglieder rief scharfe Kritik innerhalb wie außerhalb der Partei hervor. CDU-Generalsekretär [[Carsten Linnemann]] sah die AfD auf einem gefährlichen Weg und drohte CDU-Mitgliedern ein „hartes Durchgreifen“ an, wenn sie am Treffen teilgenommen haben sollten.<ref name="mdr.de" /> [[Dennis Radtke]], Vizechef der [[Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Deutschlands|CDA]], forderte von der CDU einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit Blick auf die Werteunion, so wie die CDA dies längst getan habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Linnemann-droht-Parteimitgliedern-nach-Extremisten-Treffen-article24656286.html |titel=Linnemann droht Parteimitgliedern nach Extremisten-Treffen |werk=n-tv.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Auch [[Janine Wissler]], Vorsitzende der Partei [[Die Linke]], forderte die Partei zu einem solchen auf.<ref name="tagesschau.de">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-neonazis-remigration-102.html |titel=Nach Bericht über Treffen von AfD und Identitären: Empörung, Sorge und maximale Distanz |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-10 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref> Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident [[Daniel Günther]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) plädiert für AfD-Verbotsverfahren. In gleicher Weise äußerten sich mehrere andere Politiker, etwa der thüringische Innenminister [[Georg Maier (Politiker, 1967)|Georg Maier]] (SPD) oder [[Marcel Emmerich]], Obmann der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] im Innenausschuss des Bundestages.<ref>{{Literatur |Titel=AfD: Daniel Günther spricht sich für Verbotsverfahren aus – Offenheit bei Ampelvertretern |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-01-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politiker-aus-ampelparteien-zeigen-sich-offen-fuer-verbotsverfahren-a-e1db5219-1ea0-4722-8f95-4dd26c81361e |Abruf=2024-01-12}}</ref> Der CDU-Vorsitzende [[Friedrich Merz]] kündigte am 13. Januar 2024 an, beim nächsten Bundesparteitag einen Unvereinbarkeitsbeschluss zur Werteunion zu beantragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/merz-werteunion-100.html |titel=Merz kündigt Unvereinbarkeitsbeschluss zu Werteunion an |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref>


Gerrit Huy, die an dem Treffen teilgenommen hatte, schrieb auf X, dass die AfD sich für „Remigration“ einsetze, und bezog sich dabei laut eigener Aussage auf „ausreisepflichtige Ausländer“, wies jedoch die Pläne Sellners, auch „nicht assimilierte Staatsbürger“ auszuschaffen, nicht zurück. Zudem bezeichnete sie die Correctiv-Recherche als „Schmutzkampagne“ einer „regierungsfinanzierten Organisation“. Auch der Teilnehmer und AfD-Abgeordnete Ulrich Siegmund – der im Podcast des rechtsextremen Vereins ''[[Ein Prozent]]'' erklärte, in seinem Gastvortrag auf diesem Treffen über die Folgen eines AfD-Wahlsiegs geredet zu haben – sprach von „hochkriminell[en]“ Methoden eines „Geheimdienstes“. Das deutsche Medienrecht erlaubt jedoch – gedeckt durch das verfassungsmäßig abgesicherte Grundrecht auf Pressefreiheit – Aufnahmen mit versteckter Kamera, wenn „großes öffentliches Informationsinteresse“ besteht, und bei Recherchen in der rechtsextremen Szene sind sie schon lange ein gängiges Mittel des [[Investigativer Journalismus|investigativen Journalismus]].<ref name="DLF124">''[https://www.deutschlandfunk.de/geheimtreffen-von-afd-politikern-und-rechtsextremisten-zur-vertreibung-von-menschen-mit-migrationshi-100.html Geheimtreffen von AfD-Politikern und Rechtsextremisten zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund löst Besorgnis aus.]'' deutschlandfunk.de, 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.</ref><ref>Sebastian Huld: [https://www.n-tv.de/politik/AfD-badet-im-braunen-Sumpf-article24674007.html ''AfD badet im braunen Sumpf.''] www.n-tv.de, 20. Januar 2024.</ref>
[[Thomas Haldenwang]], aktuell [[Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz]], hält die Demokratie in Deutschland für „stärker bedroht, als es von der Mitte der Gesellschaft wahrgenommen“ werde, sagte er im Interview mit dem Politikmagazin [[Kontraste]]. Die schweigende Mehrheit müsse „endlich klar Position beziehen“. Man habe sich „in seinem komfortablen Privatleben eingerichtet“ und nehme „nicht hinreichend wahr, wie ernsthaft die Bedrohungen für unsere Demokratie inzwischen geworden sind“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/verfassungsschutz-praesident-thomas-haldenwang-schweigende-mehrheit-berlin-bundesamt.html |titel=Haldenwang: „Schweigende Mehrheit muss endlich klar Position beziehen“ |werk=[[rbb24]] |datum=2024-01-11 |abruf=2024-01-17}}</ref>


Der AfD-Bundestagsabgeordnete [[Bernd Baumann]] behauptete, Sellner sei unter den Geladenen der „einzige Auffällige“ gewesen, dieser habe aber „nicht zu dem einladenden Gesprächskreis“ gehört. In der ''[[heute (Fernsehsendung)|ZDFheute]]'' vorliegenden Einladung zu dem Treffen wurde Sellner jedoch namentlich erwähnt und seine Vorstellung eines „Masterplans“ angekündigt. Zudem stritt Baumann ab, dass weitere Extremisten teilgenommen hätten („Gegen keinen lag und liegt irgendwas vor“) – was im Fall des teilnehmenden Rechtsextremisten [[Mario Müller (Neonazi)|Mario Müller]] nicht zutraf.<ref>[https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/afd-baumann-interview-faktencheck-hoecke-sellner-Demonstration-100.html ''AfD-Politiker verharmlost radikale Aussagen.''] www.zdf.de, 23. Januar 2024.</ref> Auf Facebook schrieb die Partei zudem, dass die ''Correctiv''-Recherchen sowie die darauf folgenden Massendemonstrationen von den Bürgerprotesten gegen die Regierung ablenken sollten und „ein durchschaubarer Taschenspielertrick“ seien; man konstruiere „einen Skandal und mobilisiert eigene Kostgänger, die dann als Mitte der Gesellschaft auftreten“.<ref>Martin Schmidt: [https://www.tagesschau.de/inland/afd-stimmung-100.html ''„Viele waren Widerspruch nicht mehr gewohnt“.''] www.tagesschau.de, 25. Januar 2024.</ref> Laut [[Holger Marcks]], dem Ko-Leiter der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft „Gegen Hass im Netz“, versucht die AfD mit dieser Art der Kommunikation „abzulenken“, wie sie es bereits [[Patriotische Union|nach der Festnahme der Reichsbürgergruppe um Prinz Reuß im Dezember 2022]] getan habe.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Klein, Nils Metzger, Jan Henrich |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/afd-programm-abschiebung-remigration-100.html |titel=AfD-Vertreter bekräftigen Ausweisungs-Pläne |werk=zdf.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref><ref>Kilian Beck: [https://www.fr.de/politik/correctiv-sellner-afd-treffen-potsdam-rechtsextreme-kampfbegriff-remigration-geheimplan-zr-92772962.html ''Nach Treffen mit Rechtsextremisten in Potsdam: AfD-Teilnehmer bekräftigen Geheimplan.''] www.fr.de, 14. Januar 2024.</ref>
=== AfD ===
Demgegenüber spielte die AfD-Führung laut [[ZDF]] die Bedeutung des Treffens herunter. Ein Sprecher von Alice Weidel sagte, dass die Partei ihre Haltung zur Einwanderungspolitik nicht ändern werde, die außerdem „vollständig im Einklang mit dem Grundgesetz“ sei. Der diskutierte Plan sei nicht das Parteiprogramm; dieses gelte für die Frage, wer abgeschoben werden solle. Viele AfD-Mitglieder hingegen betonten, dass es längst Kurs der AfD sei, Millionen von Menschen abzuschieben. Der Bundestagsabgeordnete und sozialpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion [[René Springer]] verkündete auf der Plattform [[X (Soziales Netzwerk)|X]]: „Wir werden Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimplan. Das ist ein Versprechen.“ Ähnlich äußerte sich der Landesvorsitzende der [[AfD Bayern]], der Bundestagsabgeordnete [[Stephan Protschka]]. Gerrit Huy, die an dem Treffen teilgenommen hatte, schrieb auf X, dass die AfD sich für „Remigration“ einsetze, und bezog sich dabei laut eigener Aussage auf „ausreisepflichtige Ausländer“, wies jedoch die Pläne Sellners, auch „nicht assimilierte Staatsbürger“ auszuschaffen, nicht zurück. Zudem bezeichnete sie die Correctiv-Recherche als „Schmutzkampagne“ einer „regierungsfinanzierten Organisation“. Auch der Teilnehmer und AfD-Abgeordnete Ulrich Siegmund – der im Podcast des rechtsextremen Vereins ''[[Ein Prozent]]'' erklärte, in seinem Gastvortrag auf diesem Treffen über die Folgen eines AfD-Wahlsiegs geredet zu haben – sprach von „hochkriminell[en]“ Methoden eines „Geheimdienstes“. Das deutsche Medienrecht erlaubt jedoch – gedeckt durch das verfassungsmäßig abgesicherte Grundrecht auf Pressefreiheit – Aufnahmen mit versteckter Kamera, wenn „großes öffentliches Informationsinteresse“ besteht, und bei Recherchen in der rechtsextremen Szene sind sie schon lange ein gängiges Mittel des [[Investigativer Journalismus|investigativen Journalismus]].<ref name="DLF124">''[https://www.deutschlandfunk.de/geheimtreffen-von-afd-politikern-und-rechtsextremisten-zur-vertreibung-von-menschen-mit-migrationshi-100.html Geheimtreffen von AfD-Politikern und Rechtsextremisten zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund löst Besorgnis aus]'', deutschlandfunk.de, veröffentlicht und abgerufen am 11. Januar 2024.</ref><ref>Sebastian Huld: [https://www.n-tv.de/politik/AfD-badet-im-braunen-Sumpf-article24674007.html ''AfD badet im braunen Sumpf.''] www.n-tv.de, 20. Januar 2024.</ref> Laut [[Holger Marcks]], dem Ko-Leiter der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft „Gegen Hass im Netz“, versucht die AfD mit dieser Art der Kommunikation „abzulenken“, wie sie es bereits [[Patriotische Union|nach der Festnahme der Reichsbürgergruppe um Prinz Reuß im Dezember 2022]] getan habe.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Klein, Nils Metzger, Jan Henrich |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/afd-programm-abschiebung-remigration-100.html |titel=AfD-Vertreter bekräftigen Ausweisungs-Pläne |werk=zdf.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref><ref>Kilian Beck: [https://www.fr.de/politik/correctiv-sellner-afd-treffen-potsdam-rechtsextreme-kampfbegriff-remigration-geheimplan-zr-92772962.html ''Nach Treffen mit Rechtsextremisten in Potsdam: AfD-Teilnehmer bekräftigen Geheimplan.''] www.fr.de, 14. Januar 2024.</ref>


Laut ''FAZ'' erhielt die AfD nach der Berichterstattung einen Zuwachs an neuen Mitgliedsanträgen.<ref>{{Literatur |Autor=Justus Bender |Titel=Großer Zulauf bei der AfD: Wie der Correctiv-Bericht der Partei hilft |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum=2024-01-25 |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/grosser-zulauf-bei-der-afd-wie-der-correctiv-bericht-der-partei-hilft-19474119.html |Abruf=2024-01-26}}</ref>
Am 15.&nbsp;Januar 2024 wurde der Arbeitsvertrag von [[Roland Hartwig]] als [[Alice Weidel|Weidels]] Referent in „beiderseitigem Einvernehmen“ aufgelöst, eine nähere Begründung dafür gab es nicht.<ref>''[https://www.spiegel.de/politik/afd-trennt-sich-von-parteichefin-alice-weidels-referent-roland-hartwig-a-8d0a7dcb-e25c-4323-87fd-0548ca1527bb Nach Rechtsextremisten-Treffen – AfD trennt sich von Weidels Referent Roland Hartwig.]'' spiegel.de, 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.</ref> Nachdem Weidel, wie die ''[[Die Zeit|Zeit]]'' berichtete,<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Tilman Steffen, Christian Parth |Titel=Alice Weidel: Isoliert an der Spitze |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2024-01-19 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/alice-weidel-afd-roland-hartwig-geheimtreffen-potsdam/komplettansicht |Abruf=2024-01-19}}</ref> diese Entscheidung aus machtpolitischen Gründen alleine getroffen hatte, sprach Höcke in einer Bürgersprechstunde in Gera am 18. Januar 2024 laut einem auf [[Twitter|X]] publizierten Video von einer „Skandalisierung“ und sagte: „Natürlich brauchen wir Konzepte dafür, wie wir Millionen über Jahrzehnte illegal Eingewanderte perspektivisch zurückführen können. Und wenn es nur Hunderttausende sind. Wir fangen aber an.“<ref>Sven Lemkemeyer: [https://www.tagesspiegel.de/politik/chef-der-rechten-in-thuringen-hocke-vergleicht-anti-afd-demos-mit-nazi-aufmarschen-11079565.html ''Chef der Rechten in Thüringen: Höcke vergleicht Anti-AfD-Demos mit Nazi-Aufmärschen.''] Tagesspiegel, 19. Januar 2024.</ref> Die ''Zeit'' berichtete weiter über die Schwächung der Position Weidels in der Partei durch die Ereignisse, sah aber keine Gefahr einer zeitnahen Absetzung, da sie „den winzigen Rest des vermeintlich bürgerlichen Antlitzes der Partei öffentlich in Szene setze“. Ein AfD-Bundestagsabgeordneter wird zitiert mit: „Gut ist sie insbesondere für die Außendarstellung.“<ref name=":1" />


Ende Januar 2024 sagte [[Marine Le Pen]] ([[Rassemblement National]]) bezüglich des Treffens, sie sei „ganz und gar nicht einverstanden mit den Vorschlägen, die bei diesem Treffen diskutiert worden sein sollen“, und meinte, es müsse geprüft werden, ob sich Folgen für die [[Fraktion Identität und Demokratie]] im Europäischen Parlament ergäben.<ref>{{Internetquelle |url= https://www.tagesspiegel.de/internationales/wegen-remigrations-planen-le-pen-droht-afd-mit-ende-der-gemeinsamen-eu-fraktion-11111383.html |titel=Wegen Vertreibungsplänen: Le Pen droht AfD mit Ende der gemeinsamen EU-Fraktion |hrsg=tagesspiegel.de |datum=2024-01-25 |abruf=2024-01-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url= https://www.tagesschau.de/ausland/europa/le-pen-drohung-afd-eu-fraktion-100.html |titel=Le Pen droht AfD mit Ende der EU-Fraktion |hrsg=tagesschau.de |datum=2024-01-25 |abruf=2024-01-27}}</ref> Im Mai 2024 kam es schließlich zum endgültigen Bruch mit dem französischen Rassemblement National. Daraufhin wurden die AfD-Abgeordneten aus der ID-Fraktion im Europäischen Parlament ausgeschlossen. Der Generalsekretär der rechten österreichischen [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] [[Christian Hafenecker]] bezeichnete die an dem Treffen teilnehmenden AfD-Vertreter als „patriotische Politiker“.<ref name="zeit27124">[https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-01/oesterreich-demonstrationen-gegen-rechtsextremismus-fpoe ''Zehntausende protestieren gegen Rechtsextremismus.''] www.zeit.de, 27. Januar 2024.</ref>
Die [[AfD Brandenburg|brandenburgische Landtagsfraktion der AfD]] hielt hingegen an ihrem Sprecher Tim Krause fest, der an dem Treffen teilgenommen hatte. Der vom [[Verfassungsschutz Brandenburg|Brandenburger Verfassungsschutz]] als rechtsextrem eingeschätzte<ref>{{Literatur |Autor=Severin Weiland |Titel=Neuer AfD-Fraktionschef in Brandenburg: Rechtsextremist folgt auf Rechtsextremisten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2020-10-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-christoph-berndt-afd-fraktionschef-in-brandenburg-rechtsextremist-folgt-auf-rechtsextremisten-a-8f11ea20-5068-4270-8e61-912e0611e716 |Abruf=2024-01-17}}</ref> Fraktionsvorsitzende [[Hans-Christoph Berndt]] stellte zudem auf einer Pressekonferenz am 17. Januar klar, dass man auch zu den dort besprochenen Inhalten stehe. Wörtlich wiederholte er die Aussage des AfD-Bundestagsabgeordneten René Springer, die Deportationspläne seien „kein Geheimplan, sondern ein Versprechen“.<ref name="rbb1701" /><ref>{{Literatur |Autor=Mathis Gann |Titel=Rechtes Geheimtreffen: Brandenburger AfD unterstützt Inhalte des rechtsextremen Treffens |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2024-01-17 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/geheimtreffen-potsdam-brandenburger-afd-fraktion |Abruf=2024-01-17}}</ref>


=== Wissenschaft ===
=== Wissenschaft ===
[[Christoph Möllers]], Professor für Verfassungsrecht, wies darauf hin, dass das Treffen in der Villa Adlon bei einem möglichen [[Parteiverbot|Verbotsverfahren]] gegen die AfD eine Rolle spielen könne.<ref>{{Internetquelle |autor=Max Bauer, Bianca Schwarz |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-verbotsdebatte-100.html |titel=Argumente für ein AfD-Verbotsverfahren? |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Laut dem Rechtsextremismus-Forscher [[Gideon Botsch]] gehe es nicht mehr darum, wie rechtsextrem, sondern wie [[Verfassungswidrigkeit|verfassungswidrig]] die AfD sei und welchen Spielraum sie für die Umsetzung ihrer Ziele besitze. Die bei dem Treffen vorgestellten Vertreibungsforderungen seien hingegen nichts Neues, so Botsch unter Verweis auf Äußerungen des AfD-Bundestagsabgeordneten und -Ehrenvorsitzenden [[Alexander Gauland]], der 2017 gefordert hatte, die frühere Integrationsbeauftragte [[Aydan Özoğuz]] in [[Kleinasien|Anatolien]] zu „entsorgen“. Die Identitäre Bewegung habe zwar inzwischen in Deutschland an Bedeutung verloren, ihre Aktivisten fänden sich aber „in den Mitarbeiterbüros der Abgeordneten der AfD“. Laut dem Wiener Politologen und Rechtsextremismusforscher [[Bernhard Weidinger]] ist die „Normalisierung von rechten Konzepten […] genau das Ziel der Arbeit von Sellner und Co.“, denn Forderungen müssten erst sagbar werden, „damit sie einmal machbar sein können“.<ref name="DLF124" /><ref>{{Internetquelle |autor=Silke Hahne |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sellner-102.html |titel=Was verbindet Martin Sellner und die AfD? |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-13 |abruf=2024-01-14}}</ref> Dem Politikwissenschaftler [[Hajo Funke]] zufolge erinnern die Pläne stark an den „[[Madagaskarplan]]“ der Nationalsozialisten. Sie wären „nicht umzusetzen ohne Gewalt gegen erhebliche Teile unserer Bevölkerung“ und damit sei „die Gefahr bürgerkriegsähnlicher Unruhen verbunden“. Das sei „ein Element, das wir aus der [[Zeit des Nationalsozialismus]] kennen, Eskalation zu suchen“.<ref>Pitt von Bebenburg: [https://www.fr.de/politik/radikalisierung-rechtsextremismus-afd-verbot-sellner-hoecke-deportation-plan-92768756.html ''Hajo Funke über rechtsextremes Geheimtreffen: „Wir brauchen eine Neonazi-Bremse aller demokratischen Parteien“.''] fr.de, 11. Januar 2024.</ref>
[[Christoph Möllers]], Professor für Verfassungsrecht, wies darauf hin, dass das Treffen in der Villa Adlon bei einem möglichen [[Parteiverbot|Verbotsverfahren]] gegen die AfD eine Rolle spielen könne.<ref>{{Internetquelle |autor=Max Bauer, Bianca Schwarz |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-verbotsdebatte-100.html |titel=Argumente für ein AfD-Verbotsverfahren? |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-11}}</ref> Laut dem Rechtsextremismus-Forscher [[Gideon Botsch]] gehe es nicht mehr darum, wie rechtsextrem, sondern wie [[Verfassungswidrigkeit|verfassungswidrig]] die AfD sei und welchen Spielraum sie für die Umsetzung ihrer Ziele besitze. Die bei dem Treffen vorgestellten Vertreibungsforderungen seien hingegen nichts Neues, so Botsch unter Verweis auf Äußerungen des AfD-Bundestagsabgeordneten und -Ehrenvorsitzenden [[Alexander Gauland]], der 2017 gefordert hatte, die frühere Integrationsbeauftragte [[Aydan Özoğuz]] in [[Kleinasien|Anatolien]] zu „entsorgen“. Die Identitäre Bewegung habe zwar inzwischen in Deutschland an Bedeutung verloren, ihre Aktivisten fänden sich aber „in den Mitarbeiterbüros der Abgeordneten der AfD“. Laut dem Wiener Politologen und Rechtsextremismusforscher [[Bernhard Weidinger]] ist die „Normalisierung von rechten Konzepten […] genau das Ziel der Arbeit von Sellner und Co.“; denn Forderungen müssten erst sagbar werden, „damit sie einmal machbar sein können“.<ref name="DLF124" /><ref>{{Internetquelle |autor=Silke Hahne |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sellner-102.html |titel=Was verbindet Martin Sellner und die AfD? |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-13 |abruf=2024-01-14}}</ref> Dem Politikwissenschaftler [[Hajo Funke]] zufolge erinnern die Pläne stark an den „[[Madagaskarplan]]“ der Nationalsozialisten. Sie wären „nicht umzusetzen ohne Gewalt gegen erhebliche Teile unserer Bevölkerung“ und damit sei „die Gefahr bürgerkriegsähnlicher Unruhen verbunden“. Das sei „ein Element, das wir aus der [[Zeit des Nationalsozialismus]] kennen, Eskalation zu suchen“.<ref>Pitt von Bebenburg: [https://www.fr.de/politik/radikalisierung-rechtsextremismus-afd-verbot-sellner-hoecke-deportation-plan-92768756.html ''Hajo Funke über rechtsextremes Geheimtreffen: „Wir brauchen eine Neonazi-Bremse aller demokratischen Parteien“.''] fr.de, 11. Januar 2024.</ref>


Der Historiker [[Markus Roth (Historiker)|Markus Roth]] vom [[Fritz Bauer Institut]] beschäftigte sich in einem Interview bei ''[[Zeit Online]]'' mit allfälligen Vergleichen des Treffens mit der Wannseekonferenz. Sie lägen „durch das Setting erst einmal nahe“, würden jedoch zu Recht problematisiert, weil „damals Entscheidungsträger aus Staat und Partei zusammensaßen“, während die Teilnehmer in Potsdam zwar „ihrer menschenverachtenden Fantasie freien Lauf lassen“ konnten, aber keine staatlich legitimierte Handlungsmacht besaßen. Allerdings würden sie sich in jene „fatale Traditionslinie“ stellen, die „im Nationalsozialismus tödliche Konsequenzen für Millionen von Menschen hatte“. Sprachlich würden sie sich altbekannter Methoden bedienen: Verwendet würden „Tarnbegriffe, die rechtsextreme Neonazis benutzen, um anschlussfähig an breite Kreise der Gesellschaft zu werden“. Der Tagungsort habe sich insofern angeboten, als „die Inhaberin der Villa mit der rechtsextremen Szene vernetzt und der Ort relativ abgelegen ist“. Es sei wichtig, die „Denkmuster aufzuzeigen, die hinter dem Treffen, den Themen und der Sprache stehen“, denn es „mögen Spinner sein, die da sitzen, aber harmlos sind sie nicht“. Schon vorher sei bekannt gewesen, dass „die AfD und die Identitäre Bewegung eine massive Gefahr für alle Menschen mit Migrationshintergrund und für die Demokratie sind“, nun aber würden Bündnisse mit „finanzkräftigen Unternehmern und Menschen, die sich eigentlich in der Mitte der Gesellschaft bewegen“, sichtbar. Für die Wahlen seien die Enthüllungen kaum von Bedeutung, doch wäre zu hoffen, dass „es manche wachrüttelt, wenn sie sehen, in welche Richtung die Migrationsdebatte abdriftet und welche Bestrebungen es gibt, die Demokratie auszuhebeln und Teile davon funktionsunfähig zu machen“. Ob die Empörung nachhaltig sei, bleibe abzuwarten.<ref>{{Internetquelle |autor=Maria Mast |url=https://archive.ph/38Y2x#selection-1275.33-1293.16 |titel=„Es könnte eine Netflix-Serie sein. Aber es ist die Realität“ |werk=[[Zeit Online]] |datum=2024-01-13 |abruf=2024-01-15}}</ref>
Der Historiker [[Markus Roth (Historiker)|Markus Roth]] vom [[Fritz Bauer Institut]] beschäftigte sich in einem Interview bei ''[[Zeit Online]]'' mit allfälligen Vergleichen des Treffens mit der Wannseekonferenz. Sie lägen „durch das Setting erst einmal nahe“, würden jedoch zu Recht problematisiert, weil „damals Entscheidungsträger aus Staat und Partei zusammensaßen“, während die Teilnehmer in Potsdam zwar „ihrer menschenverachtenden Fantasie freien Lauf lassen“ konnten, aber keine staatlich legitimierte Handlungsmacht besaßen. Allerdings würden sie sich in jene „fatale Traditionslinie“ stellen, die „im Nationalsozialismus tödliche Konsequenzen für Millionen von Menschen hatte“. Sprachlich würden sie sich altbekannter Methoden bedienen: Verwendet würden „Tarnbegriffe, die rechtsextreme Neonazis benutzen, um anschlussfähig an breite Kreise der Gesellschaft zu werden“. Der Tagungsort habe sich insofern angeboten, als „die Inhaberin der Villa mit der rechtsextremen Szene vernetzt und der Ort relativ abgelegen ist“. Es sei wichtig, die „Denkmuster aufzuzeigen, die hinter dem Treffen, den Themen und der Sprache stehen“; denn es „mögen Spinner sein, die da sitzen, aber harmlos sind sie nicht“. Schon vorher sei bekannt gewesen, dass „die AfD und die Identitäre Bewegung eine massive Gefahr für alle Menschen mit Migrationshintergrund und für die Demokratie sind“; nun aber würden Bündnisse mit „finanzkräftigen Unternehmern und Menschen, die sich eigentlich in der Mitte der Gesellschaft bewegen“, sichtbar. Für die Wahlen seien die Enthüllungen kaum von Bedeutung, doch wäre zu hoffen, dass „es manche wachrüttelt, wenn sie sehen, in welche Richtung die Migrationsdebatte abdriftet und welche Bestrebungen es gibt, die Demokratie auszuhebeln und Teile davon funktionsunfähig zu machen“. Ob die Empörung nachhaltig sei, bleibe abzuwarten.<ref>{{Internetquelle |autor=Maria Mast |url=https://archive.ph/38Y2x#selection-1275.33-1293.16 |titel=„Es könnte eine Netflix-Serie sein. Aber es ist die Realität“ |werk=[[Zeit Online]] |datum=2024-01-13 |abruf=2024-01-15}}</ref>


Nachdem der Begriff der „Remigration“ von der sprachwissenschaftlichen Jury der [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]] zum „[[Unwort des Jahres (Deutschland)|Unwort des Jahres 2023]]“ bestimmt wurde, schrieb der Historiker [[Volker Weiß]] in der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'', die Idee, die diesem Begriff innewohne, sei nicht neu und die Angst vor dem ‚Volkstod‘ kursiere seit Jahrhunderten. Eine „Arbeitsteilung zwischen den partei- und den bewegungsförmigen Ultras“ sei schon lange etabliert, insofern sei in Potsdam „nichts Unerwartetes präsentiert“ worden. Sellners Konzept gehöre „zur Grundausstattung [[völkisch]]en Denkens“. In seinem Blick zurück erinnerte Weiß daran, dass nach 1945 „diese Volkstumspolitik als rechtes Leitthema zunächst an Bedeutung“ verlor, spätestens aber in den 1980er Jahren erneut aufgegriffen wurde –&nbsp;etwa in dem 1981 von einigen Professoren verfassten [[Heidelberger Manifest]], in der 1988 von [[Robert Hepp]] vorgelegten Schrift ''Die Endlösung der Deutschen Frage'' oder den Rückführungsplänen eines [[Jürgen Rieger]] aus dem Jahr 1992. Geeint worden seien „all diese Konzepte von der Vorstellung eines Volkes als Kollektivsubjekt, das wie ein Organismus durch die Zeit für sich existiere. Weiß zufolge ist auf ein Parteienverbot für die [[Die Heimat (Partei)|NPD]] verzichtet worden, weil ihr die Möglichkeit abgesprochen wurde, ihre Ziele zu realisieren. Bei der AfD hingegen sei „dies gegeben“.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Volker Weiß]] |url=https://archive.ph/sHyt5 |titel=Blut-und-Boden-Kitsch reloaded |titelerg=Gastbeitrag |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2024-01-15 |abruf=2024-01-16}}</ref>
Nachdem der Begriff der „Remigration“ von der sprachwissenschaftlichen Jury der [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]] zum „[[Unwort des Jahres (Deutschland)|Unwort des Jahres 2023]]“ bestimmt worden war, schrieb der Historiker [[Volker Weiß]] in der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'', die Idee, die diesem Begriff innewohne, sei nicht neu und die Angst vor dem ‚Volkstod‘ kursiere seit Jahrhunderten. Eine „Arbeitsteilung zwischen den partei- und den bewegungsförmigen Ultras“ sei schon lange etabliert, insofern sei in Potsdam „nichts Unerwartetes präsentiert“ worden. Sellners Konzept gehöre „zur Grundausstattung [[völkisch]]en Denkens“. In seinem Blick zurück erinnerte Weiß daran, dass nach 1945 „diese [[Volkstumspolitik]] als rechtes Leitthema zunächst an Bedeutung“ verlor, spätestens aber in den 1980er Jahren erneut aufgegriffen wurde –&nbsp;etwa in dem 1981 von einigen Professoren verfassten [[Heidelberger Manifest]], in der 1988 von [[Robert Hepp]] vorgelegten Schrift ''Die Endlösung der Deutschen Frage'' oder den Rückführungsplänen eines [[Jürgen Rieger]] aus dem Jahr 1992. Geeint worden seien „all diese Konzepte von der Vorstellung eines [[Volk]]es als Kollektivsubjekt, das wie ein Organismus durch die Zeit für sich existiere“. Weiß zufolge ist auf ein Parteienverbot für die [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] verzichtet worden, weil ihr die Möglichkeit abgesprochen wurde, ihre Ziele zu realisieren. Bei der AfD hingegen sei „dies gegeben“.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Volker Weiß]] |url=https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/afd-identitaere-potsdam-werteunion-rechtsextremismus-e729058 |titel=Blut-und-Boden-Kitsch reloaded |titelerg=Gastbeitrag |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2024-01-15 |abruf=2024-01-16}}</ref>


Der Extremismusforscher [[Oliver Decker]] bezeichnete die Correctiv-Recherche in ''[[Brisant (Fernsehmagazin)|Brisant]]'' als einen „Weckruf“. Was zuvor abstrakt bekannt gewesen sei, sei durch die Recherche „konkret“ geworden. Decker plädierte dafür, von dem Recht auf [[Wahlrechtsausschluss]] Gebrauch zu machen und bestimmten Personen das [[Wahlrecht#Passives Wahlrecht|passive Wahlrecht]] zu entziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/brisant/brisant-vom-16-januar/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExNjE3MTUvYnJpc2FudC1zZW5kdW5nLTQ5MTg |titel=Brisant vom 16. Januar |werk=[[Brisant (Fernsehmagazin)|Brisant]] |hrsg=ARD |datum=2024-01-16 |abruf=2024-01-17}}</ref>
Der Extremismusforscher [[Oliver Decker]] bezeichnete die Correctiv-Recherche in ''[[Brisant (Fernsehmagazin)|Brisant]]'' als einen „Weckruf“. Was zuvor abstrakt bekannt gewesen sei, sei durch die Recherche „konkret“ geworden. Decker plädierte dafür, von dem Recht auf [[Wahlrechtsausschluss]] Gebrauch zu machen und bestimmten Personen das [[Wahlrecht#Passives Wahlrecht|passive Wahlrecht]] zu entziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/brisant/brisant-vom-16-januar/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExNjE3MTUvYnJpc2FudC1zZW5kdW5nLTQ5MTg |titel=Brisant vom 16. Januar |werk=[[Brisant (Fernsehmagazin)|Brisant]] |datum=2024-01-16 |abruf=2024-01-17}}</ref>

Die Politikwissenschaftlerin und Rechtsextremismusexpertin [[Natascha Strobl]] sagte, wenn man „es mit jemandem wie Sellner zu tun“ habe und dieser „mit bedeutenden Vertretern der AfD und Unternehmern kungel[e]“, dann bedeute dies, dass sich etwas verändert habe.<ref>Philipp Löpfe: [https://www.watson.ch/international/analyse/982110570-martin-sellner-wer-ist-der-mann-hinter-dem-geheimen-treffen-in-potsdam ''Martin Sellner: Ein faschistischer Zombie kehrt zurück.''] www.watson.ch, 25. Januar 2024.</ref>


=== Kirchen ===
=== Kirchen ===
Die katholischen Erz-/Bischöfe für Ostdeutschland – [[Gerhard Feige]] ([[Bistum Magdeburg|Magdeburg]]), [[Ulrich Neymeyr]] ([[Bistum Erfurt|Erfurt]]), [[Wolfgang Ipolt]] ([[Bistum Görlitz|Görlitz]]), [[Heinrich Timmerevers]] ([[Bistum Dresden-Meißen|Dresden-Meißen]]), [[Heiner Koch]] ([[Erzbistum Berlin|Berlin]]) sowie [[Stefan Heße]] ([[Erzbistum Hamburg|Hamburg]]) – schrieben in einer gemeinsamen Erklärung von „[k]rude[n] Ausweisungsphantasien für Migranten“, die mit den „Grundwerten unserer Gesellschaft unvereinbar“ seien.<ref>[https://www.mdr.de/religion/katholische-bischoefe-warnen-vor-afd-neymeyr-100.html ''Ostdeutsche Bischöfe warnen vor AfD-Wahl: „Appell soll Augen öffnen“.''] www.mdr.de, 19. Januar 2024.</ref>
Die katholischen Erz-/Bischöfe für Ostdeutschland – [[Gerhard Feige]] ([[Bistum Magdeburg|Magdeburg]]), [[Ulrich Neymeyr]] ([[Bistum Erfurt|Erfurt]]), [[Wolfgang Ipolt]] ([[Bistum Görlitz|Görlitz]]), [[Heinrich Timmerevers]] ([[Bistum Dresden-Meißen|Dresden-Meißen]]), [[Heiner Koch]] ([[Erzbistum Berlin|Berlin]]) sowie [[Stefan Heße]] ([[Erzbistum Hamburg|Hamburg]]) – schrieben in einer gemeinsamen Erklärung von „[k]rude[n] Ausweisungsphantasien für Migranten“, die mit den „Grundwerten unserer Gesellschaft unvereinbar“ seien.<ref>[https://www.mdr.de/religion/katholische-bischoefe-warnen-vor-afd-neymeyr-100.html ''Ostdeutsche Bischöfe warnen vor AfD-Wahl: „Appell soll Augen öffnen“.''] In: ''[[mdr.de]].'' 19. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024.</ref>

Der evangelische [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|württembergische Landesbischof]] [[Ernst-Wilhelm Gohl]] erklärte, er halte eine Wahl der AfD für unvereinbar mit dem christlichen Glauben. Alle Christen sollten sich dem „Ungeist“, der sich in rechtsextremen Deportationsideen ausdrücke, „mutig entgegen[…]stellen“. In einem gemeinsamen Statement des katholischen [[Erzbistum Freiburg|Freiburger]] Erzbischofs [[Stephan Burger]] und der [[Evangelische Landeskirche in Baden|evangelischen badischen Landesbischöfin]] [[Heike Springhart]] hieß es, man stehe „ein für eine demokratische Gesellschaft und für die unverlierbare Würde jedes Menschen“: „Wer diese Würde mit Füßen tritt und sich von Rassismus und Menschenverachtung leiten lässt, verlässt den Boden unserer Demokratie.“<ref>[https://www.zeit.de/news/2024-01/19/badische-kirchenspitzen-deutlich-gegen-rechts ''Badische Kirchenspitzen: Deutlich gegen rechts.''] Zeit Online, 19. Januar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.</ref>


=== Vereine und Organisationen ===
=== Vereine und Organisationen ===
Die [[Bundeszentrale für politische Bildung]] stellte am 12. Januar 2024 klar, dass die Umsetzung von Sellners Vorhaben mehrfach gegen das [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] verstoßen würde: [[Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Art.&nbsp;3 GG]] verbietet jegliche rassische Diskriminierung, nach [[Artikel 16 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Art. 16 GG]] darf die [[deutsche Staatsangehörigkeit]] nur unter klar definierten Bedingungen entzogen werden, laut {{Art.|16a|gg|juris}} genießen politisch Verfolgte [[Asylrecht (Deutschland)|Asyl]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bpb.de/kurz-knapp/taegliche-dosis-politik/544469/diskussion-ueber-rechtsextremes-geheimtreffen/ |titel=Diskussion über rechtsextremes Geheimtreffen. Deine tägliche Dosis Politik |werk=[[Bundeszentrale für politische Bildung]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-13}}</ref>
Die [[Bundeszentrale für politische Bildung]] stellte am 12. Januar 2024 klar, dass die Umsetzung von Sellners Vorhaben mehrfach gegen das [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] verstoßen würde: [[Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Art.&nbsp;3 GG]] verbietet jegliche rassische Diskriminierung, nach [[Artikel 16 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Art. 16 GG]] darf die [[deutsche Staatsangehörigkeit]] nur unter klar definierten Bedingungen entzogen werden, laut {{Art.|16a|gg|juris}} genießen politisch Verfolgte [[Asylrecht (Deutschland)|Asyl]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bpb.de/kurz-knapp/taegliche-dosis-politik/544469/diskussion-ueber-rechtsextremes-geheimtreffen/ |titel=Diskussion über rechtsextremes Geheimtreffen. Deine tägliche Dosis Politik |hrsg=[[Bundeszentrale für politische Bildung]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-13}}</ref>


Mehrere juristische Organisationen, darunter der [[Deutscher Richterbund|Deutsche Richterbund]] und die [[Bundesrechtsanwaltskammer]], bezeichneten in einer Stellungnahme das Treffen als einen „Angriff auf die Verfassung und den liberalen Rechtsstaat“. Die gesetzliche Legitimation [[Deportation|massenhafter Deportation]] von Menschen aus Deutschland sei mit allen juristischen und politischen Mitteln zu verhindern. In der Rückschau dürfe sich dieses Treffen nicht als „zweite [[Wannseekonferenz]] entpuppen“. Neben den Genannten unterzeichneten auch der [[Deutscher Juristinnenbund|Deutsche Juristinnenbund]], die [[Neue Richtervereinigung]], der [[Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein|Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein]], die [[Vereinigung Berliner Strafverteidiger*innen]], die [[Hamburger Arbeitsgemeinschaft für Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger]], der [[Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften]] sowie der [[Bundesverband der Unternehmensjuristen]] die Erklärung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.drb.de/newsroom/presse-mediencenter/nachrichten-auf-einen-blick/nachricht/news/default-77f3fd10b59b57b74a498f54398235b6 |titel=Juristische Organisationen verurteilen rechtsextremistischen „Masterplan“ aufs Schärfste |hrsg=Deutscher Richterbund |datum=2024-01-15 |sprache=de |abruf=2024-01-16}}</ref>
Mehrere juristische Organisationen, darunter der [[Deutscher Richterbund|Deutsche Richterbund]] und die [[Bundesrechtsanwaltskammer]], bezeichneten in einer Stellungnahme das Treffen als einen „Angriff auf die Verfassung und den liberalen Rechtsstaat“. Die gesetzliche Legitimation [[Deportation|massenhafter Deportation]] von Menschen aus Deutschland sei mit allen juristischen und politischen Mitteln zu verhindern. In der Rückschau dürfe sich dieses Treffen nicht als „zweite [[Wannseekonferenz]] entpuppen“. Neben den Genannten unterzeichneten auch der [[Deutscher Juristinnenbund|Deutsche Juristinnenbund]], die [[Neue Richtervereinigung]], der [[Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein|Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein]], die [[Vereinigung Berliner Strafverteidiger*innen]], die [[Hamburger Arbeitsgemeinschaft für Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger]], der [[Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften]] sowie der [[Bundesverband der Unternehmensjuristen]] die Erklärung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.drb.de/newsroom/presse-mediencenter/nachrichten-auf-einen-blick/nachricht/news/default-77f3fd10b59b57b74a498f54398235b6 |titel=Juristische Organisationen verurteilen rechtsextremistischen „Masterplan“ aufs Schärfste |hrsg=Deutscher Richterbund |datum=2024-01-15 |sprache=de |abruf=2024-01-16}}</ref>


Der Vorstand des Vereins Werteunion, dessen Mitglieder Baum und Schneider an dem Treffen teilgenommen hatten, erklärte, diese hätten sich „als eingeladene Privatgäste und nicht als Vertreter der Werteunion“ dort aufgehalten. Sie seien dort jedoch in keiner Weise „undemokratisch und im Widerspruch zu unseren geltenden Gesetzen in Erscheinung getreten“. Zudem sei dort, so der Vorstand nach „persönlicher Befragung“ der beiden Teilnehmerinnen, „die massenhafte Rückführung von Deutschen mit Migrationshintergrund“ zu keiner Zeit Thema der Veranstaltung gewesen, sondern es seien „ausschließlich Rückführungsstrategien erörtert [worden], die in Einklang mit deutschem und EU-Recht“ stünden. Vorrangig sei es um die „Vorstellung von Social-Media-Projekten zur Migrationsproblematik“ gegangen. Die Berichterstattung von ''Correctiv'' sowie anderer Medien wurde in der Stellungnahme der Werteunion – ähnlich wie kurz zuvor von der AfD-Bundesspitze – als „ganz offensichtliche Schmutz- und Lügenkampagne“ bezeichnet.<ref>Pitt v. Bebenburg: [https://www.fr.de/politik/werteunion-attackiert-medien-afd-geheimplaene-hans-georg-maassen-92781254.html ''Werteunion attackiert Medien.''] [[Frankfurter Rundschau]], 18. Januar 2024.</ref><ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/rechtsextremes-treffen-potsdam-werteunion-teilnahmebestaetigung ''WerteUnion bestätigt Teilnahme von Mitgliedern an Potsdamer Treffen.''] www.zeit.de, 17. Januar 2024.</ref>
Der [[Verein Deutsche Sprache]] kündigte am 13.&nbsp;Januar 2024 an, über den Ausschluss des Vorstandsmitglieds Silke Schröder, die an dem Treffen teilgenommen hatte, zu entscheiden. Zuvor hatte bereits der Philosoph [[Peter Sloterdijk]] seine Mitgliedschaft gekündigt. Der Kabarettist [[Dieter Hallervorden]] hatte Schröder aufgefordert, den Verein zu verlassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/verein-deutsche-sprache-erwaegt-ausschluss-von-vorstandsmitglied-schroeder-102.html |titel=Rechtsextremes Geheimtreffen zu Abschiebe-Plan – „Verein Deutsche Sprache“ erwägt Ausschluss von Vorstandsmitglied Schröder |werk=deutschlandfunk.de |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-01-13 |kommentar=gesendet in den Deutschlandfunk-Nachrichten um 17 Uhr}}</ref> Der Kabarettist und Sänger [[Matthias Brodowy]] trat mit „sofortiger Wirkung“ aus; mehrere Mitglieder forderten eine klare Positionierung des Vereins gegen [[Rechtsextremismus]], den Ausschluss Schröders und eine umfassende Aufklärung der Ereignisse. [[Katharina Schüller]] drohte mit Austritt, sollte Schröder weiter im Vorstand verbleiben.<ref>{{Internetquelle |autor=Anton Rainer |url=https://www.spiegel.de/kultur/verein-deutsche-sprache-in-der-kritik-sind-rechtsextreme-dem-verein-sein-tod-a-546e4838-a370-4eaa-8968-6dc40561654f |titel=Mitglieder kritisieren Verein Deutsche Sprache: Sind Rechtsextreme dem Verein sein Tod? |werk=[[Der Spiegel (online)|spiegel.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref> Einem Vereinsausschluss zuvorkommend trat Schröder am 15. Januar 2024 aus dem Vorstand zurück und kündigte ihre Mitgliedschaft.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/kultur/treffen-mit-rechtsextremen-silke-schroeder-tritt-zurueck,U1QoWhl ''Treffen mit Rechtsextremen: Silke Schröder tritt zurück.''] BR24 Kultur, 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.</ref>

Der Präsident des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]] [[Josef Schuster (Zentralratspräsident)|Josef Schuster]] mahnte zu Vorsicht bei Vergleichen mit der sogenannten „Wannsee-Konferenz“ der Nationalsozialisten, denn der industrielle [[Holocaust|Massenmord an den Juden]] sei „in seiner Kaltblütigkeit und Wahnhaftigkeit singulär in der Geschichte“. Gleichwohl zeuge das Treffen bei Potsdam „ohne Frage von einer Brutalität im Denken, das sich gegen die Grundfesten unserer demokratischen Gesellschaft“ richte.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/politik/schuster-warnt-vor-vergleich-mit-wannsee-konferenhz/ ''Schuster warnt vor Vergleich mit Wannsee-Konferenz.''] www.juedische-allgemeine.de, 22. Januar 2024.</ref>


=== Wirtschaft ===
=== Wirtschaft ===
Die Systemgastronomie-Kette ''[[Hans im Glück (Restaurantkette)|Hans im Glück]]'' gab am 10. Januar 2024 bekannt, dass sie sich „mit sofortiger Wirkung von ihrem Mitgesellschafter Hans-Christian Limmer“ trenne; Limmer habe selbst angeboten, seine Gesellschafterstellung aufzugeben<ref>''[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/burgerkette-hans-im-glueck-miteigner-afd-100.html „Hans im Glück“ trennt sich von Mitgesellschafter].'' In: ''[[tagesschau.de]].'' 10. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.</ref> und seine Anteile zu verkaufen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jannik Tillar, Victoria Robertz, Tina Kaiser |url=https://www.capital.de/wirtschaft-politik/hans-im-glueck-und-afd--wer-ist-unternehmer-hans-christian-limmer--34354722.html |titel=Rechtsextreme Kontakte: Wer ist Unternehmer Hans-Christian Limmer? |werk=www.capital.de |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-16}}</ref> Auch der Lieferdienst ''Pottsalat'' kündigte die Trennung von Limmer an; Limmer hatte es ihm ebenso angeboten.<ref>''[https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/pottsalat-mitgruender-weder-bei-workshops-noch-bei-smalltalks-da-ist-nie-irgendeine-aeusserung-gefallen/29597334.html Weder bei Workshops, noch bei Smalltalks: Da ist nie irgendeine Äußerung gefallen.]'' wiwo.de, 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.</ref>
Die Systemgastronomie-Kette ''[[Hans im Glück (Restaurantkette)|Hans im Glück]]'' gab am 10. Januar 2024 bekannt, dass sie sich „mit sofortiger Wirkung von ihrem Mitgesellschafter Hans-Christian Limmer“ trenne; Limmer habe selbst angeboten, seine Gesellschafterstellung aufzugeben<ref>''[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/burgerkette-hans-im-glueck-miteigner-afd-100.html „Hans im Glück“ trennt sich von Mitgesellschafter].'' In: ''[[tagesschau.de]].'' 10. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.</ref> und seine Anteile zu verkaufen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jannik Tillar, Victoria Robertz, Tina Kaiser |url=https://www.capital.de/wirtschaft-politik/hans-im-glueck-und-afd--wer-ist-unternehmer-hans-christian-limmer--34354722.html |titel=Rechtsextreme Kontakte: Wer ist Unternehmer Hans-Christian Limmer? |werk=[[Capital (Deutschland)|Capital]] |datum=2024-01-11 |sprache=de |abruf=2024-01-16}}</ref> Auch der Lieferdienst ''Pottsalat'' kündigte die Trennung von Limmer an; Limmer hatte es ihm ebenso angeboten.<ref>''[https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/pottsalat-mitgruender-weder-bei-workshops-noch-bei-smalltalks-da-ist-nie-irgendeine-aeusserung-gefallen/29597334.html Weder bei Workshops, noch bei Smalltalks: Da ist nie irgendeine Äußerung gefallen.]'' wiwo.de, 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.</ref>

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) trennte sich „umgehend“ von seinem geschäftsführenden Präsidenten Peter Kurth, nachdem eine Zusammenkunft prominenter Vertreter der AfD und der radikalen Rechten in dessen Privatwohnung bekannt geworden war. Das ehemalige CDU-Mitglied beschäftigte auch als persönlichen Referenten den Sohn des Planers des Rechtsextremisten-Treffens in Potsdam. Der Bundesverband teilte mit, dass Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz im BDE haben.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Silke Kersting, Dietmar Neuerer |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/peter-kurth-nach-afd-treffen-cheflobbyist-der-recyclingwirtschaft-muss-gehen/100006425.html |titel=Nach AfD-Treffen – Cheflobbyist der Recyclingwirtschaft muss gehen |werk=[[Handelsblatt]] |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref>


Auch der Präsident des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung]] [[Marcel Fratzscher]], der Direktor des arbeitgebernahen [[Institut der deutschen Wirtschaft|Instituts der deutschen Wirtschaft]] [[Michael Hüther]], der Präsident des [[Bundesverband der Deutschen Industrie|Bundesverbands der Deutschen Industrie]] [[Siegfried Russwurm]] sowie Unternehmen wie [[Edeka]], [[Adidas]], [[Deutsche Telekom|Telekom]] und [[Zalando]], aber auch kleinere Firmen bezogen Stellung gegen Rechtsextremismus und warnten vor einem weiteren Erstarken der AfD sowie vor den Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/afd-wirtschaft-unternehmen-jobs-rechtsextremismus-100.html ''Ökonomen warnen vor Erstarken der AfD.''] www.tagesschau.de, 23. Januar 2024.</ref>
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) trennte sich „umgehend“ nach Bekanntwerden einer Zusammenkunft prominenter Vertreter der AfD und der radikalen Rechten in der Privatwohnung seines geschäftsführenden Präsidenten Peter Kurth. Das ehemalige CDU-Mitglied beschäftigte auch als persönlichen Referenten den Sohn des Planers des Rechtsextremisten-Treffens in Potsdam. Der Bundesverband teilte mit, dass Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz im BDE haben.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Silke Kersting, Dietmar Neuerer |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/peter-kurth-nach-afd-treffen-cheflobbyist-der-recyclingwirtschaft-muss-gehen/100006425.html |titel=Nach AfD-Treffen – Cheflobbyist der Recyclingwirtschaft muss gehen |werk=[[Handelsblatt]] |datum=2024-01-12 |sprache=de |abruf=2024-01-17}}</ref>


=== Zivilgesellschaft ===
=== Zivilgesellschaft ===
{{Hauptartikel|Proteste gegen Rechtsextremismus in Deutschland und Österreich 2024}}
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Nach Bekanntwerden des Treffens bildeten sich in vielen deutschen Städten zahlreiche [[Demonstration]]en gegen [[Rechtsextremismus]]. Am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 kam es zu mehreren Großdemonstrationen mit zum Teil mehr als 100.000 Teilnehmern. Auch in zahlreichen mittleren und kleineren Städten fanden deutschlandweit Demonstrationen statt, sodass allein an diesem Wochenende über 900.000 Menschen gegen Rechtsextremismus in Deutschland demonstrierten.<ref name="sn-offizielle-zahlen">{{Internetquelle |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.demonstrationen-nach-demo-wochenende-politischer-nachhall-und-proteste.70baf98c-0437-4eda-a1a6-1edbc53d2213.html |titel=Demonstrationen: Über 900.000 Menschen demonstrierten gegen Extremismus |werk=Stuttgarter Nachrichten (StN.de) |datum=2024-01-22 |abruf=2024-01-22}}</ref> Auch in österreichischen Städten wie [[Wien]] (nach Polizeiangaben 35.000 Menschen), [[Salzburg]] (3.000 Menschen) oder [[Innsbruck]] (1.400 Menschen) gab es Kundgebungen.<ref name="zeit27124" />
Demokratie Verteidigen protest Berlin 2024-01-14 148.jpg|Kundgebung am 14. Januar 2024 auf dem [[Pariser Platz]] in Berlin
Hamburg steht auf 19.01.2024 - Detail 2.jpg|Demonstration im Hamburg am 19. Januar 2024
Gemeinsam gegen rechts 2024-01-21 Muenchen 5956.jpg|Gemeinsam gegen Rechts, 200.000 Menschen in München am 21. Januar 2024
Zusammen gegen rechts! in Chemnitz 2024-01-21 35304.jpg|Zusammen gegen rechts! in Chemnitz am 21. Januar 2024
Katapult Demos gegen Rechts 19.–23. Januar 2024.png|Durchgeführte und angekündigte Demonstrationen 19.–23. Januar 2024
Bild4.png|Paulsplatz, Frankfurt. 40&nbsp;000 Menschen demonstrieren am 20. Januar 2024 gegen Rechtsextremismus
Demokratie verteidigen demonstration on the Platz der Republik Berlin 2023-01-21 55.JPG|Platz der Republik in Berlin am 21. Januar 2024
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Mit über drei Millionen Teilnehmern auf mehr als 1100 Kundgebungen (Stand März 2024) sind die Proteste die größte Demonstrationsserie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. In einigen kleinen Orten fanden zum ersten Mal Demonstrationen statt,<ref>{{Internetquelle |autor=Lalon Sander, Sean-Elias Ansa |url=https://taz.de/Analyse-der-Demos-gegen-Rechtsextreme/!5995645&s=demos+rechts |titel=Analyse der Demos gegen Rechtsextreme: Tausendmal Tausende für Vielfalt |werk=[[Die Tageszeitung|taz.de]] |datum=2024-03-01 |abruf=2024-03-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/hallbergmoos-demo-300-gegen-rechtsextremismus-1.6343898 |titel=Demo gegen Rechtsextremismus: „Die größte Demonstration in Hallbergmoos“ |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2024-02-04 |sprache=de |abruf=2024-03-27}}</ref> in anderen Orten die größten seit dem Zweiten Weltkrieg.<ref>{{Internetquelle |autor=Manuel Fritsch, Oliver Huber, Annika Vogelbacher, Simone Lutz, Alexandra Röderer, Sina Schuler |url=https://www.badische-zeitung.de/groesste-demo-in-freiburgs-nachkriegsgeschichte-mehr-als-30-000-menschen-gegen-rechtsextremismus |titel=Größte Demo in Freiburgs Nachkriegsgeschichte: Mehr als 30.000 Menschen gegen Rechtsextremismus |werk=Badische Zeitung |datum=2024-02-03 |sprache=de |abruf=2024-03-27}}</ref>
Nach Veröffentlichung der Correctiv-Recherchen kam es in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen, die sich gegen [[Rechtsextremismus]] und die [[Alternative für Deutschland|AfD]] richteten. Rund 60 Potsdamer trafen sich am 11. Januar vor dem Veranstaltungsort, der Villa Adlon, zu einer Spontandemonstration.<ref>Klaus D. Grote, Henri Kramer: ''[https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/nach-rechtem-geheimtreffen-potsdamer-versammeln-sich-zu-spontandemo-an-der-villa-adlon-11034931.html Update Nach rechtem Geheimtreffen: Potsdamer versammeln sich zu Spontandemo an der Villa Adlon.]'' In: ''tagesspiegel.de.'' 11. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref> In [[Hamburg]] demonstrierten am 12. Januar etwa 2.000 Menschen vor der AfD-Parteizentrale;<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Nach-AfD-Treffen-mit-Rechtsextremen-2000-Menschen-bei-Demo-in-Hamburg,afd3108.html Nach AfD-Treffen mit Rechtsextremen: 2.000 Menschen bei Demo in Hamburg.]'' In: ''ndr.de.'' 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref> am gleichen Tag forderten vor dem [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramt]] in [[Berlin]] mehrere hundert Menschen die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD.<ref>''[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/afd-verbot-demo-kanzleramt Hunderte Demonstranten fordern Verbotsverfahren gegen die AfD.]'' In: ''zeit.de.'' 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref> Weitere Kundgebungen mit einigen hundert Teilnehmern gab es in [[Darmstadt]]<ref>Jens Joachim: ''[https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/demonstration-gegen-die-afd-in-darmstadt-92772702.html Demonstration gegen die AfD in Darmstadt nach Geheimtreffen.]'' In: ''fr.de.'' 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref> und [[Mannheim]].<ref>''[https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/afd-mannheim-rheinau-hess-demonstration-antifa-spd-gruene-100.html AfD-Veranstaltung in Mannheim: Lautstarker Protest von rund 250 Menschen.]'' In: ''swr.de.'' 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>


== Folgen ==
Eine bereits länger geplante Demonstration gegen den Neujahrsempfang der AfD in [[Duisburg]] am 13. Januar erhielt mit rund 2.400 Teilnehmern nach dem Correctiv-Bericht deutlich mehr Zulauf als von den Veranstaltern erwartet. In [[Düsseldorf]] demonstrierten nach Polizeiangaben rund 650 Menschen dafür, ein Parteiverbot gegen die AfD zu prüfen.<ref>''[https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-afd-neujahrsempfang-mit-alice-weidel-viele-gegenproteste_aid-105041323 AfD-Neujahrsempfang in Duisburg – Tausende bei Gegendemo.]'' In: ''rp-online.de.'' 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
=== Entlassungen und Rücktritte ===
Am 15.&nbsp;Januar 2024 wurde der Arbeitsvertrag von [[Roland Hartwig]] als [[Alice Weidel|Weidels]] Referent in „beiderseitigem Einvernehmen“ aufgelöst, eine nähere Begründung dafür gab es nicht.<ref>''[https://www.spiegel.de/politik/afd-trennt-sich-von-parteichefin-alice-weidels-referent-roland-hartwig-a-8d0a7dcb-e25c-4323-87fd-0548ca1527bb Nach Rechtsextremisten-Treffen – AfD trennt sich von Weidels Referent Roland Hartwig.]'' spiegel.de, 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.</ref> Weidel hat, wie die ''[[Die Zeit|Zeit]]'' berichtete,<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Tilman Steffen, Christian Parth |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/alice-weidel-afd-roland-hartwig-geheimtreffen-potsdam/komplettansicht |titel=Alice Weidel: Isoliert an der Spitze |werk=[[Die Zeit]] |datum=2024-01-19 |abruf=2024-01-19}}</ref> diese Entscheidung aus machtpolitischen Gründen alleine getroffen. Die ''Zeit'' berichtete weiter über die Schwächung der Position Weidels in der Partei durch die Ereignisse, sah aber keine Gefahr einer zeitnahen Absetzung für sie, da sie „den winzigen Rest des vermeintlich bürgerlichen Antlitzes der Partei öffentlich in Szene setze“. Ein AfD-Bundestagsabgeordneter wurde zitiert mit: „Gut ist sie insbesondere für die Außendarstellung.“<ref name=":1" /> Die [[AfD Brandenburg|brandenburgische Landtagsfraktion der AfD]] hielt hingegen an ihrem Sprecher Tim Krause fest, der an dem Treffen teilgenommen hatte.


Gegen Wilhelm Wilderink wird ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet.<ref name=":6" />
Am 14.&nbsp;Januar 2024 demonstrierten in diversen deutschen Städten zehntausende Menschen gegen das Treffen und die dort diskutierten Pläne. In [[Potsdam]] kamen laut Veranstalter ca. 10.000 Menschen zusammen; Oberbürgermeister [[Mike Schubert|Schubert]] (SPD) hatte dazu aufgerufen.<ref name="Anti-AfD-Proteste" /> Auch Bundeskanzler [[Olaf Scholz|Scholz]] und Außenministerin [[Annalena Baerbock|Baerbock]], die ihren Wahlkreis in Potsdam haben, nahmen teil.<ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Schicketanz, Christian Müller, Henri Kramer |url=https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/potsdam-setzt-zeichen-gegen-rechts-hunderte-teilnehmer-bei-protestdemo-auf-dem-alten-markt-auch--kanzler-scholz-ist-vor-ort-11048758.html |titel=Größte Potsdamer Demo seit Jahren: Tausende Menschen stellen sich auf dem Alten Markt gegen Rechts – auch Kanzler Scholz |werk=[[Der Tagesspiegel|tagesspiegel.de]] |datum=2024-01-14 |abruf=2024-01-14}}</ref> In Berlin nahmen nach Polizeiangaben 25.000 Menschen an einer „Demonstration für Demokratie“ teil.<ref name="Anti-AfD-Proteste">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-und-potsdam-mehrere-tausend-menschen-bei-demos-gegen-rechts-a-b4f5c97b-91b5-4969-8c8a-d4abb4552c89 |titel=Anti-AfD-Proteste: 25.000 Menschen bei Demo gegen rechts vor dem Brandenburger Tor in Berlin |werk=[[Der Spiegel (online)|spiegel.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/demonstration-gegen-rechts-potsdam-100.html |titel=Demonstrationen in Potsdam und Berlin: Tausende protestieren gegen Rechts |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref> In [[Saarbrücken]] versammelten sich nach Polizeiangaben 5.000 Demonstranten „gegen die AfD, für Vielfalt“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/demos_saarbruecken_gegen_faschismus_100.html |titel=Mehrere tausend Menschen bei Demo gegen AfD in Saarbrücken |werk=[[Saarländischer Rundfunk|sr.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref> In [[Kiel]] demonstrierten laut Polizei 7.000 Menschen „gegen Rechts“;<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Etwa-7000-Menschen-demonstrierten-gegen-Rechts-in-Kiel,demo4042.html |titel=Etwa 7.000 Menschen demonstrierten gegen Rechts in Kiel |werk=[[Norddeutscher Rundfunk#Online|ndr.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-15}}</ref> in [[Augsburg]] kamen 700 Menschen laut Polizei, die [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-Oberbürgermeisterin [[Eva Weber (Politikerin)|Weber]] hielt eine Brandrede gegen die AfD.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Herz |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/augsburgs-csu-oberbuergermeisterin-haelt-brandrede-gegen-afd,U1Lynhl |titel=Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin hält Brandrede gegen AfD |werk=[[Bayerischer Rundfunk#Online-Angebot|br.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-15}}</ref> In [[Dresden]] nahmen knapp 2.000 Menschen an einer Demonstration gegen die auf dem Treffen diskutierten Pläne teil.<ref>{{Internetquelle |autor=Elias Hantzsch |url=https://www.dnn.de/lokales/dresden/dd1401-demo-dresden-knapp-2000-menschen-gegen-afd-plaene-auf-der-strasse-IIM5AVNOVFEH3M6G5VV3GVAF5Y.html |titel=Knapp 2000 Menschen in Dresden bei Demonstration gegen AfD-Pläne |werk=[[Dresdner Neueste Nachrichten]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-15}}</ref>


Die Stadt Köln kündigte der Mitarbeiterin Simone Baum fristlos wegen deren Teilnahme am Potsdamer Treffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/simone-baum-stadt-koeln-entlaesst-werteunion-vorsitzende-in-nrw-nach-treffen-mit-rechtsextremen-fristlos-a-f39afe9f-2dfe-49aa-9396-87672c0246b1 |titel=Stadt Köln entlässt »Werteunion«-Vorsitzende in NRW fristlos |hrsg= [[spiegel online]] |datum= 2024-02-01 |abruf=2024-02-02}}</ref> Am 30. Januar 2024 reichte sie dagegen beim Arbeitsgericht Köln eine Kündigungsschutzklage ein.<ref>Maria Gambino: [https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nach-rechtsextremem-geheimtreffen-simone-baum-klagt-gegen-stadt-k%C3%B6ln-wegen-fristloser-k%C3%BCndigung/ar-BB1hEUxO?OCID=ansmsnnews11 ''Nach rechtsextremem Geheimtreffen: Simone Baum klagt gegen Stadt Köln wegen fristloser Kündigung.''] In: Kölner Stadt-Anzeiger, 2. Februar 2024, abgerufen am 2.&nbsp;Februar 2024.</ref><ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/cdu-beschliesst-parteiausschluss-in-obk-100.html ''Entlassene CDU-Politikerin klagt gegen Stadt Köln.''] WDR, 1. Februar 2024.</ref> Am 3. Juli verkündete das Arbeitsgericht, dass Simone Baum von der Stadt Köln zu Unrecht gekündigt worden war. Das Gericht begründete das Urteil mit einer nur einfachen (nicht gesteigerten) politischen Loyalität, die für eine funktionsgerechte Verrichtung der Tätigkeit unabdingbar sei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.<ref>Andreas Arnold: [https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/nach-teilnahme-an-potsdamer-treffen-arbeitsgericht-stadt-k%C3%B6ln-entlie%C3%9F-simone-baum-zu-unrecht/ar-BB1pkvzD ''„Habe mir nichts zuschulden kommen lassen“: Teilnahme an Potsdamer Treffen – Stadt entließ Simone Baum laut Arbeitsgericht zu Unrecht.''] Kölner Stadtanzeiger, 3. Juli 2024, abgerufen am 3.&nbsp;Juli 2024.</ref>
Am 15.&nbsp;Januar 2024 nahmen in [[Essen]] 6.700 Menschen an einer vom Bündnis „Essen stellt sich quer“ organisierten Demonstration teil.<ref name="spiegel501">''[https://www.spiegel.de/panorama/essen-leipzig-und-rostock-tausende-menschen-demonstrieren-gegen-rechts-a-9fcfda81-d56d-4ce2-8e07-b1d718e9f152 Essen, Leipzig, Rostock: Tausende Menschen demonstrieren gegen rechts.]'' In: ''spiegel.de''. 15. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.</ref> In [[Leipzig]] veranstaltete das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ eine Demonstration, die sich sowohl gegen die AfD als auch gegen die Werteunion richtete und an der laut Polizeiangaben 6.000–7.000 Menschen teilnahmen.<ref name="spiegel501" /> In [[Rostock]] beteiligten sich 2.500 Menschen an einer Demonstration des Netzwerks „Rostock nazifrei – Bunt statt braun e.&nbsp;V.“<ref name="spiegel501" /> In [[Tübingen]] kamen rund 1.500 Menschen zu einer Kundgebung gegen Rechts zusammen.<ref>Christoph Necker: [https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/kundgebung-gegen-rechts-tuebingen-100.html ''1.500 Menschen bei Kundgebung gegen rechts in Tübingen.''] SWR aktuell, 16. Januar 2024.</ref>


Einem Vereinsausschluss zuvorkommend trat Silke Schröder am 15. Januar 2024 aus dem Vorstand des [[Verein Deutsche Sprache|Vereins Deutsche Sprache]] zurück und kündigte ihre Mitgliedschaft.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/kultur/treffen-mit-rechtsextremen-silke-schroeder-tritt-zurueck,U1QoWhl ''Treffen mit Rechtsextremen: Silke Schröder tritt zurück.''] BR24 Kultur, 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.</ref> Zuvor hatte bereits der Philosoph [[Peter Sloterdijk]] seine Mitgliedschaft gekündigt. Der Kabarettist [[Dieter Hallervorden]] hatte Schröder aufgefordert, den Verein zu verlassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/verein-deutsche-sprache-erwaegt-ausschluss-von-vorstandsmitglied-schroeder-102.html |titel=Rechtsextremes Geheimtreffen zu Abschiebe-Plan – „Verein Deutsche Sprache“ erwägt Ausschluss von Vorstandsmitglied Schröder |werk=deutschlandfunk.de |datum=2024-01-13 |sprache=de |abruf=2024-01-13 |kommentar=gesendet in den Deutschlandfunk-Nachrichten um 17 Uhr}}</ref> Der Kabarettist und Sänger [[Matthias Brodowy]] trat mit „sofortiger Wirkung“ aus; mehrere Mitglieder forderten eine klare Positionierung des Vereins gegen [[Rechtsextremismus]], den Ausschluss Schröders und eine umfassende Aufklärung der Ereignisse. [[Katharina Schüller]] drohte mit Austritt, sollte Schröder weiter im Vorstand verbleiben.<ref>{{Internetquelle |autor=Anton Rainer |url=https://www.spiegel.de/kultur/verein-deutsche-sprache-in-der-kritik-sind-rechtsextreme-dem-verein-sein-tod-a-546e4838-a370-4eaa-8968-6dc40561654f |titel=Mitglieder kritisieren Verein Deutsche Sprache: Sind Rechtsextreme dem Verein sein Tod? |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref>
Am 16. Januar versammelten sich in [[Köln]] auf dem Heumarkt bis zu 30.000 Menschen zu einer Demonstration gegen die AfD.<ref>Peter Straß, Florian Haller: ''[https://www.ksta.de/koeln/koelner-innenstadt/altstadt-nord/tausende-menschen-demonstrieren-in-koeln-gegen-die-afd-720102 30.000 Menschen demonstrieren in Köln gegen AfD].'' In: ''[[Kölner Stadtanzeiger]].'' 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.</ref> In [[Hannover]] kamen 8.500 Menschen zusammen und im nahe gelegenen [[Peine]] demonstrierten 500 Menschen gegen eine Veranstaltung der niedersächsischen Landtagsfraktion der AfD.<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/8500-Menschen-fordern-bei-Demo-in-Hannover-ein-AfD-Verbot,rechtspopulismus106.html 8.500 Menschen fordern bei Demo in Hannover ein AfD-Verbot.]'' In: ''ndr.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref> In [[Schwerin]] nahmen 1.600 Menschen an einer von [[Fridays for Future]] organisierten Demonstration unter dem Motto „Laut gegen Rechts“ teil.<ref>''[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/koeln-anti-afd-demo-massenandrang Tausende bei Großdemos gegen die AfD in Köln und Schwerin.]'' In: ''zeit.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref> In [[Würzburg]] zogen 2.000 Menschen durch die Innenstadt und forderten unter anderem ein Verbot der AfD.<ref>''[https://www.br.de/nachrichten/bayern/2-000-menschen-demonstrieren-in-wuerzburg-friedlich-gegen-rechts,U1YJBIF 2.000 Menschen demonstrieren in Würzburg gegen AfD.]'' In: ''br.de.'' 16. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.</ref>


Dem Neurochirurgen, der am Treffen teilgenommen hatte, wurde der „Belegarztvertrag“ für die Nutzung der Infrastruktur in der Privatklinik Villach von der Humanomed-Gruppe gekündigt und es wurde ihm von der [[Österreichische Ärztekammer|Österreichischen Ärztekammer]] ein Disziplinarverfahren angekündigt.<ref name="dossier" /><ref>[https://kaernten.orf.at/stories/3244010/ ''Disziplinarverfahren gegen Arzt.''] In: Kärnten ORF, 8.&nbsp;Februar 2024.</ref><ref>[https://www.kleinezeitung.at/kaernten/18017671/rechtsextreme-humanomed-beendet-vertrag-mit-kaerntner-arzt ''Rechtsextremen-Treffen: Humanomed beendet Vertrag mit Kärntner Arzt.''] In: ''Kleine Zeitung'', 21. Januar 2024.</ref>
Am 17. Januar demonstrierten in [[Freiburg im Breisgau]] nach Polizeiangaben 6.000–7.000, nach Angaben der Organisatoren 10.000 Menschen gegen Rechtsextremismus. In Berlin kamen zu einer erneuten Demonstration 3.500 Menschen zusammen.<ref>''[https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/demos-gegen-rechts-freiburg-berlin-100.html Demos in Freiburg und Berlin: Tausendfacher Protest gegen rechts.]'' In: ''tagesschau.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.</ref> Am 18. Januar kamen in [[Mainz]] 5.000 Menschen zu einer Demonstration, auf der auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin [[Malu Dreyer]] eine Rede hielt.<ref>''[https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/mainz-demo-gegen-rechts-102.html Rund 5.000 Menschen bei Demonstration gegen Rechts in Mainz.]'' In: ''swr.de.'' 18. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref> In [[Gera]] versammelten sich 250 Menschen zu einer Gegendemonstration anlässlich einer Veranstaltung der thüringischen AfD-Landtagsfraktion.<ref>''[https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/gera/demo-afd-rechts-zwoetzen-100.html 250 Gegendemonstranten in Gera vor AfD-Veranstaltung.]'' In: ''mdr.de.'' 18. Januar 2023, abgerufen am 19. Januar 2023.</ref>


Ulrich Vosgerau wurde vom Berliner CDU-Landesverband zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ihm wurde ein Verfahren zum Parteiausschluss angekündigt.<ref>{{Literatur |Autor=Florian Gathmann, Wolf Wiedmann-Schmidt |Titel=Christdemokrat am rechten Rand: CDU-Mitglied Ulrich Vosgerau wehrt sich gegen Parteiausschlussverfahren |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-01-19 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-mitglied-ulrich-vosgerau-wehrt-sich-gegen-parteiausschlussverfahren-a-36022cd6-ed77-421a-945f-6410857181c7 |Abruf=2024-01-25}}</ref>
Ab dem 11. Januar 2024 gab es in Deutschland täglich mehr Demonstrationen mit einer wachsenden Anzahl von Teilnehmern. Am 19. Januar demonstrierten in zahlreichen deutschen Städten zusammengerechnet weit über 100.000 Menschen.<ref>''[https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/demos-gegen-afd-rechtsextremismus-100.html Nach „Correctiv“-Recherche: Hunderttausende demonstrieren bundesweit gegen Rechtsextremismus und AfD.]'' In: ''mdr.de.'' 20. Januar 2021, abgerufen am 21. Januar 2023.</ref>


Der Habilitationsausschuss der juristischen Fakultät an der [[Universität zu Köln|Universität Köln]] leitete für Vosgerau ein Verfahren zum Entzug des Titels „[[Privatdozent]]“ ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/koeln/ulrich-vosgerau-koelner-asta-fordert-titel-entzug-von-privatdozenten-721479 |hrsg=Kölner Stadtanzeiger |titel=Nach rechtsextremistischem Geheimtreffen: Asta fordert Titel-Entzug von Privatdozenten – Uni Köln leitet Verfahren ein |datum=2024-01-24 |sprache=de |abruf=2024-01-25}}</ref>
Am 20. und 21. Januar 2024 protestierten nach Angaben des Bundesinnenministeriums bundesweit etwa 910.600 Menschen gegen Rechtsextremismus.<ref name="sn-offizielle-zahlen">{{Internetquelle|url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.demonstrationen-nach-demo-wochenende-politischer-nachhall-und-proteste.70baf98c-0437-4eda-a1a6-1edbc53d2213.html|titel=Demonstrationen: Über 900.000 Menschen demonstrierten gegen Extremismus|abruf=2024-01-22}}</ref> An jenen zwei Wochenendtagen hatten sich damit so viele Menschen erhoben wie seit Jahrzehnten nicht in Deutschland.<ref name="nzz_2024-01-22">{{Literatur |Autor=Susann Kreutzmann |Titel=Massenproteste gegen Rechtsextremismus: Kein Ersatz für gute Politik |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Datum=2024-01-22 |ISSN=0376-6829 |Online=https://www.nzz.ch/international/hunderttausende-demonstrieren-gegen-rechtsextremismus-jetzt-muss-die-regierung-handeln-ld.1775319 |Abruf=2024-01-22}}</ref>


CDU, Grüne, SPD und FDP im [[Landtag Nordrhein-Westfalen|Landtag von Nordrhein-Westfalen]] verabschiedeten einen gemeinsamen Antrag zur Entlassung von Ulrich Vosgerau aus einer [[Enquete-Kommission]] zum „Krisen- und Notfallmanagement“, die er auf Vorschlag der AfD beraten hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Auster |url=https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/nach-potsdam-treffen-landtags-sachverstaendiger-soll-am-1-maerz-rausfliegen-740716 |titel=Landtags-Sachverständiger soll am 1. März rausfliegen |werk=Kölner Stadt-Anzeiger |datum=2024-02-16 |sprache=de |abruf=2024-02-22}}</ref> Das erforderte eine Änderung der Geschäftsordnung des Landtages, so dass Sachverständige mit Zwei-Drittel-Mehrheit abberufen werden können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/vosgerau-potsdam-afd-landtag-100.html |titel=Potsdam-Teilnehmer Vosgerau will weiter Landtag beraten |hrsg=WDR |datum=2024-01-19 |sprache=de |abruf=2024-01-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/nach-geheimtreffen-duesseldorfer-landtag-aendert-geschaeftsordnung-120556.html |titel=Nach „Geheimtreffen“: Düsseldorfer Landtag ändert Geschäftsordnung |werk=Oldenburger Onlinezeitung |datum=2024-01-23 |sprache=de |abruf=2024-01-25}}</ref>
==== Liste von Demonstrationen gegen Rechtsextremismus ====
Nach Bekanntwerden des Treffens bildeten sich in vielen deutschen Städten zahlreiche [[Demonstration]]en gegen [[Rechtsextremismus]]. Am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 kam es zu mehreren Großdemonstrationen mit zum Teil mehr als 100.000 Teilnehmern. Auch in zahlreichen mittleren und kleineren Städten fanden deutschlandweit Demonstrationen statt, sodass an diesem Wochenende über 900.000 Menschen gegen Rechtsextremismus in Deutschland demonstrierten.<ref name="sn-offizielle-zahlen" />


Der Landtag von Sachsen-Anhalt entzog dem AfD-Abgeordneten Ulrich Siegmund mit Zweidrittelmehrheit den Vorsitz des Sozialausschusses.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politiker-verliert-ausschussvorsitz-in-sachsen-anhalt-nach-teilnahme-an-potsdamer-treffen-a-c1c25ccf-238a-461a-b522-58e171ced3c0 |titel=AfD-Politiker verliert Ausschussvorsitz nach Teilnahme an Potsdamer Treffen |hrsg=Spiegel |datum=2024-02-21 |sprache=de |abruf=2024-02-22}}</ref>
{| class="wikitable sortable tabelle-kopf-fixiert"
|+ Demonstrationen mit mindestens 25.000 Teilnehmern
|-
! Datum
! Stadt
! Teilnehmer
! Berichtet von
|-
| 14. Januar
| Berlin
| style="text-align:center"| 25.000
| ''[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]]''<ref name="Anti-AfD-Proteste">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-und-potsdam-mehrere-tausend-menschen-bei-demos-gegen-rechts-a-b4f5c97b-91b5-4969-8c8a-d4abb4552c89 |titel=Anti-AfD-Proteste: 25.000 Menschen bei Demo gegen rechts vor dem Brandenburger Tor in Berlin |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref>
|-
| 16. Januar
| Köln
| data-sort-value="29999" style="text-align:center"| bis zu 30.000
| ''[[Kölner Stadt-Anzeiger]]''<ref>Peter Straß, Florian Haller: ''[https://www.ksta.de/koeln/koelner-innenstadt/altstadt-nord/tausende-menschen-demonstrieren-in-koeln-gegen-die-afd-720102 30.000 Menschen demonstrieren in Köln gegen AfD].'' In: ''[[Kölner Stadt-Anzeiger]].'' 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| Hamburg
| data-sort-value="50002" style="text-align:center"| 50.000–130.000
| ''[[Der Spiegel]]''<ref>''[https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hamburg-demonstration-gegen-rechts-abgebrochen-a-20c01aa4-3dc3-479a-807e-820945cae955 Innenstadt überfüllt – Demonstration in Hamburg abgebrochen.]'' In: ''[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]].'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 20.&nbsp;Januar
| Frankfurt am Main
| style="text-align:center"| {{0}}40.000
| ''[[Hessenschau]],''<ref name="hessenschau_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.hessenschau.de/gesellschaft/rund-70000-hessen-bei-demos-gegen-afd-und-rechtsextremismus-v18,demos-gegen-rechts-100.html |titel=Rund 70.000 Hessen zeigen Rechtsextremisten die rote Karte |hrsg=hessenschau.de |datum=2024-01-21 |abruf=2024-01-22}}</ref> ''[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]],''<ref name="spiegel_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/demos-gegen-rechts-bundesweite-proteste-gegen-rechtsextremismus-und-die-afd-a-51470834-c106-471a-ab58-3bcc0b17d4bd |titel=Mehr als 100.000 Menschen laut Veranstaltern bei Demos gegen rechts |werk=[[Der Spiegel]] |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-20}}</ref> ''[[tagesschau.de]]''<ref name="tagesschau_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demonstrationen-gegen-rechts-102.html |titel=Wieder demonstrieren Zehntausende Menschen |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-20}}</ref>
|-
| 20. Januar
| Hannover
| style="text-align:center"| {{0}}35.000
| ''[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]],''<ref name="spiegel_2024-01-20" /> ''[[tagesschau.de]]''<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| Dortmund
| style="text-align:center"| {{0}}30.000
| ''[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]],''<ref name="spiegel_2024-01-20" /> ''[[tagesschau.de]]''<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 21. Januar
| München
| data-sort-value="100001" style="text-align:center"| 100.000–250.000
| ''[[tagesschau.de]]''<ref name="tagesschau_2024-01-21">''[https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demonstrationen-gegen-rechts-104.html Großer Andrang bei Demos – Abbruch in München.]'' In: ''[[tagesschau.de]].'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| Berlin
| style="text-align:center"| 100.000
| ''[[tagesschau.de]]''<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| Köln
| style="text-align:center"| {{0}}70.000
| ''[[tagesschau.de]]''<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| Leipzig
| data-sort-value="60001" style="text-align:center"| 60.000–70.000
| [[Mitteldeutscher Rundfunk]]<ref name="mdr_2024-01-21">''[https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ticker-demo-afd-rechtsextremimus-leipzig-dresden-100.html Ticker: Zehntausende Sachsen gehen gegen Rechtsextremismus auf die Straße.]'' In: ''mdr.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>, [[RND Redaktionsnetzwerk Deutschland|RND]]<ref name="rnd_2024-01-21">''[https://www.rnd.de/politik/grossdemos-gegen-rechts-hunderttausende-menschen-in-deutschland-auf-den-strassen-AQDB7PJHNBHKZMSFF6EF4JJKFM.html Demos gegen rechts: Mehr als 900.000 Menschen bundesweit auf den Straßen.]'' In: ''rnd.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| Bremen
| data-sort-value="50001" style="text-align:center"| 50.000–70.000
| ''[[buten un binnen]]''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/demonstration-gegen-rechts-bremen-100.html |titel=Ticker zum Nachlesen: Rund 50.000 Menschen demonstrieren gegen rechts |werk=[[buten un binnen]] |abruf=2024-01-21}}</ref>
|-
| 21. Januar
| Dresden
| data-sort-value="25001" style="text-align:center"| 25.000–40.000
| [[Mitteldeutscher Rundfunk]]<ref name="mdr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| Freiburg im Breisgau
| style="text-align:center"| {{0}}25.000
| ''[[Badische Zeitung]]''<ref>Simone Lutz: ''[https://www.badische-zeitung.de/25-000-demonstrieren-in-freiburg-gegen-rechtsextremismus 25.000 demonstrieren in Freiburg gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''[[Badische Zeitung]].'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>
|}


Das Thüringer Wirtschaftsministerium prüft, wie die Vergabe eines Gründerpreises an Christoph Hofer „zum frühestmöglichen Zeitpunkt rechtssicher rückgängig zu machen ist“.<ref>{{Internetquelle |url=https://wirtschaft.thueringen.de/ministerium/presseservice/detailseite-1/zum-fall-des-ilmenauer-unternehmers-christoph-hofer |titel=Zum Fall des Ilmenauer Unternehmers Christoph Hofer, der am „Geheimtreffen“ in Potsdam teilgenommen haben soll, erklärt ein Sprecher des Thüringer Wirtschaftsministeriums: |hrsg=https://wirtschaft.thueringen.de/ |datum=2024-01-21 |sprache=de |abruf=2024-02-22}}</ref>
Die nachfolgende, über die Schaltfläche ausklappbaren Tabelle enthält eine Auflistung aller Demonstrationen.


=== Rechtliche Folgen ===
{| class="wikitable sortable tabelle-kopf-fixiert mw-collapsible mw-collapsed" style="min-width:25em"
Am 23. Januar 2024 gab das [[Bundesministerium des Innern und für Heimat|Bundesinnenministerium]] im Rahmen einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten [[Martina Renner]] ([[Die Linke]]) bekannt, dass von den deutschen Sicherheitsbehörden die Möglichkeit eines Einreiseverbots gegen Martin Sellner geprüft werde.<ref>''[https://www.tagesschau.de/inland/sellner-einreiseverbot-pruefung-100.html Behörden prüfen offenbar Einreiseverbot für Sellner.]'' In: ''tagesschau.de.'' 23. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.</ref> Die Ausländerbehörde der Stadt Potsdam bestätigte am 28. Januar, dass sie in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und Landes prüfen wolle, ob von Sellners auf dem Treffen in Potsdam getätigten Äußerungen eine Gefahr für die Sicherheit und öffentliche Ordnung ausgehe. Nach Recherchen des ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'' soll die Bundespolizei Sellner bereits verdeckt zur Fahndung ausgeschrieben haben. Sellner kündigte an, gegen ein Einreiseverbot nach Deutschland juristisch vorgehen zu wollen.<ref>''[https://www.sueddeutsche.de/politik/extremismus-stadt-potsdam-prueft-einreisesperre-fuer-rechtsextremisten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240128-99-782844 Stadt Potsdam prüft Einreisesperre für Rechtsextremisten.]'' In: ''sueddeutsche.de.'' 28. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.</ref>
|+ Demonstrationen 2024
|-
! Datum
! Stadt
! Bundesland
! Teilnehmer
! Berichtet von
|-
| 11. Januar
| [[Darmstadt]]
| {{Hessen}}
| data-sort-value="501" style="text-align:center"| mehr als 500
| [[Frankfurter Rundschau]]<ref>Jens Joachim: ''[https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/demonstration-gegen-die-afd-in-darmstadt-92772702.html Demonstration gegen die AfD in Darmstadt nach Geheimtreffen.]'' In: ''fr.de.'' 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|-
| 11. Januar
| [[Berlin]]
| {{Berlin}}
| data-sort-value="201" style="text-align:center"| mehrere Hundert
| [[Die Zeit]]<ref>''[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/afd-verbot-demo-kanzleramt Hunderte Demonstranten fordern Verbotsverfahren gegen die AfD.]'' In: ''zeit.de.'' 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|-
| 11. Januar
| [[Potsdam]]
| {{Brandenburg}}
| style="text-align:center"| {{0|000.0}}60
| [[Tagesspiegel]]<ref>Klaus D. Grote, Henri Kramer: ''[https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/nach-rechtem-geheimtreffen-potsdamer-versammeln-sich-zu-spontandemo-an-der-villa-adlon-11034931.html Update Nach rechtem Geheimtreffen: Potsdamer versammeln sich zu Spontandemo an der Villa Adlon.]'' In: ''tagesspiegel.de.'' 11. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 12. Januar
| [[Hamburg]]
| {{Hamburg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| [[Norddeutscher Rundfunk]]<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Nach-AfD-Treffen-mit-Rechtsextremen-2000-Menschen-bei-Demo-in-Hamburg,afd3108.html Nach AfD-Treffen mit Rechtsextremen: 2.000 Menschen bei Demo in Hamburg.]'' In: ''ndr.de.'' 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|-
| 12. Januar
| [[Mannheim]]
| {{Rheinland-Pfalz}}
| data-sort-value="249" style="text-align:center"| rund 250
| [[SWR Aktuell]]<ref>''[https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/afd-mannheim-rheinau-hess-demonstration-antifa-spd-gruene-100.html AfD-Veranstaltung in Mannheim: Lautstarker Protest von rund 250 Menschen.]'' In: ''swr.de.'' 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 13. Januar
| [[Duisburg]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="2399" style="text-align:center"| rund 2.400
| [[Rheinische Post]]<ref>''[https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-afd-neujahrsempfang-mit-alice-weidel-viele-gegenproteste_aid-105041323 AfD-Neujahrsempfang in Duisburg – Tausende bei Gegendemo.]'' In: ''rp-online.de.'' 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|-
| 13. Januar
| [[Düsseldorf]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}650
| Rheinische Post<ref>''[https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-afd-neujahrsempfang-mit-alice-weidel-viele-gegenproteste_aid-105041323 AfD-Neujahrsempfang in Duisburg – Tausende bei Gegendemo.]'' In: ''rp-online.de.'' 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 14. Januar
| [[Potsdam]]
| {{Brandenburg}}
| data-sort-value="9999" style="text-align:center"| ca. 10.000
| [[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]]<ref name="Anti-AfD-Proteste">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-und-potsdam-mehrere-tausend-menschen-bei-demos-gegen-rechts-a-b4f5c97b-91b5-4969-8c8a-d4abb4552c89 |titel=Anti-AfD-Proteste: 25.000 Menschen bei Demo gegen rechts vor dem Brandenburger Tor in Berlin |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref>
|-
| 14. Januar
| [[Berlin]]
| {{Berlin}}
| data-sort-value="25001" style="text-align:center"| 25.000
| Der Spiegel<ref name="Anti-AfD-Proteste">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-und-potsdam-mehrere-tausend-menschen-bei-demos-gegen-rechts-a-b4f5c97b-91b5-4969-8c8a-d4abb4552c89 |titel=Anti-AfD-Proteste: 25.000 Menschen bei Demo gegen rechts vor dem Brandenburger Tor in Berlin |werk=[[Der Spiegel (online)|Der Spiegel]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref>
|-
| 14. Januar
| [[Kiel]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}7.000
| Norddeutscher Rundfunk<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Etwa-7000-Menschen-demonstrierten-gegen-Rechts-in-Kiel,demo4042.html |titel=Etwa 7.000 Menschen demonstrierten gegen Rechts in Kiel |werk=[[Norddeutscher Rundfunk#Online|ndr.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-15}}</ref>
|-
| 14. Januar
| [[Saarbrücken]]
| {{Saarland}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| [[Saarländischer Rundfunk]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/demos_saarbruecken_gegen_faschismus_100.html |titel=Mehrere tausend Menschen bei Demo gegen AfD in Saarbrücken |werk=[[Saarländischer Rundfunk|sr.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-14}}</ref>
|-
| 14. Januar
| [[Dresden]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| [[Dresdner Neueste Nachrichten]]<ref>{{Internetquelle |autor=Elias Hantzsch |url=https://www.dnn.de/lokales/dresden/dd1401-demo-dresden-knapp-2000-menschen-gegen-afd-plaene-auf-der-strasse-IIM5AVNOVFEH3M6G5VV3GVAF5Y.html |titel=Knapp 2000 Menschen in Dresden bei Demonstration gegen AfD-Pläne |werk=[[Dresdner Neueste Nachrichten]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-15}}</ref>
|-
| 14. Januar
| [[Augsburg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}700
| [[Bayerischer Rundfunk]]<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Herz |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/augsburgs-csu-oberbuergermeisterin-haelt-brandrede-gegen-afd,U1Lynhl |titel=Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin hält Brandrede gegen AfD |werk=[[Bayerischer Rundfunk#Online-Angebot|br.de]] |datum=2024-01-14 |sprache=de |abruf=2024-01-15}}</ref>
|-
| 14. Januar
| [[Stendal]]
| {{Sachsen-Anhalt}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}100
| [[Volksstimme]]<ref>Mike Kahnert: ''[https://www.volksstimme.de/lokal/stendal/stendaler-protestieren-gegen-afd-und-deportationsplane-von-rechtsextremisten-3766720 Stendaler protestieren gegen AfD und Deportationspläne von Rechtsextremisten.]'' In: ''volksstimme.de.'' 14. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 15. Januar
| [[Essen]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}6.700
| Der Spiegel<ref name="spiegel501">''[https://www.spiegel.de/panorama/essen-leipzig-und-rostock-tausende-menschen-demonstrieren-gegen-rechts-a-9fcfda81-d56d-4ce2-8e07-b1d718e9f152 Essen, Leipzig, Rostock: Tausende Menschen demonstrieren gegen rechts.]'' In: ''spiegel.de''. 15. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.</ref>
|-
| 15. Januar
| [[Leipzig]]
| {{Sachsen}}
| data-sort-value="6001" style="text-align:center"| 6.000–7.000
| Der Spiegel<ref name="spiegel501" />
|-
| 15. Januar
| [[Rostock]]
| {{Nordrhein-Westfalen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.500
| Der Spiegel<ref name="spiegel501" />
|-
| 15. Januar
| [[Tübingen]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.500
| SWR Aktuell<ref>Christoph Necker: [https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/kundgebung-gegen-rechts-tuebingen-100.html ''1.500 Menschen bei Kundgebung gegen rechts in Tübingen.''] SWR aktuell, 16. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 16. Januar
| [[Köln]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="29999" style="text-align:center"| bis zu 30.000
| [[Kölner Stadt-Anzeiger|Kölner Stadtanzeiger]]<ref>Peter Straß, Florian Haller: ''[https://www.ksta.de/koeln/koelner-innenstadt/altstadt-nord/tausende-menschen-demonstrieren-in-koeln-gegen-die-afd-720102 30.000 Menschen demonstrieren in Köln gegen AfD].'' In: ''[[Kölner Stadtanzeiger]].'' 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.</ref>
|-
| 16. Januar
| [[Hannover]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}8.500
| Norddeutscher Rundfunk<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/8500-Menschen-fordern-bei-Demo-in-Hannover-ein-AfD-Verbot,rechtspopulismus106.html 8.500 Menschen fordern bei Demo in Hannover ein AfD-Verbot.]'' In: ''ndr.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref>
|-
| 16. Januar
| [[Peine]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.500
| Norddeutscher Rundfunk<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/8500-Menschen-fordern-bei-Demo-in-Hannover-ein-AfD-Verbot,rechtspopulismus106.html 8.500 Menschen fordern bei Demo in Hannover ein AfD-Verbot.]'' In: ''ndr.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref>
|-
| 16. Januar
| [[Würzburg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| Bayerischer Rundfunk<ref>''[https://www.br.de/nachrichten/bayern/2-000-menschen-demonstrieren-in-wuerzburg-friedlich-gegen-rechts,U1YJBIF 2.000 Menschen demonstrieren in Würzburg gegen AfD.]'' In: ''br.de.'' 16. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.</ref>
|-
| 16. Januar
| [[Schwerin]]
| {{Mecklenburg-Vorpommern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.600
| Die Zeit<ref>''[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/koeln-anti-afd-demo-massenandrang Tausende bei Großdemos gegen die AfD in Köln und Schwerin.]'' In: ''zeit.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 17. Januar
| [[Freiburg im Breisgau]]
| {{Baden-Württemberg}}
| data-sort-value="6002" style="text-align:center"| 6.000–7.000/10.000
| Tagesschau<ref>''[https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/demos-gegen-rechts-freiburg-berlin-100.html Demos in Freiburg und Berlin: Tausendfacher Protest gegen rechts.]'' In: ''tagesschau.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.</ref>
|-
| 17. Januar
| [[Berlin]]
| {{Berlin}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.500
| Tagesschau<ref>''[https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/demos-gegen-rechts-freiburg-berlin-100.html Demos in Freiburg und Berlin: Tausendfacher Protest gegen rechts.]'' In: ''tagesschau.de.'' 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.</ref>
|-
| 17. Januar
| [[Salzwedel]]
| {{Sachsen-Anhalt}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}120
| Volksstimme<ref>''[https://www.volksstimme.de/lokal/salzwedel/afd-demonstration-salzwedel-protest-rechts-mahnwache-remigration-3769184 Mahnwache gegen AfD im Stadtzentrum von Salzwedel.]'' In: ''volksstimme.de.'' 18. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 18. Januar
| [[Mainz]]
| {{Rheinland-Pfalz}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| SWR Aktuell<ref>''[https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/mainz-demo-gegen-rechts-102.html Rund 5.000 Menschen bei Demonstration gegen Rechts in Mainz.]'' In: ''swr.de.'' 18. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 18. Januar
| [[Gera]]
| {{Thüringen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}250
| [[Mitteldeutscher Rundfunk]]<ref>''[https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/gera/demo-afd-rechts-zwoetzen-100.html 250 Gegendemonstranten in Gera vor AfD-Veranstaltung.]'' In: ''mdr.de.'' 18. Januar 2023, abgerufen am 19. Januar 2023.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 19. Januar
| [[Hamburg]]
| {{Hamburg}}
| data-sort-value="50002" style="text-align:center"| 50.000–130.000
| Der Spiegel<ref>''[https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hamburg-demonstration-gegen-rechts-abgebrochen-a-20c01aa4-3dc3-479a-807e-820945cae955 Innenstadt überfüllt – Demonstration in Hamburg abgebrochen.]'' In: ''spiegel.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Münster]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0}}20.000
| [[Westfälischer Anzeiger]]<ref>Simon Stock: ''[https://www.wa.de/muenster/muenster-afd-demo-domplatz-strasse-sperrungen-migrationsplaene-teilnehmer-kundgebung-rechte-92783350.html Münster steht gegen die AfD auf: 20.000 Menschen bei Demo auf dem Domplatz.]'' In: ''wa.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Bochum]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0}}13.000
| [[Westdeutscher Rundfunk Köln]]<ref name="wdr1901">''[https://www1.wdr.de/nachrichten/demos-rechtsextremismus-freitag-100.html Tausende demonstrieren in NRW gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''wdr.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Bielefeld]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}4.000
| [[Radio Bielefeld]]<ref>''[https://www.radiobielefeld.de/nachrichten/lokalnachrichten/detailansicht/4000-teilnehmende-bei-bielefelder-demo-gegen-rechtsextremismus.html 4.000 Teilnehmende bei Bielefelder Demo gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''radiobielefeld.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Erlangen]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}4.000
| Bayerischer Rundfunk<ref>Ferdinand Seiter: ''[https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/frankenschau-aktuell/viertausend-teilnehmer-bei-demo-fuer-ein-sofortiges-verbot-der-afd-in-erlangen-100.html Gegen Rechts: 4.000 Teilnehmer bei Demo „Für ein sofortiges Verbot der AfD!“ in Erlangen.]'' In: ''br.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Kiel]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}4.000
| Norddeutscher Rundfunk<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kiel-Wieder-Tausende-Menschen-gegen-rechts-auf-der-Strasse,demo4072.html Kiel: Wieder Tausende Menschen gegen rechts auf der Straße.]'' In: ''ndr.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Minden]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}4.000
| Westdeutscher Rundfunk Köln<ref name="wdr1901" />
|-
| 19. Januar
| [[Wuppertal]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}4.000
| [[Wuppertaler Rundschau]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wuppertaler-rundschau.de/stadtteile/barmen-innenstadt/hunderte-in-wuppertal-bei-demonstration-fuer-demokratie_aid-105451705 |titel=Geschwister-Scholl-Platz: Hunderte bei Demonstration für Demokratie |werk=wuppertaler-rundschau.de |datum=2024-01-19 |sprache=de |abruf=2024-01-20}}.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Jena]]
| {{Thüringen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.300
| Mitteldeutscher Rundfunk<ref>''[https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/jena/demo-afd-rechts-ramelow-esken-100.html Mehr als 3.000 Menschen demonstrieren in Jena gegen AfD.]'' In: ''mdr.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Stralsund]]
| {{Mecklenburg-Vorpommern}}
| data-sort-value="1201" style="text-align:center"| 1.200–2.000
| Die Zeit<ref>''[https://www.zeit.de/news/2024-01/19/mehrere-hundert-teilnehmer-bei-demo-gegen-rechts Stralsund: Mehrere Hundert Teilnehmer bei Demo gegen rechts.]'' In: ''zeit.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|-
| 19. Januar
| [[Nettetal]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.000
| Westdeutscher Rundfunk Köln<ref name="wdr1901" />
|-
| 19. Januar
| [[Jülich]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}700
| Westdeutscher Rundfunk<ref name="wdr1901" />
|-
| 19. Januar
| [[Lüdenscheid]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}500
| Westdeutscher Rundfunk<ref name="wdr1901" />
|-
| 19. Januar
| [[Detmold]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}400
| Westdeutscher Rundfunk Köln<ref name="wdr1901" />
|-
| 19. Januar
| [[Gummersbach]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}400
| Westdeutscher Rundfunk Köln<ref name="wdr1901" />
|-
| 19. Januar
| [[Iserlohn]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}400
| [[Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung]]<ref>Miriam Mandt-Böckelmann: ''[https://www.ikz-online.de/staedte/iserlohn/demonstration-iserlohn-sagt-deutlich-nein-zu-rassismus-id241462366.html Demonstration: Iserlohn sagt deutlich „Nein“ zu Rassismus.]'' In: ''ikz.de.'' 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.</ref>
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 20. Januar
| [[Frankfurt am Main]]
| {{Hessen}}
| style="text-align:center"| {{0}}40.000
| [[Hessenschau]]<ref name="hessenschau_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.hessenschau.de/gesellschaft/rund-70000-hessen-bei-demos-gegen-afd-und-rechtsextremismus-v18,demos-gegen-rechts-100.html |titel=Rund 70.000 Hessen zeigen Rechtsextremisten die rote Karte |hrsg=hessenschau.de |datum=2024-01-21 |abruf=2024-01-22}}</ref> Der Spiegel,<ref name="spiegel_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/demos-gegen-rechts-bundesweite-proteste-gegen-rechtsextremismus-und-die-afd-a-51470834-c106-471a-ab58-3bcc0b17d4bd |titel=Mehr als 100.000 Menschen laut Veranstaltern bei Demos gegen rechts |werk=[[Der Spiegel]] |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-20}}</ref> [[Tagesschau.de|Tagesschau]]<ref name="tagesschau_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demonstrationen-gegen-rechts-102.html |titel=Wieder demonstrieren Zehntausende Menschen |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-20}}</ref>
|-
| 20.&nbsp;Januar
| [[Hannover]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0}}35.000
| Der Spiegel,<ref name="spiegel_2024-01-20" /> Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Dortmund]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0}}30.000
| Der Spiegel,<ref name="spiegel_2024-01-20" /> Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Braunschweig]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0}}20.000
| [[Campact]]<ref name="campact_2024-01-20">''[https://www.campact.de/presse/mitteilung/20240120-pm-anti-rechts-demos/ Anti-Rechts-Demos: Rund eine halbe Million auf den Straßen.]'' In: ''campact.de.'' 20. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024.</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Karlsruhe]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0}}20.000
| Die Zeit,<ref name="zeit_2024-01-20">{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/proteste-anti-afd-rechtsextremismus-demonstrationen-wochenende |titel=Mehr als 100.000 Menschen demonstrieren gegen Rechtsextremismus |hrsg=Die Zeit |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-20}}</ref> Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Stuttgart]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0}}20.000
| Der Spiegel<ref name="spiegel_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Heidelberg]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0}}18.000
| Rhein-Neckar-Zeitung<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-Baden-Wuerttemberg-18000-Menschen-bei-Demo-gegen-rechts-in-Heidelberg-plus-Video-und-Fotogalerie-_arid,1266233.html |titel=Baden-Württemberg: 18.000 Menschen bei Demo gegen rechts in Heidelberg |hrsg=Rhein-Neckar-Zeitung |datum=2024-01-20 |sprache=de |abruf=2024-01-21}}</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Halle (Saale)]]
| {{Sachsen-Anhalt}}
| style="text-align:center"| {{0}}16.000
| Die Zeit,<ref name="zeit_2024-01-20" /> Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Nürnberg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0}}15.000
| Tagesschau,<ref name="tagesschau_2024-01-20" /> [[nordbayern.de]]<ref>{{Internetquelle |autor=Isabell Pogner |url=https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/tausende-mehr-als-erwartet-in-nurnberg-noch-nie-so-eine-grosse-demo-gegen-nazis-gesehen-1.13974476 |titel=Tausende mehr als erwartet: „In Nürnberg noch nie so eine große Demo gegen Nazis gesehen“ |hrsg=[[nordbayern.de]] |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-20}}</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Kassel]]
| {{Hessen}}
| data-sort-value="12001" style="text-align:center"| 12.000–15.000
| Tagesschau,<ref name="tagesschau_2024-01-20" /><br /> [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine]]<ref name="hna">{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/kassel/afd-demonstration-gegen-die-92781476.html |titel=15.000 bei Demo gegen Rechts auf dem Kasseler Friedrichsplatz – „Wir sind überwältigt“ |hrsg=HNA |datum=2024-01-20 |abruf=2024-01-21}}</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Gießen]]
| {{Hessen}}
| style="text-align:center"| {{0}}12.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Recklinghausen]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0}}12.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Aachen]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0}}10.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Erfurt]]
| {{Thüringen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}9.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Ulm]]
| {{Bayern}}
| data-sort-value="8001" style="text-align:center"| 8.000–10.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Bamberg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}6.000
| Bayerischer Rundfunk<ref name="br_2024-01-20">Nicolas Eberlein, Stanislaus Kossakowski, Julia Kuhles, Christina Küfner: ''[https://www.br.de/nachrichten/bayern/gegen-rechts-tausende-menschen-in-franken-auf-der-strasse,U1tllNY Gegen rechts: Tausende Menschen in Franken auf der Straße.]'' In: ''br.de.'' 20. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024.</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Wuppertal]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="5001" style="text-align:center"| 5.000–8.000
| Tagesschau,<ref name="tagesschau_2024-01-20" /> Der Spiegel<ref name="spiegel_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Freiburg im Breisgau]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Koblenz]]
| {{Rheinland-Pfalz}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| Der Spiegel,<ref name="spiegel_2024-01-20" /> Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Lüneburg]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| Der Spiegel<ref name="spiegel_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Offenburg]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Oldenburg (Oldb)|Oldenburg]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Erlangen]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}4.000
| Bayerischer Rundfunk<ref name="br_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Lippstadt]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.000
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Würzburg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.000
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Limburg an der Lahn]]
| {{Hessen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.800
| Die Zeit <ref name="zeit_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Lübeck]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| data-sort-value="2501" style="text-align:center"| 2.500–4.500
| RND<ref name="rnd_2024-01-21" />
|-
| 20. Januar
| [[Bottrop]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.500
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Buxtehude]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Ansbach]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.800
| Bayerischer Rundfunk<ref name="br_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Magdeburg]]
| {{Sachsen-Anhalt}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.800
| [[Stern (Zeitschrift)|Stern]]<ref>''[https://www.stern.de/gesellschaft/regional/sachsen-anhalt/protest--aktionstag-in-magdeburg-gegen-rechts--1800-teilnehmer-34383210.html Aktionstag in Magdeburg gegen rechts: 1800 Teilnehmer.]'' In: ''stern.de.'' 20. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024.</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Überlingen]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.500
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Kevelaer]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.000
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Nürtingen]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.000
| Nürtinger Zeitung<ref>Uwe Gottwald: ''[https://www.ntz.de/artikel_eindrucksvolle-demonstration-in-nuertingen-gegen-rechtsextremismus.html Nürtingen. Eindrucksvolle Demonstration in Nürtingen gegen Rechtsextremismus. Über 1000 Menschen versammelten sich auf dem Schillerplatz.]'' In: ''Nürtinger Zeitung'', 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>
|-
| 20. Januar
| [[Aschaffenburg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}800
| Bayerischer Rundfunk<ref name="br_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Gladbeck]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}800
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Luckenwalde]]
| {{Brandenburg}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}500
| Rundfunk Berlin-Brandenburg<ref name="rbb_2024-01-22" />
|-
| 20. Januar
| [[Wildeshausen]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}600
| Campact<ref name="campact_2024-01-20" />
|-
| 20. Januar
| [[Spremberg]]
| {{Brandenburg}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}300
| Rundfunk Berlin-Brandenburg<ref name="rbb_2024-01-22" />
|-
| 20. Januar
| [[Westerland]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| data-sort-value="201" style="text-align:center"| einige Hundert
| Norddeutscher Rundfunk<ref name=":2" />
|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 21. Januar
| [[München]]
| {{Bayern}}
| data-sort-value="100001" style="text-align:center"| 100.000–250.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21">''[https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demonstrationen-gegen-rechts-104.html Großer Andrang bei Demos – Abbruch in München.]'' In: ''[[tagesschau.de]].'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Berlin]]
| {{Berlin}}
| style="text-align:center"| 100.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Köln]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0}}70.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Leipzig]]
| {{Sachsen}}
| data-sort-value="60001" style="text-align:center"| 60.000–70.000
| Mitteldeutscher Rundfunk<ref name="mdr_2024-01-21">''[https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ticker-demo-afd-rechtsextremimus-leipzig-dresden-100.html Ticker: Zehntausende Sachsen gehen gegen Rechtsextremismus auf die Straße.]'' In: ''mdr.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>, RND<ref name="rnd_2024-01-21">''[https://www.rnd.de/politik/grossdemos-gegen-rechts-hunderttausende-menschen-in-deutschland-auf-den-strassen-AQDB7PJHNBHKZMSFF6EF4JJKFM.html Demos gegen rechts: Mehr als 900.000 Menschen bundesweit auf den Straßen.]'' In: ''rnd.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Bremen]]
| {{Bremen}}
| data-sort-value="50001" style="text-align:center"| 50.000–70.000
| [[buten un binnen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/demonstration-gegen-rechts-bremen-100.html |titel=Ticker zum Nachlesen: Rund 50.000 Menschen demonstrieren gegen rechts |abruf=2024-01-21}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Bonn]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="35000" style="text-align:center"| {{0}}30.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-22">''[https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-koeln-bonn-muelheim-an-der-ruhr-demos-gegen-rechtsextremismus-am-sonntag-100.html Nordrhein-Westfalen: Demos gegen Rechtsextremismus am Sonntag: Rund 70.000 Menschen protestierten in Köln.]'' In: ''tagesschau.de.'' 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Dresden]]
| {{Sachsen}}
| data-sort-value="25001" style="text-align:center"| 25.000–40.000
| Mitteldeutscher Rundfunk<ref name="mdr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Freiburg im Breisgau]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0}}25.000
| [[Badische Zeitung]]<ref>Simone Lutz: ''[https://www.badische-zeitung.de/25-000-demonstrieren-in-freiburg-gegen-rechtsextremismus 25.000 demonstrieren in Freiburg gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''Badische Zeitung.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Regensburg]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0}}13.000
| Bayerischer Rundfunk<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/grosser-andrang-bei-kundgebung-gegen-neonazis-in-regensburg,U1zm91B |titel=Großer Andrang bei Demo gegen Rechtsextremismus in Regensburg |datum=2024-01-21 |sprache=de |abruf=2024-01-22}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Saarbrücken]]
| {{Saarland}}
| style="text-align:center"| {{0}}13.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Chemnitz]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0}}12.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Göttingen]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0}}12.000
| RND<ref name="rnd_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Flensburg]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| style="text-align:center"| {{0}}10.000
| Norddeutscher Rundfunk<ref name="ndr_2024-01-21">''[https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Flensburg-10000-Menschen-demonstrieren-gegen-Rechtsextremismus,demogegenrechts126.html 10.000 Menschen demonstrieren in Flensburg gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''ndr.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Stuttgart]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}8.000
| [[Stuttgarter Zeitung]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.demonstrationen-gegen-rechts-stuttgart-du-bist-genial.64305ce2-f452-4fbe-bb75-bc8568c64699.html |titel=Demonstrationen gegen rechts: „Stuttgart – Du bist genial!“ |werk=Stuttgarter Zeitung |datum=2024-01-21 |sprache=de |abruf=2024-01-21}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Mülheim an der Ruhr|Mühlheim an der Ruhr]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="35000" style="text-align:center"| {{0|00}}7.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-22" />
|-
| 21. Januar
| [[Herrenberg]]
| {{Baden-Württemberg}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}6.000
| Kreiszeitung Böblinger Bote<ref>{{Internetquelle |url=https://www.krzbb.de/inhalt.protest-in-herrenberg-6000-ziehen-gegen-rechts-durch-die-stadt.854eddaa-575a-45ee-bc16-2e882a4e789d.html |titel=Protest in Herrenberg: 6000 ziehen gegen rechts durch die Stadt. |werk=Kreiszeitung Böblinger Bote |datum=2024-01-21 |sprache=de |abruf=2024-01-22}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Kleve]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="35000" style="text-align:center"| {{0|00}}5.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-22" />
|-
| 21. Januar
| [[Coburg]]
| {{Bayern}}
| data-sort-value="3999" style="text-align:center"| rund 4.000
| [[Neue Presse (Coburg)|Neue Presse]]<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Desombre |url=https://www.np-coburg.de/inhalt.demo-in-coburg-keinen-bock-auf-nazis.19f29942-8eba-4787-a0e9-a3a25de7fcec.html |titel=Demo in Coburg: „Keinen Bock auf Nazis“ |werk=[[Neue Presse (Coburg)|Neue Presse]] |datum=2024-01-21 |abruf=2024-01-21}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Cottbus]]
| {{Brandenburg}}
| data-sort-value="3501" style="text-align:center"| 3.500–5.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Henstedt-Ulzburg]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.500
| Norddeutscher Rundfunk<ref name="ndr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Pinneberg]]
| {{Schleswig-Holstein}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.500
| Norddeutscher Rundfunk<ref name="ndr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Offenbach am Main]]
| {{Hessen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.000
| op-online.de<ref>{{Internetquelle |url=https://www.op-online.de/offenbach/geplant-demo-gegen-rechts-in-offenbach-am-sonntag-92786820.html |titel=Rund 3000 Menschen demonstrieren in Offenbach gegen rechts. |werk=op-online.de |datum=2024-01-21 |sprache=de |abruf=2024-01-22}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Detmold]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.200
| [[Lippische Landes-Zeitung|LZ]]<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Krügler |url=https://www.lz.de/lippe/detmold/23761952_Zweite-Kundgebung-gegen-die-AfD-fuellt-erneut-den-Detmolder-Marktplatz.html |titel=Zweite Kundgebung gegen die AfD füllt erneut den Detmolder Marktplatz |werk=[[Lippische Landes-Zeitung]] |datum=2024-01-21 |sprache=de |abruf=2024-01-22}}</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Euskirchen]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="35000" style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-22" />
|-
| 21. Januar
| [[Görlitz]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| Mitteldeutscher Rundfunk<ref name="mdr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Vechta]]
| {{Niedersachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}2.000
| Oldenburgische Volkszeitung<ref>Lars Chowanietz: ''[https://www.om-online.de/om/vechta-protestiert-gegen-rechts-185028 Vechta protestiert gegen rechts.]'' In: ''om-online.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Pirna]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}1.000
| Mitteldeutscher Rundfunk<ref name="mdr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Radeberg]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}700
| Sächsische Zeitung<ref>''[https://www.saechsische.de/radeberg/lokales/700-menschen-demonstrieren-in-radeberg-fuer-vielfalt-und-demokratie-5956299.html 700 Menschen demonstrieren in Radeberg für Vielfalt und Demokratie.]'' In: ''Sächsische Zeitung.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Neubrandenburg]]
| {{Mecklenburg-Vorpommern}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}800
| Nordkurier<ref name="nordkurier">''[https://www.nordkurier.de/regional/neubrandenburg/demos-fuer-demokratie-und-gegen-rechte-hetze-in-mv-und-uckermark-2210677 Demos für Demokratie und gegen rechte Hetze in MV und Uckermark.]'' In: ''Nordkurier.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Fürstenwalde/Spree]]
| {{Brandenburg}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}500
| Rundfunk Berlin-Brandenburg<ref name="rbb_2024-01-22">''[https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/berlin-brandenburg-cottbus-demos-gegen-rechts-sonntag.html Rund 100.000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''rbb24.de.'' 221. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Templin]]
| {{Brandenburg}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}500
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21_bb">''[https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-rund-3-000-menschen-demonstrieren-in-cottbus-gegen-rechts-mehr-menschen-in-berlin-erwartet-100.html Brandenburg Berlin: Bis zu 100.000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen Rechtsextremismus.]'' In: ''tagesschau.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Döbeln]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}350
| Mitteldeutscher Rundfunk<ref name="mdr_2024-01-21" />
|-
| 21. Januar
| [[Torgau]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}300
| Leipziger Zeitung<ref>''[https://www.l-iz.de/melder/polizeimelder/2024/01/versammlungen-in-leipzig-und-torgau-573916 Versammlungen in Leipzig und Torgau.]'' In: ''Leipziger Zeitung.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Gera]]
| {{Thüringen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}250
| Ostthüringische Zeitung<ref>Marcel Hilbert: ''[https://www.otz.de/regionen/gera/article241471736/Gedenken-im-Grossen-und-im-Kleinen-Rassistischer-Mord-in-Gera-jaehrt-sich-zum-20-Mal.html.]'' In: ''otz.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Neustrelitz]]
| {{Mecklenburg-Vorpommern}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}250
| Nordkurier<ref name="nordkurier" />
|-
| 21. Januar
| [[Beeskow]]
| {{Brandenburg}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}200
| Tagesschau<ref name="tagesschau_2024-01-21_bb" />
|-
| 21. Januar
| [[Perleberg]]
| {{Brandenburg}}
| data-sort-value="201" style="text-align:center"| einige Hundert
| SVZ<ref>Antonia Zado: ''[https://www.svz.de/lokales/perleberg/artikel/demo-in-perleberg-angst-vor-einer-afd-gepraegten-zukunft-46317395 Demo gegen Rechts in Perleberg: Prignitzer haben Angst vor einer Zukunft mit der AfD an der Macht.]'' In: ''svz.de.'' 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 21. Januar
| [[Falkenhagen (Mark)|Falkenhagen]]
| {{Brandenburg}}
| data-sort-value="0" style="text-align:center"| {{0|00000}}?
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| 21. Januar
| [[Amt Neuhaus|Neuhaus]]
| {{Niedersachsen}}
| data-sort-value="0" style="text-align:center"| {{0|00000}}?
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| 21. Januar
| [[Unna]]
| {{NRW}}
| data-sort-value="0" style="text-align:center"| {{0|00000}}?
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|- style="border-top:3px solid #C0C0C0;" |
| 22. Januar
| [[Soest]]
| {{NRW}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.500
| Soester Anzeiger<ref>''[https://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/soest-bunt-gesicht-3500-demo-rechts-protest-intoleranz-faschismus-92790258.html Soest zeigt sein „buntes Gesicht“: 3500 bei Demo gegen Rechts.]'' In: ''soester-anzeiger.de.'' 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 22. Januar
| [[Bayreuth]]
| {{Bayern}}
| style="text-align:center"| {{0|00}}3.000
| Bayerischer Rundfunk<ref>''[https://www.br.de/nachrichten/bayern/bunt-statt-braun-demo-in-bayreuth-mit-3-000-teilnehmern,U26QJT7 „Bunt statt Braun“: Demo in Bayreuth mit 3.000 Teilnehmern.]'' In: ''br.de.'' 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|-
| 22. Januar
| [[Meißen]]
| {{Sachsen}}
| style="text-align:center"| {{0|000.}}600
| Sächsische Zeitung<ref>Lucy Krille: ''[https://www.saechsische.de/meissen/menschen-demonstrieren-in-meissen-gegen-rechts-protest-gegen-afd-geheimtreffen-buntes-meissen-5956629-plus.html Hunderte Menschen demonstrieren auch in Meißen gegen Rechts.]'' In: ''saechsische.de.'' 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.</ref>
|}


Martin Sellner erhielt eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/pascal-meiser-zeigt-martin-sellner-wegen-volksverhetzung-an-a-7d0a17fc-24c9-41a5-9ace-9fd487c8e9c9 |titel=Linkenabgeordneter zeigt Martin Sellner wegen Volksverhetzung an |werk=Spiegel |datum=2024-01-15 |sprache=de |abruf=2024-02-22}}</ref>
== Szenische Lesung ==
Am 17. Januar –&nbsp;mithin eine Woche nach den Enthüllungen&nbsp;– wurde im ausverkauften [[Berliner Ensemble]] (BE) eine „szenische Lesung“ der ''Correctiv''-Recherche präsentiert, die unter der Regie von [[Kay Voges]] vom [[Volkstheater (Wien)|Wiener Volkstheater]] entstand.<ref name="tagesspiegel">{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/correctiv-prasentiert-neue-details-und-vorwurfe-gegen-einen-teilnehmer-des-treffens-11068786.html |titel=Szenische Lesung im Berliner Ensemble: Correctiv präsentiert neue Details und Vorwürfe gegen einen Teilnehmer des Treffens |werk=[[Tagesspiegel]] |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> Die Aufführung wurde auf dem [[YouTube]]-Kanal des Volkstheaters bereitgestellt und verzeichnete bereits einen Tag später annähernd 90.000 Abrufe.<ref>{{YouTube|kJMQODymCsQ|Geheimplan gegen Deutschland|2024-01-18|uploader=VolkstheaterWien |laufzeit=83:30 min}}</ref> Die Zuschauer spendeten laut [[Tagesspiegel]] am Ende „minutenlang Applaus“, Sprechchöre hätten „Alle zusammen gegen den Faschismus“ skandiert.


Bei der Staatsanwaltschaft Potsdam ging eine Anzeige wegen des Verdachts auf [[Hochverrat]] ein; auch der [[Verfassungsschutz Brandenburg]] prüft nach Angaben des Behördenchefs [[Jörg Müller (Verwaltungswirt)|Jörg Müller]], ob das Landhaus Adlon stärker ins Visier und auf die Liste der Szene-Objekte genommen werden soll.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/rechtes-treffen-in-potsdam-verfassungsschutz-ueberprueft-landhaus-adlon-li.2182543 ''Verfassungsschutz überprüft Landhaus Adlon.''] www.berliner-zeitung.de, 1. Februar 2024.</ref>
Die Veranstaltung fand unter Polizeischutz statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-correctiv-lesung-im-berliner-ensemble-als-zivilgesellschaft-nicht-pennen-100.html |titel=„Correctiv“-Lesung im Berliner Ensemble: „Als Zivilgesellschaft nicht pennen“ |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> Der Publizist [[Michel Friedman]] habe Recherche und Aufführung als „großartige Leistung von freiem Journalismus“ gelobt.<ref name="tagesspiegel" />


=== Rechtliche Schritte von Teilnehmern ===
In ihrem Bericht befasste sich die ''[[Berliner Morgenpost]]'' mit [[Mario Müller (Neonazi)|Mario Müller]], einem „mehrfach verurteilte[n] Gewalttäter der Identitären Bewegung“ und „Mitarbeiter beim AfD-Bundestagsabgeordneten [[Jan Wenzel Schmidt]]“. Er sei bei dem Treffen in der Villa Adlon „eine ebenfalls wichtige Figur“ gewesen. Seine Anwesenheit habe er der [[Deutsche Presse-Agentur|Deutschen Presse-Agentur]] gegenüber bestätigt, einzelne Vorwürfe aber bestritten. Als „Hauptgegner der Rechten“ habe er die [[Antifa]] ausgemacht. Müller habe mit seiner Position im Bundestag Zugang „zu Informationen über Personen aus dieser Gruppe“.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Rothe |url=https://www.morgenpost.de/politik/article241446578/Correctiv-Bericht-AfD-Mitarbeiter-traeumt-von-neuer-Gestapo.html |titel=Correctiv-Bericht: AfD-Mitarbeiter träumt von neuer Gestapo |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> Er hat sich ''Correctiv'' zufolge dem „Kampf gegen die Linke“ verschrieben und setze dabei auf zwei Waffen, „[[Gewalt]] und [[Medienarbeit]]“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/correctiv-recherchen-neue-pikante-details-zu-geheimtreffen-von-rechtsextremen-und-afd-veroeffentlicht_id_259585727.html |titel=Neue pikante Details zu Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD veröffentlicht |werk=focus.de |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>
Die AfD-Bundestagsabgeordnete [[Gerrit Huy]] stellte Mitte Januar Strafanzeige gegen ''Correctiv'' wegen der Bilder und möglicher Tonaufnahmen von diesem Treffen und damit gegen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Potsdam gegenüber der [[dpa|Deutschen Presse-Agentur]] am 6. Februar. Es werde ein Anfangsverdacht geprüft, wobei es um Vorwürfe nach {{§|201|StGB|dejure}}, {{§|201a|StGB|dejure}} [[Strafgesetzbuch]] – das Verbot heimlicher Ton- und Bildaufnahmen im nicht öffentlichen beziehungsweise besonders geschützten Raum – sowie nach dem [[Kunsturhebergesetz]] gehe. Die Anzeige richtet sich gegen 15 namentlich genannte Personen. Ziel von Huy ist es, Zugang zu eventuellen Ton- und Bildaufzeichnungen zu erhalten sowie diese im positiven Fall zu veröffentlichen.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/nach-fotos-vom-potsdamer-treffen-afd-politikerin-huy-erstattet-anzeige-11171608.html ''Nach Fotos vom Potsdamer Treffen: AfD-Politikerin Huy erstattet Anzeige.''] In: ''Tagesspiegel'', 6. Februar 2024.</ref><ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politikerin-gerrit-huy-stellt-anzeige-zu-aufnahmen-von-potsdamer-treffen-a-f6bbeec8-163c-41c0-8b98-05dabdfc1ae4 ''AfD-Politikerin erstattet Anzeige nach »Correctiv«-Enthüllungen – »Verletzung von Persönlichkeitsrechten«.''] In: ''Der Spiegel'', 6. Februar 2024.</ref> Die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Potsdam wurden am 28.&nbsp;März 2024 mangels Anfangsverdachts eingestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/03/potsdam-correctiv-recherche-geheimtreffen-staatsanwaltschaft-kein-anfangsverdacht.html |titel=Staatsanwaltschaft Potsdam wird nicht gegen „Correctiv“-Mitarbeiter ermitteln |werk=[[rbb24|rbb24.de]] |datum=2024-03-28 |sprache=de |abruf=2024-03-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://staatsanwaltschaften.brandenburg.de/sta/de/presse/pressemitteilungen/~28-03-2024-strafanzeigen-im-zusammenhang-mit-correctiv-berichterstattung-ueber-ein-treffen-im-landh |titel=Strafanzeigen im Zusammenhang mit „CORRECTIV“-Berichterstattung über ein Treffen im „Landhaus Adlon“ – Kein Anfangsverdacht wegen Straftaten gemäß §§ 201, 201a StGB, § 33 KunstUrhG |hrsg=Staatsanwaltschaften des Landes Brandenburg |datum=2024-03-28 |sprache=de |abruf=2024-03-30 |kommentar=Pressemitteilung}} ([https://staatsanwaltschaften.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Presseerkl%C3%A4rung%20Correctiv-Berichterstattung.pdf als PDF-Datei])</ref>

Simone Baum, die seit dem Jahr 2000 bei der [[Köln|Stadt Köln]] tätig war, hat gegen die wegen ihrer Teilnahme am Potsdamer Treffen erfolgte fristlose Kündigung eine [[Kündigungsschutzklage]] beim Arbeitsgericht Köln eingereicht. Beim [[Güteverhandlung|Gütetermin]] am 14. Februar 2024 lehnte die Stadt eine gütliche Einigung ab. Ein Kammertermin wird Ende Mai erwartet.<ref>Jens Gleisberg: [https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/stadt-koeln-keine-einigung-mit-entlassener-simone-baum-100.html ''Stadt Köln will keine Einigung mit gekündigter Simone Baum.''] WDR, 14. Februar 2024.</ref><ref>Anna Westkämper: [https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/potsdamer-geheimtreffen-anwalt-von-simone-baum-nennt-berichterstattung-erstunken-und-erlogen/ar-BB1igDKi ''Potsdamer Geheimtreffen: Anwalt von Simone Baum nennt Berichterstattung „erstunken und erlogen“.''] In: ''Kölner Stadt-Anzeiger'', 14. Februar 2024.</ref>

Am 12. Februar 2024 nahm der betroffene Neurochirurg zu den Vorwürfen Stellung, dementierte seine Teilnahme an rechtsextremen Planungen und kündigte rechtliche Schritte gegen seine Kündigung sowie eine Schadensersatzklage an.<ref>[https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/in-deutschland-rechtes-geheimtreffen-kärntner-arzt-wehrt-sich-gegen-vorwürfe/ar-BB1iawxD ''Rechtes Geheimtreffen: Kärntner Arzt wehrt sich gegen Vorwürfe.''] In: ''Kleine Zeitung'', 12. Februar 2024.</ref>

=== Verhandlung vor dem Landgericht Hamburg ===
Gegen die Berichterstattung von ''Correctiv'' wurde beim [[Landgericht Hamburg]] ein Antrag auf Erlass einer [[Einstweilige Verfügung|einstweiligen Verfügung]] eingereicht. Darin bekräftigten neben [[Ulrich Vosgerau]] sechs weitere Teilnehmer durch [[Versicherung an Eides statt|eidesstattliche Versicherungen]], dass ''Correctiv'' „in entscheidender Hinsicht die Unwahrheit gesagt“ habe. Sellner habe „lediglich“ gesagt, vollziehbar ausreisepflichtige Asylbewerber sowie Asylbewerber, deren Aufenthaltsberechtigung erloschen sei, sollten zeitnah ausgewiesen werden. Weder Sellner noch die anderen Teilnehmer des Treffens hätten „eine Remigration von Menschen mit deutschem Pass gefordert oder geplant […] und erst recht keine Remigration von Menschen anhand oder aufgrund rassistischer Kriterien“. Sellner habe „wieder und wieder betont“, alle Vorgänge müssten „unbedingt legal und verfassungsgemäss erfolgen“.<ref>[https://www.nzz.ch/feuilleton/correctiv-rechtsstreit-bericht-ueber-angebliches-geheimtreffen-ld.1807363 Alexander Kissler: ''«Keine Remigration von Menschen mit deutschem Pass gefordert»: Der Text von Correctiv landet vor Gericht.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung'', 13. Februar 2024, abgerufen am 13. Februar 2024.</ref> ''Correctiv'' legte seinerseits acht eidesstattliche Erklärungen von sieben Mitarbeitern sowie seines Geschäftsführers vor, in denen versichert wird, das Treffen sei auf Grundlage ihrer Quellen richtig dargestellt worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://correctiv.org/in-eigener-sache/2024/02/20/wir-garantieren-mit-unserer-freiheit/ |titel=Wir garantieren mit unserer Freiheit |hrsg=Correctiv |datum=2024-02-20 |sprache=de |abruf=2024-02-22}}</ref> Damit stehe nun Aussage gegen Aussage.<ref>Nathan Giwerzew: [https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/correctiv-antwortet-mit-acht-eidesstattlichen-versicherungen-nach-einstweiliger-verfuegung-li.2189120 ''Correctiv antwortet mit acht eidesstattlichen Versicherungen auf einstweilige Verfügung.''] In: ''Berliner Zeitung'', 20. Februar 2024.</ref><ref>Harald Staun: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/correctiv-kontert-vor-gericht-bei-streit-um-potsdamer-treffen-19532991.html ''Correctiv kontert vor Gericht.''] In: ''Frankfurter Allgemeine'' (faz.net), 20. Februar 2024.</ref> ''Correctiv'' habe nie behauptet, in Potsdam sei von einer unmittelbaren und sofortigen Ausweisung deutscher Staatsbürger gesprochen worden. Die Teilnehmer hätten erkannt, dass dies juristisch unmöglich sei. Zunächst müsse das Staatsangehörigkeitsrecht dahingehend geändert werden, dass Menschen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen, die deutsche Staatsangehörigkeit wieder entzogen werden könne.<ref name="Welt_Gegenschlag">Benjamin Stibi: [https://www.welt.de/politik/deutschland/plus250193284/Diskussion-um-Geheimtreffen-Jetzt-holt-Correctiv-zum-Gegenschlag-aus.html ''Jetzt holt „Correctiv“ zum Gegenschlag aus.''] In: ''Die Welt'', 20. Februar 2024, abgerufen am 21. Februar 2024.</ref>

[[Felix W. Zimmermann|Felix Zimmermann]] schieb in der ''[[Legal Tribune Online]]'', es bestehe zwischen den Parteien Einigkeit, dass zentrale Aussagen im ''Correctiv''-Bericht (wie die Vertreibung von Millionen von Menschen oder die Verdrängung von Menschen mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit aufgrund von Hautfarbe, Herkunft oder Nichtassimilation) nicht als juristisch angreifbare Tatsachenbehauptungen, sondern als nicht angreifbare Meinungsäußerungen formuliert wurden. Über die zentralen Vorwürfe des Berichtes werde deshalb vor Gericht nicht verhandelt. Da jedoch die große öffentliche Wirkkraft des Artikels insbesondere durch starke Meinungsäußerungen entstehe, stelle sich die Frage nach der Güte einer Recherche, wenn sehr wirkmächtige Aussagen nicht als Tatsachenbehauptungen formuliert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/correctiv-bericht-was-droht-verfahren/ |titel=Worum es bei dem Verfahren um die Correctiv-Recherche wirklich geht |werk=[[Legal Tribune Online]] |autor=[[Felix W. Zimmermann|Felix Zimmermann]] |datum=2024-02-23 |sprache=de |abruf=2024-02-29}}</ref> Das Landgericht erließ in der Folge eine einstweilige Verfügung.<ref>[https://justiz.hamburg.de/gerichte/oberlandesgericht/gerichtspressestelle/unterlassungsantrag-gegen-correctiv-berichterstattung-nur-teilweise-erfolgreich--705854 Unterlassungsantrag gegen Correctiv-Berichterstattung nur teilweise erfolgreich, Justiz-Portal Hamburg, 27. Februar 2024]</ref> Danach steht Vosgerau ein [[Unterlassungsanspruch]] zu, da ''Correctiv'' eine seiner Aussagen falsch wiedergegeben habe. ''Correctiv'' habe jedoch zwei weitere von Vosgerau angegriffene Aussagen in zulässiger Weise zusammengefasst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/potsdamer-treffen-teilerfolg-fuer-vosgerau-gegen-correctiv-vor-gericht-19549641.html |titel=Vosgerau erzielt vor Gericht Teilerfolg gegen Correctiv |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] (faz.net) |datum=2024-02-27 |sprache=de |abruf=2024-02-27}}</ref> Wertvoller als die Entscheidung an sich ist laut Benjamin Stibi ''(Die Welt)'' eine Präzisierung der Vorwürfe durch ''Correctiv'' vor Gericht: „Keine ‚Massendeportationen‘ im Sinne einer zweiten Wannsee-Konferenz seien in Potsdam geplant worden, sondern hauptsächlich ein rassistisch motivierter Entzug der doppelten Staatsbürgerschaft“.<ref>Benjamin Stibi: [https://www.welt.de/politik/deutschland/plus250304762/Gerichtsbeschluss-Warum-Correctiv-einen-Satz-aus-der-Geheimtreffen-Recherche-loeschen-muss.html ''Warum „Correctiv“ einen Satz aus der „Geheimtreffen“-Recherche löschen muss.''] In: ''Die Welt'', 27. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.</ref>

In einem zweiten Verfahren klagte der Unternehmer Klaus Nordmann, der von ''Correctiv'' als „AfD-Großspender“ bezeichnet wurde, erfolglos gegen seine namentliche Erwähnung.<ref name="LTO">{{Internetquelle |autor=Felix W. Zimmermann |url=https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/vosgerau-afd-correctiv-geheimplan-gegen-deutschland-olg-hamburg/ |titel=OLG Hamburg: Correctiv siegt gegen Vosgerau und Co. |werk=[[Legal Tribune Online]] |datum=2024-03-27 |abruf=2024-03-30}}</ref>

Gegen die Entscheidungen des Landgerichts legten Vosgerau und Nordmann Beschwerde beim [[Oberlandesgericht Hamburg|Hanseatischen Oberlandesgericht]] ein. Dieses wies die Beschwerden Ende März 2024 ab. Im Verfahren von Vosgerau entschied das Gericht, das Weglassen von Informationen durch ''Correctiv'' sei zulässig gewesen, weil dabei kein verzerrtes Bild der Wirklichkeit entstanden sei. In einer zweiten von Vosgerau angegriffenen Passage habe ''Correctiv'' zwar eine Falschaussage getätigt, doch entstehe durch diese kein falscher Eindruck. Im Verfahren von Nordmann urteilte das Gericht, er habe durch eine Spende eines der diskutierten Anliegen des Potsdamer Treffens unterstützt. Es bestehe daher genug öffentliches Interesse, um seine Namensnennung zu rechtfertigen. Es sei für die Bewertung unerheblich, ob ''Correctiv'' durch nicht angreifbare Meinungsäußerungen die Fehlvorstellung erweckt habe, auf dem Treffen sei über die Ausweisung deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien gesprochen worden. ''Correctiv'' habe darauf hingewiesen, über eine Diskussion, wie deutsche Staatsbürger ausgewiesen werden könnten, nicht berichtet zu haben.<ref name="LTO">{{Internetquelle |autor=Felix W. Zimmermann |url=https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/vosgerau-afd-correctiv-geheimplan-gegen-deutschland-olg-hamburg/ |titel=OLG Hamburg: Correctiv siegt gegen Vosgerau und Co. |werk=[[Legal Tribune Online]] |datum=2024-03-27 |abruf=2024-03-30}}</ref>

== Szenische Lesung im Berliner Ensemble ==
Am 17. Januar –&nbsp; eine Woche nach den Enthüllungen&nbsp;– wurde im ausverkauften [[Berliner Ensemble]] (BE) eine „szenische Lesung“ der ''Correctiv''-Recherche präsentiert, die unter der Regie von [[Kay Voges]] vom [[Volkstheater (Wien)|Wiener Volkstheater]] entstand. Gleichzeitig verfolgten mehr als 19.000 Menschen die Theaterperformance über Livestream, den das Ensemble zusammen mit dem Wiener Volkstheater und der Onlineplattform ''[[nachtkritik.de]]'' angeboten hatte. Die Zuschauer spendeten laut [[Tagesspiegel]] am Ende „minutenlang Applaus“, Sprechchöre hätten „Alle zusammen gegen den Faschismus“ skandiert.<ref name="tagesspiegel">{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/correctiv-prasentiert-neue-details-und-vorwurfe-gegen-einen-teilnehmer-des-treffens-11068786.html |titel=Szenische Lesung im Berliner Ensemble: Correctiv präsentiert neue Details und Vorwürfe gegen einen Teilnehmer des Treffens |werk=[[Tagesspiegel]] |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref><ref>Jens Winter: [https://taz.de/Szenische-Lesung-von-Correctiv/!5983328/ ''Recherche und Inszenierung.''] taz.de, 18. Januar 2024.</ref>

Die Veranstaltung fand unter Polizeischutz statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-correctiv-lesung-im-berliner-ensemble-als-zivilgesellschaft-nicht-pennen-100.html |titel=„Correctiv“-Lesung im Berliner Ensemble: „Als Zivilgesellschaft nicht pennen“ |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> Der Publizist [[Michel Friedman]] lobte Recherche und Aufführung als „großartige Leistung von freiem Journalismus“.<ref name="tagesspiegel" />

In ihrem Bericht befasste sich die ''[[Berliner Morgenpost]]'' mit [[Mario Müller (Neonazi)|Mario Müller]], einem mehrfach verurteilten Gewalttäter der Identitären Bewegung und Mitarbeiter beim AfD-Bundestagsabgeordneten [[Jan Wenzel Schmidt]]. Er sei bei dem Treffen in der Villa Adlon „eine ebenfalls wichtige Figur“ gewesen. Seine Anwesenheit habe er der [[Deutsche Presse-Agentur|Deutschen Presse-Agentur]] gegenüber bestätigt, einzelne Vorwürfe aber bestritten. Als „Hauptgegner der Rechten“ habe er die [[Antifa]] ausgemacht. Müller habe mit seiner Position im Bundestag Zugang „zu Informationen über Personen aus dieser Gruppe“.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Rothe |url=https://www.morgenpost.de/politik/article241446578/Correctiv-Bericht-AfD-Mitarbeiter-traeumt-von-neuer-Gestapo.html |titel=Correctiv-Bericht: AfD-Mitarbeiter träumt von neuer Gestapo |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> Er habe sich ''Correctiv'' zufolge dem „Kampf gegen die Linke“ verschrieben und setze dabei auf zwei Waffen, „[[Gewalt]] und [[Medienarbeit]]“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/correctiv-recherchen-neue-pikante-details-zu-geheimtreffen-von-rechtsextremen-und-afd-veroeffentlicht_id_259585727.html |titel=Neue pikante Details zu Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD veröffentlicht |werk=[[Focus Online]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>


Der ''[[Deutschlandfunk]]'' stellte am 18. Januar ein dreieinhalbminütiges Audio zur Verfügung, das ebenfalls auf Müller zentriert, der sich damit „gebrüstet“ habe, einen „Schlägertrupp“ auf einen Linken in Polen angesetzt zu haben. Dass Müller vertrauliche Daten aus dem Bundestag „missbraucht“ habe, bleibe eine „Vermutung“.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Behrendt |url=https://www.deutschlandfunk.de/szenische-lesung-im-berliner-ensemble-neue-correctiv-recherche-zu-rechten-dlf-85d1ab3e-100.html |titel=Szenische Lesung im Berliner Ensemble. Neue Correctiv-Recherche zu Rechtsextremen |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>
Der ''[[Deutschlandfunk]]'' stellte am 18. Januar ein dreieinhalbminütiges Audio zur Verfügung, das ebenfalls auf Müller zentriert, der sich damit „gebrüstet“ habe, einen „Schlägertrupp“ auf einen Linken in Polen angesetzt zu haben. Dass Müller vertrauliche Daten aus dem Bundestag „missbraucht“ habe, bleibe eine „Vermutung“.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Behrendt |url=https://www.deutschlandfunk.de/szenische-lesung-im-berliner-ensemble-neue-correctiv-recherche-zu-rechten-dlf-85d1ab3e-100.html |titel=Szenische Lesung im Berliner Ensemble. Neue Correctiv-Recherche zu Rechtsextremen |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>


Nach Angabe der Website ''Theaterkompass'' haben zahlreiche Theater in Deutschland und Österreich den kostenlosen Live-Stream der szenischen Lesung auf ihren Websites gezeigt; neben dem BE und dem Volkstheater beteiligte sich die Plattform ''[[nachtkritik.de]]'' am Online-Stream. Überdies luden verschiedene Theater zu einem [[Public Viewing]], unter anderem das [[Schauspielhaus Bochum]], [[Niedersächsische Staatstheater Hannover|Staatstheater]] und [[Schauspiel Hannover]], das [[Theater Oberhausen]] und das [[Volkstheater Rostock]]. In zahlreichen Städten machten weitere Theater den Stream auf ihren Websites zugänglich. Durch die szenische Lesung werde das Theater „zu einem weiteren Vermittlungsformat der journalistischen Arbeit“ von Correctiv.<ref>{{Internetquelle |url=https://theaterkompass.de/beitraege/theater-in-ganz-deutschland-und-oesterreich-zeigen-den-live-stream-der-szenischen-lesung-von-correctiv-enthuellt-rechtsextremer-geheimplan-gegen-deutschland-59143 |titel=Theater in ganz Deutschland und Österreich zeigen den Live-Stream der szenischen Lesung von „CORRECTIV enthüllt: Rechtsextremer Geheimplan gegen Deutschland“ |werk=theaterkompass.de |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> Auch die Chefdramaturgin [[Sonja Anders]] sprach über das bundesweite Streaming in vielen Theatern.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Wiedemann |url=https://www.ndr.de/kultur/buehne/Sonja-Anders-ueber-Correctiv-Enthuellungen-Muessen-uns-in-Allianzen-finden,correctivlesung100.html |titel=Sonja Anders über Correctiv-Enthüllungen: „Müssen uns in Allianzen finden“ |werk=ndr.de |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>
Nach Angabe der Website ''Theaterkompass'' haben zahlreiche Theater in Deutschland und Österreich den kostenlosen Live-Stream der szenischen Lesung auf ihren Websites gezeigt. Überdies luden verschiedene Theater zu einem [[Public Viewing]], unter anderem das [[Schauspielhaus Bochum]], [[Niedersächsische Staatstheater Hannover|Staatstheater]] und [[Schauspiel Hannover]], das [[Theater Oberhausen]] und das [[Volkstheater Rostock]]. In zahlreichen Städten machten weitere Theater den Stream auf ihren Websites zugänglich. Durch die szenische Lesung werde das Theater „zu einem weiteren Vermittlungsformat der journalistischen Arbeit“ von Correctiv.<ref>{{Internetquelle |url=https://theaterkompass.de/beitraege/theater-in-ganz-deutschland-und-oesterreich-zeigen-den-live-stream-der-szenischen-lesung-von-correctiv-enthuellt-rechtsextremer-geheimplan-gegen-deutschland-59143 |titel=Theater in ganz Deutschland und Österreich zeigen den Live-Stream der szenischen Lesung von „CORRECTIV enthüllt: Rechtsextremer Geheimplan gegen Deutschland“ |werk=theaterkompass.de |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> Auch die Chefdramaturgin [[Sonja Anders]] sprach über das bundesweite Streaming in vielen Theatern.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Wiedemann |url=https://www.ndr.de/kultur/buehne/Sonja-Anders-ueber-Correctiv-Enthuellungen-Muessen-uns-in-Allianzen-finden,correctivlesung100.html |titel=Sonja Anders über Correctiv-Enthüllungen: „Müssen uns in Allianzen finden“ |werk=[[NDR.de]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>


Die ''[[Frankfurter Rundschau]]'' vermutete, die wiederholten Äußerungen, „lediglich die ‚Bühnenfigur‘ der jeweiligen realen Figur zu sein“, solle „juristischen Klagen standhalten“. Teils wurde aus Gedächtnisprotokollen zitiert, teils wurden als solche gekennzeichnete fiktionale Texte eingearbeitet. Der Schlussmonolog wird vollständig zitiert: „Vielleicht wird dieser Abend auch Teil einer neuen Erzählung: Einer Erzählung, die damit beginnt, dass wir uns gegen die faschistischen Kräfte in diesem Land wehren. Es könnte eine Erzählung sein, die zeigt, dass wir viele sind. Dass wir als Zivilgesellschaft nicht pennen. Sondern, dass wir hellwach sind. Und dass wir uns unsere Demokratie nicht kaputt machen lassen.“<ref>{{Internetquelle |autor=Christine Dankbar |url=https://www.fr.de/politik/correctiv-geheimtreffen-potsdam-afd-rechtsextreme-enthuellungen-news-92781867.html |titel=Geheimtreffen in Potsdam: Szenen aus der Smartwatch |werk=fr.de |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>
Die ''[[Frankfurter Rundschau]]'' vermutete, die wiederholten Äußerungen, „lediglich die ‚Bühnenfigur‘ der jeweiligen realen Figur zu sein“, solle „juristischen Klagen standhalten“. Teils wurde aus Gedächtnisprotokollen zitiert, teils wurden als solche gekennzeichnete fiktionale Texte eingearbeitet. Der Schlussmonolog wird vollständig zitiert: „Vielleicht wird dieser Abend auch Teil einer neuen Erzählung: Einer Erzählung, die damit beginnt, dass wir uns gegen die faschistischen Kräfte in diesem Land wehren. Es könnte eine Erzählung sein, die zeigt, dass wir viele sind. Dass wir als Zivilgesellschaft nicht pennen. Sondern, dass wir hellwach sind. Und dass wir uns unsere Demokratie nicht kaputt machen lassen.“<ref>{{Internetquelle |autor=Christine Dankbar |url=https://www.fr.de/politik/correctiv-geheimtreffen-potsdam-afd-rechtsextreme-enthuellungen-news-92781867.html |titel=Geheimtreffen in Potsdam: Szenen aus der Smartwatch |werk=[[FR.de]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref>


Am Tag der szenischen Lesung widmeten die [[Investigativer Journalismus|investigativen]] ''Correctiv''-Journalisten [[Jean Peters (Aktionskünstler)|Jean Peters]], [[Gabriela Keller]], [[Till Eckert]], Anette Dowideit und [[Marcus Bensmann]] der Person Mario Müllers, der mehrfach und unter anderem wegen [[Gefährliche Körperverletzung (Deutschland)|gefährlicher Körperverletzung]] vorbestraft ist, gesonderte Aufmerksamkeit.<ref name="correctiv_mueller" /> Müller erhielt Gelegenheit, zu jeder Aussage von [[Informant|Quellen]], auf die sich ''Correctiv'' berief, Stellung zu nehmen, wies jedoch vorgelegte Behauptungen nahezu ausnahmslos und teils „vehement zurück“. Müller hielt in der Villa Adlon einen Vortrag, in dem er zu Aussagen beispielsweise über die Person eines „deutschen Antifa-Aktivisten in Polen“ kam, der in dem [[Dresdner Linksextremismusprozess]] als [[Kronzeuge]] gegen die Angeklagte [[Dresdner Linksextremismusprozess#Lina E.|Lina&nbsp;E.]] eine „Schlüsselrolle“ gespielt habe. Er habe einige Monate vor dessen Aussage vor Gericht dessen Aufenthaltsort verbreitet „und einen Schlägertrupp auf ihn angesetzt“, sagte er in seinem Vortrag, [[dementi]]erte dies aber Correctiv gegenüber. Er habe sich lediglich mit polnischen Journalisten über den Aufenthaltsort des Zeugen „ausgetauscht“. Der dadurch eingeschüchterte Zeuge befindet sich inzwischen in einem [[Zeugenschutzprogramm]].
Am Tag der szenischen Lesung widmeten die [[Investigativer Journalismus|investigativen]] ''Correctiv''-Journalisten [[Jean Peters (Aktionskünstler)|Jean Peters]], [[Gabriela Keller]], [[Till Eckert]], Anette Dowideit und [[Marcus Bensmann]] der Person Mario Müllers, der mehrfach und unter anderem wegen [[Gefährliche Körperverletzung (Deutschland)|gefährlicher Körperverletzung]] vorbestraft ist, gesonderte Aufmerksamkeit.<ref name="correctiv_mueller" /> Müller erhielt Gelegenheit, zu jeder Aussage von [[Informant|Quellen]], auf die sich ''Correctiv'' berief, Stellung zu nehmen, wies jedoch vorgelegte Behauptungen nahezu ausnahmslos und teils „vehement zurück“. Müller hielt in der Villa Adlon einen Vortrag, in dem er zu Aussagen beispielsweise über die Person eines „deutschen Antifa-Aktivisten in Polen“ kam, der in dem [[Dresdner Linksextremismusprozess]] als [[Kronzeuge]] gegen die Angeklagte [[Dresdner Linksextremismusprozess#Lina E.|Lina&nbsp;E.]] eine „Schlüsselrolle“ gespielt habe. Er habe einige Monate vor dessen Aussage vor Gericht dessen Aufenthaltsort verbreitet „und einen Schlägertrupp auf ihn angesetzt“, sagte er in seinem Vortrag, [[dementi]]erte dies aber Correctiv gegenüber. Er habe sich lediglich mit polnischen Journalisten über den Aufenthaltsort des Zeugen „ausgetauscht“.<!--Der dadurch eingeschüchterte Zeuge befindet sich inzwischen in einem [[Zeugenschutzprogramm]].-->


Müller brüstete sich in seinem Vortrag „nicht nur mit der Attacke, sondern auch damit, den reichweitenstarken Kanal ‚Dokumentation Linksextremismus‘ auf der [[X (Soziales Netzwerk)|Plattform&nbsp;''X'']] zu betreiben, der [[Leak|geleakte]] Details über linke Akteure verbreitet und sie dort wie auf dem Präsentierteller preisgibt“. Bisher war über die Betreiber des Kanals nichts bekannt. Problematisch sei in diesem Zusammenhang, dass Müller beruflich an „sensible Informationen“ gelangt, die nicht jedem zugänglich sind, und sie nutzen könnte, „um politische Widersacher einzuschüchtern oder anzugreifen“. Allerdings sei nicht gesichert, ob Müller den ''X''-Kanal, dem knapp „14.000 Nutzer“ folgen, „gemeinsam mit dem IT-Marketing-Fachmann Dorian Schubert“ tatsächlich verantworte, wie er in seinem Vortrag preisgab, später jedoch ebenfalls abstritt. In seinem Vortrag habe er „lange und stolz über seine Recherchen“ berichtet, die er mit seinen Mitstreitern auf dem Kanal präsentiere. ''Correctiv'' schildert einen Fall, in dem es scheine, als ließe sich der „Informationsfluss nachzeichnen“, der sich für Müller als ein [[Scoop (Journalismus)|Scoop]] erwies, mit dem er sich „auch auf dem Treffen der Rechtsextremen Ende November brüstete“.<ref name="correctiv_mueller">{{Internetquelle |autor=[[Jean Peters (Aktionskünstler)|Jean Peters]], [[Gabriela Keller]], [[Till Eckert]], Anette Dowideit, [[Marcus Bensmann]] |url=https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/17/geheimtreffen-in-potsdam-afd-mitarbeiter-bruestet-sich-mit-gewalt/ |titel=Geheimtreffen in Potsdam: AfD-Mitarbeiter brüstet sich mit Gewalt |werk=correctiv.org |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> Diese Mitteilungen wurden zahlreich aufgegriffen, beispielsweise von ''Zeit-Online'',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/geheimtreffen-rechte-potsdam-correctiv-mario-mueller-gewalt |titel=AfD-Mitarbeiter soll sich auf Treffen mit Gewalt gebrüstet haben |werk=[[Zeit Online]] |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> ''Focus''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/correctiv-recherchen-neue-pikante-details-zu-geheimtreffen-von-rechtsextremen-und-afd-veroeffentlicht_id_259585727.html |titel=Neue pikante Details zu Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD veröffentlicht |werk=[[Focus]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> oder ''t-Online''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100323598/bericht-afd-mitarbeiter-soll-schlaegertrupp-auf-linken-angesetzt-haben.html |titel=AfD-Mitarbeiter soll Schlägertrupp angeheuert haben |werk=[[T-Online]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> Die ''Tagesschau'' hatte bereits im Vorfeld über Müller berichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Stahlberg |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/bremen/rb-rechtsextremer-aus-der-region-hat-bei-afd-geheimtreffen-teilgenommen-100.html |titel=Rechtsextremer aus der Region hat bei AfD-Geheimtreffen teilgenommen |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-18}}</ref>
Müller brüstete sich in seinem Vortrag „nicht nur mit der Attacke, sondern auch damit, den reichweitenstarken Kanal ‚Dokumentation Linksextremismus‘ auf der [[X (Soziales Netzwerk)|Plattform&nbsp;''X'']] zu betreiben, der [[Leak|geleakte]] Details über linke Akteure verbreitet und sie dort wie auf dem Präsentierteller preisgibt“. Bisher war über die Betreiber des Kanals nichts bekannt. Problematisch sei in diesem Zusammenhang, dass Müller beruflich an „sensible Informationen“ gelangt, die nicht jedem zugänglich sind, und sie nutzen könnte, „um politische Widersacher einzuschüchtern oder anzugreifen“. Allerdings sei nicht gesichert, ob Müller den ''X''-Kanal, dem knapp „14.000 Nutzer“ folgen, „gemeinsam mit dem IT-Marketing-Fachmann Dorian Schubert“ tatsächlich verantworte, wie er in seinem Vortrag preisgab, später jedoch ebenfalls abstritt. In seinem Vortrag habe er „lange und stolz über seine Recherchen“ berichtet, die er mit seinen Mitstreitern auf dem Kanal präsentiere. ''Correctiv'' schildert einen Fall, in dem es scheine, als ließe sich der „Informationsfluss nachzeichnen“, der sich für Müller als ein [[Scoop (Journalismus)|Scoop]] erwies, mit dem er sich „auch auf dem Treffen der Rechtsextremen Ende November brüstete“.<ref name="correctiv_mueller">{{Internetquelle |autor=[[Jean Peters (Aktionskünstler)|Jean Peters]], [[Gabriela Keller]], [[Till Eckert]], Anette Dowideit, [[Marcus Bensmann]] |url=https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/17/geheimtreffen-in-potsdam-afd-mitarbeiter-bruestet-sich-mit-gewalt/ |titel=Geheimtreffen in Potsdam: AfD-Mitarbeiter brüstet sich mit Gewalt |werk=correctiv.org |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> Diese Mitteilungen wurden zahlreich aufgegriffen, beispielsweise von ''Zeit Online'',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/geheimtreffen-rechte-potsdam-correctiv-mario-mueller-gewalt |titel=AfD-Mitarbeiter soll sich auf Treffen mit Gewalt gebrüstet haben |werk=[[Zeit Online]] |datum=2024-01-17 |abruf=2024-01-18}}</ref> ''Focus''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/correctiv-recherchen-neue-pikante-details-zu-geheimtreffen-von-rechtsextremen-und-afd-veroeffentlicht_id_259585727.html |titel=Neue pikante Details zu Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD veröffentlicht |werk=[[Focus Online]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> oder ''t-Online''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100323598/bericht-afd-mitarbeiter-soll-schlaegertrupp-auf-linken-angesetzt-haben.html |titel=AfD-Mitarbeiter soll Schlägertrupp angeheuert haben |werk=[[T-Online]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-18}}</ref> Die ''Tagesschau'' hatte bereits im Vorfeld über Müller berichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Stahlberg |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/bremen/rb-rechtsextremer-aus-der-region-hat-bei-afd-geheimtreffen-teilgenommen-100.html |titel=Rechtsextremer aus der Region hat bei AfD-Geheimtreffen teilgenommen |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-18}}</ref>


Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutsche Rundfunk]] griff die Mitteilungen über Mario Müller mit mehreren Beiträgen auf und veröffentlichte am 18. Januar das Interview mit einem Journalisten, der im Fall Lina&nbsp;E. recherchiert hatte. Für ihn sei Müller ein „alter Bekannter in der rechtsextremen Szene“ und „so etwas wie eine rechtsextreme Szenegröße“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardaudiothek.de/episode/das-interview/correctiv-recherche-wer-ist-mario-mueller/mdr-aktuell/13080971/ |titel=Correctiv-Recherche: Wer ist Mario Müller? |titelerg=Das Interview |werk=[[MDR Aktuell]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19}}</ref> Am selben Tag wurde in den mdr-Nachrichten berichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/correctiv-potsam-treffen-afd-mitarbeiter-gewaltbereit-lina-e-100.html |titel=„Correctiv“-Recherche AfD-Mitarbeiter soll Schläger auf Kronzeugen im Fall „Lina&nbsp;E.“ angesetzt haben |werk=[[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19}}</ref> Ebenfalls am 18. Januar sendete die [[ARD]] eine Dokumentation über Aussteiger, die schilderten, warum sie als ehemals überzeugte Mitglieder ihre Mitgliedschaft in der AfD kündigten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/wir-waren-in-der-afd-oder-aussteiger-doku/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExODIyNTAvcmVwb3J0YWdlLWRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM1Ng |titel=Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten |titelerg=Dokumentation & Reportage |werk=[[Das Erste]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19 |kommentar=Video verfügbar bis 18.01.2025}}</ref> Der [[Deutscher Bundestag|Bundestag]] nahm die Vorgänge zum Anlass für eine [[Aktuelle Stunde (Parlament)|Aktuelle Stunde]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-geheimtreffen-bundestag-100.html |titel=Aktuelle Stunde im Bundestag. Ampel und Union attackieren AfD scharf |werk=tagesschau.de |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19}}</ref>
Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutsche Rundfunk]] griff die Mitteilungen über Mario Müller mit mehreren Beiträgen auf und veröffentlichte am 18. Januar das Interview mit einem Journalisten, der im Fall Lina&nbsp;E. recherchiert hatte. Für ihn sei Müller ein „alter Bekannter in der rechtsextremen Szene“ und „so etwas wie eine rechtsextreme Szenegröße“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardaudiothek.de/episode/das-interview/correctiv-recherche-wer-ist-mario-mueller/mdr-aktuell/13080971/ |titel=Correctiv-Recherche: Wer ist Mario Müller? |titelerg=Das Interview |werk=[[MDR Aktuell]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19}}</ref> Am selben Tag wurde in den mdr-Nachrichten berichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/correctiv-potsam-treffen-afd-mitarbeiter-gewaltbereit-lina-e-100.html |titel=„Correctiv“-Recherche AfD-Mitarbeiter soll Schläger auf Kronzeugen im Fall „Lina&nbsp;E.“ angesetzt haben |werk=[[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19}}</ref> Ebenfalls am 18. Januar sendete die [[ARD]] eine Dokumentation über Aussteiger, die schilderten, warum sie als ehemals überzeugte Mitglieder ihre Mitgliedschaft in der AfD gekündigt hatten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/wir-waren-in-der-afd-oder-aussteiger-doku/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExODIyNTAvcmVwb3J0YWdlLWRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM1Ng |titel=Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten |titelerg=Dokumentation & Reportage |werk=[[Das Erste]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19 |kommentar=Video verfügbar bis 18. Januar 2025}}</ref> Der [[Deutscher Bundestag|Bundestag]] nahm die Vorgänge zum Anlass für eine [[Aktuelle Stunde (Parlament)|Aktuelle Stunde]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-geheimtreffen-bundestag-100.html |titel=Aktuelle Stunde im Bundestag. Ampel und Union attackieren AfD scharf |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-01-18 |abruf=2024-01-19}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Protests related to the meeting of right wing extremists at Potsdam in 2023|Proteste im Zusammenhang mit dem Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam im Jahr 2023}}
{{Commonscat|Meeting of right wing extremists at Potsdam in 2023|Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023}}
* [https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ Recherche zum ''Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023''] von [[Correctiv]]
* [https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ Recherche zum ''Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023''] von [[Correctiv]]
* [https://www.youtube.com/watch?v=kJMQODymCsQ&t=1141 Szenische Lesung mit Video- und Fotomaterial], im [[Berliner Ensemble]] als Co-Produktion mit dem [[Volkstheater (Wien)|Volkstheater Wien]] vom 17. Januar 2024, YouTube-Video, 83:30 min
* [https://www.youtube.com/watch?v=kJMQODymCsQ&t=1141 Szenische Lesung mit Video- und Fotomaterial], im [[Berliner Ensemble]] als Co-Produktion mit dem [[Volkstheater (Wien)|Volkstheater Wien]] vom 17. Januar 2024, YouTube-Video, 83:30 min
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[[Kategorie:Politische Veranstaltung 2023]]
[[Kategorie:Politische Veranstaltung 2023]]
[[Kategorie:Deutschland im 21. Jahrhundert (Politik)]]
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[[Kategorie:Migrationspolitik (Deutschland)]]
[[Kategorie:Migrationspolitik (Deutschland)]]
[[Kategorie:Politische Affäre in der Bundesrepublik Deutschland]]

Version vom 3. Juli 2024, 23:07 Uhr

Villa Adlon am Lehnitzsee (2013)

Das Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam war eine Zusammenkunft in der Villa Adlon am Lehnitzsee in Potsdam, die am 25. November 2023 stattfand und Mitte Januar 2024 publik wurde. Auf der Veranstaltung stellte der Rechtsextremist Martin Sellner als „Masterplan zur Remigration“ bezeichnete Überlegungen vor. Sellners Nutzung des Wortes „Remigration“ wurde vielfach als verharmlosende Umschreibung einer Ausweisung, Abschiebung, Vertreibung und/oder Deportation sowohl von Asylbewerbern und Ausländern mit Bleiberecht als auch von „nicht assimilierten“ deutschen Staatsbürgern verstanden. Anwesend waren Mitglieder von AfD, CDU, ÖVP, des Vereins Werteunion, der Identitären Bewegung und weitere Personen, die über die Umsetzung diskutierten.

Sowohl die inhaltlichen Enthüllungen als auch die Vernetzung zwischen AfD und anderen Rechtsextremen führten zu einer breiten Welle der Empörung und des Entsetzens bei zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Der Bericht über das Treffen war Auslöser für massive Proteste gegen Rechtsextremismus in ganz Deutschland, an denen sich am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 bundesweit etwa eine Million Menschen beteiligten. In der Folge kam es zu einer Debatte um ein mögliches Verbot der AfD, zu Parteiordnungsverfahren in der CDU und einem presserechtlichen Verfahren vor dem Landgericht Hamburg.

Treffen in Potsdam

Eingeladen zum Treffen am 25. November hatten Gernot Mörig und Hans-Christian Limmer, dieser nahm jedoch am Treffen nicht teil. Mörig war früher Bundesführer des Bundes Heimattreuer Jugend und danach bei dessen rechtsextremer Abspaltung Heimattreue Deutsche Jugend aktiv. Limmer war Unternehmensberater bei der Firma Roland Berger und wurde bekannt durch die Übernahme des Unternehmens BackWerk im Jahr 2002 sowie durch Investments in die Systemgastronomie bei Hans im Glück und Pottsalat. In der Einladung wurden ein „Masterplan“ und der Redner Martin Sellner angekündigt, außerdem wurde den Teilnehmern eine Mindestspende von 5.000 Euro empfohlen. Das Treffen sollte geheim bleiben, wurde aber vom Redaktionsnetzwerk Correctiv aufgedeckt und am 10. Januar 2024 veröffentlicht.[1] Correctiv lag das Einladungsschreiben vor. Anhand von Quellen sowie von Filmaufnahmen im Hotel wurde der Inhalt des Treffens später von Correctiv rekonstruiert.[1][2][3]

Teilnehmer

Zu den mehr als 20 Anwesenden gehörten:

„Masterplan“

In Sellners Beitrag und in der Diskussion ging es um einen sogenannten „Masterplan zur Remigration“. Laut Sellner sollen drei Gruppen Deutschland verlassen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht und „nicht assimilierte“ (deutsche) Staatsbürger. Ulrich Siegmund zufolge sollten ausländische Restaurants aus dem Straßenbild verschwinden, es solle für „dieses Klientel“ unattraktiv werden, in Sachsen-Anhalt zu leben. Sellner sprach in diesem Zusammenhang auch von „ethnischen Wahlen“. Seiner Sicht nach wählen Menschen mit Migrationshintergrund vor allem „migrationsfreundliche“ Parteien.[1] Correctiv merkt dazu an, dass durch diese Argumentation für ca. 20 Mio. Menschen das Wahlrecht in Zweifel gezogen wird.[1] Innerhalb der Teilnehmerrunde habe es keine Kritik am Plan gegeben, eher Zweifel, ob er umsetzbar sei, insbesondere im Hinblick auf Personen, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Sellner führte dazu aus, man müsse über „maßgeschneiderte Gesetze“ auf die Menschen einen Anpassungsdruck ausüben, um sie zur Auswanderung zu bewegen. Zum Plan gehörten nicht „nur Abschiebungen, sondern auch Hilfe vor Ort, Leitkultur und Assimilationsdruck“.[30] Der Plan sei ein Jahrzehnteprojekt.[1] Sellner dachte auch an einen „Musterstaat“ oder eine „Musterstadt“[31] in Nordafrika, wohin man bis zu zwei Millionen Menschen „hinbewegen“ könne und die Flüchtlingshelfer ihnen folgen könnten.[1] Der Nachrichtenagentur dpa teilte er mit, der Plan sehe eine Sonderwirtschaftszone in Nordafrika vor, die man pachten wolle.[30]

Die genannte Größenordnung (Millionen Menschen) erklärt, warum manche Medien in der Berichterstattung für den Masterplan den Begriff „Deportationsplan“ verwenden: Die Größenordnung legt nahe, dass auch Personen mit Aufenthaltsrecht gegen ihren Willen außer Landes gebracht werden sollen.[32]

Die AfD Thüringen fordert 2024 eine sofortige „Remigration“

Correctiv zufolge wurde auch darüber gesprochen, das Bundesverfassungsgericht zu diskreditieren, demokratische Wahlen in Zweifel zu ziehen und die öffentlich-rechtlichen Medien zu bekämpfen.[33] Zudem wurde über die Beeinflussung junger Menschen in den sozialen Medien mittels Inhalten, die als „normale politische Thesen“ wahrgenommen werden sollten, beraten.[33] Um die „Remigration“ zu realisieren, solle man vorpolitische Macht aufbauen, habe es in der Runde geheißen. Geld solle in Influencer-Projekte, Propaganda und Aktionen investiert werden, um das „Meinungsklima“ zu ändern.[1]

Der Plan einer „Remigration durch Vertreibung“ ist nicht neu. Björn Höcke forderte in seinem 2018 erschienenen Buch Nie zweimal in denselben Fluss eine Säuberung Deutschlands von „kulturfremden“ Menschen: „Neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein.“[34] Auf einem AfD-Stammtisch im Dezember 2023 ergänzte er, man werde „auch ohne Probleme mit 20, 30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können“.[35] Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl 2024 Maximilian Krah schrieb, das seien „in Deutschland prognostisch über 25 Millionen Menschen […], davon deutlich über 15 Millionen deutsche Staatsangehörige“.[36]

Neu ist jedoch, dass dieses Thema als Masterplan gemeinsam mit Vertretern anderer Parteien diskutiert wird.

„Düsseldorfer Forum“

Am 13. Januar 2024 berichtete Zeit Online über eine Gruppierung aus AfD-Politikern und Rechtsextremen, die sich „Düsseldorfer Forum“ nenne und ihre Zusammenkünfte in Potsdam als „Düsseldorfer Runde“ bezeichne. Um „Geld für rechtsextreme Projekte einzuwerben“, fand „bereits Anfang Oktober 2021“ ein Treffen dieser Gruppierung statt. An diesen Treffen war u. a. Tino Chrupalla beteiligt, wie der Redaktion aus „hochrangigen AfD-Kreisen“ bestätigt wurde, nachdem Chrupalla auf Nachfrage zur „5. Düsseldorfer Runde“ gesagt hatte, er erinnere sich „an nichts mehr“. Laut Zeit Online liegt der „Verdacht nahe, dass die Zusammenkunft im Gästehaus am Lehnitzsee im November 2023 […] vermutlich bereits die siebte Ausgabe gewesen ist“. Es sollten „einflussreiche politische Akteure aus dem rechten Spektrum und finanzstarke Unternehmer“ zusammengebracht werden. Dieses Netzwerk sollte zur Vorbereitung eines „politischen Umschwung[s]“ dienen. Bei den Treffen ginge es darum, „Geld für vielversprechende Projekte einzuwerben“, wie beispielsweise „ein digitaler Radio- und TV-Sender“. Einer der „führenden Köpfe hinter den Düsseldorfer Runden“ sei Gernot Mörig, „der seit Jahrzehnten in der rechten Szene vernetzt ist“. Er führe nach außen „ein bürgerliches Leben“, doch „hinter den Kulissen kümmerte er sich um das geheime Investorentreffen für den rechten Rand“. Mörig pflege „enge Kontakte“ zu Max Otte, der „Annoncen in der rechtsradikalen Zeitung Junge Freiheit“ schaltete und damit warb, ein Fünftel seines Vermögens „für ‚patriotische Zwecke‘ zu spenden“. Anfragen von Zeit Online zur Düsseldorfer Runde blieben von Mörig unbeantwortet.[37]

Wie auch die Frankfurter Allgemeine am 16. Januar 2024 berichtete, fand die 5. Düsseldorfer Runde am 9. Oktober 2021 mit rund 25 Personen, darunter Tino Chrupalla, statt. Zur folgenden Düsseldorfer Runde wurde nach Potsdam am 15. Oktober 2022 eingeladen. Das Treffen im November 2023 in Potsdam lief intern weiter unter dem Namen „Düsseldorfer Forum“.[38]

Reaktionen

Berichterstattung

Der Begriff der Remigration bezeichne, so der Bayerische Rundfunk, in der Wissenschaft die Rückkehr eines Migranten in sein Ursprungsland. Er werde aber von Rechtsradikalen als „Kampfformel“ verwendet, um „Massenabschiebungen“ zu bezeichnen. Rechtsextremistische Verschwörungstheoretiker werfen den Eliten vor, die deutsche Bevölkerung auszutauschen, und dieser „Austausch“ solle durch den „Masterplan“ rückgängig gemacht werden. Die Szene verzichte auf „allzu grellen biologischen Rassismus“, stattdessen habe Martin Sellner die „ethnokulturelle Identität“ populär gemacht, die harmlos und wissenschaftlicher klinge.[30] Correctiv selbst schätzt den „Masterplan“ als „Angriff auf die Existenz von Menschen“ und „Angriff gegen die Verfassung der Bundesrepublik“ ein.[1] Laut MDR wird eine „Remigration“ in großem Umfang seit längerem in der AfD diskutiert.[39]

Peter Maxwill bezeichnete das Treffen im Spiegel als „Deportationsgipfel“.[40] In Anlehnung an die historische Wannseekonferenz, die nur sieben Kilometer entfernt in der Villa Marlier stattfand,[41][42] wurde das Treffen in verschiedenen Medien als „Lehnitzsee-Konferenz“ tituliert.[43][44] Der Focus sprach von einem „braunen Geheimtreffen“, auf dem eine „Massen-Vertreibung“ geplant worden sei.[45] Daniel Bax in der taz bezeichnete als Dilemma, dass die Medien das Geheimtreffen nicht ignorieren könnten, durch ihre Berichterstattung den Rechten jedoch unfreiwillig Aufmerksamkeit verliehen und das Stichwort Remigration weiterverbreiteten. Martin Sellner und Götz Kubitschek sei es gelungen, den Begriff in die Debatte einzubringen, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben und den Begriff gesellschaftsfähig zu machen.[46] Amelie Ernst von rbb24 merkte an, das Treffen zeige: „Die AfD plant für die Zeit, in der sie regiert oder zumindest mitregiert in Deutschland. Und diese Pläne sind konkret, ebenso wie die Bündnisse und Netzwerke, die bei der Umsetzung helfen sollen.“[47]

Marc Felix Serrao, Chefredakteur der NZZ Deutschland, nannte „das Ganze weder geheim noch neu“. In seinem Kommentar Remigration? Ja, aber richtig bezeichnete er es als alten Hut, dass führende AfD-Politiker und ihre neurechten Vordenker von einer massenhaften Zwangsaussiedlung bestimmter Migrantengruppen träumten; Björn Höcke etwa habe schon 2018 für ein „grossangelegtes Remigrationsprojekt“ geworben, bei dem sich auch „menschliche Härten“ nicht vermeiden lassen würden. Der „Masterplan“ „würde die Gesellschaft sprengen und das Land international isolieren“, sei aber „sicher nicht die von vielen erhoffte ‚smoking gun‘ für ein Parteiverbot“ der AfD.[48]

Patrick Bahners setzte sich in der FAZ mit der medialen Rezeption des Treffens und der Geheimhaltung auseinander. Der soziale Kontakt zu den Identitären, insbesondere natürlich der vertrauliche Austausch über Pläne, stehe im Widerspruch zur Legalitätsstrategie der AfD-Parteiführung (Stichwort Unvereinbarkeitsliste). Andererseits habe Björn Höcke offen das im rechtsextremen Antaios-Verlag erschienene Buch Sellners Regime Change von rechts enthusiastisch rezensiert. Bahners kritisierte, die Berichterstattung habe „den Vertretern der anderen Parteien bis hinauf zum Bundeskanzler“ die Möglichkeit geboten, sich „ohne Rücksicht auf die eigene Programmatik“ zu empören, und schrieb, nach der Zusammenfassung von Correctiv gehe Sellners Konzept „an vielen Stellen nur ein oder zwei Schritte über die migrationspolitischen Planspiele der Ampelkoalition und der Unionsparteien hinaus“. Er verwies dabei auf einzelne Forderungen von Joachim Herrmann (CSU), Jens Spahn (CDU) bzw. von CDU und SPD im Allgemeinen. Während „immer drastischere Maßnahmen versprochen werden“, wie Bahners formulierte, warte die AfD darauf, „dass ihre Gegner nach den Symptombeschreibungen auch die Ursachenbehauptung übernehmen“.[49]

Das Wochenmagazin Stern erwähnte die Anwesenheit „vermögender Geschäftsleute“ und widmete ansonsten seine Aufmerksamkeit dem Haus der „konspirativen“ Zusammenkunft, das „seit Langem als Treff der extremen Rechten“ gelte.[50] Tagesschau.de wies darauf hin, dass die Villa Adlon nur sieben Kilometer Luftlinie von jener Villa entfernt liegt, in der die Nationalsozialisten 1942 in der Wannseekonferenz den Ablauf der „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen hatten, und stellte die Frage, ob dieser Ort „zufällig gewählt“ sei. Das sei „[e]her unwahrscheinlich angesichts einer Gruppierung, die sich nicht selten bei Symbolik und Rhetorik des Dritten Reichs“ bediene.[42] In der taz kritisierte der Journalist Nikolas Jelle jedoch diesen Vergleich, da auf der Wannseekonferenz nicht über Ausbürgerung und Vertreibung diskutiert wurde, sondern über die Vernichtung der Juden. Besonders schief sei er, wenn er ohne Bezugnahme auf den aktuell um sich greifenden Antisemitismus gezogen werde.[51]

Im Januar 2024 machte der Spiegel im Zuge der Enthüllungen um dieses Treffen von Rechtsextremisten publik, dass der Ex-CDU-Senator Peter Kurth im Juli 2023 in seiner Berliner Privatwohnung prominente Vertreter der AfD und der radikalen Rechten empfangen hatte, darunter Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl 2024, den rechtsextremen Verleger Götz Kubitschek und den österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner. Krah hatte bei der Gelegenheit sein neues Buch Politik von rechts vorgestellt. Kurth räumte ein, „mit mehreren Mitgliedern der AfD persönlich befreundet“ zu sein.[52][53]

Benjamin Stibi kritisierte in der Welt, Correctiv verwende wohl nicht zufällig juristisch völlig unterschiedliche Begriffe wie Ausbürgern, Deportieren, Ausweisen, Vertreiben, Verdrängen oder Unter-Druck-Setzen wie Synonyme. Beim genauen Lesen bleibe deshalb lediglich hängen, irgendwer sollte irgendwie dazu gebracht werden, Deutschland zu verlassen.[54] In der Öffentlichkeit habe sich der falsche Eindruck verbreitet, die Teilnehmer des Treffens wollten potenziell alle Deutschen mit Migrationshintergrund abschieben, obwohl Correctiv das nicht behauptet hatte.[55]

In der Fernsehsendung Kontraste (ARD) am 1. Februar 2024 wurde Bild- und Ton-Material gezeigt, das dem Bericht von Correctiv zugrunde liegt. Das Material wird ergänzt durch eigene Recherchen des Kontraste-Teams. So entsteht ein Gesamtbild über die Ansichten und Ziele der rechten Gruppierungen und deren Netzwerk mit vielen belegten Details.[5]

Bundes-, Landes- und Europapolitik

In der Folge kam es zu einer intensiven Debatte um ein mögliches Verbot der AfD sowie zu Parteiordnungsverfahren in der CDU.[56] Die CDU Potsdam forderte den Besitzer der Villa Adlon, Wilhelm Wilderink, bis zum 5. Februar ultimativ zum Austritt auf.[24] Dieser ließ das Ultimatum verstreichen, so dass am Folgetag ein Parteiausschlussverfahren vorbereitet wurde.[57]

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnte vor dem Rechtsextremismus und der Vernetzung von Verfassungsfeinden mit AfD-Vertretern.[39] Bundeskanzler Olaf Scholz beschwor den Zusammenhalt der Demokraten im Land. Das Wir hänge nicht davon ab, ob jemand eine Einwanderungsgeschichte habe: „Wir schützen alle – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder wie unbequem jemand für Fanatiker mit Assimilationsfantasien ist.“[58] Vizekanzler Robert Habeck verwies auf das Buch des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke Nie zweimal in denselben Fluss, in dem diese Szenarien einer ethnischen Reinheit samt dafür notwendiger Gewaltanwendung bereits beschrieben seien.[33] Britta Haßelmann, Fraktionschefin der Grünen, zufolge müssen nun die Demokratie und die vielfältige Gesellschaft gegen die Feinde der Demokratie verteidigt werden. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr sah Parallelen zum Nationalsozialismus. Es zeige sich, dass die AfD die Demokratie ablehne.[58]

Die Teilnahme mehrerer CDU-Mitglieder rief scharfe Kritik innerhalb wie außerhalb der Partei hervor. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sah die AfD auf einem gefährlichen Weg und drohte CDU-Mitgliedern ein „hartes Durchgreifen“ an, wenn sie am Treffen teilgenommen haben sollten.[39] Dennis Radtke, Vizechef der CDA, forderte von der CDU einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit Blick auf den Verein Werteunion, so wie die CDA dies längst getan habe.[59] Auch Janine Wissler, Vorsitzende der Partei Die Linke, forderte die CDU dazu auf.[11] Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) plädiert für AfD-Verbotsverfahren. In gleicher Weise äußerten sich mehrere andere Politiker, etwa der thüringische Innenminister Georg Maier (SPD) oder Marcel Emmerich, Obmann der Grünen im Innenausschuss des Bundestages.[60] Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz kündigte am 13. Januar 2024 an, beim nächsten Bundesparteitag einen Unvereinbarkeitsbeschluss zum Verein Werteunion zu beantragen.[61]

Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, hält die Demokratie in Deutschland für „stärker bedroht, als es von der Mitte der Gesellschaft wahrgenommen“ werde, wie er im Interview mit dem Politikmagazin Kontraste sagte. Die schweigende Mehrheit müsse „endlich klar Position beziehen“. Man habe sich „in seinem komfortablen Privatleben eingerichtet“ und nehme „nicht hinreichend wahr, wie ernsthaft die Bedrohungen für unsere Demokratie inzwischen geworden sind“.[62]

Alle Fraktionen außer der AfD im Landtag von NRW forderten, dass Ulrich Vosgerau sich aus einer Enquete-Kommission zum „Krisen- und Notfallmanagement“ zurückzieht, die er auf Vorschlag der AfD beraten sollte. Eine Änderung der Geschäftsordnung des Landtags soll es ermöglichen, Sachverständige mit Zwei-Drittel-Mehrheit abzuberufen.[63][64] Zudem wurde Vosgerau vom Berliner CDU-Landesverband zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ihm wurde ein Verfahren zum Parteiausschluss angekündigt.[65]

Die AfD-Führung spielte laut ZDF die Bedeutung des Treffens herunter. Ein Sprecher von Alice Weidel sagte, dass die Partei ihre Haltung zur Einwanderungspolitik nicht ändern werde, die außerdem „vollständig im Einklang mit dem Grundgesetz“ sei. Der diskutierte Plan sei nicht das Parteiprogramm; dieses gelte für die Frage, wer abgeschoben werden solle.

Viele AfD-Mandatsträger betonten dagegen, dass die Absicht, Millionen von Menschen abzuschieben, längst Kurs der AfD sei. Konkret steht die Zahl von 25 Millionen betroffenen Personen im Raum:[35][36] Der Bundestagsabgeordnete und sozialpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion René Springer verkündete auf der Plattform X: „Wir werden Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimplan. Das ist ein Versprechen.“ Ähnlich äußerte sich der Landesvorsitzende der AfD Bayern, der Bundestagsabgeordnete Stephan Protschka. Der vom Brandenburger Verfassungsschutz als rechtsextrem eingeschätzte[66] Fraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt stellte auf einer Pressekonferenz am 17. Januar klar, dass man zu den dort besprochenen Inhalten stehe. Wörtlich wiederholte er die Aussage, die Deportationspläne seien „kein Geheimplan, sondern ein Versprechen“.[6][67] Höcke sprach in einer Bürgersprechstunde in Gera am 18. Januar 2024 laut einem auf X publizierten Video von einer „Skandalisierung“ und sagte: „Natürlich brauchen wir Konzepte dafür, wie wir Millionen über Jahrzehnte illegal Eingewanderte perspektivisch zurückführen können. Und wenn es nur Hunderttausende sind. Wir fangen aber an.“[68]

Gerrit Huy, die an dem Treffen teilgenommen hatte, schrieb auf X, dass die AfD sich für „Remigration“ einsetze, und bezog sich dabei laut eigener Aussage auf „ausreisepflichtige Ausländer“, wies jedoch die Pläne Sellners, auch „nicht assimilierte Staatsbürger“ auszuschaffen, nicht zurück. Zudem bezeichnete sie die Correctiv-Recherche als „Schmutzkampagne“ einer „regierungsfinanzierten Organisation“. Auch der Teilnehmer und AfD-Abgeordnete Ulrich Siegmund – der im Podcast des rechtsextremen Vereins Ein Prozent erklärte, in seinem Gastvortrag auf diesem Treffen über die Folgen eines AfD-Wahlsiegs geredet zu haben – sprach von „hochkriminell[en]“ Methoden eines „Geheimdienstes“. Das deutsche Medienrecht erlaubt jedoch – gedeckt durch das verfassungsmäßig abgesicherte Grundrecht auf Pressefreiheit – Aufnahmen mit versteckter Kamera, wenn „großes öffentliches Informationsinteresse“ besteht, und bei Recherchen in der rechtsextremen Szene sind sie schon lange ein gängiges Mittel des investigativen Journalismus.[33][69]

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Bernd Baumann behauptete, Sellner sei unter den Geladenen der „einzige Auffällige“ gewesen, dieser habe aber „nicht zu dem einladenden Gesprächskreis“ gehört. In der ZDFheute vorliegenden Einladung zu dem Treffen wurde Sellner jedoch namentlich erwähnt und seine Vorstellung eines „Masterplans“ angekündigt. Zudem stritt Baumann ab, dass weitere Extremisten teilgenommen hätten („Gegen keinen lag und liegt irgendwas vor“) – was im Fall des teilnehmenden Rechtsextremisten Mario Müller nicht zutraf.[70] Auf Facebook schrieb die Partei zudem, dass die Correctiv-Recherchen sowie die darauf folgenden Massendemonstrationen von den Bürgerprotesten gegen die Regierung ablenken sollten und „ein durchschaubarer Taschenspielertrick“ seien; man konstruiere „einen Skandal und mobilisiert eigene Kostgänger, die dann als Mitte der Gesellschaft auftreten“.[71] Laut Holger Marcks, dem Ko-Leiter der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft „Gegen Hass im Netz“, versucht die AfD mit dieser Art der Kommunikation „abzulenken“, wie sie es bereits nach der Festnahme der Reichsbürgergruppe um Prinz Reuß im Dezember 2022 getan habe.[72][73]

Laut FAZ erhielt die AfD nach der Berichterstattung einen Zuwachs an neuen Mitgliedsanträgen.[74]

Ende Januar 2024 sagte Marine Le Pen (Rassemblement National) bezüglich des Treffens, sie sei „ganz und gar nicht einverstanden mit den Vorschlägen, die bei diesem Treffen diskutiert worden sein sollen“, und meinte, es müsse geprüft werden, ob sich Folgen für die Fraktion Identität und Demokratie im Europäischen Parlament ergäben.[75][76] Im Mai 2024 kam es schließlich zum endgültigen Bruch mit dem französischen Rassemblement National. Daraufhin wurden die AfD-Abgeordneten aus der ID-Fraktion im Europäischen Parlament ausgeschlossen. Der Generalsekretär der rechten österreichischen FPÖ Christian Hafenecker bezeichnete die an dem Treffen teilnehmenden AfD-Vertreter als „patriotische Politiker“.[77]

Wissenschaft

Christoph Möllers, Professor für Verfassungsrecht, wies darauf hin, dass das Treffen in der Villa Adlon bei einem möglichen Verbotsverfahren gegen die AfD eine Rolle spielen könne.[78] Laut dem Rechtsextremismus-Forscher Gideon Botsch gehe es nicht mehr darum, wie rechtsextrem, sondern wie verfassungswidrig die AfD sei und welchen Spielraum sie für die Umsetzung ihrer Ziele besitze. Die bei dem Treffen vorgestellten Vertreibungsforderungen seien hingegen nichts Neues, so Botsch unter Verweis auf Äußerungen des AfD-Bundestagsabgeordneten und -Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland, der 2017 gefordert hatte, die frühere Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz in Anatolien zu „entsorgen“. Die Identitäre Bewegung habe zwar inzwischen in Deutschland an Bedeutung verloren, ihre Aktivisten fänden sich aber „in den Mitarbeiterbüros der Abgeordneten der AfD“. Laut dem Wiener Politologen und Rechtsextremismusforscher Bernhard Weidinger ist die „Normalisierung von rechten Konzepten […] genau das Ziel der Arbeit von Sellner und Co.“; denn Forderungen müssten erst sagbar werden, „damit sie einmal machbar sein können“.[33][79] Dem Politikwissenschaftler Hajo Funke zufolge erinnern die Pläne stark an den „Madagaskarplan“ der Nationalsozialisten. Sie wären „nicht umzusetzen ohne Gewalt gegen erhebliche Teile unserer Bevölkerung“ und damit sei „die Gefahr bürgerkriegsähnlicher Unruhen verbunden“. Das sei „ein Element, das wir aus der Zeit des Nationalsozialismus kennen, Eskalation zu suchen“.[80]

Der Historiker Markus Roth vom Fritz Bauer Institut beschäftigte sich in einem Interview bei Zeit Online mit allfälligen Vergleichen des Treffens mit der Wannseekonferenz. Sie lägen „durch das Setting erst einmal nahe“, würden jedoch zu Recht problematisiert, weil „damals Entscheidungsträger aus Staat und Partei zusammensaßen“, während die Teilnehmer in Potsdam zwar „ihrer menschenverachtenden Fantasie freien Lauf lassen“ konnten, aber keine staatlich legitimierte Handlungsmacht besaßen. Allerdings würden sie sich in jene „fatale Traditionslinie“ stellen, die „im Nationalsozialismus tödliche Konsequenzen für Millionen von Menschen hatte“. Sprachlich würden sie sich altbekannter Methoden bedienen: Verwendet würden „Tarnbegriffe, die rechtsextreme Neonazis benutzen, um anschlussfähig an breite Kreise der Gesellschaft zu werden“. Der Tagungsort habe sich insofern angeboten, als „die Inhaberin der Villa mit der rechtsextremen Szene vernetzt und der Ort relativ abgelegen ist“. Es sei wichtig, die „Denkmuster aufzuzeigen, die hinter dem Treffen, den Themen und der Sprache stehen“; denn es „mögen Spinner sein, die da sitzen, aber harmlos sind sie nicht“. Schon vorher sei bekannt gewesen, dass „die AfD und die Identitäre Bewegung eine massive Gefahr für alle Menschen mit Migrationshintergrund und für die Demokratie sind“; nun aber würden Bündnisse mit „finanzkräftigen Unternehmern und Menschen, die sich eigentlich in der Mitte der Gesellschaft bewegen“, sichtbar. Für die Wahlen seien die Enthüllungen kaum von Bedeutung, doch wäre zu hoffen, dass „es manche wachrüttelt, wenn sie sehen, in welche Richtung die Migrationsdebatte abdriftet und welche Bestrebungen es gibt, die Demokratie auszuhebeln und Teile davon funktionsunfähig zu machen“. Ob die Empörung nachhaltig sei, bleibe abzuwarten.[81]

Nachdem der Begriff der „Remigration“ von der sprachwissenschaftlichen Jury der Universität Marburg zum „Unwort des Jahres 2023“ bestimmt worden war, schrieb der Historiker Volker Weiß in der Süddeutschen Zeitung, die Idee, die diesem Begriff innewohne, sei nicht neu und die Angst vor dem ‚Volkstod‘ kursiere seit Jahrhunderten. Eine „Arbeitsteilung zwischen den partei- und den bewegungsförmigen Ultras“ sei schon lange etabliert, insofern sei in Potsdam „nichts Unerwartetes präsentiert“ worden. Sellners Konzept gehöre „zur Grundausstattung völkischen Denkens“. In seinem Blick zurück erinnerte Weiß daran, dass nach 1945 „diese Volkstumspolitik als rechtes Leitthema zunächst an Bedeutung“ verlor, spätestens aber in den 1980er Jahren erneut aufgegriffen wurde – etwa in dem 1981 von einigen Professoren verfassten Heidelberger Manifest, in der 1988 von Robert Hepp vorgelegten Schrift Die Endlösung der Deutschen Frage oder den Rückführungsplänen eines Jürgen Rieger aus dem Jahr 1992. Geeint worden seien „all diese Konzepte von der Vorstellung eines Volkes als Kollektivsubjekt, das wie ein Organismus durch die Zeit für sich existiere“. Weiß zufolge ist auf ein Parteienverbot für die NPD verzichtet worden, weil ihr die Möglichkeit abgesprochen wurde, ihre Ziele zu realisieren. Bei der AfD hingegen sei „dies gegeben“.[82]

Der Extremismusforscher Oliver Decker bezeichnete die Correctiv-Recherche in Brisant als einen „Weckruf“. Was zuvor abstrakt bekannt gewesen sei, sei durch die Recherche „konkret“ geworden. Decker plädierte dafür, von dem Recht auf Wahlrechtsausschluss Gebrauch zu machen und bestimmten Personen das passive Wahlrecht zu entziehen.[83]

Die Politikwissenschaftlerin und Rechtsextremismusexpertin Natascha Strobl sagte, wenn man „es mit jemandem wie Sellner zu tun“ habe und dieser „mit bedeutenden Vertretern der AfD und Unternehmern kungel[e]“, dann bedeute dies, dass sich etwas verändert habe.[84]

Kirchen

Die katholischen Erz-/Bischöfe für Ostdeutschland – Gerhard Feige (Magdeburg), Ulrich Neymeyr (Erfurt), Wolfgang Ipolt (Görlitz), Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen), Heiner Koch (Berlin) sowie Stefan Heße (Hamburg) – schrieben in einer gemeinsamen Erklärung von „[k]rude[n] Ausweisungsphantasien für Migranten“, die mit den „Grundwerten unserer Gesellschaft unvereinbar“ seien.[85]

Der evangelische württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl erklärte, er halte eine Wahl der AfD für unvereinbar mit dem christlichen Glauben. Alle Christen sollten sich dem „Ungeist“, der sich in rechtsextremen Deportationsideen ausdrücke, „mutig entgegen[…]stellen“. In einem gemeinsamen Statement des katholischen Freiburger Erzbischofs Stephan Burger und der evangelischen badischen Landesbischöfin Heike Springhart hieß es, man stehe „ein für eine demokratische Gesellschaft und für die unverlierbare Würde jedes Menschen“: „Wer diese Würde mit Füßen tritt und sich von Rassismus und Menschenverachtung leiten lässt, verlässt den Boden unserer Demokratie.“[86]

Vereine und Organisationen

Die Bundeszentrale für politische Bildung stellte am 12. Januar 2024 klar, dass die Umsetzung von Sellners Vorhaben mehrfach gegen das Grundgesetz verstoßen würde: Art. 3 GG verbietet jegliche rassische Diskriminierung, nach Art. 16 GG darf die deutsche Staatsangehörigkeit nur unter klar definierten Bedingungen entzogen werden, laut Art. 16a genießen politisch Verfolgte Asyl.[87]

Mehrere juristische Organisationen, darunter der Deutsche Richterbund und die Bundesrechtsanwaltskammer, bezeichneten in einer Stellungnahme das Treffen als einen „Angriff auf die Verfassung und den liberalen Rechtsstaat“. Die gesetzliche Legitimation massenhafter Deportation von Menschen aus Deutschland sei mit allen juristischen und politischen Mitteln zu verhindern. In der Rückschau dürfe sich dieses Treffen nicht als „zweite Wannseekonferenz entpuppen“. Neben den Genannten unterzeichneten auch der Deutsche Juristinnenbund, die Neue Richtervereinigung, der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein, die Vereinigung Berliner Strafverteidiger*innen, die Hamburger Arbeitsgemeinschaft für Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger, der Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften sowie der Bundesverband der Unternehmensjuristen die Erklärung.[88]

Der Vorstand des Vereins Werteunion, dessen Mitglieder Baum und Schneider an dem Treffen teilgenommen hatten, erklärte, diese hätten sich „als eingeladene Privatgäste und nicht als Vertreter der Werteunion“ dort aufgehalten. Sie seien dort jedoch in keiner Weise „undemokratisch und im Widerspruch zu unseren geltenden Gesetzen in Erscheinung getreten“. Zudem sei dort, so der Vorstand nach „persönlicher Befragung“ der beiden Teilnehmerinnen, „die massenhafte Rückführung von Deutschen mit Migrationshintergrund“ zu keiner Zeit Thema der Veranstaltung gewesen, sondern es seien „ausschließlich Rückführungsstrategien erörtert [worden], die in Einklang mit deutschem und EU-Recht“ stünden. Vorrangig sei es um die „Vorstellung von Social-Media-Projekten zur Migrationsproblematik“ gegangen. Die Berichterstattung von Correctiv sowie anderer Medien wurde in der Stellungnahme der Werteunion – ähnlich wie kurz zuvor von der AfD-Bundesspitze – als „ganz offensichtliche Schmutz- und Lügenkampagne“ bezeichnet.[89][90]

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster mahnte zu Vorsicht bei Vergleichen mit der sogenannten „Wannsee-Konferenz“ der Nationalsozialisten, denn der industrielle Massenmord an den Juden sei „in seiner Kaltblütigkeit und Wahnhaftigkeit singulär in der Geschichte“. Gleichwohl zeuge das Treffen bei Potsdam „ohne Frage von einer Brutalität im Denken, das sich gegen die Grundfesten unserer demokratischen Gesellschaft“ richte.[91]

Wirtschaft

Die Systemgastronomie-Kette Hans im Glück gab am 10. Januar 2024 bekannt, dass sie sich „mit sofortiger Wirkung von ihrem Mitgesellschafter Hans-Christian Limmer“ trenne; Limmer habe selbst angeboten, seine Gesellschafterstellung aufzugeben[92] und seine Anteile zu verkaufen.[93] Auch der Lieferdienst Pottsalat kündigte die Trennung von Limmer an; Limmer hatte es ihm ebenso angeboten.[94]

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) trennte sich „umgehend“ von seinem geschäftsführenden Präsidenten Peter Kurth, nachdem eine Zusammenkunft prominenter Vertreter der AfD und der radikalen Rechten in dessen Privatwohnung bekannt geworden war. Das ehemalige CDU-Mitglied beschäftigte auch als persönlichen Referenten den Sohn des Planers des Rechtsextremisten-Treffens in Potsdam. Der Bundesverband teilte mit, dass Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz im BDE haben.[21]

Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Marcel Fratzscher, der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Michael Hüther, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie Siegfried Russwurm sowie Unternehmen wie Edeka, Adidas, Telekom und Zalando, aber auch kleinere Firmen bezogen Stellung gegen Rechtsextremismus und warnten vor einem weiteren Erstarken der AfD sowie vor den Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.[95]

Zivilgesellschaft

Nach Bekanntwerden des Treffens bildeten sich in vielen deutschen Städten zahlreiche Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 kam es zu mehreren Großdemonstrationen mit zum Teil mehr als 100.000 Teilnehmern. Auch in zahlreichen mittleren und kleineren Städten fanden deutschlandweit Demonstrationen statt, sodass allein an diesem Wochenende über 900.000 Menschen gegen Rechtsextremismus in Deutschland demonstrierten.[96] Auch in österreichischen Städten wie Wien (nach Polizeiangaben 35.000 Menschen), Salzburg (3.000 Menschen) oder Innsbruck (1.400 Menschen) gab es Kundgebungen.[77]

Mit über drei Millionen Teilnehmern auf mehr als 1100 Kundgebungen (Stand März 2024) sind die Proteste die größte Demonstrationsserie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. In einigen kleinen Orten fanden zum ersten Mal Demonstrationen statt,[97][98] in anderen Orten die größten seit dem Zweiten Weltkrieg.[99]

Folgen

Entlassungen und Rücktritte

Am 15. Januar 2024 wurde der Arbeitsvertrag von Roland Hartwig als Weidels Referent in „beiderseitigem Einvernehmen“ aufgelöst, eine nähere Begründung dafür gab es nicht.[100] Weidel hat, wie die Zeit berichtete,[101] diese Entscheidung aus machtpolitischen Gründen alleine getroffen. Die Zeit berichtete weiter über die Schwächung der Position Weidels in der Partei durch die Ereignisse, sah aber keine Gefahr einer zeitnahen Absetzung für sie, da sie „den winzigen Rest des vermeintlich bürgerlichen Antlitzes der Partei öffentlich in Szene setze“. Ein AfD-Bundestagsabgeordneter wurde zitiert mit: „Gut ist sie insbesondere für die Außendarstellung.“[101] Die brandenburgische Landtagsfraktion der AfD hielt hingegen an ihrem Sprecher Tim Krause fest, der an dem Treffen teilgenommen hatte.

Gegen Wilhelm Wilderink wird ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet.[57]

Die Stadt Köln kündigte der Mitarbeiterin Simone Baum fristlos wegen deren Teilnahme am Potsdamer Treffen.[102] Am 30. Januar 2024 reichte sie dagegen beim Arbeitsgericht Köln eine Kündigungsschutzklage ein.[103][104] Am 3. Juli verkündete das Arbeitsgericht, dass Simone Baum von der Stadt Köln zu Unrecht gekündigt worden war. Das Gericht begründete das Urteil mit einer nur einfachen (nicht gesteigerten) politischen Loyalität, die für eine funktionsgerechte Verrichtung der Tätigkeit unabdingbar sei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.[105]

Einem Vereinsausschluss zuvorkommend trat Silke Schröder am 15. Januar 2024 aus dem Vorstand des Vereins Deutsche Sprache zurück und kündigte ihre Mitgliedschaft.[106] Zuvor hatte bereits der Philosoph Peter Sloterdijk seine Mitgliedschaft gekündigt. Der Kabarettist Dieter Hallervorden hatte Schröder aufgefordert, den Verein zu verlassen.[107] Der Kabarettist und Sänger Matthias Brodowy trat mit „sofortiger Wirkung“ aus; mehrere Mitglieder forderten eine klare Positionierung des Vereins gegen Rechtsextremismus, den Ausschluss Schröders und eine umfassende Aufklärung der Ereignisse. Katharina Schüller drohte mit Austritt, sollte Schröder weiter im Vorstand verbleiben.[108]

Dem Neurochirurgen, der am Treffen teilgenommen hatte, wurde der „Belegarztvertrag“ für die Nutzung der Infrastruktur in der Privatklinik Villach von der Humanomed-Gruppe gekündigt und es wurde ihm von der Österreichischen Ärztekammer ein Disziplinarverfahren angekündigt.[29][109][110]

Ulrich Vosgerau wurde vom Berliner CDU-Landesverband zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ihm wurde ein Verfahren zum Parteiausschluss angekündigt.[111]

Der Habilitationsausschuss der juristischen Fakultät an der Universität Köln leitete für Vosgerau ein Verfahren zum Entzug des Titels „Privatdozent“ ein.[112]

CDU, Grüne, SPD und FDP im Landtag von Nordrhein-Westfalen verabschiedeten einen gemeinsamen Antrag zur Entlassung von Ulrich Vosgerau aus einer Enquete-Kommission zum „Krisen- und Notfallmanagement“, die er auf Vorschlag der AfD beraten hatte.[113] Das erforderte eine Änderung der Geschäftsordnung des Landtages, so dass Sachverständige mit Zwei-Drittel-Mehrheit abberufen werden können.[114][115]

Der Landtag von Sachsen-Anhalt entzog dem AfD-Abgeordneten Ulrich Siegmund mit Zweidrittelmehrheit den Vorsitz des Sozialausschusses.[116]

Das Thüringer Wirtschaftsministerium prüft, wie die Vergabe eines Gründerpreises an Christoph Hofer „zum frühestmöglichen Zeitpunkt rechtssicher rückgängig zu machen ist“.[117]

Rechtliche Folgen

Am 23. Januar 2024 gab das Bundesinnenministerium im Rahmen einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Die Linke) bekannt, dass von den deutschen Sicherheitsbehörden die Möglichkeit eines Einreiseverbots gegen Martin Sellner geprüft werde.[118] Die Ausländerbehörde der Stadt Potsdam bestätigte am 28. Januar, dass sie in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und Landes prüfen wolle, ob von Sellners auf dem Treffen in Potsdam getätigten Äußerungen eine Gefahr für die Sicherheit und öffentliche Ordnung ausgehe. Nach Recherchen des Spiegel soll die Bundespolizei Sellner bereits verdeckt zur Fahndung ausgeschrieben haben. Sellner kündigte an, gegen ein Einreiseverbot nach Deutschland juristisch vorgehen zu wollen.[119]

Martin Sellner erhielt eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung.[120]

Bei der Staatsanwaltschaft Potsdam ging eine Anzeige wegen des Verdachts auf Hochverrat ein; auch der Verfassungsschutz Brandenburg prüft nach Angaben des Behördenchefs Jörg Müller, ob das Landhaus Adlon stärker ins Visier und auf die Liste der Szene-Objekte genommen werden soll.[121]

Rechtliche Schritte von Teilnehmern

Die AfD-Bundestagsabgeordnete Gerrit Huy stellte Mitte Januar Strafanzeige gegen Correctiv wegen der Bilder und möglicher Tonaufnahmen von diesem Treffen und damit gegen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Potsdam gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am 6. Februar. Es werde ein Anfangsverdacht geprüft, wobei es um Vorwürfe nach § 201, § 201a Strafgesetzbuch – das Verbot heimlicher Ton- und Bildaufnahmen im nicht öffentlichen beziehungsweise besonders geschützten Raum – sowie nach dem Kunsturhebergesetz gehe. Die Anzeige richtet sich gegen 15 namentlich genannte Personen. Ziel von Huy ist es, Zugang zu eventuellen Ton- und Bildaufzeichnungen zu erhalten sowie diese im positiven Fall zu veröffentlichen.[122][123] Die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Potsdam wurden am 28. März 2024 mangels Anfangsverdachts eingestellt.[124][125]

Simone Baum, die seit dem Jahr 2000 bei der Stadt Köln tätig war, hat gegen die wegen ihrer Teilnahme am Potsdamer Treffen erfolgte fristlose Kündigung eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Köln eingereicht. Beim Gütetermin am 14. Februar 2024 lehnte die Stadt eine gütliche Einigung ab. Ein Kammertermin wird Ende Mai erwartet.[126][127]

Am 12. Februar 2024 nahm der betroffene Neurochirurg zu den Vorwürfen Stellung, dementierte seine Teilnahme an rechtsextremen Planungen und kündigte rechtliche Schritte gegen seine Kündigung sowie eine Schadensersatzklage an.[128]

Verhandlung vor dem Landgericht Hamburg

Gegen die Berichterstattung von Correctiv wurde beim Landgericht Hamburg ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung eingereicht. Darin bekräftigten neben Ulrich Vosgerau sechs weitere Teilnehmer durch eidesstattliche Versicherungen, dass Correctiv „in entscheidender Hinsicht die Unwahrheit gesagt“ habe. Sellner habe „lediglich“ gesagt, vollziehbar ausreisepflichtige Asylbewerber sowie Asylbewerber, deren Aufenthaltsberechtigung erloschen sei, sollten zeitnah ausgewiesen werden. Weder Sellner noch die anderen Teilnehmer des Treffens hätten „eine Remigration von Menschen mit deutschem Pass gefordert oder geplant […] und erst recht keine Remigration von Menschen anhand oder aufgrund rassistischer Kriterien“. Sellner habe „wieder und wieder betont“, alle Vorgänge müssten „unbedingt legal und verfassungsgemäss erfolgen“.[129] Correctiv legte seinerseits acht eidesstattliche Erklärungen von sieben Mitarbeitern sowie seines Geschäftsführers vor, in denen versichert wird, das Treffen sei auf Grundlage ihrer Quellen richtig dargestellt worden.[130] Damit stehe nun Aussage gegen Aussage.[131][132] Correctiv habe nie behauptet, in Potsdam sei von einer unmittelbaren und sofortigen Ausweisung deutscher Staatsbürger gesprochen worden. Die Teilnehmer hätten erkannt, dass dies juristisch unmöglich sei. Zunächst müsse das Staatsangehörigkeitsrecht dahingehend geändert werden, dass Menschen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen, die deutsche Staatsangehörigkeit wieder entzogen werden könne.[55]

Felix Zimmermann schieb in der Legal Tribune Online, es bestehe zwischen den Parteien Einigkeit, dass zentrale Aussagen im Correctiv-Bericht (wie die Vertreibung von Millionen von Menschen oder die Verdrängung von Menschen mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit aufgrund von Hautfarbe, Herkunft oder Nichtassimilation) nicht als juristisch angreifbare Tatsachenbehauptungen, sondern als nicht angreifbare Meinungsäußerungen formuliert wurden. Über die zentralen Vorwürfe des Berichtes werde deshalb vor Gericht nicht verhandelt. Da jedoch die große öffentliche Wirkkraft des Artikels insbesondere durch starke Meinungsäußerungen entstehe, stelle sich die Frage nach der Güte einer Recherche, wenn sehr wirkmächtige Aussagen nicht als Tatsachenbehauptungen formuliert werden.[133] Das Landgericht erließ in der Folge eine einstweilige Verfügung.[134] Danach steht Vosgerau ein Unterlassungsanspruch zu, da Correctiv eine seiner Aussagen falsch wiedergegeben habe. Correctiv habe jedoch zwei weitere von Vosgerau angegriffene Aussagen in zulässiger Weise zusammengefasst.[135] Wertvoller als die Entscheidung an sich ist laut Benjamin Stibi (Die Welt) eine Präzisierung der Vorwürfe durch Correctiv vor Gericht: „Keine ‚Massendeportationen‘ im Sinne einer zweiten Wannsee-Konferenz seien in Potsdam geplant worden, sondern hauptsächlich ein rassistisch motivierter Entzug der doppelten Staatsbürgerschaft“.[136]

In einem zweiten Verfahren klagte der Unternehmer Klaus Nordmann, der von Correctiv als „AfD-Großspender“ bezeichnet wurde, erfolglos gegen seine namentliche Erwähnung.[137]

Gegen die Entscheidungen des Landgerichts legten Vosgerau und Nordmann Beschwerde beim Hanseatischen Oberlandesgericht ein. Dieses wies die Beschwerden Ende März 2024 ab. Im Verfahren von Vosgerau entschied das Gericht, das Weglassen von Informationen durch Correctiv sei zulässig gewesen, weil dabei kein verzerrtes Bild der Wirklichkeit entstanden sei. In einer zweiten von Vosgerau angegriffenen Passage habe Correctiv zwar eine Falschaussage getätigt, doch entstehe durch diese kein falscher Eindruck. Im Verfahren von Nordmann urteilte das Gericht, er habe durch eine Spende eines der diskutierten Anliegen des Potsdamer Treffens unterstützt. Es bestehe daher genug öffentliches Interesse, um seine Namensnennung zu rechtfertigen. Es sei für die Bewertung unerheblich, ob Correctiv durch nicht angreifbare Meinungsäußerungen die Fehlvorstellung erweckt habe, auf dem Treffen sei über die Ausweisung deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien gesprochen worden. Correctiv habe darauf hingewiesen, über eine Diskussion, wie deutsche Staatsbürger ausgewiesen werden könnten, nicht berichtet zu haben.[137]

Szenische Lesung im Berliner Ensemble

Am 17. Januar –  eine Woche nach den Enthüllungen – wurde im ausverkauften Berliner Ensemble (BE) eine „szenische Lesung“ der Correctiv-Recherche präsentiert, die unter der Regie von Kay Voges vom Wiener Volkstheater entstand. Gleichzeitig verfolgten mehr als 19.000 Menschen die Theaterperformance über Livestream, den das Ensemble zusammen mit dem Wiener Volkstheater und der Onlineplattform nachtkritik.de angeboten hatte. Die Zuschauer spendeten laut Tagesspiegel am Ende „minutenlang Applaus“, Sprechchöre hätten „Alle zusammen gegen den Faschismus“ skandiert.[138][139]

Die Veranstaltung fand unter Polizeischutz statt.[140] Der Publizist Michel Friedman lobte Recherche und Aufführung als „großartige Leistung von freiem Journalismus“.[138]

In ihrem Bericht befasste sich die Berliner Morgenpost mit Mario Müller, einem mehrfach verurteilten Gewalttäter der Identitären Bewegung und Mitarbeiter beim AfD-Bundestagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt. Er sei bei dem Treffen in der Villa Adlon „eine ebenfalls wichtige Figur“ gewesen. Seine Anwesenheit habe er der Deutschen Presse-Agentur gegenüber bestätigt, einzelne Vorwürfe aber bestritten. Als „Hauptgegner der Rechten“ habe er die Antifa ausgemacht. Müller habe mit seiner Position im Bundestag Zugang „zu Informationen über Personen aus dieser Gruppe“.[141] Er habe sich Correctiv zufolge dem „Kampf gegen die Linke“ verschrieben und setze dabei auf zwei Waffen, „Gewalt und Medienarbeit“.[142]

Der Deutschlandfunk stellte am 18. Januar ein dreieinhalbminütiges Audio zur Verfügung, das ebenfalls auf Müller zentriert, der sich damit „gebrüstet“ habe, einen „Schlägertrupp“ auf einen Linken in Polen angesetzt zu haben. Dass Müller vertrauliche Daten aus dem Bundestag „missbraucht“ habe, bleibe eine „Vermutung“.[143]

Nach Angabe der Website Theaterkompass haben zahlreiche Theater in Deutschland und Österreich den kostenlosen Live-Stream der szenischen Lesung auf ihren Websites gezeigt. Überdies luden verschiedene Theater zu einem Public Viewing, unter anderem das Schauspielhaus Bochum, Staatstheater und Schauspiel Hannover, das Theater Oberhausen und das Volkstheater Rostock. In zahlreichen Städten machten weitere Theater den Stream auf ihren Websites zugänglich. Durch die szenische Lesung werde das Theater „zu einem weiteren Vermittlungsformat der journalistischen Arbeit“ von Correctiv.[144] Auch die Chefdramaturgin Sonja Anders sprach über das bundesweite Streaming in vielen Theatern.[145]

Die Frankfurter Rundschau vermutete, die wiederholten Äußerungen, „lediglich die ‚Bühnenfigur‘ der jeweiligen realen Figur zu sein“, solle „juristischen Klagen standhalten“. Teils wurde aus Gedächtnisprotokollen zitiert, teils wurden als solche gekennzeichnete fiktionale Texte eingearbeitet. Der Schlussmonolog wird vollständig zitiert: „Vielleicht wird dieser Abend auch Teil einer neuen Erzählung: Einer Erzählung, die damit beginnt, dass wir uns gegen die faschistischen Kräfte in diesem Land wehren. Es könnte eine Erzählung sein, die zeigt, dass wir viele sind. Dass wir als Zivilgesellschaft nicht pennen. Sondern, dass wir hellwach sind. Und dass wir uns unsere Demokratie nicht kaputt machen lassen.“[146]

Am Tag der szenischen Lesung widmeten die investigativen Correctiv-Journalisten Jean Peters, Gabriela Keller, Till Eckert, Anette Dowideit und Marcus Bensmann der Person Mario Müllers, der mehrfach und unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft ist, gesonderte Aufmerksamkeit.[147] Müller erhielt Gelegenheit, zu jeder Aussage von Quellen, auf die sich Correctiv berief, Stellung zu nehmen, wies jedoch vorgelegte Behauptungen nahezu ausnahmslos und teils „vehement zurück“. Müller hielt in der Villa Adlon einen Vortrag, in dem er zu Aussagen beispielsweise über die Person eines „deutschen Antifa-Aktivisten in Polen“ kam, der in dem Dresdner Linksextremismusprozess als Kronzeuge gegen die Angeklagte Lina E. eine „Schlüsselrolle“ gespielt habe. Er habe einige Monate vor dessen Aussage vor Gericht dessen Aufenthaltsort verbreitet „und einen Schlägertrupp auf ihn angesetzt“, sagte er in seinem Vortrag, dementierte dies aber Correctiv gegenüber. Er habe sich lediglich mit polnischen Journalisten über den Aufenthaltsort des Zeugen „ausgetauscht“.

Müller brüstete sich in seinem Vortrag „nicht nur mit der Attacke, sondern auch damit, den reichweitenstarken Kanal ‚Dokumentation Linksextremismus‘ auf der Plattform X zu betreiben, der geleakte Details über linke Akteure verbreitet und sie dort wie auf dem Präsentierteller preisgibt“. Bisher war über die Betreiber des Kanals nichts bekannt. Problematisch sei in diesem Zusammenhang, dass Müller beruflich an „sensible Informationen“ gelangt, die nicht jedem zugänglich sind, und sie nutzen könnte, „um politische Widersacher einzuschüchtern oder anzugreifen“. Allerdings sei nicht gesichert, ob Müller den X-Kanal, dem knapp „14.000 Nutzer“ folgen, „gemeinsam mit dem IT-Marketing-Fachmann Dorian Schubert“ tatsächlich verantworte, wie er in seinem Vortrag preisgab, später jedoch ebenfalls abstritt. In seinem Vortrag habe er „lange und stolz über seine Recherchen“ berichtet, die er mit seinen Mitstreitern auf dem Kanal präsentiere. Correctiv schildert einen Fall, in dem es scheine, als ließe sich der „Informationsfluss nachzeichnen“, der sich für Müller als ein Scoop erwies, mit dem er sich „auch auf dem Treffen der Rechtsextremen Ende November brüstete“.[147] Diese Mitteilungen wurden zahlreich aufgegriffen, beispielsweise von Zeit Online,[148] Focus[149] oder t-Online.[150] Die Tagesschau hatte bereits im Vorfeld über Müller berichtet.[151]

Der Mitteldeutsche Rundfunk griff die Mitteilungen über Mario Müller mit mehreren Beiträgen auf und veröffentlichte am 18. Januar das Interview mit einem Journalisten, der im Fall Lina E. recherchiert hatte. Für ihn sei Müller ein „alter Bekannter in der rechtsextremen Szene“ und „so etwas wie eine rechtsextreme Szenegröße“.[152] Am selben Tag wurde in den mdr-Nachrichten berichtet.[153] Ebenfalls am 18. Januar sendete die ARD eine Dokumentation über Aussteiger, die schilderten, warum sie als ehemals überzeugte Mitglieder ihre Mitgliedschaft in der AfD gekündigt hatten.[154] Der Bundestag nahm die Vorgänge zum Anlass für eine Aktuelle Stunde.[155]

Commons: Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Marcus Bensmann, Justus von Daniels, Anette Dowideit, Jean Peters, Gabriela Keller: Geheimplan gegen Deutschland. In: correctiv.org. 10. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  2. Birgit Baumann: Investigativjournalist von Daniels: „Jedem muss klar sein, was die AfD in Wirklichkeit will“. In: Der Standard. 14. Januar 2024, abgerufen am 14. Januar 2024.
  3. Marc Bartl: Correctiv-Vize Dowideit: „Niemand hat unsere Informationen grundsätzlich dementiert“. In: kress.de. 15. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. Geheim-Treffen in Potsdam: Weiterer AfD-Mann aus Sachsen-Anhalt dabei. In: MDR.DE. 18. Januar 2024, abgerufen am 22. März 2024.
  5. a b Andrea Becker, Daniel Donath, Silvio Duwe, Daniel Laufer, Daniel Schmidthäussler, Carla Spangenberg, Lisa Wandt: Wie gefährdet ist unsere Demokratie? (Eingebettetes Video, zusätzlich Transkiption) In: Kontraste. ARD, 1. Februar 2024, abgerufen am 1. März 2024.
  6. a b Brandenburger AfD-Fraktion steht hinter Inhalten des rechten Geheimtreffens. In: rbb24.de. 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  7. Jean-Philipp Beck, Anne Fromm: Braune Eminenz. In: taz. 26. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024.
  8. Michael Bock: CDU-Landesvorstand watscht von Bismarck ab. In: volksstimme.de. 10. November 2011, abgerufen am 12. Januar 2024.
  9. Roland Mischke: Junkerland in Junkerhand. In: welt.de. 1. Februar 2004, abgerufen am 12. Januar 2024.
  10. a b Kristian Frigelj, Nikolaus Doll: Werden Konsequenzen prüfen und hart durchgreifen. In: welt.de. 12. Januar 2024, abgerufen am 14. Januar 2024.
  11. a b c Nach Bericht über Treffen von AfD und Identitären: Empörung, Sorge und maximale Distanz. In: tagesschau.de. 10. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  12. a b Andreas Arnold, Arnd Gaudich: Correctiv: Zwei Oberbergerinnen bei Geheimtreffen in Potsdam. In: ksta.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  13. Andreas Arnold, Maria Gambino: Stadt Köln entlässt Mitarbeiterin Simone Baum fristlos. Kölner Stadt-Anzeiger, 31. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024.
  14. Nach Rechten-Treffen: CDU leitet Ausschlussverfahren ein. 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  15. Carsten Fischer: Verein Deutsche Sprache aus Kamen distanziert sich von Vorstandsmitglied. In: muensterlandzeitung.de. 10. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  16. Dominik Lenze: Saskia Ludwig will die Pandemie aufarbeiten. tagesspiegel.de, 15. November 2023.
  17. La Quimera: Neonazi-Funktionär betreibt Heilpraxis in der Kieler Innenstadt. Abgerufen am 17. Januar 2024.
  18. Christian Fuchs, Martín Steinhagen, Fritz Zimmermann: Weiterer Rechtsextremist bei Potsdamer Treffen. Zeit Online, 12. April 2024, abgerufen am 13. April 2024.
  19. Alexander Eydlin: Treffen von Rechtsextremen: Restaurantkette Hans im Glück trennt sich von Gesellschafter. In: zeit.de. 10. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  20. Metin Gülmen: Hans im Glück: Nach „Remigration“-Treffen! Co-Inhaber wirft hin. In: derwesten.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  21. a b Silke Kersting, Dietmar Neuerer: Nach AfD-Treffen – Cheflobbyist der Recyclingwirtschaft muss gehen. In: Handelsblatt. 12. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  22. Ex-CDU-Politiker: Ehemaliger Kölner OB-Kandidat Peter Kurth war Gastgeber für Rechtsextreme. 12. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  23. CDU Potsdam fordert Besitzer des Landhauses Adlon zum Parteiaustritt auf. In: rbb24, 29. Januar 2024.
  24. a b Ulrich Wangemann: CDU stellt Villa-Adlon-Besitzer Ultimatum zum Parteiaustritt. In: Märkische Allgemeine (maz-online.de), 1. Februar 2024.
  25. Das Landhaus Adlon und das Neonazi-Treffen: Was über die Potsdamer Villa und ihre Besitzer bekannt ist. In: Der Tagesspiegel. 12. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  26. netzpolitik.org, vom 20. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024
  27. Thüringen will mutmaßlichem Rechtsextremisten Preis entziehen. 22. Januar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024.
  28. Auch Österreicher bei rechtem Geheimtreffen in Deutschland. In: Der Standard, 11. Januar 2024.
  29. a b Rauswurf wegen Rechtsextremen. In: Dossier, 21. Januar 2024.
  30. a b c Michael Kubitza: Rechtes Geheimtreffen: Wofür steht der Begriff „Remigration?“ In: BR24. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  31. Michael Kubitza: Rechtes Geheimtreffen: Wofür steht der Begriff „Remigration?“ In: BR24, 11. Januar 2024.
  32. Faktencheck zu „maischberger“. In: DasErste.de. ARD, 23. Januar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
  33. a b c d e Geheimtreffen von AfD-Politikern und Rechtsextremisten zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund löst Besorgnis aus. deutschlandfunk.de, 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  34. Björn Höcke: Nie zweimal in denselben Fluss, 2018, zitiert nach Hajo Funke: Höcke will den Bürgerkrieg. Zeit Online, 24. Oktober 2019, abgerufen am 3. Februar 2024.
  35. a b Millionen Deutsche haben Angst vor Abschiebungen. In: tagesschau.de. 8. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
  36. a b Jonas Mueller-Töwe: Sie haben es immer gesagt und keiner wollte es glauben. In: t-online. 13. Januar 2024, abgerufen am 20. Februar 2024.
  37. Christian Fuchs, Dominik Lenze, Christian Parth: Tino Chrupalla und das Geheimtreffen der Rechtsextremen. In: Zeit Online. 13. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024 (Archivlink mit dem Volltext des Beitrags).
  38. Markus Wehner: Eine fast familiäre Runde Neurechter. In: Frankfurter Allgemeine, 16. Januar 2024, S. 2.
  39. a b c Correctiv Recherche: AfD-Politiker und Neonazis besprechen Vertreibungsplan. In: mdr.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  40. Peter Maxwill: AfD-Migrationspläne: Der »Privatmann« beim Deportationsgipfel. In: Der Spiegel. 12. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  41. Fatina Keilani: Bericht: AfD-Politiker arbeiten mit Rechtsextremisten an Massenabschiebungen. In: nzz.ch. 10. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  42. a b Ingo Neumayer: Geheimtreffen mit Rechtsextremisten: Wo steht die AfD? In: tagesschau.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  43. Die Lehnitzsee-Konferenz. In: Der Standard. 10. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  44. Die Lehnitzsee-Konferenz. In: mdr.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  45. Die Köpfe hinter dem braunen Geheimtreffen. In: focus.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  46. Daniel Bax: Rechte profitieren von Enthüllungen. In: taz.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  47. Amelie Ernst: Abwiegeln, kleinreden, ablenken – die AfD und das Treffen am See. In: rbb24.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 1. Januar 2024.
  48. Marc Felix Serrao: «Remigration»? Ja, aber richtig: Wer illegale Migranten nicht ausschafft, schafft sich selbst ab. In: Neue Zürcher Zeitung. 11. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024 (Die Anführungszeichen in der Überschrift wurden erst später eingefügt und fehlen im Titel der Internetseite weiterhin).
  49. Patrick Bahners: Das Geheimnis des Geheimtreffens im Hotel. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  50. Daniel Wüstenberg: Die EU finanzierte es, die ARD filmte dort: Das Gästehaus am Lehnitzsee und seine Betreiberin mit Rechtsdrall. In: stern.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  51. Nikolas Jelle: Was heißt Nie wieder? In: taz, 9. Februar 2024, S. 14.
  52. Peter Kurth: CDU-Politiker war Gastgeber für Rechtsextreme. In: Der Spiegel. 12. Januar 2024, abgerufen am 3. Februar 2024.
  53. Ex-CDU-Mann lud zu Rechtsextremen-Treffen ein. In: N-tv. 12. Januar 2024, abgerufen am 3. Februar 2024.
  54. Benjamin Stibi: Irgendwer sollte irgendwie dazu gebracht werden, Deutschland zu verlassen. In: Die Welt. 16. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.
  55. a b Benjamin Stibi: Jetzt holt „Correctiv“ zum Gegenschlag aus. In: Die Welt, 20. Februar 2024, abgerufen am 21. Februar 2024.
  56. CDU will Teilnehmer an Extremisten-Treffen aus der Partei werfen. In: Süddeutsche Zeitung. 12. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  57. a b Henri Kramer, Dominik Lenze: Nach Teilnahme an rechtsextremem Geheimtreffen: Potsdamer CDU leitet Ausschlussverfahren gegen Adlon-Eigentümer Wilderink ein. In: Tagesspiegel, 6. Februar 2024.
  58. a b Scholz beschwört Zusammenhalt gegen „Fanatiker mit Assimilationsfantasien“. In: spiegel.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  59. Linnemann droht Parteimitgliedern nach Extremisten-Treffen. In: n-tv.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  60. AfD: Daniel Günther spricht sich für Verbotsverfahren aus – Offenheit bei Ampelvertretern. In: Der Spiegel. 12. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  61. Merz kündigt Unvereinbarkeitsbeschluss zu Werteunion an. In: tagesschau.de. 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  62. Haldenwang: „Schweigende Mehrheit muss endlich klar Position beziehen“. In: rbb24. 11. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  63. Potsdam-Teilnehmer Vosgerau will weiter Landtag beraten. WDR, 19. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024.
  64. Nach „Geheimtreffen“: Düsseldorfer Landtag ändert Geschäftsordnung. In: Oldenburger Onlinezeitung. 23. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024.
  65. Florian Gathmann, Wolf Wiedmann-Schmidt: Christdemokrat am rechten Rand: CDU-Mitglied Ulrich Vosgerau wehrt sich gegen Parteiausschlussverfahren. In: Der Spiegel. 19. Januar 2024 (spiegel.de [abgerufen am 25. Januar 2024]).
  66. Severin Weiland: Neuer AfD-Fraktionschef in Brandenburg: Rechtsextremist folgt auf Rechtsextremisten. In: Der Spiegel. 27. Oktober 2020, abgerufen am 17. Januar 2024.
  67. Mathis Gann: Rechtes Geheimtreffen: Brandenburger AfD unterstützt Inhalte des rechtsextremen Treffens. In: Die Zeit. 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  68. Sven Lemkemeyer: Chef der Rechten in Thüringen: Höcke vergleicht Anti-AfD-Demos mit Nazi-Aufmärschen. In: Der Tagesspiegel. 19. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024.
  69. Sebastian Huld: AfD badet im braunen Sumpf. www.n-tv.de, 20. Januar 2024.
  70. AfD-Politiker verharmlost radikale Aussagen. www.zdf.de, 23. Januar 2024.
  71. Martin Schmidt: „Viele waren Widerspruch nicht mehr gewohnt“. www.tagesschau.de, 25. Januar 2024.
  72. Oliver Klein, Nils Metzger, Jan Henrich: AfD-Vertreter bekräftigen Ausweisungs-Pläne. In: zdf.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  73. Kilian Beck: Nach Treffen mit Rechtsextremisten in Potsdam: AfD-Teilnehmer bekräftigen Geheimplan. www.fr.de, 14. Januar 2024.
  74. Justus Bender: Großer Zulauf bei der AfD: Wie der Correctiv-Bericht der Partei hilft. In: FAZ.NET. 25. Januar 2024, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 26. Januar 2024]).
  75. Wegen Vertreibungsplänen: Le Pen droht AfD mit Ende der gemeinsamen EU-Fraktion. tagesspiegel.de, 25. Januar 2024, abgerufen am 27. Januar 2024.
  76. Le Pen droht AfD mit Ende der EU-Fraktion. tagesschau.de, 25. Januar 2024, abgerufen am 27. Januar 2024.
  77. a b Zehntausende protestieren gegen Rechtsextremismus. www.zeit.de, 27. Januar 2024.
  78. Max Bauer, Bianca Schwarz: Argumente für ein AfD-Verbotsverfahren? In: tagesschau.de. 11. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  79. Silke Hahne: Was verbindet Martin Sellner und die AfD? In: tagesschau.de. 13. Januar 2024, abgerufen am 14. Januar 2024.
  80. Pitt von Bebenburg: Hajo Funke über rechtsextremes Geheimtreffen: „Wir brauchen eine Neonazi-Bremse aller demokratischen Parteien“. fr.de, 11. Januar 2024.
  81. Maria Mast: „Es könnte eine Netflix-Serie sein. Aber es ist die Realität“. In: Zeit Online. 13. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.
  82. Volker Weiß: Blut-und-Boden-Kitsch reloaded. Gastbeitrag. In: Süddeutsche Zeitung. 15. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  83. Brisant vom 16. Januar. In: Brisant. 16. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  84. Philipp Löpfe: Martin Sellner: Ein faschistischer Zombie kehrt zurück. www.watson.ch, 25. Januar 2024.
  85. Ostdeutsche Bischöfe warnen vor AfD-Wahl: „Appell soll Augen öffnen“. In: mdr.de. 19. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024.
  86. Badische Kirchenspitzen: Deutlich gegen rechts. Zeit Online, 19. Januar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  87. Diskussion über rechtsextremes Geheimtreffen. Deine tägliche Dosis Politik. Bundeszentrale für politische Bildung, 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
  88. Juristische Organisationen verurteilen rechtsextremistischen „Masterplan“ aufs Schärfste. Deutscher Richterbund, 15. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  89. Pitt v. Bebenburg: Werteunion attackiert Medien. Frankfurter Rundschau, 18. Januar 2024.
  90. WerteUnion bestätigt Teilnahme von Mitgliedern an Potsdamer Treffen. www.zeit.de, 17. Januar 2024.
  91. Schuster warnt vor Vergleich mit Wannsee-Konferenz. www.juedische-allgemeine.de, 22. Januar 2024.
  92. „Hans im Glück“ trennt sich von Mitgesellschafter. In: tagesschau.de. 10. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
  93. Jannik Tillar, Victoria Robertz, Tina Kaiser: Rechtsextreme Kontakte: Wer ist Unternehmer Hans-Christian Limmer? In: Capital. 11. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  94. Weder bei Workshops, noch bei Smalltalks: Da ist nie irgendeine Äußerung gefallen. wiwo.de, 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  95. Ökonomen warnen vor Erstarken der AfD. www.tagesschau.de, 23. Januar 2024.
  96. Demonstrationen: Über 900.000 Menschen demonstrierten gegen Extremismus. In: Stuttgarter Nachrichten (StN.de). 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.
  97. Lalon Sander, Sean-Elias Ansa: Analyse der Demos gegen Rechtsextreme: Tausendmal Tausende für Vielfalt. In: taz.de. 1. März 2024, abgerufen am 2. März 2024.
  98. Demo gegen Rechtsextremismus: „Die größte Demonstration in Hallbergmoos“. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Februar 2024, abgerufen am 27. März 2024.
  99. Manuel Fritsch, Oliver Huber, Annika Vogelbacher, Simone Lutz, Alexandra Röderer, Sina Schuler: Größte Demo in Freiburgs Nachkriegsgeschichte: Mehr als 30.000 Menschen gegen Rechtsextremismus. In: Badische Zeitung. 3. Februar 2024, abgerufen am 27. März 2024.
  100. Nach Rechtsextremisten-Treffen – AfD trennt sich von Weidels Referent Roland Hartwig. spiegel.de, 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.
  101. a b Tilman Steffen, Christian Parth: Alice Weidel: Isoliert an der Spitze. In: Die Zeit. 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.
  102. Stadt Köln entlässt »Werteunion«-Vorsitzende in NRW fristlos. spiegel online, 1. Februar 2024, abgerufen am 2. Februar 2024.
  103. Maria Gambino: Nach rechtsextremem Geheimtreffen: Simone Baum klagt gegen Stadt Köln wegen fristloser Kündigung. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 2. Februar 2024, abgerufen am 2. Februar 2024.
  104. Entlassene CDU-Politikerin klagt gegen Stadt Köln. WDR, 1. Februar 2024.
  105. Andreas Arnold: „Habe mir nichts zuschulden kommen lassen“: Teilnahme an Potsdamer Treffen – Stadt entließ Simone Baum laut Arbeitsgericht zu Unrecht. Kölner Stadtanzeiger, 3. Juli 2024, abgerufen am 3. Juli 2024.
  106. Treffen mit Rechtsextremen: Silke Schröder tritt zurück. BR24 Kultur, 15. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024.
  107. Rechtsextremes Geheimtreffen zu Abschiebe-Plan – „Verein Deutsche Sprache“ erwägt Ausschluss von Vorstandsmitglied Schröder. In: deutschlandfunk.de. 13. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024 (gesendet in den Deutschlandfunk-Nachrichten um 17 Uhr).
  108. Anton Rainer: Mitglieder kritisieren Verein Deutsche Sprache: Sind Rechtsextreme dem Verein sein Tod? In: Der Spiegel. 14. Januar 2024, abgerufen am 14. Januar 2024.
  109. Disziplinarverfahren gegen Arzt. In: Kärnten ORF, 8. Februar 2024.
  110. Rechtsextremen-Treffen: Humanomed beendet Vertrag mit Kärntner Arzt. In: Kleine Zeitung, 21. Januar 2024.
  111. Florian Gathmann, Wolf Wiedmann-Schmidt: Christdemokrat am rechten Rand: CDU-Mitglied Ulrich Vosgerau wehrt sich gegen Parteiausschlussverfahren. In: Der Spiegel. 19. Januar 2024 (spiegel.de [abgerufen am 25. Januar 2024]).
  112. Nach rechtsextremistischem Geheimtreffen: Asta fordert Titel-Entzug von Privatdozenten – Uni Köln leitet Verfahren ein. Kölner Stadtanzeiger, 24. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024.
  113. Oliver Auster: Landtags-Sachverständiger soll am 1. März rausfliegen. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 16. Februar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  114. Potsdam-Teilnehmer Vosgerau will weiter Landtag beraten. WDR, 19. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024.
  115. Nach „Geheimtreffen“: Düsseldorfer Landtag ändert Geschäftsordnung. In: Oldenburger Onlinezeitung. 23. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024.
  116. AfD-Politiker verliert Ausschussvorsitz nach Teilnahme an Potsdamer Treffen. Spiegel, 21. Februar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  117. Zum Fall des Ilmenauer Unternehmers Christoph Hofer, der am „Geheimtreffen“ in Potsdam teilgenommen haben soll, erklärt ein Sprecher des Thüringer Wirtschaftsministeriums:. https://wirtschaft.thueringen.de/, 21. Januar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  118. Behörden prüfen offenbar Einreiseverbot für Sellner. In: tagesschau.de. 23. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.
  119. Stadt Potsdam prüft Einreisesperre für Rechtsextremisten. In: sueddeutsche.de. 28. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.
  120. Linkenabgeordneter zeigt Martin Sellner wegen Volksverhetzung an. In: Spiegel. 15. Januar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  121. Verfassungsschutz überprüft Landhaus Adlon. www.berliner-zeitung.de, 1. Februar 2024.
  122. Nach Fotos vom Potsdamer Treffen: AfD-Politikerin Huy erstattet Anzeige. In: Tagesspiegel, 6. Februar 2024.
  123. AfD-Politikerin erstattet Anzeige nach »Correctiv«-Enthüllungen – »Verletzung von Persönlichkeitsrechten«. In: Der Spiegel, 6. Februar 2024.
  124. Staatsanwaltschaft Potsdam wird nicht gegen „Correctiv“-Mitarbeiter ermitteln. In: rbb24.de. 28. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  125. Strafanzeigen im Zusammenhang mit „CORRECTIV“-Berichterstattung über ein Treffen im „Landhaus Adlon“ – Kein Anfangsverdacht wegen Straftaten gemäß §§ 201, 201a StGB, § 33 KunstUrhG. Staatsanwaltschaften des Landes Brandenburg, 28. März 2024, abgerufen am 30. März 2024 (Pressemitteilung). (als PDF-Datei)
  126. Jens Gleisberg: Stadt Köln will keine Einigung mit gekündigter Simone Baum. WDR, 14. Februar 2024.
  127. Anna Westkämper: Potsdamer Geheimtreffen: Anwalt von Simone Baum nennt Berichterstattung „erstunken und erlogen“. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 14. Februar 2024.
  128. Rechtes Geheimtreffen: Kärntner Arzt wehrt sich gegen Vorwürfe. In: Kleine Zeitung, 12. Februar 2024.
  129. Alexander Kissler: «Keine Remigration von Menschen mit deutschem Pass gefordert»: Der Text von Correctiv landet vor Gericht. In: Neue Zürcher Zeitung, 13. Februar 2024, abgerufen am 13. Februar 2024.
  130. Wir garantieren mit unserer Freiheit. Correctiv, 20. Februar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  131. Nathan Giwerzew: Correctiv antwortet mit acht eidesstattlichen Versicherungen auf einstweilige Verfügung. In: Berliner Zeitung, 20. Februar 2024.
  132. Harald Staun: Correctiv kontert vor Gericht. In: Frankfurter Allgemeine (faz.net), 20. Februar 2024.
  133. Felix Zimmermann: Worum es bei dem Verfahren um die Correctiv-Recherche wirklich geht. In: Legal Tribune Online. 23. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  134. Unterlassungsantrag gegen Correctiv-Berichterstattung nur teilweise erfolgreich, Justiz-Portal Hamburg, 27. Februar 2024
  135. Vosgerau erzielt vor Gericht Teilerfolg gegen Correctiv. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz.net). 27. Februar 2024, abgerufen am 27. Februar 2024.
  136. Benjamin Stibi: Warum „Correctiv“ einen Satz aus der „Geheimtreffen“-Recherche löschen muss. In: Die Welt, 27. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  137. a b Felix W. Zimmermann: OLG Hamburg: Correctiv siegt gegen Vosgerau und Co. In: Legal Tribune Online. 27. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  138. a b Szenische Lesung im Berliner Ensemble: Correctiv präsentiert neue Details und Vorwürfe gegen einen Teilnehmer des Treffens. In: Tagesspiegel. 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  139. Jens Winter: Recherche und Inszenierung. taz.de, 18. Januar 2024.
  140. „Correctiv“-Lesung im Berliner Ensemble: „Als Zivilgesellschaft nicht pennen“. In: tagesschau.de. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  141. Alexander Rothe: Correctiv-Bericht: AfD-Mitarbeiter träumt von neuer Gestapo. In: Berliner Morgenpost. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  142. Neue pikante Details zu Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD veröffentlicht. In: Focus Online. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  143. Barbara Behrendt: Szenische Lesung im Berliner Ensemble. Neue Correctiv-Recherche zu Rechtsextremen. In: Deutschlandfunk. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  144. Theater in ganz Deutschland und Österreich zeigen den Live-Stream der szenischen Lesung von „CORRECTIV enthüllt: Rechtsextremer Geheimplan gegen Deutschland“. In: theaterkompass.de. 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  145. Jan Wiedemann: Sonja Anders über Correctiv-Enthüllungen: „Müssen uns in Allianzen finden“. In: NDR.de. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  146. Christine Dankbar: Geheimtreffen in Potsdam: Szenen aus der Smartwatch. In: FR.de. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  147. a b Jean Peters, Gabriela Keller, Till Eckert, Anette Dowideit, Marcus Bensmann: Geheimtreffen in Potsdam: AfD-Mitarbeiter brüstet sich mit Gewalt. In: correctiv.org. 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  148. AfD-Mitarbeiter soll sich auf Treffen mit Gewalt gebrüstet haben. In: Zeit Online. 17. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  149. Neue pikante Details zu Geheimtreffen von Rechtsextremen und AfD veröffentlicht. In: Focus Online. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  150. AfD-Mitarbeiter soll Schlägertrupp angeheuert haben. In: T-Online. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  151. Thomas Stahlberg: Rechtsextremer aus der Region hat bei AfD-Geheimtreffen teilgenommen. In: tagesschau.de. 12. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  152. Correctiv-Recherche: Wer ist Mario Müller? Das Interview. In: MDR Aktuell. 18. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.
  153. „Correctiv“-Recherche AfD-Mitarbeiter soll Schläger auf Kronzeugen im Fall „Lina E.“ angesetzt haben. In: MDR. 18. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.
  154. Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten. Dokumentation & Reportage. In: Das Erste. 18. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024 (Video verfügbar bis 18. Januar 2025).
  155. Aktuelle Stunde im Bundestag. Ampel und Union attackieren AfD scharf. In: tagesschau.de. 18. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024.