„St. Benno-Gymnasium“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K hat „St. Benno-Gymnasium Dresden“ nach „St.-Benno-Gymnasium“ verschoben und dabei eine Weiterleitung überschrieben: Zusatz unnötig, es gibt nur dieses Benno-Gymnasium
+ Geschichte gemäß angeg. Literatur, unserem Artikel zu den Kapellknaben sowie http://www.benno-gym.de/t3/fileadmin/DATA/schulleitung_akt/GESCHICHTE_BENNO_GYMNASIUM.pdf
Zeile 1:Zeile 1:
{{Infobox Schule|
{{Infobox Schule|
|Bild = [[Bild:Dresden Benno-Gymnasium 3.jpg|thumb|240px]]
|Bild = [[Bild:Dresden Benno-Gymnasium 3.jpg|thumb|240px]]
|Schulname = St. Benno-Gymnasium
|Schulname = St.-Benno-Gymnasium
|Schultyp = [[Gymnasium]]
|Schultyp = [[Gymnasium]]
|Schulträger = [[Bistum Dresden-Meißen]]
|Schulträger = [[Bistum Dresden-Meißen]]
Zeile 15:Zeile 15:
}}
}}


Das '''St. Benno-Gymnasium Dresden''' ist eine staatlich anerkannte Schule des [[Bistum Dresden-Meißen|Bistums Dresden-Meißen]] mit sprachlichem, musischem und naturwissenschaftlichem Profil. Die Schule ist benannt nach dem [[Heiliger|heiligen]] [[Benno von Meißen]], dem Schutzpatron der Diözese Dresden-Meißen. Das Gymnasium liegt im Stadtteil [[Pirnaische Vorstadt]] an der Grenze zu [[Johannstadt]].
Das '''St.-Benno-Gymnasium''' in [[Dresden]] ist eine staatlich anerkannte Schule des [[Bistum Dresden-Meißen|Bistums Dresden-Meißen]] mit sprachlichem, musischem und naturwissenschaftlichem Profil. Die Schule ist benannt nach dem [[Heiliger|heiligen]] [[Benno von Meißen]], dem Schutzpatron der Diözese Dresden-Meißen. Das Gymnasium liegt im Stadtteil [[Pirnaische Vorstadt]] an der Grenze zu [[Johannstadt]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der sächsische Kurfürst Friedrich August I. ([[August der Starke]]) konvertierte im Jahr 1697 zum katholischen Glauben, um König von Polen werden zu können; Sachsen hingegen blieb protestantisch. Augusts [[Hofstaat]] in Dresden umfasste damit sowohl Katholiken als auch Protestanten, die jeweils Anspruch auf höfische Gottesdienste in ihrer [[Konfession]] erhoben. Infolgedessen musste die Hofkapelle umorganisiert und in eine protestantische und eine katholische Gruppe aufgeteilt werden.
1709 wurde von [[August II. (Polen)|August dem Starken]] eine Lateinschule für die [[Dresdner Kapellknaben]] gegründet, aus der später das St. Benno-Gymnasium hervorging. Zum Jahresende 1939 wurde das katholische Gymnasium von den Nationalsozialisten geschlossen. Die politischen Verhältnisse der DDR verhinderten nach 1945 eine Neugründung. Nach der politischen [[Wende (DDR)|Wende]] entstand das St. Benno-Gymnasium 1991 in seiner heutigen Form neu.

Für die Gestaltung der im katholischen Ritus gefeierten Hofgottesdienste wurden in [[Böhmen]] sangesbegabte Jungen geworben. Sie sollten aber nicht nur für den Gesang- und Altardienst ausgebildet werden, sondern auch Latein und andere Wissenschaften studieren. August der Starke stellte aus öffentlichen Mitteln jährlich 5000 Reichstaler für den Unterhalt der Lateinschule zur Verfügung, segnete die Schul- und Hausordnung der von [[Jesuiten]] geleiteten Einrichtung ab, und im Oktober 1709 begann mit acht Schülern der Unterricht. Von Anfang an besuchten nicht nur die Chorknaben (die heutigen [[Dresdner Kapellknaben]]), sondern auch auswärtige Schüler die neue Schule, die in einem Gebäude im Bereich des heutigen Übergangs zwischen [[Dresdner Residenzschloss|Schloss]] und [[Taschenbergpalais]] untergebracht war.

Auch der Hofadel war zum Katholizismus übergetreten, sodass die Schülerzahl in der Folgezeit rasch wuchs. Im Jahr 1741 war die Schule schließlich sechsstufig. Zusammen mit der katholischen Hauptschule wurde das Gymnasium 1787 in einem Neubau auf dem Gelände des ehemaligen [[Italienisches Dörfchen|Italienischen Dörfchens]] untergebracht. Durch die gemeinsame Unterbringung mit der Hauptschule mittlerweile vom [[Vollgymnasium]] in ein [[Progymnasium]] umgewandelt, zog die Schule 1839 in ein Gebäude auf der [[Schloßstraße (Dresden)|Schloßstraße]].

Als eine der Maßnahmen zur Belebung des Katholizismus im 1921 wiedererrichteten Bistum Dresden-Meißen (das [[Bistum Meißen]] war im Zuge der [[Reformation]] aufgelöst worden) bemühte sich der erste Bischof von Dresden-Meißen, [[Christian Schreiber (Bischof)|Christian Schreiber]], darum, aus dem Progymnasium erneut ein Vollgymnasium zu schaffen. Im Jahr 1928 wurde die Schule als Vollgymnasium anerkannt, 1930 zog sie in eine klassizistische Villa in der Wiener Straße. Ende 1939 schlossen die Nationalsozialisten das Gymnasium.

Zahlreiche Versuche, die Schule zu DDR-Zeiten wiederzueröffnen, schlugen fehl. Das Kapellknabeninstitut der Sängerknaben an der Hofkirche blieb hingegen auch in der DDR bestehen. Schon 1990 trug [[Konrad Wagner (Kirchenmusiker)|Konrad Wagner]], der musikalische Leiter der Kapellknaben, Bischof [[Joachim Reinelt]] den Wunsch vor, die Schule neuzugründen. Ehemalige Schüler und interessierte Eltern riefen im Oktober 1990 das Katholische Schulwerk St. Benno e.V. ins Leben, das der Bischof mit der Ausführung der Pläne betraute. Mit anfänglich 300 Schülern der Klassenstufen 7-10 nahm das Gymnasium bereits zum Schuljahr 1991/92 und damit als erstes sächsisches Gymnasium nach der Einheit den Betrieb auf. Bis zur Fertigstellung des von [[Behnisch Architekten|Behnisch]] entworfenen Schulneubaus im Jahr 1996 fand der Unterricht in zwei weit auseinanderliegenden Gebäuden statt.

Heute lernen am St.-Benno-Gymnasium etwa 800 Schüler.


== Schulprofil ==
== Schulprofil ==
Zeile 24:Zeile 34:


== Gebäude ==
== Gebäude ==
Das Benno-Gymnasium ist eines der wenigen Zeugnisse der [[Dresden#Moderne Bauwerke|Moderne in Dresden]]. Der 1996 fertiggestellte, futuristisch anmutende Schulneubau wurde von [[Behnisch Architekten]] geschaffen. Unter anderem aufgrund der aggressiven Farbgebung der Straßenseite sorgten [[Günter Behnisch|Günter]] und [[Stefan Behnisch]] für Gesprächsstoff.
Das Benno-Gymnasium ist eines der wenigen Zeugnisse der [[Dresden#Moderne Bauwerke|Moderne in Dresden]]. Der 1996 fertiggestellte, futuristisch anmutende Schulneubau wurde von [[Behnisch Architekten]] geschaffen. Unter anderem aufgrund der aggressiven Farbgebung der Straßenseite sorgten [[Günter Behnisch|Günter]] und [[Stefan Behnisch]] für Gesprächsstoff. Innerhalb kurzer Zeit war das Gebäude in Architektenkreisen sehr bekannt und hat mittlerweile zahlreiche Architekturpreise erhalten.

== Sonstiges ==
Beim [[Elbehochwasser 2002|Elbhochwasser im August 2002]] musste der Boden der Sporthalle mit Sandsäcken beschwert werden, da durch den stark angestiegenen Grundwasserspiegel ein Anheben der wasserdichten Grundplatte drohte.


== Bildergalerie ==
== Bildergalerie ==
<gallery>
<gallery>
Bild:Dresden Benno-Gymnasium 1.jpg|Charakteristisches Glasdach
Bild:Dresden Benno-Gymnasium 1.jpg|Charakteristisches Glasdach
Bild:St Benno Gymnasium Dresden Luftbild.jpg|Luftbild des St. Benno-Gymnasiums
Bild:St Benno Gymnasium Dresden Luftbild.jpg|Luftbild des St.-Benno-Gymnasiums
Bild:Dresden Benno-Gymnasium 6.jpg
Bild:Dresden Benno-Gymnasium 6.jpg
Bild:Dresden Benno-Gymnasium 4.jpg|Fahne mit Schullogo
Bild:Dresden Benno-Gymnasium 4.jpg|Fahne mit Schullogo
</gallery>
</gallery>

<!--Bekannte Schüler mit Wikipedia-Artikel
Helmut Schön
Hugo Staudinger
Franz Benda
Cornelia Gröschel
-->
== Literatur ==
*Frido Pflüger SJ / Jürgen Leide: ''Das St. Benno-Gymnasium in Dresden''. In: ''Wozu kirchliche Schulen? Profile, Probleme und Projekte; ein Beitrag zur aktuellen Bildungsdiskussion''. Marion Wagner (Hrsg.); LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2001. ISBN 3-8258-4880-9


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Category:St Benno-Gymnasium|St. Benno-Gymnasium}}
{{Commons|Category:St Benno-Gymnasium|St.-Benno-Gymnasium}}
* [http://www.benno-gym.de Webseite des St. Benno-Gymnasiums]
* [http://www.benno-gym.de Webseite des St.-Benno-Gymnasiums]
* [http://www.das-neue-dresden.de/benno-gymnasium-dresden-behnisch.html Beschreibung bei das-neue-dresden.de]
* [http://www.das-neue-dresden.de/benno-gymnasium-dresden-behnisch.html Beschreibung des Gebäudes bei ''das-neue-dresden.de'']


[[Kategorie:Schule in Dresden]]
[[Kategorie:Gymnasium in Dresden]]
[[Kategorie:Gymnasium in Sachsen]]
[[Kategorie:Katholische Schule]]
[[Kategorie:Katholische Schule]]
[[Kategorie:Bistum Dresden-Meißen]]
[[Kategorie:Bistum Dresden-Meißen]]

Version vom 11. Mai 2009, 01:48 Uhr

St.-Benno-Gymnasium
SchulformGymnasium
Gründung1709; 1991
AdressePillnitzer Straße 39
01069 Dresden
LandSachsen
StaatDeutschland
Koordinaten51° 3′ 1″ N, 13° 45′ 25″ OKoordinaten: 51° 3′ 1″ N, 13° 45′ 25″ O
TrägerBistum Dresden-Meißen
Schülerca. 800
Websitewww.benno-gym.de

Das St.-Benno-Gymnasium in Dresden ist eine staatlich anerkannte Schule des Bistums Dresden-Meißen mit sprachlichem, musischem und naturwissenschaftlichem Profil. Die Schule ist benannt nach dem heiligen Benno von Meißen, dem Schutzpatron der Diözese Dresden-Meißen. Das Gymnasium liegt im Stadtteil Pirnaische Vorstadt an der Grenze zu Johannstadt.

Geschichte

Der sächsische Kurfürst Friedrich August I. (August der Starke) konvertierte im Jahr 1697 zum katholischen Glauben, um König von Polen werden zu können; Sachsen hingegen blieb protestantisch. Augusts Hofstaat in Dresden umfasste damit sowohl Katholiken als auch Protestanten, die jeweils Anspruch auf höfische Gottesdienste in ihrer Konfession erhoben. Infolgedessen musste die Hofkapelle umorganisiert und in eine protestantische und eine katholische Gruppe aufgeteilt werden.

Für die Gestaltung der im katholischen Ritus gefeierten Hofgottesdienste wurden in Böhmen sangesbegabte Jungen geworben. Sie sollten aber nicht nur für den Gesang- und Altardienst ausgebildet werden, sondern auch Latein und andere Wissenschaften studieren. August der Starke stellte aus öffentlichen Mitteln jährlich 5000 Reichstaler für den Unterhalt der Lateinschule zur Verfügung, segnete die Schul- und Hausordnung der von Jesuiten geleiteten Einrichtung ab, und im Oktober 1709 begann mit acht Schülern der Unterricht. Von Anfang an besuchten nicht nur die Chorknaben (die heutigen Dresdner Kapellknaben), sondern auch auswärtige Schüler die neue Schule, die in einem Gebäude im Bereich des heutigen Übergangs zwischen Schloss und Taschenbergpalais untergebracht war.

Auch der Hofadel war zum Katholizismus übergetreten, sodass die Schülerzahl in der Folgezeit rasch wuchs. Im Jahr 1741 war die Schule schließlich sechsstufig. Zusammen mit der katholischen Hauptschule wurde das Gymnasium 1787 in einem Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Italienischen Dörfchens untergebracht. Durch die gemeinsame Unterbringung mit der Hauptschule mittlerweile vom Vollgymnasium in ein Progymnasium umgewandelt, zog die Schule 1839 in ein Gebäude auf der Schloßstraße.

Als eine der Maßnahmen zur Belebung des Katholizismus im 1921 wiedererrichteten Bistum Dresden-Meißen (das Bistum Meißen war im Zuge der Reformation aufgelöst worden) bemühte sich der erste Bischof von Dresden-Meißen, Christian Schreiber, darum, aus dem Progymnasium erneut ein Vollgymnasium zu schaffen. Im Jahr 1928 wurde die Schule als Vollgymnasium anerkannt, 1930 zog sie in eine klassizistische Villa in der Wiener Straße. Ende 1939 schlossen die Nationalsozialisten das Gymnasium.

Zahlreiche Versuche, die Schule zu DDR-Zeiten wiederzueröffnen, schlugen fehl. Das Kapellknabeninstitut der Sängerknaben an der Hofkirche blieb hingegen auch in der DDR bestehen. Schon 1990 trug Konrad Wagner, der musikalische Leiter der Kapellknaben, Bischof Joachim Reinelt den Wunsch vor, die Schule neuzugründen. Ehemalige Schüler und interessierte Eltern riefen im Oktober 1990 das Katholische Schulwerk St. Benno e.V. ins Leben, das der Bischof mit der Ausführung der Pläne betraute. Mit anfänglich 300 Schülern der Klassenstufen 7-10 nahm das Gymnasium bereits zum Schuljahr 1991/92 und damit als erstes sächsisches Gymnasium nach der Einheit den Betrieb auf. Bis zur Fertigstellung des von Behnisch entworfenen Schulneubaus im Jahr 1996 fand der Unterricht in zwei weit auseinanderliegenden Gebäuden statt.

Heute lernen am St.-Benno-Gymnasium etwa 800 Schüler.

Schulprofil

Die Erziehungsarbeit des St. Benno-Gymnasiums soll aus christlicher Weltsicht heraus Wert auf die menschliche Reife der Schüler sowie ihre personale und soziale Identität legen. Sie soll zudem Verantwortungsbewusstsein und Toleranz ebenso fördern wie die Bereitschaft und Fähigkeit, reflektiert Stellung zu beziehen.

Gebäude

Das Benno-Gymnasium ist eines der wenigen Zeugnisse der Moderne in Dresden. Der 1996 fertiggestellte, futuristisch anmutende Schulneubau wurde von Behnisch Architekten geschaffen. Unter anderem aufgrund der aggressiven Farbgebung der Straßenseite sorgten Günter und Stefan Behnisch für Gesprächsstoff. Innerhalb kurzer Zeit war das Gebäude in Architektenkreisen sehr bekannt und hat mittlerweile zahlreiche Architekturpreise erhalten.

Bildergalerie

Literatur

  • Frido Pflüger SJ / Jürgen Leide: Das St. Benno-Gymnasium in Dresden. In: Wozu kirchliche Schulen? Profile, Probleme und Projekte; ein Beitrag zur aktuellen Bildungsdiskussion. Marion Wagner (Hrsg.); LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2001. ISBN 3-8258-4880-9
Commons: St.-Benno-Gymnasium – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien