„Sekundärliteratur“ – Versionsunterschied

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Version vom 14. Januar 2012, 23:41 Uhr

Sekundärliteratur ist die Literatur, die andere Texte (die dann Primärliteratur genannt wird) oder historische Quellen behandelt. Gemeint sind in der Regel wissenschaftliche Schriften zu einem Thema. Nach diesem Muster wird Literatur, die sich ihrerseits mit Sekundärliteratur beschäftigt, als Tertiärliteratur bezeichnet, insbesondere allgemeine Abhandlungen wie Monographien, Referenzbücher und Enzyklopädien.[1]

Geisteswissenschaften

Texte, die typischerweise Gegenstand anderer Abhandlungen sind und in diesem Zusammenhang als Primärliteratur bezeichnet werden, sind

Ursprünglich stammt der Begriff aus der Literaturwissenschaft: Das Werk eines Dichters (künstlerisch Schaffenden) ist die Primärliteratur, die spätere wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Werk hingegen die Sekundärliteratur. So ist Goethes Faust. Eine Tragödie. Primärliteratur, eine Abhandlung über den Faust (oder Charaktere, Motive usw. aus dem Faust) wird Sekundärliteratur genannt. Enzyklopädische Artikel zu Goethes Faust mit Bezug auf die Sekundärliteratur sind Tertiärliteratur.

Für die Wissenschaftsgeschichte ist folgerichtig die Sekundärliteratur vergangener Zeiten als Quelle verwendbar. Beispiel: Das Werk eines berühmten Wissenschaftlers des 19. Jahrhunderts kann zu einer Quelle für den heutigen Historiker werden, der sich mit jenem berühmten Wissenschaftler beschäftigt.

In der Geschichtswissenschaft ist von der Sekundärliteratur die Sekundärquelle zu unterscheiden: Letztere bezeichnet eine Quelle, die darüber informiert, was in einer Primärquelle zu finden gewesen wäre. Beispiel: Ein Gerichtsprotokoll zitiert aus einem Brief, der dem Gericht vorgelegen hat. Der Brief ist die Primärquelle, das Protokoll die Sekundärquelle, die bedeutend wird, wenn der Brief selbst mittlerweile verloren gegangen ist.

Naturwissenschaften

In den Naturwissenschaften zählen Übersichtsarbeiten (englisch: Review) zur Sekundärliteratur, während dort zitierte sogn. Originalpublikationen – auch wenn diese erst kurze Zeit früher erschienen sind – zur Primärliteratur gerechnet werden. In der Chemie wird in der Primärliteratur beispielsweise erstmals die Synthese und Charakterisierung einer oder mehrerer neuer bisher gänzlich unbekannter Stoffe im Detail beschrieben. Wenn ein Autor jedoch zusammenfassend eine oder mehrere aus der Primärliteratur bekannte Stoffgruppen beschreibt, so zählt diese Veröffentlichung zur Sekundärliteratur.

Siehe auch

Literatur

  • Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 7. Auflage, Kröner, Stuttgart 1989, Stichwort "Sekundärliteratur".
  • Klaus Gantert, Rupert Hacker: Bibliothekarisches Grundwissen. 8. Auflage, Saur, München 2008, Stichwort "Sekundärliteratur".

Einzelnachweise

  1. Erläuterung zur Klassifizierung auf ChemgaPedia - Chemie-Enzyklopädie (6. Mai 2008)

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