„Reederei Jens Jost“ – Versionsunterschied

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== Ab 1900 ==
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Der neue Inhaber der Reederei Jens Jobst, Jürgen Brink orderte 1903 bei Werften in [[Tönning]] drei größere Schiffe mit 5 Luken, die 1903 und 1904 abgeliefert wurden. Um 1910 fuhren fünf Dampfer für die Reederei. Im und nach dem 1. Weltkrieg wurde die Reederei von Hanns Wölffel geführt und vorwiegend Holz und Kohle in der Ost- und Nordsee gefahren. Im Winter wurde das Fahrtgebiet auf das Mittelmeer und Schwarze Meer ausgedehnt. Die Weltwirtschaftskrise erschwerte den Betrieb der Reederei, da aufgrund des Reichssanierungsprogramm zwei der verbliebenen Schiffe abgewrackt werden mussten. Nur die ''Gratia'' und ''Constantia'' blieben in Fahrt.
Der neue Inhaber der Reederei Jens Jobst, Jürgen Brink orderte 1903 bei Werften in [[Tönning]] drei größere Schiffe mit 5 Luken, die 1903 und 1904 abgeliefert wurden. Um 1910 fuhren fünf Dampfer für die Reederei. Im und nach dem 1. Weltkrieg wurde die Reederei von Hanns Wölffel geführt und vorwiegend Holz und Kohle in der Ost- und Nordsee gefahren. Im Winter wurde das Fahrtgebiet auf das Mittelmeer und Schwarze Meer ausgedehnt. Die Weltwirtschaftskrise erschwerte den Betrieb der Reederei, da aufgrund des Reichssanierungsprogramm zwei der verbliebenen Schiffe abgewrackt werden mussten. Nur die ''Gratia'' und ''Constantia'' blieben in Fahrt.



Version vom 20. September 2019, 15:27 Uhr

Die Reederei Jens Jost wurde 1874 von dem Reedereikaufmann Hans-Peter Jost in Flensburg gegründet.

Geschichte

In dieser Zeit vor der Jahrhundertwende zeigten die Dampfschiffe ihre Überlegenheit beim Frachttransport im Vergleich zu den Seglern sehr deutlich und erzielten enorme Gewinne. Daher war es für die Reeder in dieser Zeit einfach, eine Reederei zu gründen und Parten für einen Schiffsneubau zu finden, die sich am Gewinn oder Verlust eines Schiffes beteiligten.

Gründung durch Hans-Peter Jost

Hans-Peter Jost orderte 1874 bei der Flensburger Hauswerft Wm. Gray & Co in West Hartlepool einen 1000 BRT Dampfer, der weitgehend durch Parten finanziert wurde.

1887 starb Hans-Peter Jost und sein Bruder, der Kapitän Jens Jost, der auch Schiffe der Reederei gefahren hatte und Direktor der Flensburger Dampfschiffahrtsgesellschaft von 1869 (FDG von 1869) war, übernahm den Betrieb und führte ihn unter seinem Namen fort. Daher zogen beide Reedereien in eine Bürogemeinschaft am Flensburger Holm. In das Flensburger Schiffergelag wurde Jens Jost 1854 berufen und 1887 übernahm er das Amt eines der vier Ältermänner. Bis zu seinem Tod stand er als 1. Ältermann an der Spitze dieser altehrwürdigen Gilde der Schiffer[1].

Jens Jost nannte den nächsten Neubau, den er 1889 übernahm, nach seinem Bruder Hans Jost. Am Anfang des 20. Jahrhunderts sanken die Frachtraten und viele Dampfer dieser Zeit, die vorwiegend als Drei-Luken-Schiffe gebaut wurden, waren ohne Fracht und wurden aufgelegt.

Ab 1900

Die 1908 auf der Eiderwerft für Reederei Jost gebaute Peritia

Der neue Inhaber der Reederei Jens Jobst, Jürgen Brink orderte 1903 bei Werften in Tönning drei größere Schiffe mit 5 Luken, die 1903 und 1904 abgeliefert wurden. Um 1910 fuhren fünf Dampfer für die Reederei. Im und nach dem 1. Weltkrieg wurde die Reederei von Hanns Wölffel geführt und vorwiegend Holz und Kohle in der Ost- und Nordsee gefahren. Im Winter wurde das Fahrtgebiet auf das Mittelmeer und Schwarze Meer ausgedehnt. Die Weltwirtschaftskrise erschwerte den Betrieb der Reederei, da aufgrund des Reichssanierungsprogramm zwei der verbliebenen Schiffe abgewrackt werden mussten. Nur die Gratia und Constantia blieben in Fahrt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden der Reederei zwei Prisen als Ersatz für die 1940 gestrandete Gratia zugeteilt. Nach dem Krieg musste Otto Brink, der die Reederei jetzt führte, alle verbliebenen Schiffe abliefern. Ohne Schiffe übernahm Otto Brink daher die Schiffsmaklerfirma Friedrich Dahm in Flensburg, dessen Gründer gestorben war. Zusammen mit Kurt Wölffel firmierten sie als Brink & Wölffel und erledigten die Einklarierung der Flensburg anlaufenden Schiffe, vorwiegend dänische Kümos. Auch die Befrachtung gehörte zu ihren Aufgaben. Für einige aus dem Osten nach Flensburg geflüchteten Kümoreeder, die neue Firmen gründeten, fungierte die Maklerfirma Brink & Wölffel zunehmend als Korrespondenzreederei.

Schiffahrtskontor Brink & Co

1950 gründete Otto Brink in Bremen eine neue Reederei unter dem Namen Bremer Schiffahrtskontor Brink & Co und begann mit dem aus England angegekauften Dampfer Industria den Wiederaufbau seiner Flotte. Der Neubau Audentia kam 1954 von der Schiffbau-Gesellschaft Unterweser und drei Neubauten lieferte in den Folgejahren die Elsflether Werft. Die Schiffe wurden von Brink & Wölffel befrachtet und fuhren vorwiegend in der Ost- und Nordsee.

Umzug nach Flensburg

1961 wurde der Bremer Reedereibetrieb geschlossen und der Sitz nach Flensburg verlegt. Die folgenden drei Neubauten kamen von der Werft Nobiskrug und gehörten Ein-Schiffsgesellschaften. Kurz darauf wurden zwei Motorfrachter vom Typ Deutscher Mehrzweckfrachter mit 15000 tdw vom Bremer Vulkan und der Rickmers-Werft bestellt. Der Rickmers Neubau wurde an Leonhardt und Blumberg abgegeben, da Jürgen Brink, der Sohn des Reeders Otto Brink verstarb.

Partner Atle Jebsen

Da es keine männliche Erben gab, wurde der weitere Reedereibetrieb mit dem norwegischen Partner Atle Jebsen (Bergen) in der neu gegründeten Reederei J. Jost GmbH fortgeführt, an der auch das Hamburger Deka Schiffahrtskontor Anteile hielt. Die Bereederung blieb in Flensburg und die Befrachtung wurde nach Hamburg und Bergen verlagert. Jebsen ließ auch einen Teil seiner zulaufenden Neubauten in Deutschland mit J. Jost als Korrespondentreeder registrieren. Jebsen wurde später alleiniger Gesellschafter und verlegte 1975 den Sitz der Reederei J. Jost nach Hamburg und übernahm 10 weitere Schiffe der norwegischen Muttergesellschaft Kristan Jebsen A/S in Bereederung.

Quellen

  • 100 Jahre Schiffahrt, Schiffbau, Häfen; 1964 Hamburg, Schiffahrtsverlag Hansa
  • Detlefsen, Gert Uwe: Deutsche Reedereien, Band 4: 1996 Verlag Gert Uwe Detlefsen

Einzelnachweise

  1. https://ww2.dsm.museum/DSA/DSA25_2002_171179_Gluesing.pdf