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Zahlreiche Tunnel, Brücken, U-Bahnen, Gleisanlagen, Kraftwerke, Industrieanlagen und Autobahnen in Österreich und dem benachbarten Ausland wurden von der Porr in der Vergangenheit realisiert. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Patente, darunter einige der fortschrittlichsten Tunnel- und Eisenbahnbausysteme sowie Spezialverfahren zur Altlastensanierung und zur Behandlung gefährlicher Abfälle.
Zahlreiche Tunnel, Brücken, U-Bahnen, Gleisanlagen, Kraftwerke, Industrieanlagen und Autobahnen in Österreich und dem benachbarten Ausland wurden von der Porr in der Vergangenheit realisiert. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Patente, darunter einige der fortschrittlichsten Tunnel- und Eisenbahnbausysteme sowie Spezialverfahren zur Altlastensanierung und zur Behandlung gefährlicher Abfälle.


Die ''[[Teerag-Asdag]]'' AG zeichnet sich als eigenständige Unternehmensgruppe für sämtliche Tief- und Straßenbauaktivitäten in Österreich verantwortlich.
Die ''[[Teerag-Asdag]]'' AG zeichnet innerhalb der Porr für sämtliche Tief- und Straßenbauaktivitäten in Österreich verantwortlich.


=== Infrastruktur ===
=== Infrastruktur ===

Version vom 12. Oktober 2014, 12:15 Uhr

PORR-Gruppe

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Rechtsform Unternehmensgruppe
Gründung 1869 (als Allgemeine österreichische Baugesellschaft)[1]
Sitz Wien, Österreich
Leitung Karl-Heinz Strauss
Mitarbeiterzahl 10.696 (2012)
Umsatz 2,9 Mrd. EUR (2012)
Branche Baukonzern
Website www.porr-group.com

Die Porr-Gruppe (in Eigenschreibweise: PORR) ist ein börsennotierter Baukonzern mit Sitz in Wien. Sie ist das zweitgrößte Bauunternehmen Österreichs. Porr ist ein Gesamtdienstleister in allen Sparten der Bauwirtschaft. Vom Tiefbau einschließlich Verkehrswege-, Tunnelbau und Spezialtiefbau über den Hochbau einschließlich Projektentwicklung bis hin zu Umwelttechnik und Facility Management ist Porr national und international tätig.

Die heutige Konzernmutter Porr AG wurde 1869 unter dem Namen Allgemeine österreichische Baugesellschaft als Aktiengesellschaft gegründet, womit Porr zu den ältesten, börsennotierten Gesellschaften des Landes zählt. Der Name Porr geht auf den Bautechniker Arthur Porr zurück, den Mitgründer der 1927 mit der Gesellschaft fusionierten A. Porr Betonbauunternehmung.

Geschichte

1869 wurde die Allgemeine österreichische Baugesellschaft in Wien gegründet.[2] Im selben Jahr erfolgt die Erstnotierung an der Börse und Errichtung etlicher Ringstraßenbauten im 19. Jahrhundert, wie beispielsweise das Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz. 1873 errichtete die Gesellschaft sieben Ausstellungspavillons und zahlreichen Hotels für die Weltausstellung in Wien.

Arthur Porr, ein Pionier des Betonbaues, und O. Stern gründeten 1908 die A. Porr Betonbauunternehmung Gesellschaft mbH.

Die Fusion der beiden Stammunternehmen zur Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr Aktiengesellschaft erfolgte 1927. 1930 leistete das Unternehmen Pionierarbeit mit dem Bau der weltbekannten Großglockner-Hochalpenstraße. In der Zwischenkriegszeit war Porr am Bau von zahlreichen Kraftwerksanlagen, Straßen-, Bahn- und Industriebauten beteiligt. Während der Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg gehörte die Firma zu den sowjetisch geführten USIA-Betrieben.

Es folgte die Errichtung von prestigeträchtigen Büro- und Geschäftshäusern wie 1960 des markanten Ringturm in Wien. Porr wurde zunehmend auch Generalunternehmer für große nationale Projekte. 1973 erfolgte der Bau des Vienna International Center, der Wiener UNO City. In den 1980er Jahre weitete der Konzern seine Tätigkeit nach Zentral- und Osteuropa aus. 2000 wurde Porr Mehrheitseigentümer der Teerag-Asdag AG, dem wichtigsten Straßenbauunternehmen Österreichs.

2008 war das Unternehmen schon ein international tätiger Baukonzern mit vier überregional agierende Tochterfirmen in 16 europäischen Ländern. Die türkische Renaissance-Gruppe beteiligte sich 2009 mit 10,22 Prozent an der Porr-Gruppe. Gemeinsam gründeten die beiden Unternehmen ein 50:50-Joint Venture namens Porr Construction Holding. 2010 kam es im Rahmen der BUWOG-Affäre zu Ermittlungen der österreichischen Behörden bei Porr.[3][4] Trotz der Auslandsaktivitäten waren zu der Zeit 70 % der Umsätze mit Bauvorhaben in Österreich, die restlichen 30 % in Deutschland, der Schweiz und Osteuropa.[2]

Seit September 2010 ist Karl-Heinz Strauss[5] Vorstandsvorsitzender der Porr.[6] Die Porr-Gruppe wurde zu der Zeit umfassend restrukturiert. 2011 übernahm Porr die Teerag-Asdag-Anteile von den Wiener Stadtwerken und ist damit Alleineigentümer. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat im Dezember 2011 die Entscheidung bekanntgegeben, die Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) in Wellen an der Mosel zu kaufen.[7] Die Bank Austria verkaufte im Juli 2012 ihren 38-%-Aktienanteil am Unternehmen für rund 80 Millionen Euro an Karl-Heinz Strauss, sodass Strauss mit 44 % Stimmanteil der größte Einzelaktionär wurde.[8] So wurde auch dessen 2008 gegründete Firma STRAUSS & PARTNER in den Konzern eingebracht, die Projekte wie den EURO PLAZA am Wienerberg und Monte Laa betrieben hatte.[9][10][5]
2013 wurde der Firmenwortlaut von Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr AG in PORR AG geändert, womit der Konzern international geschlossen als Porr auftritt.

Im Juli 2014 hat die Porr ihre Beteiligung von 41,33 % an der UBM (bis 1997 Union-Baumaterialen) wieder auf eine Mehrheitsbeteiligung aufgestockt.[11]

Unternehmensstruktur

PORR AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1869 (Rechtsform, Name seit 2013)
Sitz Wien 10, Absberggasse 47
Leitung Karl-Heinz Strauss (Aussichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 300 (2014)
Umsatz ca. 57 Mio. EUR (Schätzung, 2014)[1]
Branche Baukonzern (Muttergesellschaft)
Website www.porr-group.com

Die Muttergesellschaft PORR AG fungiert als Dach.[1]

Operative Haupt-Firmengruppen im Bausektor sind die Porr Bau für Hochbau und die TEERAG-ASDAG im Tiefbau, dazu kommen Ländergesellschaften wie die Porr Deutschland.

Der bereite Leistungsbereich ist in Geschäftseinheiten (Business Units) strukturiert:

  • Business Unit 1 - DACH: umfasst das Flächengeschäft im Hoch- und Tiefbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • Business Unit 2 - CEE/SEE: ist zuständig für das Flächengeschäft Hoch- und Tiefbau in Südosteuropa
  • Business Unit 3 - International: betreut das Joint Venture mit der türkischen Renaissance-Gruppe und legt den Fokus auf Qatar und Saudi-Arabien.
  • Business Unit 4 - Infrastruktur bündelt die Kernkompetenzen des Konzerns in den Abteilungen Tunnelbau, Grundbau, Bahnbau (national und international), Leitungsbau, Ingenieurbau, Kraftwerksbau und Großprojekte Tiefbau
  • Business Unit 5 - Umwelttechnik bündelt alle Umweltaktivitäten der Porr-Gruppe
  • Business Unit 6 - Real Estate deckt mit den Marken Strauss & Partner[9] und Porreal die gesamte Breite im Bereich Immobilien-Entwicklung (Development) und -Betrieb (Facilitymanagement) ab

Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum der Porr umfasst die gesamte Wertschöpfungskette des Bauwesens: planen, finanzieren, bauen, betreiben, instand halten.

Hochbau

Im Bereich Hochbau umfasst das Leistungsspektrum der Porr Büros, Hotels, Universitäten, Wohnungen, Verwaltungsgebäude, Objekte im Healthcare-Bereich, Industrieanlagen und Fußballstadien ebenso wie die Revitalisierungen schützenswerter Architektur.

Tiefbau

Zahlreiche Tunnel, Brücken, U-Bahnen, Gleisanlagen, Kraftwerke, Industrieanlagen und Autobahnen in Österreich und dem benachbarten Ausland wurden von der Porr in der Vergangenheit realisiert. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Patente, darunter einige der fortschrittlichsten Tunnel- und Eisenbahnbausysteme sowie Spezialverfahren zur Altlastensanierung und zur Behandlung gefährlicher Abfälle.

Die Teerag-Asdag AG zeichnet innerhalb der Porr für sämtliche Tief- und Straßenbauaktivitäten in Österreich verantwortlich.

Infrastruktur

Die Porr hat im Laufe ihrer Geschichte etliche Infrastrukturbauten errichtet: Tunnel, Brücken, U-Bahnen, Bahn- und Gleisanlagen sowie Feste Fahrbahn-Projekte. Die Bereiche Kraftwerksbau, Grundbau, Leitungsbau, Straßen- und Verkehrswegebau sowie verschiedenste Großprojekte im Segment Tiefbau runden das Leistungsportfolio der Porr in Sachen Infrastruktur ab.

Development

Für Projektentwicklung hat Porr spezialisierte Tochterunternehmen gegründet. So liegen die Kernkompetenzen der Strauss & Partner Development GmbH in der Entwicklung von Projekten im Tief- und Hochbau sowie in den Sparten Infrastruktur, Energie, Gesundheit und Tourismus.[9][10] Das Unternehmen ist vor allem in Österreich und Deutschland aktiv.

Die Porreal Immobilien Management GmbH positioniert sich als Komplettanbieter im Immobilienmanagementgeschäft auf relevanten Märkten im In- und Ausland und stellt auch ein straffes Management aller konzerneigenen Immobilien sicher.

Die UBM Realitätenentwicklung AG beschäftigt sich hauptsächlich mit der Entwicklung und Bauausführung von Hochbauprojekten in Zentral- und Osteuropa.

Umwelttechnik

Die Porr Umwelttechnik GmbH wurde im Jahr 1990 als Tochterunternehmen von Porr gegründet, um das im Konzern vorhandene Wissen auf dem Gebiet des technischen Umweltschutzes zu konzentrieren und Innovationen bei Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von umwelttechnischen Bauwerken und Anlagen zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen.

Bauwerke

Ausgewählte Bauwerke von Porr:

  • Bürohaus Euro Plaza, Bauteil 4, Wien - Errichtung des 4. Abschnitts des modernen Office Parks an der Wienerbergstraße (AT)
  • Generalsanierung des Theaters in der Josefstadt, Wien (AT)
  • Errichtung in Arbeitsgemeinschaft des neuen Stadtteils Eurovea International Trade Center in Bratislava (SK)
  • Einsatz der „Festen Fahrbahn – elastisch gelagerte Gleistragplatte ÖBB-PORR“, Berlin (DE)
  • Errichtung der Save-Brücke, Belgrad (RS)
  • Bau des 35 km langen Lötschberg-Basistunnels als wesentlicher Bestandteil der Schweizer Nord-Süd-Bahntransitroute, (CH)
  • Finnetunnel, Herrengosserstedt - Neubau von zwei parallel geführten 6970 m langen eingleisigen Röhren im Bauverfahren Schildvortrieb (DE)
  • Federführung beim 13 km langen Wienerwaldtunnels auf der Neubaustrecke Wien – St. Pölten (AT)
  • Errichtung der 2. Röhre des 6,4 km langen Tauerntunnels als Eigenbaustelle (AT)
  • Lainzer Tunnel, Wien – Ausführung des 3. Abschnitts "Verbindungstunnel Baulos LT 33 Hofjagdstraße" in Arbeitsgemeinschaft
  • Generalsanierung der A1-Westautobahn in Arge, Oberösterreich (AT)
  • Autobahn A2 Gleisdorf West-Laßnitzhöhe: Durchführung in Arge von Straßenbau-, Brückensanierungs- und Lärmschutzwandarbeiten (AT)
  • Neubau "Große Olympia-Skisprungschanze" in Arge, Garmisch-Partenkirchen (DE)
  • Errichtung der ÖBB-Innbrücke Landeck (Arge), Tirol (AT)
  • Neugestaltung der Fußgängerzonen Kärtnerstraße und Graben in Arge, Wien (AT)
  • Tunnel im Rahmen von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm: Boßlertunnel, Fildertunnel, Steinbühltunnel

Einzelnachweise

  1. a b c Firma PORR AG in Wien. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
  2. a b Eintrag zu Porr, Allgemeine Baugesellschaft A. Porr AG im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  3. Buwog-Affäre: Hausdurchsuchung bei Baukonzern Porr, diepresse.com, 28. Januar 2010.
  4. Buwog, profil.at, 31. Januar 2010.
  5. a b Lebenslauf GD Ing. Karl-Heinz Strauss (CEO), porr.at, abgerufen 14. September 2014.
  6. Porr AG: Erstes Pressegespräch mit Karl-Heinz Strauss in neuer Funktion, APA, 20100915, OTS0139
  7. Christian Kremer: Kommt Stuttgart 21 in Wellen unter die Erde? Trierischer Volksfreund, 19. Dezember 2011.
  8. Porr-Chef kauft Porr, diepresse.com, 17. Juli 2012.
  9. a b c Unternehmensseiten Strauss & Partner Development GmbH
  10. a b Firma STRAUSS & PARTNER Development GmbH in Wien. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
  11. Die Übernahme stand Mitte 2014 noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden und des Porr-Aufsichtsrates.