Messiah (Band)

Messiah

Allgemeine Informationen
Genre(s) Death Metal, Thrash Metal
Gründung 1984
Auflösung 1995
Letzte Besetzung
Christofer Johnsson
Oliver Koll
Remo «Bröggi» Broggi
Steve Karrer

Messiah war eine schweizerische Death-/Thrash-Metal-Band, die von 1984 bis 1995 bestand.

Bandname

Der Bandname wurde inspiriert von einem Lied der schweizerischen Death-Metal-Band Hellhammer, welches auf dem Demo Satanic Rites von 1983 erstmals veröffentlicht wurde. [1] In der USA wurden die Platten unter dem Namen «The Messiah» oder «Messiah AD» veröffentlicht, da es in der USA eine zweite Band mit demselben Namen gibt. Es gibt ebenso noch weitere Namensvettern, wie z.B. eine 1988 gegründete Acid-House-Band in London. [2]

Geschichte

Die Band wurde 1984 von Gitarrist Remo Broggi («Bröggi»), dem damaligen Sänger Reto Wilhelm Kühne («Tschösi») und dem Schlagzeuger Rolf Heer («Jazzi») gegründet. Sie nahmen 1985 das erste Demo Powerthrash auf, ohne dass sie damals ihre Instrumente beherrschten. Es war eine spontane Aufnahme ihres Probens.[1] Später nahmen sie im Studio das zweite Demo Infernal Thrashing auf. Beide Demos hatten eine Auflage von ca. 200 bis 300 Stück und wurden auf Kassette herausgegeben. Messiah hatte den ersten offiziellen Auftritt mit Celtic Frost im Dezember 1985 in der Schweiz.

1986 spielten sie in einem 8-Track-Studio in Baar das erste Album Hymn To Abramelin ein, welches von einem privaten Label Chainsaw Murder Records vertrieben wurde. Es wurde als Langspielplatte mit einer Auflage von 2000 Stück mit schwarzen Cover veröffentlicht und als dieses ausverkauft war wurden 5000 Stück mit rotem Cover nachgepresst. Das nächste Album Extreme Cold Weather wurde ebenfalls in Baar eingespielt und zuerst als Demo und später als Langspielplatte mit einer Auflage von 12'000 Stück veröffentlicht.

Messiah hatte in dieser Zeit (1985 bis 1987) mehrere Auftritte in Deutschland, in Belgien, in der Niederlande, in Italien und in der Schweiz. Es gab während dieser Zeit auch Änderungen in der Band-Zusammensetzung und es machten sich die ersten Auflösungstendenzen bemerkbar. Broggi wollte die Band mehr Richtung Grindcore, bzw. Death-Metal entwickeln und Kühne dagegen extremer und chaotischer werden. 1987 löste sich Messiah auf.[1]

1990 kam Messiah mit einem neuen Line-Up (Gesang: Andy Kaina, Gitarre: Remo Broggi, Bassgitarre: Patrick Hersche und Schlagzeug: Steve Karrer) mit der EP Psychomorphia zurück, welches vom Label Noise vertrieben wurde, welches damals auch das Label von Celtic Frost und Coroner war. Das neue Album konnte nun dem Death-Metal zugeordnet werden.[3] Im selben Jahr begab sich die Band auf eine Tournee mit Deicide. Mit denselbem Bandmitglieder wurden die Death-Metal-Alben Choir of Horrors 1991 und Rotten Perish 1992 aufgenommen.

Danach verliessen Hersche und Kaina die Band. Neu dazu kamen Christofer Johnsson als Sänger und Oliver Koll als Bassist. Mit diesem zwei neuen Bandmitgliedern änderte sich auch der Stil und mit dem 1994 veröffentlichten Album Underground stiessen sie Richtung Thrash-Metal vor. Da für Broggi der Stil nun endgültig vom ursprünglichen Projekt 'Messiah' wegentwickelt hatte und er deshalb die frühen Jahre nicht mehr wiedererkennen konnte, löste er die Band auf. [1]

Musikstil

Die Band spielte unterschiedliche Metalstile. Die ersten zwei Platten Hymn to Abramelin (1986) und Extreme Cold Weather (1987) gehören zu einem sehr eigenen experimentellen Stil, welcher sich nicht eindeutig in Death-Metal oder Thrash-Metal einordnen lässt. Messiah sahen sich damals als Extreme-Metal-Band. Die Gitarren sind nicht tiefer gestimmt, wie sie bei Death-Metal üblich ist und der gutturale Gesang ist ein sehr lautes Schreien.

Die EP Psychomorphia (1990) und die Alben Choir of Horrors (1991) und Rotten Perish (1992) sind dem klassischen Death-Metal zuzuordnen.

Das fünfte Album Underground (1994) sowie die abgekoppelte EP The Ballad of Jesus haben aber wieder alle Merkmale des Thrash-Metal im Stil von z.B. Sacred Reich oder Slayer.

Diskografie

Studioalben

  • 1986: Hymn to Abramelin
  • 1987: Extreme Cold Weather
  • 1991: Choir of Horrors
  • 1992: Rotten Perish
  • 1994: Underground

Demos

  • 1984: Demo 1984
  • 1985: Infernal Thrashing
  • 1985: Powerthrash
  • 1985: Live Baar
  • 1986: Extreme Cold Weather

Compilations & Livealben

  • 1994: Powerthrash / The Infernal Thrashing

Singles & EPs

  • 1990: Psychomorphia
  • 1994: The Ballad of Jesus

Videos & DVDs

  • 2003: 20 Years of Infernal Thrashing Madness

Einzelnachweise

  1. a b c d Interview im November 2002 bei Metal-Rules.
  2. Messiah (Acid House) bei Discogs
  3. Review von Psychomorphia im Rock-Hard-Magazin