„Merck KGaA“ – Versionsunterschied

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== Historisches ==
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* [[1668]] Friedrich Jacob Merck kauft die Engel-[[Apotheke]] in Darmstadt
Im Jahr [[1668]], noch in den Ausläufern des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], erwirbt der aus Franken stammende [[Friedrich Jacob Merck]] die Engel-[[Apotheke]] in [[Darmstadt]], die zur Keimzelle des Konzerns werden soll.

* [[1827]] [[Heinrich Emanuel Merck]] beginnt mit der industriellen [[Produktion]] von [[Alkaloid]]en
Anfang des [[19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] erforscht [[Heinrich Emanuel Merck]] systematisch das pharmazeutische Potential der so genannten [[Alkaloid]]e, einer hochwirksamen Stoffgruppe, zu denen unter anderem das [[Morphin]] zählt. Im Jahr [[1827]] beginnt er mit der Produktion und dem Vertrieb dieser Substanzen im industriellen Maßstab. Die Alkaloide des Unternehmens werden rasch durch ihre Reinheit überregional bekannt.
* [[1887]] übernahm Georg Merck die Vertretung in [[New York City|New York]] und gründete im Jahre [[1891]] Merck & Co.

* [[1918]] Merck verliert in Folge des 1. Weltkrieges mehrere ausländische Vertretungen, darunter Merck & Co., USA
Schnell wachsen die Handelsbeziehungen in alle europäischen Metropolen. Beim Tod Heinrich Emanuels im Jahr [[1855]] hat das Unternehmen 50 Beschäftigte. Im Jahr [[1887]] übernimmt [[Georg Merck]] die Vertretung der Firma in [[New York City|New York]], wo er [[1891]] die Firma Merck & Co. gründet.
* [[1944]] Zerstörung des Werksgeländes in Darmstadt im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] (zu ca. 80 %)

[[1903]]/[[1904|04]] werden die gesamten Produktionsanlagen an den nördlichen Rand von Darmstadt verlegt, wo sich das Unternehmen noch heute befindet. Zugleich beginnt neben der Produktion von Grundstoffen auch die Herstellung gebrauchsfertiger Arzneimittel. Im letzten Jahrzehnt vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] steigt der Umsatz von 12 auf 26 Millionen Mark.

In Folge der Kriegseinwirkungen verliert das Unternehmen durch [[Enteignung]] das gesamte Auslandsgeschäft, darunter [[1917]] auch die sehr erfolgreiche US-Tochter Merck & Co., USA., die in der folge zu einem eigenständigen amerikanischen Pharma-Konzern wird.

In den 20er Jahren blüht das Unternehmen aber rasch wieder auf. Neue Produkte, wie z.B. Vitamine und Pflanzenschutzmittel, werden erfolgreich. Unter anderem entsteht in dieser Zeit auch das noch heute populäre [[Vitamin C|Vitamin-C-Präparat]] ''Cebion''. Bis zum Jahr [[1929]] steigt der Umsatz von Merck auf 44 Millionen Mark.

[[1944]] wird das Werksgelände der Firma zu 80% zerstört. Aber dennoch beginnt bald der Wiederaufstieg, Merck wächst entgültig zu einem weltumspannenden Konzern. In den 60er Jahren wird intensiv auf dem Gebiet der [[Flüssigkristall]]e geforscht, die bald zu einem dritten Standbein des Geschäftes werden.

Heute wird in 24 Ländern produziert, für das Unternehmen sind rund 29.000 Mitarbeiter tätig (davon ca. 9000 in Deutschland). Seit den 1990er Jahren
besteht das Unternehmen aus einer an der Börse gehandelten ''Merck KGaA'', die vom Management geführt wird. Die Aktienmehrheit der KG liegt bei der E. Merck OHG, die nach wie vor von der Familie Merck geführt wird und die strategischen Leitlinien des Chemie- und Pharmakonzerns vorgibt.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 29. Dezember 2005, 10:59 Uhr

Merck ist der Name einer deutschen Industriellen-Familie, auf welche die Gründung der beiden seit dem Ersten Weltkrieg voneinander unabhängigen Weltfirmen Merck KGaA in Darmstadt und Merck & Co., Inc. in Whitehouse Station, New Jersey (USA) zurückzuführen ist. Letzteres Unternehmen besitzt nur die Namensrechte für Nordamerika und firmiert in allen anderen Weltregionen unter dem Namen MSD SHARP & DOHME, während die Merck KGaA in Nordamerika unter dem Namen EMD (EM - Initialen des Firmengründers Emanuel Merck; D - Darmstadt) firmiert. Das Unternehmen Merck gilt als das weltweit älteste Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche.

Während die Aktiengesellschaft Merck & Co., Inc. das weltweit drittgrößte Pharmaunternehmen darstellt, ist die Merck KGaA mehrheitlich (rund 73%) noch in Familienbesitz, deutlich kleiner als Merck & Co., Inc.

Die Schwerpunkte sind neben der Produktion von Orginalpräperaten (Nasivin, Toxogonin, Kohlekompretten, Concor mit dem Wirkstoff Bisoprolol, Fortecortin und Metformin), Generika und verschiedene Angebote im Bereich der chemischen Produkte. So ist die Merck KGaA ein Pionier im Bereich der LCD-Technik. Heute ist Merck der weltgrößte Hersteller von Flüssigkristallen, die für die Herstellung von LCD/TFT-Displays benötigt werden (Weltmarktanteil mehr als 60 %). Weitere Produkte sind Pigmente für Autolacke und Kosmetika, Feinchemikalien, Chromatographiematerialien und vieles mehr. Mit verschiedenen Tochterfirmen in verschiedenen Ländern gehört die Merck KGaA zu den umsatzstärksten Generika-Hersteller der Welt.

Historisches

Im Jahr 1668, noch in den Ausläufern des Dreißigjährigen Krieges, erwirbt der aus Franken stammende Friedrich Jacob Merck die Engel-Apotheke in Darmstadt, die zur Keimzelle des Konzerns werden soll.

Anfang des 19. Jahrhunderts erforscht Heinrich Emanuel Merck systematisch das pharmazeutische Potential der so genannten Alkaloide, einer hochwirksamen Stoffgruppe, zu denen unter anderem das Morphin zählt. Im Jahr 1827 beginnt er mit der Produktion und dem Vertrieb dieser Substanzen im industriellen Maßstab. Die Alkaloide des Unternehmens werden rasch durch ihre Reinheit überregional bekannt.

Schnell wachsen die Handelsbeziehungen in alle europäischen Metropolen. Beim Tod Heinrich Emanuels im Jahr 1855 hat das Unternehmen 50 Beschäftigte. Im Jahr 1887 übernimmt Georg Merck die Vertretung der Firma in New York, wo er 1891 die Firma Merck & Co. gründet.

1903/04 werden die gesamten Produktionsanlagen an den nördlichen Rand von Darmstadt verlegt, wo sich das Unternehmen noch heute befindet. Zugleich beginnt neben der Produktion von Grundstoffen auch die Herstellung gebrauchsfertiger Arzneimittel. Im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg steigt der Umsatz von 12 auf 26 Millionen Mark.

In Folge der Kriegseinwirkungen verliert das Unternehmen durch Enteignung das gesamte Auslandsgeschäft, darunter 1917 auch die sehr erfolgreiche US-Tochter Merck & Co., USA., die in der folge zu einem eigenständigen amerikanischen Pharma-Konzern wird.

In den 20er Jahren blüht das Unternehmen aber rasch wieder auf. Neue Produkte, wie z.B. Vitamine und Pflanzenschutzmittel, werden erfolgreich. Unter anderem entsteht in dieser Zeit auch das noch heute populäre Vitamin-C-Präparat Cebion. Bis zum Jahr 1929 steigt der Umsatz von Merck auf 44 Millionen Mark.

1944 wird das Werksgelände der Firma zu 80% zerstört. Aber dennoch beginnt bald der Wiederaufstieg, Merck wächst entgültig zu einem weltumspannenden Konzern. In den 60er Jahren wird intensiv auf dem Gebiet der Flüssigkristalle geforscht, die bald zu einem dritten Standbein des Geschäftes werden.

Heute wird in 24 Ländern produziert, für das Unternehmen sind rund 29.000 Mitarbeiter tätig (davon ca. 9000 in Deutschland). Seit den 1990er Jahren besteht das Unternehmen aus einer an der Börse gehandelten Merck KGaA, die vom Management geführt wird. Die Aktienmehrheit der KG liegt bei der E. Merck OHG, die nach wie vor von der Familie Merck geführt wird und die strategischen Leitlinien des Chemie- und Pharmakonzerns vorgibt.