„Merck KGaA“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Unternehmen
{| class="toccolours" style="float: right; margin: 0 0 1em 1em; width: 20em; font-size: 90%; clear:right;" cellspacing="5"
| Name =
|-
| Logo = Logo Merck KGaA 2015.svg
! colspan="2" style="text-align: center; font-size: larger;" | '''Merck KGaA'''
| Unternehmensform = [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]]
|-
| ISIN = DE0006599905
| colspan="2" style="text-align: center;" |[[Bild:Merck logo.gif|none|200px|Telekom-Konzernzentrale in Bonn]]
| Gründungsdatum = 1668<ref name="ARD" />
| colspan="2" style="padding: 1em 0; text-align: center;" |
| Auflösungsdatum =
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
| Auflösungsgrund =
| '''Unternehmensform'''
| Sitz = [[Darmstadt]], {{DEU}}
| [[KGaA|Kommanditgesellschaft auf Aktien]]
| Leitung = * [[Belén Garijo]], Vorsitzende der Geschäftsleitung<br />[[Kai Beckmann]]<br />Peter Guenter<br />Matthias Heinzel<br />[[Helene von Roeder]]
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
* [[Wolfgang Büchele]], [[Aufsichtsratsvorsitzender]]
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
| Mitarbeiterzahl = 62.908 <small>(Merck-Konzern)</small><ref name="GB2023">[https://www.merckgroup.com/de/investors/reports-and-financials.html] </ref>
| '''Gegründet'''
| Umsatz = 21,0 Mrd. [[Euro]] <small>(Merck-Konzern)</small><ref name="GB2023" />
| [[1668]]
| Stand = 2023-12-31
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
| Branche = [[Chemische Industrie|Chemie-]] und [[Pharmaindustrie]]
|'''Firmensitz'''
| Homepage = [https://www.merckgroup.com/de merckgroup.com]
| [[Darmstadt]]
}}
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
[[Datei:Merck KGaA Pyramide Gruener Turm.jpg|mini|Zentrale der Merck KGaA in Darmstadt.<br />V.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r. Merck-Pyramide (im November 2014 abgerissen), „Grüner Turm“ von [[Friedrich Pützer]] (1905) und „Adlerhorst“ (Bürobereich der Geschäftsführung)]]
|'''Geschäftsleitung '''
| [[Dr. Michael Römer]], Vorstandsvorsitzender
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
|'''Mitarbeiter'''
| 29.133 <small>(Dezember 2005)</small>
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
|'''Branche'''
| Chemie- und Pharmazieunternehmen
|- style="vertical-align: top; text-align: left;"
|'''Webseite'''
| http://www.merck.de
|}


Die '''Merck KGaA''' (in Nordamerika '''EMD''') ist ein deutsches [[Unternehmen]] der [[Chemische Industrie|Chemie-]] und [[Pharmaunternehmen|Pharmaindustrie]] mit Sitz in [[Darmstadt]]. Die heutige Merck&nbsp;[[Kommanditgesellschaft auf Aktien|KGaA]] ist unabhängig vom [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Pharmakonzern [[Merck & Co.|Merck & Co., Inc.]] Beide Unternehmen sind auf die deutsche [[Industrieller|Industriellen]]-Familie [[Merck (Familie)|Merck]] zurückzuführen, welche die Merck & Co., Inc. bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als [[Tochtergesellschaft]] von ''E. Merck'' (heute Merck&nbsp;KGaA) betrieb. Infolge des Krieges wurde die Merck&nbsp;&&nbsp;Co.,&nbsp;Inc. durch [[Enteignung]] ein eigenständiges Unternehmen.
'''Merck''' ist der Name einer deutschen [[Industrieller|Industriellen]]-Familie, auf welche die Gründung der beiden seit dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] voneinander unabhängigen Weltfirmen [[Merck KGaA]] in [[Darmstadt]] und [[Merck & Co., Inc.]] in [[Whitehouse Station]], [[New Jersey]] ([[USA]]) zurückzuführen ist. Letzteres [[Unternehmen]] besitzt nur die Namensrechte für Nordamerika und firmiert in allen anderen Weltregionen unter dem Namen MSD SHARP&nbsp;& DOHME, während die Merck [[KGaA]] in Nordamerika unter dem Namen EMD (EM&nbsp;- Initialen des Firmengründers Emanuel Merck; D&nbsp;- Darmstadt) firmiert. Das Unternehmen Merck gilt als das weltweit älteste Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche.


Die deutsche Merck verlor durch die Enteignung der US-Tochter die Rechte am Namen ''Merck'' in [[Nordamerika]] und darf diesen dort nicht mehr verwenden. Daher tritt sie in Nordamerika unter dem Namen ''EMD'' (abgeleitet von ''Emanuel Merck, Darmstadt'') auf. Im Ausland firmiert die US-amerikanische Merck & Co., Inc. als ''Merck&nbsp;Sharp&nbsp;&&nbsp;Dohme ([[Merck & Co.#MSD in Deutschland|MSD]])''.<ref>Merck KGaA: {{Webarchiv |url=http://www.merck.de/de/unternehmen/geschichte/geschichte.html |text=''Der Name Merck'' |wayback=20101008222409}}. Abgerufen am 26. Oktober 2010.</ref>
Während die [[Aktiengesellschaft]] Merck&nbsp;& Co., Inc. das weltweit drittgrößte [[Pharmaunternehmen]] darstellt, ist die Merck KGaA mehrheitlich (rund 73%) noch in [[Familienbesitz]], deutlich kleiner als Merck&nbsp;& Co., Inc.


Die Anfänge von Merck gehen bis zum Jahr 1668 zurück. Merck gilt damit als das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Im Gegensatz zu den meisten größeren Konkurrenten ist Merck weiterhin sowohl in der Chemie- als auch in der Pharmaindustrie tätig.
Die Schwerpunkte sind neben der Produktion von Orginalpräperaten ([[Nasivin]], [[Toxogonin]], Kohlekompretten, [[Concor]] mit dem Wirkstoff [[Bisoprolol]], [[Fortecortin]] und [[Metformin]]), [[Generika]] und verschiedene Angebote im Bereich der chemischen Produkte. So ist die Merck KGaA ein Pionier im Bereich der [[LCD]]-Technik. Heute ist Merck der weltgrößte Hersteller von [[Flüssigkristall]]en, die für die Herstellung von [[LCD|LC]]/[[TFT]]-[[Display|Displays]] benötigt werden (Weltmarktanteil mehr als 60 %). Weitere Produkte sind [[Pigmente]] für Autolacke und Kosmetika, Feinchemikalien, [[Chromatographie]]materialien und vieles mehr.
Mit verschiedenen Tochterfirmen in verschiedenen Ländern gehört die Merck KGaA zu den umsatzstärksten Generika-Hersteller der Welt.


== Historisches ==
== Unternehmensentwicklung ==
=== Historische Entwicklung ===
{{Hauptartikel|Geschichte der Merck KGaA}}
[[Datei:ENGEL APHOTHEKE.png|mini|Mercksche Engelapotheke in Darmstadt Ende des 18. Jahrhunderts]]
Am 26. August 1668 erhielt [[Friedrich Jacob Merck]] die Erlaubnis, eine Apotheke in Darmstadt zu betreiben. Die ''Engelapotheke'' gehört bis heute der Familie Merck. [[Heinrich Emanuel Merck]] begann 1827, selbst isolierte [[Wirkstoff]]e, u.&nbsp;a. Alkaloide wie [[Morphin]], zu vertreiben. Mit seinen Söhnen gründete er 1850 ein Gemeinschaftsunternehmen (''E. Merck Darmstadt''), das 1860 bereits 800 verschiedene Produkte anbot. Es gilt als besondere Neuerung, dass Merck nach verbindlich formulierten Reinheitsstandards arbeitete. Ab 1889 veröffentlichte das US-amerikanische Tochterunternehmen Merck & Co., Inc., den [[Merck Index]], ein Standardwerk für Stoffeigenschaften der wichtigsten Arzneistoffe, Chemikalien, Drogen und biochemischen Stoffe. In der 15. Auflage, die mittlerweile von der Royal Society of Chemistry herausgegeben wird, enthält der Merck Index über 10.000 Monographien zu einzelnen Substanzen oder Wirkstoffklassen.<ref>[https://www.rsc.org/merck-index The Merck Index* Online] auf der Homepage der Royal Society of Chemistry abgerufen am 21. August 2018.</ref>


[[Datei:Merck Fabrik um 1886.jpg|mini|links|Produktion in der Fabrik von 1886]]
Im Jahr [[1668]], noch in den Ausläufern des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], erwirbt der aus Franken stammende [[Friedrich Jacob Merck]] die Engel-[[Apotheke]] in [[Darmstadt]], die zur Keimzelle des Konzerns werden soll.
Im 19. Jahrhundert war Merck vermutlich das umsatzstärkste Pharmaunternehmen im [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]]. 1894 wurde das erste Schilddrüsenpräparat weltweit entwickelt. Um die Jahrhundertwende wandelte sich Merck von einer „Großapotheke“ für Naturstoffe zu einem Unternehmen für synthetische Wirkstoffe. So wurde 1903 das [[Schlafmittel]] ''[[Barbital|Veronal]]'' eingeführt – das weltweit erste [[Barbiturat]].


In den Jahren 1903/1904 zog das nun auf über 1000 Mitarbeiter gewachsene Unternehmen in neue Betriebsstätten im Norden Darmstadts. Von 1906 bis 1918 gehörte Merck zu einem gegen die [[IG Farben]] gerichteten, größeren Herstellungs-, Einkaufs- und Preiskartell. Bis zum Ersten Weltkrieg erhöhten sich Mitarbeiterzahl und Umsatz stark. Bereits ab 1887 bestand eine Verkaufsniederlassung in den USA, die 1908 in die formal eigenständige, aber weiterhin eng mit dem Mutterunternehmen verbundene Aktiengesellschaft ''Merck & Co.'' umgewandelt wurde. Nach Kriegseintritt der USA wurde Merck & Co. beschlagnahmt und 1919 an ein Konsortium um das Familienmitglied [[George Merck|Georg Merck]] verkauft, der die Niederlassung bereits früher geleitet hatte und US-Bürger geworden war. Als Folge dieser Beschlagnahme darf weder die deutsche E. Merck in Nordamerika unter dem Namen Merck auftreten, noch das US-Unternehmen außerhalb Nordamerikas.
Anfang des [[19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] erforscht [[Heinrich Emanuel Merck]] systematisch das pharmazeutische Potential der so genannten [[Alkaloid]]e, einer hochwirksamen Stoffgruppe, zu denen unter anderem das [[Morphin]] zählt. Im Jahr [[1827]] beginnt er mit der Produktion und dem Vertrieb dieser Substanzen im industriellen Maßstab. Die Alkaloide des Unternehmens werden rasch durch ihre Reinheit überregional bekannt.


[[Datei:Bundesarchiv Bild 111-098-067, Darmstadt, Chemisches Forschungslaboratorium.jpg|mini|Hauptlaboratorium (1936)]]
Schnell wachsen die Handelsbeziehungen in alle europäischen Metropolen. Beim Tod Heinrich Emanuels im Jahr [[1855]] hat das Unternehmen 50 Beschäftigte. Im Jahr [[1887]] übernimmt [[Georg Merck]] die Vertretung der Firma in [[New York City|New York]], wo er [[1891]] die Firma Merck & Co. gründet.
Im Ersten Weltkrieg produzierte E. Merck kriegswichtige medizinische Güter, aber auch Gasmasken und Munition. Eine Neuentwicklung war das [[Opioide|Opioid]] ''Eukodal'' ([[Oxycodon]]). 1920 bestand die Geschäftsleitung erstmals nicht ausschließlich aus Familienmitgliedern. Ab 1927 wurde ein [[Cholecalciferol|Vitamin-D-Präparat]] vermarktet, 1936 folgte als Weltneuheit [[Vitamin B1]].


1939 hatte Merck 4000 Mitarbeiter. Die Unternehmensleitung lag ab 1932 – und bis 1959 – bei [[Karl Emanuel Merck]], NSDAP-Mitglied seit 1933 und während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] ein [[Wehrwirtschaftsführer]]. Ab 1942 wurde der Einfluss der Familie auf die Betriebsführung geringer zugunsten des strikt nationalsozialistischen Direktoriumsmitglieds Bernhard Pfotenhauer, ebenfalls zum Wehrwirtschaftsführer ernannt.
[[1903]]/[[1904|04]] werden die gesamten Produktionsanlagen an den nördlichen Rand von Darmstadt verlegt, wo sich das Unternehmen noch heute befindet. Zugleich beginnt neben der Produktion von Grundstoffen auch die Herstellung gebrauchsfertiger Arzneimittel. Im letzten Jahrzehnt vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] steigt der Umsatz von 12 auf 26 Millionen Mark.


Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden ab 1941 [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] aus Westeuropa eingesetzt, ab 1942 auch [[Ostarbeiter]], um unter anderem kriegswichtige Pharmazeutika und chemische Pflanzenschutzmittel zu produzieren. Die osteuropäischen Arbeitskräfte waren kaserniert und wurden schlechter bezahlt und behandelt als die Stammbelegschaft; von schweren Übergriffen wird nicht berichtet. Merck hatte eine nennenswerte Beteiligung an dem Unternehmen Elektrochemische Werke München, Dr. Adolph, [[Albert Pietzsch]] & Co. (EWM), das vom späteren Leiter der [[Reichswirtschaftskammer]] Albert Pietzsch geleitet wurde. EWM produzierte Spezialbrennstoffe für U-Boote, Torpedos und Raketen. Am 12. Dezember 1944 wurde Merck von einem Luftangriff getroffen, der 60 Mitarbeiter tötete und die Produktionskapazität zu über 70 Prozent zerstörte. Merck ist dem [[Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“|Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft]] beigetreten und ist darüber hinaus vor allem in Belarus um Wiedergutmachung bemüht.
In Folge der Kriegseinwirkungen verliert das Unternehmen durch [[Enteignung]] das gesamte Auslandsgeschäft, darunter [[1917]] auch die sehr erfolgreiche US-Tochter Merck & Co., USA., die in der Folge zu einem eigenständigen amerikanischen Pharma-Konzern wird.


[[Datei:01296LOW ARIAL V GERNSHEIM.jpg|mini|Luftaufnahme des Werkes in Gernsheim am Rhein]]
In den [[1920er]] Jahren blüht das Unternehmen aber rasch wieder auf. Neue Produkte, wie z.B. Vitamine und Pflanzenschutzmittel, werden erfolgreich. Unter anderem entsteht in dieser Zeit auch das noch heute populäre [[Vitamin C|Vitamin-C-Präparat]] ''Cebion''. Bis zum Jahr [[1929]] steigt der Umsatz von Merck auf 44 Millionen Mark.
Merck erhielt im April 1945 eine erste neue Produktionsgenehmigung. Das Firmenvermögen wurde beschlagnahmt (bis 1948) und eine externe Werksleitung eingesetzt. Ende 1945 wurden 2290 Mitarbeiter beschäftigt. In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele neue Wirkstoffe auf den Markt gebracht (u.&nbsp;a. [[Oxymetazolin]]/''Nasivin'', die [[Antibabypille]] ''Aconcen'', Lichtschutzsubstanzen). Die Forschung an Flüssigkristallen wurde aufgenommen, für das Werk Darmstadt eine technologisch führende [[Kläranlage]] gebaut und mit dem Aufbau der zweitgrößten Konzern-Betriebsstätte in [[Gernsheim]] begonnen (u.&nbsp;a. Produktion von Perlglanzpigmenten und [[Thioglycolsäure]]).


[[Datei:00222 Merck LC AWARD RAU.JPG|mini|Die Flüssigkristallforscher Matthias Bremer, [[Melanie Klasen-Memmer]] und Kazuaki Tarumi bei der Verleihung des [[Deutscher Zukunftspreis|Deutschen Zukunftspreises]] 2003 durch Bundespräsident [[Johannes Rau]]]]
[[1944]] wird das Werksgelände der Firma zu 80 % zerstört. Aber dennoch beginnt bald der Wiederaufstieg: Merck wächst endgültig zu einem weltumspannenden Konzern. In den [[1960er]] Jahren wird intensiv auf dem Gebiet der [[Flüssigkristall]]e geforscht, die bald zu einem dritten Standbein des Geschäftes werden.
Aconcen wurde 1970 vorsichtshalber vom Markt genommen; im selben Jahr wurde [[Hans Joachim Langmann]] Vorsitzender der Geschäftsführung. Der Umsatz betrug umgerechnet 358 Millionen €; 2000 lag der Wert bei 6,74 Milliarden €. 1972 erwarb Merck die Hälfte der italienischen Bracco-Gruppe (Verkauf im Jahr 2000). Das Wurmmittel [[Praziquantel]] erhielt 1985 den [[Galenus-von-Pergamon-Preis]]. In den 1980er Jahren waren mit [[Otto Esser]] und Hans Joachim Langmann zwei Mitglieder der Geschäftsführung in Spitzenpositionen der deutschen Unternehmerverbände tätig. Merck übernahm 1991 die französische ''Lipha'', das den [[Blockbuster (Pharmazie)|Blockbuster]] ''Glucophage'' (Wirkstoff: [[Metformin]]) einbrachte.


[[Datei:Merck-Logo.svg|mini|Früheres Logo der Merck KGaA bis 13. Oktober 2015]]
Heute wird in 24 Ländern produziert, für das Unternehmen sind rund 29.000 Mitarbeiter tätig (davon ca. 9.000 in Deutschland). Seit den [[1990er]] Jahren besteht das Unternehmen aus einer an der [[Börse]] gehandelten ''Merck KGaA'', die vom Management geführt wird. Die Aktienmehrheit der KG liegt bei der E. Merck OHG, die nach wie vor von der Familie Merck geleitet wird und die strategischen Leitlinien des Chemie- und Pharmakonzerns vorgibt.
An dem nun als ''Merck KGaA'' organisierten Unternehmen verkaufte die Familie 1995 26 % der Anteile an Kommanditaktionäre. Der Rest liegt bei der Familie, die als Komplementär der E. Merck OHG fungiert. 1996 übernahm Merck Flüssigkristall-Tätigkeiten von [[Hoffmann-La Roche]]. [[Acamprosat]] erhielt 1999 den Galenus-von-Pergamon-Preis. 2001 musste das Unternehmen 9,2 Mio. € Strafe wegen unerlaubter Preisabsprachen im Vitaminmarkt zahlen. Merck-Forscher erhielten 2003 den [[Deutscher Zukunftspreis|Deutschen Zukunftspreis]] für ihre Arbeiten zu Flüssigkristallen.


Seit Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich Merck in einem Konzernumbau. 2004 verkaufte Merck unter anderem ''Biomet Merck'' (Knochenersatzmaterialen, [[Implantat]]e) und [[VWR International]] (Labordistribution). Merck war 2006 schuldenfrei und versuchte, den Berliner Konkurrenten [[Schering AG]] gegen dessen Willen zu übernehmen. Die Übernahme misslang, das Engagement war aber ein finanzieller Erfolg.
Am [[12. März]] [[2006]] bestätigte die [[Schering AG]] ein Übernahmeangebot durch die Merck KGaA. Beim Gelingen der Übernahme wäre ein neuer Pharma-Großkonzern mit einem Umsatz von über 12 Milliarden Euro entstanden. Nachdem die [[Bayer AG]] ein höheres Angebot abgab, werden die Übernahmepläne von Merck nicht weiterverfolgt.

2006/7 übernahm Merck mit [[Serono]] für umgerechnet 10,6 Mrd. € das damals drittgrößte Biotechnologie-Unternehmen der Welt. Die in [[Genf]] beheimatete Serono war in den vier Therapiegebieten [[Unfruchtbarkeit|Kinderwunsch]], [[multiple Sklerose]], Wachstum und Stoffwechsel sowie [[Schuppenflechte]] tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2595088/deutsche-merck-kauft-schweizer-biotech-schwergewicht-serono |titel=Deutsche Merck kauft Schweizer Biotech-Schwergewicht Serono |datum=2006-12-05 |abruf=2022-12-30}}</ref> Zur Finanzierung wurde die umsatzstarke [[Generikum|Generika-]]Sparte an [[Mylan (Unternehmen)|Mylan]] verkauft. Sie machte im Geschäftsjahr 2006 29 % des Umsatzes der Merck-Gruppe aus mit fast 5'000 Mitarbeitenden und Verkäufen in über 90 Ländern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/4-9-milliarden-euro-merck-verkauft-generika-sparte-an-mylan-1278666.html |titel=Merck verkauft Generika-Sparte an Mylan |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2007-05-13 |abruf=2022-12-30}}</ref> Der Anteil der Familie Merck an der Merck KGaA liegt seitdem bei 70 %. 2010 gelang ebenfalls die Übernahme des US-Laborausrüsters [[Merck Millipore|Millipore]] Corp.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Siegfried Hofmann |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/millipore-merck-kauft-in-usa-fuer-milliarden-euro-zu/3380220.html |titel=Millipore: Merck kauft in USA für Milliarden Euro zu |datum=2010-03-01 |abruf=2022-05-31 |sprache=de}}</ref> Weitere Übernahmen betrafen 2014 die britische Spezialchemiefirma ''AZ Electronic Materials''<ref>{{Literatur |Titel=AZ Electronics: Merck schnappt sich britischen Apple-Zulieferer |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum=2014-05-04 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/merck-kauft-az-electronics-fuer-zwei-milliarden-12922467.html |Abruf=2022-05-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/merck-schluckt-az-electronic-606109 |titel=Merck schluckt AZ Electronic |werk=Handelszeitung |datum=2014-05-02 |abruf=2022-12-29}}</ref> und 2015 das große US-Unternehmen [[Sigma-Aldrich]] (13,1 Mrd. €).<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/merck-darmstaedter-duerfen-sigma-aldrich-fuer-13-1-milliarden-euro-kaufen/12570022.html Handelsblatt.de: Darmstädter dürfen Sigma-Aldrich für 13,1 Milliarden Euro kaufen]</ref> Gesetzeskonform in den 1950er bis 1970er Jahren im Werk Gernsheim entsorgte Rückstände der [[Lindan]]-Produktion mussten in den letzten Jahren mit hohem Aufwand rückgeholt und fachgerecht verbrannt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Latorre |url=https://www.aktiv-online.de/news/wie-der-chemie-und-pharma-konzern-merck-verantwortung-im-in-und-ausland-uebernimmt-120 |titel=Wie der Chemie- und Pharma-Konzern Merck Verantwortung im In- und Ausland übernimmt |datum=2013-08-20 |abruf=2022-05-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Latorre |url=https://www.aktiv-online.de/news/wie-der-chemie-und-pharma-konzern-merck-verantwortung-im-in-und-ausland-uebernimmt-120 |titel=Wie der Chemie- und Pharma-Konzern Merck Verantwortung im In- und Ausland übernimmt |datum=2013-08-20 |abruf=2022-12-30}}</ref>

=== Die Merck KGaA heute ===
[[Datei:00846LOW COMPLETEHEADQUA A.jpg|mini|Luftaufnahme des Stammsitzes von Merck in Darmstadt, aufgenommen aus südöstlicher Richtung]]

Für das Unternehmen sind rund 58.100 Mitarbeiter tätig, davon 13.300 in Deutschland. Am Hauptsitz in Darmstadt arbeiten 11.000 Beschäftigte. Dort findet auch die Hauptausbildung mit rund 600 Auszubildenden statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merckgroup.com/d-de/company/darmstadt-site.html |titel=Merck KGaA - Standort Darmstadt |hrsg=Merck KGaA |abruf=2021-03-06 |sprache=de}}</ref> Die Merck KGaA ist in 66 Ländern mit 227 Gesellschaften vertreten.<ref name="GB2021" />

[[Datei:Baumhauer Bouffier Merkel Kley 01.jpg|mini|[[Jon Baumhauer]], [[Volker Bouffier]], [[Angela Merkel]] und [[Karl-Ludwig Kley]] (v.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r.) am 23. September 2010 bei Merck in Darmstadt]]
Die Kapitalmehrheit der KGaA liegt bei der als [[Komplementär (Gesellschaftsrecht)|Komplementär]] auftretenden E. Merck KG, die von der Familie Merck geleitet wird und die strategischen Leitlinien des Konzerns vorgibt. Das Kapital der E. Merck KG wird zu rund 70 % überwiegend von stillen Gesellschaftern der Familie Merck (217 Mitglieder; Stand Oktober 2009) gehalten. Davon bilden 130 die ''Gesellschafterversammlung'', die wiederum den ''Familienrat'' bestimmt.<ref name="ARD">{{Internetquelle |url=https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/merck-familienunternehmen-in-der-dreizehnten-generation100.html |titel=Merck in der 13. Generation {{!}} Börsengeschichte |werk=boerse.ARD.de |datum=2015-09-09 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190526060731/https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/merck-familienunternehmen-in-der-dreizehnten-generation100.html |archiv-datum=2019-05-26 |abruf=2019-05-26}}</ref><ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,421336,00.html ''Merck-Strippenzieher – 400 Millionen in zwei Wochen.''] In: ''[[Manager Magazin]]'' vom 14. Juni 2006.</ref>

Der Familienrat ist das gesellschaftsrechtliche Gremium der E. Merck KG. In ihm werden die Mitglieder des ''Gesellschafterrates'' und der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merck KGaA sowie sein Stellvertreter bestimmt und Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung für das Unternehmen getroffen. Vorsitzender des elfköpfigen Gremiums ist [[Frank Stangenberg-Haverkamp]].

[[Datei:Merck Hauptversammlung 2011.jpg|mini|Die [[Hauptversammlung]] am 8. April 2011]]
Der Gesellschafterrat hat eine dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft ähnliche Funktion. Er überwacht die Geschäftsführung der E. Merck KG und der Merck KGaA. Für wesentliche Geschäfte der KGaA bedarf es der Zustimmung durch den Gesellschafterrat, der zudem die Mitglieder der Geschäftsleitung der KGaA bestellt und abberuft. Im Gesellschafterrat sitzen sowohl Familienmitglieder als auch externe Mitglieder wie beispielsweise [[Rolf Krebs (Mediziner)|Rolf Krebs]] und [[Theo Siegert]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.merck.de/de/unternehmen/unternehmensfuehrung/e_merck_kg/board_of_partners/gesellschafterrat.html |text=''Gesellschafterrat der E. Merck KG'' |wayback=20101126210318}}. Abgerufen am 26. Oktober 2010.</ref> Vorsitzender des neun Mitglieder umfassenden Gesellschafterrates ist [[Johannes Baillou]]. Stangenberg-Haverkamp und Baillou sind Nachfahren in der elften Generation von Friedrich Jacob Merck und aufgrund ihrer Funktion die obersten Repräsentanten der Unternehmerfamilie Merck.<ref>W. Huber: [http://me.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc125732c0044325e/e197c28d6ccb3819c1256fc5003a7d03?OpenDocument ''Aufsichtsgremien der E. Merck OHG neu besetzt.''] Pressemitteilung der Merck KGaA vom 28. Juli 2004.</ref><ref>J. Salz u. a.: [https://www.wiwo.de/unternehmen/weniger-generika-merck-setzt-auf-neue-medikamente/5088318.html ''Merck setzt auf neue Medikamente.''] In: ''Wirtschaftswoche'' vom 16. Januar 2007.</ref>

Die Merck KGaA ist in drei Unternehmensbereiche aufgeteilt: Healthcare (Pharma), Life Science (Laborchemie) und Electronics (Spezialchemie und Halbleiter).

== Aktie und Anteilseigner ==
Die Merck [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]] ist mehrheitlich in Familienbesitz. Über die E.&nbsp;Merck&nbsp;KG als [[Komplementär (Gesellschaftsrecht)|Komplementär]] hält die Familie Merck rund 70 % des Gesamtkapitals. Die restlichen 30 % des Kapitals laufen auf die [[Aktie]]n der [[Kommanditist|Kommanditaktionäre]]. Seit 1995 werden die Aktien an der [[Börse]] gehandelt und sind seit dem 15. Juni 2007 im [[DAX]] an der [[Börse Frankfurt|Frankfurter Wertpapierbörse]] vertreten.

Die Anzahl der öffentlich gehandelten [[Stückaktie]]n beträgt rund 129&nbsp;Millionen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.emdgroup.com/en/investors/shares-and-bonds.html |titel=Shares & Bonds - Investors {{!}} Merck KGaA, Darmstadt, Germany |abruf=2019-05-26}}</ref> Meldepflichtige [[Streubesitz]]aktionäre zum November&nbsp;2017 sind [[BlackRock]] mit 7,20 % und die ''Massachusetts Financial Services Company&nbsp;(MFS)'' mit 4,91 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&id=40001134 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2019-05-26}}</ref>

== Geschäftsbereiche ==
=== Healthcare ===
Das Health-Care-Segment gliedert sich in drei Geschäfte: Merck Serono, Allergopharma und Biosimilars. Das Consumer-Health-Geschäft wurde 2018 für 3,4 Milliarden Euro an Procter & Gamble veräußert. Es hatte im Jahr davor einen Umsatz von 911 Millionen Euro generiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/milliardendeal-merck-verkauft-sparte-fuer-rezeptfreie-medikamente-an-procter-und-gamble/21190514.html |titel=Merck verkauft Sparte für rezeptfreie Medikamente an Procter & Gamble |datum=2018-04-19 |abruf=2022-12-30}}</ref>

==== {{Anker|Merck Serono}} Biopharma ====
Biopharma, bis 2015 ''Merck Serono'', entstand 2007 mit der Übernahme des Schweizer Biotechnologie-Unternehmens [[Serono]] und anschließender Fusion mit der eigenen Pharmasparte ''Merck Ethicals''. Biopharma vertreibt und produziert verschreibungspflichtige [[Originalpräparat]]e auf den Gebieten:
* Onkologie mit dem [[Monoklonaler Antikörper|monoklonalen Antikörper]] (''Erbitux'' / [[Cetuximab]])
* Neurologie (''Rebif'' [[Beta-Interferon]], [[Multiple Sklerose]]) und (''Mavenclad'' [[Cladribin]], Multiple Sklerose), für das Ende Juni 2016 ein Zulassungsantrag in der Europäischen Union eingereicht wurde.
* Diabetes (''Glucophage'', [[Metformin]])
* Schilddrüsenerkrankungen (''Euthyrox'' / Levo-[[Thyroxin]])
* Herz-Kreislauf (''Concor'' / [[Bisoprolol]])
* entzündliche Erkrankungen (''Decortin'' bzw. ''Decortin H'' / [[Prednison]] bzw. [[Prednisolon]])
* Fruchtbarkeit (Hormonsubstitutionstherapie)
* [[Phenylketonurie]] (''Kuvan'' / [[Sapropterindihydrochlorid]]), bis Jahresende 2015<ref>{{Internetquelle |url=http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Merck-gibt-Rechte-an-Stoffwechselmittel-Kuvan-an-US-Spezialisten-zurueck-4540374 |titel=Merck gibt Rechte an Stoffwechselmittel Kuvan an US-Spezialisten zurück |werk=Finanzen.net |datum=2015-10-01 |abruf=2019-05-26}}</ref>
* Wachstumshormonstörungen (''Saizen''/[[Somatropin]])

Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind [[Onkologie]], [[neurodegenerative Erkrankung]]en und [[Rheumatologie]].

In der Onkologie arbeitet Merck z. B. an der Forschung und Entwicklung von [[Therapie]]n, die zielgerichtet auf [[Krebszelle]]n wirken, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Die Entwicklungsprojekte nutzen das Potenzial von [[Immunologie]], [[Biotechnologie]] und [[Molekularbiologie]], um den Körper bei seinem eigenen Kampf gegen Krebszellen zu unterstützen. Das Ziel sind effektive Therapien, mit geringen Nebenwirkungen, die Überlebenszeit der Patienten verlängern und ihre Lebensqualität verbessern.

Merck forscht dabei auf vier Hauptgebieten:
* monoklonale Antikörper, die das Krebswachstum blockieren sollen
* [[Immunzytokin]]e, die Tumorzellen erkennen und eine lokale Immunantwort hervorrufen sollen
* [[Angiogenese]]hemmer, die Tumoren „aushungern“ sollen, indem sie von der weiteren Versorgung mit Nährstoffen abgeschnitten werden.
* Anti-[[PD-L1]]-Antikörper ([[Immuncheckpoint-Inhibitor]])<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=55111 |titel=Immunonkologie: Merck kooperiert mit Pfizer |werk=pharmazeutische-zeitung.de |datum=2014-11-17 |abruf=2015-07-01}}</ref>

Zu den wichtigsten Entwicklungssubstanzen gehörte bis Ende 2015 das Hypoxie-aktivierte Molekül [[Evofosfamid]] (zuvor TH-302).<ref name="hb-12687720">{{Internetquelle |autor=Siegfried Hofmann |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/merck-beerdigt-krebsmittel-pharmariese-scheitert-mit-hochrisiko-projekt/12687720.html |titel=Pharmariese scheitert mit „Hochrisiko-Projekt“ |werk=[[Handelsblatt|handelsblatt.com]] |datum=2015-12-07 |abruf=2016-05-31}}</ref>

==== Consumer Health (Selbstmedikation) ====
Das Consumer-Health-Geschäft produzierte und vertrieb nicht-verschreibungspflichtige Medikamente ([[OTC-Arzneimittel]]) und [[Nahrungsergänzungsmittel]].
Beispiele sind Nasivin, Bion3, Multibionta, Cebion, [[Medizinische Kohle|Kohle-Compretten]], Femibion, Kidabion, Neurobion, Epamax und Kytta-Salbe. Im April 2018 gab das Unternehmen bekannt, dass die Sparte für 3,4 Mrd. € an [[Procter & Gamble]] verkauft wurde. Die Transaktion wurde im vierten Quartal 2018 vollzogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.emdgroup.com/en/news/successfully-divest-of-consumer-health-01-12-2018.html |titel=Successfully divests Consumer Health - News {{!}} Merck KGaA, Darmstadt, Germany |abruf=2019-10-05 |sprache=en}}</ref>

==== Allergopharma ====
Das Allergopharma-Geschäft umfasste Produkte zur Behandlung von Allergien. Das Tochterunternehmen Allergopharma wurde 1969 gegründet und war ein vollständiges Mitglied der Merckgruppe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.allergopharma.de/de/unternehmen/ |titel=Unternehmen Allergophama |abruf=2017-01-17}}</ref> Im Februar 2020 gab Merck bekannt, dass Merck Allergopharma an die [[Dermapharm|Dermapharm Holding SE]] verkauft.<ref>[https://www.merckgroup.com/de/news/allergopharma-19-02-2020.html Merck verkauft Allergopharma an die Dermapharm Holding SE], PM Merck vom 19. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020</ref>

==== Biosimilars ====
Der Geschäftsbereich Biosimilars umfasste die Entwicklung und Herstellung von [[Biosimilar]]-Arzneimitteln. Der Geschäftsbereich Biosimilars wurde 2017 an [[Fresenius Kabi]] veräußert<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Sucker-Sket (ks) |Titel=Fresenius kauft Biosimilars von Merck |Sammelwerk=DAZ.online |Datum=2017-09-04 |Online=https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/09/04/fresenius-kauft-biosimilars-von-merck |Abruf=2018-01-24}}</ref>.

=== Life Science ===
[[Datei:Merck Gernsheim 01.jpg|mini|Das Werk [[Gernsheim]] mit rund 700 Mitarbeitern<ref>{{Webarchiv |url=http://www.echo-online.de/wirtschaft/wirtschaft-suedhessen/merck-gernsheim-nun-zukunftssicher_15612696.htm |text=Merck Gernsheim nun zukunftssicher |wayback=20160607072923}}</ref> ]]

Das Life-Science-Segment besteht aus dem Geschäft ''Merck Millipore'' und dem Life-Science-Portfolio des 2015 übernommenen ''Sigma-Aldrich''. Zu den Kernmarken gehören Millipore, Milli-Q, Sigma, SAFC und BioReliance.

==== Merck Millipore ====
Merck Millipore entstand 2010 nach Abschluss der Übernahme der US-amerikanischen Firma [[Merck Millipore|Millipore]].<ref name=":0" /> In dieser Sparte wurden alle Aktivitäten von Millipore und große Teile der ehemaligen Merck-Sparte ''Performance & Life Science Chemicals'' zusammengelegt. Merck Millipore besteht aus drei Geschäftseinheiten (''Business Units''): ''Bioscience'', ''Lab Solutions'' und ''Process Solutions''.
Die Geschäftseinheit ''Bioscience'' beschäftigt sich mit Lösungen und Reagenzien für die Proteinforschung und die Zellbiologie, Zellkulturlösungen, sowie Produkten und Dienstleistungen zur Entwicklung biopharmazeutischer Wirkstoffe. Laborchemikalien und andere Materialien für Forschung, Wissenschaft und Industrie, Produkte und Dienstleistungen zur Probenentnahme und Test-Kits für die Pharma-, Lebensmittel- und Diagnostika-Industrie, sowie Produkte, Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen rund um hochreines Laborwasser für Wissenschaft und Industrie sind der Tätigkeitsbereich von ''Lab Solutions''. Bei ''Process Solutions'' stehen Produkte und Dienstleistungen für die Produktion von chemischen und biopharmazeutischen Wirkstoffen im Vordergrund.

==== Sigma-Aldrich ====
[[Sigma-Aldrich]] war ein eigenständiges US-amerikanisches High-Tech-Unternehmen mit Aktivitäten in den Bereichen Laborausrüstung und Hochleistungsmaterialien.

=== Electronics ===
'''''Liquid Crystals'' (Flüssigkristalle)'''

Merck ist einer der weltgrößten Hersteller von [[Flüssigkristall]]en, die für die Herstellung von [[Flüssigkristallanzeige]]n benötigt werden. Der Weltmarktanteil liegt bei über 60 %. Das Unternehmen gilt damit als ein sogenannter ''[[Hidden Champion]]''.<ref>H. Simon: ''Hidden Champions des 21. Jahrhunderts: Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer.'' Campus Verlag, 2007. ISBN 978-3-593-38380-4. S.&nbsp;20.</ref>

Seit einigen Jahren entwickelt und vertreibt Merck auch die mögliche Nachfolgetechnik, die [[organische Leuchtdiode]].

Zu dem Bereich ''Liquid Crystals'' gehören auch Materialien für die [[Photovoltaik]] und die Beleuchtungsindustrie.

'''''Pigments & Cosmetics'' (Pigmente und Kosmetik)'''

In diesem Geschäftsfeld sind alle Aktivitäten für [[Pigment]]e in Lacken, Druck- und Kunststoffanwendungen, im Bereich der Sicherheitstechnik (beispielsweise Fälschungsschutz), Pigmente für Anwendungen im Lebensmittel- und Pharma-Bereich, funktionale Materialien, sowie Kosmetikwirkstoffe und -pigmente gebündelt.

== Gesellschaftliches Engagement ==
Einen Teil des unternehmerischen Gewinns spendet Merck für gemeinnützige gesellschaftliche Zwecke. Ein gefördertes Projekt ist beispielsweise das ''Merck-Praziquantel-Spendenprogramm'', bei dem Merck gemeinsam mit der [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) die [[Schistosomiasis|Bilharziose]] bei afrikanischen Schulkindern bekämpft. Merck stellt dabei seit 2007 insgesamt 200 Millionen Tabletten mit dem Wirkstoff [[Praziquantel]] kostenlos zur Verfügung. Damit können 27 Millionen Kinder behandelt werden.<ref>''Merck und WHO beschließen Partnerschaft.'' In: ''[[Ärzte Zeitung]]'' vom 26. April 2007.</ref>
Anfang 2012 gab das Unternehmen bekannt, sein zunächst auf zehn Jahre ausgelegtes Engagement im Kampf gegen Bilharziose unbefristet bis zur Ausrottung der Krankheit in Afrika fortzusetzen. Dazu ist geplant, die Anzahl der jährlich gespendeten Praziquantel-Tabletten auf mittelfristig bis zu 250 Millionen zu erhöhen.<ref>ava: [http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/unternehmen/article/803110/merck-serono-will-bilharziose-ausrotten.html ''Merck Serono will Bilharziose ausrotten.''] In: ''Ärzte Zeitung'' vom 30. Januar 2012.</ref><ref>eb: [http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/unternehmen/article/683639/merck-kgaa-unterstuetzt-kampf-bilharziose.html ''Merck KGaA unterstützt Kampf gegen Bilharziose.''] In: ''Ärzte Zeitung'' vom 15. Dezember 2011.</ref> Stand 2019 wurden bereits über 900 Millionen Tabletten gespendet, sowie die Kosten für den Transport nach Afrika übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.emdgroup.com/en/company/responsibility/our-strategy/global-health/schistosomiasis.html |titel=Schistosomiasis - Company {{!}} Merck KGaA, Darmstadt, Germany |abruf=2019-05-26}}</ref>

== Historische Bauwerke ==
* [[Hauptlaboratorium (Darmstadt)|Hauptlaboratorium]]
* [[Pützerturm]]
* [[Verwaltungsgebäude der Firma Merck|Verwaltungsgebäude]]

== Museum ==
Seit 2004 gibt es am Hauptsitz des Unternehmens in Darmstadt ein betriebseigenes Museum. Auf etwa 400&nbsp;m² Fläche werden rund 350 Jahre Chemie- und Pharmaziegeschichte dieses ältesten chemisch-pharmazeutischen Unternehmens der Welt dokumentiert<ref>[[Eckart Roloff]] und Karin Henke-Wendt: ''Eine Familie schreibt Pharmaziegeschichte.'' (Museum der Firma Merck, Darmstadt) In: ''Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.'' Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 182–184, ISBN 978-3-7776-2511-9</ref>.

== Literatur ==
* T. L. Wilkinson: [http://online.wsj.com/article/SB125776733555638297.html ''Mixing Business With Family – The Merck Group has found the solution to the generation game.''] In: ''[[Wallstreet Journal]]'' vom 9. November 2009
* P. Brors, T. Kewes: [http://www.handelsblatt.com/dynastie-merck-mit-risiken-und-nebenwirkungen;2746895;0 ''Mit Risiken und Nebenwirkungen.''] In: ''Handelsblatt'' vom 6. Februar 2011
* Joachim Scholtyseck, Carsten Burhop, Michael Kißener, Hermann Schäfer: ''Merck – Von der Apotheke zum Weltkonzern'', Verlag C.H.Beck, 1. Auflage, München 2018, ISBN 978-3-406-70038-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.merckgroup.com/de Website]
* [[Hans Dieter Tylle|H. D. Tylle]]: [http://www.tylle.de/new_cont/img/flyer_merck_screen.pdf ''Deutschlandreise 2009–2011: 1. Station – Merck KGaA, Darmstadt''] (PDF; 823&nbsp;kB)
* {{Pressemappe|FID=co/016012|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur|NAME=}}


== Einzelnachweise ==
* [http://www.merck.de Merck KGaA]
<references responsive>
<ref name="GB2021">
{{Literatur |Titel=Geschäftsbericht 2021 |Verlag=Merck KGaA |Datum=2022-03-03 |Online=https://www.merckgroup.com/investors/reports-and-financials/earnings-materials/2021-q4/de/2021-Q4-Report-DE.pdf |Format=PDF |KBytes=8299 |Abruf=2022-03-16}}
</ref>
</references>


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Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 18:03 Uhr

Merck KGaA

Logo
Rechtsform Kommanditgesellschaft auf Aktien
ISIN DE0006599905
Gründung 1668[1]
Sitz Darmstadt, Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 62.908 (Merck-Konzern)[2]
Umsatz 21,0 Mrd. Euro (Merck-Konzern)[2]
Branche Chemie- und Pharmaindustrie
Website merckgroup.com
Stand: 31. Dezember 2023
Zentrale der Merck KGaA in Darmstadt.
V. l. n. r. Merck-Pyramide (im November 2014 abgerissen), „Grüner Turm“ von Friedrich Pützer (1905) und „Adlerhorst“ (Bürobereich der Geschäftsführung)

Die Merck KGaA (in Nordamerika EMD) ist ein deutsches Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie mit Sitz in Darmstadt. Die heutige Merck KGaA ist unabhängig vom US-amerikanischen Pharmakonzern Merck & Co., Inc. Beide Unternehmen sind auf die deutsche Industriellen-Familie Merck zurückzuführen, welche die Merck & Co., Inc. bis zum Ersten Weltkrieg als Tochtergesellschaft von E. Merck (heute Merck KGaA) betrieb. Infolge des Krieges wurde die Merck & Co., Inc. durch Enteignung ein eigenständiges Unternehmen.

Die deutsche Merck verlor durch die Enteignung der US-Tochter die Rechte am Namen Merck in Nordamerika und darf diesen dort nicht mehr verwenden. Daher tritt sie in Nordamerika unter dem Namen EMD (abgeleitet von Emanuel Merck, Darmstadt) auf. Im Ausland firmiert die US-amerikanische Merck & Co., Inc. als Merck Sharp & Dohme (MSD).[3]

Die Anfänge von Merck gehen bis zum Jahr 1668 zurück. Merck gilt damit als das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Im Gegensatz zu den meisten größeren Konkurrenten ist Merck weiterhin sowohl in der Chemie- als auch in der Pharmaindustrie tätig.

Unternehmensentwicklung

Historische Entwicklung

Mercksche Engelapotheke in Darmstadt Ende des 18. Jahrhunderts

Am 26. August 1668 erhielt Friedrich Jacob Merck die Erlaubnis, eine Apotheke in Darmstadt zu betreiben. Die Engelapotheke gehört bis heute der Familie Merck. Heinrich Emanuel Merck begann 1827, selbst isolierte Wirkstoffe, u. a. Alkaloide wie Morphin, zu vertreiben. Mit seinen Söhnen gründete er 1850 ein Gemeinschaftsunternehmen (E. Merck Darmstadt), das 1860 bereits 800 verschiedene Produkte anbot. Es gilt als besondere Neuerung, dass Merck nach verbindlich formulierten Reinheitsstandards arbeitete. Ab 1889 veröffentlichte das US-amerikanische Tochterunternehmen Merck & Co., Inc., den Merck Index, ein Standardwerk für Stoffeigenschaften der wichtigsten Arzneistoffe, Chemikalien, Drogen und biochemischen Stoffe. In der 15. Auflage, die mittlerweile von der Royal Society of Chemistry herausgegeben wird, enthält der Merck Index über 10.000 Monographien zu einzelnen Substanzen oder Wirkstoffklassen.[4]

Produktion in der Fabrik von 1886

Im 19. Jahrhundert war Merck vermutlich das umsatzstärkste Pharmaunternehmen im Deutschen Reich. 1894 wurde das erste Schilddrüsenpräparat weltweit entwickelt. Um die Jahrhundertwende wandelte sich Merck von einer „Großapotheke“ für Naturstoffe zu einem Unternehmen für synthetische Wirkstoffe. So wurde 1903 das Schlafmittel Veronal eingeführt – das weltweit erste Barbiturat.

In den Jahren 1903/1904 zog das nun auf über 1000 Mitarbeiter gewachsene Unternehmen in neue Betriebsstätten im Norden Darmstadts. Von 1906 bis 1918 gehörte Merck zu einem gegen die IG Farben gerichteten, größeren Herstellungs-, Einkaufs- und Preiskartell. Bis zum Ersten Weltkrieg erhöhten sich Mitarbeiterzahl und Umsatz stark. Bereits ab 1887 bestand eine Verkaufsniederlassung in den USA, die 1908 in die formal eigenständige, aber weiterhin eng mit dem Mutterunternehmen verbundene Aktiengesellschaft Merck & Co. umgewandelt wurde. Nach Kriegseintritt der USA wurde Merck & Co. beschlagnahmt und 1919 an ein Konsortium um das Familienmitglied Georg Merck verkauft, der die Niederlassung bereits früher geleitet hatte und US-Bürger geworden war. Als Folge dieser Beschlagnahme darf weder die deutsche E. Merck in Nordamerika unter dem Namen Merck auftreten, noch das US-Unternehmen außerhalb Nordamerikas.

Hauptlaboratorium (1936)

Im Ersten Weltkrieg produzierte E. Merck kriegswichtige medizinische Güter, aber auch Gasmasken und Munition. Eine Neuentwicklung war das Opioid Eukodal (Oxycodon). 1920 bestand die Geschäftsleitung erstmals nicht ausschließlich aus Familienmitgliedern. Ab 1927 wurde ein Vitamin-D-Präparat vermarktet, 1936 folgte als Weltneuheit Vitamin B1.

1939 hatte Merck 4000 Mitarbeiter. Die Unternehmensleitung lag ab 1932 – und bis 1959 – bei Karl Emanuel Merck, NSDAP-Mitglied seit 1933 und während der Zeit des Nationalsozialismus ein Wehrwirtschaftsführer. Ab 1942 wurde der Einfluss der Familie auf die Betriebsführung geringer zugunsten des strikt nationalsozialistischen Direktoriumsmitglieds Bernhard Pfotenhauer, ebenfalls zum Wehrwirtschaftsführer ernannt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden ab 1941 Zwangsarbeiter aus Westeuropa eingesetzt, ab 1942 auch Ostarbeiter, um unter anderem kriegswichtige Pharmazeutika und chemische Pflanzenschutzmittel zu produzieren. Die osteuropäischen Arbeitskräfte waren kaserniert und wurden schlechter bezahlt und behandelt als die Stammbelegschaft; von schweren Übergriffen wird nicht berichtet. Merck hatte eine nennenswerte Beteiligung an dem Unternehmen Elektrochemische Werke München, Dr. Adolph, Albert Pietzsch & Co. (EWM), das vom späteren Leiter der Reichswirtschaftskammer Albert Pietzsch geleitet wurde. EWM produzierte Spezialbrennstoffe für U-Boote, Torpedos und Raketen. Am 12. Dezember 1944 wurde Merck von einem Luftangriff getroffen, der 60 Mitarbeiter tötete und die Produktionskapazität zu über 70 Prozent zerstörte. Merck ist dem Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft beigetreten und ist darüber hinaus vor allem in Belarus um Wiedergutmachung bemüht.

Luftaufnahme des Werkes in Gernsheim am Rhein

Merck erhielt im April 1945 eine erste neue Produktionsgenehmigung. Das Firmenvermögen wurde beschlagnahmt (bis 1948) und eine externe Werksleitung eingesetzt. Ende 1945 wurden 2290 Mitarbeiter beschäftigt. In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele neue Wirkstoffe auf den Markt gebracht (u. a. Oxymetazolin/Nasivin, die Antibabypille Aconcen, Lichtschutzsubstanzen). Die Forschung an Flüssigkristallen wurde aufgenommen, für das Werk Darmstadt eine technologisch führende Kläranlage gebaut und mit dem Aufbau der zweitgrößten Konzern-Betriebsstätte in Gernsheim begonnen (u. a. Produktion von Perlglanzpigmenten und Thioglycolsäure).

Die Flüssigkristallforscher Matthias Bremer, Melanie Klasen-Memmer und Kazuaki Tarumi bei der Verleihung des Deutschen Zukunftspreises 2003 durch Bundespräsident Johannes Rau

Aconcen wurde 1970 vorsichtshalber vom Markt genommen; im selben Jahr wurde Hans Joachim Langmann Vorsitzender der Geschäftsführung. Der Umsatz betrug umgerechnet 358 Millionen €; 2000 lag der Wert bei 6,74 Milliarden €. 1972 erwarb Merck die Hälfte der italienischen Bracco-Gruppe (Verkauf im Jahr 2000). Das Wurmmittel Praziquantel erhielt 1985 den Galenus-von-Pergamon-Preis. In den 1980er Jahren waren mit Otto Esser und Hans Joachim Langmann zwei Mitglieder der Geschäftsführung in Spitzenpositionen der deutschen Unternehmerverbände tätig. Merck übernahm 1991 die französische Lipha, das den Blockbuster Glucophage (Wirkstoff: Metformin) einbrachte.

Früheres Logo der Merck KGaA bis 13. Oktober 2015

An dem nun als Merck KGaA organisierten Unternehmen verkaufte die Familie 1995 26 % der Anteile an Kommanditaktionäre. Der Rest liegt bei der Familie, die als Komplementär der E. Merck OHG fungiert. 1996 übernahm Merck Flüssigkristall-Tätigkeiten von Hoffmann-La Roche. Acamprosat erhielt 1999 den Galenus-von-Pergamon-Preis. 2001 musste das Unternehmen 9,2 Mio. € Strafe wegen unerlaubter Preisabsprachen im Vitaminmarkt zahlen. Merck-Forscher erhielten 2003 den Deutschen Zukunftspreis für ihre Arbeiten zu Flüssigkristallen.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich Merck in einem Konzernumbau. 2004 verkaufte Merck unter anderem Biomet Merck (Knochenersatzmaterialen, Implantate) und VWR International (Labordistribution). Merck war 2006 schuldenfrei und versuchte, den Berliner Konkurrenten Schering AG gegen dessen Willen zu übernehmen. Die Übernahme misslang, das Engagement war aber ein finanzieller Erfolg.

2006/7 übernahm Merck mit Serono für umgerechnet 10,6 Mrd. € das damals drittgrößte Biotechnologie-Unternehmen der Welt. Die in Genf beheimatete Serono war in den vier Therapiegebieten Kinderwunsch, multiple Sklerose, Wachstum und Stoffwechsel sowie Schuppenflechte tätig.[5] Zur Finanzierung wurde die umsatzstarke Generika-Sparte an Mylan verkauft. Sie machte im Geschäftsjahr 2006 29 % des Umsatzes der Merck-Gruppe aus mit fast 5'000 Mitarbeitenden und Verkäufen in über 90 Ländern.[6] Der Anteil der Familie Merck an der Merck KGaA liegt seitdem bei 70 %. 2010 gelang ebenfalls die Übernahme des US-Laborausrüsters Millipore Corp.[7] Weitere Übernahmen betrafen 2014 die britische Spezialchemiefirma AZ Electronic Materials[8][9] und 2015 das große US-Unternehmen Sigma-Aldrich (13,1 Mrd. €).[10] Gesetzeskonform in den 1950er bis 1970er Jahren im Werk Gernsheim entsorgte Rückstände der Lindan-Produktion mussten in den letzten Jahren mit hohem Aufwand rückgeholt und fachgerecht verbrannt werden.[11][12]

Die Merck KGaA heute

Luftaufnahme des Stammsitzes von Merck in Darmstadt, aufgenommen aus südöstlicher Richtung

Für das Unternehmen sind rund 58.100 Mitarbeiter tätig, davon 13.300 in Deutschland. Am Hauptsitz in Darmstadt arbeiten 11.000 Beschäftigte. Dort findet auch die Hauptausbildung mit rund 600 Auszubildenden statt.[13] Die Merck KGaA ist in 66 Ländern mit 227 Gesellschaften vertreten.[14]

Jon Baumhauer, Volker Bouffier, Angela Merkel und Karl-Ludwig Kley (v. l. n. r.) am 23. September 2010 bei Merck in Darmstadt

Die Kapitalmehrheit der KGaA liegt bei der als Komplementär auftretenden E. Merck KG, die von der Familie Merck geleitet wird und die strategischen Leitlinien des Konzerns vorgibt. Das Kapital der E. Merck KG wird zu rund 70 % überwiegend von stillen Gesellschaftern der Familie Merck (217 Mitglieder; Stand Oktober 2009) gehalten. Davon bilden 130 die Gesellschafterversammlung, die wiederum den Familienrat bestimmt.[1][15]

Der Familienrat ist das gesellschaftsrechtliche Gremium der E. Merck KG. In ihm werden die Mitglieder des Gesellschafterrates und der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merck KGaA sowie sein Stellvertreter bestimmt und Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung für das Unternehmen getroffen. Vorsitzender des elfköpfigen Gremiums ist Frank Stangenberg-Haverkamp.

Die Hauptversammlung am 8. April 2011

Der Gesellschafterrat hat eine dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft ähnliche Funktion. Er überwacht die Geschäftsführung der E. Merck KG und der Merck KGaA. Für wesentliche Geschäfte der KGaA bedarf es der Zustimmung durch den Gesellschafterrat, der zudem die Mitglieder der Geschäftsleitung der KGaA bestellt und abberuft. Im Gesellschafterrat sitzen sowohl Familienmitglieder als auch externe Mitglieder wie beispielsweise Rolf Krebs und Theo Siegert.[16] Vorsitzender des neun Mitglieder umfassenden Gesellschafterrates ist Johannes Baillou. Stangenberg-Haverkamp und Baillou sind Nachfahren in der elften Generation von Friedrich Jacob Merck und aufgrund ihrer Funktion die obersten Repräsentanten der Unternehmerfamilie Merck.[17][18]

Die Merck KGaA ist in drei Unternehmensbereiche aufgeteilt: Healthcare (Pharma), Life Science (Laborchemie) und Electronics (Spezialchemie und Halbleiter).

Aktie und Anteilseigner

Die Merck Kommanditgesellschaft auf Aktien ist mehrheitlich in Familienbesitz. Über die E. Merck KG als Komplementär hält die Familie Merck rund 70 % des Gesamtkapitals. Die restlichen 30 % des Kapitals laufen auf die Aktien der Kommanditaktionäre. Seit 1995 werden die Aktien an der Börse gehandelt und sind seit dem 15. Juni 2007 im DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse vertreten.

Die Anzahl der öffentlich gehandelten Stückaktien beträgt rund 129 Millionen.[19] Meldepflichtige Streubesitzaktionäre zum November 2017 sind BlackRock mit 7,20 % und die Massachusetts Financial Services Company (MFS) mit 4,91 %.[20]

Geschäftsbereiche

Healthcare

Das Health-Care-Segment gliedert sich in drei Geschäfte: Merck Serono, Allergopharma und Biosimilars. Das Consumer-Health-Geschäft wurde 2018 für 3,4 Milliarden Euro an Procter & Gamble veräußert. Es hatte im Jahr davor einen Umsatz von 911 Millionen Euro generiert.[21]

Biopharma

Biopharma, bis 2015 Merck Serono, entstand 2007 mit der Übernahme des Schweizer Biotechnologie-Unternehmens Serono und anschließender Fusion mit der eigenen Pharmasparte Merck Ethicals. Biopharma vertreibt und produziert verschreibungspflichtige Originalpräparate auf den Gebieten:

Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind Onkologie, neurodegenerative Erkrankungen und Rheumatologie.

In der Onkologie arbeitet Merck z. B. an der Forschung und Entwicklung von Therapien, die zielgerichtet auf Krebszellen wirken, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Die Entwicklungsprojekte nutzen das Potenzial von Immunologie, Biotechnologie und Molekularbiologie, um den Körper bei seinem eigenen Kampf gegen Krebszellen zu unterstützen. Das Ziel sind effektive Therapien, mit geringen Nebenwirkungen, die Überlebenszeit der Patienten verlängern und ihre Lebensqualität verbessern.

Merck forscht dabei auf vier Hauptgebieten:

  • monoklonale Antikörper, die das Krebswachstum blockieren sollen
  • Immunzytokine, die Tumorzellen erkennen und eine lokale Immunantwort hervorrufen sollen
  • Angiogenesehemmer, die Tumoren „aushungern“ sollen, indem sie von der weiteren Versorgung mit Nährstoffen abgeschnitten werden.
  • Anti-PD-L1-Antikörper (Immuncheckpoint-Inhibitor)[23]

Zu den wichtigsten Entwicklungssubstanzen gehörte bis Ende 2015 das Hypoxie-aktivierte Molekül Evofosfamid (zuvor TH-302).[24]

Consumer Health (Selbstmedikation)

Das Consumer-Health-Geschäft produzierte und vertrieb nicht-verschreibungspflichtige Medikamente (OTC-Arzneimittel) und Nahrungsergänzungsmittel. Beispiele sind Nasivin, Bion3, Multibionta, Cebion, Kohle-Compretten, Femibion, Kidabion, Neurobion, Epamax und Kytta-Salbe. Im April 2018 gab das Unternehmen bekannt, dass die Sparte für 3,4 Mrd. € an Procter & Gamble verkauft wurde. Die Transaktion wurde im vierten Quartal 2018 vollzogen.[25]

Allergopharma

Das Allergopharma-Geschäft umfasste Produkte zur Behandlung von Allergien. Das Tochterunternehmen Allergopharma wurde 1969 gegründet und war ein vollständiges Mitglied der Merckgruppe.[26] Im Februar 2020 gab Merck bekannt, dass Merck Allergopharma an die Dermapharm Holding SE verkauft.[27]

Biosimilars

Der Geschäftsbereich Biosimilars umfasste die Entwicklung und Herstellung von Biosimilar-Arzneimitteln. Der Geschäftsbereich Biosimilars wurde 2017 an Fresenius Kabi veräußert[28].

Life Science

Das Werk Gernsheim mit rund 700 Mitarbeitern[29]

Das Life-Science-Segment besteht aus dem Geschäft Merck Millipore und dem Life-Science-Portfolio des 2015 übernommenen Sigma-Aldrich. Zu den Kernmarken gehören Millipore, Milli-Q, Sigma, SAFC und BioReliance.

Merck Millipore

Merck Millipore entstand 2010 nach Abschluss der Übernahme der US-amerikanischen Firma Millipore.[7] In dieser Sparte wurden alle Aktivitäten von Millipore und große Teile der ehemaligen Merck-Sparte Performance & Life Science Chemicals zusammengelegt. Merck Millipore besteht aus drei Geschäftseinheiten (Business Units): Bioscience, Lab Solutions und Process Solutions. Die Geschäftseinheit Bioscience beschäftigt sich mit Lösungen und Reagenzien für die Proteinforschung und die Zellbiologie, Zellkulturlösungen, sowie Produkten und Dienstleistungen zur Entwicklung biopharmazeutischer Wirkstoffe. Laborchemikalien und andere Materialien für Forschung, Wissenschaft und Industrie, Produkte und Dienstleistungen zur Probenentnahme und Test-Kits für die Pharma-, Lebensmittel- und Diagnostika-Industrie, sowie Produkte, Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen rund um hochreines Laborwasser für Wissenschaft und Industrie sind der Tätigkeitsbereich von Lab Solutions. Bei Process Solutions stehen Produkte und Dienstleistungen für die Produktion von chemischen und biopharmazeutischen Wirkstoffen im Vordergrund.

Sigma-Aldrich

Sigma-Aldrich war ein eigenständiges US-amerikanisches High-Tech-Unternehmen mit Aktivitäten in den Bereichen Laborausrüstung und Hochleistungsmaterialien.

Electronics

Liquid Crystals (Flüssigkristalle)

Merck ist einer der weltgrößten Hersteller von Flüssigkristallen, die für die Herstellung von Flüssigkristallanzeigen benötigt werden. Der Weltmarktanteil liegt bei über 60 %. Das Unternehmen gilt damit als ein sogenannter Hidden Champion.[30]

Seit einigen Jahren entwickelt und vertreibt Merck auch die mögliche Nachfolgetechnik, die organische Leuchtdiode.

Zu dem Bereich Liquid Crystals gehören auch Materialien für die Photovoltaik und die Beleuchtungsindustrie.

Pigments & Cosmetics (Pigmente und Kosmetik)

In diesem Geschäftsfeld sind alle Aktivitäten für Pigmente in Lacken, Druck- und Kunststoffanwendungen, im Bereich der Sicherheitstechnik (beispielsweise Fälschungsschutz), Pigmente für Anwendungen im Lebensmittel- und Pharma-Bereich, funktionale Materialien, sowie Kosmetikwirkstoffe und -pigmente gebündelt.

Gesellschaftliches Engagement

Einen Teil des unternehmerischen Gewinns spendet Merck für gemeinnützige gesellschaftliche Zwecke. Ein gefördertes Projekt ist beispielsweise das Merck-Praziquantel-Spendenprogramm, bei dem Merck gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Bilharziose bei afrikanischen Schulkindern bekämpft. Merck stellt dabei seit 2007 insgesamt 200 Millionen Tabletten mit dem Wirkstoff Praziquantel kostenlos zur Verfügung. Damit können 27 Millionen Kinder behandelt werden.[31] Anfang 2012 gab das Unternehmen bekannt, sein zunächst auf zehn Jahre ausgelegtes Engagement im Kampf gegen Bilharziose unbefristet bis zur Ausrottung der Krankheit in Afrika fortzusetzen. Dazu ist geplant, die Anzahl der jährlich gespendeten Praziquantel-Tabletten auf mittelfristig bis zu 250 Millionen zu erhöhen.[32][33] Stand 2019 wurden bereits über 900 Millionen Tabletten gespendet, sowie die Kosten für den Transport nach Afrika übernommen.[34]

Historische Bauwerke

Museum

Seit 2004 gibt es am Hauptsitz des Unternehmens in Darmstadt ein betriebseigenes Museum. Auf etwa 400 m² Fläche werden rund 350 Jahre Chemie- und Pharmaziegeschichte dieses ältesten chemisch-pharmazeutischen Unternehmens der Welt dokumentiert[35].

Literatur

Commons: Merck KGaA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Merck in der 13. Generation | Börsengeschichte. In: boerse.ARD.de. 9. September 2015, archiviert vom Original am 26. Mai 2019; abgerufen am 26. Mai 2019.
  2. a b [1]
  3. Merck KGaA: Der Name Merck (Memento vom 8. Oktober 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 26. Oktober 2010.
  4. The Merck Index* Online auf der Homepage der Royal Society of Chemistry abgerufen am 21. August 2018.
  5. Deutsche Merck kauft Schweizer Biotech-Schwergewicht Serono. 5. Dezember 2006, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  6. Merck verkauft Generika-Sparte an Mylan. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 13. Mai 2007, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  7. a b Siegfried Hofmann: Millipore: Merck kauft in USA für Milliarden Euro zu. 1. März 2010, abgerufen am 31. Mai 2022.
  8. AZ Electronics: Merck schnappt sich britischen Apple-Zulieferer. In: FAZ.NET. 4. Mai 2014 (faz.net [abgerufen am 31. Mai 2022]).
  9. Merck schluckt AZ Electronic. In: Handelszeitung. 2. Mai 2014, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  10. Handelsblatt.de: Darmstädter dürfen Sigma-Aldrich für 13,1 Milliarden Euro kaufen
  11. Sabine Latorre: Wie der Chemie- und Pharma-Konzern Merck Verantwortung im In- und Ausland übernimmt. 20. August 2013, abgerufen am 31. Mai 2022.
  12. Sabine Latorre: Wie der Chemie- und Pharma-Konzern Merck Verantwortung im In- und Ausland übernimmt. 20. August 2013, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  13. Merck KGaA - Standort Darmstadt. Merck KGaA, abgerufen am 6. März 2021.
  14. Geschäftsbericht 2021. Merck KGaA, 3. März 2022 (merckgroup.com [PDF; 8,3 MB; abgerufen am 16. März 2022]).
  15. Merck-Strippenzieher – 400 Millionen in zwei Wochen. In: Manager Magazin vom 14. Juni 2006.
  16. Gesellschafterrat der E. Merck KG (Memento vom 26. November 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 26. Oktober 2010.
  17. W. Huber: Aufsichtsgremien der E. Merck OHG neu besetzt. Pressemitteilung der Merck KGaA vom 28. Juli 2004.
  18. J. Salz u. a.: Merck setzt auf neue Medikamente. In: Wirtschaftswoche vom 16. Januar 2007.
  19. Shares & Bonds - Investors | Merck KGaA, Darmstadt, Germany. Abgerufen am 26. Mai 2019.
  20. BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG). Abgerufen am 26. Mai 2019.
  21. Merck verkauft Sparte für rezeptfreie Medikamente an Procter & Gamble. 19. April 2018, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  22. Merck gibt Rechte an Stoffwechselmittel Kuvan an US-Spezialisten zurück. In: Finanzen.net. 1. Oktober 2015, abgerufen am 26. Mai 2019.
  23. Immunonkologie: Merck kooperiert mit Pfizer. In: pharmazeutische-zeitung.de. 17. November 2014, abgerufen am 1. Juli 2015.
  24. Siegfried Hofmann: Pharmariese scheitert mit „Hochrisiko-Projekt“. In: handelsblatt.com. 7. Dezember 2015, abgerufen am 31. Mai 2016.
  25. Successfully divests Consumer Health - News | Merck KGaA, Darmstadt, Germany. Abgerufen am 5. Oktober 2019 (englisch).
  26. Unternehmen Allergophama. Abgerufen am 17. Januar 2017.
  27. Merck verkauft Allergopharma an die Dermapharm Holding SE, PM Merck vom 19. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020
  28. Kirsten Sucker-Sket (ks): Fresenius kauft Biosimilars von Merck. In: DAZ.online. 4. September 2017 (deutsche-apotheker-zeitung.de [abgerufen am 24. Januar 2018]).
  29. Merck Gernsheim nun zukunftssicher (Memento vom 7. Juni 2016 im Internet Archive)
  30. H. Simon: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts: Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus Verlag, 2007. ISBN 978-3-593-38380-4. S. 20.
  31. Merck und WHO beschließen Partnerschaft. In: Ärzte Zeitung vom 26. April 2007.
  32. ava: Merck Serono will Bilharziose ausrotten. In: Ärzte Zeitung vom 30. Januar 2012.
  33. eb: Merck KGaA unterstützt Kampf gegen Bilharziose. In: Ärzte Zeitung vom 15. Dezember 2011.
  34. Schistosomiasis - Company | Merck KGaA, Darmstadt, Germany. Abgerufen am 26. Mai 2019.
  35. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Eine Familie schreibt Pharmaziegeschichte. (Museum der Firma Merck, Darmstadt) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 182–184, ISBN 978-3-7776-2511-9

Koordinaten: 49° 54′ N, 8° 39′ O