„Martin Heidingsfelder“ – Versionsunterschied
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'''Martin Heidingsfelder''' (* [[19. Juli]] [[1965]]<ref name=spd/>) ist ein ehemaliger Spieler der [[Deutsche American-Football-Nationalmannschaft|Deutschen American-Football-Nationalmannschaft]].<ref name = "FAZ_2011-08-21">{{Internetquelle | url= http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vroniplag-wiki-tanz-der-sockenpuppen-11110367.html| titel= Tanz der Sockenpuppen|hrsg= [[FAZ.NET]]| datum=2011-08-21| zugriff=2012-02-13}}</ref> In den Medien gilt er als Gründer von [[VroniPlag Wiki]].<ref>Von allen Medien wird Heidingsfelder als „Gründer“ bezeichnet. Im VroniPlag Wiki werden zwar „mehrere Gründer“ genannt, von denen aber kein weiterer unter seinem Klarnamen bekannt ist. Vgl. Abschnitt „Wie entstand VroniPlag Wiki?“ in [http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/VroniPlag_Wiki:FAQ VroniPlag Wiki:FAQ] | '''Martin Heidingsfelder''' (* [[19. Juli]] [[1965]]<ref name=spd/>) ist ein ehemaliger Spieler der [[Deutsche American-Football-Nationalmannschaft|Deutschen American-Football-Nationalmannschaft]].<ref name = "FAZ_2011-08-21">{{Internetquelle | url= http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vroniplag-wiki-tanz-der-sockenpuppen-11110367.html| titel= Tanz der Sockenpuppen|hrsg= [[FAZ.NET]]| datum=2011-08-21| zugriff=2012-02-13}}</ref> In den Medien gilt er als Gründer von [[VroniPlag Wiki]].<ref>Von allen Medien wird Heidingsfelder als „Gründer“ bezeichnet. Im VroniPlag Wiki werden zwar „mehrere Gründer“ genannt, von denen aber kein weiterer unter seinem Klarnamen bekannt ist. Vgl. Abschnitt „Wie entstand VroniPlag Wiki?“ in [http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/VroniPlag_Wiki:FAQ VroniPlag Wiki:FAQ].</ref> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Heidingsfelder wuchs in der [[Rhön]], in [[Ansbach]] und [[Windsbach]] auf. 1986 machte er sein Abitur am Martin-Behaim-Gymnasium in [[Nürnberg]]. Danach leistete er [[Wehrdienst]] bei der Sportfördergruppe [[Neubiberg]]. | Heidingsfelder wuchs in der [[Rhön]], in [[Ansbach]] und [[Windsbach]] auf. 1986 machte er sein Abitur am Martin-Behaim-Gymnasium in [[Nürnberg]]. Danach leistete er [[Wehrdienst]] bei der Sportfördergruppe [[Neubiberg]]. 1999 machte er einen Abschluss als [[Diplom-Kaufmann]] an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]]. Im Anschluss war er nach eigenen Angaben als Vorstand bzw. Mitglied der Geschäftsführung für verschiedene Unternehmen im Bereich [[Online-Forschung]] tätig.<ref name=spd/> Seit einigen Jahren betreibt er eine „kleine Ein-Mann-Firma“.<ref name="bote" /> | ||
=== Sportliche Aktivitäten === | === Sportliche Aktivitäten === | ||
In den 1980ern war Heidingsfelder Spieler in der [[American Football|Football]]-Mannschaft der [[Ansbach Grizzlies]]. 1983, 1984, 1986 wurde Heidingsfelder mit seinem Verein Deutscher Vizemeister und 1985 Deutscher Meister.<ref>http://www.gfl.info/text.php?Inhalt=bowls</ref><ref>http://www.ansbach-grizzlies.com/herren/history.html</ref> | In den 1980ern war Heidingsfelder Spieler in der [[American Football|Football]]-Mannschaft der [[Ansbach Grizzlies]]. 1983, 1984, 1986 wurde Heidingsfelder mit seinem Verein Deutscher Vizemeister und 1985 Deutscher Meister.<ref>http://www.gfl.info/text.php?Inhalt=bowls</ref><ref>http://www.ansbach-grizzlies.com/herren/history.html</ref> Beim Finalturnier der Europameisterschaft 1987 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister.<ref>http://www.football-history.de/</ref> | ||
=== Politische Aktivitäten === | === Politische Aktivitäten === | ||
Martin Heidingsfelder ist seit 2004 Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Im Jahr 2005 war er | Martin Heidingsfelder ist seit 2004 Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Im Jahr 2005 war er Mitinitiator der Aktion „Angela? Nein Danke“, die eine [[schwarz-gelbe Koalition]] verhindern sollte. Bei der Kommunalwahl im März 2008 kandidierte er als Ortsvereinsvorsitzender von St. Peter für den Stadtrat von Nürnberg,<ref>http://web.archive.org/web/20080507082731/http://www.spd-stpeter.de/</ref> verfehlte aber den Einzug ins Stadtparlament.<ref>http://www.wahlen.nuernberg.de/kommunalwahl2008/ana/StRW2008Ergebnisheft.pdf</ref> Am Ende der [[Wulff-Affäre]] nahm Heidingsfelder an einer Aktion namens „Wulff den Schuh zeigen“ teil. | ||
Kurz nach Aufkommen von Plagiatsvorwürfen gegen [[Annette Schavan]] Anfang Mai 2012 forderte Heidingsfelder über die [[Bild (Zeitung)|Bildzeitung]] den Rücktritt der Bundesministerin.<ref>http://www.bild.de/politik/inland/annette-schavan/vroniplag-gruender-attackiert-schavan-24027470.bild.html</ref> Ende Mai 2012 warf er Schavan in der [[Augsburger Allgemeine Zeitung|Augsburger Allgemeinen Zeitung]] vor, in ihrer Dissertation von sich selbst abgeschrieben zu haben und wiederholte seine Rücktrittsforderung.<ref>Frauke Lüpke-Narberhaus, Oliver Trenkamp: ''[http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/neue-plagiatsvorwuerfe-gegen-annette-schavan-a-835902.html Schavan soll bei Schavan abgeschrieben haben]'', Spiegel Online, 30. Mai 2012</ref> Nach Recherchen der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]] und der Tageszeitung [[Die Welt]] | Kurz nach Aufkommen von Plagiatsvorwürfen gegen [[Annette Schavan]] Anfang Mai 2012 forderte Heidingsfelder über die [[Bild (Zeitung)|Bildzeitung]] den Rücktritt der Bundesministerin.<ref>http://www.bild.de/politik/inland/annette-schavan/vroniplag-gruender-attackiert-schavan-24027470.bild.html</ref> Ende Mai 2012 warf er Schavan in der [[Augsburger Allgemeine Zeitung|Augsburger Allgemeinen Zeitung]] vor, in ihrer Dissertation von sich selbst abgeschrieben zu haben und wiederholte seine Rücktrittsforderung.<ref>Frauke Lüpke-Narberhaus, Oliver Trenkamp: ''[http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/neue-plagiatsvorwuerfe-gegen-annette-schavan-a-835902.html Schavan soll bei Schavan abgeschrieben haben]'', Spiegel Online, 30. Mai 2012</ref> Nach Recherchen der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]] und der Tageszeitung [[Die Welt]] erwiesen sich diese Vorwürfe jedoch als unbegründet.<ref>http://www.faz.net/aktuell/politik/neuer-vorwurf-gegen-schavan-vroniplag-eigenplagiat-11768474.html</ref><ref>http://www.welt.de/politik/deutschland/article106403829/Schavan-von-neuen-Vorwuerfen-vermutlich-entlastet.html</ref> | ||
=== VroniPlag Wiki === | === VroniPlag Wiki === | ||
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Heidingsfelder startete | Heidingsfelder startete ''VroniPlag Wiki'' am 28. März 2011 und beteiligte sich an der Gründung unter dem Pseudonym „Goalgetter“<ref name=spiegel/>, aber auch weiteren Pseudonymen<ref name=fas/>. Am 20. Juni 2011 meldete Heidingsfelder die Markenrechte an den Wortmarken „VRONIPLAG“ und „GUTTENPLAG“ als [[Wortmarke]]n beim [[Deutsches Patent- und Markenamt|Deutschen Patent- und Markenamt]] an<ref name=welt2/> und legte damit erstmals seinen Klarnamen offen.<ref>http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020110332673/DE, http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020110332665/DE</ref> Er bereitete sein Outing systematisch vor, indem er in vielen Interviews mehr und mehr identifizierende Details zu seiner Person bekannt gab und sich fotografieren ließ<ref>http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/ein-franke-kampft-fur-mehr-integritat-in-der-politik-1.1362056 Nürnberger Zeitung, 14. Juli 2011, ''"VroniPlag-Initiator „Goalgetter“ will vorerst anonym bleiben."''</ref>. Am 18. Juli 2011 sprach er seine Überlegungen, sich zu outen, ein weiteres Mal offen in der Presse an<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/a-775009-3.html ''"Er überlege, ob er sich outen solle, sagt er, seine wahre Identität preisgeben."'' spiegel-online.de, 18. Juli 2011, abgerufen am 30. Juli 2012.</ref>. Heidingsfelder machte seinen Klarnamen am 4. August 2011 in einem [[Der Spiegel|Spiegel]]-Interview endgültig öffentlich. Als Begründung führte er an, in verschiedenen Internetforen namentlich genannt worden zu sein und eine unfreiwillige Bloßstellung durch die [[Bild-Zeitung]] zu befürchten.<ref name=spiegel/> Inzwischen bietet Heidingsfelder Plagiatserkennung und die Erstellung von Plagiatsgutachten kommerziell an.<ref>http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1705172/</ref><ref name=nn/> | ||
==== | ====Kritik==== | ||
Kritik an Heidingsfelder entzündete sich an Fragen seines Umgangs mit bestimmten Prinzipien des VroniPlag Wikis. Die anderen Administratoren des Wikis warfen ihm einen Hang zur Selbstdarstellung, Verstöße gegen Mehrheitsentscheidungen<ref name=spiegel/>, den Einsatz von [[Sockenpuppe (Netzkultur)|Sockenpuppe]]n im Wiki zur Täuschung | Kritik an Heidingsfelder entzündete sich an Fragen seines Umgangs mit bestimmten Prinzipien des VroniPlag Wikis. Die anderen Administratoren des Wikis warfen ihm schon früh Rücksichtslosigkeit und einen Hang zur Selbstdarstellung, Inszenierung und Bewerbung seiner Person "in Form einer realitätsfernen und verzerrten Gründerlegende"<ref name=vroniplag1/>, Verstöße gegen und ausdrückliche Verachtung von Mehrheitsentscheidungen ("Diktatur der Mehrheit")<ref name=spiegel/>, den Einsatz von [[Sockenpuppe (Netzkultur)|Sockenpuppe]]n im Wiki zur Täuschung Mitarbeitender und Außenstehender<ref name=fas/><ref>http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1705172/</ref>, Abwertung einer sauberen und seriösen Arbeitsweise als "Qualitätsfetischismus" und insgesamt ein Verhalten vor, das geprägt war von "dem steten Willen, die Leistung aller und anderer gering zu schätzen und doch für eigene Zwecke auszunutzen"<ref name=vroniplag1/>. Darüber hinaus kritisierte man ihn für die mediale Verbreitung von Plagiatsvorwürfen, die im VroniPlag Wiki selbst nicht bzw. noch nicht Gegenstand der Untersuchung waren.<ref name=fas/><ref name=faz/> Am 19. Juli 2011 wurde ihm daraufhin auf Grundlage einer Abstimmung der VroniPlag-Administratoren einstimmig der Status als Bürokrat aberkannt.<ref name=vroniplag1/> Er blieb weiterhin Administrator.<ref name=vroniplag2/> Am 3. und schließlich am 10. November 2011 wurde sein Account bei ''VroniPlag Wiki'' auf unbeschränkte Zeit gesperrt, was mit „fortgesetzte missbräuchliche und rufschädigende Nutzung des Twitter-Accounts 'VroniPlag Wiki'“ und „Kommerzielle Interessen im Namen von VroniPlag nicht gewuenscht“ begründet wurde.<ref>http://twitter.com/VroniPlag_Wiki/status/198014369529987072</ref><ref>{{Internetquelle | url= http://de.vroniplag.wikia.com/index.php?title=Spezial:Logbuch&type=block&page=Benutzer%3AGoalgetter| titel= Benutzersperr-Logbuch|hrsg= VroniPlag WIki| datum=2011-11-03| zugriff=2011-11-04}}</ref><ref>{{Internetquelle | url= http://www.welt.de/politik/deutschland/article13698431/VroniPlag-wirft-Gruender-Heidingsfelder-raus.html| titel= VroniPlag wirft Gründer Heidingsfelder raus|hrsg= [[welt.de]]| datum=2011-11-04| zugriff=2011-11-04}}</ref> | ||
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* Frank Knapp, Martin Heidingsfelder (1999). Drop-Out-Analyse: Wirkungen des Untersuchungsdesigns. In: U.-D. Reips et al. (Hrsg.): ''Current Internet Science- trends, techniques, results. Aktuelle Online-Forschung - Trends, Techniken, Ergebnisse''. ([http://iscience.deusto.es/archive/reips/books/tband99/pdfs/i_p/knapp.pdf online], abgerufen am 6. November 2011) | * Frank Knapp, Martin Heidingsfelder (1999). Drop-Out-Analyse: Wirkungen des Untersuchungsdesigns. In: U.-D. Reips et al. (Hrsg.): ''Current Internet Science- trends, techniques, results. Aktuelle Online-Forschung - Trends, Techniken, Ergebnisse''. ([http://iscience.deusto.es/archive/reips/books/tband99/pdfs/i_p/knapp.pdf online], abgerufen am 6. November 2011) | ||
* Frank Knapp, Martin Heidingsfelder (2001). Drop-out-analysis: Effects of the survey design. In U.-D. Reips & M. Bosnjak (Eds.), ''[http://iscience.deusto.es/archive/reips/dis/ Dimensions of Internet Science]'' (pp. 221-230). Lengerich: Pabst. | * Frank Knapp, Martin Heidingsfelder (2001). Drop-out-analysis: Effects of the survey design. In U.-D. Reips & M. Bosnjak (Eds.), ''[http://iscience.deusto.es/archive/reips/dis/ Dimensions of Internet Science]'' (pp. 221-230). Lengerich: Pabst. | ||
*Martin Heidingsfelder (2012). ''Wird die Wissenschaft aus den Plagiatsfällen lernen?'' In L. Engell, B. Siegert (Hrsg.): Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung, 2012, S. 61-65 [http://www.meiner.de/product_info.php?products_id=3577] ISBN 978-3-7873-2238-1 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 30. Juli 2012, 16:02 Uhr
Martin Heidingsfelder | |
---|---|
Position: Cornerback, Strong Safety, Runningback, Wide Receiver | Trikotnummer: 22,30,32 |
Geburtsdatum: 19. Juli 1965 | |
Karriereinformationen | |
Aktiv: 1983-1987 | |
Teams | |
Karriere-Höhepunkte und Auszeichnungen | |
Martin Heidingsfelder (* 19. Juli 1965[1]) ist ein ehemaliger Spieler der Deutschen American-Football-Nationalmannschaft.[2] In den Medien gilt er als Gründer von VroniPlag Wiki.[3]
Leben
Heidingsfelder wuchs in der Rhön, in Ansbach und Windsbach auf. 1986 machte er sein Abitur am Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg. Danach leistete er Wehrdienst bei der Sportfördergruppe Neubiberg. 1999 machte er einen Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Im Anschluss war er nach eigenen Angaben als Vorstand bzw. Mitglied der Geschäftsführung für verschiedene Unternehmen im Bereich Online-Forschung tätig.[1] Seit einigen Jahren betreibt er eine „kleine Ein-Mann-Firma“.[4]
Sportliche Aktivitäten
In den 1980ern war Heidingsfelder Spieler in der Football-Mannschaft der Ansbach Grizzlies. 1983, 1984, 1986 wurde Heidingsfelder mit seinem Verein Deutscher Vizemeister und 1985 Deutscher Meister.[5][6] Beim Finalturnier der Europameisterschaft 1987 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister.[7]
Politische Aktivitäten
Martin Heidingsfelder ist seit 2004 Mitglied der SPD. Im Jahr 2005 war er Mitinitiator der Aktion „Angela? Nein Danke“, die eine schwarz-gelbe Koalition verhindern sollte. Bei der Kommunalwahl im März 2008 kandidierte er als Ortsvereinsvorsitzender von St. Peter für den Stadtrat von Nürnberg,[8] verfehlte aber den Einzug ins Stadtparlament.[9] Am Ende der Wulff-Affäre nahm Heidingsfelder an einer Aktion namens „Wulff den Schuh zeigen“ teil.
Kurz nach Aufkommen von Plagiatsvorwürfen gegen Annette Schavan Anfang Mai 2012 forderte Heidingsfelder über die Bildzeitung den Rücktritt der Bundesministerin.[10] Ende Mai 2012 warf er Schavan in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vor, in ihrer Dissertation von sich selbst abgeschrieben zu haben und wiederholte seine Rücktrittsforderung.[11] Nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Tageszeitung Die Welt erwiesen sich diese Vorwürfe jedoch als unbegründet.[12][13]
VroniPlag Wiki
Mitwirkung
Heidingsfelder startete VroniPlag Wiki am 28. März 2011 und beteiligte sich an der Gründung unter dem Pseudonym „Goalgetter“[14], aber auch weiteren Pseudonymen[15]. Am 20. Juni 2011 meldete Heidingsfelder die Markenrechte an den Wortmarken „VRONIPLAG“ und „GUTTENPLAG“ als Wortmarken beim Deutschen Patent- und Markenamt an[16] und legte damit erstmals seinen Klarnamen offen.[17] Er bereitete sein Outing systematisch vor, indem er in vielen Interviews mehr und mehr identifizierende Details zu seiner Person bekannt gab und sich fotografieren ließ[18]. Am 18. Juli 2011 sprach er seine Überlegungen, sich zu outen, ein weiteres Mal offen in der Presse an[19]. Heidingsfelder machte seinen Klarnamen am 4. August 2011 in einem Spiegel-Interview endgültig öffentlich. Als Begründung führte er an, in verschiedenen Internetforen namentlich genannt worden zu sein und eine unfreiwillige Bloßstellung durch die Bild-Zeitung zu befürchten.[14] Inzwischen bietet Heidingsfelder Plagiatserkennung und die Erstellung von Plagiatsgutachten kommerziell an.[20][21]
Kritik
Kritik an Heidingsfelder entzündete sich an Fragen seines Umgangs mit bestimmten Prinzipien des VroniPlag Wikis. Die anderen Administratoren des Wikis warfen ihm schon früh Rücksichtslosigkeit und einen Hang zur Selbstdarstellung, Inszenierung und Bewerbung seiner Person "in Form einer realitätsfernen und verzerrten Gründerlegende"[22], Verstöße gegen und ausdrückliche Verachtung von Mehrheitsentscheidungen ("Diktatur der Mehrheit")[14], den Einsatz von Sockenpuppen im Wiki zur Täuschung Mitarbeitender und Außenstehender[15][23], Abwertung einer sauberen und seriösen Arbeitsweise als "Qualitätsfetischismus" und insgesamt ein Verhalten vor, das geprägt war von "dem steten Willen, die Leistung aller und anderer gering zu schätzen und doch für eigene Zwecke auszunutzen"[22]. Darüber hinaus kritisierte man ihn für die mediale Verbreitung von Plagiatsvorwürfen, die im VroniPlag Wiki selbst nicht bzw. noch nicht Gegenstand der Untersuchung waren.[15][24] Am 19. Juli 2011 wurde ihm daraufhin auf Grundlage einer Abstimmung der VroniPlag-Administratoren einstimmig der Status als Bürokrat aberkannt.[22] Er blieb weiterhin Administrator.[25] Am 3. und schließlich am 10. November 2011 wurde sein Account bei VroniPlag Wiki auf unbeschränkte Zeit gesperrt, was mit „fortgesetzte missbräuchliche und rufschädigende Nutzung des Twitter-Accounts 'VroniPlag Wiki'“ und „Kommerzielle Interessen im Namen von VroniPlag nicht gewuenscht“ begründet wurde.[26][27][28]
Veröffentlichungen
- Thomas Bamert, Martin Heidingsfelder: Designeffekte in Online-Umfragen. in: Online-Marktforschung, 2001, S. 165-178. ISBN 978-3409117814
- Lorenz Gräf, Martin Heidingsfelder: Bessere Datenqualität bei WWW-Umfragen - Erfahrungen aus einem Methodenexperiment mit dem Internet-Rogator, in: Online Research: Methoden, Anwendungen und Ergebnisse. Hogrefe Verlag, 1999, S. 113-126. ISBN 978-3801712013
- Frank Knapp, Martin Heidingsfelder (1999). Drop-Out-Analyse: Wirkungen des Untersuchungsdesigns. In: U.-D. Reips et al. (Hrsg.): Current Internet Science- trends, techniques, results. Aktuelle Online-Forschung - Trends, Techniken, Ergebnisse. (online, abgerufen am 6. November 2011)
- Frank Knapp, Martin Heidingsfelder (2001). Drop-out-analysis: Effects of the survey design. In U.-D. Reips & M. Bosnjak (Eds.), Dimensions of Internet Science (pp. 221-230). Lengerich: Pabst.
Weblinks
- Diskussionsseite von Martin Heidingsfelder auf VroniPlag Wiki
Einzelnachweise
- ↑ a b der springende punkt! info der spd nürnberg. SPD Nürnberg, Februar 2006, S. 7, abgerufen am 8. August 2011.
- ↑ Tanz der Sockenpuppen. FAZ.NET, 21. August 2011, abgerufen am 13. Februar 2012.
- ↑ Von allen Medien wird Heidingsfelder als „Gründer“ bezeichnet. Im VroniPlag Wiki werden zwar „mehrere Gründer“ genannt, von denen aber kein weiterer unter seinem Klarnamen bekannt ist. Vgl. Abschnitt „Wie entstand VroniPlag Wiki?“ in VroniPlag Wiki:FAQ.
- ↑ Schwarzwälder-Bote: Der Plagiate-Jäger unter Druck. Schwarzwälder-Bote, 5. August 2011, abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ http://www.gfl.info/text.php?Inhalt=bowls
- ↑ http://www.ansbach-grizzlies.com/herren/history.html
- ↑ http://www.football-history.de/
- ↑ http://web.archive.org/web/20080507082731/http://www.spd-stpeter.de/
- ↑ http://www.wahlen.nuernberg.de/kommunalwahl2008/ana/StRW2008Ergebnisheft.pdf
- ↑ http://www.bild.de/politik/inland/annette-schavan/vroniplag-gruender-attackiert-schavan-24027470.bild.html
- ↑ Frauke Lüpke-Narberhaus, Oliver Trenkamp: Schavan soll bei Schavan abgeschrieben haben, Spiegel Online, 30. Mai 2012
- ↑ http://www.faz.net/aktuell/politik/neuer-vorwurf-gegen-schavan-vroniplag-eigenplagiat-11768474.html
- ↑ http://www.welt.de/politik/deutschland/article106403829/Schavan-von-neuen-Vorwuerfen-vermutlich-entlastet.html
- ↑ a b c Takis Würger: VroniPlag-Gründer: „Ich will das selbst in die Hand nehmen“. spiegel-online.de, 4. August 2011, abgerufen am 5. August 2011.
- ↑ a b c Stefan Tomik: Tanz der Sockenpuppen. faz.net, 21. August 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011.
- ↑ Manuel Bewarder: VroniPlag-Gründer sichert sich Namensrechte. welt.de, 5. August 2011, abgerufen am 5. August 2011.
- ↑ http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020110332673/DE, http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020110332665/DE
- ↑ http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/ein-franke-kampft-fur-mehr-integritat-in-der-politik-1.1362056 Nürnberger Zeitung, 14. Juli 2011, "VroniPlag-Initiator „Goalgetter“ will vorerst anonym bleiben."
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/a-775009-3.html "Er überlege, ob er sich outen solle, sagt er, seine wahre Identität preisgeben." spiegel-online.de, 18. Juli 2011, abgerufen am 30. Juli 2012.
- ↑ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1705172/
- ↑ Christian Urban: VroniPlag-Gründer Heidingsfelder: "Es ist wie eine Sucht". Nürnberger Nachrichten, 10. September 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011.
- ↑ a b c Entscheidung über den Bürokratenstatus von Benutzer „Goalgetter“. de.vroniplag.wikia.com, 19. Juli 2011, abgerufen am 5. August 2011.
- ↑ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1705172/
- ↑ Friederike Haupt: Ein Mann geht seinen Weg. faz.net, 9. August 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011.
- ↑ Lokale Benutzerliste. de.vroniplag.wikia.com, abgerufen am 8. August 2011.
- ↑ http://twitter.com/VroniPlag_Wiki/status/198014369529987072
- ↑ Benutzersperr-Logbuch. VroniPlag WIki, 3. November 2011, abgerufen am 4. November 2011.
- ↑ VroniPlag wirft Gründer Heidingsfelder raus. welt.de, 4. November 2011, abgerufen am 4. November 2011.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Heidingsfelder, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher American-Football-Spieler und Gründer von VroniPlag Wiki |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1965 |