„Ludwig Häusser“ – Versionsunterschied

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Im Verlauf der [[Märzrevolution|Revolution]] wurde er im November 1848 Mitglied der Zweiten Badischen Kammer (bis 1850 und von 1860 bis 1865). Er vertrat einen streng legalistischen Standpunkt und bekämpfte die revolutionären Demokraten. Durch zielstrebiges Wirken konnte er zur Durchsetzung wesentlicher Reformen im Schulwesen, der kommunalen Selbstverwaltung, dem Eisenbahnnetz und der Judenemanzipation beitragen. Am 18. März 1850 wurde er für den 4. Badischen Wahlbezirk ins Erfurter Parlament gewählt und 1863 nahm er an der Frankfurter Abgeordnetenversammlung teil.
Im Verlauf der [[Märzrevolution|Revolution]] wurde er im November 1848 Mitglied der Zweiten Badischen Kammer (bis 1850 und von 1860 bis 1865). Er vertrat einen streng legalistischen Standpunkt und bekämpfte die revolutionären Demokraten. Durch zielstrebiges Wirken konnte er zur Durchsetzung wesentlicher Reformen im Schulwesen, der kommunalen Selbstverwaltung, dem Eisenbahnnetz und der Judenemanzipation beitragen. Am 18. März 1850 wurde er für den 4. Badischen Wahlbezirk ins Erfurter Parlament gewählt und 1863 nahm er an der Frankfurter Abgeordnetenversammlung teil.


Ende 1849 war er zum ordentlichen Professor in Heidelberg ernannt worde, Angebote aus [[Zürich]] und [[Erlangen]] lehnte er in der Folge ab. Seit 1861 war er großherzoglich-badischer Hofrat und seit 1865 Geheimer Rat. In der Diskussion um die deutsche Einheit vertrat er die [[kleindeutsche Lösung]] einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]] unter [[preußisch]]er Führung.
Ende 1849 war er zum ordentlichen Professor in Heidelberg ernannt worden, Angebote aus [[Zürich]] und [[Erlangen]] lehnte er in der Folge ab. Seit 1861 war er großherzoglich-badischer Hofrat und seit 1865 Geheimer Rat. In der Diskussion um die deutsche Einheit vertrat er die [[kleindeutsche Lösung]] einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]] unter [[preußisch]]er Führung.


1860 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg verliehen.
1860 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg verliehen.


Als Häusser 1867 an einem Herzleiden starb, nahm das gesamte Land Anteil, u.a. auch Großherzog Friedrich, der ihn als seinen eigentlichen Lehrer bezeichnete. Das Grabmal auf dem [[Bergfriedhof (Heidelberg)|Heidelberger Bergfriedhof]] wurde von Franz Sommer geschaffen und entspricht der traditionellen Form, verdiente Repräsentanten der Gesellschaft zu würdigen. Die Büste wurde von Bildhauer Konrad Knoll gestaltet. Das Grabdenkmal stand früher neben dem Grab [[Kuno Fischer]]s und wurde nach der Auflösung umgestellt.<ref>L. Ruuskanen: ''Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit'', Verlag Regionalkultur, 2008, S.&nbsp;118</ref>
Als Häusser 1867 an einem Herzleiden starb, nahm das gesamte Land Anteil, u.a. auch Großherzog Friedrich, der ihn als seinen eigentlichen Lehrer bezeichnete. Das Grabmal auf dem [[Bergfriedhof (Heidelberg)|Heidelberger Bergfriedhof]] wurde von Franz Sommer geschaffen und entspricht der traditionellen Form, verdiente Repräsentanten der Gesellschaft zu würdigen. Die Büste wurde von Bildhauer Konrad Knoll gestaltet. Das Grabdenkmal stand früher neben dem Grab [[Kuno Fischer]]s und wurde nach der Auflösung umgestellt.<ref>L. Ruuskanen: ''Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit'', Verlag Regionalkultur, 2008, S.&nbsp;118</ref>


== Werke ==
== Werke ==

Version vom 12. Februar 2011, 15:46 Uhr

Ludwig Häusser (* 26. Oktober 1818 in Kleeburg, Elsass; † 17. März 1867 in Heidelberg) war ein deutscher Historiker und liberaler Politiker.

Leben

Häussers Grab auf dem Bergfriedhof in Heidelberg

Sein Vater war reformierter Pfarrer im elsässichen Kleeburg und verstarb bereits 33jährig im Jahr 1821. Seine Mutter Anna Maria Dorothea, geborene Paniel, nahm den zweijährigen Jungen daraufhin mit zu ihrer Familie in Mannheim. Häusser war seit 1846 verheiratet mit Eleonore Wilhelmine, geborene Rettig, mit der er vier Kinder hatte. Die Mutter wohnte bis zu ihrem Tode 1857 im Haushalt des Sohnes.[1]

Ludwig besuchte seit 1826 das Karl-Friedrich-Gymnasium in Mannheim und studierte von 1835 bis 1839 klassische Philologie an der Universität Heidelberg und promovierte bei Friedrich Christoph Schlosser. Das Sommer-Semester 1838 verbrachte er an der [[Universität Jena], wo er der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft beitrat 1839 unterrichtete er kurzzeitig als Gymnasiallehrer in Wertheim und 1840 war er für drei Monate in Paris. Nach der Habilitation 1840 war er Gymnasiallehrer in Heidelberg. Daneben war er seit 1841 Mitarbeiter der Allgemeinen Zeitung, die zu der Zeit in Augsburg erschien. Nach dem Ausscheiden von Georg Gottfried Gervinus als Herausgeber der 1847 begründeten Deutschen Zeitung übernahm er deren Redaktion.

Im Verlauf der Revolution wurde er im November 1848 Mitglied der Zweiten Badischen Kammer (bis 1850 und von 1860 bis 1865). Er vertrat einen streng legalistischen Standpunkt und bekämpfte die revolutionären Demokraten. Durch zielstrebiges Wirken konnte er zur Durchsetzung wesentlicher Reformen im Schulwesen, der kommunalen Selbstverwaltung, dem Eisenbahnnetz und der Judenemanzipation beitragen. Am 18. März 1850 wurde er für den 4. Badischen Wahlbezirk ins Erfurter Parlament gewählt und 1863 nahm er an der Frankfurter Abgeordnetenversammlung teil.

Ende 1849 war er zum ordentlichen Professor in Heidelberg ernannt worden, Angebote aus Zürich und Erlangen lehnte er in der Folge ab. Seit 1861 war er großherzoglich-badischer Hofrat und seit 1865 Geheimer Rat. In der Diskussion um die deutsche Einheit vertrat er die kleindeutsche Lösung einer konstitutionellen Monarchie unter preußischer Führung.

1860 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg verliehen.

Als Häusser 1867 an einem Herzleiden starb, nahm das gesamte Land Anteil, u.a. auch Großherzog Friedrich, der ihn als seinen eigentlichen Lehrer bezeichnete. Das Grabmal auf dem Heidelberger Bergfriedhof wurde von Franz Sommer geschaffen und entspricht der traditionellen Form, verdiente Repräsentanten der Gesellschaft zu würdigen. Die Büste wurde von Bildhauer Konrad Knoll gestaltet. Das Grabdenkmal stand früher neben dem Grab Kuno Fischers und wurde nach der Auflösung umgestellt.[2]

Werke

Sein historisches Hauptwerk ist die Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gründung des Deutschen Bundes, die von 1854 bis 1857 in Heidelberg erschien.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kurt Buamann: Pfälzer Lebensbilder, Zweiter Band, 1970, S. 215 ff.
  2. L. Ruuskanen: Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit, Verlag Regionalkultur, 2008, S. 118