„Kirchlauter“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Website korrigiert
 
(29 dazwischenliegende Versionen von 13 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 12: Zeile 12:
|Vorwahl = 09536
|Vorwahl = 09536
|Gemeindeschlüssel = 09674160
|Gemeindeschlüssel = 09674160
|Gliederung = 9 Ortsteile
|Gliederung = 9 [[Gemeindeteil]]e
|Adresse-Verband = Georg-Schäfer-Str. 56<br />97500 Ebelsbach
|Adresse-Verband = Georg-Schäfer-Str. 56<br />97500 Ebelsbach
|Website = [http://www.vg-ebelsbach.de/kirchlauter www.vg-ebelsbach.de]
|Website = [https://vg-ebelsbach.de/gemeinde-kirchlauter.html www.vg-ebelsbach.de]
|Bürgermeister = Karl-Heinz Kandler
|Bürgermeister = Karl-Heinz Kandler
|Bürgermeistertitel= [[Bürgermeister#Bayern|Erster Bürgermeister]]
|Partei = [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
|Partei = [[BayernSPD|SPD]]
}}
}}
'''Kirchlauter''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Unterfranken|unterfränkischen]] [[Landkreis Haßberge]] und ein Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach]].
'''Kirchlauter''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Unterfranken|unterfränkischen]] [[Landkreis Haßberge]]. Sie ist Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach]].


== Geografie ==
== Geografie ==
Zeile 26: Zeile 27:


=== Gemeindegliederung ===
=== Gemeindegliederung ===
Es gibt neun [[Gemeindeteil]]e:<ref>{{BLO Ortsdatenbank |objekt=Gemeinde Kirchlauter |val=1635 |abruf=2018-11-11}}</ref><ref>{{BayernPortal Ortsteile |val=38886050612 |objekt=Gemeinde Kirchlauter |abruf=2021-12-08}}</ref><ref>[https://slideplayer.org/slide/2603916/ Einwohnerzahlen nach Bürgerversammlung vom 28. August 2014]</ref><ref>[http://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/ueber-die-gemeinde/ortsteile.php Kirchlauter und seine Ortsteile]</ref>

Die Gemeinde Kirchlauter hat neun Ortsteile:<ref>{{BLO Ortsdatenbank|objekt=Gemeinde Kirchlauter|val=1635|zugriff=2018-11-11}}</ref><ref name="BV">[https://slideplayer.org/slide/2603916/ Einwohnerzahlen nach Bürgerversammlung vom 28. August 2014]</ref><ref>[http://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/ueber-die-gemeinde/ortsteile.php Kirchlauter und seine Ortsteile]</ref>
* das Dorf [[Goggelgereuth]] mit 34 Einwohnern, Erstnennung 1373
* das Dorf [[Goggelgereuth]] mit 34 Einwohnern, Erstnennung 1373
* die [[Einöde]] [[Hecklesmühle (Kirchlauter)|Hecklesmühle]] mit zwei Einwohnern, Erstnennung 1445
* die [[Einöde]] [[Hecklesmühle (Kirchlauter)|Hecklesmühle]] mit fünf Einwohnern, Erstnennung 1445
* das [[Pfarrdorf]] Kirchlauter mit 618 Einwohnern, Erstnennung 1145
* das [[Pfarrdorf]] Kirchlauter mit 618 Einwohnern, Erstnennung 1145
* die [[Einöde]] [[Klaubmühle]] mit fünf Einwohnern, Erstnennung 1575
* die [[Einöde]] [[Klaubmühle]] mit fünf Einwohnern, Erstnennung 1575
Zeile 38: Zeile 38:
* die Einöde [[Winterhof (Kirchlauter)|Winterhof]], früher Hegenberg, mit neun Einwohnern, Erstnennung 1502
* die Einöde [[Winterhof (Kirchlauter)|Winterhof]], früher Hegenberg, mit neun Einwohnern, Erstnennung 1502


Seit der Gebietsreform 1978 gibt es folgende [[Gemarkung]]en: Kirchlauter, Neubrunn, Pettstadt.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in den [[Gemarkung]]en Kirchlauter, Neubrunn und Pettstadt.


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
Zeile 44: Zeile 44:


== Geschichte ==
== Geschichte ==

=== Bis zur Gemeindegründung ===
=== Bis zur Gemeindegründung ===
Die Siedlung ''Lutere'', zwischen Ebern und Eltmann am Lauterbach und einer sehr alten Hochstraße gelegen, hat sich wohl aus einer fränkischen [[Hufe|Forsthube]] gebildet. Mit „Marquard de Lutere“ wurde der Ort erstmals 1145 genannt. Sowohl Bamberger Klöster als auch [[Ministeriale]] des [[Hochstift Würzburg|Würzburger Hochstifts]] sind seit dem 13. Jahrhundert als [[Lehnswesen|Lehen]]<nowiki/>sleute bekannt. Durch die Belehnung eines Ministerialen Flieger ist 1373 erstmals das der heutigen Namensform ähnliche „Kirchluter“ bezeugt. Die Lage an der Hochstifts- und [[Diözese|Diözesan]]<nowiki/>grenze von Würzburg zu Bamberg führte wohl zur Sonderstellung einer [[Zehnt]]befreiung des Ortes. Die Dorfherrschaft war ursprünglich geteilt. Eine Hälfte besaßen verschiedene [[Ganerbe]]n und von 1502 bis 1803 die Familie von [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]]. Die andere Hälfte gehörte seit Mitte des 15. Jahrhunderts dem Pfarrer des Ortes. Unter dem Würzburger [[Fürstbischof]] [[Johann Gottfried von Guttenberg]] wurden 1689/90 der Familienanteil und der des Pfarrers am Ort vereinigt und ein eigenes hochstiftisches Amt und Zehnt Kirchlauter errichtet.
Im 8. Jahrhundert siedelten sich [[Slawen]] in der Gegend an, zunächst an der Stelle, wo sich heute der Kindergarten befindet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/ueber-die-gemeinde/geschichte.php |titel=Gemeinde Kirchlauter - Vergangenheit und Gegenwart |hrsg=Gemeinde Kirchlauter auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach |abruf=2020-09-06}}</ref> Die Siedlung ''Lutere'', zwischen Ebern und Eltmann am Lauterbach und einer sehr alten Hochstraße gelegen, hat sich wohl aus einer fränkischen [[Hufe|Forsthube]] gebildet. Mit „Marquard de Lutere“ wurde der Ort erstmals 1145 genannt. Sowohl Bamberger Klöster als auch [[Ministeriale]] des [[Hochstift Würzburg|Würzburger Hochstifts]] sind seit dem 13. Jahrhundert als [[Lehnswesen|Lehen]]<nowiki />sleute bekannt. Durch die Belehnung eines Ministerialen Flieger ist 1373 erstmals das der heutigen Namensform ähnliche „Kirchluter“ bezeugt. Die Lage an der Hochstifts- und [[Diözese|Diözesan]]<nowiki />grenze von Würzburg zu Bamberg führte wohl zur Sonderstellung einer [[Zehnt]]befreiung des Ortes. Die Dorfherrschaft war ursprünglich geteilt. Eine Hälfte besaßen verschiedene [[Ganerbe]]n und von 1502 bis 1803 die Familie von [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]]. Die andere Hälfte gehörte seit Mitte des 15. Jahrhunderts dem Pfarrer des Ortes. Unter dem Würzburger [[Fürstbischof]] [[Johann Gottfried von Guttenberg]] wurden 1689/90 der Familienanteil und der des Pfarrers am Ort vereinigt und ein eigenes hochstiftisches Amt und Zehnt Kirchlauter errichtet.
Der gleiche Bischof ließ anstelle einer [[mittelalter]]<nowiki/>lichen [[Wasserburg]] 1689/90 von H. Zimmer ein Familienschloss errichten, das erst 1740 vollendet wurde und das seit 1981 im Besitz der Grafenfamilie [[Stauffenberg (Adelsgeschlecht)|Schenk von Stauffenberg]] ist.
Der gleiche Bischof ließ anstelle einer [[mittelalter]]lichen [[Wasserburg]] 1689/90 von H. Zimmer ein Familienschloss errichten, das erst 1740 vollendet wurde und das seit 1981 im Besitz der Grafenfamilie [[Stauffenberg (Adelsgeschlecht)|Schenk von Stauffenberg]] ist.


Im Jahre 1818 bildete sich die politische Gemeinde und 1820 ein [[Patrimonialgericht]].
Im Jahre 1818 bildete sich die politische Gemeinde und 1820 ein [[Patrimonialgericht]].
Zeile 56: Zeile 55:
Seit 1971 gehört Kirchlauter zum Landkreis Haßberge und seit 1978 mit den Ortsteilen Neubrunn, Pettstadt, Goggelgereuth, Hecklesmühle Winterhof, Weikartslauter, Paßmühle rechts des Baches und der Klaubmühle zur [[Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach]].
Seit 1971 gehört Kirchlauter zum Landkreis Haßberge und seit 1978 mit den Ortsteilen Neubrunn, Pettstadt, Goggelgereuth, Hecklesmühle Winterhof, Weikartslauter, Paßmühle rechts des Baches und der Klaubmühle zur [[Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach]].


Der Ort Kirchlauter besaß vom 16. bis ins 20. Jahrhundert [[Marktrecht (historisch)|Marktrecht]]<nowiki/>e. Bedeutend waren vom 17. bis ins 20. Jahrhundert [[Ton (Bodenart)|Ton]]<nowiki/>abbau und Tonwaren[[manufaktur]]<nowiki/>en sowie [[Sandstein]]<nowiki/>abbau.
Der Ort Kirchlauter besaß vom 16. bis ins 20. Jahrhundert [[Marktrecht (historisch)|Marktrechte]]. Bedeutend waren vom 17. bis ins 20. Jahrhundert [[Ton (Bodenart)|Ton]]<nowiki />abbau und Tonwaren[[manufaktur]]en sowie [[Sandstein]]<nowiki />abbau.


=== Geschichte der Kirchengemeinde und der Ortskirche ===
=== Geschichte der Kirchengemeinde und der Ortskirche ===
[[Datei:D-6-74-160-2 1.JPG|mini|hochkant|Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt]]
[[Datei:D-6-74-160-2 1.JPG|mini|hochkant|[[Mariä Himmelfahrt (Kirchlauter)|Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt]]]]
Ursprünglich wurde die Siedlung im Mittelalter von der Mutterpfarrei Zeil seelsorgerlich betreut, bis sie der Würzburger Bischof Gottfried Schenk von Limpurg auf Initiative verschiedener Ortsschultheißen im Jahre 1446 zur selbständigen Pfarrei Kirchlauter mit den Filialorten Neubrunn, [[Dörflis]], [[Kottenbrunn]], [[Köslau]], Pettstadt, Goggelgereuth und Weikartslauter erhob. Damals gab es nur in Neubrunn und Dörflis Kapellen.
Ursprünglich wurde die Siedlung im Mittelalter von der [[Urpfarrei|Mutterpfarrei]] Zeil seelsorgerlich betreut, bis sie der Würzburger Bischof Gottfried Schenk von Limpurg auf Initiative verschiedener Orts[[schultheiß]]en im Jahre 1446 zur selbständigen Pfarrei Kirchlauter mit den Filialorten Neubrunn, [[Dörflis]], [[Kottenbrunn]], [[Köslau]], Pettstadt, Goggelgereuth und Weikartslauter erhob. Damals gab es nur in Neubrunn und Dörflis Kapellen.
Weil Dörflis, Köslau und Kottenbrunn auf sächsischem Territorium lagen, wurden diese Orte in der Reformation protestantisch und ab 1592 von einer eigenen evangelischen Pfarrei betreut.
Weil Dörflis, Köslau und Kottenbrunn auf [[Sachsen|sächsischem]] Territorium lagen, wurden diese Orte in der [[Reformation]] [[Protestantismus|protestantisch]] und ab 1592 von einer eigenen evangelischen Pfarrei betreut.
In Kirchlauter wurden evangelische Einflüsse zwischen 1565 und 1579 durch den Würzburger Bischof 1580 zurückgedrängt und seither ist die Pfarrei, die ursprünglich vom Dekanat Gerolzhofen und ab ca. 1560 vom Dekanat Ebern verwaltet wurde, wieder katholisch.
In Kirchlauter wurden evangelische Einflüsse zwischen 1565 und 1579 durch den Würzburger Bischof 1580 zurückgedrängt und seither ist die Pfarrei, die ursprünglich vom [[Dekanat]] Gerolzhofen und ab ca. 1560 vom Dekanat Ebern verwaltet wurde, wieder katholisch.


Die Kirche Maria Himmelfahrt aus dem 14. Jahrhundert ist noch in Resten mit mittelalterlichen Fresken im alten Chor vorhanden. Die heutige barocke Pfarrkirche entstand zwischen 1751 und 1754 nach den Plänen des Goßmannsdorfer Baumeisters Ägidius Bierdimpfl. 1759 weihte der Würzburger Weihbischof Daniel von Gebsattel das Gotteshaus.
Die [[Mariä Himmelfahrt (Kirchlauter)|Kirche Maria Himmelfahrt]] aus dem 14. Jahrhundert ist noch in Resten mit mittelalterlichen [[Fresko|Fresken]] im alten [[Chorempore|Chor]] vorhanden. Die heutige [[barock]]e Pfarrkirche entstand zwischen 1751 und 1754 nach den Plänen des Goßmannsdorfer Baumeisters Ägidius Bierdimpfl. 1759 weihte der Würzburger Weihbischof Daniel von Gebsattel das Gotteshaus.
Über die barocke Ausstattung der Kirche ist wenig bekannt, da sie meist durch private Stiftungen der Dorfherrschaft von Guttenberg bezahlt wurde und Nachweise fehlen. Lediglich von zwei Figuren ist der Künstler Georg Joseph Mutschele aus Bamberg überliefert. Die Deckenfresken im Chor und Langhaus wurden 1897 von der Münchner Firma Kaspar Lessig und Co. geschaffen.
Über die barocke Ausstattung der Kirche ist wenig bekannt, da sie meist durch private Stiftungen der Dorfherrschaft von Guttenberg bezahlt wurde und Nachweise fehlen. Lediglich von zwei Figuren ist der Künstler Georg Joseph Mutschele aus Bamberg überliefert. Die Deckenfresken im Chor und [[Langhaus (Wohngebäude)|Langhaus]] wurden 1897 von der Münchner Firma Kaspar Lessig und Co. geschaffen.


Das Pfarrhaus wurde von Johann Schmeltzing aus Rüdenhausen zwischen 1735 und 1738 unweit des guttenberg’schen Wasserschlosses im barocken Stil erbaut.
Das Pfarrhaus wurde von Johann Schmeltzing aus Rüdenhausen zwischen 1735 und 1738 unweit des guttenberg’schen Wasserschlosses im barocken Stil erbaut.


<!-- === Religionen === -->
=== Eingemeindungen ===
=== Eingemeindungen ===
Pettstadt gehört seit dem 1. April 1971 zur Gemeinde Kirchlauter.<ref>{{BibISBN|3406096697|Seite=453}}</ref> Am 1. Mai 1978 wurde Neubrunn mit seinem Ortsteil Paßmühle rechts des Baches in die Gemeinde Kirchlauter eingegliedert.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 |Verlag=W. Kohlhammer GmbH |Ort=Stuttgart/Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=760}}</ref>
Pettstadt gehört seit dem 1. April 1971 zur Gemeinde Kirchlauter.<ref>{{BibISBN|3-406-09669-7|Seite=453}}</ref> Am 1. Mai 1978 wurde Neubrunn mit seinem Gemeindeteil Paßmühle rechts des Baches in die Gemeinde Kirchlauter eingegliedert.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{BibISBN|3-17-003263-1| Seiten = 760}} <!--Gemeindeverzeichnis--></ref>


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Zeile 84: Zeile 82:
* 2015: 1318 Einwohner
* 2015: 1318 Einwohner


Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1401 auf 1324 um 77 Einwohner bzw. um 5,5 %. 1999 hatte die Gemeinde 1500 Einwohner.
== Politik ==
<small>Quelle: BayLfStat</small>

== Politik und Öffentliche Verwaltung ==
=== Verwaltung ===
Die Gemeinde ist Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach]].

=== Gemeinderat ===
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat umfasst 12 Mitglieder. Der Erste Bürgermeister ist Vorsitzender des Gemeinderates, jedoch nicht dessen Mitglied. Die Tabelle zeigt die Sitzverteilungen nach den Gemeinderatswahlen seit 2002.
Der Gemeinderat von Kirchlauter hat 13 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters.
{| class="wikitable hintergrundfarbe2 toptextcells" style="text-align:center;"
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
|- style="background:#EEEEEE" align="center"
|- style="background:#EEEEEE"
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[SPD Bayern|SPD]] || [[Wählergruppe|Junge Liste]] || [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]] || Gesamt
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[BayernSPD|SPD]] || [[Wählergruppe|Junge Liste]] || [[Landesvereinigung Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]]
|Interessengemeinschaft Heilige Länder|| Gesamt
|- align="center"
|-
| [[Kommunalwahlen in Bayern 2014|2014]] || 4 ||6 || 2 || 1 || 13 Sitze
|[[Kommunalwahlen in Bayern 2020|2020]]
|}
|4
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
|5
|- style="background:#EEEEEE" align="center"
|2
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[SPD Bayern|SPD]] || [[Wählergruppe|Junge Liste]] || [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]] || Gesamt
|1
|- align="center"
|1
| [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]] || 7 ||4 || 1 || 1 || 13 Sitze
|13 Sitze
|}
|-
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
| [[Kommunalwahlen in Bayern 2014|2014]] || 4 ||6 || 2 || 1
|- style="background:#EEEEEE" align="center"
|n. a.|| 13 Sitze
| || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[SPD Bayern|SPD]] || [[Wählergruppe|Junge Liste]] || [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]] || Gesamt
|-
|- align="center"
|[[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]]
| [[2002]] || 7 || 3 || 3 || n.a || 13 Sitze
|7
|4
|1
|1
|n. a.
|13 Sitze
|-
|2002
|7
|3
|3
|n. a.
|n. a.
|13 Sitze
|}
|}


=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
Bürgermeister ist seit 2014 Karl-Heinz Kandler (SPD). Er setzte sich bei der Wahl 2014 mit 58,81 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Jochen Steppert (CSU) durch; 2020 wurde er mit 59,7 % der Stimmen wieder gewählt. Bis 2008 war Peter Kirchner (CSU) Gemeindeoberhaupt.
Erster Bürgermeister ist seit 2014 Karl-Heinz Kandler (SPD). Dieser setzte sich bei der Wahl 2014 mit 58,81 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Jochen Steppert (CSU) durch; 2020 wurde dieser mit 59,7 % der Stimmen wieder gewählt. Bis 2008 war Peter Kirchner (CSU) Gemeindeoberhaupt.


=== Wappen ===
=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
Die [[Blasonierung|Beschreibung]] des 1969 angenommenen Gemeindewappens lautet: „Geteilt von Silber und Blau; oben eine rote Lilie, unten eine goldene heraldische Rose.
|Blasonierung = [[Geteilter Schild|Geteilt]] von Silber und Blau; oben eine rote Lilie, unten eine goldene [[heraldische Rose]].
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
|Quelle = {{HdBG GKZ}}
|Begründung = Die Rose ist dem Wappen der Freiherren von Guttenberg entnommen, die Anfang des 16. Jahrhunderts vom Hochstift Würzburg mit ersten Gütern in Kirchlauter belehnt wurden und seit 1560 die Ortsherrschaft innehatten. Bis 1802 war die Familie Dorf-, Vogtei- und Zentherr. Unter dem Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg (1686 bis 1698) wurde das Schloss im Jahr 1689 neu errichtet. Die Lilie weist als Mariensymbol auf das Patrozinium der Ortskirche hin, die aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt. Die Farben Silber und Rot aus dem Würzburger Hochstiftswappen erinnern an die Landesherrschaft der Bischöfe seit dem 16. Jahrhundert.
|Zusatz = Dieses Wappen wird seit 1969 geführt.
}}


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Zeile 117: Zeile 139:
[[Datei:Old village centre Neubrunn-Kirchlauter 2.JPG|mini|Alter Ortskern Neubrunn]]
[[Datei:Old village centre Neubrunn-Kirchlauter 2.JPG|mini|Alter Ortskern Neubrunn]]
* [[Schloss Kirchlauter|Wasserschloss]] der Freiherren von und zu [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]] in Kirchlauter aus dem 17. Jahrhundert mit Parkanlage, erbaut von Baumeister Heinrich Zimmer. Das Schlossgut befindet sich heute im Besitz von Elisabeth Gräfin Stauffenberg, geb. Freiin zu Guttenberg, Ehefrau des [[Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg]] und Schwester des Dirigenten [[Enoch zu Guttenberg]]
* [[Schloss Kirchlauter|Wasserschloss]] der Freiherren von und zu [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]] in Kirchlauter aus dem 17. Jahrhundert mit Parkanlage, erbaut von Baumeister Heinrich Zimmer. Das Schlossgut befindet sich heute im Besitz von Elisabeth Gräfin Stauffenberg, geb. Freiin zu Guttenberg, Ehefrau des [[Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg]] und Schwester des Dirigenten [[Enoch zu Guttenberg]]
* Rokokokirche Maria Himmelfahrt in Kirchlauter mit den angeblich ältesten Fresken [[Franken (Region)|Frankens]] aus der Zeit um 1375, erbaut im Jahr 1752
* [[Rokoko]]<nowiki />kirche [[Mariä Himmelfahrt (Kirchlauter)|Maria Himmelfahrt]] in Kirchlauter mit den angeblich ältesten Fresken [[Franken (Region)|Frankens]] aus der Zeit um 1375, erbaut im Jahr 1752
* Barockkirche St. Andreas und St. Katharina in Neubrunn, erbaut von 1777 bis 1779
* Barockkirche St. Andreas und St. Katharina in Neubrunn, erbaut von 1777 bis 1779
* Schmiedemuseum in Kirchlauter, erbaut 1923 und als [[Schmiede (Werkstatt)|Schmiede]] genutzt bis in die 1970er Jahre. Die Ausstellungsräume und die Schmiede mit Esse, [[Amboss]] und Ziehbalg können nach Vereinbarung besichtigt werden<ref>https://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/vereine-kultur-freizeit-tourismus/schmiedemuseum.php</ref>
* Schmiedemuseum in Kirchlauter, erbaut 1923 und als [[Schmiede (Werkstatt)|Schmiede]] genutzt bis in die 1970er Jahre. Die Ausstellungsräume und die Schmiede mit [[Esse (Feuerstelle)|Esse]], [[Amboss]] und [[Blasebalg|Ziehbalg]] können nach Vereinbarung besichtigt werden<ref>[https://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/vereine-kultur-freizeit-tourismus/schmiedemuseum.php vg-ebelsbach.de]</ref>
* Schöner Ortskern von Neubrunn mit Fachwerk- und Sandsteinhäusern, Kirche, Schule und Brunnen
* Schöner Ortskern von Neubrunn mit [[Fachwerk]]- und Sandsteinhäusern, Kirche, Schule und Brunnen
* [[Wassertreten|Kneipp-Anlage]] gespeist durch eine Quelle am Ortseingang von Neubrunn<ref>https://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/vereine-kultur-freizeit-tourismus/kneippbecken-neubrunn.php</ref>
* [[Wassertreten|Kneipp-Anlage]] gespeist durch eine Quelle am Ortseingang von Neubrunn<ref>[https://www.vg-ebelsbach.de/de/kirchlauter/vereine-kultur-freizeit-tourismus/kneippbecken-neubrunn.php vg-ebelsbach.de]</ref>
*Lehrbienenstand in Kirchlauter<ref>http://www.kvhassberg.lvbi.de/1784304.html</ref>
* Lehrbienenstand in Kirchlauter<ref>[http://www.kvhassberg.lvbi.de/1784304.html kvhassberg.lvbi.de]</ref>
* Erlebnis-Lehrpfad rund um das Thema [[Streuobstwiese]] gelegen am Altlautersee mit 69 unterschiedlichen Obstbaumsorten<ref>https://naturgenuss-kirchlauter.de/</ref>
* Erlebnis-Lehrpfad rund um das Thema [[Streuobstwiese]] gelegen am Altlautersee mit 69 unterschiedlichen Obstbaumsorten<ref>[https://naturgenuss-kirchlauter.de/ naturgenuss-kirchlauter.de]</ref>


== Denkmäler ==
== Denkmäler ==
[[Datei:Haßberge fields PB060078.jpg|mini|Felder zwischen Kirchlauter und Neubrunn]]
[[Datei:Haßberge fields PB060078.jpg|mini|Felder zwischen Kirchlauter und Neubrunn]]
=== Baudenkmäler ===
=== Baudenkmäler ===

{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Kirchlauter}}
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Kirchlauter}}

===Bodendenkmäler ===
=== Bodendenkmäler ===
{{Hauptartikel|Liste der Bodendenkmäler in Kirchlauter}}
{{Hauptartikel|Liste der Bodendenkmäler in Kirchlauter}}


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft ===
=== Wirtschaft ===
{{Veraltet| dieses Kapitels |seit=2018}}
Es gab 2017 nach der amtlichen Statistik 103 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 556 Beschäftigte am Wohnort; die Zahl der Auspendler überwog damit um 453 Personen. 2016 bestanden 14 landwirtschaftliche Betriebe (1999 waren es noch 40); 301 ha waren landwirtschaftlich genutzt, davon 209 ha Ackerfläche und 92 ha Dauergrünfläche.
Es gab 2017 nach der amtlichen Statistik 103 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 556 Beschäftigte am Wohnort; die Zahl der Auspendler überwog damit um 453 Personen. 2016 bestanden 14 landwirtschaftliche Betriebe (1999 waren es noch 40); 301 ha waren landwirtschaftlich genutzt, davon 209 ha Ackerfläche und 92 ha Dauergrünfläche.


Zeile 142: Zeile 165:
* ca. neun Kilometer Richtung [[Ebelsbach]] zur [[Bundesstraße 26]]
* ca. neun Kilometer Richtung [[Ebelsbach]] zur [[Bundesstraße 26]]
* ca. zwölf Kilometer Richtung [[Ebern]]/[[Rentweinsdorf]] zur [[Bundesstraße 279]]
* ca. zwölf Kilometer Richtung [[Ebern]]/[[Rentweinsdorf]] zur [[Bundesstraße 279]]
* ca. neun Kilometer zum Bahnhof Ebelsbach-Eltmann ([[Bahnstrecke Bamberg–Würzburg]])
* ca. neun Kilometer zum Bahnhof Ebelsbach-Eltmann ([[Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf]])
* ca. zehn Kilometer zum Bahnhof [[Rentweinsdorf|Rentweinsdorf-Treinfeld]] (Regionalbahn [[Ebern]]&nbsp;– [[Bamberg]])
* ca. zehn Kilometer zum Bahnhof [[Rentweinsdorf|Rentweinsdorf-Treinfeld]] (Regionalbahn [[Ebern]]&nbsp;– [[Bamberg]])
* Buslinie Breitbrunn&nbsp;– Kirchlauter&nbsp;– Bamberg
* Buslinie Breitbrunn&nbsp;– Kirchlauter&nbsp;– Bamberg
Zeile 156: Zeile 179:


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{MerianTopo |Titel=Kirchlautern |Band=9 |Seite=51}}
* Norbert Kandler: ''Kirchlauter – Geschichte der Pfarrei und ihres Umfeldes bis zur Barockzeit''. Echter Verlag, Würzburg 1985, ISBN 3-429-00933-2
* Norbert Kandler: ''Kirchlauter – Geschichte der Pfarrei und ihres Umfeldes bis zur Barockzeit''. Echter Verlag, Würzburg 1985, ISBN 3-429-00933-2
* Norbert Kandler: ''Neubrunn – Filialort und Gotteshaus''. Festschrift herausgegeben vom Pfarramt Kirchlauter und dem Pfarrgemeinderat Neubrunn, 1984.
* Norbert Kandler: ''Neubrunn – Filialort und Gotteshaus''. Festschrift herausgegeben vom Pfarramt Kirchlauter und dem Pfarrgemeinderat Neubrunn, 1984.
* Norbert Kandler in: ''Handbuch der Historischen Stätten. Bayern II Franken'', herausgegeben von H-M., Körner/A. Schmid, Stuttgart 2006, S. 262 f.
* Norbert Kandler: ''Handbuch der Historischen Stätten. Bayern II Franken'', herausgegeben von H-M., Körner/A. Schmid, Stuttgart 2006, S. 262 f.
* Norbert Kandler: ''Lutere – Lauter – Kirchlauter'', Würzburg 1959.
* Norbert Kandler: ''Lutere – Lauter – Kirchlauter'', Würzburg 1959.
* Norbert Kandler: ''Kirchen, Kapellen und Schloss in der Pfarrei Kirchlauter'', Kirchlauter 1996.
* Norbert Kandler: ''Kirchen, Kapellen und Schloss in der Pfarrei Kirchlauter'', Kirchlauter 1996.
* Norbert Kandler: ''Die Mariae-Himmelfahrtskirche zu Kirchlauter'', Aschaffenburg 2009.
* Norbert Kandler: ''Die Mariae-Himmelfahrtskirche zu Kirchlauter'', Aschaffenburg 2009.
* Norbert Kandler, Herbert Roller: ''Neubrunn – Ein Haßbergdorf'', Aschaffenburg 2001
* Norbert Kandler, Herbert Roller: ''Neubrunn – Ein Haßbergdorf'', Aschaffenburg 2001
<!-- == Literatur == -->
<!-- == Sonstiges == -->

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
{{Wikivoyage}}
* [https://vg-ebelsbach.de/gemeinde-kirchlauter.html Kirchlauter] auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach
{{Wikisource|Topographia Franconiae: Kirchlautern|Kirchlauter in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian)}}
* Homepage: [http://www.vg-ebelsbach.de/index.phtml?NavID=423.31 Kirchlauter] in der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach
* {{HdBG GKZ|09674160}}
* {{LStDV GKZ|9674160}}
* {{LStDV GKZ|9674160}}

== Einzelnachweise ==
<references responsive />


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Haßberge}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Haßberge}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4030788-8}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4030788-8}}

[[Kategorie:Kirchlauter| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Haßberge]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Haßberge]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1145]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1145]]
[[Kategorie:Gemeindegründung 1818]]
[[Kategorie:Gemeindegründung 1818]]
[[Kategorie:Kirchdorf (Siedlungstyp)]]
[[Kategorie:Kirchlauter| ]]

Aktuelle Version vom 22. März 2024, 01:19 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Kirchlauter
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kirchlauter hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 3′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 50° 3′ N, 10° 43′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Verwaltungs­gemeinschaft: Ebelsbach
Höhe: 344 m ü. NHN
Fläche: 16,91 km2
Einwohner: 1327 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 96166, 97486
Vorwahl: 09536
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 160
Gemeindegliederung: 9 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Georg-Schäfer-Str. 56
97500 Ebelsbach
Website: www.vg-ebelsbach.de
Erster Bürgermeister: Karl-Heinz Kandler (SPD)
Lage der Gemeinde Kirchlauter im Landkreis Haßberge
KarteErmershausenMaroldsweisachPfarrweisachUntermerzbachBundorfEbernRentweinsdorfBurgpreppachAidhausenRiedbachHofheim in UnterfrankenKirchlauterBreitbrunn (Unterfranken)EbelsbachStettfeldEltmannOberaurachKönigsberg in BayernGädheimHaßfurtZeil am MainSand am MainTheresWonfurtRauhenebrachKnetzgauThüringenThüringenLandkreis CoburgLandkreis LichtenfelsBambergLandkreis BambergLandkreis BambergLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis Bad KissingenLandkreis Schweinfurt
Karte

Kirchlauter ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach.

Geografie

Geografische Lage

Die Ortschaften Kirchlauter, Neubrunn und Pettstadt befinden sich in der Region Main-Rhön (Bayerische Planungsregion 3) in den Seitentälern des Mains und im südlichen Teil des Naturparks Haßberge, etwa 30 km westlich von Bamberg und 45 km östlich von Schweinfurt. Die Lauter durchfließt die Gemeinde und mündet bei Baunach in den Fluss Baunach, kurz bevor dieser in den Main fließt. Am sogenannten Bollerbrunnen entspringt die Neubrunn, die in den Ebelsbach mündet. Dieser fließt nach ca. 15 Kilometern ebenfalls in den Main. Kirchlauter ist Mittelpunkt der sogenannten Heiligen Länder.

Gemeindegliederung

Es gibt neun Gemeindeteile:[2][3][4][5]

Das Gemeindegebiet gliedert sich in den Gemarkungen Kirchlauter, Neubrunn und Pettstadt.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Ebern, Rentweinsdorf, Breitbrunn, Ebelsbach, Zeil am Main und Königsberg in Bayern.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Im 8. Jahrhundert siedelten sich Slawen in der Gegend an, zunächst an der Stelle, wo sich heute der Kindergarten befindet.[6] Die Siedlung Lutere, zwischen Ebern und Eltmann am Lauterbach und einer sehr alten Hochstraße gelegen, hat sich wohl aus einer fränkischen Forsthube gebildet. Mit „Marquard de Lutere“ wurde der Ort erstmals 1145 genannt. Sowohl Bamberger Klöster als auch Ministeriale des Würzburger Hochstifts sind seit dem 13. Jahrhundert als Lehensleute bekannt. Durch die Belehnung eines Ministerialen Flieger ist 1373 erstmals das der heutigen Namensform ähnliche „Kirchluter“ bezeugt. Die Lage an der Hochstifts- und Diözesangrenze von Würzburg zu Bamberg führte wohl zur Sonderstellung einer Zehntbefreiung des Ortes. Die Dorfherrschaft war ursprünglich geteilt. Eine Hälfte besaßen verschiedene Ganerben und von 1502 bis 1803 die Familie von Guttenberg. Die andere Hälfte gehörte seit Mitte des 15. Jahrhunderts dem Pfarrer des Ortes. Unter dem Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg wurden 1689/90 der Familienanteil und der des Pfarrers am Ort vereinigt und ein eigenes hochstiftisches Amt und Zehnt Kirchlauter errichtet. Der gleiche Bischof ließ anstelle einer mittelalterlichen Wasserburg 1689/90 von H. Zimmer ein Familienschloss errichten, das erst 1740 vollendet wurde und das seit 1981 im Besitz der Grafenfamilie Schenk von Stauffenberg ist.

Im Jahre 1818 bildete sich die politische Gemeinde und 1820 ein Patrimonialgericht.

19. und 20. Jahrhundert

Im Jahr 1862 wurde Kirchlauter dem Landgericht Baunach und dem Amt Ebern einverleibt.

Seit 1971 gehört Kirchlauter zum Landkreis Haßberge und seit 1978 mit den Ortsteilen Neubrunn, Pettstadt, Goggelgereuth, Hecklesmühle Winterhof, Weikartslauter, Paßmühle rechts des Baches und der Klaubmühle zur Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach.

Der Ort Kirchlauter besaß vom 16. bis ins 20. Jahrhundert Marktrechte. Bedeutend waren vom 17. bis ins 20. Jahrhundert Tonabbau und Tonwarenmanufakturen sowie Sandsteinabbau.

Geschichte der Kirchengemeinde und der Ortskirche

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Ursprünglich wurde die Siedlung im Mittelalter von der Mutterpfarrei Zeil seelsorgerlich betreut, bis sie der Würzburger Bischof Gottfried Schenk von Limpurg auf Initiative verschiedener Ortsschultheißen im Jahre 1446 zur selbständigen Pfarrei Kirchlauter mit den Filialorten Neubrunn, Dörflis, Kottenbrunn, Köslau, Pettstadt, Goggelgereuth und Weikartslauter erhob. Damals gab es nur in Neubrunn und Dörflis Kapellen. Weil Dörflis, Köslau und Kottenbrunn auf sächsischem Territorium lagen, wurden diese Orte in der Reformation protestantisch und ab 1592 von einer eigenen evangelischen Pfarrei betreut. In Kirchlauter wurden evangelische Einflüsse zwischen 1565 und 1579 durch den Würzburger Bischof 1580 zurückgedrängt und seither ist die Pfarrei, die ursprünglich vom Dekanat Gerolzhofen und ab ca. 1560 vom Dekanat Ebern verwaltet wurde, wieder katholisch.

Die Kirche Maria Himmelfahrt aus dem 14. Jahrhundert ist noch in Resten mit mittelalterlichen Fresken im alten Chor vorhanden. Die heutige barocke Pfarrkirche entstand zwischen 1751 und 1754 nach den Plänen des Goßmannsdorfer Baumeisters Ägidius Bierdimpfl. 1759 weihte der Würzburger Weihbischof Daniel von Gebsattel das Gotteshaus. Über die barocke Ausstattung der Kirche ist wenig bekannt, da sie meist durch private Stiftungen der Dorfherrschaft von Guttenberg bezahlt wurde und Nachweise fehlen. Lediglich von zwei Figuren ist der Künstler Georg Joseph Mutschele aus Bamberg überliefert. Die Deckenfresken im Chor und Langhaus wurden 1897 von der Münchner Firma Kaspar Lessig und Co. geschaffen.

Das Pfarrhaus wurde von Johann Schmeltzing aus Rüdenhausen zwischen 1735 und 1738 unweit des guttenberg’schen Wasserschlosses im barocken Stil erbaut.

Eingemeindungen

Pettstadt gehört seit dem 1. April 1971 zur Gemeinde Kirchlauter.[7] Am 1. Mai 1978 wurde Neubrunn mit seinem Gemeindeteil Paßmühle rechts des Baches in die Gemeinde Kirchlauter eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1363 Einwohner[8]
  • 1970: 1369 Einwohner[8]
  • 1987: 1391 Einwohner
  • 1991: 1442 Einwohner
  • 1995: 1472 Einwohner
  • 2000: 1500 Einwohner
  • 2005: 1444 Einwohner
  • 2010: 1381 Einwohner
  • 2015: 1318 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1401 auf 1324 um 77 Einwohner bzw. um 5,5 %. 1999 hatte die Gemeinde 1500 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik und Öffentliche Verwaltung

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach.

Gemeinderat

Der Gemeinderat umfasst 12 Mitglieder. Der Erste Bürgermeister ist Vorsitzender des Gemeinderates, jedoch nicht dessen Mitglied. Die Tabelle zeigt die Sitzverteilungen nach den Gemeinderatswahlen seit 2002.

CSU SPD Junge Liste Freie Wähler Interessengemeinschaft Heilige Länder Gesamt
2020 4 5 2 1 1 13 Sitze
2014 4 6 2 1 n. a. 13 Sitze
2008 7 4 1 1 n. a. 13 Sitze
2002 7 3 3 n. a. n. a. 13 Sitze

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 2014 Karl-Heinz Kandler (SPD). Dieser setzte sich bei der Wahl 2014 mit 58,81 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Jochen Steppert (CSU) durch; 2020 wurde dieser mit 59,7 % der Stimmen wieder gewählt. Bis 2008 war Peter Kirchner (CSU) Gemeindeoberhaupt.

Wappen

Wappen von Kirchlauter
Wappen von Kirchlauter
Blasonierung:Geteilt von Silber und Blau; oben eine rote Lilie, unten eine goldene heraldische Rose.“[9]
Wappenbegründung: Die Rose ist dem Wappen der Freiherren von Guttenberg entnommen, die Anfang des 16. Jahrhunderts vom Hochstift Würzburg mit ersten Gütern in Kirchlauter belehnt wurden und seit 1560 die Ortsherrschaft innehatten. Bis 1802 war die Familie Dorf-, Vogtei- und Zentherr. Unter dem Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg (1686 bis 1698) wurde das Schloss im Jahr 1689 neu errichtet. Die Lilie weist als Mariensymbol auf das Patrozinium der Ortskirche hin, die aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt. Die Farben Silber und Rot aus dem Würzburger Hochstiftswappen erinnern an die Landesherrschaft der Bischöfe seit dem 16. Jahrhundert.

Dieses Wappen wird seit 1969 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hof des Guttenberg’schen Wasserschlosses
Alter Ortskern Neubrunn
  • Wasserschloss der Freiherren von und zu Guttenberg in Kirchlauter aus dem 17. Jahrhundert mit Parkanlage, erbaut von Baumeister Heinrich Zimmer. Das Schlossgut befindet sich heute im Besitz von Elisabeth Gräfin Stauffenberg, geb. Freiin zu Guttenberg, Ehefrau des Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg und Schwester des Dirigenten Enoch zu Guttenberg
  • Rokokokirche Maria Himmelfahrt in Kirchlauter mit den angeblich ältesten Fresken Frankens aus der Zeit um 1375, erbaut im Jahr 1752
  • Barockkirche St. Andreas und St. Katharina in Neubrunn, erbaut von 1777 bis 1779
  • Schmiedemuseum in Kirchlauter, erbaut 1923 und als Schmiede genutzt bis in die 1970er Jahre. Die Ausstellungsräume und die Schmiede mit Esse, Amboss und Ziehbalg können nach Vereinbarung besichtigt werden[10]
  • Schöner Ortskern von Neubrunn mit Fachwerk- und Sandsteinhäusern, Kirche, Schule und Brunnen
  • Kneipp-Anlage gespeist durch eine Quelle am Ortseingang von Neubrunn[11]
  • Lehrbienenstand in Kirchlauter[12]
  • Erlebnis-Lehrpfad rund um das Thema Streuobstwiese gelegen am Altlautersee mit 69 unterschiedlichen Obstbaumsorten[13]

Denkmäler

Felder zwischen Kirchlauter und Neubrunn

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Es gab 2017 nach der amtlichen Statistik 103 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 556 Beschäftigte am Wohnort; die Zahl der Auspendler überwog damit um 453 Personen. 2016 bestanden 14 landwirtschaftliche Betriebe (1999 waren es noch 40); 301 ha waren landwirtschaftlich genutzt, davon 209 ha Ackerfläche und 92 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Die Orte Kirchlauter, Neubrunn und Pettstadt besitzen folgende Verkehrsanbindungen:

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):

  • Zwei Kindertageseinrichtungen mit 69 Plätzen und 50 Kindern
  • Eine Volksschule mit vier Klassen, fünf Lehrern und 73 Schülern

Persönlichkeiten

Literatur

  • Martin Zeiller: Kirchlautern. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Franconiae (= Topographia Germaniae. Band 9). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 51 (Volltext [Wikisource]).
  • Norbert Kandler: Kirchlauter – Geschichte der Pfarrei und ihres Umfeldes bis zur Barockzeit. Echter Verlag, Würzburg 1985, ISBN 3-429-00933-2
  • Norbert Kandler: Neubrunn – Filialort und Gotteshaus. Festschrift herausgegeben vom Pfarramt Kirchlauter und dem Pfarrgemeinderat Neubrunn, 1984.
  • Norbert Kandler: Handbuch der Historischen Stätten. Bayern II Franken, herausgegeben von H-M., Körner/A. Schmid, Stuttgart 2006, S. 262 f.
  • Norbert Kandler: Lutere – Lauter – Kirchlauter, Würzburg 1959.
  • Norbert Kandler: Kirchen, Kapellen und Schloss in der Pfarrei Kirchlauter, Kirchlauter 1996.
  • Norbert Kandler: Die Mariae-Himmelfahrtskirche zu Kirchlauter, Aschaffenburg 2009.
  • Norbert Kandler, Herbert Roller: Neubrunn – Ein Haßbergdorf, Aschaffenburg 2001
Commons: Kirchlauter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kirchlauter – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Kirchlauter in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. November 2018.
  3. Gemeinde Kirchlauter, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  4. Einwohnerzahlen nach Bürgerversammlung vom 28. August 2014
  5. Kirchlauter und seine Ortsteile
  6. Gemeinde Kirchlauter - Vergangenheit und Gegenwart. Gemeinde Kirchlauter auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach, abgerufen am 6. September 2020.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 453.
  8. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 760.
  9. Eintrag zum Wappen von Kirchlauter in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. vg-ebelsbach.de
  11. vg-ebelsbach.de
  12. kvhassberg.lvbi.de
  13. naturgenuss-kirchlauter.de