Karl-Heinz Langowski

Karl-Heinz Langowski (* 20. Dezember 1931 in Gelsenkirchen; † 13. Februar 2020 ebendort) war ein deutscher Maler, Zeichner und Plastiker. In seinen sozialkritischen Werken setzte er sich häufig mit dem Anteil des Menschen an der Umweltzerstörung auseinander. Als selbständiger Handwerksmeister gestaltete er seit den 1960ern künstlerische Innen- und Außenfassaden, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde.

Er beteiligte sich an über 100 Einzel- und Gruppenausstellungen, sowohl national als auch international. Neben seinen eigenen Projekten kooperierte Langowski mit weiteren Kollegen z.B. als Mitglied der „gfg gruppe für gestaltung“ um Rolf Glasmeier. Im Rahmen des „Cultural Village of Europe“ entstand in Wijk aan Zee das Projekt mit elf KünstlerInnen aus elf Ländern: "Een Zee van Staal“.  In Kooperation mit dem hiesigen Stahlwerk entwarfen und bauten die Künstler ihre Stahlskulpturen, die seitdem in den Dünen von Wijk aan Zee zu besichtigen sind. Langowski kam als Repräsentant Deutschlands. Seine Stahlskulptur in den Dünen trägt den Titel Die leeren Augen der Sprachlosigkeit

Karl-Henz Langowski 2010 - (c) Heike Feddern

Wirken - "Politik ist immer der Ausgangspunkt meiner Arbeit"

Im Fokus seines Schaffens stand der Mensch, sein Handeln, seine Interaktion mit Mensch und Umwelt ("Auftrag Erde"/). Umweltschutz war eines seiner starken Sujets. So verwendete er meist auch natürliche oder recycelte Materialien für seine Arbeiten, aber auch Beton und Plexiglas.

Von der konstruktiven Malerei, mit der er seine künstlerische Laufbahn begann, entwickelte er sich im Laufe der Jahre zu einem „kritischen Realisten". Stellte er anfangs politische Themen, menschliches Schicksal und Leid bissig und satirisch in den Mittelpunkt seiner Arbeiten, so zeichnen sich seine Werke später durch ihre körperlosen Darstellungen aus: "Meine Bilder sind jetzt verschlüsselter; zwar wird weiterhin der Mensch thematisiert, aber das findet nicht mehr in sichtbarer Gestalt statt."

Gemeinsam mit vielen anderen Künstler-KollegInnen engagierte er sich für Naturschutz (z.B. "Kunstwiese", 1986), "Kunst gegen den Krieg" (1991, Libanon), für Flüchtlingsinitiativen (z.B. Kunstauktion der Künstlergruppe werkstatt, Gelsenkirchen (1992) / "Grenzenlos",), gegen "Neofaschismus und Ausländerfeindlichkeit" (1989).

Einzel- und Gruppenausstellungen national und international (Auszug)

  • seit 1960 Jahresschau Gelsenkirchener Künstler
  • 1962 Kunstkabinett Funke, Gelsenkirchen / Handwerkskammer, Bielefeld
  • 1963 Kunstkabinett Funke, Gelsenkirchen / Kunstkabinett Schellberg, Duisburg
  • 1964–1977 Ausstellungsbeteiligung als Mitglied des Gelsenkirchener Künstlerbundes
  • 1966–1991 Ausstellungsbeteiligung als Mitglied: Jahresschau "Künstler des WBK", Forum Essen
  • 1966 Kunstkabinett Funke, Gelsenkirchen / Große Düsseldorfer Kunstausstellung Nominierung "Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen"
  • 1968 Große Düsseldorfer Kunstausstellung
  • 1969 Große Düsseldorfer Kunstausstellung "Licht und Bewegung", Städt. Kunstsammlung Gelsenkirchen Buchvitrine Junius, Gelsenkirchen
  • 1970 Große Düsseldorfer Kunstausstellung
  • 1971 Märkisches Museum, Witten Nominierung "Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen
  • 1972 Große Düsseldorfer Kunstausstellung
  • 1975 "8 Individualisten". VHS, Herne
  • 1977 Nominierung Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen Festhalle Städt. Gymnasium, Ahlen·/ "Wir". Kunstverein Gelsenkirchen, VHS Gelsenkirchen
  • 1978 "Realisten". Kommunale Galerie Gelsenkirchen mit Halbroth, Leiacker, Stein / "Wir". Die Insel, Marl "Schwarz-Weiß" (Gegensätze). werkstatt, Gelsenkirchen-Buer / Galerie Brüggemannshof, Recklinghausen Wanderausstellung in den Städten Neviges, Albachten, Kleve, Wulfen / Internationaler Bocholter Kulturwettbewerb
  • 1979 Forum, Essen mit Hermann-Josef Baldenbach
  • 1980 Große Düsseldorfer Kunstausstellung / "6 Realisten im Ruhrgebiet". Kunstverein Gelsenkirchen, Kommunale Galerie / Auktion für Amnesty International "Al", Folkwangmuseum Essen
  • 1981 "6 Realisten im Ruhrgebiet". Kunstverein Gelsenkirchen, Galerie Schloß Strünkede, Herne / "6 Realisten im Ruhrgebiet". Kunstverein Gelsenkirchen / VHS Maria Lindenhof, Dorsten
  • 1986 Kabinett im Forum, Essen Exponata 86, Münster „Kunst in der Landschaft“, Kunstverein Gelsenkirchen/Presseamt Gelsenkirchen: Schloss Berge, Gelsenkirchen
  • 1988 Galerie im Amtsgericht, Gelsenkirchen
  • 1989 „Quintessenz“, 14 Jahre Kunst im Hans-Sachs-Haus, Gelsenkirchen
  • 1990 "Mensch &Umwelt". Kommunale Galerie, Gelsenkirchen / "Materie & Figur". Mit Dietmar Jäkel, Kommunale Galerie, Gelsenkirchen
  • 1991 "Auftrag Erde". Museumsvilla Gelsenkirchen mit Beate Hagemann und Heinz-Albert Heindrichs / de kleine galerie an de dijk, Jacpbieparochie, Niederlande / Exponata 91, BBK Münster / "Kunst gegen den Krieg". Kommunale Galerie, Gelsenkirchen / Deutsch-Libanesisches Haus, Jounieh-Kaslik, Beirut, Libanon
  • 1992 "Grenzenlos". Kommunale Galerie, Gelsenkirchen
  • 1994 ,,Auftrag Erde". Thomas-Morus-Kapelle der kath. Hochschulgemeinde, Würzburg / "Spiegelung". Stadtsparkasse Gelsenkirchen "Antworten". Kommunale Galerie Gelsenkirchen mit Eckhard Wesener / "Odufroelige": Das kleine Format - Basar der Freunde. Ateliergalerie Rolf Glasmeier, Gelsenkirchen-Buer / Ateliergalerie Rainer Tillmann, Gelsenkirchen
  • 1995 Bundesweiter Kunstwettbewerb "Einsichten - Aussichten", Horn - Bad Meinberg / "Zaubertraum 8" (Natur Traum). Ateliergalerie Rolf Glasmeier, Gelsenkirchen-Buer / Expositie, de kleine galerie aan de dijk, Jacpbieparochie, Niederlande / Bundesweiter Kunstwettbewerb "Städte + Revolutionen", Bunkermuseum, Emden / "Odufroelige": Basar der Freunde. Ateliergalerie Rolf Glasmeier, Gelsenkirchen ­Buer
  • 1996 „Mit fliegenden Fahnen“, Flottmann-Hallen, Herne
  • 10 Jahre Flottmann-Hallen, Benefiz-Auktion, Herne
  • Nikolaus Markt, Art und Rat, Klaus Küster, Remscheid
  • 1997 Galerie Wurm, Herne / „Zeit“. Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Herne / „Tuchfühlung“, Aktion Kunsthaus Velbert in der Altstadt, Velbert Langenberg / „Kreislauf I“ Thema Recycling, Projekt der gfg, der Künstlersiedlung Halfmannshof, des Ateliers Rolf Glasmeier und der Stadt Gelsenkirchen / International Mail Art, theme Quicksilver, Middlesex University, London / Atelier-Galerie Rainer Tillmann, Gelsenkirchen / Nikolaus Markt, Art und Rat, Klaus Küster, Remscheid
  • 1998 „Kreislauf II“ Thema Recycling, Projekt der gfg, der Künstlersiedlung Halfmannshof, des Ateliers Rolf Glasmeier und der Stadt Gelsenkirchen „mitweltgestaltung“, Gruppe für Gestaltung gfg, Georg-Kerschensteiner Schule, Gelsenkirchen / „Im anderen Kleid“, Forum Bergmannsglück, Gelsenkirchen / Westdeutscher Künstlerbund, Flottmann-Hallen, Herne
  • 1999 „Cultural Village of Europe“, Wijk aan Zee, Niederlande. 11 Künstler aus 11 Ländern. Repräsentant für Deutschland - Stahlobjekt: "Die leeren Augen der Sprachlosigkeit"
  • 2006 „Galerie der Bälle“, Ballkünstler – Künstlerball, 100 Künstler – 100 Ballkunstwerke: Kunstmuseum Gelsenkirchen / Kokerei Hansa, Dortmund / Domforum, Köln / Landtag NRW, Düsseldorf
  • 2010 „Zeiträume“, werkstatt, Gelsenkirchen-Buer
  • 2011 "Zeit(t)räume". Dieter Grundmann und Karl-Heinz Langowski, Künstlerzeche "Unser Fritz", Her/nheinriche
  • 2015 "Zeichnungen-Räume", Galerie Wurm, Herne
  • 2016 "30 Hoch", 30 Jahre Flottmannhallen
  • 2017 "Erdstrukturen", Objekte und Materialarbeiten. Galerie Wurm, Herne

Wandgestaltungen und Arbeiten im öffentlichen Raum (Auszug)

  • 1966 Wandgestaltung mit Quarzputz in einem Büro, Rembrandtstraße, Gelsenkirchen
  • 1969 Wandgestaltung in einem Konstruktionsbüro, Bismarckstraße, Gelsenkirchen
  • 1970 Gebrauchsmusterschutz für entworfenes Spielzeug, Patentamt München
  • 1972 Wandgestaltung mit Betonelementen in einem Wohnraum, Plutostraße, Gelsenkirchen / Wandgestaltung mit Holzobjekten im Sparkassengebäude, Bickernstraße, Gelsenkirchen
  • 1973 Giebelgestaltung in Niederhonnefeld
  • 1977 Wandgestaltung in einem Sozialgebäude, Weststraße, Gelsenkirchen / Wandgestaltung in einem Büro, Bochum Wattenscheid / Decken- und Wandgestaltung, Dickampstraße, Gelsenkirchen / Vorplatzgestaltung mit Betonobjekten, Plutostraße, Gelsenkirchen
  • 1979 Treppenhausgestaltung, Plutostraße, Gelsenkirchen / Balkongestaltung an einem Zehn­ Familienhaus, Plutostraße Gelsenkirchen / Fassadengestaltung von vier Giebelwänden, Braubauerschaft, Gelsenkirchen / Treppenhausgestaltung, Manfredstraße, Gelsenkirchen / Wandgestaltung Tiefgarage am Verknüpfungspunkt Hauptbahnhof, Gelsenkirchen
  • 1980 Gestaltung der Stützelemente auf der Verteilerebene Hauptbahnhof, Gelsenkirchen / Wandgestaltung in einem Büro, Manfredstraße, Gelsenkirchen / Fassadengestaltung Dickampstraße, Gelsenkirchen / Fassadengestaltung Gemn. Bauverein, Gelsenkirchen
  • 1981 Fassadengestaltung von zwei Giebelwänden, Augustastraße, Gelsenkirchen / Giebelgestaltung, Wattenscheid / Wandgestaltung mit Holzelementen im Sparkassengebäude, Horster Straße, Gelsenkirchen
  • 1983 Wandgestaltung in einem Sportcenter, Wildenbruchstraße, Gelsenkirchen / Wandgestaltung, Kinderklinik Westerholt, Gelsenkirchen / Gestaltungsentwurf und Ausführung 3000 x 3 Meter Lärmschutzwand, Rheda-Wiedenbrück
  • 1984 Garagenhofgestaltung, Goethestraße, Gelsenkirchen / Gestaltung der Stadtbahn-Station, Hauptbahnhof, Gelsenkirchen
  • 1988 Fassadengestaltung eines Turnhallengiebels, Gertrud-Bäumer-Realschule, Rotthauser Straße, Gelsenkirchen / Giebelgestaltung, Märkische Straße, Gelsenkirchen
  • 1989 Gestaltung des Heizkraftwerkes, Gelsenkirchen / Fassadengestaltung am Postgebäude, Emscherstraße, Gelsenkirchen
  • 1990 Trennwandgestaltung in einem Autohaus, Dortmund
  • 1991 Wandgestaltung eines Eingangsbereiches, Küppersbuschstraße, Gelsenkirchen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • 1979 1. Preis Fassadenwettbewerb Gelsenkirchen
  • 1981 1. Preis Fassadenwettbewerb Gelsenkirchen
  • 1988 1. Preis der Stadt Gelsenkirchen für den Wettbewerb "Kunst am Bau" / Preis der Stadt Gelsenkirchen für den Gestaltungswettbewerb Parkstadion / Preis der Stadtwerke Gelsenkirchen für den Wettbewerb "Kunst am Bau"- Motoren-Heizkraftwerk

Literatur/Kataloge (Auszug)

  • Die Linie. Niederlande. 1962
  • Bildende Künstler Nordrhein-Westfalen. Bd. 4: Ruhr. Recklinghausen: Bongers. 1968
  • Die Mappe. München 1972, 1975, 1980, 1987
  • Der Zeichner Karl-Heinz Langowski. In Wir, Katalog zur Ausstellung im Kunstverein Gelsenkirchen, Gelsenkirchen, 1977
  • I-Punkt Farbe. München, 1979
  • Im Angebot. Gelsenkirchen: Gelsendruck, 1982 (Illustration)
  • Hugo Ernst Käufer, Karl-Heinz Langowski: Zeit wird es. Gelsenkirchen: Gelsendruck, 1983 (Illustration)
  • Hugo Ernst Käufer [Hrsg.]. Schulter an Schulter. Neuss: Damnitz, 1985 (Illustration)
  • Die Objekte des Karl-Heinz Langowski. In: tendenzen. 154, 27. Jahrgang, April-Juni 1986
  • Auftrag Erde. Katalogreihe Marmelsteiner Kabinett, 11. Diözese Würzburg, Neue Töne Verlag, Würzburg, 1994
  1. Karl-Heinz Langowski at "cultural village Wijk aan Zee", Niederlande,1999 https://www.cultural-village.com/gallery3/index.php/1999/Symposium-of-sculptors-May-1-31/riet-molenaar-sculptors1 [letzter Zugriff 31.03.23]
  2. Königin Beatrix der Niederlande und Karl-Heinz Langowski vor seiner Stahlskulptur, die auch heute noch in den Dünen von Wijk aan Zee zu sehen ist: "Die leeren Augen der Sprachlosigkeit". (cultural village Wijk aan Zee, Niederlande, 1999) https://www.cultural-village.com/gallery3/var/albums/1999/Visit-of-Queen-Beatrix%2C-June-1999/bezoek%20koninging%20zee%20van%20staal%201999%2023.jpg?m=1341752046 [letzter Zugriff 31.03.23]
  3. Katalogübersicht Flottmann-Hallen - alle ausstellenden Künstler http://flottmann-hallen.de/resources/Kunstausstellung/Katalogliste-mit-Namen-Ku%CC%88nstlern-24082022.pdf [letzter Zugriff 31.03.23]
  4. https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/zeichnungen-zwischen-ruhe-und-bewegung-id10823679.html [letzter Zugriff 31.03.23]