„Kajak“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 43: Zeile 43:
* [http://www.kajak-channel.de/ Kajak-Channel]
* [http://www.kajak-channel.de/ Kajak-Channel]
* [http://www.kajak.at/ Österreichische Kajak Site]
* [http://www.kajak.at/ Österreichische Kajak Site]
* [http://faltboot.de/dt/wiki.html/ Faltboot- und Paddelboot-Wiki]
* [http://www.faltboot.de/ Das Faltbootforum]
* [http://www.seekajakforum.de/ Das Seekajakforum]


[[Kategorie:Bootstyp]]
[[Kategorie:Bootstyp]]

Version vom 18. Juli 2007, 15:07 Uhr

Das Wort Kajak kommt von dem grönländischen Qajaq (Singular:Qajaup, Dual:Qajaak, Plural:Qajait), einem Paddelboot mit Ursprung in der Arktis und bezeichnet einen Bootstyp der mittels Doppelpaddel angetrieben wird und dessen Insassen in Fahrtrichtung sitzen.

Ursprung

Inuit-Seehund-Jäger im Kajak mit Harpune.

Das Kajak (beziehungsweise Baidarkas auf den Aleuten) wurde von den Inuit (Eskimos), als schnelles, wendiges Boot für die Jagd entwickelt. Die Inuit bauten einen Rahmen aus Holz und Knochen, der mit Tierfellen bespannt wurde. Vor allem in Grönland wird die traditionelle Kajakbauweise noch immer angewendet, wobei die Haut heute meist aus imprägnierter Leinwand besteht. Die Bauweise der Inuit unterliegt regionalen Unterschieden; in Alaska eher kurz und breit, in Grönland eher lang und schmal. Das Ka-i-ak ist traditionell ein geschlossenes Männerboot, das oben offene Frauenboot ist das Umiak. Ebenfalls eine Erfindung der Inuit ist die als Eskimorolle (auch: Kenterrolle) bekannte Technik, sich bei Kenterung schnell und ohne Aussteigen wieder aufzurichten.

Moderne Kajaks

Entwicklung und Verbreitung in Europa

Anfang des 19. Jahrhunderts sind vereinzelte 'Grönländer' in Deutschland aufgetaucht. 1860 wurde in Breslau der erste 'Grönländer-Club' gegründet. 1866 veröffentlichte der Schotte John MacGregor: 'A Thousand Miles in the Rob Roy Canoe on Rivers and Lakes of Europe' (obwohl es mit Doppelpaddel ein Kajak war). Vor der Erfindung des Faltbootes breitete sich der Kajak hauptsächlich in Nord- und Mitteldeutschland aus. Der Rücktransport war gegen die stärkere Strömung der Flüsse in Süddeutschland schwierig. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert war die Blütezeit der Faltboote (faltbare Kajaks aus Holz- oder Metallgerüst und das Unterschiff mit PVC, Hypalon oder Kautschuk-beschichtetem Stoff bespannt). Mit der zunehmenden Motorisierung nahm ihre Notwendigkeit ab, wenngleich das Faltboot besonders bei Bahn- und Fernreisen nach wie vor Vorteile hat.

Design

Einer-Rennkajaks im Rennen auf der deutschen Kanurennsportmeisterschaft 2003

Moderne Kajaks sind meist aus Polyethylen, ABS, GFK, CFK, aramidfaserverstärktem Kunststoff oder Holz gefertigt. Bei Schlauchkajaks sind Kautschuk oder PVC die gängigsten Materialien. Es existieren verschiedene Typen für unterschiedliche Anwendungen und Kanusportarten, die sich in ihrer Konstruktion stark unterscheiden können (geschlossen, offen oder Sit-on-top; Verhältnis von Länge und Breite, Form des Rumpfes). Sie sind meist für ein bis zwei Personen, im Rennsport für bis zu vier Personen ausgelegt.

Verschiedene Typen (nur Auswahl)

Seekajakfahrer kreuzt Lastschiff im Golf von Mexiko

Seekajak

Seekajaks sind lang und relativ schmal mit einem besonders geformten Bug und Heck. Die Konstruktion trägt der besonderen Situation auf dem Meer zu paddeln (Küstenkanuwandern) Rechnung. Sie bieten eine geringe Angriffsfläche und einen guten Geradeauslauf für den Wind, haben einen geringen Wasserwiderstand und sind geeignet für Wellengang.

Wildwasserkajak ("Cross") der Firma Prijon

Wildwasserkajak

Wildwasserkajaks sind kurz und wendig. Bug und Heck sind den Erfordernissen des Wildwassers angepasst. Man unterscheidet Untergruppen für die verschiedenen Arten des Wildwasserpaddelns: Rodeoboot, Riverrunner (Funcruiser), Creeker, Slalomboot und Squirter.

Gängige Ausrüstungsgegenstände

Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände sind Doppelpaddel, Schwimmweste und passendes Schuhwerk, das nicht beim Schwimmen behindert und ausreichend Schutz vor Verletzungen beim Aussteigen bietet. Um das Kajak unsinkbar zu machen gehören zur Ausrüstung Auftriebskörper, falls das Boot nicht durch Schotten unterteilt ist. Das Eindringen von Wasser kann durch eine Spritzdecke aus Nylon oder Neopren vermindert werden, wenn der Fahrer ausreichend mit der Bedienung vertraut ist um beim Kentern aussteigen zu können. Die meisten See- und Tourenkajaks und alle Rennkajaks sind mit einem Steuer versehen, um das Boot auf Kurs zu halten. Dies besteht aus einer Steuerflosse im Heck (entweder unter dem Heck oder hinten am Heck) und wird über einen Seilzug mit den Füßen bedient. Die Steuerflosse kann einziehbar sein, damit sie im flachen Wasser keinen Schaden nimmt.

Sprachliche Besonderheiten

Im Deutschen werden Kajaks zu den Kanus gezählt und es existiert im Gegensatz zu anderen Sprachen kein spezieller Ausdruck für den Fahrer eines Kajaks. (Im Englischen Sprachraum heißen die Fahrer Kayaker, auf Französisch Kayakiste.)

Das Wort Kajak ist ein Palindrom.

Wiktionary: Kajak – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Wikibuch zum Thema Kajak – Lern- und Lehrmaterialien
Commons: Kayak – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien