„Junge Landsmannschaft Ostdeutschland“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K defekten Link entfernt
→‎Rechtsextremismus: Für diese allgemein bekannte Tatsache braucht es keine Stasi-Prosa
Zeile 25:Zeile 25:
Offiziell ist die JLO parteiunabhängig. Kritiker bezeichnen sie als Vorfeld-Organisation der NPD. So war der Bundesvorsitzende der [[Junge Nationaldemokraten|JN]] [[Stefan Rochow]] zuvor stellvertretender Bundesvorsitzender der JLO gewesen.<ref>Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2002, S. 61.</ref> Auf der Internetseite der JLO gibt es Hinweise auf ein Treffen zur Ehrung der Freiwilligen am 11. Februar 2007 in Budapest, an dem hochrangige NPD-Funktionäre wie [[Udo Voigt]] teilnahmen.<ref>ard.panorama 15. März 2007; Archiv, Video: Riskante Recherche-geheime Aufnahmen von NPD-Funktionären</ref>
Offiziell ist die JLO parteiunabhängig. Kritiker bezeichnen sie als Vorfeld-Organisation der NPD. So war der Bundesvorsitzende der [[Junge Nationaldemokraten|JN]] [[Stefan Rochow]] zuvor stellvertretender Bundesvorsitzender der JLO gewesen.<ref>Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2002, S. 61.</ref> Auf der Internetseite der JLO gibt es Hinweise auf ein Treffen zur Ehrung der Freiwilligen am 11. Februar 2007 in Budapest, an dem hochrangige NPD-Funktionäre wie [[Udo Voigt]] teilnahmen.<ref>ard.panorama 15. März 2007; Archiv, Video: Riskante Recherche-geheime Aufnahmen von NPD-Funktionären</ref>


Der von der JLO jährlich ausgerichtete „Trauermarsch“ zur [[Luftangriffe auf Dresden|Bombardierung von Dresden]] im 2. Weltkrieg entwickelte sich nach Ansicht des Verfassungsschutzes im Laufe der Jahre zu „einer zentralen, überregionalen Veranstaltung der rechtsextremistischen Szene“.<ref>{{Literatur|Online=[http://www.verfassungsschutz.sachsen.de/download/VS-Bericht_2004.pdf PDF, 1,78 Mb]|Zugriff=2009-12-08|Titel=Verfassungsschutzbericht 2004 Freistaat Sachsen|Seiten=52-54|Herausgeber=Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen}}</ref>
Der von der JLO jährlich ausgerichtete „Trauermarsch“ zur [[Luftangriffe auf Dresden|Bombardierung von Dresden]] im 2. Weltkrieg entwickelte sich zu einem zentralen Ereignis der europäischen Rechtsextremismus-Szene. 2010 konnte die jährliche Demonstration zum ersten Mal durch mehrere zehntausend Gegendemonstranten blockiert und verhindert werden.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 18. Februar 2011, 20:02 Uhr

Die Junge Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) ist ein Vertriebenenverband, der „in Teilen rechtsextremistisch“ ist.[1][2]

Geschichte

Der Vertriebenenverband Landsmannschaft Ostpreußen gründete 1991 in Würzburg die Junge Landsmannschaft Ostpreußen als offizielle Jugendorganisation der Landsmannschaft. Sie wurde am 31. Juli 1992 beim Amtsgericht Charlottenburg als eingetragener Verein (VR 12582) registriert.

Auf der Mitgliederversammlung im Herbst 1999 in Bad Pyrmont wurde überraschend der bisherige Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg, Christian Schaar, zum Vorsitzenden gewählt. Daraufhin trennte sich im Jahr 2000 die Landsmannschaft Ostpreußen von der JLO als ihrer offiziellen Jugendorganisation und gründete als ihre neue Jugendorganisation den Bund Junges Ostpreußen. Offizielle Begründung war die Wahl der Vorsitzenden der Landesverbände Bayern und Sachsen-Niederschlesien in den neuen Vorstand, denen antiamerikanische Einstellung (Landesverband Bayern) bzw. Kontakte zur NPD vorgeworfen wurden.

Im November 2006 erfolgte auf Druck der Landsmannschaft Ostpreußen die Umbenennung in Junge Landsmannschaft Ostdeutschland.

Selbstverständnis

Die JLO bezeichnet sich als „Nachwuchsorganisation der Vertriebenen“, die als „Sachwalter ost- und gesamtdeutscher Interessen kulturelles Erbe“ bewahre. Sie versteht sich selbst als „eine Gemeinschaft junger Menschen, die sich mit Ostpreußen durch familiäre Abstammung, nationales Zusammengehörigkeitsgefühl oder das Bekenntnis zu dem geistigen sittlichen Erbe Ostpreußens verbunden fühlen“. Sie fordert „umfassende Volksgruppenrechte für Deutsche in ihren angestammten Siedlungsgebieten“ und setzt sich für „die Besinnung auf die positiven geistigen und sittlichen Traditionen Preußens“ ein. Ihr Motto (laut Homepage) ist: „Wir wollen nach Ostland fahren!“

Organisation, Finanzierung, Mitgliederzeitung

Die JLO gliedert sich in einen Bundesverband und acht Landesverbände. Seit den neunziger Jahren erscheint als Organisationsorgan unregelmäßig die Mitgliederzeitung "Fritz - Junge Zeitung für Deutschland". In den Jahren 1991 und 1992 wurde die JLO mit Bundesmitteln in Höhe von 11.400 DM (1991) und 21.739 DM (1992) gefördert.[3]

Aktivitäten

  • Vortragsabende
  • Demonstrationen
  • Fahrten nach Polen (in Gebiete des ehemaligen Ostpreußen)
  • Kriegsgräberbetreuung
  • Gedenkveranstaltungen

Rechtsextremismus

Offiziell ist die JLO parteiunabhängig. Kritiker bezeichnen sie als Vorfeld-Organisation der NPD. So war der Bundesvorsitzende der JN Stefan Rochow zuvor stellvertretender Bundesvorsitzender der JLO gewesen.[4] Auf der Internetseite der JLO gibt es Hinweise auf ein Treffen zur Ehrung der Freiwilligen am 11. Februar 2007 in Budapest, an dem hochrangige NPD-Funktionäre wie Udo Voigt teilnahmen.[5]

Der von der JLO jährlich ausgerichtete „Trauermarsch“ zur Bombardierung von Dresden im 2. Weltkrieg entwickelte sich zu einem zentralen Ereignis der europäischen Rechtsextremismus-Szene. 2010 konnte die jährliche Demonstration zum ersten Mal durch mehrere zehntausend Gegendemonstranten blockiert und verhindert werden.

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Verfassungsschutz Brandenburg, Verfassungsschutzbericht 2002.
  2. Verfassungsschutzbericht 2001 des Landesamtes für Verfassungsschutz Sachsen, S. 74-77
  3. Deutscher Bundestag: Drucksache 13/6654 vom 27.12.1996, Frage 12
  4. Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2002, S. 61.
  5. ard.panorama 15. März 2007; Archiv, Video: Riskante Recherche-geheime Aufnahmen von NPD-Funktionären