„Iraqi Airways“ – Versionsunterschied

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=== Historische Flotte ===
=== Zuvor eingesetzte Flugzeuge ===
Zuvor betrieb Iraqi Airways auch folgende Flugzeugtypen:<ref>Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: ''jp airline-fleets international''. Zürich-Airport 1966 bis 2007</ref><ref>Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: ''jp airline-fleets international''. Sutton, UK, 2008–2013.</ref>
Zuvor betrieb Iraqi Airways auch folgende Flugzeugtypen:<ref>Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: ''jp airline-fleets international''. Zürich-Airport 1966 bis 2007</ref><ref>Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: ''jp airline-fleets international''. Sutton, UK, 2008–2013.</ref>


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Iraqi Airways zählte bis Februar 2010 zehn schwere Zwischenfälle mit Todesfolge bzw. Totalverlust des Flugzeugs.<ref>{{ASN|Typ=Airline|id=5956|Name=Iraqi Airways}}</ref>
Iraqi Airways zählte bis Februar 2010 zehn schwere Zwischenfälle mit Todesfolge bzw. Totalverlust des Flugzeugs.<ref>{{ASN|Typ=Airline|id=5956|Name=Iraqi Airways}}</ref>


* Am 17. April 1973 machte eine [[Vickers Viscount]] 735 ([[Luftfahrzeugkennzeichen]] ''YI-ACL'') eine [[Bauchlandung]] auf dem [[Flughafen Mosul]], nachdem der gesamte Treibstoff verbraucht war. Alle 33 Insassen überlebten den Unfall; die Maschine wurde irreparabel beschädigt.<ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19730417-0 Unfallbericht YI-ACL, Aviation Safety Network] ''(englisch)'', abgerufen am 23. Januar 2016.</ref>
* Am 17. April 1973 machte eine [[Vickers Viscount]] 735 ([[Luftfahrzeugkennzeichen]] ''YI-ACL'') eine [[Bauchlandung]] auf dem [[Flughafen Mosul]], nachdem der gesamte Treibstoff verbraucht war. Alle 33 Insassen überlebten den Unfall; die Maschine wurde irreparabel beschädigt.<ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19730417-0 Unfallbericht YI-ACL, [[Aviation Safety Network]]] ''(englisch)'', abgerufen am 23. Januar 2016.</ref>


* Am 25. Dezember 1986 ereignete sich der bisher schwerste Zwischenfall. Auf dem Weg von Bagdad nach [[Queen Alia International Airport|Amman]] versuchten etwa 55 Minuten nach dem Start in einer Höhe von ungefähr 8000 Meter ([[Flugfläche|FL]]260) vier Terroristen, in das [[Cockpit]] der Boeing 737-200 einzudringen. Während [[Flugsicherheitsbegleiter]] der Iraqi Airways versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen, wurde eine [[Handgranate]] in die Passagierkabine geworfen, woraufhin umgehend ein [[Sinkflug|Notabstieg]] eingeleitet wurde. Etwa bei Erreichen von 5000&nbsp;m (FL160) explodierte im Cockpit eine Handgranate, was zum Absturz des Flugzeugs nahe [[Arar (Stadt)|Arar]] führte. Dabei kamen 63 der 106 Menschen an Bord ums Leben.<ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19861225-1 Unfallbericht YI-AGJ, Aviation Safety Network] ''(englisch)'', abgerufen am 23. Januar 2016.</ref>
* Am 25. Dezember 1986 ereignete sich der bisher schwerste Zwischenfall. Auf dem Weg von Bagdad nach [[Queen Alia International Airport|Amman]] versuchten etwa 55 Minuten nach dem Start in einer Höhe von ungefähr 8000 Meter ([[Flugfläche|FL]]260) vier Terroristen, in das [[Cockpit]] der Boeing 737-200 einzudringen. Während [[Flugsicherheitsbegleiter]] der Iraqi Airways versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen, wurde eine [[Handgranate]] in die Passagierkabine geworfen, woraufhin umgehend ein [[Sinkflug|Notabstieg]] eingeleitet wurde. Etwa bei Erreichen von 5000&nbsp;m (FL160) explodierte im Cockpit eine Handgranate, was zum Absturz des Flugzeugs nahe [[Arar (Stadt)|Arar]] führte. Dabei kamen 63 der 106 Menschen an Bord ums Leben.<ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19861225-1 Unfallbericht YI-AGJ, [[Aviation Safety Network]]] ''(englisch)'', abgerufen am 23. Januar 2016.</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 15. August 2016, 09:54 Uhr

Iraqi Airways
الخطوط الجوية العراقية
Logo der Iraqi Airways
Boeing 747-400 der Iraqi Airways
IATA-Code:
ICAO-Code: IAW
Rufzeichen: IRAQI
Gründung: 1945
Sitz: Bagdad, Irak Irak
Drehkreuz: Flughafen Bagdad
Heimatflughafen: Flughafen Bagdad
Unternehmensform: Staatsunternehmen
Leitung: Kifah H. Jabbar (CEO)
Flottenstärke: 32 (+ 37 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.iq-airways.eu

Iraqi Airways (arabisch الخطوط الجوية العراقية al-chuṭūṭ al-dschawwiyya al-ʿirāqiyya) ist die staatliche Fluggesellschaft des Iraks mit Sitz in Bagdad und Basis auf dem Flughafen Bagdad. Sie ist Mitglied der Arab Air Carriers Organization.

Geschichte

Erste Jahre und Aufstieg

Iraqi Airways wurde 1945 gegründet. Die ersten eingesetzten Maschinen waren vom Typ de Havilland Dragon Rapide, welche bis 1955 nach und nach durch Vickers Viscount ersetzt wurden.

Mit dem Einläuten des Jet-Zeitalters wurde die Flotte rasch mit russischen Tupolew Tu-124 und britischen Hawker Siddeley Trident modernisiert. Mit diesen Flugzeugen konnte Iraqi ihr Flugnetz über den Nahen Osten hinaus nach Afrika und Europa erweitern. In dieser Zeit beschaffte man sich auch Frachtmaschinen des Typs Iljuschin Il-76.

In den 1970er Jahren erhielt Iraqi Airways Landerechte für den John F. Kennedy International Airport in New York, was allerdings den Erwerb größerer Flugzeuge – des Typs Boeing 707 – nötig machte. Bald darauf wurden auch Boeing 747 in die Flotte aufgenommen. 1979 wurde Saddam Hussein Präsident des Iraks, was im Nachhinein betrachtet als Wendepunkt der Airline gilt.

Niedergang in den 1980er- und 1990er-Jahren

Boeing 747-200 der Iraqi Airways 1983
Zwei abgestellte Iraqi Airways Boeing 747 auf dem Flughafen Tozeur-Nefta

In den 1980er Jahren konnte Iraqi sein Streckennetz größten Teils aufrechterhalten; der Iran-Irak-Krieg konnte dem wenig anhaben. Nach der irakischen Invasion 1990 in Kuwait, welche den zweiten Golfkrieg einläutete, wurde die Fluggesellschaft wegen des Embargos der UNO gegen den Irak zum Grounding gezwungen. Vor der Invasion verschob die Airline alle ihre damals 17 Flugzeuge ins Ausland, abgesehen von sicher zwei Maschinen in Tunesien hauptsächlich nach Jordanien.[1]

Trotz des Leidenswegs blieben viele der 800 Angestellten optimistisch, was die Zukunft der Gesellschaft anging. Vermutlich besaßen die Mechaniker das einzige Triebwerk im ganzen Irak zu Übungszwecken in der Hoffnung, Iraqi würde eines Tages ihre Dienste wieder benötigen.

Ab 1992 war es der Gesellschaft wieder erlaubt, Inlandsflüge durchzuführen. Diese starteten im Januar mit einem Flug nach Basra mit einer Antonow An-24. Meistens jedoch konnten diese Flüge auf Grund der von den US-Amerikanern und Engländern verhängten Flugverbotszonen gar nicht durchgeführt werden. Gelegentlich wurden in den 1990er-Jahren auch Pilgerflüge zu den muslimischen heiligen Stätten durchgeführt.

Entwicklung nach dem dritten Golfkrieg

Abgestellte und ausgeschlachtete Boeing 727 und 747SP der Iraqi Airways nach dem Irakkrieg 2004

Nach dem dritten Golfkrieg wurde das Interesse an internationalen Flügen neu belebt. Man hoffte, Iraqi würde wieder einen internationalen Status erhalten, damit man mit Verhandlungen über Landerechte in anderen Staaten beginnen konnte.

So kündigte das Management am 30. Mai 2003 offiziell die Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs an. Der erste Flug fand am 3. Oktober 2004 von Bagdad nach Amman in Jordanien statt.

Am 4. Juni 2005 fand der erste Inlandslinienflug seit dem Sturz der Regierung von Saddam Hussein statt. Man flog mit 100 Passagieren in einer Boeing 727-200 von Bagdad nach Basra. Und am 6. November flog eine Maschine von Bagdad nach Teheran im Iran - zum ersten Mal nach 25 Jahren. Der Flug wurde, wie alle anderen Flüge auch, von der jordanischen Gesellschaft Teebah Airlines im Auftrag der Iraqi durchgeführt. Ab Sommer 2005 wurden auch die Städte Erbil und Sulaimaniyya in den Flugplan aufgenommen.

2009 präsentiert sich Iraqi Airways mit einer wesentlich moderneren Flotte und plant eigene Flüge aufzunehmen. Im August 2009 vereinbarten Iraqi Airways und Blue Wings eine Zusammenarbeit um gemeinsame Flüge zwischen dem Irak und Europa zu ermöglichen.[2] Am 25. April nahm Iraqi zum ersten Mal wieder eine Verbindung nach London auf.[3]

Im Mai 2010 wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft innerhalb von drei Jahren aufgelöst werden solle.[4] Als Grund wurden finanzielle Forderungen der Kuwait Airways genannt. Im Mai 2012 wurde jedoch bekannt, dass der Streit durch eine Ausgleichszahlung beigelegt wurde und Iraqi Airways ihren Betrieb weiterführen wird.[5]

Im Februar 2013 kündigte Iraqi Airways neben einer bereits begonnenen Modernisierung der Flotte mit Airbus A320 und A330 sowie Boeing 777 auch einen Ausbau des Streckennetzes an. Unter anderem wird nach der Beilegung des über 20 Jahre andauernden Konflikts Kuwait wieder angeflogen. Zudem soll ein neues Corporate Design eingeführt werden.[6]

Im August 2015 wurde Iraqi Airways aus Sicherheitsgründen auf die Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union gesetzt.[7]

Flugziele

Iraqi Airways bedient 35 nationale und internationale Ziele im Nahen Osten, Asien, Nordafrika und Europa. In Europa werden aufgrund des Flugverbotes der Europäischen Union unter anderem Frankfurt am Main, Düsseldorf, Berlin mit einer geleasten Boeing 737-800 der AirExplore angeflogen.[8]

Flotte

Boeing 737-800 der Iraqi Airways
Boeing 777-200LR der Iraqi Airways
Hawker Siddeley Trident 1E der Iraqi Airways
Antonow An-12BP der Iraqi Airways

Aktuelle Flotte

Mit Stand Dezember 2015 besteht die Flotte der Iraqi Airways aus 32 Flugzeugen:[9]

Flugzeugtyp aktiv bestellt[10][11] Anmerkungen
Airbus A320-200 03
Airbus A321-200 02
Airbus A330-200 01
Boeing 737-700 02 mit Winglets ausgestattet
Boeing 737-800 13 18 mit Winglets ausgestattet; 1 betrieben durch AirExplore
Boeing 747-400 02 1 betrieben für die irakische Regierung
Boeing 767-300ER 02
Boeing 777-200LR 01
Boeing 787-8 10
Bombardier CRJ900 06 04
Bombardier CS300 05 + 11 Optionen[12]
Gesamt 32 37

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

Zuvor betrieb Iraqi Airways auch folgende Flugzeugtypen:[13][14]

Zwischenfälle

Iraqi Airways zählte bis Februar 2010 zehn schwere Zwischenfälle mit Todesfolge bzw. Totalverlust des Flugzeugs.[15]

  • Am 25. Dezember 1986 ereignete sich der bisher schwerste Zwischenfall. Auf dem Weg von Bagdad nach Amman versuchten etwa 55 Minuten nach dem Start in einer Höhe von ungefähr 8000 Meter (FL260) vier Terroristen, in das Cockpit der Boeing 737-200 einzudringen. Während Flugsicherheitsbegleiter der Iraqi Airways versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen, wurde eine Handgranate in die Passagierkabine geworfen, woraufhin umgehend ein Notabstieg eingeleitet wurde. Etwa bei Erreichen von 5000 m (FL160) explodierte im Cockpit eine Handgranate, was zum Absturz des Flugzeugs nahe Arar führte. Dabei kamen 63 der 106 Menschen an Bord ums Leben.[17]

Siehe auch

Commons: Iraqi Airways – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. iraqinews.com - Iraq to sell all his aircrafts, parked in foreign airports since old regime Iraqi News, 21. Dezember 2010
  2. ad-hoc-news.de - Blue Wings arbeitet mit Iraqi Airways zusammen
  3. Marc Brupbacher: Lufthansa, Austrian, Air Berlin: Alle wollen in den Irak fliegen. Tages-Anzeiger, 26. April 2010, abgerufen am 26. Mai 2010.
  4. aljazeera.net – Iraq to dissolve Iraqi Airways (englisch), abgerufen am 26. Mai 2010
  5. airliners.de – Wochenrückblick: Aus aller Welt 25. Mai 2012
  6. austrianaviation.net – Alles neu: Iraqi Airways startet durch 18. Februar 2013
  7. aerotelegraph.com - Iraqi Airways wieder aus Europa verbannt, 13. August 2015
  8. ch-aviation - Iraqi Airways eyes US debut in 2016 (englisch), abgerufen am 21. November 2015
  9. Iraqi Airways. ch-aviation, abgerufen am 23. Dezember 2015 (englisch).
  10. Boeing - Orders and Deliveries (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2015
  11. Bombardier Aerospace - Commercial Aircraft Status Reports (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2015
  12. aero.de - Iraqi Airways: Festauftrag für fünf Bombardier CS300
  13. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966 bis 2007
  14. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.
  15. Daten über die Fluggesellschaft Iraqi Airways im Aviation Safety Network (englisch)
  16. Unfallbericht YI-ACL, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Januar 2016.
  17. Unfallbericht YI-AGJ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Januar 2016.