„Ingelbach“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|erläutert die Ortsgemeinde '''Ingelbach''' im [[Landkreis Altenkirchen (Westerwald)]]. Zum gleichnamigen Bach siehe [[Ingelbach (Wied)]].}}
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'''Ingelbach''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Altenkirchen (Westerwald)]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört der [[Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald)|Verbandsgemeinde Altenkirchen]] an. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Niederingelbach und Oberingelbach.
'''Ingelbach''' ist eine [[Ortsgemeinde (Rheinland-Pfalz)|Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Altenkirchen (Westerwald)]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört der [[Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld]] an. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Niederingelbach und Oberingelbach.


== Geographische Lage ==
== Geographische Lage ==
Ingelbach liegt etwa vier Kilometer östlich von [[Altenkirchen (Westerwald)|Altenkirchen]], unweit des Treffpunktes der Landesstraßen 265, 290 und der Bundesstraße 414. Wiesen und Mischwald umgeben die Ortsgemeinde, die [[Wied (Fluss)|Wied]], die bei Niederingelbach ihren nördlichsten Punkt erreicht, fließt südwestlich an der Siedlung entlang.
Ingelbach liegt etwa vier Kilometer östlich von [[Altenkirchen (Westerwald)|Altenkirchen]], unweit des Treffpunktes der Landesstraßen 265, 290 und der Bundesstraße 414. Wiesen und Mischwald umgeben die Ortsgemeinde. Die [[Wied (Fluss)|Wied]], die bei Niederingelbach ihren nördlichsten Punkt erreicht, fließt südwestlich an der Siedlung entlang.
{{Panorama|Panorama Ingelbach Ww.jpg|1000|Ortschaft Ingelbach}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ingelbach wurde erstmals im Jahre 1262 in einer [[Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit|Urkunde]] des [[Zisterzienser]]klosters [[Abtei Marienstatt|Marienstatt]] erwähnt. Ein [[Schultheiß]] ''Konrad von Ingelbach'' (''Ingellenbach'' oder ''Ingillinbach'') ist als Zeuge einer Schenkung des Grafen Gottfried von [[Grafschaft Sayn|Sayn]] an das Kloster Marienstatt aufgeführt. Die Kenntnis von dieser Urkunde geht auf [[Wolf-Heino Struck]] zurück, der 1965 alle Marienstätter Urkunden für den Buchdruck in einem [[Urkundenbuch]] übertrug. In Strucks Werk „Das Cistercienserkloster Marienstatt im Mittelalter. Urkundenregesten, Güterverzeichnisse und Nekrolog“ (Wiesbaden 1953) ist die [[Pergament]]urkunde auf Seite 28 unter der Nummer 59 [[Quellenedition|ediert]] abgedruckt. Die Urkunde wird im [[Hessisches Hauptstaatsarchiv|Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden]] unter der [[Signatur (Dokumentation)|Signatur]] Abteilung 74, Nr. 46 aufbewahrt.<ref>Urkunde mit Ersterwähnung Ingelbachs HHStA Wiesbaden, Abteilung 74 (Abtei Marienstatt), Nr. 46.</ref>
An einer Urkunde von 1362 befand sich das Siegel eines ''Thele von Ingelbach'', ein ''Gerhard von Ingelbach'' war in der Zeit von 1355–1372 [[Schultheiß|Stadtschultheiß]] in Hachenburg. An einer Urkunde des [[Abtei Marienstatt|Klosters Marienstatt]] von 1428 hing das Siegel eines ''Godart von Ingelbach''.


An einer Urkunde von 1362 befand sich das [[Siegel]] eines ''Thele von Ingelbach''. Ein ''Gerhard von Ingelbach'' war in der Zeit von 1355 bis 1372 [[Schultheiß|Stadtschultheiß]] in [[Hachenburg]]. An einer Urkunde der Abtei Marienstatt von 1428 hing das Siegel eines ''Godart von Ingelbach''.
In Erinnerung an jüdische Mitbürger – vier Mitglieder der Familie Veit –, die in Ingelbach lebten und die in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] [[Deportation|deportiert]] wurden, wurden in Höhe der alten Schule im Rahmen des künstlerischen Projekts [[Stolpersteine]] 4 beschriftete Messingplatten verlegt.


Ingelbach gehörte mit seinen Ortsteilen [[Landeshoheit|landesherrlich]] zur [[Grafschaft Sayn]]. Die Einwohner wurden nach der Einführung der [[Reformation]] in der Grafschaft Sayn erst [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherisch]] und später [[Reformierte Kirchen|reformiert]].<ref>Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.</ref> Nach der [[Landesteilung]] der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert zählte Ingelbach zur [[Grafschaft Sayn-Altenkirchen]].
; Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:<ref>[http://www.infothek.statistik.rlp.de/lis/MeineRegion/getMeineHeimat.aspx?key=0713204057&topic=2047 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek]</ref>
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* 1815 – 213
* 1835 – 268
* 1871 – 282
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* 1961 – 421
* 1970 – 472
* 1987 – 441
* 2005 – 587
|}


Die Gemeinde Oberingelbach wurde am 1. April 1939 in die Gemeinde Niederingelbach eingegliedert.<ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=altenkirchen.html#ew33inih|name=Oberingelbach}}</ref> Die vereinigte Gemeinde erhielt 1950 den Namen ''Ingelbach''.<ref>[http://www.ingelbach.de/ortsportrait.html Ortsportrait Ingelbach]</ref>
== Gemeinderat ==

Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Ingelbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2009|Kommunalwahl]] am 7. Juni 2009 in einer [[Mehrheitswahl]] gewählt wurden, und dem [[ehrenamt]]lichen [[Ortsbürgermeister]] als Vorsitzenden.<ref>[http://www.wahlen.rlp.de/kw/wahlen/2009/gemeinderatswahlen/ergebnisse/1320105700.html Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen]</ref>
In Erinnerung an jüdische Mitbürger – vier Mitglieder der Familie Veit –, die in Ingelbach lebten und die in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] [[Deportation|deportiert]] wurden, wurden in Höhe der alten Schule im Rahmen des künstlerischen Projekts ''[[Stolpersteine]]'' vier beschriftete Messingplatten verlegt.

[[Datei:Stolperstein Ingelbach.jpg|mini|Stolpersteine in Ingelbach]]

; Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Ingelbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:<ref>[https://infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/tscontent.aspx?id=103&l=3&g=0713210057&tp=2&ts=tsPop01 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Regionaldaten].</ref>{{EWR|DE-RP}}
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== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Ingelbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|Kommunalwahl am 26. Mai 2019]] in einer [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#MW|Mehrheitswahl]] gewählt wurden, und dem [[ehrenamt]]lichen [[Ortsbürgermeister]] als Vorsitzendem.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kg/ergebnisse/1321005700.html |titel=Gemeinderatswahl 2019 Ingelbach |abruf=2019-12-26}}</ref>

=== Bürgermeister ===
Dirk Vohl wurde im Sommer 2014 Ortsbürgermeister von Ingelbach. Erstmals bei der [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#BM|Direktwahl]] am 25.&nbsp;Mai 2014 gewählt, wurde er bei der folgenden am 26.&nbsp;Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 76,55 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Vorgänger von Dirk Vohl war Jürgen Janke, der das Amt zehn Jahre ausübte.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kd/gebiete/1320000000000.html |titel=Direktwahlen 2019 |titelerg=siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 29. Ergebniszeile |abruf=2019-12-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Wachow |url=https://buerger-kurier.de/?p=73679 |titel=Ehemalige Ratsmitglieder und Ortsbürgermeister geehrt |hrsg=Bürger Kurier, Rhein-Westerwald-Sieg |datum=2014-11-19 |abruf=2019-12-26}}</ref>

== Wappen ==
{{Wappenbeschreibung |Blasonierung=In Gold schreitender, rot bewehrter schwarzer [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] mit rotem Kamm und rotem Halslappen. |Zusatz= |Quelle={{Literatur| Autor=Jürgen Janke| Hrsg=Ortsgemeinde Ingelbach| Titel=Das Wappen der Ortsgemeinde Ingelbach| Sammelwerk=Ingelbacher Geschichte(n)| Kommentar=Abdruck der Genehmigungsurkunde vom 4. Dezember 1991| Seiten=62}} |ref= |Begründung=Das Ingelbacher Wappen geht auf das mittelalterliche Siegel der Familie von Ingelbach zurück, das durch Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts belegt ist.<ref>{{Literatur| Autor=Jürgen Janke| Hrsg=Ortsgemeinde Ingelbach| Titel=Das Wappen der Ortsgemeinde Ingelbach| Sammelwerk=Ingelbacher Geschichte(n)| Seiten=57–64}}</ref> }}


== Verkehr ==
== Verkehr ==
Ingelbach verfügt über einen Bahnhof, der von der [[Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen|Oberwesterwaldbahn]] ([[Au (Sieg)|Au [Sieg]]] - Altenkirchen [Westerwald] - Hachenburg - Westerburg - [[Limburg an der Lahn|Limburg [Lahn]]]) bedient wird. Durchgeführt wird der Bahnverkehr von der [[Vectus|vectus Verkehrsgesellschaft mbH]]. Auf dem Abschnitt zwischen Au (Sieg) und Ingelbach gilt aufgrund der Lage im Landkreis Altenkirchen sowohl der VRS-Tarif als Übergangstarif sowie ebenso der Tarif des VRM. Der Bahnhof wurde von der [[Deutsche Bahn|DB]] mit Ausschreibung ab dem 14. August 2006 zur Auflassung ausgeschrieben.
Ingelbach verfügt über einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke [[Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen|Oberwesterwaldbahn]]. Hier verkehren die Züge der Regionalbahnlinie 90 (Westerwald-Sieg-Bahn) ([[Limburg an der Lahn]] – [[Diez]] Ost [[Westerburg]] [[Hachenburg]] [[Altenkirchen (Westerwald)|Altenkirchen]] [[Au (Sieg)]] [[Kirchen (Sieg)]] [[Siegen]] [[Kreuztal]]) der [[Hessische Landesbahn|Hessischen Landesbahn]], Bereich [[Dreiländerbahn]] nach dem [[Rheinland-Pfalz-Takt]] im Auftrag des [[Zweckverband SPNV Nord]] täglich im Stundentakt.
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Der Bahnhof wurde von der [[Deutsche Bahn|DB]] mit Ausschreibung ab dem 14. August 2006 zur Auflassung ausgeschrieben.


Ingelbach liegt an der [[B 414]], die in Richtung Hachenburg führt.
Ingelbach liegt an der [[B 414]], die in Richtung Hachenburg führt.


== Trivia ==
== Trivia ==
Ingelbach diente als Handlungsort für den Jugendroman ''"whisper"'' von [[Isabel Abedi]].
Ingelbach diente als Handlungsort für den Jugendroman ''whisper'' von [[Isabel Abedi]]. Im Buch kommen einige Lokalitäten in Ingelbach vor, wie z.&nbsp;B. der alte Bahnhof oder die kleine Gastronomie. Die alten Fachwerkhäuser, wie das vom Bauern Hallenscheidt, auf die im Roman Bezug genommen wird, stehen tatsächlich im Ort.
Im Buch kommen einige Lokalitäten in Ingelbach vor, wie z.&nbsp;B. der alte Bahnhof oder die kleine Gastronomie. Die alten Fachwerkhäuser, wie das vom Bauern Hallenscheidt auf die im Roman Bezug genommen wird, stehen tatsächlich im Ort.


== Kultur ==
== Siehe auch ==
[[Liste der Kulturdenkmäler in Ingelbach]]
* [[Liste der Kulturdenkmäler in Ingelbach]]
* [[Liste der Naturdenkmale in Ingelbach]]
* [[Liste der Stolpersteine in Ingelbach]]


== Literatur ==
== Quellen und Einzelnachweise ==
* Ortsgemeinde Ingelbach (Hrsg.): ''750 Jahre. Ingelbacher Geschichte(n). 1262–2012.'' 1. Auflage, Ingelbach 2012.
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
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* [http://www.vg-altenkirchen.de/index.php?id=137 Ortsgemeinde Ingelbach auf den Seiten der Verbandsgemeinde Altenkirchen]
* [http://www.ingelbach.de/ Homepage der Ortsgemeinde Ingelbach]
* [https://www.vg-altenkirchen-flammersfeld.de/gemeinde-politik/uebersicht-ortsgemeinden/ingelbach Ortsgemeinde Ingelbach auf den Seiten der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld]
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Ingelbach2009 001.jpg|Blick auf Ingelbach
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Ingelbach2009 010.jpg|Westerwälder Landhaus in Ingelbach
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Ingelbach2009 009.jpg|Altes Klohaus
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== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 19. November 2021, 12:53 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Ingelbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Ingelbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 41′ N, 7° 42′ OKoordinaten: 50° 41′ N, 7° 42′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe: 255 m ü. NHN
Fläche: 5,08 km2
Einwohner: 496 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57610
Vorwahl: 02688
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 057
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Website: www.ingelbach.de
Ortsbürgermeister: Dirk Vohl
Lage der Ortsgemeinde Ingelbach im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
KarteFriesenhagenHarbach (Landkreis Altenkirchen)NiederfischbachMudersbachBrachbachKirchen (Sieg)HerdorfDaadenEmmerzhausenMaudenDerschenNisterbergFriedewald (Westerwald)WeitefeldNiederdreisbachSchutzbachGrünebachAlsdorf (Westerwald)BetzdorfScheuerfeldWallmenrothWillrothKrunkelHorhausen (Westerwald)PleckhausenGüllesheimObersteinebachNiedersteinebachBürdenbachEulenberg (Westerwald)PeterslahrRott (Westerwald)BurglahrOberlahrEichen (Westerwald)Seifen (Westerwald)Seelbach (Westerwald)FlammersfeldKescheidReiferscheidBerzhausenWalterschenSchürdtOrfgenZiegenhain (Westerwald)GiershausenKatzwinkel (Sieg)Birken-HonigsessenWissen (Stadt)HövelsMittelhofNaurothElkenrothRosenheim (Landkreis Altenkirchen)KausenDickendorfMalberg (Westerwald)Steinebach/SiegFensdorfGebhardshainElben (Westerwald)SteinerothMolzhainSelbach (Sieg)Forst (bei Wissen, Sieg)BitzenEtzbachRoth (Landkreis Altenkirchen)BruchertseifenFürthenHamm (Sieg)Seelbach bei Hamm (Sieg)BreitscheidtPrachtBirkenbeulNiederirsenKircheibHirz-MaulsbachFiersbachMehren (Westerwald)RettersenErsfeldHasselbach (Westerwald)ForstmehrenKraamWerkhausenOberirsenWeyerbuschHemmelzenNeitersenBirnbachÖlsenSchöneberg (Westerwald)StürzelbachFluterschenOberwambachBerod bei HachenburgGielerothAlmersbachAltenkirchen (Westerwald)Michelbach (Westerwald)IngelbachSörthMammelzenEichelhardtIdelbergIsertHelmerothRacksenVolkerzenHilgenrothObererbach (Westerwald)BachenbergBusenhausenHeupelzenWölmersenKettenhausenHelmenzenNordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedWesterwaldkreisLandkreis Neuwied
Karte

Ingelbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Niederingelbach und Oberingelbach.

Geographische Lage

Ingelbach liegt etwa vier Kilometer östlich von Altenkirchen, unweit des Treffpunktes der Landesstraßen 265, 290 und der Bundesstraße 414. Wiesen und Mischwald umgeben die Ortsgemeinde. Die Wied, die bei Niederingelbach ihren nördlichsten Punkt erreicht, fließt südwestlich an der Siedlung entlang.

Geschichte

Ingelbach wurde erstmals im Jahre 1262 in einer Urkunde des Zisterzienserklosters Marienstatt erwähnt. Ein Schultheiß Konrad von Ingelbach (Ingellenbach oder Ingillinbach) ist als Zeuge einer Schenkung des Grafen Gottfried von Sayn an das Kloster Marienstatt aufgeführt. Die Kenntnis von dieser Urkunde geht auf Wolf-Heino Struck zurück, der 1965 alle Marienstätter Urkunden für den Buchdruck in einem Urkundenbuch übertrug. In Strucks Werk „Das Cistercienserkloster Marienstatt im Mittelalter. Urkundenregesten, Güterverzeichnisse und Nekrolog“ (Wiesbaden 1953) ist die Pergamenturkunde auf Seite 28 unter der Nummer 59 ediert abgedruckt. Die Urkunde wird im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden unter der Signatur Abteilung 74, Nr. 46 aufbewahrt.[2]

An einer Urkunde von 1362 befand sich das Siegel eines Thele von Ingelbach. Ein Gerhard von Ingelbach war in der Zeit von 1355 bis 1372 Stadtschultheiß in Hachenburg. An einer Urkunde der Abtei Marienstatt von 1428 hing das Siegel eines Godart von Ingelbach.

Ingelbach gehörte mit seinen Ortsteilen landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn erst lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert zählte Ingelbach zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen.

Die Gemeinde Oberingelbach wurde am 1. April 1939 in die Gemeinde Niederingelbach eingegliedert.[4] Die vereinigte Gemeinde erhielt 1950 den Namen Ingelbach.[5]

In Erinnerung an jüdische Mitbürger – vier Mitglieder der Familie Veit –, die in Ingelbach lebten und die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert wurden, wurden in Höhe der alten Schule im Rahmen des künstlerischen Projekts Stolpersteine vier beschriftete Messingplatten verlegt.

Stolpersteine in Ingelbach
Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Ingelbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]

Jahr Einwohner
1815 213
1835 268
1871 282
1905 322
1939 343
1950 398
Jahr Einwohner
1961 421
1970 472
1987 441
1997 569
2005 587
2022 496

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Ingelbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Bürgermeister

Dirk Vohl wurde im Sommer 2014 Ortsbürgermeister von Ingelbach. Erstmals bei der Direktwahl am 25. Mai 2014 gewählt, wurde er bei der folgenden am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 76,55 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Vorgänger von Dirk Vohl war Jürgen Janke, der das Amt zehn Jahre ausübte.[8][9]

Wappen

Wappen von Ingelbach
Wappen von Ingelbach
Blasonierung: „In Gold schreitender, rot bewehrter schwarzer Hahn mit rotem Kamm und rotem Halslappen.“[10]
Wappenbegründung: Das Ingelbacher Wappen geht auf das mittelalterliche Siegel der Familie von Ingelbach zurück, das durch Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts belegt ist.[11]

Verkehr

Ingelbach verfügt über einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Oberwesterwaldbahn. Hier verkehren die Züge der Regionalbahnlinie 90 (Westerwald-Sieg-Bahn) (Limburg an der LahnDiez Ost – WesterburgHachenburgAltenkirchenAu (Sieg)Kirchen (Sieg)SiegenKreuztal) der Hessischen Landesbahn, Bereich Dreiländerbahn nach dem Rheinland-Pfalz-Takt im Auftrag des Zweckverband SPNV Nord täglich im Stundentakt. Es gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Mosel VRM. Für Fahrten mit Start/Zielbahnhof im Verkehrsverbund Rhein-Sieg VRS gilt der VRS Tarif als Übergangstarif. Der Bahnhof wurde von der DB mit Ausschreibung ab dem 14. August 2006 zur Auflassung ausgeschrieben.

Ingelbach liegt an der B 414, die in Richtung Hachenburg führt.

Trivia

Ingelbach diente als Handlungsort für den Jugendroman whisper von Isabel Abedi. Im Buch kommen einige Lokalitäten in Ingelbach vor, wie z. B. der alte Bahnhof oder die kleine Gastronomie. Die alten Fachwerkhäuser, wie das vom Bauern Hallenscheidt, auf die im Roman Bezug genommen wird, stehen tatsächlich im Ort.

Siehe auch

Literatur

  • Ortsgemeinde Ingelbach (Hrsg.): 750 Jahre. Ingelbacher Geschichte(n). 1262–2012. 1. Auflage, Ingelbach 2012.
Commons: Ingelbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Urkunde mit Ersterwähnung Ingelbachs HHStA Wiesbaden, Abteilung 74 (Abtei Marienstatt), Nr. 46.
  3. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
  4. Michael Rademacher: Oberingelbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Ortsportrait Ingelbach
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Regionaldaten.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Ingelbach. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 29. Ergebniszeile. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  9. Wolfgang Wachow: Ehemalige Ratsmitglieder und Ortsbürgermeister geehrt. Bürger Kurier, Rhein-Westerwald-Sieg, 19. November 2014, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  10. Jürgen Janke: Das Wappen der Ortsgemeinde Ingelbach. In: Ortsgemeinde Ingelbach (Hrsg.): Ingelbacher Geschichte(n). S. 62 (Abdruck der Genehmigungsurkunde vom 4. Dezember 1991).
  11. Jürgen Janke: Das Wappen der Ortsgemeinde Ingelbach. In: Ortsgemeinde Ingelbach (Hrsg.): Ingelbacher Geschichte(n). S. 57–64.