„Indoor-Growing“ – Versionsunterschied

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*die rege Nachfrage
*die rege Nachfrage


== Technische Voraussetzungen ==
== indoor growing ==


Allgemeines
Die Beleuchtung erfolgt meist mittels Hochdruck-[[Natriumdampflampe]]n, die Belüftung und Geruchsbekämpfung mit sogenannten [[Ventilator#Axialventilator|Rohr]]- oder [[Ventilator#Radialventilator oder Zentrifugalventilator|Schneckenhauslüftern]] und passenden [[Aktivkohlefilter]]n. Der Anbau erfolgt in kleinen Anlagen meist auf Erde, in großen Anlagen als [[Hydrokultur]] auf Steinwolle oder Kokosmatten. Große kommerzielle Anlagen werden meist voll automatisiert betrieben.


Unter Cannabisanbau Indoor (auch Indoor-Growing) versteht man das Züchten von Hanf (Cannabis sativa) in Innenräumen, zumeist unter Kunstlicht. Es stellt damit das Gegenstück dar zum Cannabisanbau Outdoor .
Der für den Indooranbau benötigte gärtnerische und technische Bedarf ist in sogenannten [[Growshop]]s erhältlich.

Intentionen und Bedeutung

Nach der Größenordnung und Intention lassen sich zwei Formen des Indoor-Anbaus unterscheiden: Zum einen das sogenannte „Homegrowing“ (Heimanbau), das kleine, vornehmlich eigenbedarfsorientierte Zuchtanlagen mit wenigen Pflanzen umfasst, wie etwa Growschränke, zum anderen große, kommerziell betriebene „Hanfplantagen“, wo hunderte oder tausende Pflanzen für den Schwarzmarkt produziert werden.

Das Indoorgrowing konkurriert somit mit dem klassischen Import von Marihuana und Haschisch aus Marokko und anderen traditionellen Hanfanbauländern und trägt zur Angebots- und Preisstabilität auf dem heimischen Markt bei. In Großbritannien überwiegt der Indooranbau bereits den Import. [1] 2002 teilte die damalige rot-grüne Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk bezüglich Deutschland mit, dass „die Trennung der Märkte zwischen sogenannten harten und weichen Drogen Mitte der 80-er Jahre ein wesentlicher Diskussionspunkt für den Vorschlag anders mit Cannabis umzugehen war. ... In der Realität versorgt sich ein Großteil der deutschen Szene aus eigenem Anbau." [2].

Ursprünge

Der Indooranbau reicht bis in die 1970iger Jahre zurück und gründet sich auf folgenden Voraussetzungen:

* der staatlichen Repression, die den ökonomisch ungünstigeren, aber besser zu verheimlichenden Indooranbau gegenüber dem Anbau im Freien forciert. Die Notwendigkeit, diesen Nachteil durch erhöhte Produktivität auszugleichen, hat hochpotente Cannabisprodukte („Genhanf“) hervorgebracht.
* der technischen Entwicklung (Beleuchtung, Klimatechnik)
* der Zugänglichkeit von hochwertigem Saatgut
* der Erfindung der Sinsemilla-Technik
* der regen Nachfrage

Technische Voraussetzungen

Die Beleuchtung erfolgt meist mittels Hochdruck-Natriumdampflampen, die Belüftung und Geruchsbekämpfung mit Rohr- oder Schneckenhauslüftern und passenden Aktivkohlefiltern. Der Anbau erfolgt in kleinen Anlagen meist auf Erde, in großen Anlagen als Hydrokultur auf Steinwolle oder Kokosmatten. Große kommerzielle Anlagen werden meist voll automatisiert betrieben.

Der für den Indooranbau benötigte Gärtnereibedarf ist in sogenannten Growshops erhältlich.

Kulturverfahren

Zur Anzucht werden entweder Samen verwendet, die naturgemäß weibliche und männliche Pflanzen hervorbringen, oder Stecklinge (Klone), die von einer weiblichen Mutterpflanze gewonnen werden und damit ebenfalls weiblich sind. Letzteres wird bei größeren Plantagen bevorzugt, da hierbei das Entfernen der männlichen Pflanzen entfällt (Sinsemilla-Technik).

Hanf wird in der Wachstumsphase 18 Stunden pro Tag beleuchtet. Ist etwa die Hälfte der angestrebten Endhöhe erreicht, wird die Blüte eingeleitet, indem die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden pro Tag verkürzt wird. Die Ernte erfolgt, wenn die transparenten Trichomköpfe (Harzkristalle) milchig trüb bis braun werden. In dieser Phase enthalten die Pflanzen die optimale Kombination aus hoher THC-Menge und dem für das Wirkungsprofil bedeutsamen optimalen THC-CBN-Verhältnis. CBN, das kontinuierlich durch Oxidation aus THC entsteht, macht müde und ist meist unerwünscht. Die Pflanzen werden dann von den größeren Blättern befreit, getrocknet und fermentiert und entweder als Marihuana belassen oder zu Haschisch weiterverarbeitet.

Rechtliches

Der Anbau von THC-reichem Hanf ist in Deutschland grundsätzlich strafbar. Ausnahmegenehmigungen zur medizinischen Verwendung von Cannabis können beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragt werden.

Für genauere Informationen siehe das Kapitel Hanf im Recht.

Grundlagen des Anbaus

Sorten und Samen

Der Markt für Hanfsamen bietet heute eine schier unüberschaubare Vielfalt von Varietäten und Sorten. Alle diese Samen sind Nachkommen von Samen, die die Pioniere der Hanfzucht in den 60er Jahren, vor allem Amerikaner, aus geschmuggeltem Marihuana sammelten. Durch gezielte Zuchtauswahl und Kreuzung schuf man Sorten wie Northern Lights, Tha Bionic oder Skunk, Haze oder Durban Poison, die im Lauf der Zeit immer besser an die Bedingungen unter künstlichem Licht angepasst wurden.

Biologen unterscheiden nur selten zwischen verschiedenen Cannabis-"Arten", da alle Cannabis-Pflanzen ohne Einschränkung miteinander gekreuzt werden können und gesunde Nachkommen produzieren. Die folgende Einteilung hat sich jedoch etabliert, da sie auf das unterschiedliche Wuchs- und Rauschverhalten der drei Sorten Cannabis Rücksicht nimmt:

* Cannabis sativa
* Cannabis indica
* Cannabis ruderalis

Cannabis sativa L. ist in tropischen Klimaten heimisch und wächst vor allem in Indonesien, Thailand oder Kolumbien. Sativa-Varietäten zeichnen sich durch hohes Wachstum und relativ lange Blütezeiten aus. In den Ursprungsländern kann die Pflanze leicht höher als sechs Meter werden. Im Anbau sind sie etwas anspruchsvoller als die anderen zwei Sorten, sind aber bei Züchtern wegen des geringeren THC-Gehaltes und der "klaren" Wirkung beliebt.

Die Cannabis indica-Sorten sind gedrungener im Wuchs, haben breitere Blätter und blühen etwas kürzer als C. sativa-Varietäten. Sie wachsen im subtropischen Klima Indiens, Pakistans, Afghanistans und in Marokko. C. indica ist wegen des buschigen Wuchs besonders für den Innen-Anbau geeignet, allerdings ist die Wirkung von Indica-Hanf eher sedierend als aufputschend.

Cannabis ruderalis-Varietäten wachsen in gemäßigten Gebieten Osteuropas und werden auch in der Natur selten größer als einen Meter. Sie enthalten von allen genannten drei Sorten die geringste Menge an THC. Wegen ihres niedrigen Wuchs werden sie aber gerne für weitere Kreuzungen genutzt. So enthält bspw. die Sorte "Lowryder", die klein und gedrungen wächst und die Blütephase frühzeitig selbst einleitet, also insbesondere für versteckte Outdoor-Pflanzungen geeignet ist, Ruderalis-Genetik.

Es gibt eine unüberschaubare Vielfalt von Züchtungen, die teilweise sehr teuer verkauft werden - manche Sorten erzielen mehr als 20 Euro pro Samen. Die z.T. hohen Preise erklären sich aus dem hohen Aufwand zum Erhalt qualitativ hochwertigen, homogenen Saatgutes. Die Samenpackungen, die weitaus teurer sind als andere Packungen, die die selbe Sorte enthalten, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, weibliche Pflanze hervorzubringen. Fortgeschrittene bevorzugen hochkarätigeres Saatgut und produzieren Samen oft selbst aus den gezogenen Pflanzen. Dazu muss die weibliche von einer männlichen Pflanze befruchtet werden. Es ist absolut notwendig, dies weit entfernt von den anderen weiblichen Pflanzen zu praktizieren, da durch eine Bestäubung der weiblichen Pflanzen der Wuchs (und die Harzanreicherung) der Blüten gestoppt wird. Bei Anfängern sind anspruchslosere Sorten wie Northern Lights oder Skunk(nicht zu verwechseln mit Skunk#1) beliebt.

Klima

Belüftung und Temperatur

Essentiell für eine erfolgreiche Zucht ist eine ausreichend dimensionierte Belüftungsanlage! Ein Sparen an der Belüftung hat schon so manchen Grower (=Hanfzüchter) die Ernte gekostet. Die Belüftung erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen sorgt sie für den Abtransport des von den Pflanzen freigesetzten O2 und verdunsteten Wassers und sorgt für einen permanenten Nachschub an Frischluft und damit CO2, das die Pflanzen zum Wachstum benötigen. Zum anderen sorgt sie für die notwendige Luftzirkulation innerhalb des Zuchtraumes, was das Risiko vermindert, dass sich Parasiten und Schädlinge einnisten. Gerade während der Blütezeit sind eine gute Luftzirkulation und Regulation der Luftfeuchte innerhalb des Zuchtraumes wichtig, um Schimmel vorzubeugen. Die meisten Leuchtmittel produzieren außerdem eine nicht geringe Menge an Verlustwärme, die mit der Abluft aus dem Zuchtraum geblasen wird.

Darüber hinaus ist es für den überwiegenden Teil der Heimzüchter wichtig, die penetranten Gerüche aus der Luft zu filtern um nicht die Nachbarn zu belästigen. Verwendet werden dafür Aktivkohlefilter (AKF) in Kombination mit leistungsstarken Rohrlüftern (LTI).

Zur Dimensionierung der Lüftungsanlage kann man keine einfache und gleichzeitig exakte Faustformel angeben. Als Richtwert kann gelten, dass pro Minute ein kompletter Luftaustausch im Zuchtraum realisiert sein sollte. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Nennleistung des jeweiligen Lüfters durch vorgeschaltete Aktivkohlefilter und Rohre erheblich gemindert wird. Bei einem 1m² großen Raum, der 2m hoch ist, sollte man also mindestens einen Lüfter mit der Nennleistung 150m³/h (Kubikmeter pro Stunde) anschaffen. Dabei ist ein Leistungsverlust, wie er durch Rohrleitungen, Luftreibung und den Filter verursacht wird bereits berücksichtigt. Eine Faustformel für Räume mit weniger als 5m³ Rauminhalt und der Verwendung einer Natrium-Hochdrucklampe, eines Rohrlüfters und eines passenden Aktivkohlefilters lautet: "Lichtleistung in Watt = Lüfterleistung", Bsp.: bei einem Raum von 3m³ die Kombination 400W-NDL plus 400m³/h-LTI plus 400m³/h-AKF oder die Kombination 250W-NDL, 250m³/h-LTI plus 250m³/h-AKF.

Im Zweifel ist ein zu groß dimensionierter Lüfter, dessen Drehzahl manuell (mittels Dimmer/Transformator) oder automatisch (mittels Thermostat) auf einer mittleren Drehzahl gehalten wird, besser (und leiser) als ein zu knapp bemessener Lüfter, der ständig auf Hochtouren läuft.

Unterschiedliche Leuchtmittel produzieren unterschiedlich viel Wärme. Leuchtstoffröhren (LSR) erhitzen sich nur mäßig, während Natrium-Hochdrucklampen und Metallhalogen-Lampen (MH) sehr viel Verlustwärme produzieren. Schon der Unterschied zwischen einer 250W- und einer 400W-Natrium-Hochdrucklampe ist frappierend. Viel Wärme erhöht die Innentemperatur im Zuchtschrank erheblich. Abhängig von der Außentemperatur kann die Temperatur durch Luftaustausch nur auf einen bestimmten Differenzbetrag gebracht werden. Im Sommer, wenn auch nachts die Temperaturen nicht unter 25°C fallen ist deshalb auch meist eine Pause nötig.

Lüftergeräusche

Lüftergeräusche setzen sich zusammen aus dem Ansauggeräusch (meist vernachlässigbar), dem Ausblasgeräusch und dem Motor-/Vibrationsgeräusch. Zur Verminderung von Vibrationsgeräuschen wird der Lüfter freischwingend aufgehängt, z.B. an Gepäckträgergummiseilen. Zweitens sollte die Verbindung zwischen LTI und AKF nicht starr sein, dazu nimmt man etwas Abluftschlauch oder eine gepolsterte Befestigungsmanschette. Das Ausblasgeräusch läßt sich reduzieren, indem zwischen Lüfter und Abluftschlauch ein Schalldämpfer eingeschaltet wird oder alternativ wird statt des üblichen Abluftschlauchs ein schallisolierter Sonodec-Abluftschlauch verwendet. Letzterer dämpft das Ausblasgeräusch zwar pro Längeneinheit weniger (zwei Meter Sonodec entsprechen in etwa einem Meter Schalldämpfer), dafür ist er aber deutlich preisgünstiger und flexibel und damit besser unterzubringen.

Temperaturregelung

Am einfachsten lässt sich eine konstante Temperatur im Zuchtraum durch thermostatgeregelte Lüftersteuerung erreichen. Steigt die Temperatur über einen festgelegten Wert, dann regelt der Thermostat den Lüfter auf höhere Leistung. Ebenso wird der Lüfter auf niedrigere Drehzahlen gestellt, wenn die Temperatur wieder unter den Grenzwert sinkt.

Die richtige Temperatur ist ein wichtiger Faktor zur erfolgreichen Ernte. Man versuche die Temperaturen während der Beleuchtungsphase nicht über 28°C steigen und während der Dunkelphase nicht unter 18°C sinken zu lassen sowie größere Temperaturschwankungen (>10°C) zu vermeiden. Bei hohen Temperaturen steigt einerseits die Gefahr von Schädlingsbefall, zum anderen sind einige Bestandteile der wirksamen Inhaltstoffe des Hanfs ab 25°C flüchtig.

Relative Luftfeuchte

Grundsätzlich gilt, die relative Luftfeuchte (rLF) während der Vegetationsphase höher, während der Blütephase niedriger zu halten.

Mit etwas über 50%rLF in der Vegetationsphase und etwas unter 50%rLF in der Blütephase fühlen sich die Pflanzen wohl. 50%rLF sind nie verkehrt.

Methoden zur künstlichen Luftentfeuchtung sind leider technisch aufwendig oder teuer. Als wichtigster Regulator dient hier der ständige Luftaustausch durch den Lüfter. Die Luftfeuchte anzuheben ist dagegen relativ einfach. Am einfachsten durch regelmäßig aufgehängte feuchte Handtücher, technisch ausgereifter durch einen kleinen Ultraschall-Vernebler. Bei großen Zuchträumen kann der Hanfzüchter über die Anschaffung eines gesteuerten Raumluftbefeuchters nachdenken.

Ventilator

In der Natur werden Hanfpflanzen durch den Wind ständig bewegt. Dieser Reiz fördert das Dickenwachstum und die Stabilisierung des Stengels. Fehlt dieser Reiz "spargelt" die Pflanze und knickt schlimmstenfalls einfach um. Zur Vorbeugung eignet sich ein kleiner Ventilator, der die Pflanzen z.B. durch eine Zeitschaltuhr (ZSU) gesteuert mehrmals täglich in Bewegung versetzt. Der Luftstrom sollte dabei nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein, da das zu Windbrand oder Umknicken führen kann. Keimlinge lassen sich mit Pfeifenreinigern abstützen, bis sie die notwendige Stabilität erreicht haben.

Zuchtraum

Zum Anbau von Hanf ist nicht viel Platz und auch nicht unbedingt ein separater Kellerraum erforderlich. Haustiere - Hunde und Katzen - stellen mögliche Infektionsherde dar und werden von den Pflanzen besser ferngehalten.

Ausbau

Fugen abdichten

Ist der Schrank, der Kasten oder die Kommode an Ort und Stelle kann man sich an den Rohbau wagen. Alle Fugen werden Luft- und Lichtdicht versiegelt. Gut dafür geeignet ist beispielsweise Silikon, wie es zum Verfugen von Fliesen im Bad verwendet wird. Ebenso gut kann man 4x4mm Fichtenholzleisten in die Kanten kleben. Der Zuchtraum soll tatsächlich vollkommen abgedichtet werden. Gegen Licht, damit während der Blütezeit das Blütehormon der Pflanzen nicht gestört wird. Gegen Luft, damit keine Ritzen oder Löcher verbleiben, durch die Ungeziefer oder Staub eindringen können oder der Geruch ausströmen kann.

Löcher für Belüftung und Kabel

Man braucht nun Löcher für Zu- und Abluft. Die Öffnung für die Zuluft dimensioniert man mindestens doppelt so gross wie die Öffnung der Abluft. Die Zuluftöffnung verklebt man mit einem feinen Netz um Insekten und Staub zurückzuhalten. Zuletzt installiert man Lichtfallen um vollkommene Dunkelheit bei ausgeschalteten Lampen zu gewährleisten.

Reflektion

Zum Thema Reflektion sei vorweg gesagt, dass Aluminiumfolie nicht die besten Reflektionseigenschaften aufweist, wie viele zunächst annehmen. Den besten Reflektionsgrad erreicht man durch ein mattes Weiß. Am besten eignet sich daher Schwarz-Weiß-Folie, die in diversen Grow-Shops erhältlich ist.

* SW-Folie - am besten - Reflektionsgrad ca. 90% - 96%
* Heizungslack - gut - Reflektionsgrad ca. 80% - 95%
* Aluminiumfolien - schlecht - Reflektionsgrad ca. 70%

Elektrik

Vorab: Elektrizität ist tödlich! Man sollte also nur damit arbeiten, wenn man sicher weiß, was man da tut. Andernfalls überlässt man das besser einem Elektriker!

Die folgenden Absätze gelten deshalb ohne Gewähr. Fehler in der Elektrik und darauf folgende Kurzschlüsse oder Brände sind ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Die Elektrik sollte, wenn möglich außerhalb des Zuchtraumes untergebracht sein. Keinesfalls darf die Möglichkeit bestehen, dass Gieß- oder Spritzwasser auf Kontakte und Steckdosen fällt. Kommen Wasser und Strom zusammen besteht Lebensgefahr!

Häufigste Ursache von Kurzschlüssen sind verschmutzte und korrodierte Kontaktstellen. Die Enden der Kupferlitzen sollten mit Aderendhülsen bestückt sein, um optimalen Kontakt zu gewährleisten (nicht verzinnen!).

Die in Deutschland und Österreich übliche Farbgebung für Leiter (Phase), Rückleiter (Nulleiter) und Erdung (Schutzleiter) ist wie folgt:

* schwarz, rot oder braun: Leiter
* blau: Neutralleiter
* grün/gelb: Schutzleiter

Zum Anschließen und Verkabeln der elektrischen Geräte beachten Sie bitte die Installationsvorschriften der Gerätehersteller oder lassen sie es einen Elektriker machen!

Licht
Pflanzen absorbieren Licht vor allem in den roten und blauen Spektralbereichen. Darum sind Blätter grün.
Pflanzen absorbieren Licht vor allem in den roten und blauen Spektralbereichen. Darum sind Blätter grün.

Sonnenlicht ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bei künstlicher Beleuchtung der Pflanzen stellt sich somit die Frage der richtigen Lichtquelle. Der für Pflanzen nutzbare Bereich des elektromagnetischen Spektrums liegt im Bereich des sichtbaren Lichts. Hanf ist eine Pflanze, die sehr hohe Mengen an Licht durch Photosynthese zur Assimilation nutzen kann, eine gute Beleuchtung ist somit essentiell.

Von spezieller Bedeutung für den Anbau sind der rote und der blaue Spektralbereich des sichtbaren Lichts. Blaues Licht lässt die Pflanzen gedrungener und buschiger wachsen, außerdem bilden sich dickere Stämme, gut für den Indoor-Anbau, bei dem oft die Höhe des Zuchtraums ein limitierendes Element darstellt. Unter rotem Licht wachsen die Pflanzen schneller in die Höhe. In der Blüte bekommen sie dafür aber dickere Knospen. Idealerweise kombiniert man also Leuchtmittel mit vorwiegend blauem Lichtanteil für die Vegetationsphase und vorwiegend rotem Lichtanteil für die Blütephase.

Licht macht Gewicht! Anders ausgedrückt ist die Art und die Stärke der verwendeten Lichtquelle entscheidend für einen hohen Ertrag. Für den Indoor-Anbau werden heute im wesentlichen drei Arten von Leuchtmitteln verwendet, Natriumdampflampen (NDL), Metallhalogen-Hochdrucklampen (MH) und die allseits bekannten Leuchtstoffröhren (LSR). Seltener verwendet, aber auch geeignet sind speziell für die Aufzucht von Pflanzen entwickelte Energiesparlampen.

Leuchtstoffröhren (LSR)

Die allgemein bekannten Leuchtstoffröhren gibt es in einer schier verwirrenden Formen- Stärken- und Lichtfarbenvielfalt. Für den Anbau von Hanf benötigt man sogenannte Drei-Band-Leuchtstoffröhren, solche Leuchtmittel haben grundsätzlich eine "8" am Anfang der Typenbezeichnung. Die zwei weiteren Ziffern kennzeichnen die Lichttemperatur des emittierten Lichtes in 100 Kelvin.

Für die Wuchsphase von Hanf benötigt man Lampen mit einem hohen Blauanteil, das sind Röhren mit der Bezeichnung 860 oder 865 ("Daylight") und entsprechend einer Farbtemperatur von 6000 bzw. 6500K. Für die Blütephase des Anbaus ist ein erhöhter Rotanteil zur Ausbildung dicken Blüten notwendig. Für diesen Abschnitt sollte man dann mit Röhren der Bezeichnung 830 ("Warm White") beleuchten.

Bevorzugt werden LSR in der vegetativen Phase eingesetzt und zwar aus folgenden Gründen: Erstens haben LSR eine geringe Tiefenwirkung, was bei kleinen Jungpflanzen kein Problem darstellt, bei größeren Pflanzen jedoch weniger optimal ist. Zweitens liefern LSR in den ersten Wochen ähnlich gute Ergebnisse wie NDL oder MH, sind jedoch im Allgemeinen stromsparender.

Vorteilhaft sind LSR auch gerade in beengten Verhältnissen, da sie wegen der geringen Wärmeentwicklung bis auf wenige Zentimeter an die Pflanzen herangebracht werden können, ohne dass es zu Verbrennungen kommt.

Natriumdampflampen (NDL, HPS)

Das Licht von NDLs sieht für den Menschen gelblich aus. Viele Straßentunnel sind mit 150 Watt NDLs bestückt, um eine Vorstellung von der Leuchtkraft dieser Lampen zu geben. Eine NDL kann jeweils nur mit einem speziellen, auf die Leistung des Leuchtmittels abgestimmten Vorschaltgerät betrieben werden. Dazu gehört noch ein Reflektor um das abgestrahlte Licht möglichst verlustfrei auf die Pflanzen zu werfen, Hammerschlagreflektoren sind dabei besser, da sie das Licht gleichmäßiger reflektieren. Im Fachhandel gibt es z.B. 400 Watt Bausätze bereits ab 80 Euro.

NDLs strahlen vor allem im gelben und roten Spektralbereich des sichtbaren Lichts und sind damit vornehmlich für die Blütephase geeignet. Manche NDLs besitzen jedoch gegenüber normalen NDLs einen um 30-40% erhöhten Blauanteil und sind somit auch gut für die Vegetationsphase geeignet. Mit NDLs in der Blühphase lassen sich die höchsten Erträge erzielen, nicht zuletzt wegen ihrer Lichtstärke. Es gibt sie in Stärken von 150W bis über 1000W. Hanf sollte in der Blütephase mit etwa 50.000 Lumen pro m² beschienen werden. Auf 1m² ist dies ab einem 400W NDL-Leuchtmittel gewährleistet.

Wegen der starken Wärmeabstrahlung der NDL muß der Abstand Leuchtmittel-Pflanzenspitze, je nach Leistung, etwa 40 bis 60cm betragen. Dieser Abstand läßt sich mit einer sogenannten Cooltube verringern. Das ist ein einseitig transparenter Zylinder, der dem AKF und LTI nachgeschaltet ist und das Leuchtmittel umgibt. Die Luft strömt vom AKF durch den LTI und nimmt in der Cooltube die von der Lampe produzierte Wärme mit (Konvektion).

Metallhalogen-Hochdrucklampen (MH)

-Hochdrucklampen sind Gasentladungslampen, deren Gaskolben mit Halogen-Metall-Verbindungen gefüllt ist. Diese Leuchtmittel erzeugen ein blau-weißes Spektrum und sind deshalb in der Hanfzucht primär für die Aufzucht von Stecklingen / Sämlingen bzw. für die Vegetationsperiode geeignet. Bei der Anzucht sind in den ersten Lebenswochen Leuchtstoffröhren vorzuziehen, da diese eine geringere Wärmeentwicklung haben. Es ist zu erwähnen dass MH-Lampen einen geringeren Wirkungsgrad und damit eine höhere Wärmeabgabe als NDL-Leuchtmittel haben. Hanf sollte in der Vegetationsperiode mit etwa 30.000 Lux beschienen werden. Dies wird auf 1m² erreicht von einem 400W MH-Leuchtmittel.

CFL Energiesparlampen (ESL)

Compact Fluorescent Lamp. sind spezielle "Energiesparlampen" (z.B. Envirolite, MaxGrow), die sich für die Hanfzucht eignen und sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Vorteile dieser ESL sind niedrige Stromkosten, hohe Lichtausbeute, lange Lebensdauer, das eingebaute Vorschaltgerät und geringe Wärmeentwicklung. Ob sie der NDL in der Kosten/Nutzen-Bilanz überlegen sind wird derzeit noch kontrovers diskutiert, da die Hersteller dieser Lampen oft zu hoch gegriffene Informationen bezüglich der Lichtausbeute angeben.

Nicht geeignete Leuchtmittel

"Pflanzenlampen"

"Pflanzenlampen" aus dem Baumarkt sind in der Regel ausreichend um eine langsam wachsende Zimmerpflanze am Leben zu halten. Für die Hanfzucht eignen sie sich nicht. Eventuell kann man sie zur Unterstützung verwenden, für Pflanzen, die auf dem Fensterbrett stehen und durch Sonnenlicht wachsen.

Glühbirnen

Alle Arten von Glühbirnen, egal welcher Wattstärke, sind für die Hanfzucht absolut ungeeignet, da es sich hierbei primär um Wärmestrahler handelt, die einen Großteil ihrer aufgenommenen Leistung (~90%) nur in Form von Wärme abgeben.

Halogenlampen

Halogenlampen - nicht zu verwechseln mit Metallhalogen-Hochdrucklampen - sind ebenfalls ungeeignet für die Hanfzucht, da sie einen zu geringen Wirkungsgrad sowie ein zu schmales Lichtspektrum besitzen.

Der dicke 500W-Baumarktstrahler für 10 Euro ist also nicht geeignet zur Aufzucht von Hanf!

Sonstige

Ebenfalls völlig ungeeignet zur Belichtung sind Infrarotlampen (IR-Lampen, Wärmelampen), UV-Lampen, normale Energiesparlampen u.a.m.

Die Photoperiode, oder: es blüht!
Mainbud einer Northern Lights unter 400 Watt NDL-Licht und 58 Tagen Blütenwachstum
Mainbud einer Northern Lights unter 400 Watt NDL-Licht und 58 Tagen Blütenwachstum

Wie die meisten Pflanzen reagiert Hanf mit dem Beginn der Blütephase in Abhängigkeit der Lichtdauer pro Tag. Dieses Phänomen wird Photoperiodizität genannt. Hanf ist eine sogenannte Kurztagpflanze, d.h. sie neigt bei einer Tageslänge von 18 Stunden pro Tag zum Wachsen (vegetative Phase) und reagiert bei einer Verkürzung der Photoperiode auf 12 Stunden mit dem Beginn der Blüte. Damit das in dieser Phase ausgeschüttete Blühhormon wirksam ist, ist es unerlässlich, dass die "Nachtzeit" auch wirklich vollkommen dunkel ist. Der Zuchtraum sollte also vollkommen lichtdicht abgeschlossen sein und die Pflanzen in der Dunkelphase nicht gestört werden. Eine Unterbrechung der Nachtperiode bewirkt u.U. eine Verzögerung bzw. ein Ausbleiben der Blüte und das Erscheinen von Zwittern.

Stromkosten

Die Stromkosten, die hauptsächlich zu Lasten der Beleuchtung gehen, lassen sich mit der Formel

(Leistung der Geräte*Betriebsstunden*Anzahl Betriebstage im Monat)/1000*Strompreis in € = Stromkosten in € pro Monat berechnen.


Zuchtmedien

Für die meisten Anfänger wohl am geeignetsten ist der Anbau auf Erde. Für Fortgeschrittene bieten sich die Hydrokultur (Hydroponik) auf Kokosfasern oder Steinwolle an. Bei den Anbaumethoden auf leblosen Medien bzw. der Hydrokultur beziehen die Pflanzen ihre Nährstoffe direkt aus dem zugegebenen Wasser. Damit ist einerseits eine extrem gute Kontrolle der Lebensbedingungen möglich, andererseits muss man dann auch gut über die Bedürfnisse der Pflanzen bescheid wissen und stete Kontrolle üben, da die Pufferfunktion der Erde hier wegfällt.

Erde

Erde ist nicht gleich Erde. Man kann für die Hanfzucht am einfachsten auf fertige Blumenerde aus dem Pflanzenmarkt zurückgreifen. Man sollte jedoch etwas auf die Qualität der Erde achten. Billige Erde ist oft schlecht gedüngt oder ist anfälliger für Schädlinge. Es gibt auch spezielle Erde für Hanfpflanzen, die auf die Bedürfnisse von Hanf hin zusammengemixt wurde und von allen Grow-Shops vertrieben wird.

Zur Verbesserung des Bodenklimas und für eine bessere Belüftung der Erde sollte man in jedem Fall ein Viertel bis ein Drittel Perlite der Erde beimischen. Perlite ist durch Erhitzen aufgeschäumte und anschließend zermahlene Lava. Perlite speichern Feuchtigkeit und tragen wesentlich zu einem gesunden Bodenklima bei.

Neben dem Licht ist der Boden wohl der zweitwichtigste Faktor, der zu einem guten Ertrag führt. Durch regelmäßiges Umtopfen hat die Pflanze Gelegenheit ständig neue Wurzeln auszubilden. Gesundes Wurzelwachstum ist auch die Voraussetzung für gesundes Wachstum von Stengel, Blättern und Blüten. Hanfpflanzen entwickeln sich oberirdisch proportional zum unterirdisch verfügbaren Platz.

Als besonders gut geeignet gezeigt, haben sich die "Compo Sana"Grünpflanzen- & Palmenerde(mit Perlite und Wurzelaktivator), und der "Allmix/Biomix" von "BioBizz". Diese Erden sind zwar teurer als die NoName-Produkte aus dem Supermarkt, allerdings kann man sich bei diesen Produkten auf hohe und gleich bleibende Qualität verlassen. Es sollte darauf geachtet werden, dass man Humus mit in die Erde einmischt. Blumenerde besteht meist aus 100% Torf Die Keimlinge benötigen eine nährstoffärmere Erde, die im Handel unter der Bezeichnung Anzuchterde erhältlich ist.

Eigene Erdmischungen

Ein einfaches und für Hanf sehr gut geeignetes Basisrezept ist Blumenerde, Perlite und Wurmdung 2:1:2 gemischt. Wurmdung ist ein stickstoffreicher Dünger und sorgt für gesunde, grüne Pflanzen. Ein Regenwurm pro Pflanzbehälter zersetzt natürliche Erdzusätze wie noch nicht völlig verrotteten Kompost. Wichtig bei der Bereitung von eigener Erde ist rechtzeitiges Anfangen. Die fertige Erdmischung sollte für mindestens drei Monate ruhen, damit sich die verschiedenen Inhaltsstoffe gut verbinden können. Zweckmäßigerweise mischt man die eigene Mischung in großen Eimern, wie sie von Maurern zum Mischen von Mörtel verwendet werden.

Hydrokultur

Bei der Hydrokultur beziehen die Pflanzen ausschließlich über das Wasser, die Wurzeln hängen bei dieser Methode entweder frei im Wasser oder umwachsen Blähtonstücke. Definitiv kann Hanf in Hydrokultur geradezu erstaunliche Wachstumsraten und Erträge erreichen, aber die Technik ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden. So sind verschiedene Wasserparameter genauestens zu überwachen und zu steuern. So müssen beispielsweise der pH- und der EC-Wert konstant gehalten werden. Beim Anbau auf Erde hat man fast nie Probleme mit diesen Werten.

Wasser

Da die Pflanzen zum Leben Wasser brauchen und alle Nährstoffe über Wasser aufgenommen werden, ist dies ein weiterer wichtiger, wenn auch nicht kritischer Faktor.

Zunächst zur Menge: Hanf liebt es nicht zu nass. Der häufigste Anfängerfehler ist zu starkes Giessen, insbesondere wenn der Topf noch nicht gut durchwurzelt ist - manche Pflanze wurde schon richtiggehend ertränkt! Giessen sollte man erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Selbst wenn die Pflanzen einmal wegen Trockenheit ihre Blätter hängen lassen ist das kein Grund zur Sorge, kräftig gewässert richten sie sich innerhalb kurzer Zeit wieder zur Sonne.

Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, andererseits auch nicht eiskalt. Falls man glücklicherweise eine Regentonne besitzt, kann man ohne Probleme mit Regenwasser gießen. Wasser aus der Leitung sollte sich "kühl" anfühlen, "lauwarm" ist etwas zu viel.

pH-Wert

Der pH-Wert (potentium hydrogenii) bezeichnet den negativen dekadischen Logarithmus der H+-Ionen im Wasser. Einfacher ausgedrückt: der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregehalt des Wassers. Wasser mit einem pH-Wert von 7 ist neutral. Werte unter 7 stehen für saures, über 7 für basisches Wasser.

Für Hanf sind pH-Werte von 5.5 bis 6.5 sehr gut. Die Pflanzen kommen aber auch mit Werten zwischen 5.0 bis 7.5 gut zurecht. Benutzt man als Anzuchtmedium vorgedüngte Markenerde, so muss man sich um den pH-Wert keine großen Sorgen machen. Im Zweifelsfall gilt aber, dass bestehende Verhältnisse beibehalten werden sollten, da sich die Wurzeln an einen bestehenden pH-Wert gewöhnen.

Bei hydroponischen Systemen, also Anbausystemen, bei denen alle Nährstoffe über das Wasser aufgenommen werden, sollte der pH zwischen 5.6 und 5.8 liegen. Hier sind die meisten Nährstoffe am besten wasserlöslich und damit für die Pflanzen optimal verfügbar. Gerade bei zu hohem pH liegen viele Spurenelemente in unlöslicher Form vor, wodurch sich vielfach gleichzeitige Überdüngungs- und Unterdüngungserscheinungen erklären lassen.

Wird auf Erde angebaut, so muss das Gießwasser in der Regel nicht mit Säure oder Lauge korrigiert werden, da das feste Medium in gewissem Rahmen puffern kann. Eine Verwendung hochwertiger Erde ist dabei aber unerlässlich.

EC-Wert

Der EC-Wert (electric conductivity) beschreibt die Leitfähigkeit einer wässrigen Lösung und ist darüber ein Maß für die Anzahl an Ionen in der Lösung oder einfacher ausgedrückt: für die Düngerkonzentration.

Die Einheit der Leitfähigkeit (auch Leitwert genannt) ist das Siemens, Kurzzeichen S. Dabei gilt : 1 S = 1 A/V = 1/Ohm. Damit ist die elektrische Leitfähigkeit der Kehrwert des elektrischen Widerstandes.

Für Düngerlösungen sind Leitfähigkeiten im Milli-Siemens-Bereich interessant. Der EC-Wert entspricht der elektrischen Leitfähigkeit in Milli-Siemens. Für Hanf haben sich, je nach Wuchsstand und Phase der Pflanze sowie dem Phänotyp (Indica/Sativa) EC-Werte von 1.0 am Anfang bis 2.0 in der Endblüte bewährt.

Messbar ist der EC-Wert mit einem EC-Meter. Dies ist auf Erde nicht relevant, auf Hydro-Kulturen jedoch unerlässlich.

Düngen und Nährstoffe

Zur Cannabiszucht eignen sich besonders die darauf abgestimmten Hanfdünger. Hier sind besonders die Produkte der Fa. "CANNA" (Terra Vega/Terra Flores), "Advanced Hydroponics", "Plagron", "BioBizz", "Hesi", "Sensi", sowie "Bionova" und "Atami" (für Wurzelstimulanz), um nur einige zu nennen. Alle anderen, "normalen" Pflanzendünger (Gartencenter/Baumarkt) sind, wegen ihres differenzierten N-P-K-Verhältnisses schlecht, bzw. gänzlich ungeeignet!! Viele Hanfzüchter benutzen bei Anbau auf Erde biologische Dünger, um Gesundheitsrisiken durch mögliche Düngerückstände im Cannabis zu vermeiden. Diese Dünger sind organischer Natur und wirken im Ggs. zu herkömmlichen Düngemitteln nicht sofort, sondern werden erst durch Bakterien im Boden abgebaut und für die Pflanze verfügbar gemacht, organische Dünger müssen daher frühzeitig eingesetzt werden. Aus diesen Gründen lohnt es sich, sich hier die richtige Nahrung zu beschaffen (Growshop).

Insbesondere in den letzten 2 Wochen vor der Ernte empfiehlt es sich, das Düngen einzustellen und evtl. sogar die Erde zu spülen, damit die Ernte nachher nicht nach Dünger schmeckt.

Vom Samen bis zur Ernte

Vegetationsphase

Keimen der Samen


Es gibt voneinander abweichende Methoden, die Samen zum Keimen zu bringen, die von verschiedenen Züchtern mit hoher Erfolgsquote angewendet werden. Am einfachsten ist es die Samen etwa 0,5 bis 1cm tief in Torfquelltöpfe (sogenannte Jiffys - erhältlich in jedem Gartencenter oder Baumarkt) zu pflanzen. Nur leicht mit Erde bedecken. Viele Züchter legen die Samen zum Vorquellen 24 Stunden zwischen 2 feuchtnasse Taschentücher, die sie entweder in einen Teller legen und mit einem weiteren Teller (verkehrt herum) abdecken oder man benutzt einfach Tupperware, die fest verschließbar ist und setzen sie dann ein. Am Besten ist es aber die Samen auf diese Weise gleich zum Keimen zu bringen, und erst in die Erde zu setzen, wenn die Keimwurzel etwas über 0,5 Zentimeter lang ist. Achtung! In dieser Phase darf man die Keimwurzel auf gar keinen Fall verletzen. Hilfreich könnte eine Plastikpinzette sein. Wichtig ist, dass die Keimwurzel beim Einpflanzen in den Jiffy nach unten zeigt, die Öffnung am Samen also nach oben. Nachdem die Keimwurzel eingesetzt wurde, sollte ausreichend gegossen werden. Die Temperatur innerhalb der Teller bzw. Tupperware sollte ungefähr 21-25°C betragen.

Anzucht


Die Anzucht- oder Vegetationsphase findet wie im Kapitel Licht geschildert, am besten unter Licht mit erhöhtem Blauanteil statt. Werden Leuchtstoffröhren verwendet, so sollten die jungen Pflanzen sehr dicht unter den Röhren positioniert werden. Die Hitzeentwicklung der Röhren ist sehr gering, es besteht also keine Verbrennungsgefahr, außerdem nimmt die Lichtintensität bei Leuchtstoffröhren mit dem Abstand sehr schnell ab. Durch den geringen Abstand zum Leuchtmittel beugt man dem im Anfangsstadium des Wuchses sehr gefürchteten "Spargeln" (schnelles Höhenwachstum, geringe Dicke) vor, wodurch die Pflanze kaum noch ihr eigenes Gewicht halten kann.

Unter Metallhalogen- und Natrium-Hochdrucklampen sollte man dagegen einen eher zu großen als zu kleinen Abstand wählen. Die Hitzeentwicklung ist sehr hoch, außerdem ist die Lichtintensität dieser Lichtquellen für Jungpflanzen sehr hoch. Als Faustregel für den Lampenabstand in der Anzuchtphase wählt man Watt/5 in Zentimeter, bei einer 400 Watt Lampe also mindestens 80 Zentimeter. Der Abstand der Lampe kann dann langsam verringert werden. Wenn die Pflanzen ihre dritte oder vierte Nodie entwickeln kann man die Lampen bis auf 40 cm heranbringen.

Auch der Ventilator (Windersatz) zur Förderung des Dickenwachstums kann von Anfang an eingesetzt werden. Es reicht vollkommen, wenn die Pflanzen alle paar Stunden für mehrere Minuten bewegt werden, was sich mit einer herkömmlichen Zeitschaltuhr leicht realisieren läßt. Der Ventilator sollte nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet werden, da sonst Beschädigung und Windbrand drohen.



Geändert von glockenklon (05.12.2006 um 23:27 Uhr).

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Alt 05.12.2006, 02:52
AW: ultimative anleitung C No.:2
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und weiter gehts ......

Teil 2

Pikieren

Wenn an der Außenseite der Anzuchttöpfe Wurzeln erscheinen, dann ist die Zeit reif zum Pikieren, d.h. zum ersten Umtopfen bzw. Eintopfen. Fürs erste reichen 1-2 Liter Töpfe vollkommen aus. Pikieren ist leicht: Man füllt einen Topf mit seiner Erdmischung, einen kleinen Gießrand lassen, und gräbt den Torftopf in die Erde ein. Nur leicht wässern. Falls vorhanden das Wasser mit Wurzelstimulanz versetzen, keinesfalls düngen. Häufigste Fehler in dieser Phase sind zu starkes Wässern und zu starkes Düngen. Hanf liebt nur leicht feuchten Boden, Staunässe ist tödlich. Erst wieder Wasser geben, wenn die oberste Bodenschicht (etwa 1/4 bis 1/5 der Topfhöhe) trocken ist. Außerdem wachsen die Wurzeln in trockenen Töpfen schneller, da sie sozusagen nach dem Wasser graben müssen.

Umtopfen

Egal wie groß der Wunschtopf ist: man wird mindestens einmal umtopfen müssen, solange man auf Erde anbaut. Die Setzlinge von Anfang an in einen zehn Liter Topf zu stecken ist schlecht. Die Gefahr der Versauerung der Erde ist groß und am Ende steht man mit zehn Litern verdorbener Erde da.

Beim Umtopfen in der Wohnung und generell sind einige Dinge vorzubereiten. Die Arbeitsfläche legt man als erstes mit aufgeschnittenen Mülltüten aus, am besten doppelt, denn es wird mit Wasser gearbeitet.

Am leichtesten fällt das Umtopfen, wenn die Töpfe nicht frisch gegossen wurden, die Erde zieht sich dann leicht zusammen und der Wurzelballen kommt leichter frei. Zum Umtopfen selbst legt man nun eine Hand flach auf die Erde, dass der Stamm zwischen Daumen und Zeigefinger zu liegen kommt. Mit der anderen Hand hebt man den Topf am Boden in die Luft, dreht die ganze Pflanze bis ihr Gewicht schließlich auf der "Erdhand" liegt. Mit der anderen Hand kann man den Topf nach oben ziehen. Damit sich die Wurzeln besser von der Topfwand lösen kann man den Topf vorher etwas durchkneten. Ein Umtopfen ist erst dann sinnvoll, wenn sich am Topfboden schon ein dichtes Wurzelgeflecht gebildet hat.

Beleuchtungsdauer
Siebzehn Tage alt
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Siebzehn Tage alt

Hanfpflanzen, denen man 18 oder mehr Lichtstunden pro Tag gönnt, wachsen immer weiter ohne zu blühen. Bei einer Lichtdauer von 12 oder weniger Lichtstunden pro Tag jedoch fängt die Pflanze an Blüten auszubilden - Hanf ist eine sogenannte Kurztagpflanze.

Der Zeitpunkt ab dem man Hanfpflanzen "in die Blüte schickt", sprich die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden reduziert hängt von vielen Faktoren ab. Man sollte bei der Bestimmung dieses Zeitpunkts berücksichtigen, dass die Pflanzen auch in der Blütephase noch wachsen. Als Faustregel gilt, dass Indicas nach der Zeitumstellung noch einmal so gross werden, wie sie dann bereits sind. Sativa Sorten wachsen auch in der Blüte noch stärker nach. Oft dreimal größer und mehr als bei der Zeitumstellung.

Ein regelmäßiges Ein- und Ausschalten der Lampen erledigt am zuverlässigsten eine Zeitschaltuhr.

Männlein oder Weiblein?
Männliche Pollensäcke
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Männliche Pollensäcke
Weibliche Blüte im Anfangsstadium
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Weibliche Blüte im Anfangsstadium

Ist die Blüte eingeleitet, werden nach einigen Tagen die Pflanzen anfangen Blüten zu bilden. Weibliche Exemplare entwickeln weiße bis gelbe, intensiv duftende Stempel bzw. Fäden. Männliche Pflanzen erkennt man an kleinen kugeligen Gebilden, den Pollensäcken, die sich an den Nodien bilden.

Um qualitativ herausragendes Sinsemilla ("ohne Samen") zu erhalten, muss man alle Männer aus dem Zuchtraum entfernen. Die psychoaktive Substanz des Hanfs - THC - befindet sich hauptsächlich im Harz der weiblichen Blütenstände. Die Funktion des Harz ist nämlich ein Festhalten der Pollen auf den Blüten. Wird eine Hanfblüte bestäubt, so wird die Produktion von Harz verringert und die Pflanzen konzentrieren ihre Energie auf die befruchteten Samen. Unterbleibt jedoch die Bestäubung durch Pollen, so werden die Weibchen bis zu ihrem Tod am Ende der Blühperiode immer mehr und immer potenteres Harz produzieren.

Zwitter, die männliche und weibliche Merkmale tragen werden am besten vernichtet es sei denn, man scheut nicht die Mühen, die Pollensäcke wiederholt zu entfernen. Alle Pflanzen sollten regelmäßig auf Zwittrigkeit untersucht werden, da schon wenige Pollensäcke genügen, um sämtliche weibliche Blüten im Raum zu bestäuben.

Stecklinge zur Geschlechtsbestimmung

Falls man herausragende Mutterpflanzen heranziehen möchte oder man aufgrund von Platzmangel möglichst früh die männlichen Pflanzen entfernen will, kann man dazu Stecklinge schneiden und diese nach kurzer Zeit in die Blüte schicken. Voraussetzung dazu ist allerdings ein vom Vegetationsraum abgetrennter Blüteraum.

Zum erfolgreichen Arbeiten mit Stecklingen benötigt man auf jeden Fall ein scharfes Messer, am besten frische Rasierklingen oder Skalpelle. Je glatter die Schnittfläche, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Stecklinge überleben.

Die Stecklinge werden kurz über einer Nodie abgeschnitten, mit einer Markierung/Beschriftung versehen (wichtig!) und sofort in ein Wasserglas gestellt. Da die Überlebensrate von Stecklingen nicht bei 100% liegt, sollte man zur Sicherheit mehrere Stecklinge der selben Pflanze schneiden. Nachdem man etwa die Hälfte des Stiels gekappt hat, schiebt man den Steckling einige Zentimeter tief in eine vorbereitete Torfquelltablette oder ein kleines Töpfchen mit ungedüngter Anzuchterde.

Während der ersten Zeit sollte man die Stecklinge feucht, nicht nass, und geschützt vor Flüssigkeitsverlust stellen. Am einfachsten stellt man sie in ein kleines Vorzuchtgewächshaus, das alle Pflanzenmärkte günstig vertreiben. Man sollte mit dem Bewässern sehr vorsichtig sein, da sich leicht Fäule bildet.

Nach ein bis drei Wochen sollte der Steckling angewachsen sein. Zur Beschleunigung kann man auf Wurzelhormon aus dem Fachhandel zurückgreifen. Wenn der Steckling anfängt zu wachsen, werden sich bei 12stündiger Lichtdauer pro Tag nach weiteren ein bis zwei Wochen Blüten zeigen.

Um die potenteste Mutterpflanzen zu bestimmen kann man nun die Stecklinge bis zum Erntezeitpunkt blühen lassen und das Ergebnis testen. Die nächste Ernte wird dann nur aus Pflanzen bestehen, die alle identische Klone der besten Mutterpflanze sind.

Blütephase
Spitze eines Seitentriebs um den 28. Tag mit 12/12 Stunden Beleuchtung (Northern Lights)
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Spitze eines Seitentriebs um den 28. Tag mit 12/12 Stunden Beleuchtung (Northern Lights)
Trichome unter dem Mikroskop. Die kleinen Köpfchen enthalten das Harz.
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Trichome unter dem Mikroskop. Die kleinen Köpfchen enthalten das Harz.

Etwa vier bis vierzehn Tage muss man sich nach der Umstellung auf zwölf Stunden täglich gedulden. Dann erscheinen am Stamm jeweils an den oberen Nodien erste Geschlechtsmerkmale, Stempelfäden bei den Weibchen, Pollensäcke bei den Männchen.

Nachdem das Geschlecht der Pflanzen eindeutig zu erkennen ist, können die Männchen aussortiert werden. Will man Samen bekommen, dann kann man die männliche Pflanze in einem separaten Raum weiter wachsen lassen. Aber Vorsicht: die Pollen sind "hochinfektiös", man sollte nach Kontakt mit einem blühenden Männchen die Kleidung wechseln.

Nach einiger Zeit beginnt dann die Bildung von Blütenfäden auch auf die Seitentriebe überzugehen. Bei vielen Sorten sind nach drei bis fünf Blütewochen glitzernde Punkte auf den obersten und kleinsten Blättern zu erkennen, die Pflanzen "harzen", die Punkte sind die Köpfe der Trichome und enthalten das THC-haltige Harz. Immer schneller bilden sich neue Blütenkelche (Calyxe) und die Pflanze wird immer weiter mit Harzkristallen übersät sein. Manche Sorten sondern so intensiv Harzkristalle ab, dass diese Eigenschaft in ihrem Namen auftaucht. Bekannt sind vor allem die White Widow und die White Russian.

Etwa zwei bis drei Wochen vor dem Erntezeitpunkt kann man dann zunehmend die Bildung von braunen, abgestorbenen Blütenfäden beobachten. Ohne Bestäubung wachsen die Blütenstände bis zuletzt in beeindruckendem Maße weiter. Unter entsprechend optimalen Umständen erreichen die "Mainbuds" (die Haupttriebe) Größen von 1.5 Liter Flaschen und mehr.

Ernte
Nahaufnahme der Blüten. Es fallen die kleinen weißen Harzkristalle (Trichome) auf, die sowohl auf Blättern und Stielen als auch auf den Blütenkelchen und Blütefäden sitzen. Wenn die Hälfte bis drei Viertel der Blütefäden abgestorben sind und braun werden ist der Erntezeitpunkt gekommen.
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Nahaufnahme der Blüten. Es fallen die kleinen weißen Harzkristalle (Trichome) auf, die sowohl auf Blättern und Stielen als auch auf den Blütenkelchen und Blütefäden sitzen. Wenn die Hälfte bis drei Viertel der Blütefäden abgestorben sind und braun werden ist der Erntezeitpunkt gekommen.

Der beste Zeitpunkt zum Ernten der Pflanzen liegt vor ihrem natürlichen Tod und damit vor dem höchstmöglichen Ertrag. Das THC zerfällt nämlich ab dem Zeitpunkt seiner Bildung in den Pflanzen. In den Blütenständen werden zwar bis zuletzt neue Fäden produziert, jedoch sterben auch in zunehmendem Maße Blütefäden ab. In diesen braunen Fäden setzt nun die Umwandlung von THC in CBN ein, einem Wirkstoff, dem man eine eher sedierende Wirkung zuschreibt. Als Faustregel gilt, dass man ernten sollte wenn die Hälfte bis drei Viertel der Blütefäden braun sind.

Fortgeschrittene Züchter verwenden Lupen mit 30facher Vergrößerung und beobachten die Färbung der Trichome auf den Blüten. Die Köpfchen der Trichome sind erst wasserklar, werden dann gegen Ende der Blüte milchig und verfärben sich schließlich braun. Der optimale Erntezeitpunkt soll in etwa dann sein, wenn sich die Hälfte der Trichomköpfchen milchig-braun verfärbt haben. Eine Abbildung des mikroskopischen Aufbaus eines Trichoms findet man hier.
Die geernteten Blütenstände hängen von Blättern befreit an einem trockenen, dunklen und gut durchlüfteten Ort.
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Die geernteten Blütenstände hängen von Blättern befreit an einem trockenen, dunklen und gut durchlüfteten Ort.

Zur erfolgreichen Ernte gibt es wie beim Keimen der Samen unterschiedliche Wege zum Erfolg. Grundsätzlich sollte das Cannabis bei Raumtemperatur trocknen. Auch nach dem Tod der Pflanze finden in den Zellen biologische Prozesse statt, schädliches und beim Rauchen kratziges Chlorophyll wird z.B. in kürzerkettige Kohlenhydrate fraktioniert. Deshalb würde ein schnelles Trocknen im Ofen Cannabis hervorbringen, das im Geschmack und der gesundheitlichen Verträglichkeit eher schlecht abschneiden würde.

Trocknen

Bei der Ernte wird je nach persönlicher Vorliebe das Blattmaterial entfernt. Mancher bevorzugt die gesamte Pflanze abzuschneiden und umgekehrt aufzuhängen, andere maniküren die Buds vollkommen von Blattmaterial frei und hängen die einzelnen Triebe auf. Wird das Blattmaterial komplett entfernt, dann trocknen die Blüten schneller.

Nach fünf bis zehn Tagen fassen sich die Stengel langsam trocken an und das Cannabis entwickelt einen intensiven Geruch. Man kann nun die einzelnen Blüten von den Trieben schneiden und leicht zusammengedrückt in eine Box mit luftdichtem Deckel geben. Das Cannabis lagert man je nach Durchhaltevermögen zwei bis vier Wochen an einem dunklen, trockenen Ort. Täglich oder alle zwei Tage lüftet man es für einige Stunden. Die letzte Feuchtigkeit im Innern der Blüten verteilt sich dadurch gleichmäßig im Cannabis.

Fermentation

Verbreitet ist auch die Methode der Fermentation (Fermentation im weiteren Sinne) von Cannabis. Dabei werden die Blüten schon von den Trieben geschnitten, wenn sie noch relativ viel Restfeuchte enthalten. Sie werden in eine saubere Plastiktüte gegeben und mit mäßigem Druck komprimiert. Optimal wäre es, die Tüte nun zu evakuieren und das Cannabis einzuschweißen, Zip-Lock-Tüten sind billiger und auch gut geeignet. Bei dieser Methode muss man sehr auf Schimmel achten und sauber arbeiten. Spätestens alle zwei Tage, besser täglich packt man das Cannabis in eine neue Tüte und lässt es dazwischen wenige Stunden offen auslüften. Wenn sich gelegentlich Ammoniak-Geruch bemerkbar macht, ist das in Ordnung, Ammoniak ist eins der Zerfallsprodukte (flüchtig), die bei der Fermentation entstehen. Nach vier Wochen erhält man für den Mehraufwand perfekt gereiftes Cannabis.

Lagerung

Die Gesetze der Aufbewahrung sind einfach: Bei der Lagerung von Cannabis zerfällt THC in CBN, das ist unerwünscht sofern man Cannabis nicht in erster Linie als Einschlafhilfe nutzen will. Die Faktoren, die diesen Zerfall bestimmen sind Temperatur, Feuchte und Licht. Am besten aufgehoben ist das Cannabis deshalb gut verpackt im Gefrierschrank. Auch große Portionen halten sich so mehrere Jahre ohne nennenswerten Qualitätsverlust.

Eingefrorenes Cannabis muss sich vor dem Öffnen erst bis auf Raumtemperatur erwärmen, sonst schlägt sich Feuchtigkeit auf dem kalten Cannabis nieder. Einzelne Portionen sollte man deshalb in kleineren Tütchen verpacken, um nicht immer den gesamten Vorrat aus dem Gefrierfach ziehen zu müssen.

Gut aufgehoben ist das Cannabis natürlich auch im Kühlschrank. Auf jeden Fall ist es ratsam, es vor Licht zu schützen. THC ist sehr photolabil, luftdicht in einer Kommodenschublade hält sich Cannabis etwa ein Jahr, dann ist ein zunehmender Qualitätsverlust spürbar. Man sollte es möglichst schnell rauchen, weil es dann den besten Geschmack hat!

Weiterverarbeitung

Eine Weiterverarbeitung ist an sich nicht notwendig. Fermentiertes Cannabiskraut ist sozusagen konsumfertig.

Cannabisbutter

Diese Methode eignet sich, um das THC aus Blattwerk, Pflanzenresten und männlichen Pflanzen zu extrahieren, für die man sonst keine Verwendung hat.


Materialien und Zutaten:

* kleiner Kochtopf
* großer Kochtopf
* Wasserkocher
* Sieb
* Staubtrockene und feinst-zerkleinerte Blätter, Stiele, nach Belieben auch Blüten (dann wird die Hanfbutter um einiges stärker werden)
* Butter
* Wasser

Ein wesentliches Problem bei der Herstellung von Cannabisbutter ist, das man vor der ersten Kostprobe nicht genau weiß, wie stark die Cannabisbutter wird. Mengenangaben in dem Sinn müssen also individuell angepasst werden. Aus den männlichen Pflanzen kann man auch Cannabisbutter herstellen. Da aber die THC-Konzentrationen in den männlichen Pflanzen viel niedrigere Werte als in den weiblichen erreichen, braucht man auch viel mehr Material für potente Butter.

Grundsätzlich enthalten alle oberirdischen Teile der Pflanze THC, nur eben in unterschiedlichen Konzentrationen. In der lebenden Pflanze liegt das THC in carboxylierter - in Säureform vor. Um es in der Butter anzureichern muss das verwendete Material vollkommen durchgetrocknet sein. Beim Trocknen decarboxyliert das THC und liegt dann in reiner Form vor. Da es fett- aber nicht wasserlöslich ist, kann man den Wirkstoff durch Auskochen mit Butter aus den Pflanzenteilen extrahieren. Das angesetzte Wasser-, Cannabis- und Buttergemisch wird möglichst über mehrere Stunden (ca. 6 Std.) bei schwacher Hitze am köcheln gehalten. Dann gießt man das kochende Gemisch über ein Sieb in den größeren Topf und spült das Sieb noch mehrmals mit sprudelnd kochendem Wasser. Die letzten Butterreste im Siebkuchen können mittels eines Leintuchs noch aus den Pflanzenresten gepresst werden, Vorsicht Verbrennungsgefahr.

Der nun volle Topf (oben setzt sich langsam eine Butterschicht an) wird nun mindestens einen Tag zum Abkühlen stehen gelassen, dann noch einmal über Nacht in den Kühlschrank gestellt, damit die Butterschicht aushärtet. Diese kann abschließend einfach mit einem Löffel abgeschöpft werden. Zur letzten Veredelung kann man die erhitzte Butter noch einmal durch ein feines Teesieb gießen.

Haschisch
Haschisch, die Einheit des Maßstabs ist inch.
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Haschisch, die Einheit des Maßstabs ist inch.

Das (auch: der) Haschisch von arabisch haschīsch حشيش Kräuter, Gräser, Hanf (Cannabis sativa) besteht aus den mikroskopisch kleinen Harztrichomen (Drüsen) der weiblichen Hanfpflanze.

Reines Haschisch ist bei gleichem Ausgangsmaterial potenter als Marihuana. Das in Mitteleuropa hauptsächlich verfügbare so genannte Standard-Haschisch ("Europlatte"), das meist recht trocken und mittelbraun bis grün ist, enthält jedoch oftmals Streckmittel wie Sand, Staub, Fett, Pflanzenreste, Damiana oder (selten) Henna. Es ist daher in der Wirkung nicht stärker als selbstgezüchtetes Sinsemilla.

Das in Deutschland erhältliche Haschisch kommt, anders als das Marihuana, zumindest größtenteils aus dem ferneren Ausland (z.B. aus dem marokkanischen Rif-Gebirge). Die niederländischen Pflanzen sind durch züchterische Arbeit und die Sinsemilla-Technik heute reicher an THC als die Pflanzen aus den traditionellen Anbaugebieten. Sie gelangen aber fast nur als Marihuana auf den Markt. Andererseits übertrifft Haschisch aus Nepal oder Afghanistan, dessen spezielle Zubereitung und Rezeptur von Generation zu Generation weitergegeben wird, in punkto Rauchgenuss und Wirkung das pure Marihuana.

Hash-Maker

Mit relativ einfachen Methoden und relativ wenig Geld kann man sich selbst einige Gramm hervorragendes Haschisch herstellen. Man verwendet dazu die kleinen, mit Harzkristallen besetzten Blätter, die an den Blüteständen entspringen. Das zerkleinerte und staubtrockene Material füllt man in einen Hash-Shaker. Ein Hash-Shaker besteht aus einem Zylinder dessen Querschnitt im unteren Viertel mit einem feinmaschigen Netz (je nach gewünschter Qualität/Ausbeute 50-150Mikron Maschenweite) bespannt ist. Die obere Hälfte wird mit dem zerkleinerten, staubtrockenen und tiefgefrorenen Blattmaterial befüllt. Durch das Netz fallen nur die potenten Harztrichome, die zum größten Teil aus THC bestehen. Bei gefrorenen Pflanzenteilen lösen sich die Trichome leichter, man kann natürlich auch den gesamten Shaker mit Inhalt tiefkülen. Dann wird je nach Ausdauer 10 bis 20 Minuten geschüttelt. In der Auffangschale sammeln sich die Trichome an. Mit einem Wassertropfen wird der sogenannte Skuff (das Harzpulver) zu einer festen Kugel gerollt. Das Haschisch ist sofort konsumfertig.

Um Haschisch lagerungsfähig zu machen, muss man es wie Cannabis vor Licht, Feuchtigkeit und Wärme schützen, am besten man packt es ebenfalls in das Gefrierfach. Haschisch sollte immer gepresst werden, dafür gibt es verschiedene Pressen im Taschenformat, z.B. die Space Case Presse und der Piecemaker. Durch die Verdichtung des Materials und die Bildung einer schützenden "Patina" schafft man bereits einen relativ guten Schutz vor Qualitätsverlust. Kommerziell gepresste Platten sind meist warm gepresst. Dabei bildet sich eine dunkle, manchmal schwarze Patina. Im Inneren sind solche Platten immer heller.

Eiswasser-Methode

Häufig verwendete Geräte sind der Ice-O-Lator und Bubblebags. Beide arbeiten nach dem gleichen Prinzip, unterscheiden sich jedoch in den Details (Material, Siebgrößen). Durch Rühren des Pflanzenmaterials im Eiswasser lösen sich die Trichome und die Trichomköpfe und sinken zu Boden. Mit Sieben verschiedener Maschenweiten, lassen sich diese nach Größe und Qualität auftrennen.

Öl-Gewinnung

Mit Hilfe organischer Lösungsmittel kann aus Hanf Haschöl gewonnen werden; eine eher selten angewandte Methode, obwohl sie durch ein sehr konzentriertes Endprodukt überzeugen kann. Geeignet sind besonders unpolare Lösungsmittel wie Butan (Feuerzeuggas), Hexan, Pentan, Aceton, Petrolether und auch Ethanol/Methanol. Dazu nicht geeignet sind vergällte Gase (z.B. Campinggas) oder Brennspiritus, welcher ebenfalls vergällt (denaturiert) wird.

Weitere Anbaumethoden

SoG - Sea of Green

Eine Sonderform der Indoor-Zucht. Viele kleine Pflanzen stehen dicht zusammen, statt wenige große. Dadurch lässt sich auch in niedrigen Räumen anbauen (insbesondere in Kombination mit LSR) und die Fläche optimal ausnutzen.

Der Sea of Green wurde vermutlich in Holland ungefähr Mitte der 80ziger entwickelt, als eine kommerzielle Anbautechnik gesucht wurde, um Zierblumen schnell und einfach auf den Markt zu bringen. Einige kommerzielle Züchter überlegten sich, den Prozess auf Marihuana anzuwenden und binnen kurzem sprossen Indoor-Gärten - Todd McCormick

ScroG - Screen of Green

Ebenfalls eine Spezifikation des Indoor-Anbaus. Hier befindet sich über den wenigen Pflanzen ein Gitter oder Netz, woran die Haupt- und Seitentriebe befestigt werden. Ähnlich wie bei SoG (Sea of Green) geht es darum, möglichst viel Blattgrün im idealen Abstand zum Leuchtmittel zu halten, so dass die Triebe einerseits nicht verbrennen (bes. bei NDL) und andererseits die optimale Lichtmenge erhalten. Auch diese Technik ist geeignet für Räume mit begrenzter Höhe.

Grow-Tonne

Grow-Tonnen oder Grow-Trommeln gibt es als Vertikal- und als Horizontalsysteme. Im Zentrum des Systems befindet sich die Leuchtquelle in einer Cool-Tube, um das die Substratbehälter kreisförmig in mehreren Etagen angeordnet sind. Es handelt sich dabei vorwiegend um Hydrokultursysteme.


Neben den Tücken der Hydrokultur (Management der Nährlösung) ist zu beachten, dass die hohe Besatzdichte eine große Anzahl homogener Klone erfordert. Sind die Pflanzen erst einmal eingewachsen, ist das Handling schwierig und ein Schädlingsbefall kaum zu beherrschen. Diese Systeme sind daher eher für fortgeschrittene, ambitionierte Freunde der Hydroponik geeignet.

Anbau auf der Fensterbank

Im Zimmer kann man Ende März bis Mitte April mit der Aussaat beginnen, je nachdem wann das Warmwetter beginnt. Die Pflanzen benötigen 20-24°C. Bereits ab einer Temperatur von 25°C ist die Wahrscheinlichkeit von Schädlingsbefall erhöht und Wenn man die Pflanzen auf dem Balkon oder dem Fensterbrett (also im Sommer) ziehen will, ist eine helle Umgebung anfangs ausreichend. Direktes Sonnenlicht ist sogar zu vermeiden. Die Pflanze sollte mindestens 18 Stunden/Tag (einige empfehlen sogar ganztägig) im Hellen stehen für ca. 1-2 Wochen, bis der Jiffy durchwurzelt ist. Pflanzen wachsen nachts und in der Anfangsphase ist es wichtiger, dass die Pflanzen Wurzeln bilden, als unkontrolliert nach oben zu wachsen. Mangelversorgung lässt sich viel einfacher beheben als Überdüngungserscheinungen.

Anbau im Freien

Der Outdoor-Anbau (Anbau draußen) ist die einfachste, ökologischste und kostengünstigste Art des Hanfanbaus. Nachteilig ist die Unsicherheit des Ernteerfolges, da viele Variablen Einfluss nehmen, z.B.: Klima und Wetter, Wildschäden, Schädlinge, Jäger und Förster, Spaziergänger sowie Pflanzendiebe.

Der Platz sollte sonnig und windgeschützt sein. Die Pflanzen werden am besten in Kleinstgruppen auf verschiedene Standorte verteilt. Nicht alle Sorten sind in unseren Breiten für den Freiland-Anbau geeignet. Bewährt haben sich in Deutschland die Sorten Afgahni Outdoor, Durban Poison, Early Girl, Early Skunk, Hollands-Hope, KC 33, Swiss Miss, Victory. Optimalerweise werden die Pflanzen unter LSR vorgezogen und mit einer Größe von ca. 20 cm ins Freie verbracht. Die LSR-Beleuchtungsdauer sollte in etwa der Tageslänge am geplanten Auspflanztag entsprechen, um der Pflanze unnötigen Stress zu ersparen. Berechnen läßt sich das ganz einfach mit dem Tageslängenrechner.

Vermehrung

Samen aus eigener Zucht

Man kann eine gut gewachsene männliche Pflanze in einem separaten Raum unterbringen und als Pollenspender nutzen. Die männliche Pflanze benötigt dabei keine sehr leistungsstarke Lampe. Die bestgewachsenen weiblichen Pflanzen lassen sich dann ganz gezielt an einigen Blüten mit einem Pinsel bestäuben, den man zuvor mit den Pollen der männlichen Pflanze imprägniert hat.

Stecklinge

Wie im Kapitel über die Blütephase erwähnt, hat man mit Stecklingen die Möglichkeit eine hervorragende Pflanze zu vermehren. Pflanzen aus Stecklingen sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze, haben also alle positiven wie negativen Eigenschaften. Allerdings verlangt die Arbeit mit Stecklingen viel Disziplin und Geduld, bis zur Heranzucht einer stabilen Mutterpflanze können viele Wochen vergehen.

Stecklinge gewinnt man von einer nichtblühenden, d.h. einer sich in der vegetativen Phase befindlichen möglichst gesunden Mutterpflanze. Man schneidet mit einer sauberen Rasierklinge oder einem Skalpell eine ca. 10cm lange Triebspitze direkt oberhalb einer Nodie von der Mutterpflanze ab und stellt diese sofort in Wasser. Danach taucht man sie kurz mit dem unteren Stielende in die Lösung mit dem Bewurzelungshormon (oder ins Bewurzelungspulver) und steckt sie dann in die Anzuchterde. Die Stecklinge kommen dann in ein kleines Gewächshaus, um Wurzeln zu schlagen. Das Gewächshaus sollte eine Bodenheizung haben und die Temperatur sollte nicht über 24 Grad kommen sonst herrscht Pilzgefahr! Die Stecklinge brauchen ungefähr 2 bis 3 Wochen zum Durchwurzeln, unter guten Bedingungen auch nur eine!

Düngen und Schädlinge

Nährstoffmangel

Typische Mangelsymptome:

Calcium-Mangel (Ca) : Es kommt zur Verformung und Aufhellung besonders an jungen Blättern.

Eisen-Mangel (Fe) : Die Blätter verfärben sich gelb-braun, die Adern bleiben dabei grün.

Kalium-Mangel (K) : Absterben und Verfärbung der Blattränder von gelb bis braun und Einrollen der Blattspitzen.

Phosphor-Mangel (P) : Die Blätter verformen und verfärben sich dunkel braun-violett.

Schwefel-Mangel (S) : Man beobachtet eine Aufhellung des Blattes bei violetter Verfärbung des Blattstiels.

Stickstoff-Mangel (N) : Aufhellung des gesamten Blattes mit Beginn bei den ältesten Blättern. Das Pflanzenwachstum ist stark vermindert.

Überdüngung

Die Symptome einer Überdüngung können sich sehr verschieden äußern. Aufrollen oder Verkrüppeln der Blätter, Verbrennungen, sich braun verfärbende absterbende Blätter und Blatteile. Oft Beginn an den Blattspitzen.

Therapie: Spülen des Substrats mit einigen Litern Wassers, dabei auf die richtige Wassertemperatur achten (25-30°C sind dabei optimal).

Schädlinge

Wie bereits im Kapitel über den Zuchtraum erwähnt, ist Hygiene der beste Schutz gegen Schädlinge und Krankheiten. Jedenfalls sollte man nach Waldspaziergängen die Kleidung wechseln, um den Raum nicht mit Sporen, Larven und Insekteneiern zu kontaminieren. Nach Möglichkeit bewahrt man alle Werkzeuge, die im Anbauraum verwendet werden getrennt auf, z.B. im Anbauraum selbst oder einer sauberen Kommodenschublade.

Daneben sind vor allem die Umweltparameter Temperatur und relative Luftfeuchte entscheidend zur Aufzucht von gesunden Pflanzen. Grundsätzlich sollte die Temperatur im Bereich von mindestens 17°C (nachts) bis maximal 25°C (bei Licht) liegen. Bei höheren Temperaturen fühlen sich viele Schädlinge, allen voran die Spinnmilbe sehr wohl, unter 17°C verlangsamt sich die Entwicklung der Pflanze sehr stark.

Die relative Luftfeuchte sollte man in der Vegetationsphase sehr hoch halten, um gesundes Wachstum zu fördern. In der Blütezeit, besonders gegen Ende, ist niedrige Luftfeuchte wichtig, um die Bildung von Schimmel zu verhindern.

Vorsicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln! Nur (biologische) Mittel nehmen, die für den Menschen ungefährlich sind!

Adlerkrallen
Adlerkrallen
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Adlerkrallen

Adlerkrallen, mehr oder weniger stark sich nach unten verbiegende Blätter, scheinen ein häufiges Phänomen zu sein. Hier liegt in der Regel eine Überdüngung (sehr dunkle Blätter) mit N (Stickstoff) vor. Die Düngergabe ist zunächst abzusetzen. Solange ausschließlich mit Wasser weitergießen, bis erste, leichte Mängel (Blätter werden von unten her gelb) auftreten. Dann wieder nach Packungsangabe Düngen fortsetzen. Auch Gießfehler sollen Adlerkrallen verursachen können. Manche Sorten scheinen eine verstärkte Neigung zu Adlerkrallen zu besitzen.

Blattläuse

Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft und können Pflanzenkrankheiten übertragen.

Bekämpfung: Biologisch mit Marienkäfern oder Florfliegen.

Mehltau
von Mehltau befallene Pflanze
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von Mehltau befallene Pflanze
von Mehltau befallene Pflanze
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von Mehltau befallene Pflanze

Mehltau äußert sich in weißen Flecken, die tatsächlich an Mehlstaub erinnern, oder auch an Brotschimmel. Die Sporen des Mehltaus befinden sich stets in der Luft, vor allem draussen, der Befall ist also lediglich eine Frage der Umweltbedingungen um die Pflanze herum. Generell gilt: nicht zu dicht pflanzen, nicht zu feucht (auch übergiessen kann Auslöser sein), und vor allem bei ersten Anzeichen schnell reagieren.

Bei Anzeichen von Mehltau sind die befallenen Blätter sofort zu entfernen und irgendwo zu vernichten, wo die Sporen nicht zurück finden. Wer es vermeiden will, die Pflanzen mit chemischen Fungiziden zu behandeln (aus meiner persönlichen Sicht angesichts eines geplanten Verzehrs durchaus kritisch), sollte es mit natürlichen Produkten versuchen: Genannt werden das Einsprühen mit einer Lösung aus Natron (= Backpulver) und Wasser (damit experimentiere ich selbst gerade, also noch keine Aussagen zu Konzetration und so), oder auch mit nicht-pasteurisierter Milch, was heutzutage wohl auch eher schwer zu beschaffen ist.

Sehr ausführliche Infos findet man in einem Artikel [des overgrow Magazines (englisch)]. Hier werden auf der zweiten Seite auch mehrere Ansätze zur Behandlung auf chemischem und natürlichem Wege.

Schimmel

Schimmel gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten, die eine Hanfpflanze befallen kann. Ausnahmslos tritt der Schimmel in den späteren Phasen der Blüteperiode oder während des Trocknens auf. Ursache ist meist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Besonders in der Blüte sollte also auf eine gute Durchlüftung des Zuchtraums geachtet werden, leider sind Maßnahmen zur Reduzierung der Luftfeuchte aufwendig und teuer. Als ausgefallenes Hausmittel können Hopfendolden ausgelegt oder aufgehangen werden. Auch täglich in einer flachen Schale ausgelegter trockener Reis nimmt Feuchte auf.

NIEMALS darf man - so weh es auch tut - von Schimmel befallene Blüten konsumieren. Die Schimmelsporen enthalten krebserregende, allergene und schlichtweg giftige Stoffe, die auch erhalten bleiben, obwohl die Sporen durch die Hitze beim Rauchen zerstört werden. Auch eine Extraktion mit Butan-Gas oder Butter entfernt die Sporen nicht aus dem Cannabis.

Blüten, an denen man Spuren von Schimmel findet, sind immer vollständig zu verwerfen! Wie beim schimmeligen Brot durchdringt das Pilzmyzel meist das gesamte Volumen der Blüte.

Bekämpfung: Befallene Pflanzenteile großzügig wegschneiden und verwerfen. Vorsorglich sorgt man für eine gute Durchlüftung des Anbauraumes zur Senkung der rLF.

Spinnmilben

Spinnmilben sind die häufigste Bedrohung für Hanfpflanzen. Liegt ein Befall vor, dann zeigen sich weiße Flecken an den Blättern. Die Schädlinge selber sitzen an der Unterseite der Blätter. Bei fortgeschrittenem Befall im Endstadium sind die Pflanzen schließlich vollkommen von einem weißen Geflecht übersponnen.

Bekämpfung: Spinnmilben vermehren sich besonders stark ab Temperaturen von 25°C und bei niedriger Luftfeuchte. Optimale Temperatur für eine erfolgreiche, spinnmilbenfreie Zucht sind Temperaturen um die 23°C.

Ein natürlicher Feind von Spinnmilben ist die Raubmilbe Phytoselius persimilis. Zu beziehen sind Insekteneier dieses Raubinsekts über den Fachhandel.

Thripse

Identifizierung der Thripse: Thripse kommen in Treibhäusern öfters vor als in Anbauräumen. Diese winzigen flinken Tierchen sind selbst kaum sichtbar, ihre Schäden dafür aber umso mehr! Sie sind geflügelt, 1 bis 1,5mm lang. Sie treten in weißer, grauer oder in dunkler Färbung auf, oft mit winzigen Streifen. Zu finden sind sie unter den Blättern. Beim Schütteln der Pflanze werden die Thripse - wenn sie in großer Zahl präsent sind - lieber davonhüpfen und -rennen als fliegen. Oft huschen sie als winzige Flecken in Scharen über die Blätter. Die Weibchen bohren Löcher ins Pflanzengewebe und legen dort ihre Eier ab, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Die fliegenden Thripse können sich problemlos von einer befallenen Pflanze zur nächsten ausbreiten.

Anfallende Schäden. Thripse schädigen die Pflanze, indem sie die Epidermis und Parenchymzellen aussaugen. Die Blätter haben dann den für Thripsenschäden typischen Silberglanz. Die Chlorophyllproduktion lässt nach, die Blätter werden spröde. Sichtbar sind auch die winzigen schwarzen Flecken der ausgeschiedenen Kothäufchen. Oft befallen Thripse auch Blüten und saugen innerhalb der Buds, andere wickeln sich in die Blätter.

Gegenmaßnahmen: Peinlichste Sauberkeit! Blaue oder rosa Klebefallen aufstellen. Wird die Pflanze mit Wasserdunst eingenebelt, ist den Schädlingen das Wegfliegen erschwert. Bei kleiner Anzahl hilft manuelles Entfernen, aber leicht zu fangen sind sie nicht! Haben sie sich erst einmal eingenistet, sind sie schwer wieder loszuwerden.

Biologische Maßnahmen: Wirksam sind diverse Raubmilben, Schlupfwespen und Raubwanzen der Spezies Orius .

Sprays: Hausgemachte Spritzbrühen (auf Tabak- bzw. Nikotinbasis; Vorsicht Nikotin ist extrem giftig und wird über die Haut resorbiert!), Pyrethrum, synthetisches Pyrethrum, Insektizidseife. Anwendung zwei- bis viermal im Abstand von 5 bis 10 Tagen.

Trauermücke

Die Larven der Trauermücke fühlen sich in feucht-warmer Umgebung wohl und ernähren sich von organischem Material, was vorallem bei Jungpflanzen und Stecklingskulturen anfänglich große Probleme bereiten kann. Ausgewachsenen Pflanzen macht auch starker Befall kaum etwas aus. Hauptschäden sind Fraßschäden an jungen Wurzeln (bis zum totalen Wuchsstillstand und Vertrocknen der Pflanze) und dadurch begünstigte Pilz-, Fäulnis- und Schimmelinfektionen des Wurzelwerkes.

Vorbeugung: Medium nicht zu nass halten. Keine offenen Wasserflächen und natürlich Zuluftfilter.

Behandlung: Leimtafeln sind gut einsetzbar um den Schädlingbestand zu kontrollieren, eliminieren jedoch keinen Befall. Bei Topfkulturen hilft ein einige cm dicke Sandschicht über der Erde. Nematoden haben sich als sehr effektiv erwiesen und sind ganzjährig über Versandhändler erhältlich. Bei wasserlastigen Kulturen dezimieren BTI Kulturen (z.B. Neudomück von Neudorff) den Bestand deutlich. Beide Mittel sind für den Ökologischen Anbau zugelassen und verhindern prophylaktisch angewendet Trauermückenschäden zuverlässig.

Weiße Fliegen

Weiße Fliegen sind leicht zu erkennen, da sie bei Berührung der Pflanze hochfliegen. Die Fliegen ernähren sich von dem zuckerreichen Saft der Pflanzen und setzen "Honigtau" ab, was die Blätter klebrig werden lässt. Bei starkem Befall treten gelbe Aufhellungen auf der Blattoberseite auf.

Behandlung: Lockstoff-Sticker oder Schlupfwespe


== Kulturverfahren ==
== Kulturverfahren ==

Version vom 30. Juli 2008, 19:27 Uhr

Hanfpflanzen wachsen unter einer Natriumdampflampe
Eine größer angelegte Zuchtanlage

Unter Indoor-Growing (engl. ungefähr "Züchten im Haus") versteht man das Züchten von Hanf (Cannabis) in Innenräumen, zumeist unter Kunstlicht. Es stellt damit das Gegenstück zum Outdoor-Growing dar.

Intentionen und Bedeutung

Nach der Größenordnung und Intention lassen sich zwei Formen des Indoor-Anbaus unterscheiden: Zum einen das sogenannte „Homegrowing“ (Heimanbau), das kleine, vornehmlich eigenbedarfsorientierte Zuchtanlagen mit wenigen Pflanzen umfasst, wie etwa Growschränke, zum anderen große, kommerziell betriebene „Hanfplantagen“, wo hunderte oder tausende Pflanzen für den Schwarzmarkt produziert werden.

Das Indoorgrowing konkurriert somit mit dem klassischen Import von Marihuana und Haschisch aus Marokko und anderen traditionellen Hanfanbauländern und trägt zur Angebots- und Preisstabilität auf dem heimischen Markt bei. In Großbritannien überwiegt der Indooranbau bereits den Import [1]. 2002 teilte die damalige rot-grüne Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk bezüglich Deutschland mit, dass „die Trennung der Märkte zwischen sogenannten harten und weichen Drogen Mitte der 80-er Jahre ein wesentlicher Diskussionspunkt für den Vorschlag anders mit Cannabis umzugehen war. ... In der Realität versorgt sich ein Großteil der deutschen Szene aus eigenem Anbau." [2].

Ursprünge

Der Indooranbau reicht bis in die 1970er Jahre zurück und gründet sich auf folgende Sachverhalte:

  • die staatliche Repression, die den ökonomisch ungünstigeren, aber besser zu verbergenden Indooranbau gegenüber dem Anbau im Freien forciert. Die Notwendigkeit, diesen Nachteil durch erhöhte Produktivität auszugleichen, hat hochpotente Cannabisprodukte hervorgebracht.
  • die technischen Entwicklung brachte effektivere Beleuchtungs- und Klimatechnik hervor
  • die Verfügbarkeit von hochwertigem Saatgut
  • die Erfindung der Sinsemilla-Technik
  • die rege Nachfrage

indoor growing

Allgemeines

Unter Cannabisanbau Indoor (auch Indoor-Growing) versteht man das Züchten von Hanf (Cannabis sativa) in Innenräumen, zumeist unter Kunstlicht. Es stellt damit das Gegenstück dar zum Cannabisanbau Outdoor .

Intentionen und Bedeutung

Nach der Größenordnung und Intention lassen sich zwei Formen des Indoor-Anbaus unterscheiden: Zum einen das sogenannte „Homegrowing“ (Heimanbau), das kleine, vornehmlich eigenbedarfsorientierte Zuchtanlagen mit wenigen Pflanzen umfasst, wie etwa Growschränke, zum anderen große, kommerziell betriebene „Hanfplantagen“, wo hunderte oder tausende Pflanzen für den Schwarzmarkt produziert werden.

Das Indoorgrowing konkurriert somit mit dem klassischen Import von Marihuana und Haschisch aus Marokko und anderen traditionellen Hanfanbauländern und trägt zur Angebots- und Preisstabilität auf dem heimischen Markt bei. In Großbritannien überwiegt der Indooranbau bereits den Import. [1] 2002 teilte die damalige rot-grüne Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk bezüglich Deutschland mit, dass „die Trennung der Märkte zwischen sogenannten harten und weichen Drogen Mitte der 80-er Jahre ein wesentlicher Diskussionspunkt für den Vorschlag anders mit Cannabis umzugehen war. ... In der Realität versorgt sich ein Großteil der deutschen Szene aus eigenem Anbau." [2].

Ursprünge

Der Indooranbau reicht bis in die 1970iger Jahre zurück und gründet sich auf folgenden Voraussetzungen:

  • der staatlichen Repression, die den ökonomisch ungünstigeren, aber besser zu verheimlichenden Indooranbau gegenüber dem Anbau im Freien forciert. Die Notwendigkeit, diesen Nachteil durch erhöhte Produktivität auszugleichen, hat hochpotente Cannabisprodukte („Genhanf“) hervorgebracht.
  • der technischen Entwicklung (Beleuchtung, Klimatechnik)
  • der Zugänglichkeit von hochwertigem Saatgut
  • der Erfindung der Sinsemilla-Technik
  • der regen Nachfrage

Technische Voraussetzungen

Die Beleuchtung erfolgt meist mittels Hochdruck-Natriumdampflampen, die Belüftung und Geruchsbekämpfung mit Rohr- oder Schneckenhauslüftern und passenden Aktivkohlefiltern. Der Anbau erfolgt in kleinen Anlagen meist auf Erde, in großen Anlagen als Hydrokultur auf Steinwolle oder Kokosmatten. Große kommerzielle Anlagen werden meist voll automatisiert betrieben.

Der für den Indooranbau benötigte Gärtnereibedarf ist in sogenannten Growshops erhältlich.

Kulturverfahren

Zur Anzucht werden entweder Samen verwendet, die naturgemäß weibliche und männliche Pflanzen hervorbringen, oder Stecklinge (Klone), die von einer weiblichen Mutterpflanze gewonnen werden und damit ebenfalls weiblich sind. Letzteres wird bei größeren Plantagen bevorzugt, da hierbei das Entfernen der männlichen Pflanzen entfällt (Sinsemilla-Technik).

Hanf wird in der Wachstumsphase 18 Stunden pro Tag beleuchtet. Ist etwa die Hälfte der angestrebten Endhöhe erreicht, wird die Blüte eingeleitet, indem die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden pro Tag verkürzt wird. Die Ernte erfolgt, wenn die transparenten Trichomköpfe (Harzkristalle) milchig trüb bis braun werden. In dieser Phase enthalten die Pflanzen die optimale Kombination aus hoher THC-Menge und dem für das Wirkungsprofil bedeutsamen optimalen THC-CBN-Verhältnis. CBN, das kontinuierlich durch Oxidation aus THC entsteht, macht müde und ist meist unerwünscht. Die Pflanzen werden dann von den größeren Blättern befreit, getrocknet und fermentiert und entweder als Marihuana belassen oder zu Haschisch weiterverarbeitet.

Rechtliches

Der Anbau von THC-reichem Hanf ist in Deutschland grundsätzlich strafbar. Ausnahmegenehmigungen zur medizinischen Verwendung von Cannabis können beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragt werden.

Für genauere Informationen siehe das Kapitel Hanf im Recht.

Grundlagen des Anbaus

Sorten und Samen

Der Markt für Hanfsamen bietet heute eine schier unüberschaubare Vielfalt von Varietäten und Sorten. Alle diese Samen sind Nachkommen von Samen, die die Pioniere der Hanfzucht in den 60er Jahren, vor allem Amerikaner, aus geschmuggeltem Marihuana sammelten. Durch gezielte Zuchtauswahl und Kreuzung schuf man Sorten wie Northern Lights, Tha Bionic oder Skunk, Haze oder Durban Poison, die im Lauf der Zeit immer besser an die Bedingungen unter künstlichem Licht angepasst wurden.

Biologen unterscheiden nur selten zwischen verschiedenen Cannabis-"Arten", da alle Cannabis-Pflanzen ohne Einschränkung miteinander gekreuzt werden können und gesunde Nachkommen produzieren. Die folgende Einteilung hat sich jedoch etabliert, da sie auf das unterschiedliche Wuchs- und Rauschverhalten der drei Sorten Cannabis Rücksicht nimmt:

  • Cannabis sativa
  • Cannabis indica
  • Cannabis ruderalis

Cannabis sativa L. ist in tropischen Klimaten heimisch und wächst vor allem in Indonesien, Thailand oder Kolumbien. Sativa-Varietäten zeichnen sich durch hohes Wachstum und relativ lange Blütezeiten aus. In den Ursprungsländern kann die Pflanze leicht höher als sechs Meter werden. Im Anbau sind sie etwas anspruchsvoller als die anderen zwei Sorten, sind aber bei Züchtern wegen des geringeren THC-Gehaltes und der "klaren" Wirkung beliebt.

Die Cannabis indica-Sorten sind gedrungener im Wuchs, haben breitere Blätter und blühen etwas kürzer als C. sativa-Varietäten. Sie wachsen im subtropischen Klima Indiens, Pakistans, Afghanistans und in Marokko. C. indica ist wegen des buschigen Wuchs besonders für den Innen-Anbau geeignet, allerdings ist die Wirkung von Indica-Hanf eher sedierend als aufputschend.

Cannabis ruderalis-Varietäten wachsen in gemäßigten Gebieten Osteuropas und werden auch in der Natur selten größer als einen Meter. Sie enthalten von allen genannten drei Sorten die geringste Menge an THC. Wegen ihres niedrigen Wuchs werden sie aber gerne für weitere Kreuzungen genutzt. So enthält bspw. die Sorte "Lowryder", die klein und gedrungen wächst und die Blütephase frühzeitig selbst einleitet, also insbesondere für versteckte Outdoor-Pflanzungen geeignet ist, Ruderalis-Genetik.

Es gibt eine unüberschaubare Vielfalt von Züchtungen, die teilweise sehr teuer verkauft werden - manche Sorten erzielen mehr als 20 Euro pro Samen. Die z.T. hohen Preise erklären sich aus dem hohen Aufwand zum Erhalt qualitativ hochwertigen, homogenen Saatgutes. Die Samenpackungen, die weitaus teurer sind als andere Packungen, die die selbe Sorte enthalten, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, weibliche Pflanze hervorzubringen. Fortgeschrittene bevorzugen hochkarätigeres Saatgut und produzieren Samen oft selbst aus den gezogenen Pflanzen. Dazu muss die weibliche von einer männlichen Pflanze befruchtet werden. Es ist absolut notwendig, dies weit entfernt von den anderen weiblichen Pflanzen zu praktizieren, da durch eine Bestäubung der weiblichen Pflanzen der Wuchs (und die Harzanreicherung) der Blüten gestoppt wird. Bei Anfängern sind anspruchslosere Sorten wie Northern Lights oder Skunk(nicht zu verwechseln mit Skunk#1) beliebt.

Klima

Belüftung und Temperatur

Essentiell für eine erfolgreiche Zucht ist eine ausreichend dimensionierte Belüftungsanlage! Ein Sparen an der Belüftung hat schon so manchen Grower (=Hanfzüchter) die Ernte gekostet. Die Belüftung erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen sorgt sie für den Abtransport des von den Pflanzen freigesetzten O2 und verdunsteten Wassers und sorgt für einen permanenten Nachschub an Frischluft und damit CO2, das die Pflanzen zum Wachstum benötigen. Zum anderen sorgt sie für die notwendige Luftzirkulation innerhalb des Zuchtraumes, was das Risiko vermindert, dass sich Parasiten und Schädlinge einnisten. Gerade während der Blütezeit sind eine gute Luftzirkulation und Regulation der Luftfeuchte innerhalb des Zuchtraumes wichtig, um Schimmel vorzubeugen. Die meisten Leuchtmittel produzieren außerdem eine nicht geringe Menge an Verlustwärme, die mit der Abluft aus dem Zuchtraum geblasen wird.

Darüber hinaus ist es für den überwiegenden Teil der Heimzüchter wichtig, die penetranten Gerüche aus der Luft zu filtern um nicht die Nachbarn zu belästigen. Verwendet werden dafür Aktivkohlefilter (AKF) in Kombination mit leistungsstarken Rohrlüftern (LTI).

Zur Dimensionierung der Lüftungsanlage kann man keine einfache und gleichzeitig exakte Faustformel angeben. Als Richtwert kann gelten, dass pro Minute ein kompletter Luftaustausch im Zuchtraum realisiert sein sollte. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Nennleistung des jeweiligen Lüfters durch vorgeschaltete Aktivkohlefilter und Rohre erheblich gemindert wird. Bei einem 1m² großen Raum, der 2m hoch ist, sollte man also mindestens einen Lüfter mit der Nennleistung 150m³/h (Kubikmeter pro Stunde) anschaffen. Dabei ist ein Leistungsverlust, wie er durch Rohrleitungen, Luftreibung und den Filter verursacht wird bereits berücksichtigt. Eine Faustformel für Räume mit weniger als 5m³ Rauminhalt und der Verwendung einer Natrium-Hochdrucklampe, eines Rohrlüfters und eines passenden Aktivkohlefilters lautet: "Lichtleistung in Watt = Lüfterleistung", Bsp.: bei einem Raum von 3m³ die Kombination 400W-NDL plus 400m³/h-LTI plus 400m³/h-AKF oder die Kombination 250W-NDL, 250m³/h-LTI plus 250m³/h-AKF.

Im Zweifel ist ein zu groß dimensionierter Lüfter, dessen Drehzahl manuell (mittels Dimmer/Transformator) oder automatisch (mittels Thermostat) auf einer mittleren Drehzahl gehalten wird, besser (und leiser) als ein zu knapp bemessener Lüfter, der ständig auf Hochtouren läuft.

Unterschiedliche Leuchtmittel produzieren unterschiedlich viel Wärme. Leuchtstoffröhren (LSR) erhitzen sich nur mäßig, während Natrium-Hochdrucklampen und Metallhalogen-Lampen (MH) sehr viel Verlustwärme produzieren. Schon der Unterschied zwischen einer 250W- und einer 400W-Natrium-Hochdrucklampe ist frappierend. Viel Wärme erhöht die Innentemperatur im Zuchtschrank erheblich. Abhängig von der Außentemperatur kann die Temperatur durch Luftaustausch nur auf einen bestimmten Differenzbetrag gebracht werden. Im Sommer, wenn auch nachts die Temperaturen nicht unter 25°C fallen ist deshalb auch meist eine Pause nötig.

Lüftergeräusche

Lüftergeräusche setzen sich zusammen aus dem Ansauggeräusch (meist vernachlässigbar), dem Ausblasgeräusch und dem Motor-/Vibrationsgeräusch. Zur Verminderung von Vibrationsgeräuschen wird der Lüfter freischwingend aufgehängt, z.B. an Gepäckträgergummiseilen. Zweitens sollte die Verbindung zwischen LTI und AKF nicht starr sein, dazu nimmt man etwas Abluftschlauch oder eine gepolsterte Befestigungsmanschette. Das Ausblasgeräusch läßt sich reduzieren, indem zwischen Lüfter und Abluftschlauch ein Schalldämpfer eingeschaltet wird oder alternativ wird statt des üblichen Abluftschlauchs ein schallisolierter Sonodec-Abluftschlauch verwendet. Letzterer dämpft das Ausblasgeräusch zwar pro Längeneinheit weniger (zwei Meter Sonodec entsprechen in etwa einem Meter Schalldämpfer), dafür ist er aber deutlich preisgünstiger und flexibel und damit besser unterzubringen.

Temperaturregelung

Am einfachsten lässt sich eine konstante Temperatur im Zuchtraum durch thermostatgeregelte Lüftersteuerung erreichen. Steigt die Temperatur über einen festgelegten Wert, dann regelt der Thermostat den Lüfter auf höhere Leistung. Ebenso wird der Lüfter auf niedrigere Drehzahlen gestellt, wenn die Temperatur wieder unter den Grenzwert sinkt.

Die richtige Temperatur ist ein wichtiger Faktor zur erfolgreichen Ernte. Man versuche die Temperaturen während der Beleuchtungsphase nicht über 28°C steigen und während der Dunkelphase nicht unter 18°C sinken zu lassen sowie größere Temperaturschwankungen (>10°C) zu vermeiden. Bei hohen Temperaturen steigt einerseits die Gefahr von Schädlingsbefall, zum anderen sind einige Bestandteile der wirksamen Inhaltstoffe des Hanfs ab 25°C flüchtig.

Relative Luftfeuchte

Grundsätzlich gilt, die relative Luftfeuchte (rLF) während der Vegetationsphase höher, während der Blütephase niedriger zu halten.

Mit etwas über 50%rLF in der Vegetationsphase und etwas unter 50%rLF in der Blütephase fühlen sich die Pflanzen wohl. 50%rLF sind nie verkehrt.

Methoden zur künstlichen Luftentfeuchtung sind leider technisch aufwendig oder teuer. Als wichtigster Regulator dient hier der ständige Luftaustausch durch den Lüfter. Die Luftfeuchte anzuheben ist dagegen relativ einfach. Am einfachsten durch regelmäßig aufgehängte feuchte Handtücher, technisch ausgereifter durch einen kleinen Ultraschall-Vernebler. Bei großen Zuchträumen kann der Hanfzüchter über die Anschaffung eines gesteuerten Raumluftbefeuchters nachdenken.

Ventilator

In der Natur werden Hanfpflanzen durch den Wind ständig bewegt. Dieser Reiz fördert das Dickenwachstum und die Stabilisierung des Stengels. Fehlt dieser Reiz "spargelt" die Pflanze und knickt schlimmstenfalls einfach um. Zur Vorbeugung eignet sich ein kleiner Ventilator, der die Pflanzen z.B. durch eine Zeitschaltuhr (ZSU) gesteuert mehrmals täglich in Bewegung versetzt. Der Luftstrom sollte dabei nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein, da das zu Windbrand oder Umknicken führen kann. Keimlinge lassen sich mit Pfeifenreinigern abstützen, bis sie die notwendige Stabilität erreicht haben.

Zuchtraum

Zum Anbau von Hanf ist nicht viel Platz und auch nicht unbedingt ein separater Kellerraum erforderlich. Haustiere - Hunde und Katzen - stellen mögliche Infektionsherde dar und werden von den Pflanzen besser ferngehalten.

Ausbau

Fugen abdichten

Ist der Schrank, der Kasten oder die Kommode an Ort und Stelle kann man sich an den Rohbau wagen. Alle Fugen werden Luft- und Lichtdicht versiegelt. Gut dafür geeignet ist beispielsweise Silikon, wie es zum Verfugen von Fliesen im Bad verwendet wird. Ebenso gut kann man 4x4mm Fichtenholzleisten in die Kanten kleben. Der Zuchtraum soll tatsächlich vollkommen abgedichtet werden. Gegen Licht, damit während der Blütezeit das Blütehormon der Pflanzen nicht gestört wird. Gegen Luft, damit keine Ritzen oder Löcher verbleiben, durch die Ungeziefer oder Staub eindringen können oder der Geruch ausströmen kann.

Löcher für Belüftung und Kabel

Man braucht nun Löcher für Zu- und Abluft. Die Öffnung für die Zuluft dimensioniert man mindestens doppelt so gross wie die Öffnung der Abluft. Die Zuluftöffnung verklebt man mit einem feinen Netz um Insekten und Staub zurückzuhalten. Zuletzt installiert man Lichtfallen um vollkommene Dunkelheit bei ausgeschalteten Lampen zu gewährleisten.

Reflektion

Zum Thema Reflektion sei vorweg gesagt, dass Aluminiumfolie nicht die besten Reflektionseigenschaften aufweist, wie viele zunächst annehmen. Den besten Reflektionsgrad erreicht man durch ein mattes Weiß. Am besten eignet sich daher Schwarz-Weiß-Folie, die in diversen Grow-Shops erhältlich ist.

  • SW-Folie - am besten - Reflektionsgrad ca. 90% - 96%
  • Heizungslack - gut - Reflektionsgrad ca. 80% - 95%
  • Aluminiumfolien - schlecht - Reflektionsgrad ca. 70%

Elektrik

Vorab: Elektrizität ist tödlich! Man sollte also nur damit arbeiten, wenn man sicher weiß, was man da tut. Andernfalls überlässt man das besser einem Elektriker!

Die folgenden Absätze gelten deshalb ohne Gewähr. Fehler in der Elektrik und darauf folgende Kurzschlüsse oder Brände sind ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Die Elektrik sollte, wenn möglich außerhalb des Zuchtraumes untergebracht sein. Keinesfalls darf die Möglichkeit bestehen, dass Gieß- oder Spritzwasser auf Kontakte und Steckdosen fällt. Kommen Wasser und Strom zusammen besteht Lebensgefahr!

Häufigste Ursache von Kurzschlüssen sind verschmutzte und korrodierte Kontaktstellen. Die Enden der Kupferlitzen sollten mit Aderendhülsen bestückt sein, um optimalen Kontakt zu gewährleisten (nicht verzinnen!).

Die in Deutschland und Österreich übliche Farbgebung für Leiter (Phase), Rückleiter (Nulleiter) und Erdung (Schutzleiter) ist wie folgt:

  • schwarz, rot oder braun: Leiter
  • blau: Neutralleiter
  • grün/gelb: Schutzleiter

Zum Anschließen und Verkabeln der elektrischen Geräte beachten Sie bitte die Installationsvorschriften der Gerätehersteller oder lassen sie es einen Elektriker machen!

Licht Pflanzen absorbieren Licht vor allem in den roten und blauen Spektralbereichen. Darum sind Blätter grün. Pflanzen absorbieren Licht vor allem in den roten und blauen Spektralbereichen. Darum sind Blätter grün.

Sonnenlicht ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bei künstlicher Beleuchtung der Pflanzen stellt sich somit die Frage der richtigen Lichtquelle. Der für Pflanzen nutzbare Bereich des elektromagnetischen Spektrums liegt im Bereich des sichtbaren Lichts. Hanf ist eine Pflanze, die sehr hohe Mengen an Licht durch Photosynthese zur Assimilation nutzen kann, eine gute Beleuchtung ist somit essentiell.

Von spezieller Bedeutung für den Anbau sind der rote und der blaue Spektralbereich des sichtbaren Lichts. Blaues Licht lässt die Pflanzen gedrungener und buschiger wachsen, außerdem bilden sich dickere Stämme, gut für den Indoor-Anbau, bei dem oft die Höhe des Zuchtraums ein limitierendes Element darstellt. Unter rotem Licht wachsen die Pflanzen schneller in die Höhe. In der Blüte bekommen sie dafür aber dickere Knospen. Idealerweise kombiniert man also Leuchtmittel mit vorwiegend blauem Lichtanteil für die Vegetationsphase und vorwiegend rotem Lichtanteil für die Blütephase.

Licht macht Gewicht! Anders ausgedrückt ist die Art und die Stärke der verwendeten Lichtquelle entscheidend für einen hohen Ertrag. Für den Indoor-Anbau werden heute im wesentlichen drei Arten von Leuchtmitteln verwendet, Natriumdampflampen (NDL), Metallhalogen-Hochdrucklampen (MH) und die allseits bekannten Leuchtstoffröhren (LSR). Seltener verwendet, aber auch geeignet sind speziell für die Aufzucht von Pflanzen entwickelte Energiesparlampen.

Leuchtstoffröhren (LSR)

Die allgemein bekannten Leuchtstoffröhren gibt es in einer schier verwirrenden Formen- Stärken- und Lichtfarbenvielfalt. Für den Anbau von Hanf benötigt man sogenannte Drei-Band-Leuchtstoffröhren, solche Leuchtmittel haben grundsätzlich eine "8" am Anfang der Typenbezeichnung. Die zwei weiteren Ziffern kennzeichnen die Lichttemperatur des emittierten Lichtes in 100 Kelvin.

Für die Wuchsphase von Hanf benötigt man Lampen mit einem hohen Blauanteil, das sind Röhren mit der Bezeichnung 860 oder 865 ("Daylight") und entsprechend einer Farbtemperatur von 6000 bzw. 6500K. Für die Blütephase des Anbaus ist ein erhöhter Rotanteil zur Ausbildung dicken Blüten notwendig. Für diesen Abschnitt sollte man dann mit Röhren der Bezeichnung 830 ("Warm White") beleuchten.

Bevorzugt werden LSR in der vegetativen Phase eingesetzt und zwar aus folgenden Gründen: Erstens haben LSR eine geringe Tiefenwirkung, was bei kleinen Jungpflanzen kein Problem darstellt, bei größeren Pflanzen jedoch weniger optimal ist. Zweitens liefern LSR in den ersten Wochen ähnlich gute Ergebnisse wie NDL oder MH, sind jedoch im Allgemeinen stromsparender.

Vorteilhaft sind LSR auch gerade in beengten Verhältnissen, da sie wegen der geringen Wärmeentwicklung bis auf wenige Zentimeter an die Pflanzen herangebracht werden können, ohne dass es zu Verbrennungen kommt.

Natriumdampflampen (NDL, HPS)

Das Licht von NDLs sieht für den Menschen gelblich aus. Viele Straßentunnel sind mit 150 Watt NDLs bestückt, um eine Vorstellung von der Leuchtkraft dieser Lampen zu geben. Eine NDL kann jeweils nur mit einem speziellen, auf die Leistung des Leuchtmittels abgestimmten Vorschaltgerät betrieben werden. Dazu gehört noch ein Reflektor um das abgestrahlte Licht möglichst verlustfrei auf die Pflanzen zu werfen, Hammerschlagreflektoren sind dabei besser, da sie das Licht gleichmäßiger reflektieren. Im Fachhandel gibt es z.B. 400 Watt Bausätze bereits ab 80 Euro.

NDLs strahlen vor allem im gelben und roten Spektralbereich des sichtbaren Lichts und sind damit vornehmlich für die Blütephase geeignet. Manche NDLs besitzen jedoch gegenüber normalen NDLs einen um 30-40% erhöhten Blauanteil und sind somit auch gut für die Vegetationsphase geeignet. Mit NDLs in der Blühphase lassen sich die höchsten Erträge erzielen, nicht zuletzt wegen ihrer Lichtstärke. Es gibt sie in Stärken von 150W bis über 1000W. Hanf sollte in der Blütephase mit etwa 50.000 Lumen pro m² beschienen werden. Auf 1m² ist dies ab einem 400W NDL-Leuchtmittel gewährleistet.

Wegen der starken Wärmeabstrahlung der NDL muß der Abstand Leuchtmittel-Pflanzenspitze, je nach Leistung, etwa 40 bis 60cm betragen. Dieser Abstand läßt sich mit einer sogenannten Cooltube verringern. Das ist ein einseitig transparenter Zylinder, der dem AKF und LTI nachgeschaltet ist und das Leuchtmittel umgibt. Die Luft strömt vom AKF durch den LTI und nimmt in der Cooltube die von der Lampe produzierte Wärme mit (Konvektion).

Metallhalogen-Hochdrucklampen (MH)

-Hochdrucklampen sind Gasentladungslampen, deren Gaskolben mit Halogen-Metall-Verbindungen gefüllt ist. Diese Leuchtmittel erzeugen ein blau-weißes Spektrum und sind deshalb in der Hanfzucht primär für die Aufzucht von Stecklingen / Sämlingen bzw. für die Vegetationsperiode geeignet. Bei der Anzucht sind in den ersten Lebenswochen Leuchtstoffröhren vorzuziehen, da diese eine geringere Wärmeentwicklung haben. Es ist zu erwähnen dass MH-Lampen einen geringeren Wirkungsgrad und damit eine höhere Wärmeabgabe als NDL-Leuchtmittel haben. Hanf sollte in der Vegetationsperiode mit etwa 30.000 Lux beschienen werden. Dies wird auf 1m² erreicht von einem 400W MH-Leuchtmittel.

CFL Energiesparlampen (ESL)

Compact Fluorescent Lamp. sind spezielle "Energiesparlampen" (z.B. Envirolite, MaxGrow), die sich für die Hanfzucht eignen und sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Vorteile dieser ESL sind niedrige Stromkosten, hohe Lichtausbeute, lange Lebensdauer, das eingebaute Vorschaltgerät und geringe Wärmeentwicklung. Ob sie der NDL in der Kosten/Nutzen-Bilanz überlegen sind wird derzeit noch kontrovers diskutiert, da die Hersteller dieser Lampen oft zu hoch gegriffene Informationen bezüglich der Lichtausbeute angeben.

Nicht geeignete Leuchtmittel

"Pflanzenlampen"

"Pflanzenlampen" aus dem Baumarkt sind in der Regel ausreichend um eine langsam wachsende Zimmerpflanze am Leben zu halten. Für die Hanfzucht eignen sie sich nicht. Eventuell kann man sie zur Unterstützung verwenden, für Pflanzen, die auf dem Fensterbrett stehen und durch Sonnenlicht wachsen.

Glühbirnen

Alle Arten von Glühbirnen, egal welcher Wattstärke, sind für die Hanfzucht absolut ungeeignet, da es sich hierbei primär um Wärmestrahler handelt, die einen Großteil ihrer aufgenommenen Leistung (~90%) nur in Form von Wärme abgeben.

Halogenlampen

Halogenlampen - nicht zu verwechseln mit Metallhalogen-Hochdrucklampen - sind ebenfalls ungeeignet für die Hanfzucht, da sie einen zu geringen Wirkungsgrad sowie ein zu schmales Lichtspektrum besitzen.

Der dicke 500W-Baumarktstrahler für 10 Euro ist also nicht geeignet zur Aufzucht von Hanf!

Sonstige

Ebenfalls völlig ungeeignet zur Belichtung sind Infrarotlampen (IR-Lampen, Wärmelampen), UV-Lampen, normale Energiesparlampen u.a.m.

Die Photoperiode, oder: es blüht! Mainbud einer Northern Lights unter 400 Watt NDL-Licht und 58 Tagen Blütenwachstum Mainbud einer Northern Lights unter 400 Watt NDL-Licht und 58 Tagen Blütenwachstum

Wie die meisten Pflanzen reagiert Hanf mit dem Beginn der Blütephase in Abhängigkeit der Lichtdauer pro Tag. Dieses Phänomen wird Photoperiodizität genannt. Hanf ist eine sogenannte Kurztagpflanze, d.h. sie neigt bei einer Tageslänge von 18 Stunden pro Tag zum Wachsen (vegetative Phase) und reagiert bei einer Verkürzung der Photoperiode auf 12 Stunden mit dem Beginn der Blüte. Damit das in dieser Phase ausgeschüttete Blühhormon wirksam ist, ist es unerlässlich, dass die "Nachtzeit" auch wirklich vollkommen dunkel ist. Der Zuchtraum sollte also vollkommen lichtdicht abgeschlossen sein und die Pflanzen in der Dunkelphase nicht gestört werden. Eine Unterbrechung der Nachtperiode bewirkt u.U. eine Verzögerung bzw. ein Ausbleiben der Blüte und das Erscheinen von Zwittern.

Stromkosten

Die Stromkosten, die hauptsächlich zu Lasten der Beleuchtung gehen, lassen sich mit der Formel

(Leistung der Geräte*Betriebsstunden*Anzahl Betriebstage im Monat)/1000*Strompreis in € = Stromkosten in € pro Monat berechnen.


Zuchtmedien

Für die meisten Anfänger wohl am geeignetsten ist der Anbau auf Erde. Für Fortgeschrittene bieten sich die Hydrokultur (Hydroponik) auf Kokosfasern oder Steinwolle an. Bei den Anbaumethoden auf leblosen Medien bzw. der Hydrokultur beziehen die Pflanzen ihre Nährstoffe direkt aus dem zugegebenen Wasser. Damit ist einerseits eine extrem gute Kontrolle der Lebensbedingungen möglich, andererseits muss man dann auch gut über die Bedürfnisse der Pflanzen bescheid wissen und stete Kontrolle üben, da die Pufferfunktion der Erde hier wegfällt.

Erde

Erde ist nicht gleich Erde. Man kann für die Hanfzucht am einfachsten auf fertige Blumenerde aus dem Pflanzenmarkt zurückgreifen. Man sollte jedoch etwas auf die Qualität der Erde achten. Billige Erde ist oft schlecht gedüngt oder ist anfälliger für Schädlinge. Es gibt auch spezielle Erde für Hanfpflanzen, die auf die Bedürfnisse von Hanf hin zusammengemixt wurde und von allen Grow-Shops vertrieben wird.

Zur Verbesserung des Bodenklimas und für eine bessere Belüftung der Erde sollte man in jedem Fall ein Viertel bis ein Drittel Perlite der Erde beimischen. Perlite ist durch Erhitzen aufgeschäumte und anschließend zermahlene Lava. Perlite speichern Feuchtigkeit und tragen wesentlich zu einem gesunden Bodenklima bei.

Neben dem Licht ist der Boden wohl der zweitwichtigste Faktor, der zu einem guten Ertrag führt. Durch regelmäßiges Umtopfen hat die Pflanze Gelegenheit ständig neue Wurzeln auszubilden. Gesundes Wurzelwachstum ist auch die Voraussetzung für gesundes Wachstum von Stengel, Blättern und Blüten. Hanfpflanzen entwickeln sich oberirdisch proportional zum unterirdisch verfügbaren Platz.

Als besonders gut geeignet gezeigt, haben sich die "Compo Sana"Grünpflanzen- & Palmenerde(mit Perlite und Wurzelaktivator), und der "Allmix/Biomix" von "BioBizz". Diese Erden sind zwar teurer als die NoName-Produkte aus dem Supermarkt, allerdings kann man sich bei diesen Produkten auf hohe und gleich bleibende Qualität verlassen. Es sollte darauf geachtet werden, dass man Humus mit in die Erde einmischt. Blumenerde besteht meist aus 100% Torf Die Keimlinge benötigen eine nährstoffärmere Erde, die im Handel unter der Bezeichnung Anzuchterde erhältlich ist.

Eigene Erdmischungen

Ein einfaches und für Hanf sehr gut geeignetes Basisrezept ist Blumenerde, Perlite und Wurmdung 2:1:2 gemischt. Wurmdung ist ein stickstoffreicher Dünger und sorgt für gesunde, grüne Pflanzen. Ein Regenwurm pro Pflanzbehälter zersetzt natürliche Erdzusätze wie noch nicht völlig verrotteten Kompost. Wichtig bei der Bereitung von eigener Erde ist rechtzeitiges Anfangen. Die fertige Erdmischung sollte für mindestens drei Monate ruhen, damit sich die verschiedenen Inhaltsstoffe gut verbinden können. Zweckmäßigerweise mischt man die eigene Mischung in großen Eimern, wie sie von Maurern zum Mischen von Mörtel verwendet werden.

Hydrokultur

Bei der Hydrokultur beziehen die Pflanzen ausschließlich über das Wasser, die Wurzeln hängen bei dieser Methode entweder frei im Wasser oder umwachsen Blähtonstücke. Definitiv kann Hanf in Hydrokultur geradezu erstaunliche Wachstumsraten und Erträge erreichen, aber die Technik ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden. So sind verschiedene Wasserparameter genauestens zu überwachen und zu steuern. So müssen beispielsweise der pH- und der EC-Wert konstant gehalten werden. Beim Anbau auf Erde hat man fast nie Probleme mit diesen Werten.

Wasser

Da die Pflanzen zum Leben Wasser brauchen und alle Nährstoffe über Wasser aufgenommen werden, ist dies ein weiterer wichtiger, wenn auch nicht kritischer Faktor.

Zunächst zur Menge: Hanf liebt es nicht zu nass. Der häufigste Anfängerfehler ist zu starkes Giessen, insbesondere wenn der Topf noch nicht gut durchwurzelt ist - manche Pflanze wurde schon richtiggehend ertränkt! Giessen sollte man erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Selbst wenn die Pflanzen einmal wegen Trockenheit ihre Blätter hängen lassen ist das kein Grund zur Sorge, kräftig gewässert richten sie sich innerhalb kurzer Zeit wieder zur Sonne.

Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, andererseits auch nicht eiskalt. Falls man glücklicherweise eine Regentonne besitzt, kann man ohne Probleme mit Regenwasser gießen. Wasser aus der Leitung sollte sich "kühl" anfühlen, "lauwarm" ist etwas zu viel.

pH-Wert

Der pH-Wert (potentium hydrogenii) bezeichnet den negativen dekadischen Logarithmus der H+-Ionen im Wasser. Einfacher ausgedrückt: der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregehalt des Wassers. Wasser mit einem pH-Wert von 7 ist neutral. Werte unter 7 stehen für saures, über 7 für basisches Wasser.

Für Hanf sind pH-Werte von 5.5 bis 6.5 sehr gut. Die Pflanzen kommen aber auch mit Werten zwischen 5.0 bis 7.5 gut zurecht. Benutzt man als Anzuchtmedium vorgedüngte Markenerde, so muss man sich um den pH-Wert keine großen Sorgen machen. Im Zweifelsfall gilt aber, dass bestehende Verhältnisse beibehalten werden sollten, da sich die Wurzeln an einen bestehenden pH-Wert gewöhnen.

Bei hydroponischen Systemen, also Anbausystemen, bei denen alle Nährstoffe über das Wasser aufgenommen werden, sollte der pH zwischen 5.6 und 5.8 liegen. Hier sind die meisten Nährstoffe am besten wasserlöslich und damit für die Pflanzen optimal verfügbar. Gerade bei zu hohem pH liegen viele Spurenelemente in unlöslicher Form vor, wodurch sich vielfach gleichzeitige Überdüngungs- und Unterdüngungserscheinungen erklären lassen.

Wird auf Erde angebaut, so muss das Gießwasser in der Regel nicht mit Säure oder Lauge korrigiert werden, da das feste Medium in gewissem Rahmen puffern kann. Eine Verwendung hochwertiger Erde ist dabei aber unerlässlich.

EC-Wert

Der EC-Wert (electric conductivity) beschreibt die Leitfähigkeit einer wässrigen Lösung und ist darüber ein Maß für die Anzahl an Ionen in der Lösung oder einfacher ausgedrückt: für die Düngerkonzentration.

Die Einheit der Leitfähigkeit (auch Leitwert genannt) ist das Siemens, Kurzzeichen S. Dabei gilt : 1 S = 1 A/V = 1/Ohm. Damit ist die elektrische Leitfähigkeit der Kehrwert des elektrischen Widerstandes.

Für Düngerlösungen sind Leitfähigkeiten im Milli-Siemens-Bereich interessant. Der EC-Wert entspricht der elektrischen Leitfähigkeit in Milli-Siemens. Für Hanf haben sich, je nach Wuchsstand und Phase der Pflanze sowie dem Phänotyp (Indica/Sativa) EC-Werte von 1.0 am Anfang bis 2.0 in der Endblüte bewährt.

Messbar ist der EC-Wert mit einem EC-Meter. Dies ist auf Erde nicht relevant, auf Hydro-Kulturen jedoch unerlässlich.

Düngen und Nährstoffe

Zur Cannabiszucht eignen sich besonders die darauf abgestimmten Hanfdünger. Hier sind besonders die Produkte der Fa. "CANNA" (Terra Vega/Terra Flores), "Advanced Hydroponics", "Plagron", "BioBizz", "Hesi", "Sensi", sowie "Bionova" und "Atami" (für Wurzelstimulanz), um nur einige zu nennen. Alle anderen, "normalen" Pflanzendünger (Gartencenter/Baumarkt) sind, wegen ihres differenzierten N-P-K-Verhältnisses schlecht, bzw. gänzlich ungeeignet!! Viele Hanfzüchter benutzen bei Anbau auf Erde biologische Dünger, um Gesundheitsrisiken durch mögliche Düngerückstände im Cannabis zu vermeiden. Diese Dünger sind organischer Natur und wirken im Ggs. zu herkömmlichen Düngemitteln nicht sofort, sondern werden erst durch Bakterien im Boden abgebaut und für die Pflanze verfügbar gemacht, organische Dünger müssen daher frühzeitig eingesetzt werden. Aus diesen Gründen lohnt es sich, sich hier die richtige Nahrung zu beschaffen (Growshop).

Insbesondere in den letzten 2 Wochen vor der Ernte empfiehlt es sich, das Düngen einzustellen und evtl. sogar die Erde zu spülen, damit die Ernte nachher nicht nach Dünger schmeckt.

Vom Samen bis zur Ernte

Vegetationsphase

Keimen der Samen


Es gibt voneinander abweichende Methoden, die Samen zum Keimen zu bringen, die von verschiedenen Züchtern mit hoher Erfolgsquote angewendet werden. Am einfachsten ist es die Samen etwa 0,5 bis 1cm tief in Torfquelltöpfe (sogenannte Jiffys - erhältlich in jedem Gartencenter oder Baumarkt) zu pflanzen. Nur leicht mit Erde bedecken. Viele Züchter legen die Samen zum Vorquellen 24 Stunden zwischen 2 feuchtnasse Taschentücher, die sie entweder in einen Teller legen und mit einem weiteren Teller (verkehrt herum) abdecken oder man benutzt einfach Tupperware, die fest verschließbar ist und setzen sie dann ein. Am Besten ist es aber die Samen auf diese Weise gleich zum Keimen zu bringen, und erst in die Erde zu setzen, wenn die Keimwurzel etwas über 0,5 Zentimeter lang ist. Achtung! In dieser Phase darf man die Keimwurzel auf gar keinen Fall verletzen. Hilfreich könnte eine Plastikpinzette sein. Wichtig ist, dass die Keimwurzel beim Einpflanzen in den Jiffy nach unten zeigt, die Öffnung am Samen also nach oben. Nachdem die Keimwurzel eingesetzt wurde, sollte ausreichend gegossen werden. Die Temperatur innerhalb der Teller bzw. Tupperware sollte ungefähr 21-25°C betragen.

Anzucht


Die Anzucht- oder Vegetationsphase findet wie im Kapitel Licht geschildert, am besten unter Licht mit erhöhtem Blauanteil statt. Werden Leuchtstoffröhren verwendet, so sollten die jungen Pflanzen sehr dicht unter den Röhren positioniert werden. Die Hitzeentwicklung der Röhren ist sehr gering, es besteht also keine Verbrennungsgefahr, außerdem nimmt die Lichtintensität bei Leuchtstoffröhren mit dem Abstand sehr schnell ab. Durch den geringen Abstand zum Leuchtmittel beugt man dem im Anfangsstadium des Wuchses sehr gefürchteten "Spargeln" (schnelles Höhenwachstum, geringe Dicke) vor, wodurch die Pflanze kaum noch ihr eigenes Gewicht halten kann.

Unter Metallhalogen- und Natrium-Hochdrucklampen sollte man dagegen einen eher zu großen als zu kleinen Abstand wählen. Die Hitzeentwicklung ist sehr hoch, außerdem ist die Lichtintensität dieser Lichtquellen für Jungpflanzen sehr hoch. Als Faustregel für den Lampenabstand in der Anzuchtphase wählt man Watt/5 in Zentimeter, bei einer 400 Watt Lampe also mindestens 80 Zentimeter. Der Abstand der Lampe kann dann langsam verringert werden. Wenn die Pflanzen ihre dritte oder vierte Nodie entwickeln kann man die Lampen bis auf 40 cm heranbringen.

Auch der Ventilator (Windersatz) zur Förderung des Dickenwachstums kann von Anfang an eingesetzt werden. Es reicht vollkommen, wenn die Pflanzen alle paar Stunden für mehrere Minuten bewegt werden, was sich mit einer herkömmlichen Zeitschaltuhr leicht realisieren läßt. Der Ventilator sollte nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet werden, da sonst Beschädigung und Windbrand drohen.


Geändert von glockenklon (05.12.2006 um 23:27 Uhr).

Mit Zitat antworten glockenklon Öffentliches Profil ansehen Bildergalerie von glockenklon, wenn Bilder vorhanden. Slideschaus von glockenklon, wenn er hat. Strains der Bilder, soweit sie verknüpft sind. Mehr Beiträge von glockenklon finden Alt 05.12.2006, 02:52 AW: ultimative anleitung C No.:2 SaDan_2001 Foren Member

Registrierungsdatum: 01.06.2006 SaDan_2001 ist offline

und weiter gehts ......

Teil 2

Pikieren

Wenn an der Außenseite der Anzuchttöpfe Wurzeln erscheinen, dann ist die Zeit reif zum Pikieren, d.h. zum ersten Umtopfen bzw. Eintopfen. Fürs erste reichen 1-2 Liter Töpfe vollkommen aus. Pikieren ist leicht: Man füllt einen Topf mit seiner Erdmischung, einen kleinen Gießrand lassen, und gräbt den Torftopf in die Erde ein. Nur leicht wässern. Falls vorhanden das Wasser mit Wurzelstimulanz versetzen, keinesfalls düngen. Häufigste Fehler in dieser Phase sind zu starkes Wässern und zu starkes Düngen. Hanf liebt nur leicht feuchten Boden, Staunässe ist tödlich. Erst wieder Wasser geben, wenn die oberste Bodenschicht (etwa 1/4 bis 1/5 der Topfhöhe) trocken ist. Außerdem wachsen die Wurzeln in trockenen Töpfen schneller, da sie sozusagen nach dem Wasser graben müssen.

Umtopfen

Egal wie groß der Wunschtopf ist: man wird mindestens einmal umtopfen müssen, solange man auf Erde anbaut. Die Setzlinge von Anfang an in einen zehn Liter Topf zu stecken ist schlecht. Die Gefahr der Versauerung der Erde ist groß und am Ende steht man mit zehn Litern verdorbener Erde da.

Beim Umtopfen in der Wohnung und generell sind einige Dinge vorzubereiten. Die Arbeitsfläche legt man als erstes mit aufgeschnittenen Mülltüten aus, am besten doppelt, denn es wird mit Wasser gearbeitet.

Am leichtesten fällt das Umtopfen, wenn die Töpfe nicht frisch gegossen wurden, die Erde zieht sich dann leicht zusammen und der Wurzelballen kommt leichter frei. Zum Umtopfen selbst legt man nun eine Hand flach auf die Erde, dass der Stamm zwischen Daumen und Zeigefinger zu liegen kommt. Mit der anderen Hand hebt man den Topf am Boden in die Luft, dreht die ganze Pflanze bis ihr Gewicht schließlich auf der "Erdhand" liegt. Mit der anderen Hand kann man den Topf nach oben ziehen. Damit sich die Wurzeln besser von der Topfwand lösen kann man den Topf vorher etwas durchkneten. Ein Umtopfen ist erst dann sinnvoll, wenn sich am Topfboden schon ein dichtes Wurzelgeflecht gebildet hat.

Beleuchtungsdauer Siebzehn Tage alt vergrößern Siebzehn Tage alt

Hanfpflanzen, denen man 18 oder mehr Lichtstunden pro Tag gönnt, wachsen immer weiter ohne zu blühen. Bei einer Lichtdauer von 12 oder weniger Lichtstunden pro Tag jedoch fängt die Pflanze an Blüten auszubilden - Hanf ist eine sogenannte Kurztagpflanze.

Der Zeitpunkt ab dem man Hanfpflanzen "in die Blüte schickt", sprich die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden reduziert hängt von vielen Faktoren ab. Man sollte bei der Bestimmung dieses Zeitpunkts berücksichtigen, dass die Pflanzen auch in der Blütephase noch wachsen. Als Faustregel gilt, dass Indicas nach der Zeitumstellung noch einmal so gross werden, wie sie dann bereits sind. Sativa Sorten wachsen auch in der Blüte noch stärker nach. Oft dreimal größer und mehr als bei der Zeitumstellung.

Ein regelmäßiges Ein- und Ausschalten der Lampen erledigt am zuverlässigsten eine Zeitschaltuhr.

Männlein oder Weiblein? Männliche Pollensäcke vergrößern Männliche Pollensäcke Weibliche Blüte im Anfangsstadium vergrößern Weibliche Blüte im Anfangsstadium

Ist die Blüte eingeleitet, werden nach einigen Tagen die Pflanzen anfangen Blüten zu bilden. Weibliche Exemplare entwickeln weiße bis gelbe, intensiv duftende Stempel bzw. Fäden. Männliche Pflanzen erkennt man an kleinen kugeligen Gebilden, den Pollensäcken, die sich an den Nodien bilden.

Um qualitativ herausragendes Sinsemilla ("ohne Samen") zu erhalten, muss man alle Männer aus dem Zuchtraum entfernen. Die psychoaktive Substanz des Hanfs - THC - befindet sich hauptsächlich im Harz der weiblichen Blütenstände. Die Funktion des Harz ist nämlich ein Festhalten der Pollen auf den Blüten. Wird eine Hanfblüte bestäubt, so wird die Produktion von Harz verringert und die Pflanzen konzentrieren ihre Energie auf die befruchteten Samen. Unterbleibt jedoch die Bestäubung durch Pollen, so werden die Weibchen bis zu ihrem Tod am Ende der Blühperiode immer mehr und immer potenteres Harz produzieren.

Zwitter, die männliche und weibliche Merkmale tragen werden am besten vernichtet es sei denn, man scheut nicht die Mühen, die Pollensäcke wiederholt zu entfernen. Alle Pflanzen sollten regelmäßig auf Zwittrigkeit untersucht werden, da schon wenige Pollensäcke genügen, um sämtliche weibliche Blüten im Raum zu bestäuben.

Stecklinge zur Geschlechtsbestimmung

Falls man herausragende Mutterpflanzen heranziehen möchte oder man aufgrund von Platzmangel möglichst früh die männlichen Pflanzen entfernen will, kann man dazu Stecklinge schneiden und diese nach kurzer Zeit in die Blüte schicken. Voraussetzung dazu ist allerdings ein vom Vegetationsraum abgetrennter Blüteraum.

Zum erfolgreichen Arbeiten mit Stecklingen benötigt man auf jeden Fall ein scharfes Messer, am besten frische Rasierklingen oder Skalpelle. Je glatter die Schnittfläche, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Stecklinge überleben.

Die Stecklinge werden kurz über einer Nodie abgeschnitten, mit einer Markierung/Beschriftung versehen (wichtig!) und sofort in ein Wasserglas gestellt. Da die Überlebensrate von Stecklingen nicht bei 100% liegt, sollte man zur Sicherheit mehrere Stecklinge der selben Pflanze schneiden. Nachdem man etwa die Hälfte des Stiels gekappt hat, schiebt man den Steckling einige Zentimeter tief in eine vorbereitete Torfquelltablette oder ein kleines Töpfchen mit ungedüngter Anzuchterde.

Während der ersten Zeit sollte man die Stecklinge feucht, nicht nass, und geschützt vor Flüssigkeitsverlust stellen. Am einfachsten stellt man sie in ein kleines Vorzuchtgewächshaus, das alle Pflanzenmärkte günstig vertreiben. Man sollte mit dem Bewässern sehr vorsichtig sein, da sich leicht Fäule bildet.

Nach ein bis drei Wochen sollte der Steckling angewachsen sein. Zur Beschleunigung kann man auf Wurzelhormon aus dem Fachhandel zurückgreifen. Wenn der Steckling anfängt zu wachsen, werden sich bei 12stündiger Lichtdauer pro Tag nach weiteren ein bis zwei Wochen Blüten zeigen.

Um die potenteste Mutterpflanzen zu bestimmen kann man nun die Stecklinge bis zum Erntezeitpunkt blühen lassen und das Ergebnis testen. Die nächste Ernte wird dann nur aus Pflanzen bestehen, die alle identische Klone der besten Mutterpflanze sind.

Blütephase Spitze eines Seitentriebs um den 28. Tag mit 12/12 Stunden Beleuchtung (Northern Lights) vergrößern Spitze eines Seitentriebs um den 28. Tag mit 12/12 Stunden Beleuchtung (Northern Lights) Trichome unter dem Mikroskop. Die kleinen Köpfchen enthalten das Harz. vergrößern Trichome unter dem Mikroskop. Die kleinen Köpfchen enthalten das Harz.

Etwa vier bis vierzehn Tage muss man sich nach der Umstellung auf zwölf Stunden täglich gedulden. Dann erscheinen am Stamm jeweils an den oberen Nodien erste Geschlechtsmerkmale, Stempelfäden bei den Weibchen, Pollensäcke bei den Männchen.

Nachdem das Geschlecht der Pflanzen eindeutig zu erkennen ist, können die Männchen aussortiert werden. Will man Samen bekommen, dann kann man die männliche Pflanze in einem separaten Raum weiter wachsen lassen. Aber Vorsicht: die Pollen sind "hochinfektiös", man sollte nach Kontakt mit einem blühenden Männchen die Kleidung wechseln.

Nach einiger Zeit beginnt dann die Bildung von Blütenfäden auch auf die Seitentriebe überzugehen. Bei vielen Sorten sind nach drei bis fünf Blütewochen glitzernde Punkte auf den obersten und kleinsten Blättern zu erkennen, die Pflanzen "harzen", die Punkte sind die Köpfe der Trichome und enthalten das THC-haltige Harz. Immer schneller bilden sich neue Blütenkelche (Calyxe) und die Pflanze wird immer weiter mit Harzkristallen übersät sein. Manche Sorten sondern so intensiv Harzkristalle ab, dass diese Eigenschaft in ihrem Namen auftaucht. Bekannt sind vor allem die White Widow und die White Russian.

Etwa zwei bis drei Wochen vor dem Erntezeitpunkt kann man dann zunehmend die Bildung von braunen, abgestorbenen Blütenfäden beobachten. Ohne Bestäubung wachsen die Blütenstände bis zuletzt in beeindruckendem Maße weiter. Unter entsprechend optimalen Umständen erreichen die "Mainbuds" (die Haupttriebe) Größen von 1.5 Liter Flaschen und mehr.

Ernte Nahaufnahme der Blüten. Es fallen die kleinen weißen Harzkristalle (Trichome) auf, die sowohl auf Blättern und Stielen als auch auf den Blütenkelchen und Blütefäden sitzen. Wenn die Hälfte bis drei Viertel der Blütefäden abgestorben sind und braun werden ist der Erntezeitpunkt gekommen. vergrößern Nahaufnahme der Blüten. Es fallen die kleinen weißen Harzkristalle (Trichome) auf, die sowohl auf Blättern und Stielen als auch auf den Blütenkelchen und Blütefäden sitzen. Wenn die Hälfte bis drei Viertel der Blütefäden abgestorben sind und braun werden ist der Erntezeitpunkt gekommen.

Der beste Zeitpunkt zum Ernten der Pflanzen liegt vor ihrem natürlichen Tod und damit vor dem höchstmöglichen Ertrag. Das THC zerfällt nämlich ab dem Zeitpunkt seiner Bildung in den Pflanzen. In den Blütenständen werden zwar bis zuletzt neue Fäden produziert, jedoch sterben auch in zunehmendem Maße Blütefäden ab. In diesen braunen Fäden setzt nun die Umwandlung von THC in CBN ein, einem Wirkstoff, dem man eine eher sedierende Wirkung zuschreibt. Als Faustregel gilt, dass man ernten sollte wenn die Hälfte bis drei Viertel der Blütefäden braun sind.

Fortgeschrittene Züchter verwenden Lupen mit 30facher Vergrößerung und beobachten die Färbung der Trichome auf den Blüten. Die Köpfchen der Trichome sind erst wasserklar, werden dann gegen Ende der Blüte milchig und verfärben sich schließlich braun. Der optimale Erntezeitpunkt soll in etwa dann sein, wenn sich die Hälfte der Trichomköpfchen milchig-braun verfärbt haben. Eine Abbildung des mikroskopischen Aufbaus eines Trichoms findet man hier. Die geernteten Blütenstände hängen von Blättern befreit an einem trockenen, dunklen und gut durchlüfteten Ort. vergrößern Die geernteten Blütenstände hängen von Blättern befreit an einem trockenen, dunklen und gut durchlüfteten Ort.

Zur erfolgreichen Ernte gibt es wie beim Keimen der Samen unterschiedliche Wege zum Erfolg. Grundsätzlich sollte das Cannabis bei Raumtemperatur trocknen. Auch nach dem Tod der Pflanze finden in den Zellen biologische Prozesse statt, schädliches und beim Rauchen kratziges Chlorophyll wird z.B. in kürzerkettige Kohlenhydrate fraktioniert. Deshalb würde ein schnelles Trocknen im Ofen Cannabis hervorbringen, das im Geschmack und der gesundheitlichen Verträglichkeit eher schlecht abschneiden würde.

Trocknen

Bei der Ernte wird je nach persönlicher Vorliebe das Blattmaterial entfernt. Mancher bevorzugt die gesamte Pflanze abzuschneiden und umgekehrt aufzuhängen, andere maniküren die Buds vollkommen von Blattmaterial frei und hängen die einzelnen Triebe auf. Wird das Blattmaterial komplett entfernt, dann trocknen die Blüten schneller.

Nach fünf bis zehn Tagen fassen sich die Stengel langsam trocken an und das Cannabis entwickelt einen intensiven Geruch. Man kann nun die einzelnen Blüten von den Trieben schneiden und leicht zusammengedrückt in eine Box mit luftdichtem Deckel geben. Das Cannabis lagert man je nach Durchhaltevermögen zwei bis vier Wochen an einem dunklen, trockenen Ort. Täglich oder alle zwei Tage lüftet man es für einige Stunden. Die letzte Feuchtigkeit im Innern der Blüten verteilt sich dadurch gleichmäßig im Cannabis.

Fermentation

Verbreitet ist auch die Methode der Fermentation (Fermentation im weiteren Sinne) von Cannabis. Dabei werden die Blüten schon von den Trieben geschnitten, wenn sie noch relativ viel Restfeuchte enthalten. Sie werden in eine saubere Plastiktüte gegeben und mit mäßigem Druck komprimiert. Optimal wäre es, die Tüte nun zu evakuieren und das Cannabis einzuschweißen, Zip-Lock-Tüten sind billiger und auch gut geeignet. Bei dieser Methode muss man sehr auf Schimmel achten und sauber arbeiten. Spätestens alle zwei Tage, besser täglich packt man das Cannabis in eine neue Tüte und lässt es dazwischen wenige Stunden offen auslüften. Wenn sich gelegentlich Ammoniak-Geruch bemerkbar macht, ist das in Ordnung, Ammoniak ist eins der Zerfallsprodukte (flüchtig), die bei der Fermentation entstehen. Nach vier Wochen erhält man für den Mehraufwand perfekt gereiftes Cannabis.

Lagerung

Die Gesetze der Aufbewahrung sind einfach: Bei der Lagerung von Cannabis zerfällt THC in CBN, das ist unerwünscht sofern man Cannabis nicht in erster Linie als Einschlafhilfe nutzen will. Die Faktoren, die diesen Zerfall bestimmen sind Temperatur, Feuchte und Licht. Am besten aufgehoben ist das Cannabis deshalb gut verpackt im Gefrierschrank. Auch große Portionen halten sich so mehrere Jahre ohne nennenswerten Qualitätsverlust.

Eingefrorenes Cannabis muss sich vor dem Öffnen erst bis auf Raumtemperatur erwärmen, sonst schlägt sich Feuchtigkeit auf dem kalten Cannabis nieder. Einzelne Portionen sollte man deshalb in kleineren Tütchen verpacken, um nicht immer den gesamten Vorrat aus dem Gefrierfach ziehen zu müssen.

Gut aufgehoben ist das Cannabis natürlich auch im Kühlschrank. Auf jeden Fall ist es ratsam, es vor Licht zu schützen. THC ist sehr photolabil, luftdicht in einer Kommodenschublade hält sich Cannabis etwa ein Jahr, dann ist ein zunehmender Qualitätsverlust spürbar. Man sollte es möglichst schnell rauchen, weil es dann den besten Geschmack hat!

Weiterverarbeitung

Eine Weiterverarbeitung ist an sich nicht notwendig. Fermentiertes Cannabiskraut ist sozusagen konsumfertig.

Cannabisbutter

Diese Methode eignet sich, um das THC aus Blattwerk, Pflanzenresten und männlichen Pflanzen zu extrahieren, für die man sonst keine Verwendung hat.


Materialien und Zutaten:

  • kleiner Kochtopf
  • großer Kochtopf
  • Wasserkocher
  • Sieb
  • Staubtrockene und feinst-zerkleinerte Blätter, Stiele, nach Belieben auch Blüten (dann wird die Hanfbutter um einiges stärker werden)
  • Butter
  • Wasser

Ein wesentliches Problem bei der Herstellung von Cannabisbutter ist, das man vor der ersten Kostprobe nicht genau weiß, wie stark die Cannabisbutter wird. Mengenangaben in dem Sinn müssen also individuell angepasst werden. Aus den männlichen Pflanzen kann man auch Cannabisbutter herstellen. Da aber die THC-Konzentrationen in den männlichen Pflanzen viel niedrigere Werte als in den weiblichen erreichen, braucht man auch viel mehr Material für potente Butter.

Grundsätzlich enthalten alle oberirdischen Teile der Pflanze THC, nur eben in unterschiedlichen Konzentrationen. In der lebenden Pflanze liegt das THC in carboxylierter - in Säureform vor. Um es in der Butter anzureichern muss das verwendete Material vollkommen durchgetrocknet sein. Beim Trocknen decarboxyliert das THC und liegt dann in reiner Form vor. Da es fett- aber nicht wasserlöslich ist, kann man den Wirkstoff durch Auskochen mit Butter aus den Pflanzenteilen extrahieren. Das angesetzte Wasser-, Cannabis- und Buttergemisch wird möglichst über mehrere Stunden (ca. 6 Std.) bei schwacher Hitze am köcheln gehalten. Dann gießt man das kochende Gemisch über ein Sieb in den größeren Topf und spült das Sieb noch mehrmals mit sprudelnd kochendem Wasser. Die letzten Butterreste im Siebkuchen können mittels eines Leintuchs noch aus den Pflanzenresten gepresst werden, Vorsicht Verbrennungsgefahr.

Der nun volle Topf (oben setzt sich langsam eine Butterschicht an) wird nun mindestens einen Tag zum Abkühlen stehen gelassen, dann noch einmal über Nacht in den Kühlschrank gestellt, damit die Butterschicht aushärtet. Diese kann abschließend einfach mit einem Löffel abgeschöpft werden. Zur letzten Veredelung kann man die erhitzte Butter noch einmal durch ein feines Teesieb gießen.

Haschisch Haschisch, die Einheit des Maßstabs ist inch. vergrößern Haschisch, die Einheit des Maßstabs ist inch.

Das (auch: der) Haschisch von arabisch haschīsch حشيش Kräuter, Gräser, Hanf (Cannabis sativa) besteht aus den mikroskopisch kleinen Harztrichomen (Drüsen) der weiblichen Hanfpflanze.

Reines Haschisch ist bei gleichem Ausgangsmaterial potenter als Marihuana. Das in Mitteleuropa hauptsächlich verfügbare so genannte Standard-Haschisch ("Europlatte"), das meist recht trocken und mittelbraun bis grün ist, enthält jedoch oftmals Streckmittel wie Sand, Staub, Fett, Pflanzenreste, Damiana oder (selten) Henna. Es ist daher in der Wirkung nicht stärker als selbstgezüchtetes Sinsemilla.

Das in Deutschland erhältliche Haschisch kommt, anders als das Marihuana, zumindest größtenteils aus dem ferneren Ausland (z.B. aus dem marokkanischen Rif-Gebirge). Die niederländischen Pflanzen sind durch züchterische Arbeit und die Sinsemilla-Technik heute reicher an THC als die Pflanzen aus den traditionellen Anbaugebieten. Sie gelangen aber fast nur als Marihuana auf den Markt. Andererseits übertrifft Haschisch aus Nepal oder Afghanistan, dessen spezielle Zubereitung und Rezeptur von Generation zu Generation weitergegeben wird, in punkto Rauchgenuss und Wirkung das pure Marihuana.

Hash-Maker

Mit relativ einfachen Methoden und relativ wenig Geld kann man sich selbst einige Gramm hervorragendes Haschisch herstellen. Man verwendet dazu die kleinen, mit Harzkristallen besetzten Blätter, die an den Blüteständen entspringen. Das zerkleinerte und staubtrockene Material füllt man in einen Hash-Shaker. Ein Hash-Shaker besteht aus einem Zylinder dessen Querschnitt im unteren Viertel mit einem feinmaschigen Netz (je nach gewünschter Qualität/Ausbeute 50-150Mikron Maschenweite) bespannt ist. Die obere Hälfte wird mit dem zerkleinerten, staubtrockenen und tiefgefrorenen Blattmaterial befüllt. Durch das Netz fallen nur die potenten Harztrichome, die zum größten Teil aus THC bestehen. Bei gefrorenen Pflanzenteilen lösen sich die Trichome leichter, man kann natürlich auch den gesamten Shaker mit Inhalt tiefkülen. Dann wird je nach Ausdauer 10 bis 20 Minuten geschüttelt. In der Auffangschale sammeln sich die Trichome an. Mit einem Wassertropfen wird der sogenannte Skuff (das Harzpulver) zu einer festen Kugel gerollt. Das Haschisch ist sofort konsumfertig.

Um Haschisch lagerungsfähig zu machen, muss man es wie Cannabis vor Licht, Feuchtigkeit und Wärme schützen, am besten man packt es ebenfalls in das Gefrierfach. Haschisch sollte immer gepresst werden, dafür gibt es verschiedene Pressen im Taschenformat, z.B. die Space Case Presse und der Piecemaker. Durch die Verdichtung des Materials und die Bildung einer schützenden "Patina" schafft man bereits einen relativ guten Schutz vor Qualitätsverlust. Kommerziell gepresste Platten sind meist warm gepresst. Dabei bildet sich eine dunkle, manchmal schwarze Patina. Im Inneren sind solche Platten immer heller.

Eiswasser-Methode

Häufig verwendete Geräte sind der Ice-O-Lator und Bubblebags. Beide arbeiten nach dem gleichen Prinzip, unterscheiden sich jedoch in den Details (Material, Siebgrößen). Durch Rühren des Pflanzenmaterials im Eiswasser lösen sich die Trichome und die Trichomköpfe und sinken zu Boden. Mit Sieben verschiedener Maschenweiten, lassen sich diese nach Größe und Qualität auftrennen.

Öl-Gewinnung

Mit Hilfe organischer Lösungsmittel kann aus Hanf Haschöl gewonnen werden; eine eher selten angewandte Methode, obwohl sie durch ein sehr konzentriertes Endprodukt überzeugen kann. Geeignet sind besonders unpolare Lösungsmittel wie Butan (Feuerzeuggas), Hexan, Pentan, Aceton, Petrolether und auch Ethanol/Methanol. Dazu nicht geeignet sind vergällte Gase (z.B. Campinggas) oder Brennspiritus, welcher ebenfalls vergällt (denaturiert) wird.

Weitere Anbaumethoden

SoG - Sea of Green

Eine Sonderform der Indoor-Zucht. Viele kleine Pflanzen stehen dicht zusammen, statt wenige große. Dadurch lässt sich auch in niedrigen Räumen anbauen (insbesondere in Kombination mit LSR) und die Fläche optimal ausnutzen.

Der Sea of Green wurde vermutlich in Holland ungefähr Mitte der 80ziger entwickelt, als eine kommerzielle Anbautechnik gesucht wurde, um Zierblumen schnell und einfach auf den Markt zu bringen. Einige kommerzielle Züchter überlegten sich, den Prozess auf Marihuana anzuwenden und binnen kurzem sprossen Indoor-Gärten - Todd McCormick

ScroG - Screen of Green

Ebenfalls eine Spezifikation des Indoor-Anbaus. Hier befindet sich über den wenigen Pflanzen ein Gitter oder Netz, woran die Haupt- und Seitentriebe befestigt werden. Ähnlich wie bei SoG (Sea of Green) geht es darum, möglichst viel Blattgrün im idealen Abstand zum Leuchtmittel zu halten, so dass die Triebe einerseits nicht verbrennen (bes. bei NDL) und andererseits die optimale Lichtmenge erhalten. Auch diese Technik ist geeignet für Räume mit begrenzter Höhe.

Grow-Tonne

Grow-Tonnen oder Grow-Trommeln gibt es als Vertikal- und als Horizontalsysteme. Im Zentrum des Systems befindet sich die Leuchtquelle in einer Cool-Tube, um das die Substratbehälter kreisförmig in mehreren Etagen angeordnet sind. Es handelt sich dabei vorwiegend um Hydrokultursysteme.


Neben den Tücken der Hydrokultur (Management der Nährlösung) ist zu beachten, dass die hohe Besatzdichte eine große Anzahl homogener Klone erfordert. Sind die Pflanzen erst einmal eingewachsen, ist das Handling schwierig und ein Schädlingsbefall kaum zu beherrschen. Diese Systeme sind daher eher für fortgeschrittene, ambitionierte Freunde der Hydroponik geeignet.

Anbau auf der Fensterbank

Im Zimmer kann man Ende März bis Mitte April mit der Aussaat beginnen, je nachdem wann das Warmwetter beginnt. Die Pflanzen benötigen 20-24°C. Bereits ab einer Temperatur von 25°C ist die Wahrscheinlichkeit von Schädlingsbefall erhöht und Wenn man die Pflanzen auf dem Balkon oder dem Fensterbrett (also im Sommer) ziehen will, ist eine helle Umgebung anfangs ausreichend. Direktes Sonnenlicht ist sogar zu vermeiden. Die Pflanze sollte mindestens 18 Stunden/Tag (einige empfehlen sogar ganztägig) im Hellen stehen für ca. 1-2 Wochen, bis der Jiffy durchwurzelt ist. Pflanzen wachsen nachts und in der Anfangsphase ist es wichtiger, dass die Pflanzen Wurzeln bilden, als unkontrolliert nach oben zu wachsen. Mangelversorgung lässt sich viel einfacher beheben als Überdüngungserscheinungen.

Anbau im Freien

Der Outdoor-Anbau (Anbau draußen) ist die einfachste, ökologischste und kostengünstigste Art des Hanfanbaus. Nachteilig ist die Unsicherheit des Ernteerfolges, da viele Variablen Einfluss nehmen, z.B.: Klima und Wetter, Wildschäden, Schädlinge, Jäger und Förster, Spaziergänger sowie Pflanzendiebe.

Der Platz sollte sonnig und windgeschützt sein. Die Pflanzen werden am besten in Kleinstgruppen auf verschiedene Standorte verteilt. Nicht alle Sorten sind in unseren Breiten für den Freiland-Anbau geeignet. Bewährt haben sich in Deutschland die Sorten Afgahni Outdoor, Durban Poison, Early Girl, Early Skunk, Hollands-Hope, KC 33, Swiss Miss, Victory. Optimalerweise werden die Pflanzen unter LSR vorgezogen und mit einer Größe von ca. 20 cm ins Freie verbracht. Die LSR-Beleuchtungsdauer sollte in etwa der Tageslänge am geplanten Auspflanztag entsprechen, um der Pflanze unnötigen Stress zu ersparen. Berechnen läßt sich das ganz einfach mit dem Tageslängenrechner.

Vermehrung

Samen aus eigener Zucht

Man kann eine gut gewachsene männliche Pflanze in einem separaten Raum unterbringen und als Pollenspender nutzen. Die männliche Pflanze benötigt dabei keine sehr leistungsstarke Lampe. Die bestgewachsenen weiblichen Pflanzen lassen sich dann ganz gezielt an einigen Blüten mit einem Pinsel bestäuben, den man zuvor mit den Pollen der männlichen Pflanze imprägniert hat.

Stecklinge

Wie im Kapitel über die Blütephase erwähnt, hat man mit Stecklingen die Möglichkeit eine hervorragende Pflanze zu vermehren. Pflanzen aus Stecklingen sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze, haben also alle positiven wie negativen Eigenschaften. Allerdings verlangt die Arbeit mit Stecklingen viel Disziplin und Geduld, bis zur Heranzucht einer stabilen Mutterpflanze können viele Wochen vergehen.

Stecklinge gewinnt man von einer nichtblühenden, d.h. einer sich in der vegetativen Phase befindlichen möglichst gesunden Mutterpflanze. Man schneidet mit einer sauberen Rasierklinge oder einem Skalpell eine ca. 10cm lange Triebspitze direkt oberhalb einer Nodie von der Mutterpflanze ab und stellt diese sofort in Wasser. Danach taucht man sie kurz mit dem unteren Stielende in die Lösung mit dem Bewurzelungshormon (oder ins Bewurzelungspulver) und steckt sie dann in die Anzuchterde. Die Stecklinge kommen dann in ein kleines Gewächshaus, um Wurzeln zu schlagen. Das Gewächshaus sollte eine Bodenheizung haben und die Temperatur sollte nicht über 24 Grad kommen sonst herrscht Pilzgefahr! Die Stecklinge brauchen ungefähr 2 bis 3 Wochen zum Durchwurzeln, unter guten Bedingungen auch nur eine!

Düngen und Schädlinge

Nährstoffmangel

Typische Mangelsymptome:

Calcium-Mangel (Ca) : Es kommt zur Verformung und Aufhellung besonders an jungen Blättern.

Eisen-Mangel (Fe) : Die Blätter verfärben sich gelb-braun, die Adern bleiben dabei grün.

Kalium-Mangel (K) : Absterben und Verfärbung der Blattränder von gelb bis braun und Einrollen der Blattspitzen.

Phosphor-Mangel (P) : Die Blätter verformen und verfärben sich dunkel braun-violett.

Schwefel-Mangel (S) : Man beobachtet eine Aufhellung des Blattes bei violetter Verfärbung des Blattstiels.

Stickstoff-Mangel (N) : Aufhellung des gesamten Blattes mit Beginn bei den ältesten Blättern. Das Pflanzenwachstum ist stark vermindert.

Überdüngung

Die Symptome einer Überdüngung können sich sehr verschieden äußern. Aufrollen oder Verkrüppeln der Blätter, Verbrennungen, sich braun verfärbende absterbende Blätter und Blatteile. Oft Beginn an den Blattspitzen.

Therapie: Spülen des Substrats mit einigen Litern Wassers, dabei auf die richtige Wassertemperatur achten (25-30°C sind dabei optimal).

Schädlinge

Wie bereits im Kapitel über den Zuchtraum erwähnt, ist Hygiene der beste Schutz gegen Schädlinge und Krankheiten. Jedenfalls sollte man nach Waldspaziergängen die Kleidung wechseln, um den Raum nicht mit Sporen, Larven und Insekteneiern zu kontaminieren. Nach Möglichkeit bewahrt man alle Werkzeuge, die im Anbauraum verwendet werden getrennt auf, z.B. im Anbauraum selbst oder einer sauberen Kommodenschublade.

Daneben sind vor allem die Umweltparameter Temperatur und relative Luftfeuchte entscheidend zur Aufzucht von gesunden Pflanzen. Grundsätzlich sollte die Temperatur im Bereich von mindestens 17°C (nachts) bis maximal 25°C (bei Licht) liegen. Bei höheren Temperaturen fühlen sich viele Schädlinge, allen voran die Spinnmilbe sehr wohl, unter 17°C verlangsamt sich die Entwicklung der Pflanze sehr stark.

Die relative Luftfeuchte sollte man in der Vegetationsphase sehr hoch halten, um gesundes Wachstum zu fördern. In der Blütezeit, besonders gegen Ende, ist niedrige Luftfeuchte wichtig, um die Bildung von Schimmel zu verhindern.

Vorsicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln! Nur (biologische) Mittel nehmen, die für den Menschen ungefährlich sind!

Adlerkrallen Adlerkrallen vergrößern Adlerkrallen

Adlerkrallen, mehr oder weniger stark sich nach unten verbiegende Blätter, scheinen ein häufiges Phänomen zu sein. Hier liegt in der Regel eine Überdüngung (sehr dunkle Blätter) mit N (Stickstoff) vor. Die Düngergabe ist zunächst abzusetzen. Solange ausschließlich mit Wasser weitergießen, bis erste, leichte Mängel (Blätter werden von unten her gelb) auftreten. Dann wieder nach Packungsangabe Düngen fortsetzen. Auch Gießfehler sollen Adlerkrallen verursachen können. Manche Sorten scheinen eine verstärkte Neigung zu Adlerkrallen zu besitzen.

Blattläuse

Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft und können Pflanzenkrankheiten übertragen.

Bekämpfung: Biologisch mit Marienkäfern oder Florfliegen.

Mehltau von Mehltau befallene Pflanze vergrößern von Mehltau befallene Pflanze von Mehltau befallene Pflanze vergrößern von Mehltau befallene Pflanze

Mehltau äußert sich in weißen Flecken, die tatsächlich an Mehlstaub erinnern, oder auch an Brotschimmel. Die Sporen des Mehltaus befinden sich stets in der Luft, vor allem draussen, der Befall ist also lediglich eine Frage der Umweltbedingungen um die Pflanze herum. Generell gilt: nicht zu dicht pflanzen, nicht zu feucht (auch übergiessen kann Auslöser sein), und vor allem bei ersten Anzeichen schnell reagieren.

Bei Anzeichen von Mehltau sind die befallenen Blätter sofort zu entfernen und irgendwo zu vernichten, wo die Sporen nicht zurück finden. Wer es vermeiden will, die Pflanzen mit chemischen Fungiziden zu behandeln (aus meiner persönlichen Sicht angesichts eines geplanten Verzehrs durchaus kritisch), sollte es mit natürlichen Produkten versuchen: Genannt werden das Einsprühen mit einer Lösung aus Natron (= Backpulver) und Wasser (damit experimentiere ich selbst gerade, also noch keine Aussagen zu Konzetration und so), oder auch mit nicht-pasteurisierter Milch, was heutzutage wohl auch eher schwer zu beschaffen ist.

Sehr ausführliche Infos findet man in einem Artikel [des overgrow Magazines (englisch)]. Hier werden auf der zweiten Seite auch mehrere Ansätze zur Behandlung auf chemischem und natürlichem Wege.

Schimmel

Schimmel gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten, die eine Hanfpflanze befallen kann. Ausnahmslos tritt der Schimmel in den späteren Phasen der Blüteperiode oder während des Trocknens auf. Ursache ist meist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Besonders in der Blüte sollte also auf eine gute Durchlüftung des Zuchtraums geachtet werden, leider sind Maßnahmen zur Reduzierung der Luftfeuchte aufwendig und teuer. Als ausgefallenes Hausmittel können Hopfendolden ausgelegt oder aufgehangen werden. Auch täglich in einer flachen Schale ausgelegter trockener Reis nimmt Feuchte auf.

NIEMALS darf man - so weh es auch tut - von Schimmel befallene Blüten konsumieren. Die Schimmelsporen enthalten krebserregende, allergene und schlichtweg giftige Stoffe, die auch erhalten bleiben, obwohl die Sporen durch die Hitze beim Rauchen zerstört werden. Auch eine Extraktion mit Butan-Gas oder Butter entfernt die Sporen nicht aus dem Cannabis.

Blüten, an denen man Spuren von Schimmel findet, sind immer vollständig zu verwerfen! Wie beim schimmeligen Brot durchdringt das Pilzmyzel meist das gesamte Volumen der Blüte.

Bekämpfung: Befallene Pflanzenteile großzügig wegschneiden und verwerfen. Vorsorglich sorgt man für eine gute Durchlüftung des Anbauraumes zur Senkung der rLF.

Spinnmilben

Spinnmilben sind die häufigste Bedrohung für Hanfpflanzen. Liegt ein Befall vor, dann zeigen sich weiße Flecken an den Blättern. Die Schädlinge selber sitzen an der Unterseite der Blätter. Bei fortgeschrittenem Befall im Endstadium sind die Pflanzen schließlich vollkommen von einem weißen Geflecht übersponnen.

Bekämpfung: Spinnmilben vermehren sich besonders stark ab Temperaturen von 25°C und bei niedriger Luftfeuchte. Optimale Temperatur für eine erfolgreiche, spinnmilbenfreie Zucht sind Temperaturen um die 23°C.

Ein natürlicher Feind von Spinnmilben ist die Raubmilbe Phytoselius persimilis. Zu beziehen sind Insekteneier dieses Raubinsekts über den Fachhandel.

Thripse

Identifizierung der Thripse: Thripse kommen in Treibhäusern öfters vor als in Anbauräumen. Diese winzigen flinken Tierchen sind selbst kaum sichtbar, ihre Schäden dafür aber umso mehr! Sie sind geflügelt, 1 bis 1,5mm lang. Sie treten in weißer, grauer oder in dunkler Färbung auf, oft mit winzigen Streifen. Zu finden sind sie unter den Blättern. Beim Schütteln der Pflanze werden die Thripse - wenn sie in großer Zahl präsent sind - lieber davonhüpfen und -rennen als fliegen. Oft huschen sie als winzige Flecken in Scharen über die Blätter. Die Weibchen bohren Löcher ins Pflanzengewebe und legen dort ihre Eier ab, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Die fliegenden Thripse können sich problemlos von einer befallenen Pflanze zur nächsten ausbreiten.

Anfallende Schäden. Thripse schädigen die Pflanze, indem sie die Epidermis und Parenchymzellen aussaugen. Die Blätter haben dann den für Thripsenschäden typischen Silberglanz. Die Chlorophyllproduktion lässt nach, die Blätter werden spröde. Sichtbar sind auch die winzigen schwarzen Flecken der ausgeschiedenen Kothäufchen. Oft befallen Thripse auch Blüten und saugen innerhalb der Buds, andere wickeln sich in die Blätter.

Gegenmaßnahmen: Peinlichste Sauberkeit! Blaue oder rosa Klebefallen aufstellen. Wird die Pflanze mit Wasserdunst eingenebelt, ist den Schädlingen das Wegfliegen erschwert. Bei kleiner Anzahl hilft manuelles Entfernen, aber leicht zu fangen sind sie nicht! Haben sie sich erst einmal eingenistet, sind sie schwer wieder loszuwerden.

Biologische Maßnahmen: Wirksam sind diverse Raubmilben, Schlupfwespen und Raubwanzen der Spezies Orius .

Sprays: Hausgemachte Spritzbrühen (auf Tabak- bzw. Nikotinbasis; Vorsicht Nikotin ist extrem giftig und wird über die Haut resorbiert!), Pyrethrum, synthetisches Pyrethrum, Insektizidseife. Anwendung zwei- bis viermal im Abstand von 5 bis 10 Tagen.

Trauermücke

Die Larven der Trauermücke fühlen sich in feucht-warmer Umgebung wohl und ernähren sich von organischem Material, was vorallem bei Jungpflanzen und Stecklingskulturen anfänglich große Probleme bereiten kann. Ausgewachsenen Pflanzen macht auch starker Befall kaum etwas aus. Hauptschäden sind Fraßschäden an jungen Wurzeln (bis zum totalen Wuchsstillstand und Vertrocknen der Pflanze) und dadurch begünstigte Pilz-, Fäulnis- und Schimmelinfektionen des Wurzelwerkes.

Vorbeugung: Medium nicht zu nass halten. Keine offenen Wasserflächen und natürlich Zuluftfilter.

Behandlung: Leimtafeln sind gut einsetzbar um den Schädlingbestand zu kontrollieren, eliminieren jedoch keinen Befall. Bei Topfkulturen hilft ein einige cm dicke Sandschicht über der Erde. Nematoden haben sich als sehr effektiv erwiesen und sind ganzjährig über Versandhändler erhältlich. Bei wasserlastigen Kulturen dezimieren BTI Kulturen (z.B. Neudomück von Neudorff) den Bestand deutlich. Beide Mittel sind für den Ökologischen Anbau zugelassen und verhindern prophylaktisch angewendet Trauermückenschäden zuverlässig.

Weiße Fliegen

Weiße Fliegen sind leicht zu erkennen, da sie bei Berührung der Pflanze hochfliegen. Die Fliegen ernähren sich von dem zuckerreichen Saft der Pflanzen und setzen "Honigtau" ab, was die Blätter klebrig werden lässt. Bei starkem Befall treten gelbe Aufhellungen auf der Blattoberseite auf.

Behandlung: Lockstoff-Sticker oder Schlupfwespe

Kulturverfahren

Zur Anzucht werden entweder Samen verwendet, die naturgemäß weibliche und männliche Pflanzen hervorbringen, oder Stecklinge (Klone), die von einer weiblichen Mutterpflanze gewonnen werden und damit ebenfalls weiblich sind. Letzteres wird bei größeren Plantagen bevorzugt, da hierbei das Entfernen der männlichen Pflanzen entfällt (Sinsemilla-Technik). Es gibt außerdem verschiedene Kultivierungstechniken wie z.B. die "Growtube", den "Sea of Green" bzw. den Scrog.

Die Samen werden in handelsüblichen Blumentöpfen eingepflanzt. Hanf wird in der Wachstumsphase 18 Stunden pro Tag beleuchtet. Ist etwa die Hälfte der angestrebten Endhöhe erreicht, wird die Blüte eingeleitet, indem die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden pro Tag verkürzt wird. Die Ernte erfolgt, wenn die transparenten Trichomköpfe (Harzkristalle) milchig trüb bis braun werden. In dieser Phase enthalten die Pflanzen die optimale Kombination aus hoher THC-Menge und dem für das Wirkungsprofil bedeutsamen optimalen THC-CBN-Verhältnis. CBN, das kontinuierlich durch Oxidation aus THC entsteht, macht müde und ist meist unerwünscht. Die Pflanzen werden dann von den größeren Blättern befreit, getrocknet und fermentiert und entweder als Marihuana belassen oder zu Haschisch weiterverarbeitet.

Rechtliches

Hauptartikel: Rechtliche Aspekte von Cannabis

Der Anbau von THC-reichem Hanf ist in Deutschland grundsätzlich strafbar. Ausnahmegenehmigungen zur medizinischen Verwendung von Cannabis können beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragt werden und dürfen nach einem neueren Urteil des Bundesverwaltungsgerichts [1] vom BfArM nicht mehr kategorisch abgelehnt werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Home-grown cannabis outstrips imports from Morocco, guardian, 17.3.2003
  2. bund.de

Fotomaterial und Polizeiberichte