„Hardwasser“ – Versionsunterschied

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== Angebliche Trinkwasserverunreinigung durch Chemiemülldeponien ==
== Trinkwasserverunreinigung durch Chemiemülldeponien? ==
Das Trinkwassergebiet Muttenzer Hard, wo die Hardwasser AG <ref>Die Hardwasser AG ist im Besitz der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt</ref> das Trinkwasser für 200'000 Menschen in Stadt und Agglomeration [[Basel]] gewinnt, ist umgeben von Chemiemülldeponien. [[Greenpeace]] Schweiz wies 2006 im Trinkwasser der Hardwasser AG hochgiftige Schadstoffe nach, die auf eine Herkunft aus den benachbarten Chemiemülldeponien Feldreben, Rothausstrasse und Margelacker in [[Muttenz]] weisen.<ref>[[http://www.greenpeace.org/switzerland/Global/switzerland/de/publication/Toxics/2006_Bro_BAZAltlast.pdf Noch mehr Deponiechemikalien im Trinkwasser! | Greenpeace Schweiz]]</ref> Die Umweltorganisation sowie lokale Umweltorganisationen verlangten deshalb die Totalsanierung der Chemiemülldeponien auf Kosten der Verursacher, u.a. die Pharma- und Chemiekonzerne [[Novartis]], [[Syngenta]], [[Clariant]], und [[BASF]] (ex. [[Ciba]]).<ref>http://www.fachkom.ch/news-details/items/142.html</ref> Später konnte gezeigt werden, dass der Kanton Basel-Landschaft einen Teil der Schadstoffe schon 1980 im Trinkwasser der Hardwasser AG nachgewiesen hatte, die Greenpeace 2006 erneut findet. Es ist deshalb davon auszugehen, dass hochgiftige Substanzen wie Hexachlorbutadien und Tetrachlorbutadien dieses Trinkwasser während rund 30 Jahren mehr oder weniger konstant verunreinigt haben.<ref>[http://www.sp-muttenz.ch/Themen/070215_Studie%20Trinkwasser.pdf Martin Forter: Chemiemüll und Trinkwasser in Muttenz 1957-2007, Im Auftrag von Forum besorgter TrinkwasserkonsumentInnnen (FbTK) und Greenpeace Schweiz, Basel, 12.2.2007, S. 16-33]</ref> Ob die Schadstoffe im Trinkwasser tatsächlich aus den Chemiemülldeponien stammen, ist bis heute umstritten.<ref>Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach "Schweizerhalle". Chronos Verl., Zürich, 2010, S. 84 und S. 91-94, ISBN 978-3-0340-1007-8</ref> <ref>www.grosserrat.bs.ch/dokumente/100244/000000244385.pdf</ref>
Das Trinkwassergebiet Muttenzer Hard, wo die Hardwasser AG <ref>Die Hardwasser AG ist im Besitz der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt</ref> das Trinkwasser für 200'000 Menschen in Stadt und Agglomeration [[Basel]] gewinnt, ist umgeben von Chemiemülldeponien. [[Greenpeace]] Schweiz wies 2006 im Trinkwasser der Hardwasser AG hochgiftige Schadstoffe nach, die auf eine Herkunft aus den benachbarten Chemiemülldeponien Feldreben, Rothausstrasse und Margelacker in [[Muttenz]] weisen.<ref>[[http://www.greenpeace.org/switzerland/Global/switzerland/de/publication/Toxics/2006_Bro_BAZAltlast.pdf Noch mehr Deponiechemikalien im Trinkwasser! | Greenpeace Schweiz]]</ref> Die Umweltorganisation sowie lokale Umweltorganisationen verlangten deshalb die Totalsanierung der Chemiemülldeponien auf Kosten der Verursacher, u.a. die Pharma- und Chemiekonzerne [[Novartis]], [[Syngenta]], [[Clariant]], und [[BASF]] (ex. [[Ciba]]).<ref>http://www.fachkom.ch/news-details/items/142.html</ref> Später konnte gezeigt werden, dass der Kanton Basel-Landschaft einen Teil der Schadstoffe schon 1980 im Trinkwasser der Hardwasser AG nachgewiesen hatte, die Greenpeace 2006 erneut findet. Es ist deshalb davon auszugehen, dass hochgiftige Substanzen wie Hexachlorbutadien und Tetrachlorbutadien dieses Trinkwasser während rund 30 Jahren mehr oder weniger konstant verunreinigt haben.<ref>[http://www.sp-muttenz.ch/Themen/070215_Studie%20Trinkwasser.pdf Martin Forter: Chemiemüll und Trinkwasser in Muttenz 1957-2007, Im Auftrag von Forum besorgter TrinkwasserkonsumentInnnen (FbTK) und Greenpeace Schweiz, Basel, 12.2.2007, S. 16-33]</ref> Ob die Schadstoffe im Trinkwasser tatsächlich aus den Chemiemülldeponien stammen, ist bis heute umstritten.<ref>Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach "Schweizerhalle". Chronos Verl., Zürich, 2010, S. 84 und S. 91-94, ISBN 978-3-0340-1007-8</ref> <ref>www.grosserrat.bs.ch/dokumente/100244/000000244385.pdf</ref>
2007 verpflichteten die Behörden des Kantons Basel-Landschaft die Hardwasser AG, ihr Trinkwasser aufzubereiten. Die Hardwasser AG will deshalb einen Aktivkohlefilter bauen.<ref>www.iwb.ch/media/Kundenmagazin/2008-1/22-23_h2eau.pdf</ref> Dies im Gegensatz zur Gemeinde [[Muttenz]]. Sie baut im gleichen Gebiet eine mehrstufige Aufbereitungsanlage u.a. mit Oxidation, weil sie nur so die zahlreichen Spuren von Schadstoffen aus dem Trinkwasser entfernen könne. <ref>http://www.muttenz.ch/de/politik/politikinformationen/?action=showinfo&info_id=115665</ref> <ref>Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach "Schweizerhalle". Chronos Verl., Zürich, 2010 ISBN 978-3-0340-1007-8</ref> <ref>Martin Forter: Farbenspiel. Ein Jahrhundert Umweltnutzung durch die Basler chemische Industrie, Chronos Verl., Zürich, 2010, S. 173-193, ISBN 978-3-0340-1007-8</ref>
2007 verpflichteten die Behörden des Kantons Basel-Landschaft die Hardwasser AG, ihr Trinkwasser aufzubereiten. Die Hardwasser AG will deshalb einen Aktivkohlefilter bauen.<ref>www.iwb.ch/media/Kundenmagazin/2008-1/22-23_h2eau.pdf</ref> Dies im Gegensatz zur Gemeinde [[Muttenz]]. Sie baut im gleichen Gebiet eine mehrstufige Aufbereitungsanlage u.a. mit Oxidation, weil sie nur so die zahlreichen Spuren von Schadstoffen aus dem Trinkwasser entfernen könne. <ref>http://www.muttenz.ch/de/politik/politikinformationen/?action=showinfo&info_id=115665</ref> <ref>Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach "Schweizerhalle". Chronos Verl., Zürich, 2010 ISBN 978-3-0340-1007-8</ref> <ref>Martin Forter: Farbenspiel. Ein Jahrhundert Umweltnutzung durch die Basler chemische Industrie, Chronos Verl., Zürich, 2010, S. 173-193, ISBN 978-3-0340-1007-8</ref>

Version vom 4. September 2011, 14:44 Uhr

Hardwasser AG
RechtsformAktiengesellschaft
Gründung1955
SitzMuttenz, Schweiz
LeitungWolfgang Märki
(CEO)
Barbara Schneider
(VR-Präsident)
Mitarbeiterzahl18 (Ende 2007)
Umsatz4,5 Mio. CHF (2007)
BrancheVersorgung
Websitewww.hardwasser.ch

Die Hardwasser AG mit Sitz in Muttenz ist ein Schweizer Wasserbeschaffungsunternehmen. Sie betreibt die Aufbereitungsanlage für Trinkwasser im „Hard“ genannten Wald bei Pratteln.

Geschichte

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Wasserbedarf an, was zu einem Wassermangel führte. Das Gas- und Wasserwerk Basel prüfte verschiedene Möglichkeiten wie zum Beispiel die Anzapfung von weit entferntem Grundwasser. Ab 1950 wurde das Grundwasser im Hardwald 618100 / 263950, einem Waldstück in der Rheinebene zwischen Birsfelden, Pratteln und Augst, geprüft. Der Kanton Basel-Landschaft und die Gemeinde Muttenz hatten schon Voruntersuchungen getätigt. Die Arbeitsgemeinschaft für die Projektierung der Trinkwassergewinnung Hard wurde konstituiert. Das Projekt sah vor, Wasser aus dem Rhein empor zu heben und so künstlich Grundwasser anzureichern. Die Regierungen der Kantone Basel Landschaft und Basel-Stadt stimmten dem Vorhaben zu. Der letztgenannte Kanton war auch die treibende Kraft bei der Realisierung dieses Projekts. Für die Gründung der Aktiengesellschaft wurde ein Vertrag abgeschlossen, und die Gründung erfolgte am 19. Dezember 1955.

Trinkwasserverunreinigung durch Chemiemülldeponien?

Das Trinkwassergebiet Muttenzer Hard, wo die Hardwasser AG [1] das Trinkwasser für 200'000 Menschen in Stadt und Agglomeration Basel gewinnt, ist umgeben von Chemiemülldeponien. Greenpeace Schweiz wies 2006 im Trinkwasser der Hardwasser AG hochgiftige Schadstoffe nach, die auf eine Herkunft aus den benachbarten Chemiemülldeponien Feldreben, Rothausstrasse und Margelacker in Muttenz weisen.[2] Die Umweltorganisation sowie lokale Umweltorganisationen verlangten deshalb die Totalsanierung der Chemiemülldeponien auf Kosten der Verursacher, u.a. die Pharma- und Chemiekonzerne Novartis, Syngenta, Clariant, und BASF (ex. Ciba).[3] Später konnte gezeigt werden, dass der Kanton Basel-Landschaft einen Teil der Schadstoffe schon 1980 im Trinkwasser der Hardwasser AG nachgewiesen hatte, die Greenpeace 2006 erneut findet. Es ist deshalb davon auszugehen, dass hochgiftige Substanzen wie Hexachlorbutadien und Tetrachlorbutadien dieses Trinkwasser während rund 30 Jahren mehr oder weniger konstant verunreinigt haben.[4] Ob die Schadstoffe im Trinkwasser tatsächlich aus den Chemiemülldeponien stammen, ist bis heute umstritten.[5] [6] 2007 verpflichteten die Behörden des Kantons Basel-Landschaft die Hardwasser AG, ihr Trinkwasser aufzubereiten. Die Hardwasser AG will deshalb einen Aktivkohlefilter bauen.[7] Dies im Gegensatz zur Gemeinde Muttenz. Sie baut im gleichen Gebiet eine mehrstufige Aufbereitungsanlage u.a. mit Oxidation, weil sie nur so die zahlreichen Spuren von Schadstoffen aus dem Trinkwasser entfernen könne. [8] [9] [10]

Die Unternehmung heute

Die heutigen Bezugsberechtigten des Trinkwassers sind der Kanton Basel-Stadt sowie die Gemeinden Aesch, Dornach, Pfeffingen, Pratteln, Frenkendorf und Füllinsdorf. Weitere Netzverbindungen bestehen ins hintere Leimental sowie nach Augst, Schönenbuch, Liestal und Lausen. Die Unternehmung mit Sitz an der Rheinstrasse, einer Hauptstrasse bei Pratteln, ist eine Aktiengesellschaft und beschäftigt ungefähr 20 Mitarbeiter, die im Schichtbetrieb arbeiten.

Eine Haltestelle der Buslinie 70 der Autobus AG Liestal ist nach dem Hardwasser benannt.

Einzelnachweise

  1. Die Hardwasser AG ist im Besitz der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt
  2. [Noch mehr Deponiechemikalien im Trinkwasser! | Greenpeace Schweiz]
  3. http://www.fachkom.ch/news-details/items/142.html
  4. Martin Forter: Chemiemüll und Trinkwasser in Muttenz 1957-2007, Im Auftrag von Forum besorgter TrinkwasserkonsumentInnnen (FbTK) und Greenpeace Schweiz, Basel, 12.2.2007, S. 16-33
  5. Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach "Schweizerhalle". Chronos Verl., Zürich, 2010, S. 84 und S. 91-94, ISBN 978-3-0340-1007-8
  6. www.grosserrat.bs.ch/dokumente/100244/000000244385.pdf
  7. www.iwb.ch/media/Kundenmagazin/2008-1/22-23_h2eau.pdf
  8. http://www.muttenz.ch/de/politik/politikinformationen/?action=showinfo&info_id=115665
  9. Martin Forter: Falsches Spiel. Die Umweltsünden der Basler Chemie vor und nach "Schweizerhalle". Chronos Verl., Zürich, 2010 ISBN 978-3-0340-1007-8
  10. Martin Forter: Farbenspiel. Ein Jahrhundert Umweltnutzung durch die Basler chemische Industrie, Chronos Verl., Zürich, 2010, S. 173-193, ISBN 978-3-0340-1007-8