„Halina Krahelska“ – Versionsunterschied

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'''Halina Krahelska''' (* [[1886]] in [[Odessa]], [[Russland]]; † [[1945]] im [[KL Ravensbrück]], [[Drittes Reich]]) war eine [[Polen|polnische]] [[polnische Literatur|Schriftstellerin]], Publizistin und Aktivistin in der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].
'''Halina Krahelska''', geborene ''Śleszyńska'' (* [[12. Mai]] [[1886]] in [[Odessa]], [[Russisches Kaiserreich|Russland]]; † [[19. April]] [[1945]] im [[KZ Ravensbrück]]) war eine [[Polen|polnische]] [[polnische Literatur|Schriftstellerin]], Publizistin und Aktivistin in der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].


== Leben ==
== Leben ==
Krahelska war die Tochter von [[Jan Śleszyński]], Schwester von [[Krystyna Krahelska]] und Cousine von [[Wanda Krahelska-Filipowicz]]. Sie wuchs in Odessa auf, wo ihr Vater Professor für Mathematik war. 1908 trat sie der [[Polnische Sozialistische Partei|Polnischen Sozialistischen Partei]] bei, 1912 den [[Sozialrevolutionäre]]n. Von 1912 bis 1917 lebte sie in der Verbannung in [[Chișinău]], [[Kiew]] und bei [[Kansk]] in Sibirien. 1918 kehrte sie nach Odessa zurück und trat der [[Polska Organizacja Wojskowa|Polnischen Militärorganisation]] bei. 1919 siedelte sie in die [[Zweite Polnische Republik]] über. Ihr literarisches Debüt feierte sie 1920. Sie arbeitete für die [[Państwowa Inspekcja Pracy|Staatliche Arbeitsinspektion]] und ging im Rahmen eines Rockefeller-Stipendiums in die [[Schweiz]], nach [[Deutschland]], [[Österreich]] und [[Frankreich]]. Ab 1931 vertrat sie Polen bei der [[Internationale Arbeitsorganisation|Internationalen Arbeitsorganisation]] in [[Genf]]. Sie engagierte sich für die Arbeitersache und Frauenrechte. Sie arbeitete mit [[Leon Kruczkowski]] und [[Andrzej Strug]] zusammen und schloss sich der [[Literatengruppe Przedmieście]] an. 1937 wurde ihr der Prozess für ihr regierungskritisches Werk ''Strajk polski'' gemacht. Letztendlich wurde sie freigesprochen. Im gleichen Jahr war sie Gründungsmitglied des [[Demokratieclub]]s. Während des deutschen Angriffs auf Polen engagierte sie sich bei der Verteidigung Warschaus. 1941 verlor sie bei einem Unfall ein Bein. Sie veröffentliche im Geheimen die Broschüre ''Auschwitz – Tagebuch eins Häftlings'', die in Zusammenarbeit mit [[Władysław Bartoszewski]] entstand. Im Juli 1944 wurde sie von der [[Gestapo]] verhaftet und ins KL Ravensbrück überstellt, wo sie im Frühjahr 1945 verstarb.
Krahelska war die Tochter von [[Jan Śleszyński]] (1854–1931), Schwester von [[Krystyna Krahelska]] und Cousine von [[Wanda Krahelska-Filipowicz]]. Sie wuchs in Odessa auf, wo ihr Vater Professor für Mathematik war. 1908 trat sie der [[Polnische Sozialistische Partei|Polnischen Sozialistischen Partei]] bei, 1912 den [[Sozialrevolutionäre]]n. Von 1912 bis 1917 lebte sie in der Verbannung in [[Chișinău]], [[Kiew]] und bei [[Kansk]] in Sibirien. 1918 kehrte sie nach Odessa zurück und trat der [[Polska Organizacja Wojskowa|Polnischen Militärorganisation]] bei. 1919 siedelte sie in die [[Zweite Polnische Republik]] über.
Ihr literarisches Debüt feierte sie 1920. Sie arbeitete für die [[Państwowa Inspekcja Pracy|Staatliche Arbeitsinspektion]] und ging im Rahmen eines [[Rockefeller-Stiftung|Rockefeller-Stipendiums]] in die [[Schweiz]], nach [[Deutschland]], [[Österreich]] und [[Frankreich]]. Ab 1931 vertrat sie Polen bei der [[Internationale Arbeitsorganisation|Internationalen Arbeitsorganisation]] in [[Genf]]. Sie engagierte sich für die Arbeitersache und Frauenrechte. Sie arbeitete mit [[Leon Kruczkowski]] und [[Andrzej Strug]] zusammen und schloss sich der [[Literatengruppe Przedmieście]] an. 1937 wurde ihr der Prozess für ihr regierungskritisches Werk ''Strajk polski'' gemacht. Letztendlich wurde sie freigesprochen. Im gleichen Jahr war sie Gründungsmitglied des [[Demokratieclub]]s. Während des deutschen [[Überfall auf Polen|Angriffs auf Polen]] engagierte sie sich bei der Verteidigung Warschaus. 1941 verlor sie bei einem Unfall ein Bein. Sie veröffentliche im Geheimen die Broschüre ''Auschwitz – Tagebuch eins Häftlings'', die in Zusammenarbeit mit [[Władysław Bartoszewski]] entstand. Im Juli 1944 wurde sie von der [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] verhaftet und ins KL Ravensbrück überstellt, wo sie im Frühjahr 1945 verstarb.


== Quellen ==
== Quellen ==
* Andrzej Krzysztof Kunert: Słownik biograficzny konspiracji warszawskiej 1939–1945 T.1. Warszawa: Instytut Wydawniczy PAX, 1987, S. 103–104. ISBN 83-211-0758-3.
* Andrzej Krzysztof Kunert: ''Słownik biograficzny konspiracji warszawskiej 1939–1945.'' T.1. Warszawa: Instytut Wydawniczy PAX, 1987, S. 103–104. ISBN 83-211-0758-3.


== Weblinks ==
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Version vom 13. April 2024, 11:45 Uhr

Gemalt von Stanisław Ignacy Witkiewicz, 1936

Halina Krahelska, geborene Śleszyńska (* 12. Mai 1886 in Odessa, Russland; † 19. April 1945 im KZ Ravensbrück) war eine polnische Schriftstellerin, Publizistin und Aktivistin in der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Leben

Krahelska war die Tochter von Jan Śleszyński (1854–1931), Schwester von Krystyna Krahelska und Cousine von Wanda Krahelska-Filipowicz. Sie wuchs in Odessa auf, wo ihr Vater Professor für Mathematik war. 1908 trat sie der Polnischen Sozialistischen Partei bei, 1912 den Sozialrevolutionären. Von 1912 bis 1917 lebte sie in der Verbannung in Chișinău, Kiew und bei Kansk in Sibirien. 1918 kehrte sie nach Odessa zurück und trat der Polnischen Militärorganisation bei. 1919 siedelte sie in die Zweite Polnische Republik über.

Ihr literarisches Debüt feierte sie 1920. Sie arbeitete für die Staatliche Arbeitsinspektion und ging im Rahmen eines Rockefeller-Stipendiums in die Schweiz, nach Deutschland, Österreich und Frankreich. Ab 1931 vertrat sie Polen bei der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf. Sie engagierte sich für die Arbeitersache und Frauenrechte. Sie arbeitete mit Leon Kruczkowski und Andrzej Strug zusammen und schloss sich der Literatengruppe Przedmieście an. 1937 wurde ihr der Prozess für ihr regierungskritisches Werk Strajk polski gemacht. Letztendlich wurde sie freigesprochen. Im gleichen Jahr war sie Gründungsmitglied des Demokratieclubs. Während des deutschen Angriffs auf Polen engagierte sie sich bei der Verteidigung Warschaus. 1941 verlor sie bei einem Unfall ein Bein. Sie veröffentliche im Geheimen die Broschüre Auschwitz – Tagebuch eins Häftlings, die in Zusammenarbeit mit Władysław Bartoszewski entstand. Im Juli 1944 wurde sie von der Gestapo verhaftet und ins KL Ravensbrück überstellt, wo sie im Frühjahr 1945 verstarb.

Quellen

  • Andrzej Krzysztof Kunert: Słownik biograficzny konspiracji warszawskiej 1939–1945. T.1. Warszawa: Instytut Wydawniczy PAX, 1987, S. 103–104. ISBN 83-211-0758-3.
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