Haßfurt

Wappen Deutschlandkarte
Haßfurt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Haßfurt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 10° 30′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 10° 30′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Höhe: 225 m ü. NHN
Fläche: 52,66 km2
Einwohner: 13.982 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 266 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97437
Vorwahl: 09521
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 147
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 5
97437 Haßfurt
Website: www.hassfurt.de
Bürgermeister: Rudi Eck (CSU)
Lage der Stadt Haßfurt im Landkreis Haßberge
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Karte
Marktplatz und Pfarrkirche
Haßfurt mit Stadtteilen (Quelle: OpenStreetMap)

Haßfurt ist die Kreisstadt des Landkreises Haßberge im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken.

Geografie

Haßfurt wird vom Main durchflossen (Flusskilometer 355) und liegt am Westrand des Naturparks Haßberge. Vier Kilometer östlich der Stadt liegt die Hohe Wann, ein 387 Meter hoher Berg mit einem Naturschutzgebiet. Die Stadt wird in Wohn- oder Stadtgebiet, Neubaugebiet und Industriegebiet eingeteilt. Die nächsten Ortschaften sind Wülflingen (3 km westlich), Sylbach (2 km nördlich), Augsfeld (3 km südöstlich).

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Riedbach, Königsberg in Bayern, Zeil am Main, Knetzgau, Wonfurt, Theres und Schonungen.

Stadtteile mit Einwohnerzahlen

Haßfurt 8267, Augsfeld 1299, Mariaburghausen 10, Oberhohenried 405, Prappach 689, Sailershausen 218, Sylbach 1415, Uchenhofen 333, Unterhohenried 482 und Wülflingen 933.

Stand: 1. Juli 2008, Mariaburghausen 1. Januar 2008

Geschichte

Der Ort wurde 1230 erstmals schriftlich erwähnt. Das ehemalige Amt des Hochstiftes Würzburg wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Stadtgemeinde.

Mindestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts waren jüdische Familien im Ort ansässig, die 1888 eine Synagoge errichteten. Dieses im Jahr 1907 baulich erweiterte Gotteshaus wurde beim Novemberpogrom 1938 durch SA-Männer verwüstet. Die letzten verbliebenen Juden wurden 1942 in die Vernichtungslager deportiert. An dem heute als Geschäftshaus genutzten Gebäude erinnert eine Gedenktafel an dieses Geschehen.[2]

Eingemeindungen

  • 1. Januar 1972: Augsfeld, Sailershausen und Sylbach
  • 1. Januar 1976: Mariaburghausen
  • 1. Juni 1976: Oberhohenried und Unterhohenried
  • 1. Mai 1978: Prappach, Uchenhofen und Wülflingen

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat von Haßfurt hat 25 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters.

CSU SPD Grüne/Liste für Aktiven Umweltschutz Wählergemeinschaft FDP/Freie Bürger Junge Liste Gesamt
2002 13 5 2 3 1 1 25 Sitze
2008 11 5 2 4 2 1 25 Sitze

Wappen

Beschreibung: In Silber und Rot gevierten Schild ein aufgerichteter goldener Hase.

Symbolik: Der Hase im Wappen führt zum redenden Wappen.

Bürgermeister

  • 1945–1948: Gottfried Hart, CSU
  • 1948–1952: Hans Brochloß, CSU
  • 1952–1972: Dr. Hans Popp, Wählergemeinschaft Haßfurt
  • 1972–1978: Alfons Schwanzar, SPD
  • 1978–1990: Rudolf Handwerker, CSU
  • 1990–1997: Michael Siebenhaar, CSU
  • seit 1997: Rudi Eck, CSU

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Altstadtgasse mit Pfarrkirche
Die spätgotische Ritterkapelle vor dem "Bamberger Tor"

Zu den Sehenswürdigkeiten von Haßfurt zählen die Stadtpfarrkirche St. Kilian von 1390 mit Werken von Tilman Riemenschneider, der Oberer Turm oder Bamberger Tor sowie Unterer Turm oder Würzburger Tor (um 1230), die Ritterkapelle St. Maria von 1431 mit 238 heraldischen Schilden, die Heiliggeist-Spitalkapelle von 1430, das Alte Rathaus am Marktplatz von 1514, das Neue Amtshaus (Neues Rathaus) um 1700, die Fürstbischöfliche Zehntscheuer aus dem Ende des 15. Jahrhunderts (jetzt Stadthalle) und das Kloster Kreuztal Marburghausen im Weiler Mariaburghausen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählt das im Juli stattfindende Haßfurter Meefest am Festplatz Gries mit Stadtlauf und das im Oktober stattfindende Haßfurter Straßenfest mit buntem Programm auf der Hauptstraße.

Sport

In Haßfurt befindet sich ein Freizeit- und Erlebnisbad mit Eissportstadion. Außerdem sind in der Stadt der Turnverein Haßfurt, der Fußballverein 1. FC Haßfurt, der Turnverein TV Haßfurt und der Eissportclub ESC Haßfurt ansässig.

Musik

In der vom gleichnamigen Verein veranstalteten Konzertreihe Kirchenmusik in den Hassbergen sind mehrere Chöre aktiv: die Kantorei Hassberge, der Musicalchor Junge Stimmen und der Gospelchor Hassberge. Außerdem finden Konzerte und Auftritte in der Stadt Haßfurt, in vielen Orten des Landkreises Haßberge, des Dekanates Rügheim und darüber hinaus statt. Das Repertoire reicht von Kindermusical, über Gospelkonzerte, Kammermusik, musikalische Gestaltung von Gottesdiensten hin zu großen Chorkonzerten und Oratorien. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Dekanatskantor Matthias Göttemann.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Acker-, Garten- und Obstbau; Kleinindustrie, u. a. Korbflechten.

Verkehr

Bildung

  • Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt
  • Staatliche Realschule Haßfurt
  • Waldorfschule
  • Volkshochschule Landkreis Haßberge
  • Albrecht-Dürer-Volksschule Haßfurt - Mittelschule

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Stephan Mösinger (* 1697 in Haßfurt; † 1751 in Kloster Langheim); katholischer Abt, von 1734 bis 1751 Abt des Klosters Langheim; gab den Auftrag zum Bau der Basilika Vierzehnheiligen
  • Gregor von Zirkel, (* 2. August 1762 im Ortsteil Sylbach; † 18. Dezember 1817 in Würzburg), war von 1802 bis 1817 Weihbischof von Würzburg und wurde am 25. Oktober 1817, wenige Wochen vor seinem Tod, zum ersten Bischof der wiedererrichteten Diözese Speyer ernannt. Er starb jedoch noch vor der päpstlichen Bestätigung, weshalb er nicht in der offiziellen Bischofsliste erscheint.
  • Fritz Sauckel (* 27. Oktober 1894 in Haßfurt; † Hinrichtung am 16. Oktober 1946 in Nürnberg); deutscher NSDAP-Politiker und verurteilter Kriegsverbrecher, u.a. Gauleiter in Thüringen und Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz der Zwangsarbeiter, wuchs in Haßfurt auf
  • Herman Neuberger (* 26. Juni 1918 in Haßfurt; † 21. Oktober 2005 in Baltimore, USA); orthodoxer amerikanischer Rabbiner deutscher Herkunft, wuchs in Haßfurt auf
  • Felix Weber (* 1. Dezember 1960 in Haßfurt); internationaler Komponist und Musikproduzent, lebte in Haßfurt von 1960 bis 2000 und verzog dann in die USA.
  • Thomas Hintner (* 5. Mai 1960 in Haßfurt), Satiriker

Personen, die vor Ort wirken und wirkten

  • Carl Alexander Heideloff (* 2. Februar 1789 in Stuttgart; † 28. September 1865 in Haßfurt); Architekt und Denkmalpfleger, lebte seit 1854 in Haßfurt
  • Erich Ullrich (1913–1998), Wirtschaftsjurist, lebte und starb in Haßfurt, war dort Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender des ADAC-Ortsclubs und des Motorflugclubs Haßfurt
  • Karlheinz Deschner (* 23. Mai 1924 in Bamberg); Schriftsteller und Religions- und Kirchenkritiker, lebt in Haßfurt

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 145
  3. Website des Vereins Kirchenmusik in den Hassbergen
Commons: Haßfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien