„Geschichte Bulgariens“ – Versionsunterschied

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== Drittes Bulgarisches Reich ==
== Drittes Bulgarisches Reich ==

[[bild:Balkan-Halbinsel_(Doppelseitige_Farbkarte).jpg|thumb|um 1888]]

[[1878]] kann sich Bulgarien aus dieser Herrschaft lösen und wird ein [[Autonomie|autonomes]] [[Fürstentum]]. Ein unabhängiges [[Königreich]] wird es [[1908]].
[[1878]] kann sich Bulgarien aus dieser Herrschaft lösen und wird ein [[Autonomie|autonomes]] [[Fürstentum]]. Ein unabhängiges [[Königreich]] wird es [[1908]].



Version vom 22. April 2004, 19:06 Uhr

Vor der Staatsgründung

Das Territorium des heutigen Bulgarien ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Ein bei Warna gefundener Goldschatz wird auf die Zeit zwischen 4600 v. Chr. und 4200 v. Chr. datiert und gilt damit als älteste derartige Ausgrabung weltweit. Die in der Bronzezeit hier lebenden Thraker wurden bereits von Homer erwähnt. Vom 11. bis 6. Jahrhundert v. Chr. bestand ein erstes thrakisches Staatsgebilde, welches im 7. Jh. v. Chr. seine Blüte erlebte.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Region von Rom erobert und nach der Teilung verblieb sie im 5. Jahrhundert bei Byzanz. Nach der slawischen Besiedlung der Balkanhalbinsel ab dem 6. Jahrhundert verschmolz die verbliebene thrakische Bevölkerung allmählich mit den Neuankömmlingen.

Erstes Bulgarisches Reich

In der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts kam nach dem Zerfall ihres Reiches ein Teil des Turkvolks der Wolgabulgaren (Protobulgaren) in den Nordosten des heutigen Staatsgebietes. Slawen und Protobulgaren verbündeten sich gegen Byzanz und bildeten unter Khan Asparuch den ersten bulgarischen Staat mit der Hauptstadt Pliska, welcher 681 von Byzanz anerkannt wurde.

Das Territorium des Reiches wurde unter Asparuchs Nachfolger Khan Terwel (700-718) beträchtlich erweitert. In dieser Zeit entwickelte sich Bulgarien zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft. Unter Khan Krum (803-814) erstreckte sich der Staat vom Reich Karls des Großen im Westen bis an die Mauern Konstantinopels im Osten.

Nachdem Fürst Boris I. Michail (852-889) im Jahr 864 das Christentum zur offiziellen Religion erklärte, verschwanden nach und nach die ethnischen Unterschiede zwischen Slawen und Protobulgaren und es bildete sich eine bulgarische Nationalität heraus. Die typisch bulgarische Kirchenmusik begann sich zu entwickeln. Simeon I. (893-927) nannte sich erstmals Zar und machte Weliki Preslaw zur Hauptstadt.

Am Ende des 9. Jahrhunderts entwarfen die aus Solun stammenden Brüder Kyrill und Methodius das erste slawische Alphabet (Glagolica) und übersetzten als erste das Neue Testament in eine heute Altkirchenslawisch genannte Sprache. Am Hof des Zaren entwickelte einer ihrer Schüler, Kliment von Ochrid wenige Jahre später das kyrillische Alphabet. Mit seiner Tätigkeit als Missionar und Schriftsteller leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung der slawischen Literatur. Ohrid und Pliska sowie später die neue Hauptstadt Weliki Preslaw wurden zu Zentren des Goldenen Jahrhunderts der bulgarischen Kultur. Unter Zar Samuil (976-1014) wurde Ohrid Hauptstadt.

Zweites Bulgarisches Reich

Nach andauernden Kämpfen musste sich Bulgarien 1018 Byzanz unterwerfen. Die bulgarische Nation war jedoch schon so weit entwickelt, dass sich bald Widerstand gegen die fremden Herrscher erhob. Im Gebiet zwischen Balkan und Donau waren die von den Brüdern Asen und Peter geführten Aufstände 1185-1187 erfolgreich. Das Zentrum der Bewegung war die Stadt Tarnowo, die daher die vierte Hauptstadt wurde.


Bulgarien war lange Zeit ein mächtiges Zarenreich, das sich militärisch mit Byzanz messen konnte.

Osmanische Herrschaft

Im 14. Jahrhundert wurde Bulgarien vom Osmanischen Reich erobert.

Nationale Wiedergeburt

Drittes Bulgarisches Reich

um 1888

1878 kann sich Bulgarien aus dieser Herrschaft lösen und wird ein autonomes Fürstentum. Ein unabhängiges Königreich wird es 1908.

Zwischen 1912 und 1913 beteiligte sich Bulgarien am Balkankrieg.

Volksrepublik Bulgarien

Nach dem zweiten Weltkrieg gerät es unter sowjetische Herrschaft und wird 1946 eine Volksrepublik.

Demokratisierung

In den Jahren nach dem Sturz des kommunistischen Diktators Todor Schivkov am 10. November 1989 lösten sich verschiedene Regierungen relativ schnell ab. Eine Ende 1994 gewählte Regierung unter der BSP, der Nachfolgerpartei der kommunistischen Partei, konnte sich bis Anfang 1997 halten.

Als die BSP als Ausweg aus der schweren wirtschaftlichen Krise Ende 1996 mit dem IWF eine Fixierung der bulgarischen Währung verhandelte, mobilisierte die konservative SDS die Massen mit dem Argument, die BSP könne diese Währungsreform nicht bewältigen. Damit erreichte sie Anfang 1997 die Auflösung des Parlaments und den Verzicht der Sozialisten auf eine Interimsregierung.

Drei Monate lang regierte die SDS zunächst interimsmäßig mit Hilfe von Dekreten und handelte in dieser Zeit die Modalitäten für eine neue Finanzpolitik aus, die die Situation im Land bis heute wesentlich bestimmt (siehe: Wirtschaft). Während sich die Stellung Bulgariens in der Weltwirtschaft unter der konservativen Regierung verbesserte, verschlechterte sich die soziale Lage der Bevölkerung.