„Geoffroys Täubchen“ – Versionsunterschied

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Das '''Purpurbrusttäubchen''' (''Claravis godefrida''), auch '''Purpurbindentäubchen''' genannt, ist eine Art der Taubenvögel und gehört zur Unterfamilie der [[Amerikanische Kleintauben|Amerikanischen Kleintauben]].
'''Geoffroys Täubchen''' (''Paraclaravis geoffroyi'', [[Synonym (Taxonomie)|Syn.]]: ''Claravis geoffroyi'', ''Claravis godefrida''), auch '''Purpurbindentäubchen''' oder '''Spiegeltäubchen''' genannt, ist eine Art der Taubenvögel und gehört zur Unterfamilie der [[Amerikanische Kleintauben|Amerikanischen Kleintauben]].


== Erscheinungsbild ==
== Erscheinungsbild ==
Das Purpurbrusttäubchen erreicht eine Körperlänge von bis zu 23 Zentimetern.<ref> Rösler, S. 206 </ref> In Größe und Gestalt ähnelt das Purpurbrusttäubchen sehr dem zur gleichen Gattung gehörenden [[Blautäubchen]]. Ähnlich wie bei dieser Art besteht ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen haben ein insgesamt blaugraues Gefieder, während die Weibchen zimtbraun sind.
Geoffroys Täubchen erreicht eine Körperlänge von bis zu 23 Zentimetern. In Größe und Gestalt ähnelt Geoffroys Täubchen sehr dem zur gleichen Gattung gehörenden [[Blautäubchen]]. Ähnlich wie bei dieser Art besteht ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen haben ein insgesamt blaugraues Gefieder, während die Weibchen zimtbraun sind.


Beim Männchen sind Stirn, Gesicht und Brust weißlich blaugrau. Die Gefiederfärbung geht auf den Unterschwanzdecken in ein Weißgrau über. Die Körperoberseite ist etwas dunkler. Auffällig sind die drei Reihen metallisch-dunkler Flecken auf den Flügeln. Der Schnabel ist dunkelgrau. Die Füße rötlich. Das Weibchen ist auf der Körperoberseite zimtbraun. Die Fleckenreihen auf den Flügeln sind dunkler als bei den Weibchen der Blautäubchen. Die Körperunterseite ist etwas heller.
Beim Männchen sind Stirn, Gesicht und Brust weißlich blaugrau. Die Gefiederfärbung geht auf den Unterschwanzdecken in ein Weißgrau über. Die Körperoberseite ist etwas dunkler. Auffällig sind die drei Reihen metallisch-dunkler Flecken auf den Flügeln. Der Schnabel ist dunkelgrau. Die Füße sind rötlich. Das Weibchen ist auf der Körperoberseite zimtbraun. Die Fleckenreihen auf den Flügeln sind dunkler als bei den Weibchen der Blautäubchen. Die Körperunterseite ist etwas heller.


== Verbreitung und Lebensraum ==
== Verbreitung und Lebensraum ==
[[Datei:Paraclaravis geoffroyi map.svg|mini|Verbreitungsgebiet von Geoffroys Täubchen (grün)]]
Das Purpurbrusttäubchen kommt im Südosten Brasiliens, im Osten Paraguays und im Norden Argentiniens vor. Der Lebensraum sind dichte Bestände der Bambusgattung ''[[Gadua]]'' in Wäldern der subtropischen Zone. Beobachtungen liegen aus dem Tiefland bis in Höhenlagen von 2.300 Metern vor.<ref name="Birdlife">[http://www.birdlife.org/datazone/species/index.html?action=SpcHTMDetails.asp&sid=2571&m=0 BirdLife Factsheet] (Abgerufen am 16.06.2009]</ref>
Geoffroys Täubchen kommt im Südosten Brasiliens, im Osten [[Paraguay]]s und im Norden [[Argentinien]]s vor. Der Lebensraum sind dichte Bestände der Bambusgattung ''[[Gadua]]'' in Wäldern der subtropischen Zone. Beobachtungen liegen aus dem Tiefland bis in Höhenlagen von 2300 Metern vor.<ref name="Birdlife">[http://datazone.birdlife.org/species/factsheet/purple-winged-ground-dove-paraclaravis-geoffroyi Factsheet auf BirdLife International]</ref>


==Lebensweise==
== Lebensweise ==
Das Purpurbrusttäubchen ist ein Nahrungsspezialist, der überwiegend von den Samen der beiden Baumusarten ''[[Guadua chacoensis]]'' und ''[[Gadua trinii]]'' lebt. Wie bei vielen anderen Bambusarten blühen auch diese beiden Arten in sehr großen zeitlichen Abständen, dann aber in weiten Gebieten gleichzeitig. Das Purpurbrusttäubchen ist deshalb gezwungen, nomadisch zu leben, was die Anstrengungen zum Erhalt dieser Art sehr erschwert.<ref> Gibbs, S. 347 </ref> Über die Fortpflanzungsgewohnheiten der Purpurbrusttaube ist nahezu nichts bekannt. Gesichert ist lediglich, dass das Gelege aus zwei cremeweißen Eiern besteht.
Geoffroys Täubchen ist ein Nahrungsspezialist, der überwiegend von den Samen der beiden Bambusarten ''[[Guadua chacoensis]]'' und ''[[Gadua trinii]]'' lebt. Wie bei vielen anderen Bambusarten blühen auch diese beiden Arten in sehr großen zeitlichen Abständen, dann aber in weiten Gebieten gleichzeitig. Geoffroys Täubchen ist deshalb gezwungen, nomadisch zu leben, was die Anstrengungen zum Erhalt dieser Art sehr erschwert.<ref>Gibbs, S. 347</ref> Über die Fortpflanzungsgewohnheiten von Geoffroys Täubchen ist nahezu nichts bekannt. Gesichert ist lediglich, dass das Gelege aus zwei cremeweißen Eiern besteht.


==Bestand und Gefährdung==
== Bestand und Gefährdung ==
Das Purpurbrusttäubchen, das im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch als verhältnismäßig häufig war, gilt mittlerweile im gesamten Verbreitungsgebiet als äußerst selten. Die IUCN schätzt den Bestand auf maximal 250 Individuen und klassifiziert die Art in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (''critically endangered'')<ref name="Birdlife"/> Als Ursache des Bestandsrückganges gilt die Rodung der Wälder, um Siedlungen und Plantagen anzulegen. Damit hat sich sowohl das Vorkommen der für diese Art notwendigen Bambusdickichte reduziert und die Distanz zwischen den einzelnen Bambusbeständen vergrößert. Die IUCN hält es für möglich, dass der Lebensraum mittlerweile so stark fragmentiert ist, dass diese Art nicht überleben kann.
Geoffroys Täubchen, das im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch verhältnismäßig häufig war, gilt mittlerweile im gesamten Verbreitungsgebiet als äußerst selten. Die IUCN schätzt den Bestand auf maximal 250 Individuen und klassifiziert die Art in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (''critically endangered'').<ref name="Birdlife" /> Als Ursache des Bestandsrückganges gilt die Rodung der Wälder, um Siedlungen und Plantagen anzulegen. Damit hat sich sowohl das Vorkommen der für diese Art notwendigen Bambusdickichte reduziert und die Distanz zwischen den einzelnen Bambusbeständen vergrößert. Die IUCN hält es für möglich, dass der Lebensraum mittlerweile so stark fragmentiert ist, dass diese Art nicht überleben kann.


== Belege ==
== Belege ==
=== Einzelnachweise ===
=== Einzelnachweise ===
<references/>
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=== Literatur ===
=== Literatur ===
* David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: ''Pigeons and Doves A Guide to the Pigeons and Doves of the World''. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3
* [[David Gibbs (Naturforscher)|David Gibbs]], [[Eustace Barnes]] und John Cox: ''Pigeons and Doves. A Guide to the Pigeons and Doves of the World.'' Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
* Gerhard Rösler: ''Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht''. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0
* Gerhard Rösler: ''Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht.'' Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.

=== Weblinks ===
{{Commonscat|Paraclaravis geoffroyi|Geoffroys Täubchen (''Paraclaravis geoffroyi'')|audio=0|video=0}}
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| Year = 2013.2
| ID = 22690819
| ScientificName = Paraclaravis geoffroyi
| YearAssessed = 2013
| Assessor = BirdLife International
| Download = 4. Januar 2014
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[[Kategorie:Taubenvögel]]
[[Kategorie:Taubenvögel]]
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[[pt:Claravis godefrida]]
[[fi:Brasilianmaakyyhky]]

Aktuelle Version vom 21. Mai 2023, 14:52 Uhr

Geoffroys Täubchen

Geoffroys Täubchen (Paraclaravis geoffroyi)

Systematik
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Taubenvögel (Columbiformes)
Familie:Tauben (Columbidae)
Gattung:Paraclaravis
Art:Geoffroys Täubchen
Wissenschaftlicher Name
Paraclaravis geoffroyi
(Temminck, 1811)

Geoffroys Täubchen (Paraclaravis geoffroyi, Syn.: Claravis geoffroyi, Claravis godefrida), auch Purpurbindentäubchen oder Spiegeltäubchen genannt, ist eine Art der Taubenvögel und gehört zur Unterfamilie der Amerikanischen Kleintauben.

Erscheinungsbild

Geoffroys Täubchen erreicht eine Körperlänge von bis zu 23 Zentimetern. In Größe und Gestalt ähnelt Geoffroys Täubchen sehr dem zur gleichen Gattung gehörenden Blautäubchen. Ähnlich wie bei dieser Art besteht ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen haben ein insgesamt blaugraues Gefieder, während die Weibchen zimtbraun sind.

Beim Männchen sind Stirn, Gesicht und Brust weißlich blaugrau. Die Gefiederfärbung geht auf den Unterschwanzdecken in ein Weißgrau über. Die Körperoberseite ist etwas dunkler. Auffällig sind die drei Reihen metallisch-dunkler Flecken auf den Flügeln. Der Schnabel ist dunkelgrau. Die Füße sind rötlich. Das Weibchen ist auf der Körperoberseite zimtbraun. Die Fleckenreihen auf den Flügeln sind dunkler als bei den Weibchen der Blautäubchen. Die Körperunterseite ist etwas heller.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet von Geoffroys Täubchen (grün)

Geoffroys Täubchen kommt im Südosten Brasiliens, im Osten Paraguays und im Norden Argentiniens vor. Der Lebensraum sind dichte Bestände der Bambusgattung Gadua in Wäldern der subtropischen Zone. Beobachtungen liegen aus dem Tiefland bis in Höhenlagen von 2300 Metern vor.[1]

Lebensweise

Geoffroys Täubchen ist ein Nahrungsspezialist, der überwiegend von den Samen der beiden Bambusarten Guadua chacoensis und Gadua trinii lebt. Wie bei vielen anderen Bambusarten blühen auch diese beiden Arten in sehr großen zeitlichen Abständen, dann aber in weiten Gebieten gleichzeitig. Geoffroys Täubchen ist deshalb gezwungen, nomadisch zu leben, was die Anstrengungen zum Erhalt dieser Art sehr erschwert.[2] Über die Fortpflanzungsgewohnheiten von Geoffroys Täubchen ist nahezu nichts bekannt. Gesichert ist lediglich, dass das Gelege aus zwei cremeweißen Eiern besteht.

Bestand und Gefährdung

Geoffroys Täubchen, das im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch verhältnismäßig häufig war, gilt mittlerweile im gesamten Verbreitungsgebiet als äußerst selten. Die IUCN schätzt den Bestand auf maximal 250 Individuen und klassifiziert die Art in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).[1] Als Ursache des Bestandsrückganges gilt die Rodung der Wälder, um Siedlungen und Plantagen anzulegen. Damit hat sich sowohl das Vorkommen der für diese Art notwendigen Bambusdickichte reduziert und die Distanz zwischen den einzelnen Bambusbeständen vergrößert. Die IUCN hält es für möglich, dass der Lebensraum mittlerweile so stark fragmentiert ist, dass diese Art nicht überleben kann.

Belege

Einzelnachweise

  1. a b Factsheet auf BirdLife International
  2. Gibbs, S. 347

Literatur