GMMRP

Falschfarben-Foto des künstlichen Sees bei Grand Omar Mukhtar. Runde künstliche Seen mit Wasser (dunkelblaue Farbe) sind unten und oben rechts zu sehen, Vegetation erscheint rot. In grauer Farbe sind Gebäude und Infrastruktur dargestellt, Sand und Steppenboden erscheinen beige.

Als größtes Trinkwasser-Pipeline-Projekt weltweit steht gegenwärtig - 2006 - das Great-Man-Made-River-Projekt (GMMRP) in Libyen vor dem Abschluß. In übermannsgroßen Rohren wird fossiles Grundwasser aus der Wüste Sahara in Richtung der libyschen Küste geleitet und versorgt bereits seit einigen Jahren die beiden Großstädte Tripolis (seit 1996) und Benghasi sowie die gesamte Küstenregion mit Wasser. Die Pipeline verläuft parallel zu großen Teilen der Küste Libyens und transportiert täglich mehr als 6 Mio m³ Trinkwasser. Die Wasser- und damit Lebensqualität hat sich seitdem dort erheblich verbessert.

Auswirkungen

Vor dem Infrastrukturprojekt war das Leitungswasser der Küstenregion mit einem erheblichen, teilweise krankmachenden Salzgehalt belastet. Neben der Verbesserung der Trinkwasserqualität ist beabsichtigt, mit dem Wasser Libyen zu einem Agrarexportland auszubauen.


Produktion der Pipeline

Obwohl in der Anfangsphase von ausländischen Ingenieuren mitinitiert, befindet sich heute das gesamte, weltweit größte Projekt seiner Art, in rein libyschen Händen. Von Kritikern wird das Projekt als Denkmal des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi gesehen. Die Rohrsegmente aus Stahlbeton werden in zwei libyischen Fabriken in Brega und Sarir hergestellt; der dazu notwendige Edelstahl wird importiert. Der Kern der Rohre besteht aus Edelstahl, ummantels von einer Betonschicht, in welche ein verdrilltes Drahlsteil den gewaltigen Wasserdruck bändigt. In der Anfangsphase kam es zu Rohrbrüchen, die bis heute zu einem Rechtsstreit mit der damals für die Verdrillung verantwortlichen Firma Brazilian National Oil Company eskalierten.

Zentrale Steuerung

In einer Zentrale wird das landesweite Pipeline-Netz überwacht. Dabei ist - technisch anspruchsvoll - beabsichtigt, alle von Sensoren gelieferten Daten nicht nur auswerten sondern auch jedes Ventil, jede Maschine und sämtliche Gerätschaften zentral steuern zu können. Alternativ - z.b. bei Stromnetzausfällen - können aber auch lokal Eingriffe vorgenommen werden.

Die in Libyen produzierten Pipeline-Segmente aus Edelstahl mit einem Betonmantel und weißer Farbe gegen die Sonneneinstrahlung.

Beteiligte Firmen

(Auswahl)

Informationsquellen

Siehe auch

Vorlage:Qualitätssicherungstext Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Qualitätssicherungsseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel auf den QS-Seiten eingetragen wurde: den Grund hat Benutzer:Pelz nicht hier, sondern nur dort eingetragen, vermutlich um die Textwüste nicht noch zu vergrößern - wenn man mal von den Bildern absieht -.