Friedrich Lutz

Friedrich Lutz (* 22. Februar 1852 in Heidenheim; † 14. Mai 1918 in Oettingen) war Brauereibesitzer, Landwirt und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Lutz besuchte die Volksschule und die Gewerbeschule. Bis 1881 war er Geschäftsführer, seitdem Besitzer des elterlichen Geschäfts. Er war Mitglied des Distriktsrats-Ausschusses, Vorstand des landwirtschaftlichen Bezirksvereins und Vorsitzender des Mittelfränkischen Bauernvereins, zu dessen Mitbegründern er 1885 gezählt hatte. Der Mittelfränkische Bauernverein war konservativ orientiert, arbeitete aber zeitweise mit dem eher liberalen Bayerischen Bauernbund zusammen. Lutz war zunächst Mitglied der Konservativen Partei und des Bundes der Landwirte. Er zählte in den 1890-er Jahren zu den Hauptakteuren des konservativ ausgerichteten Bundes der Landwirte in Bayern.[1]

Von 1890 bis 1895 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Mittelfranken 5 (Dinkelsbühl, Gunzenhausen, Feuchtwangen). Er gehörte im Reichstag zur Fraktion der Deutschkonservativen Partei. Von 1887 bis 1905 war er für den Wahlkreis Nördlingen in Schwaben auch konservativer Abgeordneter des Bayerischen Landtags. Seit 1902 suchte Lutz wieder die Nähe zum Bayerischen Bauernbund.[2] Endgültig bekannte sich Lutz seit 1912 zum Bayerischen Bauernbund.[3] Nachdem ihm 1905 die Konservative Partei den erneuten Einzug in den Landtag verwehrt hatte, brachte ihm der Bauernbund 1912 das Landtagsmandat für Nördlingen wieder ein.[4] Dieses behielt er bis zu seinem Tod im Jahr 1918.

Einzelnachweise

  1. Hochberger, Anton: Der Bayerische Bauernbund 1893-1914, München 1991, S. 199
  2. Hetzer, Gerhard, Bauernräte und Bauernbündler 1918-1920 – Überlegungen zu Bayerisch-Schwaben, S. 24. In: Die Revolution von 1918/19 in der Provinz. Hrsg. von Reinhard Baumann und Paul Hoser, Konstanz 1996, S. 21-45
  3. Hochberger, Anton: Der Bayerische Bauernbund 1893-1914, München 1991, S. 64
  4. Hetzer, Gerhard, Bauernräte und Bauernbündler 1918-1920 – Überlegungen zu Bayerisch-Schwaben, S. 24. In: Die Revolution von 1918/19 in der Provinz. Hrsg. von Reinhard Baumann und Paul Hoser, Konstanz 1996, S. 21-45