„Evangelischer Posaunendienst in Deutschland“ – Versionsunterschied

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Der '''Evangelische Posaunendienst in Deutschland''', kurz '''EPiD''', ist der Dachverband der 30 deutschen Posaunenwerke und -verbände und damit aller 7.000 [[Posaunenchor|Posaunenchöre]], in denen rund 120.000 Bläserinnen und Bläser aktiv sind. Er hat seinen Sitz in [[Bremen]]. Der Leitende Obmann ist seit 2005 Pfarrer Friedemann Schmidt-Eggert.
Der '''Evangelische Posaunendienst in Deutschland''', kurz '''EPiD''', ist der Dachverband der 30 deutschen Posaunenwerke und -verbände und damit aller 7.000 [[Posaunenchor|Posaunenchöre]], in denen rund 120.000 Bläserinnen und Bläser aktiv sind. Er hat seinen Sitz in [[Bremen]]. Der Leitende Obmann ist seit März 2007 Pfarrer Bernhard Silashi.


Über den Auftrag des EPiD, der 1994 gegründet wurde, heißt es in seiner Satzung: "Der Verein hat den Zweck, das Evangelium von Jesus Christus durch die Posaunenchormusik weiterzutragen. Es ist seine Aufgabe, die Mitglieder geistlich und musikalisch zu fördern, ihre Zusammenarbeit zu stärken, sie zu beraten sowie gemeinsame Aufgaben wahrzunehmen..."
Über den Auftrag des EPiD, der 1994 gegründet wurde, heißt es in seiner Satzung: "Der Verein hat den Zweck, das Evangelium von Jesus Christus durch die Posaunenchormusik weiterzutragen. Es ist seine Aufgabe, die Mitglieder geistlich und musikalisch zu fördern, ihre Zusammenarbeit zu stärken, sie zu beraten sowie gemeinsame Aufgaben wahrzunehmen..."

Version vom 28. Mai 2007, 15:01 Uhr

Der Evangelische Posaunendienst in Deutschland, kurz EPiD, ist der Dachverband der 30 deutschen Posaunenwerke und -verbände und damit aller 7.000 Posaunenchöre, in denen rund 120.000 Bläserinnen und Bläser aktiv sind. Er hat seinen Sitz in Bremen. Der Leitende Obmann ist seit März 2007 Pfarrer Bernhard Silashi.

Über den Auftrag des EPiD, der 1994 gegründet wurde, heißt es in seiner Satzung: "Der Verein hat den Zweck, das Evangelium von Jesus Christus durch die Posaunenchormusik weiterzutragen. Es ist seine Aufgabe, die Mitglieder geistlich und musikalisch zu fördern, ihre Zusammenarbeit zu stärken, sie zu beraten sowie gemeinsame Aufgaben wahrzunehmen..."

Der EPiD ist Herausgeber zweier Publikationen, des Magazins POSAUNENCHOR und der Notenausgabe GLORIA. Die erste ist ein Magazin, in dem aus der Arbeit des Werkes berichtet wird, sowie musikalische Fachartikel, Andachten, Rezensionen, Kurzberichte u. ä. Es erscheint vierteljährlich. GLORIA ist eine jährlich erscheinende Notengabe für Posaunenchöre, darin sind Neukompositionen und Arrangements enthalten, die vom Musikausschuss des EPiD ausgewählt werden. Er achtet dabei auf unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, so dass jeder Posaunenchor fündig werden kann.

Ein Schwerpunkt in der Arbeit des EPiD ist die Organisation der musikalischen Unterstützung der Deutschen Evangelischen Kirchentage, die ohne bläserische Einsätze sehr viel stiller wären.

Mitgliedsverbände

in alphabethischer Reihenfolge

  • Posaunenwerk der Evang. Kirche Anhalts
  • Landesarbeit der Evang. Posaunenchöre in Baden
  • Verband Evang. Posaunenchöre in Bayern
  • Posaunenarbeit der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • Posaunenwerk der Evang.-Luth. Landeskirche Braunschweig
  • Evang. Posaunenwerk Bremen
  • Bund Christlicher Posaunenchöre Deutschlands e. V. (bcpd) (freikirchliche Chöre)
  • CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.
  • Bläserarbeit im CVJM-Westbund
  • Elsaß (Association des Fanfares d'Eglise)
  • Gnadauer Posaunenbund (Chöre der landeskirchlichen Gemeinschaften)
  • Posaunenwerk der Evang.-Luth. Landeskirche Hannovers
  • Herrnhuter Brüdergemeine
  • Posaunenwerk der Evang. Kirche in Hessen und Nassau
  • Posaunenwerk der Evang. Kirche von Kurhessen-Waldeck
  • Posaunenwerk der Lippischen Landeskirche
  • Posaunenwerk der Evang.-Luth. Landeskirche Mecklenburg
  • Posaunenwerk der Föderation Evang. Kirche in Mitteldeutschland
  • Nordelbische Posaunenmission
  • Posaunenwerk der Evang.-Luth. Kirche in Oldenburg
  • Landesverband Evang. Posaunenchöre in der Pfalz
  • Posaunenwerk der Pommerschen Evang. Kirche
  • Posaunenarbeit der Evang.-Reformierten Kirche
  • Posaunenwerk der Evang. Kirche im Rheinland
  • Sächsische Posaunenmission e. V.
  • Schaumburg-Lippischer Posaunenchorverband
  • Posaunenwerk der Selbständigen Evang.-Luth. Kirche
  • Posaunenwerk der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten
  • Posaunenwerk der Evang. Kirche von Westfalen
  • Posaunenarbeit im Evang. Jugendwerk in Württemberg (ejw)

Geschichte

Der EPiD wurde 1994 in Bethel gegründet, einem Stadtteil von Bielefeld, im Haus Nazareth der Westfälischen Diakonenanstalt. Für die Posaunenchorbewegung ist das eine historische Stätte, denn hier wirkte Pastor D. Johannes Kuhlo (1856 - 1941), der nicht nur Anstaltspfarrer in Bethel war, sondern auch der Pionier und Altmeister der Posaunenchöre, von den Posaunenbläsern überall in Deutschland liebevoll "Posaunengeneral" genannt. Als erster und einziger bekleidete er das Amt eines "Reichsposaunenwartes" (vor dem Dritten Reich).

Der EPiD ist der erste freiwillige Zusammenschluss aller evangelischen Posaunenchöre in Deutschland, was man von den Vorgänger-Organisationen nicht sagen kann. Der von 1934 bis 1945 bestehende "Verband evangelischer Posaunenchöre Deutschlands" (VePD) innerhalb der Reichsmusikkammer war nur durch Druck von politischer Seite her entstanden. Und das nach dem Krieg gegründete "Posaunenwerk in der EKD" umfasste nicht alle deutschen Posaunenchöre. Die Bläser im CVJM-Westbund und in Süddeutschland (Württemberg, Baden, Bayern, Pfalz) gehörten nicht dazu. Die ostdeutschen Posaunenwerke mussten nach dem Mauerbau 1961 eine separate "Arbeitsgemeinschaft" bilden.

Vor 1933 hatte es keinen selbständigen Posaunenchorverband gegeben. Er war auch nicht nötig gewesen, denn seit Gründung der Posaunenchöre im 19. Jahrhundert waren diese Teil der evangelischen Jungmännerarbeit und ihrer Organisationen unter dem Dach des "Reichsverbandes der evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands". Diese Phase endete 1933, als Reichsbischof Ludwig Müller, ein überzeugter Nationalsozialist, die evangelischen Jugendverbände in die "Hitler-Jugend" überführte.

60 Jahre später also trafen sich nach dreijähriger Vorbereitungszeit am 24. September 1994 - wie eingangs erwähnt - in Bethel 79 Delegierte aus 31 Posaunenwerken und -verbänden, um den neuen Dachverband "Evangelischer Posaunendienst in Deutschland e. V." aus der Taufe zu heben. Es wuchs zusammen, was zusammengehört - dieses Zitat aus dem politischen Bereich passt hier besonders gut. Der Vorsitzende des EPiD erhielt die Bezeichnung "Leitender Obmann". Neben der Vorstandschaft wurden ein "Posaunenrat" gebildet, in dem jeder Verband vertreten ist, sowie vier Ausschüsse (für Theologie, Musik, Finanzen und Öffentlichlkeitsarbeit). Zum ersten Leitenden Obmann wurde Pastor Pastor Holger Gehrke, Bremen, gewählt. Das "Posaunenwerk in der EKD" hatte seinen Zweck erfüllt und konnte aufgelöst werden. Die einzelnen Werke und Verbände, die zum Teil sehr unterschiedlich geprägt sind, behielten unter dem gemeinsamen neuen Dach ihre Selbständigkeit, vereint in dem gemeinsamen Auftrag: "Lobet den Herrn mit Posaunen!" (Psalm 150)

Posaunentage

In den Mitgliedsverbänden finden regelmäßig größere Treffen der Posaunenchöre auf Kreis- oder Bezirksebene statt und meistens alle zwei Jahre Landesposaunentage, die beim CVJM-Westbund, Gnadauer Posaunenbund und dem Bund christlicher Posaunenchöre "Bundesposaunentag" heißen. Dabei kommen jeweils mehrere tausend Bläserinnen und Bläser zusammen. Zahlenmäßig der größte Landesposaunentag ist der württembergische, bei dem sich alle zwei Jahre 8.000 bis 9.000 Musikanten in Ulm treffen. Jedoch nur die Hälfte davon hat im monumentalen Münster, dem größten evangelischen Gotteshaus Deutschlands, Platz. Die andere Hälfte spielt in anderen Kirchen und Hallen der Stadt. Erst bei der Schlussfeier musizieren alle gemeinsam auf dem Münsterplatz unter dem "höchsten Kirchturm der Welt".

Seit den Anfängen der Posaunenchorbewegung im 19. Jahrhundert in Westfalen haben deren "Väter", Eduard und Johannes Kuhlo, Posaunentage durchgeführt, ab 1874 in Herford und später in Bethel bei Bielefeld. Bekannt wurde Johannes Kuhlo auch durch seine Kaiserhuldigungen in Westfalen in den Jahren 1899/1900, als tausende von Sängern und Bläsern zusammenkamen. Der "1. Reichs-Posaunentag" fand 1936 mit 4.500 Bläsern anlässlich des 80. Geburtstages des "Posaunengenerals" und ehemaligen Reichsposaunenwartes Johannes Kuhlo statt. Der Zweite Weltkrieg verhinderte dann weitere solche Großveranstaltungen. Erst 1956, als es längst schon wieder Landesposaunentage der verschiedene Werke und Verbände gab, wurde der "2. Deutsche Evangelische Posaunentag" mit 6.000 Bläsern in Dortmund vom 5. bis 8. Oktober aus Anlass des 100. Geburtstages des 1941 verstorbenen Johannes Kuhlo durchgeführt.

Nach vielen Jahrzehnten ist nun endlich wieder ein großer gesamtdeutscher Posaunentag in Planung. Vom EPiD wird für 2008 in Leipzig, der Stadt mit der großen musikalischen Tradition (J. S. Bach, J. Pezelius, G. Reiche, J. H. Schein, F. Mendelssohn Barholdy und Max Reger), unter dem Motto "OhrenBlickmal" der Deutsche Evangelische Posaunentag aller Posaunenchorverbände vorbereitet.