Erika Pluhar

Erika Pluhar (* 28. Februar 1939 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin, Sängerin und Autorin.

Erika Pluhar ist die Tochter von Anna und Dr. Josef Pluhar, eine ihrer Schwestern ist die Malerin und Bildhauerin Ingeborg Göschl-Pluhar, die auch unter Ingeborg G. Pluhar veröffentlicht.

Sie studierte nach der Matura 1957 am Max-Reinhardt-Seminar, der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst, (Abschluss 1959 mit Auszeichnung) und wurde danach Schauspielerin am Burgtheater, wo sie von 1959 bis 1999 Ensemblemitglied war. Nach großen Erfolgen unter mehreren Intendanten, besonders zur Zeit von Achim Benning, wurde sie unter der Leitung von Claus Peymann kaum mehr besetzt und entschied sich gegen diese Theaterarbeit. 2004 kehrte sie in St. Pölten auf die Theaterbühne zurück und spielte mit Werner Schneyder in dessen Dramatisierung ihres Romans "Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?"

Ihrer ersten Ehe mit dem Designer Udo Proksch entstammt Tochter Anna (* 1962; † 1999), deren Sohn Ignaz heute bei ihr lebt. Eine zweite Ehe ging sie mit André Heller ein, die – lange nach der Trennung 1973 – erst 1984 geschieden wurde. Einige Jahre war sie daraufhin mit Peter Vogel bis zu dessen Suizid 1978 verbunden.

Anfang der siebziger Jahre begann ihre gesangliche Karriere. Erika Pluhar interpretierte zunächst Schlager der 20er und 30er Jahre, sowie Lieder von André Heller, Stephan Sulke und Wolf Biermann bis sie seit Anfang der 80er Jahre nurmehr eigene Texte singt. Musikalische Wegbegleiter waren und sind Antonio V. D'Almeda, Peter Marinoff und Klaus Trabitsch.

Geschrieben hat Erika Pluhar seit Kindertagen. Die erste Veröffentlichung erfolgte 1981.

Literarische Werke

  • Aus Tagebüchern (1981)
  • Über Leben : Lieder und ihre Geschichten (1982)
  • Lieder (1986)
  • Als gehörte eins zum anderen : eine Geschichte (1991)
  • Zwischen die Horizonte geschrieben : Lieder, Lyrik, kleine Prosa (1992)
  • Marisa : Rückblenden auf eine Freundschaft (1996)
  • Am Ende des Gartens : Erinnerungen an eine Jugend (1997)
  • Matildas Erfindungen (1999)
  • Der Fisch lernt fliegen : unterwegs durch die Jahre (2000)
  • Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation? (2001)
  • Die Wahl (2003)
  • Erika Pluhar: Ein Bilderbuch (2004)
  • Die stille Zeit : Geschichten und Gedanken nicht nur zu Weihnachten (2004)
  • Reich der Verluste (2005)

Diskografie

  • Erika Pluhar singt (1972)
  • So oder so ist das Leben (1974)
  • Die Liebeslieder der Erika Pluhar (1975)
  • Hier bin ich (1976)
  • Beziehungen (1978)
  • Vom Himmel auf die Erde falln sich die Engel tot: Pluhar singt Biermann (1979)
  • Narben (1981)
  • Über Leben (1982)
  • Liebende (1983)
  • Wiener Lieder
  • Bossa a la Marinoff (1989)
  • For ever
  • Ein Abend am Naschmarkt (1995)
  • Jahraus, jahrein (1998)
  • I geb net auf (1999)
  • Lieder vom Himmel und der Erde (2002)
  • Es war einmal (2004)
  • Wien. Lied. Wir. (2006)

Filmografie

  • 1961 - Die Türen knallen
  • 1963 - Die Möwe
  • 1964 - Das vierte Gebot
  • 1968 - Bel Ami
  • 1968 - Moos auf den Steinen - Regie: Georg Lhotzky
  • 1968 - Die Bürger von Calais
  • 1969 - Der Zuschlag
  • 1970 - Hier bin ich, mein Vater
  • 1970 - Die graue Nonne
  • 1970 - Perrak- Regie: Alfred Vohrer
  • 1971 - Die Angst des Tormanns beim Elfmeter - Regie: Wim Wenders – nach einer Erzählung von Peter Handke
  • 1971 - Die Nacht von Lissabon
  • 1971 - Schwester Bonaventura
  • 1972 - Monsieur Chasse
  • 1974 - Der Schwierige
  • 1976 – Die Brüder - Regie: Wolf Gremm
  • 1977 - Gaslicht
  • 1977 - Tod oder Freiheit - Regie: Wolf Gremm
  • 1977 - Schöner Gigolo, armer Gigolo – Regie: David Hemmings
  • 1978 - Die Kameliendame
  • 1978 - Der Mann im Schilf - Regie: Manfred Purzer
  • 1979 - Sonntagskinder - Regie: Michael Verhoeven
  • 1983 - Liebe ist kein Argument - Regie: Marianne Lüdcke
  • 1986 - Mamortische - Regie: Antonio Victor D’Almeida
  • 1992 - Rosalinas Haus
  • 1994 - Etwas am Herzen
  • 1994 - Mrs. Klein - Regie: Ingemo Engström
  • 1994 - Rosen aus Jerichow - Regie: Hans Peter Heinzl
  • 2001 - Marafona: ein Film über das Lieben – auch Regie durch Erika Pluhar


Auszeichnungen

  • Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (1979)
  • Robert-Musil-Medaille der Stadt Klagenfurt und des Robert-Musil-Archivs (1984)
  • Kammerschauspielerin (1986)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (2000)