„Ellenbogengesellschaft“ – Versionsunterschied

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Der Begriff der '''Ellbogengesellschaft''' (hergeleitet vom [[Ellbogen]]einsatz etwa bei Raufereien oder in sportlichen Wettkämpfen zur Behinderung aufrückender Konkurrenten) ist im ausgehenden 20. Jahrhundert entstanden. Das Wort wurde [[1982]] zu [[Wort des Jahres]] in Deutschland gewählt.
Der Begriff der '''Ellenbogengesellschaft''' ist im ausgehenden 20. Jahrhundert entstanden. Mit ihm wird eine [[Gesellschaftsordnung]] beschrieben, die auf Konkurrenz und Eigennutz basiert, bei der also die [[sozial|sozialen]] Denkensweisen und Modellvorstellungen verpönt sind oder als nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Häufig ist die [[Egozentrik|egozentrische]] Denkensweise der Ellenbogengesellschaft auch mit einem [[Chauvinismus]] verbunden, der unter Umständen offen zutage gelegt werden kann.


Mit ihm wird eine [[Gesellschaftsordnung]] beschrieben, die vor allem auf [[Egoismus]], [[Konkurrenz]], [[Rücksicht]]slosigkeit und Eigennutz basiere, bei der also die [[sozial|sozialen]] Denkweisen und Verhaltensnormen abnehmen, weil sie als nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Häufig ist die [[Egozentrik|egozentrische]] Denkweise der Ellenbogengesellschaft auch mit einem [[Chauvinismus]] verbunden, der offen zutage gelegt werden kann.
Ein weiteres wesentliches Merkmal dieser Gesellschaftsform ist es, dass sie versucht, nach der Form der falschen [[Aufklärung]] nahezu alles auf [[Rationalismus]] begründen zu können und dementsprechend [[Individuum|Individuen]], die sich ihr nicht unterordnen, ausschließt, behindert oder bestraft.


Kritik an der Ellbogengesellschaft wird vor allem im Umkreis von [[Religion]], [[Philosophie]], und [[Linke Politik|linker Politik]] geübt.
Im Zuge der [[Globalisierung]] des 21. Jahrhunderts erhält der Begriff der "Ellenbogengesellschaft" eine neue Qualität, die zu damaliger Zeit noch nicht absehbar gewesen ist, denn durch die [[Liquidität]] von Arbeitskraft und [[Kapital]] betreiben Unternehmen als auch Einzelpersonen eine verstärkte und rücksichtslosere [[Marktwirtschaft|marktwirtschaftliche]] Politik. Die Ellenbogengesellschaft stützt sich somit nicht nur auf den sozialen Aspekt, sondern auch auf die Wirtschaft und Politik eines Landes, die sozialen Hintergründe wie beispielsweise die Kindererziehung zum egozentrischen Individuum bilden lediglich den Ausgangspunkt der weiteren zukünftigen Situation.


Kennzeichnend ist für die Kritiker ein forcierter ständiger [[Wettbewerb]] um essentielle Ressourcen und materiellen [[Wohlstand]], der anderweitiges Handeln zunehmend verdrängt, da er als [[Norm]] die höchste Priorität hat, als natürlich betrachtet wird, und als modellhaft für die gewünschte Ordnung der Gesellschaft gesehen wird. [[Altruismus]] ist in diesem Denksystem eher kontraproduktiv, da er zunächst keinen unmittelbaren [[Vorteil]] im Wettbewerb bewirkt. [[Kooperation]] kann dagegen aus strategischen Motiven durchaus vorkommen ([[Kartell]]).
Das Wort "Ellenbogengesellschaft" wurde [[1982]] zu [[Wort des Jahres]] in Deutschland gewählt.

Die Ellbogengesellschaft "bestraft" ihren Kritikern zufolge "abweichendes" Verhalten durch Ausschluss von Ressourcen und Stigmatisierung: Wer sich ihren Anforderungen nicht beugt oder im Konkurrenzkampf nicht bestehen kann, wird als erfolglos betrachtet (etwa als [[Aussteiger]] oder [[Versager]]). Wer zur Teilnahme bereit ist und sich gegen seine Konkurrenten mit verschiedenen Mitteln durchsetzen kann, wird dagegen nicht nur mit wirtschaftlichem Erfolg belohnt, sondern auch sozial hoch angesehen, und darf sich eventuell sogar als Teil einer [[Elite]] fühlen.

Eine weitere Übersteigerung erfährt die Ellbogengesellschaft im [[Sozialdarwinismus]].

In Zeiten von [[Neoliberalismus]] und [[Globalisierung]] des 21. Jahrhunderts erhält der Begriff der "Ellbogengesellschaft" für seine Kritiker eine neue Aktualität. Die Ellbogengesellschaft prägt demnach heute auch die Wirtschaft und Politik, die sozialen Hintergründe wie beispielsweise die sozial erwünschte Kindererziehung zum egozentrischen Individuum bildeten lediglich den Ausgangspunkt der weiteren zukünftigen Situation, die Ellbogengesellschaft findet so ihre eigenen Vorraussetzungen immer wieder von Neuem vor.

== Siehe auch==

* [[Homo oeconomicus]]
* [[Spieltheorie]]
* [[Gesellschaftskritik]]
* [[Sozialer Status]]
* [[Leistung]], [[Erfolg]]
* [[Foul]]


== Quellenverzeichnis ==
== Quellenverzeichnis ==

Version vom 9. Oktober 2006, 03:14 Uhr

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Begründung:

Bis auf den ersten und letzten Satz m.E. rein zusammenfabuliert. Der Artikel sollte eigentlich diese Phrase genauer erklären (Herkunft, Verwendungskontext, etc.), imaginiert aber lieber eine real existierende Ellenbogengesellschaft, die dann anscheinend nach theoriefindenden (bzw. unmaßgeblichen, die angegebene Quelle benutzt den Begriff anscheinend auch nur als Schlagwort) Kriterien beschrieben wird. Dann kommt natürlich und unweigerlich Blödsinn wie "sie versucht, nach der Form der falschen Aufklärung nahezu alles auf Rationalismus begründen zu können" zustande. Am Ende verliert sich der Artikel in schwurbelig-allgemeiner Kapitalismuskritik. So kein enzyklopädischer Artikel. --Asthma 11:45, 8. Okt 2006 (CEST)



Der Begriff der Ellbogengesellschaft (hergeleitet vom Ellbogeneinsatz etwa bei Raufereien oder in sportlichen Wettkämpfen zur Behinderung aufrückender Konkurrenten) ist im ausgehenden 20. Jahrhundert entstanden. Das Wort wurde 1982 zu Wort des Jahres in Deutschland gewählt.

Mit ihm wird eine Gesellschaftsordnung beschrieben, die vor allem auf Egoismus, Konkurrenz, Rücksichtslosigkeit und Eigennutz basiere, bei der also die sozialen Denkweisen und Verhaltensnormen abnehmen, weil sie als nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Häufig ist die egozentrische Denkweise der Ellenbogengesellschaft auch mit einem Chauvinismus verbunden, der offen zutage gelegt werden kann.

Kritik an der Ellbogengesellschaft wird vor allem im Umkreis von Religion, Philosophie, und linker Politik geübt.

Kennzeichnend ist für die Kritiker ein forcierter ständiger Wettbewerb um essentielle Ressourcen und materiellen Wohlstand, der anderweitiges Handeln zunehmend verdrängt, da er als Norm die höchste Priorität hat, als natürlich betrachtet wird, und als modellhaft für die gewünschte Ordnung der Gesellschaft gesehen wird. Altruismus ist in diesem Denksystem eher kontraproduktiv, da er zunächst keinen unmittelbaren Vorteil im Wettbewerb bewirkt. Kooperation kann dagegen aus strategischen Motiven durchaus vorkommen (Kartell).

Die Ellbogengesellschaft "bestraft" ihren Kritikern zufolge "abweichendes" Verhalten durch Ausschluss von Ressourcen und Stigmatisierung: Wer sich ihren Anforderungen nicht beugt oder im Konkurrenzkampf nicht bestehen kann, wird als erfolglos betrachtet (etwa als Aussteiger oder Versager). Wer zur Teilnahme bereit ist und sich gegen seine Konkurrenten mit verschiedenen Mitteln durchsetzen kann, wird dagegen nicht nur mit wirtschaftlichem Erfolg belohnt, sondern auch sozial hoch angesehen, und darf sich eventuell sogar als Teil einer Elite fühlen.

Eine weitere Übersteigerung erfährt die Ellbogengesellschaft im Sozialdarwinismus.

In Zeiten von Neoliberalismus und Globalisierung des 21. Jahrhunderts erhält der Begriff der "Ellbogengesellschaft" für seine Kritiker eine neue Aktualität. Die Ellbogengesellschaft prägt demnach heute auch die Wirtschaft und Politik, die sozialen Hintergründe wie beispielsweise die sozial erwünschte Kindererziehung zum egozentrischen Individuum bildeten lediglich den Ausgangspunkt der weiteren zukünftigen Situation, die Ellbogengesellschaft findet so ihre eigenen Vorraussetzungen immer wieder von Neuem vor.

Siehe auch

Quellenverzeichnis

- Ingomar Hauchler u.a. (Hrsg.), Globale Trends 1998, Fischer, Frankfurt/Main 1997, S. 435-437