Deutsches Steuerzahlerinstitut

Das Karl-Bräuer-Institut des Bundes der Steuerzahler e.V. (KBI) ist das finanzwissenschaftliche Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler (BdSt) mit Sitz in Berlin.

Seinen Namen hat es vom Gründer des Bundes der Steuerzahler, dem NSDAP-Mitglied und SS-Angehörigen Karl Bräuer. Bräuer lehrte seit 1935 als Nachfolger Bruno Molls, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1934 entlassen worden war, an der Universität Leipzig. Nachdem seine Wahl zum neuen Vorsitzenden des Vereins für Sozialpolitik gescheitert war, wurde Bräuer 1936 Präsident der Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft, die von den Nationalsozialisten als Nachfolgeorganisation des inzwischen aufgelösten "Verein für Sozialpolitik" eingerichtet wurde. Für seine Arbeit erhielt Bräuer 1941 von Adolf Hitler die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft mit Reichsadler und Hakenkreuz.

Als Mitglied der NSDAP (Nr. 3.436.154), Untersturmführer der SS (Nr. 124.599)[1] sowie Schulungsleiter für Rasse- und Siedlungsfragen wurde Bräuer 1946 im Zuge der Entnazifizierung emeritiert und aus allen Ämtern entlassen.

Das Karl-Bräuer-Institut besteht seit 1965. Als eigenständiger eingetragener gemeinnütziger Verein ist es seine Aufgabe, auf dem Gebiet des öffentlichen Finanz- und Abgabewesens durch wissenschaftliche Forschung, Gutachten und Stellungnahmen insbesondere die Bestrebungen zu fördern, die auf die Verbesserung des öffentlichen Haushalts- und Abgabenwesens gerichtet sind und die Forderungen des Bundes der Steuerzahler wissenschaftlich zu untermauern.

Das Institut veröffentlicht seine Arbeiten in mehreren Publikationsreihen. Es finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Spenden von Mitgliedern und Nichtmitgliedern des Bundes der Steuerzahler sowie aus Beiträgen der Landesverbände des Bundes der Steuerzahler. Es erhält keine öffentlichen Zuwendungen. Mitglieder des Vereins sind die Landesverbände des Bundes der Steuerzahler.

Vorsitzender des Vorstandes ist jeweils der Präsident des Bundes der Steuerzahler e.V.

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 71.